Das Pelzhandelszentrum Niddastraße in Frankfurt am Main war nach dem Zweiten Weltkrieg über einige Jahrzehnte hinweg der
Pelzhandelszentrum Niddastraße

Das Pelzhandelszentrum Niddastraße in Frankfurt am Main war nach dem Zweiten Weltkrieg über einige Jahrzehnte hinweg der wesentliche Handelsplatz für Felle und Pelzgroßkonfektion, eine Zeitlang noch vor den beiden anderen Weltzentren des Fellhandels, London mit dem Beaver House und dem New Yorker Pelzviertel. Hier hatten die meisten größeren deutschen Rauchwaren-Handelsfirmen ihren Sitz oder zumindest eine Dependance, auch hatten sich im Großraum Frankfurt einige Pelzveredlungsfirmen niedergelassen. Sämtliche Sparten der Pelzbranche waren hier vertreten. Das Niddastraßenviertel löste damit den Leipziger Brühl ab, der durch den Krieg und seine Lage in der sowjetisch besetzten Zone und der nachfolgenden Staatswirtschaft der DDR zwangsläufig seine im Pelzhandel herausragende Stellung verloren hatte. Seine Vormachtstellung vor den kleineren Ansammlungen in Köln, Hamburg, München und Berlin erhielt Frankfurt durch die hohe Konzentration von Rauchwarenfirmen am Platz, diese Zentralfunktion wurde zu der Zeit von keiner anderen Stadt der Rauchwarenwirtschaft erreicht. Auch stellte das Pelzviertel mit der branchenmassierten Zusammensetzung seiner Anrainer einen absoluten Sonderfall unter den deutschen Stadtvierteln dar.
Das Pelzviertel lässt sich differenzieren in einen Kernbereich, ein großes Dreieck, das in den Jahren 1946 bis 1952 entstand und zwei Ausweitungszonen, eine nach Südwesten und eine nach Osten, die sich im Wesentlichen bis 1952 entwickelt hatten. Die dichteste Konzentration der Firmen befand sich vor dem Durchgang zur Düsseldorfer Straße, im Sackgassenteil der Niddastraße.
Zuletzt haben sich der Rauchwarenhandel, Pelzkonfektion und Pelzveredlung in hohem Maß nach Asien und Russland, vor allem zum Pelzhandel in China verlagert, wo auch der Absatz an den Endverbraucher extrem zugenommen hat. Die Anzahl der Unternehmen im Pelzviertel ist bis auf einen kleinen Rest geschrumpft.
Historische Entwicklung
Frankfurter Pelzhandel im Mittelalter
Das mittelalterliche Frankfurt am Main, verkehrsgünstig gelegen, hatte eine lange Tradition als wichtiger Handelsplatz, Pelze hatten daran einen erheblichen Anteil. Die Kürschnerzunft war ansehnlich und Frankfurt hatte enge Beziehungen zum internationalen Rauchwarenhandel. Ende des 13. Jahrhunderts wird berichtet, das der Frankfurter Großkaufmann Eckehard von Frauenrode in der Grafschaft Ziegenhain auf der Lübecker Handelsstraße überfallen und beraubt wurde. Bei der ihm abgenommenen Ware befanden sich unter anderem zwei Ballen mit Rauchwaren.
Einige Zolltarife aus dem 13. und 17. Jahrhundert weisen Zobelfelle, Hermelinfelle, Marderfelle, Otterfelle, Biberfelle, Wolffelle und Eichhörnchenfelle als Handelsartikel aus. Den Zoll auf diese Waren hatte der Verkäufer zu tragen, ein Drittel davon erhielt der Zöllner, zwei Drittel die Stadt. Ein zweites Mal mussten die Rauchwarenhändler beim Verkauf an die Kürschner eine Abgabe entrichten, die allerdings von den Käufern mitgetragen werden musste. Als amtlicher Vermittler schob sich der „Unterkäufer“ ein, ein Fachmann, oft ein Kürschnermeister, der von der erhobenen Vermittlergebühr bei Rohfellen ein Viertel, bei Kürschnerwaren zwei Drittel für seine Bemühungen behalten konnte. Er hatte „in truwen globet unde zun heiligen gesworn“, den dritten Pfennig vom Erlös der Steuer alle Samstage an die Stadt abzuliefern.
Im Zusammenhang mit dem lebhaften Fellhandel breitete sich das Kürschnergewerbe aus. Im 14. Jahrhundert waren vielleicht 25 bis 35 Meister mit zahlreichen Gesellen und Lehrlingen ansässig. Zusammen mit anderen Gewerben erhielt das Kürschnerhandwerk 1355 eine Zunftrolle, also die öffentlich-rechtliche Anerkennung. Im Schöffenrat wurde zu Protokoll gegeben: „Wer Eichhorn für Buntwerk oder alte Felle für neue ausgibt, muß der Zunft eine Buße zahlen“. Im Jahr 1377 verlangte der Rat einen Anteil an diesen Einnahmen und behielt sich die Aufsicht darüber vor. Auch nach der Beilegung von Zunftunruhen, bei der die Handwerker ihre bisherige Selbständigkeit verloren und sie in Abhängigkeit von der städtischen Obrigkeit kamen, gehörten die Kürschner im Jahr 1377 zu den anerkannten dreizehn Zünften. Die Zunftordnung besagte unter anderem, dass kein Meister sich beim Felleinkauf Sondervorteile verschaffen durfte. Bei einem Angebot von mehr als ein halb Tausend Fellen musste allen Zunftkollegen Gelegenheit zum Mitbieten geboten werden.
Ihren größten Stellenwert hatte die Frankfurter Messe Ende des 14. Jahrhunderts. Als um das Jahr 1500 die Leipziger Messe an Bedeutung gewann und gleichzeitig die Mode anfing, den Pelz zu vernachlässigen, ließ der Pelzhandel in Frankfurt erheblich nach. Die Bedeutung für den Fellhandel muss jedoch bereits beträchtlich gewesen sein. 1932 wurden in einem historischen Rückblick nur Leipzig und Frankfurt, als „Rauchwarenzentralen“ bezeichnet. Trotz der inzwischen angestiegenen Bevölkerungszahl waren es im 18. Jahrhundert im Handwerk nur noch 7 Meister.
Entwicklung der Niddastraße zum Welthandelszentrum für Rauchwaren
Vor dem Ersten Weltkrieg waren in der Mainstadt lediglich drei oder vier Grossisten, die aber teilweise ihre Ware auch nur von Leipziger Unternehmen in Kommission bekamen. Daneben betrieben auch einige Kürschner den Fellhandel. Die außergewöhnliche Bedeutung für den Rauchwarenhandel begann erst im Juni des Jahres 1945. Als in Leipzig bekannt wurde, dass die Streitkräfte der Vereinigten Staaten Leipzig, das sie Anfang Mai besetzt hatten, gemäß den Jalta-Beschlüssen der Roten Armee überlassen würden, begannen die ersten Firmen von dort in den Westen abzuwandern. Noch bestand die Chance, Geld zu transferieren, Werkzeuge, Maschinen und Ware mitzunehmen. Letztere stellte sich spätestens nach der Währungsreform bei Beginn des deutschen Wirtschaftswunders oftmals als das wichtigste Kapital heraus. Der Leipziger Pelzhandel blühte vor allem auch durch seine ehemals engen Beziehungen zu Russland und die Händler kannten daher aus eigener Anschauung das sowjetische Wirtschaftssystem, das für private Unternehmen keinen Raum ließ. Deshalb investierten weitsichtige Unternehmer nicht in ihre zum großen Teil zerstörten Betriebe um und vor allem in Leipzig, sondern warteten aus Westdeutschland die Zukunft ab. Die weitere politische Entwicklung mit der Teilung Deutschlands veranlasste letztlich alle Exilanten zum Bleiben in der neuen Heimat und es folgten ihnen zahlreiche weitere Firmenchefs der Pelzbranche, zusammen mit ihrem Personal. Allerdings entschied sich die Mehrzahl zur Übersiedlung erst nach der Währungsreform im Jahr 1948. Zwischen 1946 und 1948 waren bereits 35 Firmen nach Frankfurt gekommen, in den Jahren 1957 bis 1958 waren es noch einmal 240.
Die Pelzfirmen verteilten sich anfangs auf den Westen Deutschlands. Die Städte waren großteils zerstört, Verwandte, bei denen man unterkommen konnte, spielten bei der Ortswahl eine große Rolle. Viele gingen nach Bayern, einige nach Hamburg. Vier oder fünf Firmen kamen nach Frankfurt, das sich schnell zur Wirtschaftsmetropole des Vereinigten Wirtschaftsgebietes entwickelte. Im Westen kam ihnen zugute, dass es wegen der früheren Konzentrierung um Leipzig hier kaum Betriebe der Rauchwarenbranche gab. Dass sich letztlich der Schwerpunkt in Frankfurt bildete, verdankt die Branche ihrem Mitglied Hermann Deninger. Bereits im Mai und dann weiter im Juni 1945, als die ersten Leipziger Rauchwarenhändler in der Stadt eintrafen, verhandelte er mit Fritz Mertens, dann mit Werner Hilpert von der Frankfurter Industrie- und Handelskammer über die Möglichkeit, diese Betriebe im Frankfurter Raum anzusiedeln. Hilpert war gebürtiger Leipziger und dort bis 1939 als Wirtschafter tätig gewesen. Er erkannte die Chancen für Frankfurt – einige Zeit erwirtschafteten die in Leipzig ansässigen Unternehmen der Rauchwarenbranche den größten Anteil der Steuereinnahmen der Stadt – und setzte sich auch später noch als Finanzminister für die Belange der Branche ein. Es ist überliefert, dass Otto Nauen von der Firma Thorer & Hollender während eines Aufenthalts in der Stadt zufällig Hilpert traf und dieser nach kurzer Unterhaltung erklärte: „Jetzt machen wir Frankfurt zu einem Rauchwarenplatz“. Bereits am 1. Oktober 1945 eröffnete die Handelskammer ein spezielles Referat Rauchwaren. Ein weiterer Förderer war Walter Leiske, der die Verhältnisse von seiner Tätigkeit in Leipzig her als Stadtrat ebenfalls gut kannte. Durch die Fürsprache der beiden Politiker und ab 1946 des Oberbürgermeisters Walter Kolb gewährten die Frankfurter Behörden den nachsuchenden Pelzfirmen erleichterte Zuzugsmöglichkeiten, die sie in anderen Städten nicht bekommen konnten. Während der Zeit der Berliner Luftbrücke setzten sich beide dafür ein, dass 1949 wenigstens einige der Berliner Kürschner eine Flugmöglichkeit zur ersten Frankfurter Pelzmesse bekamen, obwohl „jeder Sack Kohlen oder Kartoffeln damals wichtiger war als eine Reise“. Einen starken Impuls gab auch der Umzug der alten Pelzveredlungs- und Pelzhandelsfirma Thorer & Co, die erst nach Offenbach gezogen war und 1947 ihren Großhandel in die der Niddastraße benachbarte Mainzer Landstraße verlegte, wo sich bereits als eine der ersten Leipziger das andere alte Traditionshaus mit Thorer im Firmennamen, Thorer & Hollender, eingerichtet hatte.
Am Anfang waren die Firmen noch etwas verstreut. Eine Anzeige aus dem April 1949 in der im selben Jahr erstmals wieder erschienenen Fachzeitschrift meldete: „Im Zuge der Zentralisation der Rauchwarenwirtschaft in Frankfurt/M. ist das „Rauchwaren-Haus“ am Hauptbahnhof entstanden. Es beherbergt die Firmen Alfred König G.m.b.H., Rauchwarengroßhandel - Rosenberg & Lenhart, Rauchwaren und Pelzkonfektion - „OFRA“, Rauchwaren-Handelsgesellschaft - Wahe Ohanian, Rauchwaren“. Eine Grafik zeigt dazu ein viergeschossiges, älteres Gebäude in der Düsseldorfer Straße 9, unter dem oberen Stockwerk die Schrift „Rauchwaren-Haus - Pelze - Rauchwaren“.
Es gab Geschäftsräume in der Kaiserstraße, Kirchnerstraße, Taunusstraße und Münchner Straße. Erste kleine Schwerpunkte entstanden in der Mainzer Landstraße und in der Niddastraße in den Hausnummern 70 bis 76 sowie in der Düsseldorfer Ecke Niddastraße. Kurz darauf wurde die gegenüberliegende Seite der Niddastraße bebaut; auf den Grundstücken 54 bis 66/68 auf der einen und 57 bis 63 auf der anderen Seite entstanden repräsentative Geschäftsräume, in die Rauchwarenfirmen einzogen. Die erste Pelzfirma, die ein Grundstück in der Niddastraße (Nr. 63) erwarb, war die aus Hof in Oberfranken stammende Firma A. Fickenscher & Söhne. Das zuerst eingeschossige „Fickenscher-Haus“ wurde 1955 aufgestockt, heute hat es sechs Stockwerke, es beherbergte später Firmen sämtlicher Sparten der Branche, vom Rohfell bis zur Fertigware, einschließlich Kommissionären und Sortierern.
Als nächste Bauten entstanden das Haus Leipzig (Nr. 66–68) sowie das Europahaus (Nr. 62). Der Grundstücksbesitzer Adolf Heidinger beschreibt 1990 unter der Überschrift „Europahaus“ seine Erinnerung an die ersten Nachkriegsjahre auf der Niddastraße:
„Bei dem Fliegerangriff im März 1944 wurden in der Nacht sämtliche Häuser der Niddastraße vom Karlsplatz bis zur Düsseldorfer Straße durch Brandbomben in Schutt und Asche gelegt. Außer dem Haus Niddastraße 61, das verschont blieb, standen nur noch ausgebrannte Fassaden, die wegen Einsturzgefahr teilweise später umgerissen wurden.
Nach Beendigung des Krieges wurde im Haus Niddastraße 61 sofort damit begonnen, die fünf Meter hohen Schuttberge mittels Lieferwagen der Bäckerei Heidinger in Selbsthilfe abzufahren, um Parkplätze und Hofraum wieder benutzen zu können. Bereits 1946 konnten die Spenglerei Bosch, die Schreinerei Krah, das Weissbindergeschäft Adolf Müller sowie das Architekturbüro Reinhard und Hirtes behelfsmäßig ihre Betriebe betreiben. Mit Hilfe dieser Handwerksbetriebe konnte das Hinterhaus und der Mittelbau wieder aufgebaut werden, sodass im September 1948 neben vielen anderen Betrieben der ADAC seine erste Geschäftsstelle nach dem Krieg einrichten konnte.
Im April 1950 erschienen die ersten Rauchwarenhändler, die Firma Arzt und Temmler, die Firma Gebr. Hentschel und die Firma Meister u. Co (heute Volkert), die im Mittelbau eine Unterkunft für ihre Existenz fanden. Durch diese Firmen wurde ich veranlasst, das Vorderhaus so schnell wie möglich aufzubauen, da ein starker Bedarf der Pelzindustrie vorhanden sei. Am 1. Oktober 1950 war es dann soweit: Das EUROPA-HAUS wurde pünktlich fertiggestellt.
Außer den bereits erwähnten Firmen konnten alsdann die Firma Arthur Lohschütz, Georg Schäfer, Berlinski und Funke, Wiesner u. Co, Fritz Kleemann, Dauter, Brücke, Interfur-Lobacher, Gieles und Churtopulos einziehen. Im Laufe der Jahre wurde die Nachfrage der Rauchwarenbranche immer größer, sodass heute insgesamt 20 Betriebe der Pelzindustrie im Hause Niddastr. 64 tätig sind.“
1951 war die Errichtung der Geschäftshäuser, die Einrichtung der Lager und auch die Wohnungsbeschaffung für die erhebliche Zahl der Mitarbeiter weitgehend abgeschlossen. Die neuen, großen und zweckmäßigen Geschäftshäuser der Niddastraße bildeten mit den anschließenden Teilen der Düsseldorfer Straße und der Mainzer Landstraße jetzt das große Dreieck der Pelzbranche.
Einer damaligen Erhebung des Rauchwarenverbands nach betrug bis 1951 der Aufwand für die Neueinrichtung der Frankfurter Pelzfirmen 8 Millionen Mark. Die wichtige erneute Internationalisierung des deutschen Pelzhandels begann 1950 durch den Marshall-Plan und die folgende schrittweise Liberalisierung des Imports.
Ab 1952 weitete sich das Pelzzentrum vom Dreieck nach Osten und Westen aus. Dabei stieß es in östlicher Richtung mit den Betrieben in Elbe-, Mosel- und Taunusstraße und dem östlichen Teil der Niddastraße bis in das Frankfurter Rotlichtviertel vor. Im Westen erreichte es insbesondere mit der Otto- und der Ludwigstraße sowie teilweise auch im westlichen Teil der Mainzer Landstraße Wohngebiete, die stark von Ausländern besiedelt waren. Einer weiteren Ausdehnung im Süden stand der Hauptbahnhof entgegen, und im Nordwesten bildete die hier sehr breite Mainzer Landstraße eine Art „natürlicher“ Grenze zum Stadtteil Westend-Süd. Im Norden näherte sich die Pelzbranche dem Bankenviertel. Innerhalb des großen Dreiecks waren die Rauchwarenhändler weitgehend unter sich. Der Rauchwarenhändler Rudolf Sonntag erkannte dann 1982 anstelle des Dreiecks ein „magisches Viereck“, in dem es noch einige Jahre zuvor so gut wie unmöglich war, ein vernünftiges Lokal zu bekommen, begrenzt durch die Düsseldorfer Straße, die Mainzer Landstraße, die Karlstraße und die Niddastraße.
Die Ansiedlung in und um die Frankfurter Niddastraße erfolgte nicht von ungefähr. Wie in Leipzig war es nicht weit bis zum Bahnhof, um die vielen täglichen Expresspakete für die Kürschner und den Einzelhandel aufzugeben. Auch die Nachbarschaft zum Bankenviertel entsprach der Lage in Leipzig, nicht unwichtig bei dem großen Kreditbedarf des Pelzgroßhandels mit langen Zahlungszielen gegenüber seinen Kunden, zur Finanzierung während der „stillen“ Jahreszeit. Das im Krieg weniger zerstörte Viertel war als Gewerbegebiet konzipiert, die Bauten waren optimal angelegt. Die Bebauungsdichte war hoch, 13 Häuser im Pelzdreieck hatten sechs Stockwerke. Es gab auch wie in Leipzig einige (meist ebenfalls schmuddelig wirkende) Hinterhöfe, wenn auch nicht, bis auf einen, mit der Möglichkeit auf einer Seite hinein, auf der anderen Seite des Häuserblocks hinauszufahren. Auch die benötigten großen Lastenfahrstühle waren vorhanden. Gut waren auch die hohen Räume mit großen Fensterfronten mit dem zum Fellsortieren wichtigen indirekten Nord-Tageslicht. Zudem war das Frankfurter Bahnhofsviertel schon vorher ein Schwerpunkt des Großhandels allgemein. Bald stellte sich hier die in der Branche legendäre Atmosphäre des Leipziger Brühl ein. Genau wie in Leipzig war die Straße belebt von Händlern und Markthelfern in ihren weißen Kitteln, die Fellbunde, Fellbodys und Konfektionsmäntel umhertrugen oder in Korbflechten oder auf Ständern über die Straße rollten, von einer Firma zur anderen oder zu den Lastwagen. Die nicht gerade breite Straße war ständig von Fahrzeugen überfüllt. Harald Schmidt, Rauchwarenhändler der Firma Ofra berichtete, dass sich unter den Häusern ein Gänge-„Labyrinth“ mit „Boxen“ für Rauchwaren befand, die teilweise auch von Nichtanwohnern anzumieten waren. Bei starkem Regen gingen die Händler nicht über die Straße, sondern nutzten das Gängesystem der verbundenen Keller. Es gab sogar Kunden, die sich eine Box gemietet und wie einen Wohnraum eingerichtet hatten, um während der Zeit ihrer Einkäufe in der Niddastraße dort zu übernachten.
Die Zeit war jedoch etwas hektischer geworden, das „auf dem Brühl“ stehen, mit Kollegen sprechen und die Kunden abfangen fand in dem Maß nicht mehr statt. Es entstand unter den Händlern so etwas wie ein spezieller sächsisch/hessischer Zungenschlag. Viele Jahre lang hatte die Niddastraße als Zweitnamen in der bundesrepublikanischen Pelzbranche noch den an Leipzig erinnernden Namen (Frankfurter) Brühl. Ein Rauchwarenlehrling erhielt 1964 auf seine Frage: „Sind denn alle Firmen hier früher in Leipzig gewesen?“ nach kurzem Nachdenken von seinem Lehrchef die Gegenfrage: „Wer ist denn nicht aus Leipzig?“. Die höchste Konzentration der Pelzfirmen befand sich im Straßendreieck Nidda-/Karl-, Düsseldorfer und Mainzer Landstraße. Sicherlich wegen fehlender weiterer Raumreserven breitete sich das Pelzviertel in die angrenzenden Straßen aus, lediglich 23 Firmen hatten 1983 ihren Standort in anderen Bezirken der Stadt. Nicht gelungen ist es, in Frankfurt Pelzauktionen zu etablieren. Ein erster Versuch von Händlern und Farmern im Jahr 1956, beginnend mit Persianerfellen aus Südwestafrika, dem heutigen Namibia, wurde nicht wie beabsichtigt fortgesetzt, die für die Auktionen gegründete Gesellschaft wurde wieder eingestellt. Diese einmal für Leipzig wichtige Domäne haben sich die ausländischen Auktionshäuser nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder nehmen lassen, ein kleiner Teil der russischen und inländischen Felle lief in der DDR-Zeit wieder über Leipziger Auktionen. Ein Angebot der Stadt Frankfurt einen Schenkel des Pelzdreiecks in „Neuer Brühl“ umzubenennen, lehnte das Gewerbe ab. Leipzigs Brühl sollte einzig und historisch bleiben.
Findet ein Kürschnerkunde bei seinem Händler nicht das von ihm gesuchte Material, wird er problemlos an den entsprechenden Großhandelskollegen weitergereicht. Der Zusammenhalt innerhalb der Branche beschränkte sich nicht nur auf die Geschäftszeit, es bestanden Skat- und Kegelklubs. 1962 feierten die Fußballer, die Brühl-Elf, ihr 30-jähriges und die „Frankfurter Truppe“ ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Turnier im Waldstadion. Es beteiligten sich die Mannschaften der Veredlungsfirmen Thorer & Co., Hilchenbacher Pelzveredlung, Nagel & Dorn, Dietesheimer Rauchwarenzurichtung und Färberei und eben die „Brühl-Mannschaft“. Am 23. April 1974 wurde die Sportgemeinschaft S. G. Brühl als eingetragener Verein neu gegründet. Jetzt sollten neben dem harten Kern der Fußballer alle geeigneten Sportarten gefördert werden. Die Finanzierung sollte durch die „Brühlfirmen“, die Unternehmen rund um die Niddastraße, erfolgen. Den Vorsitz des Vereins übernahm Gerd Kursawe.
- Niddastraßen-Höfe, 1989
- Durchgang
- Nr. 62 und 64
Der Pelzteil der Niddastraße hatte nie den exklusiven Flair, wie man ihn von einer Branche, die mit so hochwertigen Produkten handelt, wahrscheinlich erwarten würde. Die Häuser wirkten insgesamt grau und düster, die Hinterhöfe mit bis zu zwei Hinterhäusern noch mehr. Das Geschäft boomte, Privatkundschaft war zumindest eine Zeitlang kaum erwünscht, für Äußerlichkeiten war weder Zeit noch Bedarf. Irgendwann kam die Unsicherheit hinzu, ob die Häuser nicht vielleicht abgerissen würden und ob die Pelzbranche für länger hier ihr Domizil haben würde. Für fast alle Pelzzentren der Welt war die Nähe zu den Rotlichtvierteln typisch, was weniger der Liebe der dort tätigen Damen zum Pelz geschuldet war, sondern, dass sich beide Gewerbe aus geschäftlichen Gründen gern in Bahnhofsnähe ansiedelten. Es kamen im Lauf der Jahre immer mehr Drogen- und Alkoholabhängige auf die Straße, morgens mussten die Spritzen in den Eingangsbereichen entsorgt werden. Die Anwohner wehrten sich vergebens gegen die Einrichtung einer Fixerstube in der Straße. Auf der Verkehrsinsel auf dem der Stichstraße vorgelagerten Karlsplatz befand sich als Treffpunkt der Szene eine kleine Imbissbude, die durch „eine Art Wintergarten“ erweitert worden war. Nach einer Unterschriftenaktion, adressiert an den Oberbürgermeister Wallmann, kündigte das Liegenschaftsamt der Stadt Frankfurt den Pachtvertrag mit der Henningerbrauerei ohne Angaben von Gründen. Am 1. Mai 1982 blieb die „Rauschgiftbude“ dann geschlossen.
Bereits in den 1970er Jahren begannen Überlegungen, das Pelzzentrum aus der Enge der Niddastraße zu befreien und an anderer Stelle neu zu errichten. Im Februar 1971 besuchte der anerkannte Frankfurter Architekt Richard Heil mehrere Firmen an der Niddastraße, um sich nach ihren Bedürfnissen zu erkundigen, für ein Projekt „Grüne Wiese“ im westlichen Teil Frankfurts nicht weit von der Autobahn mit einem bereits zur Verfügung stehenden Grundstück. Die voraussichtliche Monatsmiete pro Quadratmeter hatte der Rauchwarenverband schon einmal mit „auf jeden Fall unter DM 10,-“ festgesetzt. Die Bedeutung der Bahnhofsnähe nahm immer mehr ab, das meiste wurde inzwischen über den Flughafen oder mit dem LKW transportiert. Später begannen Banken und Spekulanten, im Viertel Grundstücke aufzukaufen, so dass es nicht mehr sicher war, ob die Häuser nicht irgendwann neuen Gebäuden würden weichen müssten. Anfangs sah es so aus, als ob für die Verlagerung ein weitgehender Konsens unter den Händlern zu erzielen wäre. Einen entscheidenden Schritt unternahm das große Handelshaus für Felle und Pelzkonfektion Rosenberg und Lenhart, indem es das im März 1972 bezogene R & L-Haus in der Mainzer Landstraße 65 aufgab und im Jahr 1988, 18 Jahre nach dem Projekt „Grüne Wiese“, mit zwei weiteren Betrieben der Branche in ein von ihr in der Ludwig-Landmann-Straße neu errichtetes, repräsentatives Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 11.000 m² einzog. Vor allem wohl wegen der inzwischen etwas eingetrübten Geschäftslage hatten sich die Ansichten geändert und es folgten ihnen die Branchenkollegen nicht. Auch in der Niddastraße mussten einige Häuser Neubauten weichen, die meisten Händler kehrten nicht in die neuen Häuser zurück, manche hatten ihre Geschäftsadressen in Räume außerhalb Frankfurts verlegt.
Anfang der 1980er Jahre war das stete allgemeine Wachstum der Pelzbranche langsam zum Stillstand gekommen. Der Pelz war inzwischen nicht mehr das Statussymbol, das er in früheren Zeiten und als Zeichen des neuen Wohlstands auch in der Bundesrepublik war. Er war für die meisten Bürger erschwinglich geworden, C&A Brenninkmeyer war inzwischen der größte deutsche Pelzanbieter, und die Pelzdesigner hatten ein Übriges getan, den Pelz auch vom Aussehen her möglichst alltagstauglich und weniger elitär zu gestalten. Das einstmals exklusive Standessymbol war endgültig zum Massenprodukt geworden, eine Marktsättigung schien bald erreicht. Auch kam in der Textilmode eine Art „Trümmerfrauen-Look“ mit einer Abwendung von eleganter Mode auf. Dies setzte sich verstärkt mit dem „Punk-Look“ und ähnlichen, aus der Subkultur hervorgegangenen Moderichtungen fort, mit denen sogar künstlich verschlissene Kleidung für die bürgerliche Jugend in Mode kam. Die erotische Frau, zu der über viele Jahrzehnte ein glamouröser Pelz gehörte, war lange nicht mehr en vogue. Eine Reihe ungewöhnlich warmer Winter folgte. Die vegane Bewegung, die nicht nur den Verzehr von Tierkörpern, sondern überhaupt jede Nutzung von Tieren und tierischen Produkten ablehnt, bekam zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit. Begleitet war die ohnehin schwierige Situation der Branche von massiven Demonstrationen und Aktionen von Pelzgegnern vor Pelzgeschäften und gegen Pelzträgerinnen. Alles zusammen führte zu einem Rückgang des Pelzkonsums in Deutschland, die von ihrer geographischen Lage her kälteren Länder Schweiz und Österreich folgten später. Auch in den übrigen westeuropäischen Ländern stagnierte der Pelzverbrauch oder ging zurück. Nach der Rückkehr der Pelze um die Jahrtausendwende, vor allem auch als Bestandteil von Textilkleidung, hat sich die Pelzproduktion zu ihrem überwiegenden Teil nach Asien, vor allem zur Kürschnerei in China verlagert. Auch in Kastoria, Griechenland besteht weiterhin eine wesentliche Konzentration von Kürschnereien und Pelzhändlern. Das Frankfurter Pelzviertel konnte von der Markterholung kaum profitieren, meist fehlen auch Nachfolger für die aus Altersgründen schließenden, einen hohen Kapitaleinsatz erfordernden Betriebe. Einzig das Haus Niddastraße 66–68 ist im Jahr 2014 noch komplett an Firmen der Pelzbranche vermietet, einige wenige kleinere Ansammlungen sowie einzelne Unternehmen befinden sich noch verstreut in der Nähe.
Pläne, in Frankfurt ein Pelzmuseum einzurichten, waren im März 1985 bereits soweit gediehen, als dass die Stadt der Pelzbranche auf dem linken Mainufer, dem „Museumsufer“, direkt hinter dem Städel-Museum, zu sehr günstigen Bedingungen ein Grundstück für den Bau eines vierstöckigen Gebäudes anbieten sollte. Zur Errichtung eines Branchenmuseums kam es jedoch nicht.
Wirtschaftliche Bedeutung
1983 waren in Frankfurt am Main von den bundesweit 268 im Verband der Deutschen Rauchwaren-Wirtschaft vereinigten Firmen der Sparten Veredlung, Konfektion und Kommission 177, das sind 66 Prozent, in Frankfurt ansässig. Um diese Zeit waren in Frankfurter Rauchwarenunternehmen rund 11.000 Personen beschäftigt. Im erwerbsmäßig dichtesten Ortsteil, dem Frankfurter Bahnhofsviertel, stellte die Pelzbranche 45,6 Prozent aller Beschäftigten. Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 deutschen Betriebe des Rauchwarenhandels und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. Innerhalb der deutschen Rauchwarenwirtschaft war Frankfurt damit der unbestrittene Dreh- und Angelpunkt der deutschen Rauchwarenwirtschaft geworden. 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main.
Das Fachadressbuch des deutschen Kürschnerhandwerks von 1983, der „Winckelmann“, verzeichnet von den insgesamt 524 eingetragenen deutschen Rauchwaren-Manipulanten allein in Frankfurt am Main/Stadt 266, das sind 50,74 Prozent. Zusammen mit den 23 in der näheren Umgebung Frankfurts ansässigen Betriebe sind das 54,9 Prozent. Betrachtet man nur die im Verband der deutschen Rauchwaren- und Pelzwirtschaft („Rauchwarenverband“) organisierten Unternehmen war das Verhältnis mit 135 : 200 (ohne West-Berlin) oder 67,54 Prozent noch deutlicher zugunsten Frankfurts. 9 auswärtige Unternehmen hatten Vertretungen und Verkaufslager im Niddastraßenviertel. Die Frankfurter Firmen wiederum unterhielten 18 Filialen und Lager in den Unterzentren Berlin, Köln, München und der „Provinz“, 7 hatten zusätzlich eigene Vertretungen im Ausland.
Die Lagerhaltung des deutschen Rauchwarengroßhandels wurde 1983 auf 1 bis 1,1 Milliarden DM geschätzt, davon im Frankfurter Pelzviertel etwa 800 Millionen. Die Obergrenze der Lagerhaltung deutscher Firmen wurde mit 25 bis 30 Millionen angenommen, der Durchschnitt mit 2 bis 3 Millionen.
Nachdem die Bundesrepublik jahrelang der Hauptverbraucher für Pelz war, rangierte sie 1983 bei den Importen zusammen mit Italien noch auf dem dritten Platz, hinter den USA und Japan. 4/5 des Rauchwaren-Importvolumens entfielen dabei auf Frankfurt, woran der Rhein-Main-Flughafen einen erheblichen Anteil hatte. Da Deutschland kaum ein eigenes Aufkommen an Rohware hat, muss fast alles eingeführt werden. 1983 wurden für 757,3 Millionen DM rohe und veredelte Felle vom Frankfurter Rauchwarengroßhandel importiert und manipuliert. Der wertmäßig weitaus größte Teil kam aus Skandinavien (Schwerpunkt Nerze), gefolgt von den USA (Schwerpunkt Nerze und Wildware), der UdSSR (Schwerpunkt Persianer und Wildware), Kanada (Schwerpunkt Nerze und Wildware), Süd- und Südwestafrika (Schwerpunkt Persianer) sowie Großbritannien (Zwischenhandel), für bestimmte Artikeln traten auch noch weitere Länder hervor.
1983 belief sich das deutsche Rauchwaren-Exportvolumen auf 657,5 Millionen DM, wovon 44 Millionen auf Rohfelle entfielen (durch die eingerechneten Lohnwerte können sich bei den Zahlen Verzerrungen ergeben). Der Anteil der Frankfurter Großhandelsfirmen wurde als mit „80 Prozent sicherlich nicht falsch angegeben“ geschätzt. Der Exportanteil betrug sogar 95 Prozent. Ein erheblicher Teil im Wert von 311 Millionen DM ging in das Pelzverarbeitungsland Griechenland, ungefähr sechsmal so viel wie ins ganze übrige Europa.
Die Unternehmen, Warenabwicklung
Nach den ersten Fellhändlern und Pelzkonfektionären siedelten sich andere Zweige der Pelzbranche im Umfeld der Niddastraße an. Ein Teil der Betriebe war zudem selbst mehr oder weniger stark vertikal strukturiert, im Lauf der Jahre im Einzelfall sogar beim Großhändler vom Felleinkauf über die eigene Produktion bis zu eigenen Pelzgeschäften. Deren Einzelhandelsgeschäfte hatten allerdings oft nicht den gleichen Namen wie ihre Stammfirmen, um die direkte Konkurrenz gegenüber dem restlichen Einzelhandel nicht allzu auffällig zu machen. Insbesondere waren einige größere Pelzveredlungsunternehmen gleichzeitig im Fellhandel und zum Teil auch noch als Konfektionäre tätig.
Ein kleiner Teil der Ware durchlief den gesamten Handelsprozess am Frankfurter „Brühl“, vom Einkauf der Rohfelle über alle Zwischenstufen bis zum Verkauf des fertigen Pelzes an den Verbraucher oder die Verbraucherin.
Der Fell- oder Rauchwarenhändler
Als Rauchwarenhandel im engeren Sinn wird meist nur der Fellhandel bezeichnet. Er ist das erste Glied der im Niddastraßenviertel vertretenen Handels- und Produktionskette. Die Verbindungen und Einkaufsreisen des Sortimentshändlers und Manipulanten bestehen und gehen zu den Züchtern, Aufkäufern und Trappern aller pelzliefernden Länder. Nur selten führt ein Fellhändler jedoch das gesamte, sehr breit gestreute Angebot der meisten Fellarten. Manche haben nur sehr wenige Sorten im Angebot, häufig mit Fellen aus bestimmten Gegenden, mit denen man besondere Geschäftsbeziehungen unterhält (beispielsweise Russland, China oder Südamerika). Andere gelten als Spezialisten gängiger, sogenannter Stapelartikel wie Persianer oder Nerz, wieder andere zum Beispiel befassen sich vorwiegend mit Langhaarfellen, die vor allem von der Besatzindustrie gekauft werden. Persianer und Nerze werden vom Zwischenhandel – in Konkurrenz mit einigen Einzelhandelsketten und größeren Kürschnereien – fast ausschließlich auf internationalen Auktionen ersteigert, andere Fellarten auch von Sammlern oder Zwischenhändlern in den Ursprungsländern erworben. Zwei oder drei Frankfurter Händler besaßen eigene Pelztierzuchten, so die Firma Thorer für Karakulschafe (Swakara-Persianer) in Namibia, die dort unter ihrer wesentlichen Mithilfe heimisch gemacht worden waren.
Die Felle werden entweder roh oder bereits gegerbt eingekauft, das geschieht anfallbedingt hauptsächlich im Winter bis zum Jahresanfang. Ein erheblicher Teil der Felle wird roh weiter gehandelt, so dass der Kunde, Kürschner (1985 = 60 Prozent) oder Konfektionär (1985 = 15 Prozent) die Felle zurichten und veredeln lässt, ein Teil geht an andere, meist kleinere Rauchwarenhändler. Etwa ein Viertel der während der Pelzmesse verkauften Ware ging in das Ausland. Die nicht roh verkauften Felle werden zum Pelzzurichter weitergereicht, falls sie nicht aus dem Einkaufsland direkt dorthin verschifft wurden. Der Teil der Felle, der einer weiteren Veredlung, wie zum Beispiel Färben, Scheren oder Rupfen, unterzogen werden soll, muss je nach Eignung nach dem Zurichten aussortiert werden. Zum Sortieren der Felle wird möglichst Tageslicht oder tageslichtähnliches Licht gewünscht, deshalb waren die Wände und Vorhänge öfter in blau gehalten, in Leipzig es hieß noch, „die Brühlfarbe ist blau“. Da die Felle weitgehend im gleichen Zeitraum eintreffen, sind die Zurichtungs- und Veredlungsbetriebe um diese Zeit voll ausgelastet, und das teure Kapital liegt oft für einen längeren Zeitraum fest. Spätestens zur Pelzmesse in Frankfurt, die in der Zeit März/April stattfand, wollte der Handel die Felle jedoch anbieten und der Konfektionär sogar schon seine Mustermodelle vorführen.
Die kurze Saison, in der die Kürschnergeschäfte das investierte Warenkapital realisieren konnten, wenn die Saison erwartungsgemäß verlief, führte dazu, dass die Großhändler ihnen langfristige Zahlungsziele einräumen mussten, um verkaufen zu können. Das bedingte ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Groß- und Einzelhändler. Der Vertragsabschluss erfolgte Anfang der 1950er Jahre meist noch durch Handschlag, „wobei die Sitte bestand, den Hut aufzusetzen, soweit dies zur Kenntlichmachung des Chefs nicht schon vorher der Fall war“. Trotz der anfangs noch häufigen Verwendung von Wechseln waren Zahlungsziele von über einem Jahr keine Seltenheit. Da der Großhandel auf der Beschaffungsseite keinen Kredit erhielt, musste er sich um Bankkredite bemühen, zumindest zur Überbrückung in der angespanntesten Zeit.
An den Fellbunden der Rauchwarenhändler und den Fertigpelzen der Konfektionäre befinden sich Etiketten, die Informationen über die Lagernummern und den erwünschten Verkaufspreis der Ware enthalten, heute in der Regel zusätzlich mit dem Barcode versehen. Um dem Verkäufer ohne Nachzuschlagen den angestrebten Verkaufspreis zu zeigen, ihn aber nicht dem Kunden zu offenbaren, wird er mit einem Kode verschlüsselt, häufig ein Wort aus der Branche, zum Beispiel „BLAUFÜCHSE“. Das B steht hier für die 1, das „L“ für die 2 usw. und das „E“ für die Null. Stammkunden kennen häufig den Schlüssel, auch machten sich die Niddastraßenlehrlinge und manche Kürschner einen Sport daraus, möglichst von allen ihrer Mitbewerber oder Lieferanten die Kodewörter zu enträtseln, um die Preise selbst ablesen und überprüfen zu können.
136 der in der Stadt ansässigen 266 Frankfurter Pelzgroßhändler (51,1 Prozent) und 148 von 288 (51,4 Prozent) im Großraum Frankfurt betrieben um 1985 gleichzeitig einen Konfektionsbetrieb oder waren im Fachadressbuch mit beiden Sparten eingetragen. Die 136 innerstädtischen Mischbetriebe (das waren 70, 8 Prozent der Frankfurter Konfektionsbetriebe) befanden sich ausnahmslos in den Räumen ihrer Großhandels-Mutterfirmen, zumindest aber im selben Haus.
Eine bedeutende Rauchwarenhandlung am Platz war die Firma Mayer & Cie., Zürich mit ihrer Niederlassung in der Düsseldorfer Straße 1–7, in den späten sechziger und den siebziger Jahren mit Jahresumsätzen in dreistelliger Millionenhöhe. Sie gründete auf dem Vermächtnis von Bernhard Mayer (* 1866; † 1946). Mayer war vor dem Zweiten Weltkrieg neben seiner Tätigkeit als Rauchwarenkaufmann ein bedeutender Kunstsammler und ein Finanzier verschiedener Unternehmen der Pelzbranche. Seine Nachkommen taten es ihm gleich, von einigen Firmen hieß es, sie seien von den Erben Merzbacher finanziert. Ein Teil der bedeutenden Kunstsammlung, unter anderem mit wichtigen Werken von van Gogh, Renoir, Cézanne, Matisse und Picasso wurde bisher nur zwei- oder dreimal in Ausstellungen gezeigt. Werner Merzbacher stellte 2004 den Zusammenhang seiner beiden Aktivitäten her, für seine stark farborientierte Kunstauswahl gilt: „Wenn man Pelzfachmann ist, muss man einen scharfen Blick für geringe Farbnuancen haben – und den habe ich.“ Vor 2000 folgte das Unternehmen den veränderten Produktions- und Absatzmärkten und verlegte seine Hauptaktivität nach Hongkong, dann zunehmend in den boomenden Großraum von Shanghai. Die Firmenleitung befindet sich in Zug in der Schweiz, in Zürich betreibt man einen zusätzlich zum Großhandel einen Pelzladen in bester Geschäftslage.
Die Firma Ofra, zeitweilig auch als Konfektionsbetriebs tätig, war bis 2014 vor allem ein Spezialist für die hauptsächlich von der Textilkonfektion benötigten Besatzfelle, das sind meist langhaariges Pelze, und Felltafeln für Pelzinnenfutter. Sie entstand ursprünglich als ein Schwesterbetrieb der Murrhardter Pelzveredlung – MPV.
Seit 1987 ist der Inhaber von Uhlig Rauchwaren GmbH, Niddastraße 66–68 der Rauchwarenkaufmann Hans-Josef Braun (2020), wo er 30 Jahre zuvor bei Uhlig & Co. auch seine Lehre begonnen hat. Er war Vorstandsmitglied des Deutschen Pelzverbandes und späteren Pelz-, Groß- und Außenhandelsverbandes und damit auch Teil des Aufsichtsrates der Fur & Fashion Frankfurt Messe GmbH. 2017 wurde er zum Schatzmeister des Pelz-, Groß- und Außenhandelsverbandes gewählt. Die Firmentradition geht auf die Familie Uhlig zurück, die bereits im 19. Jahrhundert in Osteuropa in der Pelzbranche tätig war. Im Jahr 1920 eröffnete der Vater von Theo Uhlig eine Pelzhandelsgesellschaft in Leipzig; am 1. März 1950 begann Theo Uhlig (* 1921) das Geschäft in Frankfurt. Die Inhaber waren seit jeher als Einkäufer und Kommissionäre weltweit auf allen Auktionen tätig.
Der Pelzzurichter und der Pelzveredler
Jedes Fell gelangt am Anfang seines Werdegangs zum Pelz zum Pelzzurichter, der in einer Art Gerbung aus dem nur konservierten Rohfell ein dauerhaftes und für Bekleidungszwecke geeignetes Pelzfell herstellt. Eine darüber hinausgehende Veränderung des Fells ist die Aufgabe des Pelzveredlers, überwiegend werden beide Prozesse von denselben Betrieben vorgenommen.
Während sich um das Leipziger Pelzzentrum Brühl früher die meisten und die bedeutendsten deutschen Pelzzurichtungs- und Veredlungsfirmen angesiedelt hatten, waren es im Frankfurter Zentrum im Jahr 1985 nur acht, das waren immerhin doch 28,6 Prozent der bundesdeutschen Betriebe. Die Art der Arbeit verlangte zu der Zeit noch einen fließwassernahen Standort, das wasserreiche Rhein-Main-Gebiet war dafür durchaus geeignet. Hatte sich eine Firma aber in den ersten Nachkriegsjahren für einen anderweitigen Standort entschieden, war es aus Kostengründen kaum noch sinnvoll, ihn später näher nach Frankfurt zu verlegen. Der Frankfurter Platz war jedoch so wichtig, dass acht auswärtige und ein Offenbacher Unternehmen Büros im Pelzviertel unterhielten. Hinzu kamen zwei Firmen, die ohnehin durch ihre Rauchwarengroßhandlungen hier vertreten waren und eine belgische und eine französische Firma, die sich durch einen Großhändler vertreten ließen.
In den besten Zeiten des Leipziger Brühl wurde 80 bis 90 Prozent der Weltrohfellernte in Deutschland veredelt. 1983 waren es wegen der inzwischen erfolgten Verlagerung der Zurichtung in Billiglohnländer und qualitativ starker Konkurrenz in Amerika noch etwa halb so viel, davon entfielen 40 Prozent auf Frankfurter Firmen.
Der Sortierer
Fellhändler beschäftigen für das Zusammenstellen der Kürschnersortimente Sortierer, nur sehr große Firmen haben dafür eigene Angestellte, lediglich etwa 5 Prozent der Fellbunde wurden in den eigenen Räumen sortiert. Kleinere Mengen werden auch von den Mitarbeitern zwischendurch erledigt. Klein- und Mittelbetriebe sind nicht in der Lage, eine Sortierkraft rentabel das ganze Jahr über auszulasten. Zudem ist der Platzbedarf für den Arbeitsprozess recht erheblich.
Meist ist der Sortierer als Ein-Mann-Betrieb selbständig und arbeitet für verschiedene Auftraggeber. Um 1985 gab es etwa 12 Sortierer in Frankfurt.
Kommen die Felle aus der Zurichtung oder Veredlung, sind sie in der Regel bereits nach Größen und Qualitäten und Farben geordnet eingekauft worden. Die Aufgabe des Sortierers ist es jetzt, aus hunderten oder tausenden von Fellen möglichst gleichmäßige, „reine“ Kürschnersortimente für jeweils einen Mantel oder eine Jacke herzustellen und dabei trotzdem so wenig wie möglich Restfelle übrig zu behalten. Je mehr Felle er von einer Sorte bekommt, desto „sauberer“ werden die Bunde. Die für den Verkauf bestimmten Sortimente werden gebündelt, und zwar dergestalt, dass das Bund beim Durchblättern durch den späteren Kunden einen möglichst einheitlichen Eindruck macht. Oben und unten wird bei Lammfellen (Persianer, Indisch Lamm und ähnlichen) ein möglichst großes Deckfell gelegt, den Abschluss der Verschnürung an Vorderpfoten und am Kopf bildet ein Henkel zum Aufhängen des Bundes. Bei ganz wertvollen Fellen wurden die Bunde manchmal mit einer dem Fell angepassten Leinenabdeckung versehen. Zusätzlich werden die Lammfelle häufig in den Kopfpartien durchstochen, unter die Knoten wird jeweils ein rundes Lederplättchen gelegt. Nerze und ähnliche Felle werden im Kopf gebündelt, eventuell mit dafür vorgesehenen Lochscheiben. Ganz kleine Felle wurden nur zusammengebunden, sie kommen heute jedoch fast ausnahmslos als vorgefertigte Tafeln in den Handel.
Der Rauchwaren-Kommissionär
Rauchwaren-Kommissionäre haben den Marktüberblick, sie vermitteln die Geschäfte zwischen Kürschnern, Einzelhändlern, Einkäufern der Kaufhäuser und den Konfektionsbetrieben. Juristisch ist der in der Pelzbranche gebräuchliche Name falsch, denn die Tätigkeit des Rauchwaren-Kommissionärs entspricht eher der eines Handelsmaklers oder Vertreters, das heißt, er tritt im Namen seines Kommittenten (Auftraggebers) als Vermittler oder Bevollmächtigter bei Warentransfers auf, übernimmt dabei aber keine eigene Verpflichtung.
47 der 52 im Rauchwarenverband organisierten Kommissionsbetriebe waren um 1985 in Frankfurt ansässig. Neben einer Vielzahl deutscher Firmen am Ort oder außerhalb vertraten sie wichtige ausländische und internationale Rauchwaren-Handelshäuser, das Gros der Betriebe war allerdings auch im Großhandel tätig.
Aufgrund ihrer Übersicht über die Felllager sind sie in der Lage, auch schwierige Zupasser – das sind für Reparaturen oder Umgestaltungen alter Pelze benötigte Felle – für ihre Kürschnerkundschaft zu beschaffen. Für ihre Arbeit erhalten sie eine Courtage von 2 bis 5 Prozent, für die aufwändigen Zupasser, die sie meist auf eigene Rechnung abwickeln, auch mehr. Insbesondere hierfür halten sie oft auch eigene Lagerbestände vorrätig. So wie ausländische Firmen sich durch Frankfurter Firmen und Kommissionäre in Deutschland vertreten ließen, waren auch die Frankfurter Firmen in den ausländischen Märkten durch Kommissionäre präsent.
Um die Schwierigkeiten der Zupasserbeschaffung zu beheben, wurde vom Zentralverband des Kürschnerhandwerks im Jahr 1970 eine Sammelstelle für Restfelle bei der Firma Werner Loh, Niddastraße 56 eingerichtet. Hier konnten die Kürschner ihre bei der Verarbeitung übriggebliebenen Felle gegen eine Gebühr in Kommission geben.
Manche Kunden, insbesondere Kürschnerkunden, bedienen sich der Kommissionäre auch bei Direkteinkäufen auf den Auktionen. Das erspart ihnen Zeit und Reisekosten, außerdem nutzen sie deren Material- und Abwicklungskenntnisse. Für viele Kleinauftraggeber wird dadurch der Einkauf direkt ab Auktion der Züchtergemeinschaften überhaupt erst möglich.
Der Zwischenmeister
Die Konfektionsfirmen benötigten Kürschner, in der Branche Zwischenmeister genannt, die sich mit ihren Werkstätten im Niddastraßenviertel, wegen der günstigeren Mieten auch im Umland ansiedelten. Die wenigen deutschstämmigen Lohnkürschner befanden sich eindeutig im Westen des Pelzzentrums, während die ausländischen (93 Prozent!) dem Osten den Vorrang gaben. Das Eindringen in das Vergnügungsviertel geschah vor allem durch die griechischen Pelzwerker.
Die mehr industrielle Pelzanfertigung des in der Regel in der Art des Stücklohns beschäftigten Zwischenmeisters unterscheidet sich nicht sonderlich von der Tätigkeit des Detailkürschners, immer bedingt sie sehr viel Handarbeit. Das in Form, Farbe und Struktur sehr unterschiedliche Naturmaterial verhindert eine größere Mechanisierung. Die Anzahl gleichartiger Produkte, gleiche Modelle aus gleichen Fellarten, ermöglichen in der Konfektion jedoch trotzdem eine gewisse Rationalisierung. Außerdem entfallen dort einige, den fertigen Pelz verfeinernde Arbeiten, schon wegen Zwangs des Zwischenmeisters, seine Arbeit zu einem möglichst geringen Stückpreis anbieten zu müssen. Während der Detailkürschner vielleicht versucht, ein handwerklich besonders perfektes Teil zu liefern, ist der Maßstab des Zwischenmeister, es durch die Abnahme beim Konfektionär zu bekommen. Trotz der ähnlichen Arbeit liegen letztlich die Produktionszeiten in den Zwischenmeister-Betrieben pro Teil erheblich unter denen des Einzelstücke und Maßarbeit fertigenden Kürschners, je nach Art der Arbeit unterschiedlich viel. In der Regel beschäftigen auch die kleinen Betriebe, in denen nur der Chef die klassische Kürschnerarbeit ausführt, gelernte Arbeitskräfte für die Näharbeit. Große Firmen spezialisieren die Arbeitsvorgänge noch weiter und setzen für einige Arbeitsschritte angelernte Arbeiter ein.
Der Pelzreiniger
Während dem Pelzreiniger normalerweise die Pflege getragener Pelze obliegt, bestand die Aufgabe der Firma Prima Finish in der Niddastraße hauptsächlich im Finish gerade fertigstellter Konfektion oder im Auffrischen verdrückt angelieferter Ware. Inhaber des 24. Oktober 1983 gegründeten Unternehmens ist der im Alter von elf Jahren aus Piazza Armerina auf Sizilien gekommene Giuseppe Barresi (* 28. Oktober 1960). Seit 1974 in der Pelzbranche, machte er sich bei Thorer-Cleaning ein halbes Jahr lang mit der Pelzreinigung vertraut. Als der Firmeninhaber Springsgut von Prima Finish. starb, erwarb er das Unternehmen. Sein hauptsächlicher Partner Gregori Apostolidis war 2017 aus dem 2024 noch bestehenden Unternehmen ausgeschieden.
Mit Läuter- bzw. Schütteltonnen werden die losen Schnitthaare entfernt, Dampf-Steamer und Bügelmaschinen bringen das Haar wieder in ein verkaufsförderndes, optisch vorteilhaftes Aussehen. Neuere Betätigungsfelder sind daneben die Reinigung von textiler Bekleidung mit fest verbundenem Pelz durch Kohlenwasserstoff-Lösemittel sowie die Reinigung von Leder- und Lederbekleidung.
Pelz-Clean, 1965 mit der Verwaltung in der Niddastraße 60, hatte sein Werk in Ettenheim („Altdorf/Lahr“). Weitere ansässige Firmen waren um 1997 Alexander Pelzreinigung, American Soft & Carefull Finish, Best Pelz Finish, außerdem benachbart, mit Filialen in drei deutschen Städten und West-Berlin, der Thorer-Ableger Thorer-Cleaning in Offenbach.
Der Pelzkonfektionär
Die Pelzkonfektionsfirmen arbeiten fast ausschließlich auf Bestellung. Anfang des Jahres werden die von Designern entworfenen Musterteile produziert, nach denen vor allem auf den Messen und bei Vertreterbesuchen vor Ort Aufträge vom in- und ausländischen Einzelhandel angenommen werden. Da die Felle, insbesondere bei Wildware, sehr unterschiedlich ausfallen, setzt das ein gewisses Vertrauen bei der Kundschaft voraus, dass die georderten Teile später auch in etwa dem Muster entsprechen. Dank den Möglichkeiten der schnellen Fotografie lassen sich Abweichungen der Lieferungen heute auch einfach belegen. Sie sind, insbesondere bei schlechtem Geschäftsgang beim Einzelhändler, nicht so selten ein vielleicht nur vorgeschobener Grund für die Nichtabnahme eines oder mehrerer Konfektionspelze. Ein, über längere Zeit recht bedeutender, eigener Zweig der Pelzkonfektion ist die Pelzhutherstellung. Etliche Pelzhut-Großhandelsfirmen mit eigener Produktion und kleinere Pelzhutmodisten hatten ihre Räume vor allem in den oberen Etagen der Niddastraße.
Die Herstellung von Pelzkonfektion geschieht entweder in eigenen Werkstätten oder bei den Lohnverarbeitungsbetrieben, den Zwischenmeistern. Wenn überhaupt erfolgte im eigenen Haus meist nur der Entwurf und die Zusammenstellung der Musterkollektion. 1983 hatten in Frankfurt nur 15 Firmen eigene Werkstätten, mit abnehmender Tendenz. 70 Prozent ihrer Umsätze erzielten die Betriebe im Jahr 1982 mit Artikeln unterer oder mittlerer Qualität, die in Billiglohnländern wie Taiwan, Hongkong und Griechenland (rund 80 Prozent der ausländischen Produktion) in Lohnarbeit hergestellt wurden. Bei der Verarbeitung in Griechenland konnte gegenüber Deutschland pro Teil 50 bis 100 DM eingespart werden.
Anfang der 1960er Jahre gab es noch kaum deutsche Pelzkonfektionäre, dafür aber eine ganze Menge von Pelzwerkstätten, die für die Industrie Besätze anfertigten. Anfang der 1970er Jahre konnten sie nach dem Rückgang der Pelzbesätze für die Damenoberbekleidung durch den Beginn eines Pelzbooms meist problemlos in reine Pelzkonfektionsunternehmen oder zumindest in Pelzproduktionswerkstätten umgewandelt werden. Im Frankfurter Raum waren im Jahr 1983 von 443 bundesdeutschen und West-Berliner Konfektionsfirmen allein 192 (43,3 Prozent) in Frankfurt/Main-Stadt und 221 (49,9 Prozent) im Großraum Frankfurt angesiedelt. Hinzu kamen 105 Konfektionsfirmen für Pelzkopfbedeckungen, so dass sich die Zahl für Frankfurt auf 240 beziehungsweise 286 belief (43,8 bzw. 52,2 Prozent). Auch hier war das Pelzviertel am Bahnhof der bevorzugte Standort, in dem Straßendreieck befanden sich 102 Betriebe, in dessen Nachbarschaft noch einmal 77. Eine besondere Häufung von Konfektionsbetrieben bestand in den Häusern Moselstraße 46–48 und Taunusstraße 52–60. Hier befanden sich 22 der insgesamt 75 Betriebe, meist mit ausländischen Inhabern. Bis auf eine kleine Ansammlung von 11 Firmen in fünf aufeinanderfolgenden Häusern auf der Nordseite des nordöstlichen Teils der Niddastraße waren die restlichen Konfektionäre ziemlich gleichmäßig über das übrige Pelzviertel verteilt.
Einer der ganz großen Händler war Nachman Daitsch (* 15. Juli 1907 in Litauen; † 10. September 1983), der nach einem kometenhaften Aufstieg seinen Betrieb bis zu einer bis dahin nicht bekannten Größe gebracht hatte. Mit 17 Jahren hatte er sich als Rauchwarenkaufmann in Litauen selbständig gemacht, 1950 kam er, nach einem kriegsbedingten Neubeginn zuerst in München, nach Frankfurt in die Niddastraße, Mitte der 1970er Jahre hatte er den 100-Millionen-Umsatz erreicht. Die Firma ging ebenso spektakulär wie ihr Aufstieg war unerwartet in Konkurs. Im September 1983 wurde Nachman Daitsch im Alter von 76 Jahren beim Überqueren der Taunusstraße vom Auto angefahren und tödlich verletzt.
Am 10. März 1969 zog die Firma Heinz Nitsche, Stammsitz und Werkstätten im Rheinland in Korschenbroich, von der Karlstraße 16 in das leuchtend „Grüne Haus“ auf die Mainzer Landstraße 67. Ursprünglich wollte in das siebengeschossige Gebäude eine Bank einziehen. Eine weitere Verkaufsniederlassung befand sich in Zürich. 8 Jahre später, im Januar 1977 übernahm die noch junge Pelzkonfektionsfirma Kroll & Ziper die Räume im Grünen Haus und baute die Schaufenster-Räume im Parterre um (vorher Taunusstraße 45). Ihre hochwertige Nerzkonfektion wurde in der eigenen New Yorker Firma „Almiro“ Fur Fashion Design hergestellt. Nach den Anfangsbuchstaben der beiden Inhaber Michael Kroll und Reuben Ziper nannten sie ihre Modelle „M & R Pelze“.
Die Firma Richard König, Niddastraße 66–68, gehörte unter drei Generationen mit zu den bedeutenden Pelz-Großhandelsunternehmen Deutschlands, alle Inhaber trugen den Vornamen Richard. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte man das Unternehmen aus Leipzig nach Frankfurt. Der Enkel des Gründers, Richard III, wirkte in erheblichem Umfang an zahlreichen grundlegenden Arbeiten zur Pelztier- und Fellkunde mit. Anfangs ein reiner Fellhandel, wandelte sich die Firma im Lauf der Nachkriegsjahre immer mehr zu einem Pelzkonfektionsunternehmen. 1986 geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, um 1990 wurde es endgültig geschlossen, zuletzt firmierend als König Pelze GmbH.
Noch heute international tätig ist die Firma Rosenberg & Lenhart – R & L, einer der Marktführer, die dem „Frankfurter Brühl“ das Profil gaben. Ende der 1920er Jahre ist sie aus einer Zusammenarbeit zwischen Harry Rosenberg und Arthur Lenhart in Leipzig entstanden. In ihrer besten Zeit machte sie mit 100 Beschäftigten allein im Inland 50 Millionen DM Umsatz 1990 eröffnete R & L als erstes deutsches Unternehmen in Russland ein Pelzgeschäft, in Moskau im Traditionskaufhaus GUM, dem weitere folgen sollten. Im gleichen Jahr vereinbarte man mit dem Designer Wolfgang Joop ein Lizenzabkommen. Wolfgang Joops Durchbruch in der Modebranche wurde wesentlich mit einer Pelzkollektion begründet, die er für ein Frankfurter Unternehmen entworfen hat. Bis zum Wechsel zu R & L war Joop fünf Jahre lang für die Konfektionfirma HM-Pelz Design tätig.
Der Pelz-Zutatenhändler
Pelzzutatenhandlungen- und Lederhändler sowie Pelzmaschinen-Mechaniker kamen hinzu. Der Zutatenhändler hält die Materialien für die Innenverarbeitung der Pelze, vom Bändelband bis zum Seidenfutter am Lager vorrätig. Außerdem führt er Verschlüsse, wie Keska (Klipverschlüsse) oder Knöpfe und Kürschnerwerkzeug. Leder spielt immer wieder in der Pelzmode eine wichtige Rolle, nicht nur als Galonstreifen zur Fellersparnis, sondern vor allem auch als gestalterisches Element, das eine ähnliche Wertigkeit wie der Pelz ausstrahlt.
Die Zubehörbetriebe waren 1983 ausnahmslos im nördlichen Teil der Niddastraße angesiedelt, vier von sieben im nordöstlichen Teil.
Der Pelz-Einzelhändler
Auch dem Endverbraucher blieb nicht verborgen, dass es in und um die Niddastraße große Lager mit riesiger Auswahl an konfektionierten Pelzen gab. Im Erdgeschoss der Häuser des Niddastraßensacks befanden sich ziemlich durchgängig Ladenlokale, in einem Block acht hintereinander, deren Auslagen aber zum Teil nicht dekoriert oder sogar verhängt waren. Die äußere Erscheinung der Geschäfte signalisierte, dass hier eigentlich nur Wiederverkäufer erwartet wurden. Während die meisten Konfektionäre gegenüber ihren gewerblichen Abnehmern zumindest den Schein aufrechterhalten wollten, dass sie nicht an Endverbraucher verkaufen, eröffneten am Rand der Niddastraße vor allem kleinere Händler Ladenlokale, meist mit angeschlossenen Kürschnerbetrieben. Viele hatten nicht das Flair ihrer exklusiven Mitbewerber in der Stadt, aber entsprachen mit ihrem Erscheinungsbild vielleicht der Kundenerwartung, dass man hier einen Pelz besonders preiswert erstehen könne. Ausnahmen waren beispielsweise die sehr innovativen Firmen Helmut Feilitsch (immer sehr sportlich, auch seine Besorgungen erledigte er mit dem Rennrad) und Rolf Schulte, deren Geschäfte sich im Häuserblock der Niddastraße in der Düsseldorfer Straße befanden. Bei der Eröffnung seines Ladenlokals im Januar 1970 legte Rolf Schulte, gelernter Kürschner und Rauchwarenhändler, jedoch Wert auf die Feststellung, dass er nur an Wiederverkäufer Ware abgebe. Das große, luxuriöse und umsatzstarke Pelzhaus Gerson hatte 21 Schaufenster auf der Bahnhofsseite der Düsseldorfer Straße, Hausnummer 1–7, Ecke Niddastraße, am äußeren Rand des Pelzdreiecks. Eine Rechnung des Jahres 1968 nennt neben der Frankfurter Zentrale Filialen in Gelsenkirchen, Wiesbaden, Recklinghausen, Hamburg und Bochum. Wegen seines konzernähnlichen Unternehmens verwehrte ihm das organisierte Kürschnerhandwerk die Teilnahme an seinem jährlichen, werbewirksamen Leistungswettbewerb, obwohl sich das Haus Gerson in der Nachwuchsausbildung einen guten Ruf erworben hatte. In Prozessen über mehrere Instanzen setzte er seine Zulassung letztlich durch.
Wie in anderen Städten auch verteilte sich ansonsten der Frankfurter Pelzeinzelhandel über das Stadtgebiet, mit einem Schwerpunkt in der Alt- und Innenstadt, in dem sich auch der übrige gehobene Fachhandel besonders konzentrierte. Selbst aus entfernteren Regionen oder Ländern reisten private Pelzkunden wegen der überdurchschnittlichen Auswahl und den günstigen Preisen gern nach Frankfurt. Die nur vom Einzelhandel lebenden Kürschner, aber auch die Pelz führenden Textilhäuser, befanden sich neben der direkten und intensiven Konkurrenz der Konfektionäre rund um die Niddastraße jedoch in einer schwierigen Lage. Viele ihrer potentiellen Kunden ließen sich durch Freunde oder Bekannte einen Pelz „unter der Hand“ verkaufen oder tätigten einen „Superkauf“ direkt beim Konfektionär (Aussage Obermeister Anthes). Die Pelzpreise im Frankfurter Einzelhandel waren generell niedriger als andernorts. Die Kürschnerinnung Frankfurt hatte 1984 lediglich 30 Mitglieder, trotz des großen Rhein-Main-Einzugsgebiets.
Der Spediteur
Die Niddastraße, in ihrem einen Ende eine Stichstraße, ist von den örtlichen Gegebenheiten her eigentlich nicht darauf eingerichtet, große Lastwagen in erheblicher Zahl zu verkraften. Und doch wurden hier täglich bedeutende Warenmengen be- und entladen. Konfektion wurde, vor allem für die Großabnehmer (Kaufhausketten) im sogenannten Hängeversand befördert, besonders auch durch die Spedition Hamacher. Jeder Pelz hing auf einem Kleiderbügel, jedes Teil oder mehrere zusammen durch Plastikhüllen geschützt. Aus Kastoria in Griechenland kamen täglich bis zu 100 Großtransporte mit Halbfertigprodukten und Konfektion aus Stücken und Fellen nach Deutschland, das meiste sicherlich in das Pelzviertel, nach Griechenland waren es täglich etwa 5000 Kilogramm Pelzstücken zur Weiterverarbeitung vor allem zu sogenannten Bodys, den Pelzhalbfabrikaten. Eine Frankfurter Spedition beförderte in einem Jahr allein von Kastoria nach Frankfurt fast 150.000 Pelzteile.
Die Spedition Kühne & Nagel unterhielt ein Lager im Stichteil der Niddastraße, von wo aus sie zeitweilig viermal wöchentlich nach Kastoria fuhr. „Luftfracht Meister“ signalisierte eine Leuchtschrift über einem kleinen Ladenlokal auf der gegenüberliegenden Seite. Die H. E. Meister Spedition wurde 1949 von dem Berliner Hans Eberhard Meister (* 16. Mai 1909 in Berlin; † 6. Juni 1982) gegründet. Die Firma Westra GmbH. war der Pelzbranche aus Leipzig nach Frankfurt gefolgt, damals noch und seit etwa 1980 wieder, unter dem Namen des Firmengründers, Benno Richter, seit Juli 2016 Westra-Sable International GmbH (Inhaber Schmalz + Schön).
Der Pelz-Fachversicherer
Von den fünf Spezial-Versicherungsunternehmen hatten vier ihren Sitz in Frankfurt. Die hauptsächlich Kürschner und Einzelhandels-Pelzgeschäfte versichernde Firma Schunck KG besaß außerdem neun Filialen in allen kleineren Pelzgeschäfts-Ansammlungen der Bundesrepublik.
Immer wieder gab es im Pelzviertel spektakuläre Einbrüche. Eine Zeitlang häuften sie sich derart, dass man befürchtete, keinen Versicherer mehr für die Pelzlager zu finden. Eine Einbruchsserie begann Anfang der siebziger Jahre, damit hielten auch Alarmanlagen mit Direktschaltung zum Polizeipräsidium, Bewegungsmelder und Alarmtapeten bei den Firmen Einzug, die sich bis dahin sicher gefühlt hatten, die Versicherungsgesellschaften machten entsprechende Auflagen. Etwa Ende April 1970 schickte der Versicherer Schunck ein Alarmtelegramm an die Ministerien: „Seit dem 1. März 1970 wurden allein im Raum Frankfurt Einbruchsdiebstähle bei 14 Pelzbetrieben mit einem Gesamtschaden von etwa 1,5 Millionen DM verübt“.
Auch gab es eine Serie von Autoaufbrüchen. Die Kunden wurden beim Einladen der Ware auf der Niddastraße ausspioniert, bei der Rast auf dem Autobahnparkplatz wurde dann der Kofferraum gewaltsam geöffnet und die Pelze umgeladen.
Die Pelz-Fachverbände
Neben ihren spezifischen Aufgaben zur Förderung ihrer Mitglieder vertraten die Pelz-Fachverbände ihre Mitglieder nach außen und betrieben mehr oder weniger intensiv allgemeine Öffentlichkeitsarbeit. Im Verband der deutschen Rauchwaren und Pelzwirtschaft (Rauchwarenverband, Düsseldorfer Straße 1–7) sind vier Unterverbände organisiert, die Großhändler, Konfektionäre, Veredler (einschließlich Zurichter) und Kommissionäre, außerdem der Zentralverband des deutschen Kürschnerhandwerks, die von den Handwerkskammern unabhängige Interessenvertretung der deutschen Facheinzelhändler und Kürschner. Der Rauchwarenverband war bis zur Gründung des Deutschen Pelz-Instituts – DPI die einzige fachspartenübergreifende Organisation der Pelzbranche.
Außer den zwingend vorgeschriebenen Mitgliedschaften der Kürschner in den Handwerkskammern, als Einzelhändler auch in der Industrie- und Handelskammer sowie der freiwilligen Mitgliedschaft in der Kürschner-Innung bestanden oder bestehen noch weitere Kürschner-Vereinigungen.
1973 verlegte der Zentralverband des deutschen Kürschnerhandwerks seine Geschäftsstelle vom Frankfurter Bettinaplatz in ein neu erworbenes Gebäude im nahen Bad Homburg vor der Höhe, rechtliche Eigentümerin war die Gesellschaft zur Förderung des Kürschnerhandwerks mbH.
Der Qualitätsschutzverband der Kürschner (QSV), gegründet 1962, garantierte nach seinem Selbstverständnis mit einem Qualitätssiegel eine besonders korrekte und hochwertige Kürschnerarbeit. In seiner Blütezeit hatte er etwa 300 Mitglieder. Diese nutzten untereinander die Vorteile gemeinsamen Einkaufs, gemeinsamer Werbemittel, des Modellaustauschs usw.
Im Januar 1983 gründete sich in Frankfurt die Vereinigung Initiative Pelzgestaltung (V.I.P.) mit etwa 100 Mitgliedern aus der Bundesrepublik und Österreichs, einschließlich einiger Mitglieder aus den deutschsprachigen Nachbargebieten. Unter anderem auch weil sie das Aufgabengebiet des Qualitätschutzverbands mit abdeckte, löste sich der Qualitätsschutzverband etwa Anfang der 1990er Jahre auf. Die V.I.P. bestand bis Ende der 2020er Jahre.
Die griechischen Rauchwarenbetriebe werden seit etwa Anfang 1984 zusätzlich durch ihren Verband Prophet Elias vertreten. Prophet Elias ist ein weltweiter Traditionsverband, der im Jahr 1914 in Kastoria gegründet wurde. 1918 umfasste er insgesamt 3000 Betriebe und über 2000 Einzelpersonen. Aus dieser Verbindung resultieren beste Geschäftsverbindungen in alle Welt, vor allem nach Kastoria, den USA und Kanada. Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Sozialarbeit. Dazu gehört die Vermittlung von Arbeitsplätzen, viele Landsleute pendelten je nach saisonalem Arbeitsaufkommen in den Unternehmen zwischen Kastoria und Deutschland. Würde man einer Rede des Griechisch/Frankfurter Pelzhändlers Iraklis Kallisthenis (* 13. März 1983) im Jahr 1984 folgen, geht die Verbindung zwischen den Pelzhändlern und dem Propheten auf ein damals etwa 1000 Jahre zurückliegendes Ereignis zurück, als Elias wie üblich mit einer Karawane von Kastoria nach Alexandria und Konstantinopel reiste, um dort seine, bereits zu dieser Zeit in Kastoria genähte Ware zu verkaufen. Eine weitere griechische Vereinigung war der „Kapitol Club“ griechische Pelzkaufleute e. V. mit Geschäftsstelle in der Moselstraße 45.
Die Pelzfachzeitschriften
Von den fünf Fachzeitschriften in der Bundesrepublik des Jahres 1983 wurden drei in Frankfurt redigiert, die in Berlin monatlich erschienene Zeitschrift „Die Pelzwirtschaft“ unterhielt eine Vertretung am Frankfurter Platz.
- „Rund um den Pelz“ war gleichzeitig das offizielle Nachrichtenblatt des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks. Sie wurde später in „Pelz International“ umbenannt (Rhenania Fachverlag GmbH, Hamburg).
- Der „Pelzspiegel“ ähnelte der „Rund um den Pelz“, zeigte jedoch deutlich mehr Modellfotos der Konfektionäre (Hrsg. I. M. Bergmann, Berlin; später Verlag Walter Gebauer, Berlin).
- Die Zeitschrift „Die Pelzwirtschaft“ sprach neben den Kürschnern ganz besonders den Lederbekleidungs-Einzelhandel, den Rauchwarengroßhandel und die Pelzveredler an, sie ging später im „LPD-Journal“ auf. Beide erschienen im CB-Verlag, Carl Boldt, Berlin.
- Die monatliche Zeitschrift „Hermelin“ lieferte meist ganzseitige Bilder, zur Anregung der Kürschner und als Vorlageheft für den Endverbraucher-Kunden (Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin und Leipzig).
- Der „PelzReport“, Fachmagazin für Pelzmode und Leder, erschien als Broschüre saisonal jeweils am 1. und 15. Werktag des Monats, zur Messe und zur Saison auch als Journal mit Konfektionsfotos (Kurt Lindemann, Oberursel).
- Der Frankfurter Winckelmann Verlag produzierte neben seinem kostenlos verteilten, jährlich erscheinenden Fachadressbuch „Winckelmann“ vor der Pelzmesse und vor Saisonbeginn ebenfalls umfangreiche Hefte mit den Angeboten der Konfektionsfirmen, ebenso in seinem Journal Fur Parade International. Außerdem gab er seit 1969 ein mehrseitiges, wöchentliches Nachrichtenblättchen heraus, den „Winckelmann Pelzmarkt“, der vor allem im Frankfurter Pelzviertel kostenlos verteilt wurde. Zusätzlich hingen bei allen Rauchwarenhändlern und bei vielen Kürschnern die „Winckelmann-Tabellen“, Poster mit den Adressen des Pelzgroßhandels und verwandter Fachsparten. Das erste Winckelmann-Adressbuch für Deutschland erschien 1909 in Leipzig, auch die Winckelmann-Tabellen gab es bereits in den 1920er Jahren. Von einem Londoner Familienmitglied wurden die Publikationen auch in weiteren Sprachen für diverse andere Länder vertrieben. Die Veröffentlichungen wurden nach dem Tod des letzten Inhabers, John Winckelmann, im Jahr 2007 eingestellt.
- Die Murrhardter Pelzveredlung vertrieb über ihren Rifra-Verlag seit 1956 „Die Pelzmotte“, die „einzige literarisch-humoristische Branchenzeitschrift der Welt“. Die letzte Ausgabe erschien im 51. Jahrgang im Januar 2007, zum zweiten Mal als „Pelzmotte – FurMoth“, nun nicht mehr in deutscher, sondern in englischer Sprache.
- Der monatlich erscheinende „Pelzmarkt“, „Newsletter des deutschen Pelzverbandes“, ersetzt seit Oktober 2008 den Winckelmann Pelzmarkt. Redakteurin ist Dr. Barbara Sixt. Seit 2023 erscheint er nur noch digital.(Stand 2024)
Bundes-Pelzfachschule
- Rotfuchsfelle aus der Sammlung der Bundes-Pelzfachschule (um 1978)
- Ludwig Brauser, Lehrer und Direktor der Bundes-Pelzfachschule (1986)
Die Hauptaufgabe der Bundes-Pelzfachschule, Frankfurt, Hamburger Allee 23, war es, Kürschnergesellen auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Dazu gehörte der kaufmännische Bereich, die Fachtechnik, das Erstellen von Schnittmustern und, immer wichtiger geworden, das Pelzdesign und der Artenschutz. Außerdem bot sie Weiterbildungsseminare für alle Berufe der Pelzbranche an. Neben der Lehrtätigkeit nahm das Institut Sonderaufgaben wahr, wie Sachverständigengutachten im Bereich des Artenschutzes, der Schulleiter war Mitglied im Fachbeirat des World Wildlife Fund Deutschland. Zollbeamte wurden an der Schule sachkundig gemacht, die enge Zusammenarbeit mit Zoologen, wissenschaftlichen Instituten, Universitäten, Ministerien und Ämtern im In- und Ausland sowie die Informationsarbeit für Tierschutz- und Verbraucherorganisationen ging weit über das Engagement herkömmlicher Berufsfachschulen hinaus.
Eng verbunden mit der Schule in Frankfurt ist der Name Ludwig Brauser (* 1924; † 2009), der die Schule über die gesamte Zeit hinaus, in der sie den Namen Bundes-Pelzfachschule trug, begleitete und zu der renommiertesten Ausbildungsstätte zur Qualifikation als Kürschnermeister machte, ein Ansehen das zeitlich überschneidend zuvor schon ähnlich die Meisterschule des Kürschnerhandwerks in Hamburg besaß. Der Schulverein Bundes-Pelzfachschule wurde am 13. September 1967 in Frankfurt gegründet. Von Anfang an hatte die Schule ihre Räumlichkeiten im 3. Stock der Bergius-Berufsschule in Frankfurt am Main. Finanziert wurde die Schule hauptsächlich durch Teilnehmergebühren, daneben durch Geld- und Sachspenden der Unternehmen und Zuschüsse des Rauchwarenverbands und des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks.
Im Lauf der Jahre sammelte Oberstudienrat Brauser durch ständiges Bedrängen der Pelzfirmen die weltweit größte Fellsammlung an. Sie befindet sich heute im Archiv des Frankfurter Senckenberg-Museums. Der Bestand von 1981 wurde vom Presse- und Messefotografen „Mickey“ Bohnacker, fast ein Frankfurter Original, im Auftrag des Rauchwaren-Verbands fotografiert. Seine inzwischen etwas verblassten Fellfotos befinden sich in der Fellsammlung der Bundes-Pelzfachschule.
Bereits im ersten Jahr wurden die Lehrgänge von 68 Teilnehmern besucht. Von 1975 standen jährlich für mehr als 200 Teilnehmer 12 Hauptkurse auf dem Programm. 1988 war sie weltweit die einzige Fachschule der Pelzbranche. In den ersten 20 Jahren wurden etwa 750 Meisterinnen und Meister ausgebildet, hinzu kamen 3000 Teilnehmer an Kurzlehrgängen aus dem In- und Ausland.
Mit der Veränderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Kürschnergewerbe strukturierte sich die Schule neu. Nach Übernahme der Leitung der Bergius-Schule durch Ludwig Brauser, die inzwischen in Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode umbenannt worden war, fasste man 1984 die Bereiche Pelz, Leder und Textil „in einer sinnvollen Symbiose zwischen privater und staatlicher Schule“ zu einem Bildungsangebot zusammen. Nach einem Schlaganfall Ludwig Brausers im Jahr 1996 übernahm Kürschnermeister Volker Laudensack die Leitung. Mangels Nachfrage fanden seit 2012 keine Kurse für die Pelzbranche mehr statt.
Die griechische Gemeinde der Frankfurter Pelzbranche
- Rauchwarenhändler Dimitri Emmanoulidis, Vorsitzender des „Prophet Elias“, tanzt Sirtaki mit Walter Langenberger, Vorsitzendem des Pelzverbandes (1976)
- Emmanuel de Greco mit seinem Pelzfahrrad und der Pelzhändler Sotiros Kazakis in der Niddastraße
Griechenland, und zwar die Region um die Stadt Kastoria in der Präfektur Kastoria, zusammen mit dem 50 Kilometer entfernten Ort Siatista, haben eine jahrhundertelange Tradition in der Pelzstückenverarbeitung und im Handel der daraus gefertigten Produkte, hauptsächlich Halbfertigprodukte für die Weiterverarbeitung durch ausländische Kürschnerbetriebe. Bereits am Leipziger Brühl waren griechische Händler vertreten, die auch die Pelzreste aufkauften und in ihre Heimat ausführten und als Fellstückentafeln reimportierten. Im Laufe der Zeit hatten sich auch etliche griechische Kürschner in Leipzig ansässig gemacht. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Pelzabsatz in der Bundesrepublik gewaltig anstieg, profitierte auch das griechische Pelzhandwerk und der Handel. Viele griechische Pelznäher kamen wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten aus Westmazedonien in die Bundesrepublik, ein erheblicher Teil siedelte sich wegen des Pelzzentrums Niddastraße im Raum Frankfurt an, etliche davon begannen mit dem Fellhandel. Mit dem Aufschwung in Kastoria kehrten viele Näher in ihre Heimat zurück, inzwischen hatten sie sich zusätzlich zur Resteverarbeitung Kenntnisse der Fellverarbeitung angeeignet. Mit ihrer besonderen Nähtechnik an der Pelznähmaschine waren sie den deutschen Pelznäherinnen weit überlegen, das Auslassen von Fellen lag bald fast ausschließlich in griechischer Hand, auch die deutschen Kürschner hatten „ihren Griechen“ zum Nerznähen. Aus Griechenland kamen jetzt nicht nur die sogenannten Stückenbodys, sondern fertige Pelze. Bis heute bestehen in und um Kastoria zahlreiche Kürschnereien als Familienbetriebe und große Pelzkonfektionsunternehmen mit angeschlossenen, repräsentativen Verkaufsräumen, vor allem auch für Privatkunden aus Russland und den Emiraten.
1985 gab es in Frankfurt rund 700 in das Handelsregister eingetragene Pelzbetriebe mit griechischen Wurzeln, die vor allem in dem an das „Pelzdreieck“ angrenzenden Block zwischen Nidda-, Mosel-, Elbe- und Taunusstraße angesiedelt waren. Hier befanden sich 65 bis 70 Prozent aller griechischen Pelzbetriebe Deutschlands, zwei davon waren Niederlassungen aus Kastoria. Weitere 20 Prozent waren im benachbarten Offenbach ansässig. Etwa 50 der Firmen waren Konfektionäre mit einem Geschäftsbereich wie ihre deutschen Mitbewerber, zumindest drei davon gehörten zu den größten der Sparte. Die anderen 650 Betriebe arbeiteten vorwiegend als Zwischenmeister für griechische und deutsche Unternehmen. Auf Grund ihrer besonderen Leistungsfähigkeit stellten sie mit 88,74 Prozent das Gros der in Frankfurt für die Pelzindustrie arbeitenden Kürschnereien. Die örtliche Konzentration war bei ihnen besonders stark, in nur drei Häusern befanden sich beispielsweise 42 Lohnkürschnereien. In dem genannten Block mit recht günstigen Mieten befanden sich knapp 6/7 aller Frankfurter Zwischenmeister. Insgesamt waren etwa 4000 griechische Mitbürger in Frankfurt mit Pelzen beschäftigt. 50 Firmen hatten mehr als 15 Mitarbeiter, weitere 100 beschäftigten 5 bis 10 Angestellte, der große Rest waren Familienbetriebe. Mit einem Jahres-Produktionswert von 520 Millionen DM war die griechische Kolonie ein wichtiger Bestandteil des Pelzzentrums Niddastraße.
Das Frankfurter Pelzviertel stellte auch einen Sonderfall hinsichtlich seines hohen Ausländeranteils dar. Die Stadt Frankfurt hatte 1977 einen Ausländerbeschäftigtenanteil von 13 Prozent und gehörte damit bereits zu den bundesdeutschen Städten mit dem höchsten Prozentsatz. Das Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe stellte mit 39,5 Prozent davon den größten Teil. 31,1 Prozent wiederum davon stellten die Griechen im Frankfurter Pelzviertel, nach einer Erfassung von S. Gelzenleuchter im Jahr 1983. Dagegen betrug der Anteil an der Gesamtheit der Griechen unter allen ausländischen Beschäftigten in Frankfurt nur 8 Prozent. Das Pelzzentrum war also zugleich das Zentrum der griechischen Arbeitnehmer der Stadt.
Das griechischstämmige Unternehmen Manakas in Frankfurt am Main bezeichnete sich 2022 als der „größte Pelzbekleidungshersteller und -produzent in Europa, der nachhaltige und zertifizierte Luxuspelze in die ganze Welt liefert“. Seit über vier Generationen war die Familie Mannakas zu der Zeit in der Pelzbranche tätig. Mit Hauptsitz in Frankfurt unterhält Manakas weltweit Showrooms in den wichtigsten Modemetropolen.
Der Pelzkonfektionär Leonidas Papageorgiou (* 24. Februar 1932; ‡ 7. November 2021) war Hauptsponsor der 1998 eingeweihten Kirche des Heiligen Georgios im Frankfurter Grüneburgpark. Peter Oehler sieht es als naheliegend an, dass der Name auch an Leonidas Papageorgious Sohn Georgios erinnert, der in den 1980er Jahren im Alter von nur 19 Jahren bei einem Autounfall in Siatista so in seinem Auto eingeklemmt war, dass er sich nicht befreien konnte und verbrannte.
Ein stadtbekanntes Original und der wohl stadtbekannteste Grieche war Emmanuel de Greco (eigentlich Emmanouil Chatzinikolaou; * 30. März 1937 auf der Insel Paros; ‡ 12. Oktober 2018 in Frankfurt am Main), ein Friseur mit einem Salon in der Schäfergasse. Sein Fahrrad war bunt- und pelzgeschmückt. Zu seinem Tod Mitte Oktober 2018 hieß es in einer Pelz-Fachveröffentlichung: „Besondere Aufmerksamkeit lenkte er auch auf sich, wenn er sich in seinem langen Pelzmantel, mit Hut und blinkender Sonnenbrille unter die Menschen mischte oder in seinem roten Mitsubishi aus den 70er Jahren, der innen komplett mit Pelz ausgepolstert war, spazieren fuhr“. Das pelzgeschmückte Fahrrad wurde nach seinem Tod in das Historische Museum Frankfurt übernommen.
Internationale Frankfurter Pelzmesse
Pelzmesse 1949 bis 1964 | |||||
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Jahr | Aussteller | Fläche | Besucher | Umsatz | davon Export |
1949 | 123 | 1.880 m² | 6.000 | ||
1950 | 160 | 3.000 m² | 8.000 | ||
1951 | 198 | 3.640 m² | 8.500 | ||
1952 | 205 | 4.147 m² | 11.000 | ||
1953 | 191 | 3.920 m² | 8.000 | ||
1954 | 183 | 3.930 m² | 9.000 | ||
1955 | 170 | 3.920 m² | 8.000 | ||
1956 | 162 | 3.980 m² | 9.000 | 20.000.000 DM | 1.070.000 DM |
1957 | 170 | 4.100 m² | 8.000 | 23.000.000 DM | 1.160.000 DM |
1958 | 160 | 3.800 m² | 8.000 | 18.500.000 DM | 1.200.000 DM |
1959 | 170 | 4.120 m² | 8.000 | 22.500.000 DM | 2.100.000 DM |
1960 | 185 | 5.400 m² | 12.000 | 25.000.000 DM | 4.000.000 DM |
1961 | 215 | 6.200 m² | 13.000 | 35.000.000 DM | 5.250.000 DM |
1962 | 235 | 7.400 m² | 15.000 | 35.000.000 DM | 6.000.000 DM |
1963 | 250 | 8.900 m² | 18.000 | 45.000.000 DM | 6.500.000 DM |
1964 | 280 | 10.200 m² | 20.000 | 56.000.000 DM | 10.000.000 DM |
Am 24. April 1949 eröffnete der Hessische Rauchwarenverband die erste Pelzmesse, bis 1962 unter dem Namen Rauchwaren-Messe, 1963 in Internationale Pelz-Messe umbenannt, ab 1964 als Internationale Pelzmesse in Frankfurt und seit 1990 als Fur & Fashion. Sie fand jährlich auf dem Frankfurter Messegelände statt, branchentypisch in der Zeit März/April, beim Vorliegens eines Großteils der im Winter angefallenen Felle. Nach früherem Leipziger Brauch war sie von einer Neuheitenschau des westdeutschen Kürschnerhandwerks und einem Treffen von Händlern und Kürschner, dem Kürschnertag begleitet. Bereits die erste Messe mit 123 Ausstellern galt als großer Erfolg, die 6000 Besucher waren für diese Zeit ein außerordentliches Ereignis. Die Messe entwickelte sich in den ersten Jahren sehr zufriedenstellend. Nach der Internationalisierung expandierte sie schnell; 1960 wurden erstmals europäische Aussteller zugelassen, ab 1962 gab es keine nationalen Beschränkungen mehr. Die vom Rauchwarenverband getragene Frankfurter Rauchwaren Messe G.m.b.H. wurde 1953 gegründet, erster Geschäftsführer war Willi Treusch. Über Jahre hinweg war die Frankfurter Pelzmesse die weltweit bedeutendste Veranstaltung ihrer Art. Aussteller und Käufer kamen aus fast allen pelzproduzierenden und pelzverbrauchenden Ländern der Welt.
Die Pelzmesse war gleichzeitig Mustermesse und Verkaufsmesse, ein Großteil des Einzelhandels- und Kürschnerbedarfs wurde hier gedeckt. Wegen der individuellen Unterschiede in Qualität und Aussehen vieler Fellarten ist der Facheinzelhandel bestrebt, die einzukaufenden Felle, aber auch fertige Konfektionsteile nach Aussehen direkt zu kaufen. Dem steht bei fertiger Pelzkleidung der Wunsch des Produzenten entgegen, der möglichst nur so viel anfertigen will, wie auch im laufenden Jahr verkauft wird. Somit wurden auf der Messe vor allem Felle eingekauft, die Vorführmodelle (falls der Konfektionär die Muster schon hergab) und die übrigen mitgebrachten Konfektionsteile wurden als verkauft abgezeichnet und ansonsten wurde die Konfektion zur Lieferung geordert, entweder baldmöglichst oder zum Saisonbeginn im Herbst. Bei den Seidenwebereien wurden die neuen Dessins der speziellen Pelzseiden begutachtet und bestellt. Maschinenhersteller, auch für Pelzveredlungsmaschinen, zeigten ihre Angebote, ebenso wie Zutatenhändler, Schnittmusterdesigner und andere periphere Anbieter. Bei den Pelzveredlern waren die aktuellen Farbmuster zu besichtigen. Verbände und Züchtergemeinschaften boten an ihren Ständen Informationsgespräche an, auch das russische Staatshandelsunternehmen für Pelze, die Sojuzpushnina war wieder vertreten.
Nicht nur in den Hallen bei den Konfektionären fanden mehrmals täglich Modenschauen statt. Regelmäßige Highlights waren der Kürschner-Ball sowie Modenschauen exklusiver Pelzdesigner in den Hotels, vor allem aber am Abend eine gemeinsame Modenschau der Konfektionäre, 1983 mit zwei Vorführungen zu je 3800 Zuschauern. Auf der Messe wurde nicht nur gekauft, ganz wichtig waren für die Kürschner die Anregungen für die eigene Herstellung. Ein weiterer Anziehungspunkt und eine Orientierung über Mode- und Verarbeitungsinnovationen war deshalb die Ausstellung der im Leistungswettbewerb des Kürschnerhandwerks prämierten Pelze, die auch auf einer Modenschau während des Kürschner-Balls noch einmal gezeigt wurden.
Pendelbusse brachten die Besucher zu den Firmen rund um die Niddastraße und zurück. 1984 verzeichnete die Pelzmesse wieder einen Ausstellerrekord. 548 Anbieter kamen aus 30 Nationen. 196 (35,8 Prozent) der Aussteller stammten aus dem Ausland. Die Ausstellungsfläche war von 58.000 m² auf 65.000 m² erweitert worden. Mit 24.900 Gästen aus 60 Ländern war der Besuch 1985 etwas geringer als im Jahr davor, der Anteil der ausländischen Besucher hatte sich jedoch auf 45 Prozent erhöht. Im April 1990, vor der Deutschen Wiedervereinigung, hatten die Kürschner der DDR bei freiem Eintritt erstmals Gelegenheit, sich direkt über den Stand der westlichen Pelzmode zu informieren.
Die Frankfurter Pelzmesse hatte sich in ihren letzten Jahren ihres Bestehens erheblich verkleinert, die letzte, 60. Messe fand als „Fur & Fashion“ im Frühjahr 2008 statt. Anschließend beteiligte sich die Fur & Fashion Frankfurt Messe GmbH an der Mailänder Pelzmesse „MIFUR“. In Frankfurt finden stattdessen seitdem alljährlich von den Frankfurter Rauchwarengroßhändlern veranstaltete so genannte „Market-Days“ statt.(Stand 2024)
Leistungsschau des Kürschnerhandwerks
Seit 1949 gibt es nach kriegsbedingter zehnjähriger Pause wieder jedes Jahr einen Modellwettbewerb im Kürschnerhandwerk. Trotz der schwierigen Verhältnisse im geteilten und besetzten Deutschland und gegen alle Befürchtungen war bereits die Teilnahme an der ersten Veranstaltung beträchtlich. Eine Firma in der Niddastraße löste die damals noch prekäre Raumnot und stellte ihre Räumlichkeiten für die Vorbereitungen zur Verfügung, so dass am 21. April die Jury ihre Auswahl treffen konnte. Nach einer Zwischenlagerung der Ware und der Versandkartons in einem Zementlager(!) wurden sie dann in Halle 3 der Messe dekoriert und am 25. April 1949 in den Gesellschaftsräumen des Palmengartens von Mannequins vorgeführt.
Seit 2006 nennt sich der Modellwettbewerb Internationaler Pelz-Design-Wettbewerb des deutschen Kürschnerhandwerks. Von 2013 bis etwa 2023 wurde jährlich zusätzlich der International German Red Fox Award ausgetragen.(Stand 2024)
Market Days
Jeweils im März wird nach dem Wegfall der Frankfurter Pelzmesse seit 2009 im Pelzviertel und den Pelzfirmen der Umgebung, bis 2017 vor allem auch im Haus der Rauchwarenhandelsfirma Rosenberg und Lenhart an der Ludwig-Landmann-Straße (nach Oberursel verzogen), eine Market Days genannte Verkaufsschau durchgeführt, an der sich auch einige nicht in Frankfurt ansässige Unternehmen der Pelzbranche beteiligen. Die Frankfurter Firmen öffnen gemeinsam während drei Tagen ihre Verkaufsflächen und bieten damit auswärtigen Fachbesuchern die Gelegenheit zu einem konzentrierten Einkauf und der Kontaktpflege mit ihren Zulieferern.(Stand 2024)
Literatur
- Ingrid Kopenhans: Der Frankfurter Rauchwarenhandel in der Nachkriegszeit. Diplomarbeit, Frankfurt am Main 1958.
- Rudolf Sonntag: „Ich gebe zu bedenken...!“ Eine Sammlung von Erzählungen aus der Zeitung Pelzmarkt. Winckelmann-Verlag, Frankfurt am Main, 1970. Buchdeckel und Autorensignatur.
Weblinks
- Anita Strecker: Die Letzten am Brühl. Frankfurter Rundschau, 13. Februar 2011. Zuletzt abgerufen am 10. Oktober 2014.
Einzelnachweise
- Henning Zeumer: Die internationale Stellung der deutschen Rauchwaren-Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Standortes Frankfurt/Main (Inhaltsverzeichnis). Diplomarbeit, Universität Mannheim, Selbstverlag 1985.
- Sonja Gelzenleuchter: Das Frankfurter Pelzviertel als Beispiel eines monofunktional geprägten Stadtviertels. Diplomarbeit, Darmstadt, Juli 1983. Inhaltsverzeichnis.
- Ingeborg Heider: Frankfurts Rauchwaren- und Pelzhandel in alter Zeit. In: Die Pelzwirtschaft. Nr. 4, April 1960, Berlin/Frankfurt am Main, S. 194–198.
- Ohne Autorenangabe: Aus der Geschichte des Rauchwarenhandels: Vom Fellhandel und Pelzgewerbe im mittelalterlichen Frankfurt. In: Der Rauchwarenmarkt. Nr. 67, Leipzig, 28. August 1935, S. 3–4.
- Paul Bruss: 100 Jahre Bircks. Sonderdruck der Firma Peter Bircks & Cie. Krefeld, August 1963, S. 107.
- Philipp Manes: Die Berliner Pelzindustrie. In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 53, 10. Mai 1932, S. 2.
- Friedrich Hering: Frankfurt am Main – die neue westdeutsche Rauchwarenzentrale. In: Autorenkollektiv: Der Kürschner. Fach- und Lehrbuch für das Kürschnerhandwerk. 2., überarbeitete Auflage. Herausgegeben vom Berufsbildungs-Ausschuss des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, Verlag J. P. Bachem, Köln 1956, S. 270–274.
- Otto Nauen: Zur Geschichte der deutschen Rauchwarenwirtschaft 1945 bis 1951; 1952 bis 1962. In: 350 Jahre Thorer. Frankfurt am Main, 1962, S. 145–184.
- Sonja Gelzenleuchter, S. 16. Sekundärquelle F. Lerner: Frankfurt am Main und seine Wirtschaft. Wiederaufbau seit 1945. Frankfurt am Main 1958, S. 396.
- Erich Friedrichs, in: Die Eröffnung der Frankfurter Rauchwarenmesse 1951 (Ansprache vom 1. April 1951). In: Rund um den Pelz. Nr. 4, April 1951, Fulde-Verlag, Köln, S. 25, 27.
- In: Rund um den Pelz, Heft 4, Köln, 20. April 1949, S. 27.
- L. G.: 20 Jahre Frankfurter Brühl. In: Rund um den Pelz. Nr. 5, Mai 1966, Rhenania Fachverlag Koblenz, S. 3–21.
- Adolf Heidinger: 40 Jahre EUROPA-HAUS Niddastr. 64. Signierter Briefbogen v. 5. August 1990 mit dem Absender Adolf Heidinger, 6 Frankfurt a. M.-Ginnheim 50, Am Weimarfloß 23. Sammlung G. & C. Franke, Murrhardt.
- Rudolf Sonntag: Chronik der Woche. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 631, 19. Februar 1982, S. 9.
- Peter Michels: Die Großhandelsbetriebe in der Rauchwarenwirtschaft. Weltkulturverlag Anton Hain, Meisenheim und Wien, S. 56.
- Bernd Klebach: Der Brühl, die Niddastraße, das Pelzzentrum. Erinnerungen an 35 Jahre Pelzbranche. Selbstverlag, Frankfurt am Main, 2006.
- Dieter Wieland: Organisation des Rauchwarenmarkts. CB-Verlag Carl Boldt, Berlin/Frankfurt am Main, 1972, ISBN 3-920731-01-8.
- Neugründung: S. G. Brühl e. V. In: Winckelmann Pelzmarkt Nr. 231, 26. April 1974, S. 9.
- Pelz International, Juni/Juli 1981.
- Pelz International, Heft 4, April 1982, S. 208.
- Ohne Autorenangabe: In der vergangenen Woche... In: Winckelmann Pelzmarkt. Heft 70, Frankfurt am Main 5. März 1971, S. 10.
- Andreas Lenhart: Die Bedeutung der Stadt Frankfurt für die Pelzwirtschaft. In: Die Pelzwirtschaft. Nr. 10, 19. November 1987, CB-Verlag Carl Boldt, Berlin, S. 10–14.
- Ohne Autorenangabe (? – Blatt fehlt): Nur Spekulationen? In: Pelzreport Kurt Lindemann. 2. Februar 1987, Oberursel, S. 1–2 f.
- Ohne Autorenangabe: Große Einweihung bei R & L. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 123, 15. März 1972, S. 10.
- UBF: Europäisches Pelz- und Modezentrum. In: Pelzreport. 12. Februar 1989, Kurt Lindemann, Oberursel, S. 14–15.
- Ohne Autorenangabe: Pelzmuseum in Frankfurt. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 788, 15. März 1985, S. 9.
- Henning Zeumer, S. 42. Sekundärquelle: Informationsbüro Pelz: Pelzstadt Frankfurt.
- Henning Zeumer, S. 42. Vgl. Sonja Gelzenleuchter: Das Frankfurter Pelzviertel als Beispiel eines monofunktional geprägten Stadtviertels. Diplomarbeit, Darmstadt, Juli 1983, S. 76.
- Henning Zeumer, S. 42. Vgl. Jürgen Thorer, Frankfurt, in FNP 23. Oktober 1982.
- Henning Zeumer, S. 43. Vgl. Winckelmann Deutschland 1983, S. 16–71.
- Henning Zeumer, S. 43. Vgl. Jahresbericht 1983, S. 48–70.
- Geschäftsanzeige Geschäftsauflösung Restverkauf Kaninfelle, Kaninspezialist seit 1955. In: Pelzmarkt. 03/16, Frankfurt am Main, März 2016, S. 18.
- Peter Melchers: Die Großhandelsbetriebe in der Rauchwarenwirtschaft. S. 50–56, 59.
- Ein Brauch, der in Leipzig bereits in den 1920er Jahren üblich war. Jury Fränkel verwendete für seine Firma als Kodeschlüssel das für Deutsche nur schwer zu erratende russische Wort „Cernosliwy“. Aus: Jury Fränkel: Einbahnstraße – Bericht eines Lebens, Band 2. Rifra-Verlag, Murrhardt, 1972, S. 199.
- www.bilanz.ch: Werner Merzbacher, Nerze, Nerze, und Kandinsky. 25. Mai 2004. Zuletzt abgerufen am 3. November 2014.
- Theo Uhlig, Frankfurt, 80. In: Winckelmann International – Fur Bulletin 2527 – Sales Report 656. Winckelmann Communication Frankfurt, 30. Januar 2001, S. 6.
- Hans-Josef Braun – 50 Jahre bei der Firma Uhlig, 30 Jahre selbständig. In: Pelzmarkt Newsletter. Band 11, November 2017, S. 12–13.
- 3 % Courtagesatz angenommen. Zitat: Bei der Verbandssitzung am 8. Februar 71 stimmten die Manipulanten der Anhebung des Kommissionärs-Courtagesatzes auf 3 % nachträglich mit Mehrheit zu. Ausnahmeregelungen sind für größere Abschlüsse sowie für Rohware vorgesehen. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 66, 5. Februar 1971, Winckelmann Verlag Frankfurt am Main, S. 9.
- Gez. „F.“: Seit Kurzem Zupasser-Zentrale in Frankfurt. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 12, Dezember 1970, S. 61.
- Ohne Autorenangabe: Jubiläum bei Prima Finish. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 1212, Frankfurt am Main, 29. Oktober 1993, S. 2.
- Ohne Autorenangabe: Giuseppe Barresi – Fa. Prima Finish, Frankfurt. In: Pelzmarkt Newsletter. Nr. 1, Januar 2020, Deutscher Pelzverband, Frankfurt am Main, S. 11.
- Ohne Autorenangabe: Prima Finish – Der Reinigunsspezialist. In: Pelzmarkt Newsletter. Deutscher Pelzverband, Frankfurt am Main, Mai 2018, S. 3.
- Pelz-Clean GmbH. Anzeige in Die Pelzwirtschaft, 1. Januar 1965, S. 5.
- Winckelmann 1989, Fachadressbuch, S. 95.
- gez. „JW“ (John Winckelmann): Die heutige Funktion der Pelzkonfektionäre aus Sicht des Kürschners. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 1340, 16. August 1996, Frankfurt am Main, S. 1–3.
- Ohne Autorenangabe: Nachman Daitsch †. In: Die Pelzwirtschaft. Nr. 9, September 1983, S. 50.
- In: Winckelmann International Fur Bulletin Nr. 2176, Hrsg. Winckelmann Publications LTD., London 26. September 1983 (englisch).
- Gez. „he“: Grünes Licht für das „Grüne Haus“ am Brühl. In: Die Pelzwirtschaft. April 1969, S. 32–35.
- Ohne Autorenangabe: Kroll & Ziper oHG in neuen Räumen. In: Rund um den Pelz International. Heft 4, April 1977, S. 212 und Anzeige S. 122.
- Broschüre R&L Rosenberg & Lenhart 1948–1998.
- Rund um den Pelz, Heft 3, März 1974, S. 104.
- www.industriehof-ffm.de: Köpfe des Viertels, Thomas Lenhart. ( vom 24. September 2015 im Internet Archive) Zuletzt abgerufen am 25. Oktober 2014.
- www.whoswho.de: Biografie Wolfgang Joop. Zuletzt abgerufen am 25. Oktober 2014.
- In: Winckelmann International Fur Bulletin. Hrsg. Winckelmann Publications LTD. Nr. 2175, London, 9. Juni 1989 (englisch).
- Gez. „he“: Grosvenor und Empress Chinchilla jetzt in Frankfurt bei Rolf Schulte ... der in der Düsseldorfer Straße 20 eröffnete. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 1, 1970, S. 42.
- Johannes Sartorius: Umsatzzuwachs bei Gerson. In: Die Pelzwirtschaft. Dezember 1982, S. 21 (hier: „Schaufensterfront (100 Meter lang)“).
- Gerson Pelze, Frankfurt am Main, Rechnung vom 2. Mai 1968.
- Andrea Scherell: Frankfurt als Barometer der Entwicklung. In: Pelz International. Rhenania-Fachverlag Hamburg, Heft 12, Dezember 1984, S. 42.
- Walter Langenberger: Griechenland... In: Pelzspiegel. Heft 5, 1980, S. 185.
- Kühne & Nagel: Wir fahren viermal wöchentlich Kastoria – Frankfurt, Frankfurt – Kastoria. Anzeige, Winckelmann Pelzmarkt Nr. 601, 17. Juli 1981, S. 9.
- Redaktion: Hans Eberhard Meister verstorben. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 647, Frankfurt am Main, 11. Juni 1982, S. 14.
- Ohne Autorenangabe: Kein Tag wie jeder andere. Eine Spedition wurde fünfzig. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 12, Dezember 1982, S. 58–61.
- Anzeige und Redaktion: Westra Benno Richter wird Westra-Sable International GmbH. In: Pelzmarkt. Newsletter des Deutschen Pelzverbandes. S. 6, 9–10.
- Gez. „Fe.“: Pelzdiebstähle. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 5, Mai 1970, S. 59.
- drkn (Bert Knoop): Zentralverband des Kürschnerhandwerks verlegt seine Geschäftsstelle nach Bad Homburg. In: Rund um den Pelz International. Heft 4, April 1974, S. 190.
- Ohne Autorenangabe: 25 Jahre im Zeichen von Krone und Hermelin. In: Pelzreport. Kurt Lindemann, 17. Juni 1987, S. 6.
- Ute B. Fröhlich: Die Pümpfe von Kastoria. In: Pelzreport Kurt Lindemann, Oberursel, 15. Februar 1984, S. 2.
- Iraklis Kallisthenis 50. In: Winckelmann Sales Report Nr. 160, Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, 11. März 1983, S. 12.
- Prophet Elias. In: Winckelmann Sales Report Nr. 190, Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, 8. Dezember 1984, S. 6 (englisch).
- Walter Langenberger: Die Geschichte der Bundes-Pelzfachschule. In: 20 Jahre Bundes-Pelzfachschule. Bundes-Pelzfachschule e. V., Frankfurt am Main 1988, S. 9–12.
- Ludwig Brauser: Das Schulschiff „Bundes-Pelzfachschule“ in unruhigen Gewässern. In: 20 Jahre Bundes-Pelzfachschule. Bundes-Pelzfachschule e. V., Frankfurt am Main 1988, S. 13–15.
- Peter Oehler: Die deutsch-griechische Beziehung im Pelzhandel und Kürschnereigewerbe. In: Thede Kahl und Holger Lamm im Auftrag der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e. V. (Hrsg.): Hellenika - Jahrbuch für griechische Kultur und deutsch-griechische Beziehungen, Neue Folge 16, Lit Verlag, Münster, 2022, S. 113–124, siehe auch: www.lit-verlag.de/isbn/978-3-643-99711-1.
- Über uns. Homepage des Unternehmens. Abgerufen am 2. März 2022.
- Traueranzeige Leonidas Papageorgiou. Lebenswege.faz (PDF). Abgerufen am 22. November 2022.
- Familienname, Geburts- und Sterbedatum laut Grabkreuz am Tag der Beerdigung.
- Ohne Autorenangabe: Emanuel de Greco. In: Pelzmarkt Newsletter. 11/2018, Deutscher Pelzverband e. V, S. 14.
- Thomas J. Schmidt: Friseur Greco – Ein bunter Vogel auf der Zeil ( vom 3. November 2018 im Internet Archive). Frankfurter Neue Presse, 31. Mai 2014. Zuletzt abgerufen am 3. November 2018.
- Ohne Autorenangabe: Erinnerung an Emmanuel de Greco. Video auf Facebook. Zuletzt abgerufen am 3. November 2018.
- Hans-Jürgen Lenhart, Peter Oehler: Alles außer Sirtaki – Über Rembetiko und Griechen in Frankfurt. Auszug einer Sendung vom 15. JUN. 2022, Radio x, Frankfurter Stadtradio, 5. Oktober 2022, 15 Uhr.
- La foire de la fourrure depuis 1949. The Fair of Frankfort since 1946. In: Hermelin. 1965, Nr. 1, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, S. 3.
- Willi Treusch: Messe- und Verbands-Chronik von 25 Jahren… Manuskript 1972, S. 27 (Sammlung G. & C. Franke).
- Redaktion: Korrespondenz: Kostenloser Eintritt für DDR-Besucher auf der Frankfurter Pelzmesse Fur & Fashion. In: Winckelmann Pelzmarkt. Nr. 1043, Frankfurt am Main, 9. März 1990, S. 3.
- Paul Kunze: So begann es vor 25 Jahren. In: Rund um den Pelz International. Heft 4, April 1973, S. 92–93.
- Quelle jeweils: Pelzmarkt Newsletter des Deutschen Pelzverbandes, Frankfurt am Main.
Koordinaten: 50° 6′ 33,1″ N, 8° 39′ 46,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Pelzhandelszentrum Niddastrasse in Frankfurt am Main war nach dem Zweiten Weltkrieg uber einige Jahrzehnte hinweg der wesentliche Handelsplatz fur Felle und Pelzgrosskonfektion eine Zeitlang noch vor den beiden anderen Weltzentren des Fellhandels London mit dem Beaver House und dem New Yorker Pelzviertel Hier hatten die meisten grosseren deutschen Rauchwaren Handelsfirmen ihren Sitz oder zumindest eine Dependance auch hatten sich im Grossraum Frankfurt einige Pelzveredlungsfirmen niedergelassen Samtliche Sparten der Pelzbranche waren hier vertreten Das Niddastrassenviertel loste damit den Leipziger Bruhl ab der durch den Krieg und seine Lage in der sowjetisch besetzten Zone und der nachfolgenden Staatswirtschaft der DDR zwangslaufig seine im Pelzhandel herausragende Stellung verloren hatte Seine Vormachtstellung vor den kleineren Ansammlungen in Koln Hamburg Munchen und Berlin erhielt Frankfurt durch die hohe Konzentration von Rauchwarenfirmen am Platz diese Zentralfunktion wurde zu der Zeit von keiner anderen Stadt der Rauchwarenwirtschaft erreicht Auch stellte das Pelzviertel mit der branchenmassierten Zusammensetzung seiner Anrainer einen absoluten Sonderfall unter den deutschen Stadtvierteln dar Blick in den Stich der Niddastrasse die Hauptkonzentration der Pelzfirmen 1989 Markthelfer mit Fellen am Durchgang Niddastrasse zur Dusseldorfer Strasse 1970 Das Pelzviertel lasst sich differenzieren in einen Kernbereich ein grosses Dreieck das in den Jahren 1946 bis 1952 entstand und zwei Ausweitungszonen eine nach Sudwesten und eine nach Osten die sich im Wesentlichen bis 1952 entwickelt hatten Die dichteste Konzentration der Firmen befand sich vor dem Durchgang zur Dusseldorfer Strasse im Sackgassenteil der Niddastrasse Zuletzt haben sich der Rauchwarenhandel Pelzkonfektion und Pelzveredlung in hohem Mass nach Asien und Russland vor allem zum Pelzhandel in China verlagert wo auch der Absatz an den Endverbraucher extrem zugenommen hat Die Anzahl der Unternehmen im Pelzviertel ist bis auf einen kleinen Rest geschrumpft Historische EntwicklungFrankfurter Pelzhandel im Mittelalter Wappen der Frankfurter Kurschner Das mittelalterliche Frankfurt am Main verkehrsgunstig gelegen hatte eine lange Tradition als wichtiger Handelsplatz Pelze hatten daran einen erheblichen Anteil Die Kurschnerzunft war ansehnlich und Frankfurt hatte enge Beziehungen zum internationalen Rauchwarenhandel Ende des 13 Jahrhunderts wird berichtet das der Frankfurter Grosskaufmann Eckehard von Frauenrode in der Grafschaft Ziegenhain auf der Lubecker Handelsstrasse uberfallen und beraubt wurde Bei der ihm abgenommenen Ware befanden sich unter anderem zwei Ballen mit Rauchwaren Einige Zolltarife aus dem 13 und 17 Jahrhundert weisen Zobelfelle Hermelinfelle Marderfelle Otterfelle Biberfelle Wolffelle und Eichhornchenfelle als Handelsartikel aus Den Zoll auf diese Waren hatte der Verkaufer zu tragen ein Drittel davon erhielt der Zollner zwei Drittel die Stadt Ein zweites Mal mussten die Rauchwarenhandler beim Verkauf an die Kurschner eine Abgabe entrichten die allerdings von den Kaufern mitgetragen werden musste Als amtlicher Vermittler schob sich der Unterkaufer ein ein Fachmann oft ein Kurschnermeister der von der erhobenen Vermittlergebuhr bei Rohfellen ein Viertel bei Kurschnerwaren zwei Drittel fur seine Bemuhungen behalten konnte Er hatte in truwen globet unde zun heiligen gesworn den dritten Pfennig vom Erlos der Steuer alle Samstage an die Stadt abzuliefern Im Zusammenhang mit dem lebhaften Fellhandel breitete sich das Kurschnergewerbe aus Im 14 Jahrhundert waren vielleicht 25 bis 35 Meister mit zahlreichen Gesellen und Lehrlingen ansassig Zusammen mit anderen Gewerben erhielt das Kurschnerhandwerk 1355 eine Zunftrolle also die offentlich rechtliche Anerkennung Im Schoffenrat wurde zu Protokoll gegeben Wer Eichhorn fur Buntwerk oder alte Felle fur neue ausgibt muss der Zunft eine Busse zahlen Im Jahr 1377 verlangte der Rat einen Anteil an diesen Einnahmen und behielt sich die Aufsicht daruber vor Auch nach der Beilegung von Zunftunruhen bei der die Handwerker ihre bisherige Selbstandigkeit verloren und sie in Abhangigkeit von der stadtischen Obrigkeit kamen gehorten die Kurschner im Jahr 1377 zu den anerkannten dreizehn Zunften Die Zunftordnung besagte unter anderem dass kein Meister sich beim Felleinkauf Sondervorteile verschaffen durfte Bei einem Angebot von mehr als ein halb Tausend Fellen musste allen Zunftkollegen Gelegenheit zum Mitbieten geboten werden Ihren grossten Stellenwert hatte die Frankfurter Messe Ende des 14 Jahrhunderts Als um das Jahr 1500 die Leipziger Messe an Bedeutung gewann und gleichzeitig die Mode anfing den Pelz zu vernachlassigen liess der Pelzhandel in Frankfurt erheblich nach Die Bedeutung fur den Fellhandel muss jedoch bereits betrachtlich gewesen sein 1932 wurden in einem historischen Ruckblick nur Leipzig und Frankfurt als Rauchwarenzentralen bezeichnet Trotz der inzwischen angestiegenen Bevolkerungszahl waren es im 18 Jahrhundert im Handwerk nur noch 7 Meister Entwicklung der Niddastrasse zum Welthandelszentrum fur Rauchwaren Das Am Bruhl Schild erinnert bei einem Handler an vergangene Leipziger Zeiten An der Wand ausserdem die Winckelmann Tabelle mit den Pelzadressen 2012 Vor dem Ersten Weltkrieg waren in der Mainstadt lediglich drei oder vier Grossisten die aber teilweise ihre Ware auch nur von Leipziger Unternehmen in Kommission bekamen Daneben betrieben auch einige Kurschner den Fellhandel Die aussergewohnliche Bedeutung fur den Rauchwarenhandel begann erst im Juni des Jahres 1945 Als in Leipzig bekannt wurde dass die Streitkrafte der Vereinigten Staaten Leipzig das sie Anfang Mai besetzt hatten gemass den Jalta Beschlussen der Roten Armee uberlassen wurden begannen die ersten Firmen von dort in den Westen abzuwandern Noch bestand die Chance Geld zu transferieren Werkzeuge Maschinen und Ware mitzunehmen Letztere stellte sich spatestens nach der Wahrungsreform bei Beginn des deutschen Wirtschaftswunders oftmals als das wichtigste Kapital heraus Der Leipziger Pelzhandel bluhte vor allem auch durch seine ehemals engen Beziehungen zu Russland und die Handler kannten daher aus eigener Anschauung das sowjetische Wirtschaftssystem das fur private Unternehmen keinen Raum liess Deshalb investierten weitsichtige Unternehmer nicht in ihre zum grossen Teil zerstorten Betriebe um und vor allem in Leipzig sondern warteten aus Westdeutschland die Zukunft ab Die weitere politische Entwicklung mit der Teilung Deutschlands veranlasste letztlich alle Exilanten zum Bleiben in der neuen Heimat und es folgten ihnen zahlreiche weitere Firmenchefs der Pelzbranche zusammen mit ihrem Personal Allerdings entschied sich die Mehrzahl zur Ubersiedlung erst nach der Wahrungsreform im Jahr 1948 Zwischen 1946 und 1948 waren bereits 35 Firmen nach Frankfurt gekommen in den Jahren 1957 bis 1958 waren es noch einmal 240 Die Pelzfirmen verteilten sich anfangs auf den Westen Deutschlands Die Stadte waren grossteils zerstort Verwandte bei denen man unterkommen konnte spielten bei der Ortswahl eine grosse Rolle Viele gingen nach Bayern einige nach Hamburg Vier oder funf Firmen kamen nach Frankfurt das sich schnell zur Wirtschaftsmetropole des Vereinigten Wirtschaftsgebietes entwickelte Im Westen kam ihnen zugute dass es wegen der fruheren Konzentrierung um Leipzig hier kaum Betriebe der Rauchwarenbranche gab Dass sich letztlich der Schwerpunkt in Frankfurt bildete verdankt die Branche ihrem Mitglied Hermann Deninger Bereits im Mai und dann weiter im Juni 1945 als die ersten Leipziger Rauchwarenhandler in der Stadt eintrafen verhandelte er mit Fritz Mertens dann mit Werner Hilpert von der Frankfurter Industrie und Handelskammer uber die Moglichkeit diese Betriebe im Frankfurter Raum anzusiedeln Hilpert war geburtiger Leipziger und dort bis 1939 als Wirtschafter tatig gewesen Er erkannte die Chancen fur Frankfurt einige Zeit erwirtschafteten die in Leipzig ansassigen Unternehmen der Rauchwarenbranche den grossten Anteil der Steuereinnahmen der Stadt und setzte sich auch spater noch als Finanzminister fur die Belange der Branche ein Es ist uberliefert dass Otto Nauen von der Firma Thorer amp Hollender wahrend eines Aufenthalts in der Stadt zufallig Hilpert traf und dieser nach kurzer Unterhaltung erklarte Jetzt machen wir Frankfurt zu einem Rauchwarenplatz Bereits am 1 Oktober 1945 eroffnete die Handelskammer ein spezielles Referat Rauchwaren Ein weiterer Forderer war Walter Leiske der die Verhaltnisse von seiner Tatigkeit in Leipzig her als Stadtrat ebenfalls gut kannte Durch die Fursprache der beiden Politiker und ab 1946 des Oberburgermeisters Walter Kolb gewahrten die Frankfurter Behorden den nachsuchenden Pelzfirmen erleichterte Zuzugsmoglichkeiten die sie in anderen Stadten nicht bekommen konnten Wahrend der Zeit der Berliner Luftbrucke setzten sich beide dafur ein dass 1949 wenigstens einige der Berliner Kurschner eine Flugmoglichkeit zur ersten Frankfurter Pelzmesse bekamen obwohl jeder Sack Kohlen oder Kartoffeln damals wichtiger war als eine Reise Einen starken Impuls gab auch der Umzug der alten Pelzveredlungs und Pelzhandelsfirma Thorer amp Co die erst nach Offenbach gezogen war und 1947 ihren Grosshandel in die der Niddastrasse benachbarte Mainzer Landstrasse verlegte wo sich bereits als eine der ersten Leipziger das andere alte Traditionshaus mit Thorer im Firmennamen Thorer amp Hollender eingerichtet hatte Am Anfang waren die Firmen noch etwas verstreut Eine Anzeige aus dem April 1949 in der im selben Jahr erstmals wieder erschienenen Fachzeitschrift meldete Im Zuge der Zentralisation der Rauchwarenwirtschaft in Frankfurt M ist das Rauchwaren Haus am Hauptbahnhof entstanden Es beherbergt die Firmen Alfred Konig G m b H Rauchwarengrosshandel Rosenberg amp Lenhart Rauchwaren und Pelzkonfektion OFRA Rauchwaren Handelsgesellschaft Wahe Ohanian Rauchwaren Eine Grafik zeigt dazu ein viergeschossiges alteres Gebaude in der Dusseldorfer Strasse 9 unter dem oberen Stockwerk die Schrift Rauchwaren Haus Pelze Rauchwaren Es gab Geschaftsraume in der Kaiserstrasse Kirchnerstrasse Taunusstrasse und Munchner Strasse Erste kleine Schwerpunkte entstanden in der Mainzer Landstrasse und in der Niddastrasse in den Hausnummern 70 bis 76 sowie in der Dusseldorfer Ecke Niddastrasse Kurz darauf wurde die gegenuberliegende Seite der Niddastrasse bebaut auf den Grundstucken 54 bis 66 68 auf der einen und 57 bis 63 auf der anderen Seite entstanden reprasentative Geschaftsraume in die Rauchwarenfirmen einzogen Die erste Pelzfirma die ein Grundstuck in der Niddastrasse Nr 63 erwarb war die aus Hof in Oberfranken stammende Firma A Fickenscher amp Sohne Das zuerst eingeschossige Fickenscher Haus wurde 1955 aufgestockt heute hat es sechs Stockwerke es beherbergte spater Firmen samtlicher Sparten der Branche vom Rohfell bis zur Fertigware einschliesslich Kommissionaren und Sortierern Als nachste Bauten entstanden das Haus Leipzig Nr 66 68 sowie das Europahaus Nr 62 Der Grundstucksbesitzer Adolf Heidinger beschreibt 1990 unter der Uberschrift Europahaus seine Erinnerung an die ersten Nachkriegsjahre auf der Niddastrasse Europahaus 1989 Europahaus 2015 Bei dem Fliegerangriff im Marz 1944 wurden in der Nacht samtliche Hauser der Niddastrasse vom Karlsplatz bis zur Dusseldorfer Strasse durch Brandbomben in Schutt und Asche gelegt Ausser dem Haus Niddastrasse 61 das verschont blieb standen nur noch ausgebrannte Fassaden die wegen Einsturzgefahr teilweise spater umgerissen wurden Nach Beendigung des Krieges wurde im Haus Niddastrasse 61 sofort damit begonnen die funf Meter hohen Schuttberge mittels Lieferwagen der Backerei Heidinger in Selbsthilfe abzufahren um Parkplatze und Hofraum wieder benutzen zu konnen Bereits 1946 konnten die Spenglerei Bosch die Schreinerei Krah das Weissbindergeschaft Adolf Muller sowie das Architekturburo Reinhard und Hirtes behelfsmassig ihre Betriebe betreiben Mit Hilfe dieser Handwerksbetriebe konnte das Hinterhaus und der Mittelbau wieder aufgebaut werden sodass im September 1948 neben vielen anderen Betrieben der ADAC seine erste Geschaftsstelle nach dem Krieg einrichten konnte Im April 1950 erschienen die ersten Rauchwarenhandler die Firma Arzt und Temmler die Firma Gebr Hentschel und die Firma Meister u Co heute Volkert die im Mittelbau eine Unterkunft fur ihre Existenz fanden Durch diese Firmen wurde ich veranlasst das Vorderhaus so schnell wie moglich aufzubauen da ein starker Bedarf der Pelzindustrie vorhanden sei Am 1 Oktober 1950 war es dann soweit Das EUROPA HAUS wurde punktlich fertiggestellt Ausser den bereits erwahnten Firmen konnten alsdann die Firma Arthur Lohschutz Georg Schafer Berlinski und Funke Wiesner u Co Fritz Kleemann Dauter Brucke Interfur Lobacher Gieles und Churtopulos einziehen Im Laufe der Jahre wurde die Nachfrage der Rauchwarenbranche immer grosser sodass heute insgesamt 20 Betriebe der Pelzindustrie im Hause Niddastr 64 tatig sind Amerikanischer Rauchwarenhandler in seiner Niddastrassen Niederlassung beim Begutachten von Rohfellen 1960 1951 war die Errichtung der Geschaftshauser die Einrichtung der Lager und auch die Wohnungsbeschaffung fur die erhebliche Zahl der Mitarbeiter weitgehend abgeschlossen Die neuen grossen und zweckmassigen Geschaftshauser der Niddastrasse bildeten mit den anschliessenden Teilen der Dusseldorfer Strasse und der Mainzer Landstrasse jetzt das grosse Dreieck der Pelzbranche Einer damaligen Erhebung des Rauchwarenverbands nach betrug bis 1951 der Aufwand fur die Neueinrichtung der Frankfurter Pelzfirmen 8 Millionen Mark Die wichtige erneute Internationalisierung des deutschen Pelzhandels begann 1950 durch den Marshall Plan und die folgende schrittweise Liberalisierung des Imports Ab 1952 weitete sich das Pelzzentrum vom Dreieck nach Osten und Westen aus Dabei stiess es in ostlicher Richtung mit den Betrieben in Elbe Mosel und Taunusstrasse und dem ostlichen Teil der Niddastrasse bis in das Frankfurter Rotlichtviertel vor Im Westen erreichte es insbesondere mit der Otto und der Ludwigstrasse sowie teilweise auch im westlichen Teil der Mainzer Landstrasse Wohngebiete die stark von Auslandern besiedelt waren Einer weiteren Ausdehnung im Suden stand der Hauptbahnhof entgegen und im Nordwesten bildete die hier sehr breite Mainzer Landstrasse eine Art naturlicher Grenze zum Stadtteil Westend Sud Im Norden naherte sich die Pelzbranche dem Bankenviertel Innerhalb des grossen Dreiecks waren die Rauchwarenhandler weitgehend unter sich Der Rauchwarenhandler Rudolf Sonntag erkannte dann 1982 anstelle des Dreiecks ein magisches Viereck in dem es noch einige Jahre zuvor so gut wie unmoglich war ein vernunftiges Lokal zu bekommen begrenzt durch die Dusseldorfer Strasse die Mainzer Landstrasse die Karlstrasse und die Niddastrasse Die Ansiedlung in und um die Frankfurter Niddastrasse erfolgte nicht von ungefahr Wie in Leipzig war es nicht weit bis zum Bahnhof um die vielen taglichen Expresspakete fur die Kurschner und den Einzelhandel aufzugeben Auch die Nachbarschaft zum Bankenviertel entsprach der Lage in Leipzig nicht unwichtig bei dem grossen Kreditbedarf des Pelzgrosshandels mit langen Zahlungszielen gegenuber seinen Kunden zur Finanzierung wahrend der stillen Jahreszeit Das im Krieg weniger zerstorte Viertel war als Gewerbegebiet konzipiert die Bauten waren optimal angelegt Die Bebauungsdichte war hoch 13 Hauser im Pelzdreieck hatten sechs Stockwerke Es gab auch wie in Leipzig einige meist ebenfalls schmuddelig wirkende Hinterhofe wenn auch nicht bis auf einen mit der Moglichkeit auf einer Seite hinein auf der anderen Seite des Hauserblocks hinauszufahren Auch die benotigten grossen Lastenfahrstuhle waren vorhanden Gut waren auch die hohen Raume mit grossen Fensterfronten mit dem zum Fellsortieren wichtigen indirekten Nord Tageslicht Zudem war das Frankfurter Bahnhofsviertel schon vorher ein Schwerpunkt des Grosshandels allgemein Bald stellte sich hier die in der Branche legendare Atmosphare des Leipziger Bruhl ein Genau wie in Leipzig war die Strasse belebt von Handlern und Markthelfern in ihren weissen Kitteln die Fellbunde Fellbodys und Konfektionsmantel umhertrugen oder in Korbflechten oder auf Standern uber die Strasse rollten von einer Firma zur anderen oder zu den Lastwagen Die nicht gerade breite Strasse war standig von Fahrzeugen uberfullt Harald Schmidt Rauchwarenhandler der Firma Ofra berichtete dass sich unter den Hausern ein Gange Labyrinth mit Boxen fur Rauchwaren befand die teilweise auch von Nichtanwohnern anzumieten waren Bei starkem Regen gingen die Handler nicht uber die Strasse sondern nutzten das Gangesystem der verbundenen Keller Es gab sogar Kunden die sich eine Box gemietet und wie einen Wohnraum eingerichtet hatten um wahrend der Zeit ihrer Einkaufe in der Niddastrasse dort zu ubernachten Die Zeit war jedoch etwas hektischer geworden das auf dem Bruhl stehen mit Kollegen sprechen und die Kunden abfangen fand in dem Mass nicht mehr statt Es entstand unter den Handlern so etwas wie ein spezieller sachsisch hessischer Zungenschlag Viele Jahre lang hatte die Niddastrasse als Zweitnamen in der bundesrepublikanischen Pelzbranche noch den an Leipzig erinnernden Namen Frankfurter Bruhl Ein Rauchwarenlehrling erhielt 1964 auf seine Frage Sind denn alle Firmen hier fruher in Leipzig gewesen nach kurzem Nachdenken von seinem Lehrchef die Gegenfrage Wer ist denn nicht aus Leipzig Die hochste Konzentration der Pelzfirmen befand sich im Strassendreieck Nidda Karl Dusseldorfer und Mainzer Landstrasse Sicherlich wegen fehlender weiterer Raumreserven breitete sich das Pelzviertel in die angrenzenden Strassen aus lediglich 23 Firmen hatten 1983 ihren Standort in anderen Bezirken der Stadt Nicht gelungen ist es in Frankfurt Pelzauktionen zu etablieren Ein erster Versuch von Handlern und Farmern im Jahr 1956 beginnend mit Persianerfellen aus Sudwestafrika dem heutigen Namibia wurde nicht wie beabsichtigt fortgesetzt die fur die Auktionen gegrundete Gesellschaft wurde wieder eingestellt Diese einmal fur Leipzig wichtige Domane haben sich die auslandischen Auktionshauser nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder nehmen lassen ein kleiner Teil der russischen und inlandischen Felle lief in der DDR Zeit wieder uber Leipziger Auktionen Ein Angebot der Stadt Frankfurt einen Schenkel des Pelzdreiecks in Neuer Bruhl umzubenennen lehnte das Gewerbe ab Leipzigs Bruhl sollte einzig und historisch bleiben Fussballmannschaft S G Bruhl Jubilaumsspiel 30 Jahre Fussball in Leipzig 10 Jahre in Frankfurt 1962 Findet ein Kurschnerkunde bei seinem Handler nicht das von ihm gesuchte Material wird er problemlos an den entsprechenden Grosshandelskollegen weitergereicht Der Zusammenhalt innerhalb der Branche beschrankte sich nicht nur auf die Geschaftszeit es bestanden Skat und Kegelklubs 1962 feierten die Fussballer die Bruhl Elf ihr 30 jahriges und die Frankfurter Truppe ihr 10 jahriges Bestehen mit einem Turnier im Waldstadion Es beteiligten sich die Mannschaften der Veredlungsfirmen Thorer amp Co Hilchenbacher Pelzveredlung Nagel amp Dorn Dietesheimer Rauchwarenzurichtung und Farberei und eben die Bruhl Mannschaft Am 23 April 1974 wurde die Sportgemeinschaft S G Bruhl als eingetragener Verein neu gegrundet Jetzt sollten neben dem harten Kern der Fussballer alle geeigneten Sportarten gefordert werden Die Finanzierung sollte durch die Bruhlfirmen die Unternehmen rund um die Niddastrasse erfolgen Den Vorsitz des Vereins ubernahm Gerd Kursawe Niddastrassen Hofe 1989 Durchgang Nr 62 und 64 Der Pelzteil der Niddastrasse hatte nie den exklusiven Flair wie man ihn von einer Branche die mit so hochwertigen Produkten handelt wahrscheinlich erwarten wurde Die Hauser wirkten insgesamt grau und duster die Hinterhofe mit bis zu zwei Hinterhausern noch mehr Das Geschaft boomte Privatkundschaft war zumindest eine Zeitlang kaum erwunscht fur Ausserlichkeiten war weder Zeit noch Bedarf Irgendwann kam die Unsicherheit hinzu ob die Hauser nicht vielleicht abgerissen wurden und ob die Pelzbranche fur langer hier ihr Domizil haben wurde Fur fast alle Pelzzentren der Welt war die Nahe zu den Rotlichtvierteln typisch was weniger der Liebe der dort tatigen Damen zum Pelz geschuldet war sondern dass sich beide Gewerbe aus geschaftlichen Grunden gern in Bahnhofsnahe ansiedelten Es kamen im Lauf der Jahre immer mehr Drogen und Alkoholabhangige auf die Strasse morgens mussten die Spritzen in den Eingangsbereichen entsorgt werden Die Anwohner wehrten sich vergebens gegen die Einrichtung einer Fixerstube in der Strasse Auf der Verkehrsinsel auf dem der Stichstrasse vorgelagerten Karlsplatz befand sich als Treffpunkt der Szene eine kleine Imbissbude die durch eine Art Wintergarten erweitert worden war Nach einer Unterschriftenaktion adressiert an den Oberburgermeister Wallmann kundigte das Liegenschaftsamt der Stadt Frankfurt den Pachtvertrag mit der Henningerbrauerei ohne Angaben von Grunden Am 1 Mai 1982 blieb die Rauschgiftbude dann geschlossen Bereits in den 1970er Jahren begannen Uberlegungen das Pelzzentrum aus der Enge der Niddastrasse zu befreien und an anderer Stelle neu zu errichten Im Februar 1971 besuchte der anerkannte Frankfurter Architekt Richard Heil mehrere Firmen an der Niddastrasse um sich nach ihren Bedurfnissen zu erkundigen fur ein Projekt Grune Wiese im westlichen Teil Frankfurts nicht weit von der Autobahn mit einem bereits zur Verfugung stehenden Grundstuck Die voraussichtliche Monatsmiete pro Quadratmeter hatte der Rauchwarenverband schon einmal mit auf jeden Fall unter DM 10 festgesetzt Die Bedeutung der Bahnhofsnahe nahm immer mehr ab das meiste wurde inzwischen uber den Flughafen oder mit dem LKW transportiert Spater begannen Banken und Spekulanten im Viertel Grundstucke aufzukaufen so dass es nicht mehr sicher war ob die Hauser nicht irgendwann neuen Gebauden wurden weichen mussten Anfangs sah es so aus als ob fur die Verlagerung ein weitgehender Konsens unter den Handlern zu erzielen ware Einen entscheidenden Schritt unternahm das grosse Handelshaus fur Felle und Pelzkonfektion Rosenberg und Lenhart indem es das im Marz 1972 bezogene R amp L Haus in der Mainzer Landstrasse 65 aufgab und im Jahr 1988 18 Jahre nach dem Projekt Grune Wiese mit zwei weiteren Betrieben der Branche in ein von ihr in der Ludwig Landmann Strasse neu errichtetes reprasentatives Gebaude mit einer Nutzflache von rund 11 000 m einzog Vor allem wohl wegen der inzwischen etwas eingetrubten Geschaftslage hatten sich die Ansichten geandert und es folgten ihnen die Branchenkollegen nicht Auch in der Niddastrasse mussten einige Hauser Neubauten weichen die meisten Handler kehrten nicht in die neuen Hauser zuruck manche hatten ihre Geschaftsadressen in Raume ausserhalb Frankfurts verlegt CUNDA eigener Fell stempel von C amp A Anfang der 1980er Jahre war das stete allgemeine Wachstum der Pelzbranche langsam zum Stillstand gekommen Der Pelz war inzwischen nicht mehr das Statussymbol das er in fruheren Zeiten und als Zeichen des neuen Wohlstands auch in der Bundesrepublik war Er war fur die meisten Burger erschwinglich geworden C amp A Brenninkmeyer war inzwischen der grosste deutsche Pelzanbieter und die Pelzdesigner hatten ein Ubriges getan den Pelz auch vom Aussehen her moglichst alltagstauglich und weniger elitar zu gestalten Das einstmals exklusive Standessymbol war endgultig zum Massenprodukt geworden eine Marktsattigung schien bald erreicht Auch kam in der Textilmode eine Art Trummerfrauen Look mit einer Abwendung von eleganter Mode auf Dies setzte sich verstarkt mit dem Punk Look und ahnlichen aus der Subkultur hervorgegangenen Moderichtungen fort mit denen sogar kunstlich verschlissene Kleidung fur die burgerliche Jugend in Mode kam Die erotische Frau zu der uber viele Jahrzehnte ein glamouroser Pelz gehorte war lange nicht mehr en vogue Eine Reihe ungewohnlich warmer Winter folgte Die vegane Bewegung die nicht nur den Verzehr von Tierkorpern sondern uberhaupt jede Nutzung von Tieren und tierischen Produkten ablehnt bekam zunehmend offentliche Aufmerksamkeit Begleitet war die ohnehin schwierige Situation der Branche von massiven Demonstrationen und Aktionen von Pelzgegnern vor Pelzgeschaften und gegen Pelztragerinnen Alles zusammen fuhrte zu einem Ruckgang des Pelzkonsums in Deutschland die von ihrer geographischen Lage her kalteren Lander Schweiz und Osterreich folgten spater Auch in den ubrigen westeuropaischen Landern stagnierte der Pelzverbrauch oder ging zuruck Nach der Ruckkehr der Pelze um die Jahrtausendwende vor allem auch als Bestandteil von Textilkleidung hat sich die Pelzproduktion zu ihrem uberwiegenden Teil nach Asien vor allem zur Kurschnerei in China verlagert Auch in Kastoria Griechenland besteht weiterhin eine wesentliche Konzentration von Kurschnereien und Pelzhandlern Das Frankfurter Pelzviertel konnte von der Markterholung kaum profitieren meist fehlen auch Nachfolger fur die aus Altersgrunden schliessenden einen hohen Kapitaleinsatz erfordernden Betriebe Einzig das Haus Niddastrasse 66 68 ist im Jahr 2014 noch komplett an Firmen der Pelzbranche vermietet einige wenige kleinere Ansammlungen sowie einzelne Unternehmen befinden sich noch verstreut in der Nahe Plane in Frankfurt ein Pelzmuseum einzurichten waren im Marz 1985 bereits soweit gediehen als dass die Stadt der Pelzbranche auf dem linken Mainufer dem Museumsufer direkt hinter dem Stadel Museum zu sehr gunstigen Bedingungen ein Grundstuck fur den Bau eines vierstockigen Gebaudes anbieten sollte Zur Errichtung eines Branchenmuseums kam es jedoch nicht Wirtschaftliche BedeutungChinchillafelle und hute bei der Firma Karl Eckert Niddastrasse 57 1975 1983 waren in Frankfurt am Main von den bundesweit 268 im Verband der Deutschen Rauchwaren Wirtschaft vereinigten Firmen der Sparten Veredlung Konfektion und Kommission 177 das sind 66 Prozent in Frankfurt ansassig Um diese Zeit waren in Frankfurter Rauchwarenunternehmen rund 11 000 Personen beschaftigt Im erwerbsmassig dichtesten Ortsteil dem Frankfurter Bahnhofsviertel stellte die Pelzbranche 45 6 Prozent aller Beschaftigten Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 deutschen Betriebe des Rauchwarenhandels und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei Innerhalb der deutschen Rauchwarenwirtschaft war Frankfurt damit der unbestrittene Dreh und Angelpunkt der deutschen Rauchwarenwirtschaft geworden 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg uber Frankfurt am Main Das Fachadressbuch des deutschen Kurschnerhandwerks von 1983 der Winckelmann verzeichnet von den insgesamt 524 eingetragenen deutschen Rauchwaren Manipulanten allein in Frankfurt am Main Stadt 266 das sind 50 74 Prozent Zusammen mit den 23 in der naheren Umgebung Frankfurts ansassigen Betriebe sind das 54 9 Prozent Betrachtet man nur die im Verband der deutschen Rauchwaren und Pelzwirtschaft Rauchwarenverband organisierten Unternehmen war das Verhaltnis mit 135 200 ohne West Berlin oder 67 54 Prozent noch deutlicher zugunsten Frankfurts 9 auswartige Unternehmen hatten Vertretungen und Verkaufslager im Niddastrassenviertel Die Frankfurter Firmen wiederum unterhielten 18 Filialen und Lager in den Unterzentren Berlin Koln Munchen und der Provinz 7 hatten zusatzlich eigene Vertretungen im Ausland Die Lagerhaltung des deutschen Rauchwarengrosshandels wurde 1983 auf 1 bis 1 1 Milliarden DM geschatzt davon im Frankfurter Pelzviertel etwa 800 Millionen Die Obergrenze der Lagerhaltung deutscher Firmen wurde mit 25 bis 30 Millionen angenommen der Durchschnitt mit 2 bis 3 Millionen Nachdem die Bundesrepublik jahrelang der Hauptverbraucher fur Pelz war rangierte sie 1983 bei den Importen zusammen mit Italien noch auf dem dritten Platz hinter den USA und Japan 4 5 des Rauchwaren Importvolumens entfielen dabei auf Frankfurt woran der Rhein Main Flughafen einen erheblichen Anteil hatte Da Deutschland kaum ein eigenes Aufkommen an Rohware hat muss fast alles eingefuhrt werden 1983 wurden fur 757 3 Millionen DM rohe und veredelte Felle vom Frankfurter Rauchwarengrosshandel importiert und manipuliert Der wertmassig weitaus grosste Teil kam aus Skandinavien Schwerpunkt Nerze gefolgt von den USA Schwerpunkt Nerze und Wildware der UdSSR Schwerpunkt Persianer und Wildware Kanada Schwerpunkt Nerze und Wildware Sud und Sudwestafrika Schwerpunkt Persianer sowie Grossbritannien Zwischenhandel fur bestimmte Artikeln traten auch noch weitere Lander hervor 1983 belief sich das deutsche Rauchwaren Exportvolumen auf 657 5 Millionen DM wovon 44 Millionen auf Rohfelle entfielen durch die eingerechneten Lohnwerte konnen sich bei den Zahlen Verzerrungen ergeben Der Anteil der Frankfurter Grosshandelsfirmen wurde als mit 80 Prozent sicherlich nicht falsch angegeben geschatzt Der Exportanteil betrug sogar 95 Prozent Ein erheblicher Teil im Wert von 311 Millionen DM ging in das Pelzverarbeitungsland Griechenland ungefahr sechsmal so viel wie ins ganze ubrige Europa Die Unternehmen Warenabwicklung Nach den ersten Fellhandlern und Pelzkonfektionaren siedelten sich andere Zweige der Pelzbranche im Umfeld der Niddastrasse an Ein Teil der Betriebe war zudem selbst mehr oder weniger stark vertikal strukturiert im Lauf der Jahre im Einzelfall sogar beim Grosshandler vom Felleinkauf uber die eigene Produktion bis zu eigenen Pelzgeschaften Deren Einzelhandelsgeschafte hatten allerdings oft nicht den gleichen Namen wie ihre Stammfirmen um die direkte Konkurrenz gegenuber dem restlichen Einzelhandel nicht allzu auffallig zu machen Insbesondere waren einige grossere Pelzveredlungsunternehmen gleichzeitig im Fellhandel und zum Teil auch noch als Konfektionare tatig Ein kleiner Teil der Ware durchlief den gesamten Handelsprozess am Frankfurter Bruhl vom Einkauf der Rohfelle uber alle Zwischenstufen bis zum Verkauf des fertigen Pelzes an den Verbraucher oder die Verbraucherin Der Fell oder Rauchwarenhandler Hauptartikel Rauchwaren Grosshandels Kaufmann Kaninfellhandler Wolfgang Czech Rauchwarenkaufmanns Lehre in Leipzig seit 1955 in der Niddastrasse ging 2016 in den Ruhestand 2009 Als Rauchwarenhandel im engeren Sinn wird meist nur der Fellhandel bezeichnet Er ist das erste Glied der im Niddastrassenviertel vertretenen Handels und Produktionskette Die Verbindungen und Einkaufsreisen des Sortimentshandlers und Manipulanten bestehen und gehen zu den Zuchtern Aufkaufern und Trappern aller pelzliefernden Lander Nur selten fuhrt ein Fellhandler jedoch das gesamte sehr breit gestreute Angebot der meisten Fellarten Manche haben nur sehr wenige Sorten im Angebot haufig mit Fellen aus bestimmten Gegenden mit denen man besondere Geschaftsbeziehungen unterhalt beispielsweise Russland China oder Sudamerika Andere gelten als Spezialisten gangiger sogenannter Stapelartikel wie Persianer oder Nerz wieder andere zum Beispiel befassen sich vorwiegend mit Langhaarfellen die vor allem von der Besatzindustrie gekauft werden Persianer und Nerze werden vom Zwischenhandel in Konkurrenz mit einigen Einzelhandelsketten und grosseren Kurschnereien fast ausschliesslich auf internationalen Auktionen ersteigert andere Fellarten auch von Sammlern oder Zwischenhandlern in den Ursprungslandern erworben Zwei oder drei Frankfurter Handler besassen eigene Pelztierzuchten so die Firma Thorer fur Karakulschafe Swakara Persianer in Namibia die dort unter ihrer wesentlichen Mithilfe heimisch gemacht worden waren Die Felle werden entweder roh oder bereits gegerbt eingekauft das geschieht anfallbedingt hauptsachlich im Winter bis zum Jahresanfang Ein erheblicher Teil der Felle wird roh weiter gehandelt so dass der Kunde Kurschner 1985 60 Prozent oder Konfektionar 1985 15 Prozent die Felle zurichten und veredeln lasst ein Teil geht an andere meist kleinere Rauchwarenhandler Etwa ein Viertel der wahrend der Pelzmesse verkauften Ware ging in das Ausland Die nicht roh verkauften Felle werden zum Pelzzurichter weitergereicht falls sie nicht aus dem Einkaufsland direkt dorthin verschifft wurden Der Teil der Felle der einer weiteren Veredlung wie zum Beispiel Farben Scheren oder Rupfen unterzogen werden soll muss je nach Eignung nach dem Zurichten aussortiert werden Zum Sortieren der Felle wird moglichst Tageslicht oder tageslichtahnliches Licht gewunscht deshalb waren die Wande und Vorhange ofter in blau gehalten in Leipzig es hiess noch die Bruhlfarbe ist blau Da die Felle weitgehend im gleichen Zeitraum eintreffen sind die Zurichtungs und Veredlungsbetriebe um diese Zeit voll ausgelastet und das teure Kapital liegt oft fur einen langeren Zeitraum fest Spatestens zur Pelzmesse in Frankfurt die in der Zeit Marz April stattfand wollte der Handel die Felle jedoch anbieten und der Konfektionar sogar schon seine Mustermodelle vorfuhren Die kurze Saison in der die Kurschnergeschafte das investierte Warenkapital realisieren konnten wenn die Saison erwartungsgemass verlief fuhrte dazu dass die Grosshandler ihnen langfristige Zahlungsziele einraumen mussten um verkaufen zu konnen Das bedingte ein ganz besonderes Vertrauensverhaltnis zwischen Gross und Einzelhandler Der Vertragsabschluss erfolgte Anfang der 1950er Jahre meist noch durch Handschlag wobei die Sitte bestand den Hut aufzusetzen soweit dies zur Kenntlichmachung des Chefs nicht schon vorher der Fall war Trotz der anfangs noch haufigen Verwendung von Wechseln waren Zahlungsziele von uber einem Jahr keine Seltenheit Da der Grosshandel auf der Beschaffungsseite keinen Kredit erhielt musste er sich um Bankkredite bemuhen zumindest zur Uberbruckung in der angespanntesten Zeit An den Fellbunden der Rauchwarenhandler und den Fertigpelzen der Konfektionare befinden sich Etiketten die Informationen uber die Lagernummern und den erwunschten Verkaufspreis der Ware enthalten heute in der Regel zusatzlich mit dem Barcode versehen Um dem Verkaufer ohne Nachzuschlagen den angestrebten Verkaufspreis zu zeigen ihn aber nicht dem Kunden zu offenbaren wird er mit einem Kode verschlusselt haufig ein Wort aus der Branche zum Beispiel BLAUFUCHSE Das B steht hier fur die 1 das L fur die 2 usw und das E fur die Null Stammkunden kennen haufig den Schlussel auch machten sich die Niddastrassenlehrlinge und manche Kurschner einen Sport daraus moglichst von allen ihrer Mitbewerber oder Lieferanten die Kodeworter zu entratseln um die Preise selbst ablesen und uberprufen zu konnen 136 der in der Stadt ansassigen 266 Frankfurter Pelzgrosshandler 51 1 Prozent und 148 von 288 51 4 Prozent im Grossraum Frankfurt betrieben um 1985 gleichzeitig einen Konfektionsbetrieb oder waren im Fachadressbuch mit beiden Sparten eingetragen Die 136 innerstadtischen Mischbetriebe das waren 70 8 Prozent der Frankfurter Konfektionsbetriebe befanden sich ausnahmslos in den Raumen ihrer Grosshandels Mutterfirmen zumindest aber im selben Haus Eine bedeutende Rauchwarenhandlung am Platz war die Firma Mayer amp Cie Zurich mit ihrer Niederlassung in der Dusseldorfer Strasse 1 7 in den spaten sechziger und den siebziger Jahren mit Jahresumsatzen in dreistelliger Millionenhohe Sie grundete auf dem Vermachtnis von Bernhard Mayer 1866 1946 Mayer war vor dem Zweiten Weltkrieg neben seiner Tatigkeit als Rauchwarenkaufmann ein bedeutender Kunstsammler und ein Finanzier verschiedener Unternehmen der Pelzbranche Seine Nachkommen taten es ihm gleich von einigen Firmen hiess es sie seien von den Erben Merzbacher finanziert Ein Teil der bedeutenden Kunstsammlung unter anderem mit wichtigen Werken von van Gogh Renoir Cezanne Matisse und Picasso wurde bisher nur zwei oder dreimal in Ausstellungen gezeigt Werner Merzbacher stellte 2004 den Zusammenhang seiner beiden Aktivitaten her fur seine stark farborientierte Kunstauswahl gilt Wenn man Pelzfachmann ist muss man einen scharfen Blick fur geringe Farbnuancen haben und den habe ich Vor 2000 folgte das Unternehmen den veranderten Produktions und Absatzmarkten und verlegte seine Hauptaktivitat nach Hongkong dann zunehmend in den boomenden Grossraum von Shanghai Die Firmenleitung befindet sich in Zug in der Schweiz in Zurich betreibt man einen zusatzlich zum Grosshandel einen Pelzladen in bester Geschaftslage Die Firma Ofra zeitweilig auch als Konfektionsbetriebs tatig war bis 2014 vor allem ein Spezialist fur die hauptsachlich von der Textilkonfektion benotigten Besatzfelle das sind meist langhaariges Pelze und Felltafeln fur Pelzinnenfutter Sie entstand ursprunglich als ein Schwesterbetrieb der Murrhardter Pelzveredlung MPV Seit 1987 ist der Inhaber von Uhlig Rauchwaren GmbH Niddastrasse 66 68 der Rauchwarenkaufmann Hans Josef Braun 2020 wo er 30 Jahre zuvor bei Uhlig amp Co auch seine Lehre begonnen hat Er war Vorstandsmitglied des Deutschen Pelzverbandes und spateren Pelz Gross und Aussenhandelsverbandes und damit auch Teil des Aufsichtsrates der Fur amp Fashion Frankfurt Messe GmbH 2017 wurde er zum Schatzmeister des Pelz Gross und Aussenhandelsverbandes gewahlt Die Firmentradition geht auf die Familie Uhlig zuruck die bereits im 19 Jahrhundert in Osteuropa in der Pelzbranche tatig war Im Jahr 1920 eroffnete der Vater von Theo Uhlig eine Pelzhandelsgesellschaft in Leipzig am 1 Marz 1950 begann Theo Uhlig 1921 das Geschaft in Frankfurt Die Inhaber waren seit jeher als Einkaufer und Kommissionare weltweit auf allen Auktionen tatig Der Pelzzurichter und der Pelzveredler Hauptartikel Pelzzurichtung und Pelzveredlung Shadow Fuchsfelle in Modefarben bei der Ofra 2009 Jedes Fell gelangt am Anfang seines Werdegangs zum Pelz zum Pelzzurichter der in einer Art Gerbung aus dem nur konservierten Rohfell ein dauerhaftes und fur Bekleidungszwecke geeignetes Pelzfell herstellt Eine daruber hinausgehende Veranderung des Fells ist die Aufgabe des Pelzveredlers uberwiegend werden beide Prozesse von denselben Betrieben vorgenommen Wahrend sich um das Leipziger Pelzzentrum Bruhl fruher die meisten und die bedeutendsten deutschen Pelzzurichtungs und Veredlungsfirmen angesiedelt hatten waren es im Frankfurter Zentrum im Jahr 1985 nur acht das waren immerhin doch 28 6 Prozent der bundesdeutschen Betriebe Die Art der Arbeit verlangte zu der Zeit noch einen fliesswassernahen Standort das wasserreiche Rhein Main Gebiet war dafur durchaus geeignet Hatte sich eine Firma aber in den ersten Nachkriegsjahren fur einen anderweitigen Standort entschieden war es aus Kostengrunden kaum noch sinnvoll ihn spater naher nach Frankfurt zu verlegen Der Frankfurter Platz war jedoch so wichtig dass acht auswartige und ein Offenbacher Unternehmen Buros im Pelzviertel unterhielten Hinzu kamen zwei Firmen die ohnehin durch ihre Rauchwarengrosshandlungen hier vertreten waren und eine belgische und eine franzosische Firma die sich durch einen Grosshandler vertreten liessen In den besten Zeiten des Leipziger Bruhl wurde 80 bis 90 Prozent der Weltrohfellernte in Deutschland veredelt 1983 waren es wegen der inzwischen erfolgten Verlagerung der Zurichtung in Billiglohnlander und qualitativ starker Konkurrenz in Amerika noch etwa halb so viel davon entfielen 40 Prozent auf Frankfurter Firmen Der Sortierer Rauchwarenhandler Henry Beck sortiert selbst 1973 Fellhandler beschaftigen fur das Zusammenstellen der Kurschnersortimente Sortierer nur sehr grosse Firmen haben dafur eigene Angestellte lediglich etwa 5 Prozent der Fellbunde wurden in den eigenen Raumen sortiert Kleinere Mengen werden auch von den Mitarbeitern zwischendurch erledigt Klein und Mittelbetriebe sind nicht in der Lage eine Sortierkraft rentabel das ganze Jahr uber auszulasten Zudem ist der Platzbedarf fur den Arbeitsprozess recht erheblich Meist ist der Sortierer als Ein Mann Betrieb selbstandig und arbeitet fur verschiedene Auftraggeber Um 1985 gab es etwa 12 Sortierer in Frankfurt Kommen die Felle aus der Zurichtung oder Veredlung sind sie in der Regel bereits nach Grossen und Qualitaten und Farben geordnet eingekauft worden Die Aufgabe des Sortierers ist es jetzt aus hunderten oder tausenden von Fellen moglichst gleichmassige reine Kurschnersortimente fur jeweils einen Mantel oder eine Jacke herzustellen und dabei trotzdem so wenig wie moglich Restfelle ubrig zu behalten Je mehr Felle er von einer Sorte bekommt desto sauberer werden die Bunde Die fur den Verkauf bestimmten Sortimente werden gebundelt und zwar dergestalt dass das Bund beim Durchblattern durch den spateren Kunden einen moglichst einheitlichen Eindruck macht Oben und unten wird bei Lammfellen Persianer Indisch Lamm und ahnlichen ein moglichst grosses Deckfell gelegt den Abschluss der Verschnurung an Vorderpfoten und am Kopf bildet ein Henkel zum Aufhangen des Bundes Bei ganz wertvollen Fellen wurden die Bunde manchmal mit einer dem Fell angepassten Leinenabdeckung versehen Zusatzlich werden die Lammfelle haufig in den Kopfpartien durchstochen unter die Knoten wird jeweils ein rundes Lederplattchen gelegt Nerze und ahnliche Felle werden im Kopf gebundelt eventuell mit dafur vorgesehenen Lochscheiben Ganz kleine Felle wurden nur zusammengebunden sie kommen heute jedoch fast ausnahmslos als vorgefertigte Tafeln in den Handel Der Rauchwaren Kommissionar Anzeige aus dem Jahr 1992 des Rauchwaren Kommissionars Bernd Klebach 2008 Verfasser des Buches Der Bruhl die Niddastrasse das Pelzzentrum Rauchwaren Kommissionare haben den Marktuberblick sie vermitteln die Geschafte zwischen Kurschnern Einzelhandlern Einkaufern der Kaufhauser und den Konfektionsbetrieben Juristisch ist der in der Pelzbranche gebrauchliche Name falsch denn die Tatigkeit des Rauchwaren Kommissionars entspricht eher der eines Handelsmaklers oder Vertreters das heisst er tritt im Namen seines Kommittenten Auftraggebers als Vermittler oder Bevollmachtigter bei Warentransfers auf ubernimmt dabei aber keine eigene Verpflichtung 47 der 52 im Rauchwarenverband organisierten Kommissionsbetriebe waren um 1985 in Frankfurt ansassig Neben einer Vielzahl deutscher Firmen am Ort oder ausserhalb vertraten sie wichtige auslandische und internationale Rauchwaren Handelshauser das Gros der Betriebe war allerdings auch im Grosshandel tatig Aufgrund ihrer Ubersicht uber die Felllager sind sie in der Lage auch schwierige Zupasser das sind fur Reparaturen oder Umgestaltungen alter Pelze benotigte Felle fur ihre Kurschnerkundschaft zu beschaffen Fur ihre Arbeit erhalten sie eine Courtage von 2 bis 5 Prozent fur die aufwandigen Zupasser die sie meist auf eigene Rechnung abwickeln auch mehr Insbesondere hierfur halten sie oft auch eigene Lagerbestande vorratig So wie auslandische Firmen sich durch Frankfurter Firmen und Kommissionare in Deutschland vertreten liessen waren auch die Frankfurter Firmen in den auslandischen Markten durch Kommissionare prasent Um die Schwierigkeiten der Zupasserbeschaffung zu beheben wurde vom Zentralverband des Kurschnerhandwerks im Jahr 1970 eine Sammelstelle fur Restfelle bei der Firma Werner Loh Niddastrasse 56 eingerichtet Hier konnten die Kurschner ihre bei der Verarbeitung ubriggebliebenen Felle gegen eine Gebuhr in Kommission geben Manche Kunden insbesondere Kurschnerkunden bedienen sich der Kommissionare auch bei Direkteinkaufen auf den Auktionen Das erspart ihnen Zeit und Reisekosten ausserdem nutzen sie deren Material und Abwicklungskenntnisse Fur viele Kleinauftraggeber wird dadurch der Einkauf direkt ab Auktion der Zuchtergemeinschaften uberhaupt erst moglich Der Zwischenmeister Die Konfektionsfirmen benotigten Kurschner in der Branche Zwischenmeister genannt die sich mit ihren Werkstatten im Niddastrassenviertel wegen der gunstigeren Mieten auch im Umland ansiedelten Die wenigen deutschstammigen Lohnkurschner befanden sich eindeutig im Westen des Pelzzentrums wahrend die auslandischen 93 Prozent dem Osten den Vorrang gaben Das Eindringen in das Vergnugungsviertel geschah vor allem durch die griechischen Pelzwerker Die mehr industrielle Pelzanfertigung des in der Regel in der Art des Stucklohns beschaftigten Zwischenmeisters unterscheidet sich nicht sonderlich von der Tatigkeit des Detailkurschners immer bedingt sie sehr viel Handarbeit Das in Form Farbe und Struktur sehr unterschiedliche Naturmaterial verhindert eine grossere Mechanisierung Die Anzahl gleichartiger Produkte gleiche Modelle aus gleichen Fellarten ermoglichen in der Konfektion jedoch trotzdem eine gewisse Rationalisierung Ausserdem entfallen dort einige den fertigen Pelz verfeinernde Arbeiten schon wegen Zwangs des Zwischenmeisters seine Arbeit zu einem moglichst geringen Stuckpreis anbieten zu mussen Wahrend der Detailkurschner vielleicht versucht ein handwerklich besonders perfektes Teil zu liefern ist der Massstab des Zwischenmeister es durch die Abnahme beim Konfektionar zu bekommen Trotz der ahnlichen Arbeit liegen letztlich die Produktionszeiten in den Zwischenmeister Betrieben pro Teil erheblich unter denen des Einzelstucke und Massarbeit fertigenden Kurschners je nach Art der Arbeit unterschiedlich viel In der Regel beschaftigen auch die kleinen Betriebe in denen nur der Chef die klassische Kurschnerarbeit ausfuhrt gelernte Arbeitskrafte fur die Naharbeit Grosse Firmen spezialisieren die Arbeitsvorgange noch weiter und setzen fur einige Arbeitsschritte angelernte Arbeiter ein Der Pelzreiniger Hauptartikel Pelzreinigung Gefinishte Pelzschals aus China Abholung per Rollstander vom Pelzreiniger 2009 Wahrend dem Pelzreiniger normalerweise die Pflege getragener Pelze obliegt bestand die Aufgabe der Firma Prima Finish in der Niddastrasse hauptsachlich im Finish gerade fertigstellter Konfektion oder im Auffrischen verdruckt angelieferter Ware Inhaber des 24 Oktober 1983 gegrundeten Unternehmens ist der im Alter von elf Jahren aus Piazza Armerina auf Sizilien gekommene Giuseppe Barresi 28 Oktober 1960 Seit 1974 in der Pelzbranche machte er sich bei Thorer Cleaning ein halbes Jahr lang mit der Pelzreinigung vertraut Als der Firmeninhaber Springsgut von Prima Finish starb erwarb er das Unternehmen Sein hauptsachlicher Partner Gregori Apostolidis war 2017 aus dem 2024 noch bestehenden Unternehmen ausgeschieden Mit Lauter bzw Schutteltonnen werden die losen Schnitthaare entfernt Dampf Steamer und Bugelmaschinen bringen das Haar wieder in ein verkaufsforderndes optisch vorteilhaftes Aussehen Neuere Betatigungsfelder sind daneben die Reinigung von textiler Bekleidung mit fest verbundenem Pelz durch Kohlenwasserstoff Losemittel sowie die Reinigung von Leder und Lederbekleidung Pelz Clean 1965 mit der Verwaltung in der Niddastrasse 60 hatte sein Werk in Ettenheim Altdorf Lahr Weitere ansassige Firmen waren um 1997 Alexander Pelzreinigung American Soft amp Carefull Finish Best Pelz Finish ausserdem benachbart mit Filialen in drei deutschen Stadten und West Berlin der Thorer Ableger Thorer Cleaning in Offenbach Der Pelzkonfektionar Gemeinschaftsmodenschau der Frankfurter Pelzkonfektionare 1973 Die Pelzkonfektionsfirmen arbeiten fast ausschliesslich auf Bestellung Anfang des Jahres werden die von Designern entworfenen Musterteile produziert nach denen vor allem auf den Messen und bei Vertreterbesuchen vor Ort Auftrage vom in und auslandischen Einzelhandel angenommen werden Da die Felle insbesondere bei Wildware sehr unterschiedlich ausfallen setzt das ein gewisses Vertrauen bei der Kundschaft voraus dass die georderten Teile spater auch in etwa dem Muster entsprechen Dank den Moglichkeiten der schnellen Fotografie lassen sich Abweichungen der Lieferungen heute auch einfach belegen Sie sind insbesondere bei schlechtem Geschaftsgang beim Einzelhandler nicht so selten ein vielleicht nur vorgeschobener Grund fur die Nichtabnahme eines oder mehrerer Konfektionspelze Ein uber langere Zeit recht bedeutender eigener Zweig der Pelzkonfektion ist die Pelzhutherstellung Etliche Pelzhut Grosshandelsfirmen mit eigener Produktion und kleinere Pelzhutmodisten hatten ihre Raume vor allem in den oberen Etagen der Niddastrasse Die Herstellung von Pelzkonfektion geschieht entweder in eigenen Werkstatten oder bei den Lohnverarbeitungsbetrieben den Zwischenmeistern Wenn uberhaupt erfolgte im eigenen Haus meist nur der Entwurf und die Zusammenstellung der Musterkollektion 1983 hatten in Frankfurt nur 15 Firmen eigene Werkstatten mit abnehmender Tendenz 70 Prozent ihrer Umsatze erzielten die Betriebe im Jahr 1982 mit Artikeln unterer oder mittlerer Qualitat die in Billiglohnlandern wie Taiwan Hongkong und Griechenland rund 80 Prozent der auslandischen Produktion in Lohnarbeit hergestellt wurden Bei der Verarbeitung in Griechenland konnte gegenuber Deutschland pro Teil 50 bis 100 DM eingespart werden Anfang der 1960er Jahre gab es noch kaum deutsche Pelzkonfektionare dafur aber eine ganze Menge von Pelzwerkstatten die fur die Industrie Besatze anfertigten Anfang der 1970er Jahre konnten sie nach dem Ruckgang der Pelzbesatze fur die Damenoberbekleidung durch den Beginn eines Pelzbooms meist problemlos in reine Pelzkonfektionsunternehmen oder zumindest in Pelzproduktionswerkstatten umgewandelt werden Im Frankfurter Raum waren im Jahr 1983 von 443 bundesdeutschen und West Berliner Konfektionsfirmen allein 192 43 3 Prozent in Frankfurt Main Stadt und 221 49 9 Prozent im Grossraum Frankfurt angesiedelt Hinzu kamen 105 Konfektionsfirmen fur Pelzkopfbedeckungen so dass sich die Zahl fur Frankfurt auf 240 beziehungsweise 286 belief 43 8 bzw 52 2 Prozent Auch hier war das Pelzviertel am Bahnhof der bevorzugte Standort in dem Strassendreieck befanden sich 102 Betriebe in dessen Nachbarschaft noch einmal 77 Eine besondere Haufung von Konfektionsbetrieben bestand in den Hausern Moselstrasse 46 48 und Taunusstrasse 52 60 Hier befanden sich 22 der insgesamt 75 Betriebe meist mit auslandischen Inhabern Bis auf eine kleine Ansammlung von 11 Firmen in funf aufeinanderfolgenden Hausern auf der Nordseite des nordostlichen Teils der Niddastrasse waren die restlichen Konfektionare ziemlich gleichmassig uber das ubrige Pelzviertel verteilt Einer der ganz grossen Handler war Nachman Daitsch 15 Juli 1907 in Litauen 10 September 1983 der nach einem kometenhaften Aufstieg seinen Betrieb bis zu einer bis dahin nicht bekannten Grosse gebracht hatte Mit 17 Jahren hatte er sich als Rauchwarenkaufmann in Litauen selbstandig gemacht 1950 kam er nach einem kriegsbedingten Neubeginn zuerst in Munchen nach Frankfurt in die Niddastrasse Mitte der 1970er Jahre hatte er den 100 Millionen Umsatz erreicht Die Firma ging ebenso spektakular wie ihr Aufstieg war unerwartet in Konkurs Im September 1983 wurde Nachman Daitsch im Alter von 76 Jahren beim Uberqueren der Taunusstrasse vom Auto angefahren und todlich verletzt Am 10 Marz 1969 zog die Firma Heinz Nitsche Stammsitz und Werkstatten im Rheinland in Korschenbroich von der Karlstrasse 16 in das leuchtend Grune Haus auf die Mainzer Landstrasse 67 Ursprunglich wollte in das siebengeschossige Gebaude eine Bank einziehen Eine weitere Verkaufsniederlassung befand sich in Zurich 8 Jahre spater im Januar 1977 ubernahm die noch junge Pelzkonfektionsfirma Kroll amp Ziper die Raume im Grunen Haus und baute die Schaufenster Raume im Parterre um vorher Taunusstrasse 45 Ihre hochwertige Nerzkonfektion wurde in der eigenen New Yorker Firma Almiro Fur Fashion Design hergestellt Nach den Anfangsbuchstaben der beiden Inhaber Michael Kroll und Reuben Ziper nannten sie ihre Modelle M amp R Pelze Die Firma Richard Konig Niddastrasse 66 68 gehorte unter drei Generationen mit zu den bedeutenden Pelz Grosshandelsunternehmen Deutschlands alle Inhaber trugen den Vornamen Richard Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte man das Unternehmen aus Leipzig nach Frankfurt Der Enkel des Grunders Richard III wirkte in erheblichem Umfang an zahlreichen grundlegenden Arbeiten zur Pelztier und Fellkunde mit Anfangs ein reiner Fellhandel wandelte sich die Firma im Lauf der Nachkriegsjahre immer mehr zu einem Pelzkonfektionsunternehmen 1986 geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten um 1990 wurde es endgultig geschlossen zuletzt firmierend als Konig Pelze GmbH Noch heute international tatig ist die Firma Rosenberg amp Lenhart R amp L einer der Marktfuhrer die dem Frankfurter Bruhl das Profil gaben Ende der 1920er Jahre ist sie aus einer Zusammenarbeit zwischen Harry Rosenberg und Arthur Lenhart in Leipzig entstanden In ihrer besten Zeit machte sie mit 100 Beschaftigten allein im Inland 50 Millionen DM Umsatz 1990 eroffnete R amp L als erstes deutsches Unternehmen in Russland ein Pelzgeschaft in Moskau im Traditionskaufhaus GUM dem weitere folgen sollten Im gleichen Jahr vereinbarte man mit dem Designer Wolfgang Joop ein Lizenzabkommen Wolfgang Joops Durchbruch in der Modebranche wurde wesentlich mit einer Pelzkollektion begrundet die er fur ein Frankfurter Unternehmen entworfen hat Bis zum Wechsel zu R amp L war Joop funf Jahre lang fur die Konfektionfirma HM Pelz Design tatig Der Pelz Zutatenhandler Pelzzutatenhandlungen und Lederhandler sowie Pelzmaschinen Mechaniker kamen hinzu Der Zutatenhandler halt die Materialien fur die Innenverarbeitung der Pelze vom Bandelband bis zum Seidenfutter am Lager vorratig Ausserdem fuhrt er Verschlusse wie Keska Klipverschlusse oder Knopfe und Kurschnerwerkzeug Leder spielt immer wieder in der Pelzmode eine wichtige Rolle nicht nur als Galonstreifen zur Fellersparnis sondern vor allem auch als gestalterisches Element das eine ahnliche Wertigkeit wie der Pelz ausstrahlt Die Zubehorbetriebe waren 1983 ausnahmslos im nordlichen Teil der Niddastrasse angesiedelt vier von sieben im nordostlichen Teil Der Pelz Einzelhandler Pelzhute A Vassilakis Niddastrasse Ecke Karlstrasse 2009 Rohfellanlieferung zur Niddastrasse Im Hintergrund Pelzhaus Gerson 1973 Auch dem Endverbraucher blieb nicht verborgen dass es in und um die Niddastrasse grosse Lager mit riesiger Auswahl an konfektionierten Pelzen gab Im Erdgeschoss der Hauser des Niddastrassensacks befanden sich ziemlich durchgangig Ladenlokale in einem Block acht hintereinander deren Auslagen aber zum Teil nicht dekoriert oder sogar verhangt waren Die aussere Erscheinung der Geschafte signalisierte dass hier eigentlich nur Wiederverkaufer erwartet wurden Wahrend die meisten Konfektionare gegenuber ihren gewerblichen Abnehmern zumindest den Schein aufrechterhalten wollten dass sie nicht an Endverbraucher verkaufen eroffneten am Rand der Niddastrasse vor allem kleinere Handler Ladenlokale meist mit angeschlossenen Kurschnerbetrieben Viele hatten nicht das Flair ihrer exklusiven Mitbewerber in der Stadt aber entsprachen mit ihrem Erscheinungsbild vielleicht der Kundenerwartung dass man hier einen Pelz besonders preiswert erstehen konne Ausnahmen waren beispielsweise die sehr innovativen Firmen Helmut Feilitsch immer sehr sportlich auch seine Besorgungen erledigte er mit dem Rennrad und Rolf Schulte deren Geschafte sich im Hauserblock der Niddastrasse in der Dusseldorfer Strasse befanden Bei der Eroffnung seines Ladenlokals im Januar 1970 legte Rolf Schulte gelernter Kurschner und Rauchwarenhandler jedoch Wert auf die Feststellung dass er nur an Wiederverkaufer Ware abgebe Das grosse luxuriose und umsatzstarke Pelzhaus Gerson hatte 21 Schaufenster auf der Bahnhofsseite der Dusseldorfer Strasse Hausnummer 1 7 Ecke Niddastrasse am ausseren Rand des Pelzdreiecks Eine Rechnung des Jahres 1968 nennt neben der Frankfurter Zentrale Filialen in Gelsenkirchen Wiesbaden Recklinghausen Hamburg und Bochum Wegen seines konzernahnlichen Unternehmens verwehrte ihm das organisierte Kurschnerhandwerk die Teilnahme an seinem jahrlichen werbewirksamen Leistungswettbewerb obwohl sich das Haus Gerson in der Nachwuchsausbildung einen guten Ruf erworben hatte In Prozessen uber mehrere Instanzen setzte er seine Zulassung letztlich durch Wie in anderen Stadten auch verteilte sich ansonsten der Frankfurter Pelzeinzelhandel uber das Stadtgebiet mit einem Schwerpunkt in der Alt und Innenstadt in dem sich auch der ubrige gehobene Fachhandel besonders konzentrierte Selbst aus entfernteren Regionen oder Landern reisten private Pelzkunden wegen der uberdurchschnittlichen Auswahl und den gunstigen Preisen gern nach Frankfurt Die nur vom Einzelhandel lebenden Kurschner aber auch die Pelz fuhrenden Textilhauser befanden sich neben der direkten und intensiven Konkurrenz der Konfektionare rund um die Niddastrasse jedoch in einer schwierigen Lage Viele ihrer potentiellen Kunden liessen sich durch Freunde oder Bekannte einen Pelz unter der Hand verkaufen oder tatigten einen Superkauf direkt beim Konfektionar Aussage Obermeister Anthes Die Pelzpreise im Frankfurter Einzelhandel waren generell niedriger als andernorts Die Kurschnerinnung Frankfurt hatte 1984 lediglich 30 Mitglieder trotz des grossen Rhein Main Einzugsgebiets Der Spediteur LKW in der Niddastrasse anlasslich einer Pelz Sammelaktion fur Erdbebenopfer in Armenien 1988 Die Niddastrasse in ihrem einen Ende eine Stichstrasse ist von den ortlichen Gegebenheiten her eigentlich nicht darauf eingerichtet grosse Lastwagen in erheblicher Zahl zu verkraften Und doch wurden hier taglich bedeutende Warenmengen be und entladen Konfektion wurde vor allem fur die Grossabnehmer Kaufhausketten im sogenannten Hangeversand befordert besonders auch durch die Spedition Hamacher Jeder Pelz hing auf einem Kleiderbugel jedes Teil oder mehrere zusammen durch Plastikhullen geschutzt Aus Kastoria in Griechenland kamen taglich bis zu 100 Grosstransporte mit Halbfertigprodukten und Konfektion aus Stucken und Fellen nach Deutschland das meiste sicherlich in das Pelzviertel nach Griechenland waren es taglich etwa 5000 Kilogramm Pelzstucken zur Weiterverarbeitung vor allem zu sogenannten Bodys den Pelzhalbfabrikaten Eine Frankfurter Spedition beforderte in einem Jahr allein von Kastoria nach Frankfurt fast 150 000 Pelzteile Die Spedition Kuhne amp Nagel unterhielt ein Lager im Stichteil der Niddastrasse von wo aus sie zeitweilig viermal wochentlich nach Kastoria fuhr Luftfracht Meister signalisierte eine Leuchtschrift uber einem kleinen Ladenlokal auf der gegenuberliegenden Seite Die H E Meister Spedition wurde 1949 von dem Berliner Hans Eberhard Meister 16 Mai 1909 in Berlin 6 Juni 1982 gegrundet Die Firma Westra GmbH war der Pelzbranche aus Leipzig nach Frankfurt gefolgt damals noch und seit etwa 1980 wieder unter dem Namen des Firmengrunders Benno Richter seit Juli 2016 Westra Sable International GmbH Inhaber Schmalz Schon Der Pelz Fachversicherer Von den funf Spezial Versicherungsunternehmen hatten vier ihren Sitz in Frankfurt Die hauptsachlich Kurschner und Einzelhandels Pelzgeschafte versichernde Firma Schunck KG besass ausserdem neun Filialen in allen kleineren Pelzgeschafts Ansammlungen der Bundesrepublik Immer wieder gab es im Pelzviertel spektakulare Einbruche Eine Zeitlang hauften sie sich derart dass man befurchtete keinen Versicherer mehr fur die Pelzlager zu finden Eine Einbruchsserie begann Anfang der siebziger Jahre damit hielten auch Alarmanlagen mit Direktschaltung zum Polizeiprasidium Bewegungsmelder und Alarmtapeten bei den Firmen Einzug die sich bis dahin sicher gefuhlt hatten die Versicherungsgesellschaften machten entsprechende Auflagen Etwa Ende April 1970 schickte der Versicherer Schunck ein Alarmtelegramm an die Ministerien Seit dem 1 Marz 1970 wurden allein im Raum Frankfurt Einbruchsdiebstahle bei 14 Pelzbetrieben mit einem Gesamtschaden von etwa 1 5 Millionen DM verubt Auch gab es eine Serie von Autoaufbruchen Die Kunden wurden beim Einladen der Ware auf der Niddastrasse ausspioniert bei der Rast auf dem Autobahnparkplatz wurde dann der Kofferraum gewaltsam geoffnet und die Pelze umgeladen Die Pelz Fachverbande Neben ihren spezifischen Aufgaben zur Forderung ihrer Mitglieder vertraten die Pelz Fachverbande ihre Mitglieder nach aussen und betrieben mehr oder weniger intensiv allgemeine Offentlichkeitsarbeit Im Verband der deutschen Rauchwaren und Pelzwirtschaft Rauchwarenverband Dusseldorfer Strasse 1 7 sind vier Unterverbande organisiert die Grosshandler Konfektionare Veredler einschliesslich Zurichter und Kommissionare ausserdem der Zentralverband des deutschen Kurschnerhandwerks die von den Handwerkskammern unabhangige Interessenvertretung der deutschen Facheinzelhandler und Kurschner Der Rauchwarenverband war bis zur Grundung des Deutschen Pelz Instituts DPI die einzige fachspartenubergreifende Organisation der Pelzbranche Ausser den zwingend vorgeschriebenen Mitgliedschaften der Kurschner in den Handwerkskammern als Einzelhandler auch in der Industrie und Handelskammer sowie der freiwilligen Mitgliedschaft in der Kurschner Innung bestanden oder bestehen noch weitere Kurschner Vereinigungen 1973 verlegte der Zentralverband des deutschen Kurschnerhandwerks seine Geschaftsstelle vom Frankfurter Bettinaplatz in ein neu erworbenes Gebaude im nahen Bad Homburg vor der Hohe rechtliche Eigentumerin war die Gesellschaft zur Forderung des Kurschnerhandwerks mbH Der Qualitatsschutzverband der Kurschner QSV gegrundet 1962 garantierte nach seinem Selbstverstandnis mit einem Qualitatssiegel eine besonders korrekte und hochwertige Kurschnerarbeit In seiner Blutezeit hatte er etwa 300 Mitglieder Diese nutzten untereinander die Vorteile gemeinsamen Einkaufs gemeinsamer Werbemittel des Modellaustauschs usw Im Januar 1983 grundete sich in Frankfurt die Vereinigung Initiative Pelzgestaltung V I P mit etwa 100 Mitgliedern aus der Bundesrepublik und Osterreichs einschliesslich einiger Mitglieder aus den deutschsprachigen Nachbargebieten Unter anderem auch weil sie das Aufgabengebiet des Qualitatschutzverbands mit abdeckte loste sich der Qualitatsschutzverband etwa Anfang der 1990er Jahre auf Die V I P bestand bis Ende der 2020er Jahre Die griechischen Rauchwarenbetriebe werden seit etwa Anfang 1984 zusatzlich durch ihren Verband Prophet Elias vertreten Prophet Elias ist ein weltweiter Traditionsverband der im Jahr 1914 in Kastoria gegrundet wurde 1918 umfasste er insgesamt 3000 Betriebe und uber 2000 Einzelpersonen Aus dieser Verbindung resultieren beste Geschaftsverbindungen in alle Welt vor allem nach Kastoria den USA und Kanada Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Sozialarbeit Dazu gehort die Vermittlung von Arbeitsplatzen viele Landsleute pendelten je nach saisonalem Arbeitsaufkommen in den Unternehmen zwischen Kastoria und Deutschland Wurde man einer Rede des Griechisch Frankfurter Pelzhandlers Iraklis Kallisthenis 13 Marz 1983 im Jahr 1984 folgen geht die Verbindung zwischen den Pelzhandlern und dem Propheten auf ein damals etwa 1000 Jahre zuruckliegendes Ereignis zuruck als Elias wie ublich mit einer Karawane von Kastoria nach Alexandria und Konstantinopel reiste um dort seine bereits zu dieser Zeit in Kastoria genahte Ware zu verkaufen Eine weitere griechische Vereinigung war der Kapitol Club griechische Pelzkaufleute e V mit Geschaftsstelle in der Moselstrasse 45 Die Pelzfachzeitschriften Rund um den Pelz 1960 mit der Ankundigung der Internationalisierung der Pelzmesse Von den funf Fachzeitschriften in der Bundesrepublik des Jahres 1983 wurden drei in Frankfurt redigiert die in Berlin monatlich erschienene Zeitschrift Die Pelzwirtschaft unterhielt eine Vertretung am Frankfurter Platz Rund um den Pelz war gleichzeitig das offizielle Nachrichtenblatt des Zentralverbands des Kurschnerhandwerks Sie wurde spater in Pelz International umbenannt Rhenania Fachverlag GmbH Hamburg Der Pelzspiegel ahnelte der Rund um den Pelz zeigte jedoch deutlich mehr Modellfotos der Konfektionare Hrsg I M Bergmann Berlin spater Verlag Walter Gebauer Berlin Die Zeitschrift Die Pelzwirtschaft sprach neben den Kurschnern ganz besonders den Lederbekleidungs Einzelhandel den Rauchwarengrosshandel und die Pelzveredler an sie ging spater im LPD Journal auf Beide erschienen im CB Verlag Carl Boldt Berlin Die monatliche Zeitschrift Hermelin lieferte meist ganzseitige Bilder zur Anregung der Kurschner und als Vorlageheft fur den Endverbraucher Kunden Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin und Leipzig Der PelzReport Fachmagazin fur Pelzmode und Leder erschien als Broschure saisonal jeweils am 1 und 15 Werktag des Monats zur Messe und zur Saison auch als Journal mit Konfektionsfotos Kurt Lindemann Oberursel Der Frankfurter Winckelmann Verlag produzierte neben seinem kostenlos verteilten jahrlich erscheinenden Fachadressbuch Winckelmann vor der Pelzmesse und vor Saisonbeginn ebenfalls umfangreiche Hefte mit den Angeboten der Konfektionsfirmen ebenso in seinem Journal Fur Parade International Ausserdem gab er seit 1969 ein mehrseitiges wochentliches Nachrichtenblattchen heraus den Winckelmann Pelzmarkt der vor allem im Frankfurter Pelzviertel kostenlos verteilt wurde Zusatzlich hingen bei allen Rauchwarenhandlern und bei vielen Kurschnern die Winckelmann Tabellen Poster mit den Adressen des Pelzgrosshandels und verwandter Fachsparten Das erste Winckelmann Adressbuch fur Deutschland erschien 1909 in Leipzig auch die Winckelmann Tabellen gab es bereits in den 1920er Jahren Von einem Londoner Familienmitglied wurden die Publikationen auch in weiteren Sprachen fur diverse andere Lander vertrieben Die Veroffentlichungen wurden nach dem Tod des letzten Inhabers John Winckelmann im Jahr 2007 eingestellt Die Murrhardter Pelzveredlung vertrieb uber ihren Rifra Verlag seit 1956 Die Pelzmotte die einzige literarisch humoristische Branchenzeitschrift der Welt Die letzte Ausgabe erschien im 51 Jahrgang im Januar 2007 zum zweiten Mal als Pelzmotte FurMoth nun nicht mehr in deutscher sondern in englischer Sprache Der monatlich erscheinende Pelzmarkt Newsletter des deutschen Pelzverbandes ersetzt seit Oktober 2008 den Winckelmann Pelzmarkt Redakteurin ist Dr Barbara Sixt Seit 2023 erscheint er nur noch digital Stand 2024 Bundes Pelzfachschule Hauptartikel Bundes Pelzfachschule in Frankfurt am Main Rotfuchsfelle aus der Sammlung der Bundes Pelzfachschule um 1978 Ludwig Brauser Lehrer und Direktor der Bundes Pelzfachschule 1986 Die Hauptaufgabe der Bundes Pelzfachschule Frankfurt Hamburger Allee 23 war es Kurschnergesellen auf die Meisterprufung vorzubereiten Dazu gehorte der kaufmannische Bereich die Fachtechnik das Erstellen von Schnittmustern und immer wichtiger geworden das Pelzdesign und der Artenschutz Ausserdem bot sie Weiterbildungsseminare fur alle Berufe der Pelzbranche an Neben der Lehrtatigkeit nahm das Institut Sonderaufgaben wahr wie Sachverstandigengutachten im Bereich des Artenschutzes der Schulleiter war Mitglied im Fachbeirat des World Wildlife Fund Deutschland Zollbeamte wurden an der Schule sachkundig gemacht die enge Zusammenarbeit mit Zoologen wissenschaftlichen Instituten Universitaten Ministerien und Amtern im In und Ausland sowie die Informationsarbeit fur Tierschutz und Verbraucherorganisationen ging weit uber das Engagement herkommlicher Berufsfachschulen hinaus Eng verbunden mit der Schule in Frankfurt ist der Name Ludwig Brauser 1924 2009 der die Schule uber die gesamte Zeit hinaus in der sie den Namen Bundes Pelzfachschule trug begleitete und zu der renommiertesten Ausbildungsstatte zur Qualifikation als Kurschnermeister machte ein Ansehen das zeitlich uberschneidend zuvor schon ahnlich die Meisterschule des Kurschnerhandwerks in Hamburg besass Der Schulverein Bundes Pelzfachschule wurde am 13 September 1967 in Frankfurt gegrundet Von Anfang an hatte die Schule ihre Raumlichkeiten im 3 Stock der Bergius Berufsschule in Frankfurt am Main Finanziert wurde die Schule hauptsachlich durch Teilnehmergebuhren daneben durch Geld und Sachspenden der Unternehmen und Zuschusse des Rauchwarenverbands und des Zentralverbands des Kurschnerhandwerks Im Lauf der Jahre sammelte Oberstudienrat Brauser durch standiges Bedrangen der Pelzfirmen die weltweit grosste Fellsammlung an Sie befindet sich heute im Archiv des Frankfurter Senckenberg Museums Der Bestand von 1981 wurde vom Presse und Messefotografen Mickey Bohnacker fast ein Frankfurter Original im Auftrag des Rauchwaren Verbands fotografiert Seine inzwischen etwas verblassten Fellfotos befinden sich in der Fellsammlung der Bundes Pelzfachschule Bereits im ersten Jahr wurden die Lehrgange von 68 Teilnehmern besucht Von 1975 standen jahrlich fur mehr als 200 Teilnehmer 12 Hauptkurse auf dem Programm 1988 war sie weltweit die einzige Fachschule der Pelzbranche In den ersten 20 Jahren wurden etwa 750 Meisterinnen und Meister ausgebildet hinzu kamen 3000 Teilnehmer an Kurzlehrgangen aus dem In und Ausland Mit der Veranderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Kurschnergewerbe strukturierte sich die Schule neu Nach Ubernahme der Leitung der Bergius Schule durch Ludwig Brauser die inzwischen in Frankfurter Schule fur Bekleidung und Mode umbenannt worden war fasste man 1984 die Bereiche Pelz Leder und Textil in einer sinnvollen Symbiose zwischen privater und staatlicher Schule zu einem Bildungsangebot zusammen Nach einem Schlaganfall Ludwig Brausers im Jahr 1996 ubernahm Kurschnermeister Volker Laudensack die Leitung Mangels Nachfrage fanden seit 2012 keine Kurse fur die Pelzbranche mehr statt Die griechische Gemeinde der Frankfurter PelzbrancheRauchwarenhandler Dimitri Emmanoulidis Vorsitzender des Prophet Elias tanzt Sirtaki mit Walter Langenberger Vorsitzendem des Pelzverbandes 1976 Emmanuel de Greco mit seinem Pelzfahrrad und der Pelzhandler Sotiros Kazakis in der Niddastrasse Griechenland und zwar die Region um die Stadt Kastoria in der Prafektur Kastoria zusammen mit dem 50 Kilometer entfernten Ort Siatista haben eine jahrhundertelange Tradition in der Pelzstuckenverarbeitung und im Handel der daraus gefertigten Produkte hauptsachlich Halbfertigprodukte fur die Weiterverarbeitung durch auslandische Kurschnerbetriebe Bereits am Leipziger Bruhl waren griechische Handler vertreten die auch die Pelzreste aufkauften und in ihre Heimat ausfuhrten und als Fellstuckentafeln reimportierten Im Laufe der Zeit hatten sich auch etliche griechische Kurschner in Leipzig ansassig gemacht Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Pelzabsatz in der Bundesrepublik gewaltig anstieg profitierte auch das griechische Pelzhandwerk und der Handel Viele griechische Pelznaher kamen wegen der besseren Verdienstmoglichkeiten aus Westmazedonien in die Bundesrepublik ein erheblicher Teil siedelte sich wegen des Pelzzentrums Niddastrasse im Raum Frankfurt an etliche davon begannen mit dem Fellhandel Mit dem Aufschwung in Kastoria kehrten viele Naher in ihre Heimat zuruck inzwischen hatten sie sich zusatzlich zur Resteverarbeitung Kenntnisse der Fellverarbeitung angeeignet Mit ihrer besonderen Nahtechnik an der Pelznahmaschine waren sie den deutschen Pelznaherinnen weit uberlegen das Auslassen von Fellen lag bald fast ausschliesslich in griechischer Hand auch die deutschen Kurschner hatten ihren Griechen zum Nerznahen Aus Griechenland kamen jetzt nicht nur die sogenannten Stuckenbodys sondern fertige Pelze Bis heute bestehen in und um Kastoria zahlreiche Kurschnereien als Familienbetriebe und grosse Pelzkonfektionsunternehmen mit angeschlossenen reprasentativen Verkaufsraumen vor allem auch fur Privatkunden aus Russland und den Emiraten 1985 gab es in Frankfurt rund 700 in das Handelsregister eingetragene Pelzbetriebe mit griechischen Wurzeln die vor allem in dem an das Pelzdreieck angrenzenden Block zwischen Nidda Mosel Elbe und Taunusstrasse angesiedelt waren Hier befanden sich 65 bis 70 Prozent aller griechischen Pelzbetriebe Deutschlands zwei davon waren Niederlassungen aus Kastoria Weitere 20 Prozent waren im benachbarten Offenbach ansassig Etwa 50 der Firmen waren Konfektionare mit einem Geschaftsbereich wie ihre deutschen Mitbewerber zumindest drei davon gehorten zu den grossten der Sparte Die anderen 650 Betriebe arbeiteten vorwiegend als Zwischenmeister fur griechische und deutsche Unternehmen Auf Grund ihrer besonderen Leistungsfahigkeit stellten sie mit 88 74 Prozent das Gros der in Frankfurt fur die Pelzindustrie arbeitenden Kurschnereien Die ortliche Konzentration war bei ihnen besonders stark in nur drei Hausern befanden sich beispielsweise 42 Lohnkurschnereien In dem genannten Block mit recht gunstigen Mieten befanden sich knapp 6 7 aller Frankfurter Zwischenmeister Insgesamt waren etwa 4000 griechische Mitburger in Frankfurt mit Pelzen beschaftigt 50 Firmen hatten mehr als 15 Mitarbeiter weitere 100 beschaftigten 5 bis 10 Angestellte der grosse Rest waren Familienbetriebe Mit einem Jahres Produktionswert von 520 Millionen DM war die griechische Kolonie ein wichtiger Bestandteil des Pelzzentrums Niddastrasse Das Frankfurter Pelzviertel stellte auch einen Sonderfall hinsichtlich seines hohen Auslanderanteils dar Die Stadt Frankfurt hatte 1977 einen Auslanderbeschaftigtenanteil von 13 Prozent und gehorte damit bereits zu den bundesdeutschen Stadten mit dem hochsten Prozentsatz Das Leder Textil und Bekleidungsgewerbe stellte mit 39 5 Prozent davon den grossten Teil 31 1 Prozent wiederum davon stellten die Griechen im Frankfurter Pelzviertel nach einer Erfassung von S Gelzenleuchter im Jahr 1983 Dagegen betrug der Anteil an der Gesamtheit der Griechen unter allen auslandischen Beschaftigten in Frankfurt nur 8 Prozent Das Pelzzentrum war also zugleich das Zentrum der griechischen Arbeitnehmer der Stadt Das griechischstammige Unternehmen Manakas in Frankfurt am Main bezeichnete sich 2022 als der grosste Pelzbekleidungshersteller und produzent in Europa der nachhaltige und zertifizierte Luxuspelze in die ganze Welt liefert Seit uber vier Generationen war die Familie Mannakas zu der Zeit in der Pelzbranche tatig Mit Hauptsitz in Frankfurt unterhalt Manakas weltweit Showrooms in den wichtigsten Modemetropolen Der Pelzkonfektionar Leonidas Papageorgiou 24 Februar 1932 7 November 2021 war Hauptsponsor der 1998 eingeweihten Kirche des Heiligen Georgios im Frankfurter Gruneburgpark Peter Oehler sieht es als naheliegend an dass der Name auch an Leonidas Papageorgious Sohn Georgios erinnert der in den 1980er Jahren im Alter von nur 19 Jahren bei einem Autounfall in Siatista so in seinem Auto eingeklemmt war dass er sich nicht befreien konnte und verbrannte Ein stadtbekanntes Original und der wohl stadtbekannteste Grieche war Emmanuel de Greco eigentlich Emmanouil Chatzinikolaou 30 Marz 1937 auf der Insel Paros 12 Oktober 2018 in Frankfurt am Main ein Friseur mit einem Salon in der Schafergasse Sein Fahrrad war bunt und pelzgeschmuckt Zu seinem Tod Mitte Oktober 2018 hiess es in einer Pelz Fachveroffentlichung Besondere Aufmerksamkeit lenkte er auch auf sich wenn er sich in seinem langen Pelzmantel mit Hut und blinkender Sonnenbrille unter die Menschen mischte oder in seinem roten Mitsubishi aus den 70er Jahren der innen komplett mit Pelz ausgepolstert war spazieren fuhr Das pelzgeschmuckte Fahrrad wurde nach seinem Tod in das Historische Museum Frankfurt ubernommen Internationale Frankfurter PelzmessePelzmesse 1949 bis 1964Jahr Aussteller Flache Besucher Umsatz davon Export1949 123 1 880 m 6 0001950 160 3 000 m 8 0001951 198 3 640 m 8 5001952 205 4 147 m 11 0001953 191 3 920 m 8 0001954 183 3 930 m 9 0001955 170 3 920 m 8 0001956 162 3 980 m 9 000 20 000 000 DM 1 070 000 DM1957 170 4 100 m 8 000 23 000 000 DM 1 160 000 DM1958 160 3 800 m 8 000 18 500 000 DM 1 200 000 DM1959 170 4 120 m 8 000 22 500 000 DM 2 100 000 DM1960 185 5 400 m 12 000 25 000 000 DM 4 000 000 DM1961 215 6 200 m 13 000 35 000 000 DM 5 250 000 DM1962 235 7 400 m 15 000 35 000 000 DM 6 000 000 DM1963 250 8 900 m 18 000 45 000 000 DM 6 500 000 DM1964 280 10 200 m 20 000 56 000 000 DM 10 000 000 DM Am 24 April 1949 eroffnete der Hessische Rauchwarenverband die erste Pelzmesse bis 1962 unter dem Namen Rauchwaren Messe 1963 in Internationale Pelz Messe umbenannt ab 1964 als Internationale Pelzmesse in Frankfurt und seit 1990 als Fur amp Fashion Sie fand jahrlich auf dem Frankfurter Messegelande statt branchentypisch in der Zeit Marz April beim Vorliegens eines Grossteils der im Winter angefallenen Felle Nach fruherem Leipziger Brauch war sie von einer Neuheitenschau des westdeutschen Kurschnerhandwerks und einem Treffen von Handlern und Kurschner dem Kurschnertag begleitet Bereits die erste Messe mit 123 Ausstellern galt als grosser Erfolg die 6000 Besucher waren fur diese Zeit ein ausserordentliches Ereignis Die Messe entwickelte sich in den ersten Jahren sehr zufriedenstellend Nach der Internationalisierung expandierte sie schnell 1960 wurden erstmals europaische Aussteller zugelassen ab 1962 gab es keine nationalen Beschrankungen mehr Die vom Rauchwarenverband getragene Frankfurter Rauchwaren Messe G m b H wurde 1953 gegrundet erster Geschaftsfuhrer war Willi Treusch Uber Jahre hinweg war die Frankfurter Pelzmesse die weltweit bedeutendste Veranstaltung ihrer Art Aussteller und Kaufer kamen aus fast allen pelzproduzierenden und pelzverbrauchenden Landern der Welt Internationale Pelzmesse 1964 Roter Breitschwanz Mantel mit weissem Nerz der Firma Marco Die Pelzmesse war gleichzeitig Mustermesse und Verkaufsmesse ein Grossteil des Einzelhandels und Kurschnerbedarfs wurde hier gedeckt Wegen der individuellen Unterschiede in Qualitat und Aussehen vieler Fellarten ist der Facheinzelhandel bestrebt die einzukaufenden Felle aber auch fertige Konfektionsteile nach Aussehen direkt zu kaufen Dem steht bei fertiger Pelzkleidung der Wunsch des Produzenten entgegen der moglichst nur so viel anfertigen will wie auch im laufenden Jahr verkauft wird Somit wurden auf der Messe vor allem Felle eingekauft die Vorfuhrmodelle falls der Konfektionar die Muster schon hergab und die ubrigen mitgebrachten Konfektionsteile wurden als verkauft abgezeichnet und ansonsten wurde die Konfektion zur Lieferung geordert entweder baldmoglichst oder zum Saisonbeginn im Herbst Bei den Seidenwebereien wurden die neuen Dessins der speziellen Pelzseiden begutachtet und bestellt Maschinenhersteller auch fur Pelzveredlungsmaschinen zeigten ihre Angebote ebenso wie Zutatenhandler Schnittmusterdesigner und andere periphere Anbieter Bei den Pelzveredlern waren die aktuellen Farbmuster zu besichtigen Verbande und Zuchtergemeinschaften boten an ihren Standen Informationsgesprache an auch das russische Staatshandelsunternehmen fur Pelze die Sojuzpushnina war wieder vertreten Nicht nur in den Hallen bei den Konfektionaren fanden mehrmals taglich Modenschauen statt Regelmassige Highlights waren der Kurschner Ball sowie Modenschauen exklusiver Pelzdesigner in den Hotels vor allem aber am Abend eine gemeinsame Modenschau der Konfektionare 1983 mit zwei Vorfuhrungen zu je 3800 Zuschauern Auf der Messe wurde nicht nur gekauft ganz wichtig waren fur die Kurschner die Anregungen fur die eigene Herstellung Ein weiterer Anziehungspunkt und eine Orientierung uber Mode und Verarbeitungsinnovationen war deshalb die Ausstellung der im Leistungswettbewerb des Kurschnerhandwerks pramierten Pelze die auch auf einer Modenschau wahrend des Kurschner Balls noch einmal gezeigt wurden Pendelbusse brachten die Besucher zu den Firmen rund um die Niddastrasse und zuruck 1984 verzeichnete die Pelzmesse wieder einen Ausstellerrekord 548 Anbieter kamen aus 30 Nationen 196 35 8 Prozent der Aussteller stammten aus dem Ausland Die Ausstellungsflache war von 58 000 m auf 65 000 m erweitert worden Mit 24 900 Gasten aus 60 Landern war der Besuch 1985 etwas geringer als im Jahr davor der Anteil der auslandischen Besucher hatte sich jedoch auf 45 Prozent erhoht Im April 1990 vor der Deutschen Wiedervereinigung hatten die Kurschner der DDR bei freiem Eintritt erstmals Gelegenheit sich direkt uber den Stand der westlichen Pelzmode zu informieren Die Frankfurter Pelzmesse hatte sich in ihren letzten Jahren ihres Bestehens erheblich verkleinert die letzte 60 Messe fand als Fur amp Fashion im Fruhjahr 2008 statt Anschliessend beteiligte sich die Fur amp Fashion Frankfurt Messe GmbH an der Mailander Pelzmesse MIFUR In Frankfurt finden stattdessen seitdem alljahrlich von den Frankfurter Rauchwarengrosshandlern veranstaltete so genannte Market Days statt Stand 2024 Leistungsschau des Kurschnerhandwerks Pramiertes Swakara Persianer Cape mit Fuchs beim Modellwettbewerb des Kurschnerhandwerks 1982 Seit 1949 gibt es nach kriegsbedingter zehnjahriger Pause wieder jedes Jahr einen Modellwettbewerb im Kurschnerhandwerk Trotz der schwierigen Verhaltnisse im geteilten und besetzten Deutschland und gegen alle Befurchtungen war bereits die Teilnahme an der ersten Veranstaltung betrachtlich Eine Firma in der Niddastrasse loste die damals noch prekare Raumnot und stellte ihre Raumlichkeiten fur die Vorbereitungen zur Verfugung so dass am 21 April die Jury ihre Auswahl treffen konnte Nach einer Zwischenlagerung der Ware und der Versandkartons in einem Zementlager wurden sie dann in Halle 3 der Messe dekoriert und am 25 April 1949 in den Gesellschaftsraumen des Palmengartens von Mannequins vorgefuhrt Seit 2006 nennt sich der Modellwettbewerb Internationaler Pelz Design Wettbewerb des deutschen Kurschnerhandwerks Von 2013 bis etwa 2023 wurde jahrlich zusatzlich der International German Red Fox Award ausgetragen Stand 2024 Market Days Jeweils im Marz wird nach dem Wegfall der Frankfurter Pelzmesse seit 2009 im Pelzviertel und den Pelzfirmen der Umgebung bis 2017 vor allem auch im Haus der Rauchwarenhandelsfirma Rosenberg und Lenhart an der Ludwig Landmann Strasse nach Oberursel verzogen eine Market Days genannte Verkaufsschau durchgefuhrt an der sich auch einige nicht in Frankfurt ansassige Unternehmen der Pelzbranche beteiligen Die Frankfurter Firmen offnen gemeinsam wahrend drei Tagen ihre Verkaufsflachen und bieten damit auswartigen Fachbesuchern die Gelegenheit zu einem konzentrierten Einkauf und der Kontaktpflege mit ihren Zulieferern Stand 2024 LiteraturKommissionar und Glossen Autor Rudolf Sonntag fast ein Original der NiddastrasseIngrid Kopenhans Der Frankfurter Rauchwarenhandel in der Nachkriegszeit Diplomarbeit Frankfurt am Main 1958 Rudolf Sonntag Ich gebe zu bedenken Eine Sammlung von Erzahlungen aus der Zeitung Pelzmarkt Winckelmann Verlag Frankfurt am Main 1970 Buchdeckel und Autorensignatur WeblinksAnita Strecker Die Letzten am Bruhl Frankfurter Rundschau 13 Februar 2011 Zuletzt abgerufen am 10 Oktober 2014 Commons Rauchwaren Handelszentrum Niddastrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Niddastrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Frankfurter Rauchwarenhandler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Frankfurter Pelzmesse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Frankfurter Kurschner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Leistungswettbewerb des Kurschnerhandwerks Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Pelzfell Sammlung der ehemaligen Bundes Pelzfachschule Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseHenning Zeumer Die internationale Stellung der deutschen Rauchwaren Wirtschaft unter besonderer Berucksichtigung des Standortes Frankfurt Main Inhaltsverzeichnis Diplomarbeit Universitat Mannheim Selbstverlag 1985 Sonja Gelzenleuchter Das Frankfurter Pelzviertel als Beispiel eines monofunktional gepragten Stadtviertels Diplomarbeit Darmstadt Juli 1983 Inhaltsverzeichnis Ingeborg Heider Frankfurts Rauchwaren und Pelzhandel in alter Zeit In Die Pelzwirtschaft Nr 4 April 1960 Berlin Frankfurt am Main S 194 198 Ohne Autorenangabe Aus der Geschichte des Rauchwarenhandels Vom Fellhandel und Pelzgewerbe im mittelalterlichen Frankfurt In Der Rauchwarenmarkt Nr 67 Leipzig 28 August 1935 S 3 4 Paul Bruss 100 Jahre Bircks Sonderdruck der Firma Peter Bircks amp Cie Krefeld August 1963 S 107 Philipp Manes Die Berliner Pelzindustrie In Der Rauchwarenmarkt Nr 53 10 Mai 1932 S 2 Friedrich Hering Frankfurt am Main die neue westdeutsche Rauchwarenzentrale In Autorenkollektiv Der Kurschner Fach und Lehrbuch fur das Kurschnerhandwerk 2 uberarbeitete Auflage Herausgegeben vom Berufsbildungs Ausschuss des Zentralverbands des Kurschnerhandwerks Verlag J P Bachem Koln 1956 S 270 274 Otto Nauen Zur Geschichte der deutschen Rauchwarenwirtschaft 1945 bis 1951 1952 bis 1962 In 350 Jahre Thorer Frankfurt am Main 1962 S 145 184 Sonja Gelzenleuchter S 16 Sekundarquelle F Lerner Frankfurt am Main und seine Wirtschaft Wiederaufbau seit 1945 Frankfurt am Main 1958 S 396 Erich Friedrichs in Die Eroffnung der Frankfurter Rauchwarenmesse 1951 Ansprache vom 1 April 1951 In Rund um den Pelz Nr 4 April 1951 Fulde Verlag Koln S 25 27 In Rund um den Pelz Heft 4 Koln 20 April 1949 S 27 L G 20 Jahre Frankfurter Bruhl In Rund um den Pelz Nr 5 Mai 1966 Rhenania Fachverlag Koblenz S 3 21 Adolf Heidinger 40 Jahre EUROPA HAUS Niddastr 64 Signierter Briefbogen v 5 August 1990 mit dem Absender Adolf Heidinger 6 Frankfurt a M Ginnheim 50 Am Weimarfloss 23 Sammlung G amp C Franke Murrhardt Rudolf Sonntag Chronik der Woche In Winckelmann Pelzmarkt Nr 631 19 Februar 1982 S 9 Peter Michels Die Grosshandelsbetriebe in der Rauchwarenwirtschaft Weltkulturverlag Anton Hain Meisenheim und Wien S 56 Bernd Klebach Der Bruhl die Niddastrasse das Pelzzentrum Erinnerungen an 35 Jahre Pelzbranche Selbstverlag Frankfurt am Main 2006 Dieter Wieland Organisation des Rauchwarenmarkts CB Verlag Carl Boldt Berlin Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 920731 01 8 Neugrundung S G Bruhl e V In Winckelmann Pelzmarkt Nr 231 26 April 1974 S 9 Pelz International Juni Juli 1981 Pelz International Heft 4 April 1982 S 208 Ohne Autorenangabe In der vergangenen Woche In Winckelmann Pelzmarkt Heft 70 Frankfurt am Main 5 Marz 1971 S 10 Andreas Lenhart Die Bedeutung der Stadt Frankfurt fur die Pelzwirtschaft In Die Pelzwirtschaft Nr 10 19 November 1987 CB Verlag Carl Boldt Berlin S 10 14 Ohne Autorenangabe Blatt fehlt Nur Spekulationen In Pelzreport Kurt Lindemann 2 Februar 1987 Oberursel S 1 2 f Ohne Autorenangabe Grosse Einweihung bei R amp L In Winckelmann Pelzmarkt Nr 123 15 Marz 1972 S 10 UBF Europaisches Pelz und Modezentrum In Pelzreport 12 Februar 1989 Kurt Lindemann Oberursel S 14 15 Ohne Autorenangabe Pelzmuseum in Frankfurt In Winckelmann Pelzmarkt Nr 788 15 Marz 1985 S 9 Henning Zeumer S 42 Sekundarquelle Informationsburo Pelz Pelzstadt Frankfurt Henning Zeumer S 42 Vgl Sonja Gelzenleuchter Das Frankfurter Pelzviertel als Beispiel eines monofunktional gepragten Stadtviertels Diplomarbeit Darmstadt Juli 1983 S 76 Henning Zeumer S 42 Vgl Jurgen Thorer Frankfurt in FNP 23 Oktober 1982 Henning Zeumer S 43 Vgl Winckelmann Deutschland 1983 S 16 71 Henning Zeumer S 43 Vgl Jahresbericht 1983 S 48 70 Geschaftsanzeige Geschaftsauflosung Restverkauf Kaninfelle Kaninspezialist seit 1955 In Pelzmarkt 03 16 Frankfurt am Main Marz 2016 S 18 Peter Melchers Die Grosshandelsbetriebe in der Rauchwarenwirtschaft S 50 56 59 Ein Brauch der in Leipzig bereits in den 1920er Jahren ublich war Jury Frankel verwendete fur seine Firma als Kodeschlussel das fur Deutsche nur schwer zu erratende russische Wort Cernosliwy Aus Jury Frankel Einbahnstrasse Bericht eines Lebens Band 2 Rifra Verlag Murrhardt 1972 S 199 www bilanz ch Werner Merzbacher Nerze Nerze und Kandinsky 25 Mai 2004 Zuletzt abgerufen am 3 November 2014 Theo Uhlig Frankfurt 80 In Winckelmann International Fur Bulletin 2527 Sales Report 656 Winckelmann Communication Frankfurt 30 Januar 2001 S 6 Hans Josef Braun 50 Jahre bei der Firma Uhlig 30 Jahre selbstandig In Pelzmarkt Newsletter Band 11 November 2017 S 12 13 3 Courtagesatz angenommen Zitat Bei der Verbandssitzung am 8 Februar 71 stimmten die Manipulanten der Anhebung des Kommissionars Courtagesatzes auf 3 nachtraglich mit Mehrheit zu Ausnahmeregelungen sind fur grossere Abschlusse sowie fur Rohware vorgesehen In Winckelmann Pelzmarkt Nr 66 5 Februar 1971 Winckelmann Verlag Frankfurt am Main S 9 Gez F Seit Kurzem Zupasser Zentrale in Frankfurt In Die Pelzwirtschaft Heft 12 Dezember 1970 S 61 Ohne Autorenangabe Jubilaum bei Prima Finish In Winckelmann Pelzmarkt Nr 1212 Frankfurt am Main 29 Oktober 1993 S 2 Ohne Autorenangabe Giuseppe Barresi Fa Prima Finish Frankfurt In Pelzmarkt Newsletter Nr 1 Januar 2020 Deutscher Pelzverband Frankfurt am Main S 11 Ohne Autorenangabe Prima Finish Der Reinigunsspezialist In Pelzmarkt Newsletter Deutscher Pelzverband Frankfurt am Main Mai 2018 S 3 Pelz Clean GmbH Anzeige in Die Pelzwirtschaft 1 Januar 1965 S 5 Winckelmann 1989 Fachadressbuch S 95 gez JW John Winckelmann Die heutige Funktion der Pelzkonfektionare aus Sicht des Kurschners In Winckelmann Pelzmarkt Nr 1340 16 August 1996 Frankfurt am Main S 1 3 Ohne Autorenangabe Nachman Daitsch In Die Pelzwirtschaft Nr 9 September 1983 S 50 In Winckelmann International Fur Bulletin Nr 2176 Hrsg Winckelmann Publications LTD London 26 September 1983 englisch Gez he Grunes Licht fur das Grune Haus am Bruhl In Die Pelzwirtschaft April 1969 S 32 35 Ohne Autorenangabe Kroll amp Ziper oHG in neuen Raumen In Rund um den Pelz International Heft 4 April 1977 S 212 und Anzeige S 122 Broschure R amp L Rosenberg amp Lenhart 1948 1998 Rund um den Pelz Heft 3 Marz 1974 S 104 www industriehof ffm de Kopfe des Viertels Thomas Lenhart Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Zuletzt abgerufen am 25 Oktober 2014 www whoswho de Biografie Wolfgang Joop Zuletzt abgerufen am 25 Oktober 2014 In Winckelmann International Fur Bulletin Hrsg Winckelmann Publications LTD Nr 2175 London 9 Juni 1989 englisch Gez he Grosvenor und Empress Chinchilla jetzt in Frankfurt bei Rolf Schulte der in der Dusseldorfer Strasse 20 eroffnete In Die Pelzwirtschaft Heft 1 1970 S 42 Johannes Sartorius Umsatzzuwachs bei Gerson In Die Pelzwirtschaft Dezember 1982 S 21 hier Schaufensterfront 100 Meter lang Gerson Pelze Frankfurt am Main Rechnung vom 2 Mai 1968 Andrea Scherell Frankfurt als Barometer der Entwicklung In Pelz International Rhenania Fachverlag Hamburg Heft 12 Dezember 1984 S 42 Walter Langenberger Griechenland In Pelzspiegel Heft 5 1980 S 185 Kuhne amp Nagel Wir fahren viermal wochentlich Kastoria Frankfurt Frankfurt Kastoria Anzeige Winckelmann Pelzmarkt Nr 601 17 Juli 1981 S 9 Redaktion Hans Eberhard Meister verstorben In Winckelmann Pelzmarkt Nr 647 Frankfurt am Main 11 Juni 1982 S 14 Ohne Autorenangabe Kein Tag wie jeder andere Eine Spedition wurde funfzig In Die Pelzwirtschaft Heft 12 Dezember 1982 S 58 61 Anzeige und Redaktion Westra Benno Richter wird Westra Sable International GmbH In Pelzmarkt Newsletter des Deutschen Pelzverbandes S 6 9 10 Gez Fe Pelzdiebstahle In Die Pelzwirtschaft Heft 5 Mai 1970 S 59 drkn Bert Knoop Zentralverband des Kurschnerhandwerks verlegt seine Geschaftsstelle nach Bad Homburg In Rund um den Pelz International Heft 4 April 1974 S 190 Ohne Autorenangabe 25 Jahre im Zeichen von Krone und Hermelin In Pelzreport Kurt Lindemann 17 Juni 1987 S 6 Ute B Frohlich Die Pumpfe von Kastoria In Pelzreport Kurt Lindemann Oberursel 15 Februar 1984 S 2 Iraklis Kallisthenis 50 In Winckelmann Sales Report Nr 160 Winckelmann Verlag Frankfurt am Main 11 Marz 1983 S 12 Prophet Elias In Winckelmann Sales Report Nr 190 Winckelmann Verlag Frankfurt am Main 8 Dezember 1984 S 6 englisch Walter Langenberger Die Geschichte der Bundes Pelzfachschule In 20 Jahre Bundes Pelzfachschule Bundes Pelzfachschule e V Frankfurt am Main 1988 S 9 12 Ludwig Brauser Das Schulschiff Bundes Pelzfachschule in unruhigen Gewassern In 20 Jahre Bundes Pelzfachschule Bundes Pelzfachschule e V Frankfurt am Main 1988 S 13 15 Peter Oehler Die deutsch griechische Beziehung im Pelzhandel und Kurschnereigewerbe In Thede Kahl und Holger Lamm im Auftrag der Vereinigung der Deutsch Griechischen Gesellschaften e V Hrsg Hellenika Jahrbuch fur griechische Kultur und deutsch griechische Beziehungen Neue Folge 16 Lit Verlag Munster 2022 S 113 124 siehe auch www lit verlag de isbn 978 3 643 99711 1 Uber uns Homepage des Unternehmens Abgerufen am 2 Marz 2022 Traueranzeige Leonidas Papageorgiou Lebenswege faz PDF Abgerufen am 22 November 2022 Familienname Geburts und Sterbedatum laut Grabkreuz am Tag der Beerdigung Ohne Autorenangabe Emanuel de Greco In Pelzmarkt Newsletter 11 2018 Deutscher Pelzverband e V S 14 Thomas J Schmidt Friseur Greco Ein bunter Vogel auf der Zeil Memento vom 3 November 2018 im Internet Archive Frankfurter Neue Presse 31 Mai 2014 Zuletzt abgerufen am 3 November 2018 Ohne Autorenangabe Erinnerung an Emmanuel de Greco Video auf Facebook Zuletzt abgerufen am 3 November 2018 Hans Jurgen Lenhart Peter Oehler Alles ausser Sirtaki Uber Rembetiko und Griechen in Frankfurt Auszug einer Sendung vom 15 JUN 2022 Radio x Frankfurter Stadtradio 5 Oktober 2022 15 Uhr La foire de la fourrure depuis 1949 The Fair of Frankfort since 1946 In Hermelin 1965 Nr 1 Hermelin Verlag Dr Paul Schops S 3 Willi Treusch Messe und Verbands Chronik von 25 Jahren Manuskript 1972 S 27 Sammlung G amp C Franke Redaktion Korrespondenz Kostenloser Eintritt fur DDR Besucher auf der Frankfurter Pelzmesse Fur amp Fashion In Winckelmann Pelzmarkt Nr 1043 Frankfurt am Main 9 Marz 1990 S 3 Paul Kunze So begann es vor 25 Jahren In Rund um den Pelz International Heft 4 April 1973 S 92 93 Quelle jeweils Pelzmarkt Newsletter des Deutschen Pelzverbandes Frankfurt am Main Pelzhandelszentren Pelzhandelszentrum Brody Rauchwarenmesse in Charkiw Pelzhandelszentrum Niddastrasse Frankfurt am Main Pelzhandel auf der Irbit Messe Kastoria und Siatista Kopenhagen Fur Pelzhandelszentrum Leipziger Bruhl Garlick Hill London Fur District New York Pelzmesse in Nischni Nowgorod Ohrid Ochrida Sojuzpushnina Sankt Petersburg Michalska Prag 50 1092 8 66303 Koordinaten 50 6 33 1 N 8 39 46 9 O