Hermann Püttmann 12 August 1811 in Elberfeld heute Stadtteil von Wuppertal 24 Dezember 1874 in Richmond Australien desse
Hermann Püttmann

Hermann Püttmann (* 12. August 1811 in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal); † 24. Dezember 1874 in Richmond, Australien), dessen Vorname oft als Herrmann erscheint, war ein deutscher demokratischer und sozialistischer Publizist, Herausgeber, Journalist und Kunstkritiker des Vormärz, der als Mitbegründer der deutschsprachigen Presse in Australien gilt.
Leben
Der Sohn eines kleinen Textilunternehmers wurde 1811 in Elberfeld geboren. Nach dem Besuch des städtischen Gymnasiums studierte er 1831/32 Philosophie in Freiburg. Bereits 1834 heiratete er Fanny Maurenbrecher (1812–1893) in Elberfeld. Aus der Ehe sollten bis 1851 zehn Kinder hervorgehen. Zwischen 1837/38 und 1839 arbeitete er als redaktioneller Mitarbeiter der .
Zu diesem Zeitpunkt rechnete man ihn als Mitglied des Kränzchens um Ferdinand Freiligrath. In der Folge erschienen von ihm diverse Bücher zur regionalen Kunstszene des Rheinlandes, wie z. B. zur Düsseldorfer Malerschule, die von der Kritik wie auch seine zahlreichen Rezensionen und Miszellen zu Kunstausstellungen, die er stets unter dem Kürzel P. veröffentlichte, wohlwollend aufgenommen wurden.
Wilhelm Langewiesche, wie Püttmann Mitglied des Freiligrath-Kränzchens, brachte als Herausgeber ein Jahr später Püttmanns zweibändiges Werk über den englischen Dichter Thomas Chatterton heraus. Überhaupt war er in diesen Jahren besonders literarisch erfolgreich: Folgte er thematisch mit „Kunstschätze und Baudenkmäler am Rhein“ seinem üblichen Themenkreis, so war die Sammlung seiner „Tscherkessen-Lieder“, die den Unabhängigkeitskampf der Tscherkessen gegen das Zarenreich thematisierten, recht ungewöhnlich.
In der ersten Jahreshälfte 1841 siedelte die Familie nach Köln über. Von 1842 bis Ende 1844 arbeitete Püttmann bei der Kölnischen Zeitung als Redakteur des Feuilleton.
In diesen Jahren trat er als Herausgeber diverser Zeitschriften des Frühsozialismus hervor. Die Emigration in die Schweiz sollte 1845 nur ein dreijähriges Intermezzo bleiben. Aus Zürich wies man ihn zwischenzeitlich nach Kreuzlingen aus. Nach seiner Rückkehr war er bis zum April 1850 Herausgeber der ersten Arbeiterzeitung im Wuppertal: „Der Volksmann“. Nach mehrfachen Untersuchungen der Elberfelder Polizei-Direktion Elberfeld musste die Zeitung ihre Arbeit einstellen.
Um ihm aus der Arbeitslosigkeit zu helfen, setzten ihn die ebenso kunstinteressierten Honoratioren Elberfelds 1851/52 zum hauptamtlichen Geschäftsführer der Permanenten Elberfeld-Barmer Kunstausstellung ein. Da dem Ausstattungscomitée in der Zwischenzeit die offenkundige Einschätzung Püttmanns als „entschiedener Anhänger der Umsturzpartei“ doch zu diffizil geworden war, entließ man Püttmann im Sommer 1853.
Hermann Püttmann bekam im Juni 1853 einen Reisepass nach England ausgestellt, wohin er mitsamt seiner Familie auswanderte. Dort arbeitete er als Assistenz-Bibliothekar für Prinz Albert im Buckingham Palace. Dennoch blieb er in großen finanziellen Schwierigkeiten, aus denen ihm auch Gottfried Kinkel nicht heraushelfen konnte.
1854 beschloss die Großfamilie die Auswanderung nach Australien, wo er in Melbourne als erfolgreicher Begründer der dortigen deutschsprachigen Presse bis heute gilt, was auch durch seinen Sohn Hermann W. Püttmann im Andenken gefördert wurde.
Püttmann starb 20 Jahre später am Heiligabend 1874 in Richmond, Australien.
Schriften (Auswahl)
- Die Düsseldorfer Malerschule und ihre Leistungen seit der Errichtung des Kunstvereins im Jahre 1829. Ein Beitrag zur modernen Kunstgeschichte. Otto Wigand, Leipzig 1839; urn:nbn:de:hbz:061:1-73876.
- Chatterton, Barmen 1840.
- Tscherkessen-Lieder. Hoffmann & Campe, Hamburg 1841; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Dithmarschen-Lieder. 1842.
- Kunstschätze und Baudenkmäler am Rhein. Mainz 1843.
- Nordische Elfenmärchen und Lieder. Friedrich Fleischer, Leipzig 1844; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Deutsches Bürgerbuch für 1845. C. W. Leske, Darmstadt 1844; archive.org.
- Deutsches Bürgerbuch für 1846. C. W. Leske, Darmstadt 1845.
- Ludwig Gall, aus: Deutsches Bürgerbuch für 1846 (Mannheim, 1846), in: Fritz Brügel, Benedikt Kautsky (Hrsg.): Der deutsche Sozialismus von Ludwig Gall bis Karl Marx. Hess & Co., Wien 1931, S. 21–30.
- Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform. Erster Band. C. W. Leske, Darmstadt 1845; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform. Zweiter Band. Belle Vue bei Constanz 1846; urn:nbn:de:bvb:12-bsb10769468-0.
- Gedichte. Bellevue bei Constanz 1845.
- Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform. Zweiter Band. Verlagsbuchhandlung, Belle-Vue bei Constanz 1846; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Gedichte. Erste Gesamtausgabe, Herisau 1846; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Album. Albrecht Reiche, Borna 1847 Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Sozialistisches Liederbuch. Zweite Auflage. J. C. J. Raabé & Cie, Kassel 1851; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
Siehe auch
- Forty-Eighters
Literatur
- Wolfgang Mönke: Hermann Püttmann. In: Biographisches Lexikon zur Deutschen Geschichte. Von den Anfängen bis 1917. Hrsg. von Karl Obermann u. a. Berlin 1967, S. 381–384.
- Arnold Maurer: Hermann Püttmanns Grab in Australien entdeckt. In: Mitteilungen des Stadtarchivs, des Historischen Zentrums und des Bergischen Geschichtsvereins – Abteilung Wuppertal. 11. Jahrgang, Heft 1, Wuppertal 1986, S. 51–54.
- Hans Pelger: Dokument einer literarischen Opposition in Deutschland. In: Deutsches Bürgerbuch für 1845. C. W. Leske, Köln 1975.
- Herbert A. Pogt: Hermann Püttmann. Miszellaneen zur Kunstkritik im Vormärz. Atalas-Verlag, Münster 1980.
- Kurt Schnöring: Hermann Püttmann 1811–1874. In: Wuppertaler Biographien. 11. Folge, Born, Wuppertal 1973, S. 71–74.
- Püttmann, Hermann. In: Das Kölner Autorenlexikon. Bd. 1 1750–1900. Emons, Köln 2000, ISBN 3-89705-194-X, S. 181 (mit Bibliografie)
Weblinks
- Werke von und über Hermann Püttmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Leslie Bodi: Hermann Püttmann (1811–1874). In: Douglas Pike (Hrsg.): Australian Dictionary of Biography. Band 5. Melbourne University Press, Carlton (Victoria) 1974, ISBN 0-522-84061-2 (englisch).
- Gerhard Fischer (University of New South Wales, Sydney): Auf den Spuren Georg Forsters: Die deutschen „48er“ Emigranten in Australien; Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften, 16, 2006.
Einzelnachweise
- Horst Heidermann: Wuppertal auf dem Weg zur Kunststadt – ein kühner Versuch scheitert. In: Romerike Berge, 51 Jg. Heft 1, 2001, S. 6.
- Hermann Püttmann: A Forty-Eighter in Australia. In: L. Bodie, S. Jeffries (Hrsg.): The German Connection. Sesquicentenary Essays on German-Victorian Crosscurrents 1835–1985. German Department, Monash University, 1985.
- Hermann W. Püttmann: In der Fremde. Dichtungen. McCarron, Bird & Co, Melbourne 1907, S. 13.
Personendaten | |
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NAME | Püttmann, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher demokratischer und sozialistischer Publizist, Herausgeber, Journalist und Kunstkritiker des Vormärz |
GEBURTSDATUM | 12. August 1811 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 24. Dezember 1874 |
STERBEORT | Richmond, Australien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hermann Puttmann 12 August 1811 in Elberfeld heute Stadtteil von Wuppertal 24 Dezember 1874 in Richmond Australien dessen Vorname oft als Herrmann erscheint war ein deutscher demokratischer und sozialistischer Publizist Herausgeber Journalist und Kunstkritiker des Vormarz der als Mitbegrunder der deutschsprachigen Presse in Australien gilt LebenDer Sohn eines kleinen Textilunternehmers wurde 1811 in Elberfeld geboren Nach dem Besuch des stadtischen Gymnasiums studierte er 1831 32 Philosophie in Freiburg Bereits 1834 heiratete er Fanny Maurenbrecher 1812 1893 in Elberfeld Aus der Ehe sollten bis 1851 zehn Kinder hervorgehen Zwischen 1837 38 und 1839 arbeitete er als redaktioneller Mitarbeiter der Zu diesem Zeitpunkt rechnete man ihn als Mitglied des Kranzchens um Ferdinand Freiligrath In der Folge erschienen von ihm diverse Bucher zur regionalen Kunstszene des Rheinlandes wie z B zur Dusseldorfer Malerschule die von der Kritik wie auch seine zahlreichen Rezensionen und Miszellen zu 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Nach seiner Ruckkehr war er bis zum April 1850 Herausgeber der ersten Arbeiterzeitung im Wuppertal Der Volksmann Nach mehrfachen Untersuchungen der Elberfelder Polizei Direktion Elberfeld musste die Zeitung ihre Arbeit einstellen Um ihm aus der Arbeitslosigkeit zu helfen setzten ihn die ebenso kunstinteressierten Honoratioren Elberfelds 1851 52 zum hauptamtlichen Geschaftsfuhrer der Permanenten Elberfeld Barmer Kunstausstellung ein Da dem Ausstattungscomitee in der Zwischenzeit die offenkundige Einschatzung Puttmanns als entschiedener Anhanger der Umsturzpartei doch zu diffizil geworden war entliess man Puttmann im Sommer 1853 Hermann Puttmann bekam im Juni 1853 einen Reisepass nach England ausgestellt wohin er mitsamt seiner Familie auswanderte Dort arbeitete er als Assistenz Bibliothekar fur Prinz Albert im Buckingham Palace Dennoch blieb er in grossen finanziellen Schwierigkeiten aus denen ihm auch Gottfried Kinkel nicht heraushelfen konnte 1854 beschloss die Grossfamilie die Auswanderung nach Australien wo er in Melbourne als erfolgreicher Begrunder der dortigen deutschsprachigen Presse bis heute gilt was auch durch seinen Sohn Hermann W Puttmann im Andenken gefordert wurde Puttmann starb 20 Jahre spater am Heiligabend 1874 in Richmond Australien Schriften Auswahl Die Dusseldorfer Malerschule und ihre Leistungen seit der Errichtung des Kunstvereins im Jahre 1829 Ein Beitrag zur modernen Kunstgeschichte Otto Wigand Leipzig 1839 urn nbn de hbz 061 1 73876 Chatterton Barmen 1840 Tscherkessen Lieder Hoffmann amp Campe Hamburg 1841 Digitalisat in der Google Buchsuche Dithmarschen Lieder 1842 Kunstschatze und Baudenkmaler am Rhein Mainz 1843 Nordische Elfenmarchen und Lieder Friedrich Fleischer Leipzig 1844 Digitalisat in der Google Buchsuche Deutsches Burgerbuch fur 1845 C W Leske Darmstadt 1844 archive org Deutsches Burgerbuch fur 1846 C W Leske Darmstadt 1845 Ludwig Gall aus Deutsches Burgerbuch fur 1846 Mannheim 1846 in Fritz Brugel Benedikt Kautsky Hrsg Der 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