Kurt Albert Täufel 10 Dezember 1892 in Crimmitschau 10 Februar 1970 in Berlin war ein deutscher Lebensmittelchemiker und
Kurt Täufel

Kurt Albert Täufel (* 10. Dezember 1892 in Crimmitschau; † 10. Februar 1970 in Berlin) war ein deutscher Lebensmittelchemiker und Ernährungswissenschaftler. Er wirkte als Professor in München, Karlsruhe, Dresden sowie von 1951 bis 1961 an der Humboldt-Universität zu Berlin, und fungierte von 1957 bis 1962 als Direktor des Instituts für Ernährung in Potsdam-Rehbrücke, eines außeruniversitären Forschungsinstituts der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Neben Carl Arthur Scheunert gilt er als Nestor der Ernährungswissenschaften in der DDR.
Leben
Kurt Täufel wurde 1892 in Crimmitschau als Sohn eines Kaufmanns geboren und studierte zunächst von 1910 bis 1914 Pädagogik an der Universität Leipzig. Nach dem Ersten Weltkrieg absolvierte er von 1918 bis 1921 ein Studium Chemie und Lebensmittelchemie an der Universität München, an der er 1921 auch promovierte und 1925 mit einer Arbeit zur Chemie der natürlichen und künstlichen Süßstoffe habilitiert wurde. Von 1929 bis 1936 war er an der Münchner Universität außerplanmäßiger Professor und stellvertretender Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, die in den 1920er Jahren der Universität angegliedert worden war. 1936 wechselte er nach Karlsruhe, wo er bis 1940 als außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe und als Direktor der Badischen Lebensmitteluntersuchungsanstalt fungierte. Anschließend wirkte er von 1940 bis 1945 als ordentlicher Professor für Lebensmittelchemie an der Technischen Hochschule Dresden.
Nach der ersten Lockerung der Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP trat er 1937 dieser Partei bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner NSDAP- und SA-Mitgliedschaft als Oberscharführer aus dem Universitätsdienst in Dresden entlassen und arbeitete von 1945 bis 1947 zunächst in einer chemisch-pharmazeutischen Fabrik in Freiberg, bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die in Potsdam-Rehbrücke neugegründete Zweigstelle des Dahlemer Instituts für Ernährung und Verpflegungswissenschaft wechselte. Von 1948 bis 1957 fungierte er als stellvertretender Direktor der zum Institut für Ernährung und Verpflegungswissenschaft ausgebauten Einrichtung in Rehbrücke. Darüber hinaus hatte er von 1951 bis 1961 einen Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und -technologie an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Von 1957 bis 1962 war er Direktor des Rehbrücker Instituts, das im gleichen Jahr in die Forschungsgemeinschaft der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin eingegliedert wurde, die spätere Akademie der Wissenschaften der DDR. Er starb 1970 in Berlin.
Auszeichnungen und Würdigung
Kurt Täufel gilt neben dem ebenfalls am Rehbrücker Institut tätigen Carl Arthur Scheunert als Mitbegründer der Ernährungswissenschaften in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er wurde 1955 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen und war ab 1959 korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. 1955 erhielt er von der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft, für die er zeitweise als Vorsitzender der Fachgruppe „Fette als Nahrungsmittel“ fungiert hatte, die Wilhelm-Normann-Medaille. Die Technische Universität Dresden ernannte ihn 1957 zum Ehrendoktor. Im Jahr 1962 erhielt er den Titel Hervorragender Wissenschaftler des Volkes. Die Lebensmittelchemische Gesellschaft als Fachgruppe der Lebensmittelchemiker in der Gesellschaft Deutscher Chemiker benannte 1998 ihren seit 1970 verliehenen Preis des Jungen Wissenschaftlers nach Kurt Täufel.
Werke (Auswahl)
- Die Bedeutung chemischer Forschungsarbeit für die Lebensmittel-Technologie sowie für die Überwachung des Verkehrs mit Lebensmitteln. Genf 1927
- Kurze Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse: Unter Anlehnung an Volhards Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse. München 1932 (als Mitautor)
- Ernährungsforschung und zukünftige Lebensmittelchemie. Berlin 1950
- Ernährung und Diät in Klinik, Kurort und Betrieb. Berlin 1960 (als Mitherausgeber)
Literatur
- Dieter Johnsen: Täufel, Kurt. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 760 (Digitalisat).
- Täufel, Kurt (Albert). In: Hans-Michael Körner, Bruno Jahn: Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Band 3. Saur, München 2005, ISBN 3-59-811460-5, S. 1937.
- Rüdiger vom Bruch, Uta Gerhardt, Aleksandra Pawliczek: Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-51-508965-9, S. 128 und S. 243.
- S. Walter Souci: Kurt Täufel zum 70. Geburtstag. In: Die Nahrung: Chemie, Physiologie, Technologie. 6/1962, S. 589–595.
Einzelnachweise
- Beate Gläser: Entnazifizierung an der Technischen Hochschule Dresden 1945 bis 1980. Hochschulschrift, TU Dresden 2000.
- Ehrendoktoren der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften ( vom 28. Januar 2016 im Internet Archive) der TU Dresden.
Weblinks
- Literatur von und über Kurt Täufel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke – Direktoren des DIfE und seiner Vorgängereinrichtungen Biographie mit Bild
Personendaten | |
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NAME | Täufel, Kurt |
ALTERNATIVNAMEN | Täufel, Kurt Albert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lebensmittelchemiker und Ernährungswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1892 |
GEBURTSORT | Crimmitschau |
STERBEDATUM | 10. Februar 1970 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Kurt Albert Taufel 10 Dezember 1892 in Crimmitschau 10 Februar 1970 in Berlin war ein deutscher Lebensmittelchemiker und Ernahrungswissenschaftler Er wirkte als Professor in Munchen Karlsruhe Dresden sowie von 1951 bis 1961 an der Humboldt Universitat zu Berlin und fungierte von 1957 bis 1962 als Direktor des Instituts fur Ernahrung in Potsdam Rehbrucke eines ausseruniversitaren Forschungsinstituts der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Neben Carl Arthur Scheunert gilt er als Nestor der Ernahrungswissenschaften in der DDR LebenKurt Taufel wurde 1892 in Crimmitschau als Sohn eines Kaufmanns geboren und studierte zunachst von 1910 bis 1914 Padagogik an der Universitat Leipzig Nach dem Ersten Weltkrieg absolvierte er von 1918 bis 1921 ein Studium Chemie und Lebensmittelchemie an der Universitat Munchen an der er 1921 auch promovierte und 1925 mit einer Arbeit zur Chemie der naturlichen und kunstlichen Sussstoffe habilitiert wurde Von 1929 bis 1936 war er an der Munchner Universitat ausserplanmassiger Professor und stellvertretender Leiter der Deutschen Forschungsanstalt fur Lebensmittelchemie die in den 1920er Jahren der Universitat angegliedert worden war 1936 wechselte er nach Karlsruhe wo er bis 1940 als ausserordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe und als Direktor der Badischen Lebensmitteluntersuchungsanstalt fungierte Anschliessend wirkte er von 1940 bis 1945 als ordentlicher Professor fur Lebensmittelchemie an der Technischen Hochschule Dresden Nach der ersten Lockerung der Mitglieder Aufnahmesperre der NSDAP trat er 1937 dieser Partei bei Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner NSDAP und SA Mitgliedschaft als Oberscharfuhrer aus dem Universitatsdienst in Dresden entlassen und arbeitete von 1945 bis 1947 zunachst in einer chemisch pharmazeutischen Fabrik in Freiberg bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die in Potsdam Rehbrucke neugegrundete Zweigstelle des Dahlemer Instituts fur Ernahrung und Verpflegungswissenschaft wechselte Von 1948 bis 1957 fungierte er als stellvertretender Direktor der zum Institut fur Ernahrung und Verpflegungswissenschaft ausgebauten Einrichtung in Rehbrucke Daruber hinaus hatte er von 1951 bis 1961 einen Lehrstuhl fur Lebensmittelchemie und technologie an der Humboldt Universitat zu Berlin inne Von 1957 bis 1962 war er Direktor des Rehbrucker Instituts das im gleichen Jahr in die Forschungsgemeinschaft der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin eingegliedert wurde die spatere Akademie der Wissenschaften der DDR Er starb 1970 in Berlin Auszeichnungen und WurdigungKurt Taufel gilt neben dem ebenfalls am Rehbrucker Institut tatigen Carl Arthur Scheunert als Mitbegrunder der Ernahrungswissenschaften in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Er wurde 1955 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen und war ab 1959 korrespondierendes Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften 1955 erhielt er von der Deutschen Gesellschaft fur Fettwissenschaft fur die er zeitweise als Vorsitzender der Fachgruppe Fette als Nahrungsmittel fungiert hatte die Wilhelm Normann Medaille Die Technische Universitat Dresden ernannte ihn 1957 zum Ehrendoktor Im Jahr 1962 erhielt er den Titel Hervorragender Wissenschaftler des Volkes Die Lebensmittelchemische Gesellschaft als Fachgruppe der Lebensmittelchemiker in der Gesellschaft Deutscher Chemiker benannte 1998 ihren seit 1970 verliehenen Preis des Jungen Wissenschaftlers nach Kurt Taufel Werke Auswahl Die Bedeutung chemischer Forschungsarbeit fur die Lebensmittel Technologie sowie fur die Uberwachung des Verkehrs mit Lebensmitteln Genf 1927 Kurze Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse Unter Anlehnung an Volhards Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse Munchen 1932 als Mitautor Ernahrungsforschung und zukunftige Lebensmittelchemie Berlin 1950 Ernahrung und Diat in Klinik Kurort und Betrieb Berlin 1960 als Mitherausgeber LiteraturDieter Johnsen Taufel Kurt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 760 Digitalisat Taufel Kurt Albert In Hans Michael Korner Bruno Jahn Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Band 3 Saur Munchen 2005 ISBN 3 59 811460 5 S 1937 Rudiger vom Bruch Uta Gerhardt Aleksandra Pawliczek Kontinuitaten und Diskontinuitaten in der Wissenschaftsgeschichte des 20 Jahrhunderts Steiner Stuttgart 2006 ISBN 3 51 508965 9 S 128 und S 243 S Walter Souci Kurt Taufel zum 70 Geburtstag In Die Nahrung Chemie Physiologie Technologie 6 1962 S 589 595 EinzelnachweiseBeate Glaser Entnazifizierung an der Technischen Hochschule Dresden 1945 bis 1980 Hochschulschrift TU Dresden 2000 Ehrendoktoren der Fakultat Mathematik und Naturwissenschaften Memento vom 28 Januar 2016 im Internet Archive der TU Dresden WeblinksLiteratur von und uber Kurt Taufel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsches Institut fur Ernahrungsforschung Potsdam Rehbrucke Direktoren des DIfE und seiner Vorgangereinrichtungen Biographie mit BildNormdaten Person GND 13980319X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 262397906 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taufel KurtALTERNATIVNAMEN Taufel Kurt Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Lebensmittelchemiker und ErnahrungswissenschaftlerGEBURTSDATUM 10 Dezember 1892GEBURTSORT CrimmitschauSTERBEDATUM 10 Februar 1970STERBEORT Berlin