Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Das als Gebirgsschlag Völkershausen weltweit notierte Ereignis war eine durch Bergbautätigkeit verursachte Katastrophe S

Gebirgsschlag Völkershausen

  • Startseite
  • Gebirgsschlag Völkershausen
Gebirgsschlag Völkershausen
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Das als Gebirgsschlag Völkershausen weltweit notierte Ereignis war eine durch Bergbautätigkeit verursachte Katastrophe. Sie hatte die großflächige Zerstörung der Rhöngemeinde Völkershausen zur Folge und ereignete sich am 13. März 1989 gegen 14:02 Uhr.

Ereignis

Eine planmäßig durchgeführte Sprengung im Grubenfeld des DDR-Kalibergbaubetriebes Ernst Thälmann führte untertägig zum großflächigen Zusammenbruch eines Abbaufeldes und zeitgleich an der Oberfläche zu einem Erdbeben der Stärke ML=5,6 auf der Richterskala. Dabei wurden fast 80 % der 360 Wohnhäuser im Ort beschädigt. Nahezu alle historischen Gebäude, das Schloss mit seinen Nebengebäuden, die Kirche, das Pfarrhaus und 15 Privathäuser mussten abgerissen werden. Noch in der Nachwendezeit erhielt die Region 36 Mio. D-Mark zur Beseitigung von Schäden. Im heutigen Ort sind an markanten Punkten Infotafeln aufgestellt, die an die Geschichte des jeweiligen Gebäudes erinnern. Nach Aussagen der Untersuchungskommission wurden bei dem zwölf Sekunden dauernden Beben sechs Menschen verletzt.

Bewertung

Der Gebirgsschlag bei Völkershausen zählt weltweit zu den energiereichsten seismischen Ereignissen, die durch bergbauliche Tätigkeiten ausgelöst wurden. Rund 3200 fünf bis zehn Meter hohe und etwa 30 m breite Stützpfeiler aus Carnallit brachen in kurzer Zeit zusammen. Die durch den Gebirgsschlag hervorgerufenen Bodenerschütterungen wurden bis in eine Entfernung von mehr als 300 km verspürt, sie erreichten die Lokalmagnitude ML=5,6. Nach überschlägigen Berechnungen entsprach die freigesetzte Energie dieses Gebirgsschlages 200 Kilotonnen TNT, also etwa der Energiemenge der Atombombenexplosion Greenhouse George. 850 m höher in Völkershausen senkte sich der Erdboden teilweise um mehr als einen Meter. Die seismische Erschütterung war noch bis Berlin, Hannover, Nürnberg, Frankfurt, Köln und Ingolstadt spürbar, sogar aus Prag und Wien wurden Beobachtungen gemeldet.

Ursachen

Verursacht wurde der Gebirgsschlag durch Berechnungsfehler bei der Dimensionierung der erforderlichen Stützpfeiler im Abbaufeld, offenbar verbunden mit einem bei der planmäßigen Sprengung im Kalischacht Merkers ausgelösten untertägigen Gasausbruch, wodurch die erforderliche Statik des Abbaufeldes auf einer Fläche von 6,8 Quadratkilometern impulsartig zusammenbrach.

Folgen

Die unmittelbaren Folgen des Gebirgsschlages waren Schäden in Höhe von 40,5 Millionen DDR-Mark für die Beseitigung der Schäden, Neuerrichtung von Gebäuden, Versicherungswerte und andere Formen der Entschädigung. Weite Teile der historischen Bebauung waren stark beschädigt und mussten abgetragen werden, darunter auch das Schloss Völkershausen und die im frühen 18. Jahrhundert erbaute St.-Annen-Kirche.

Auf Vorschlag der SED-Bezirksleitung Suhl wurde sofort und unbürokratisch mit dem Wiederaufbau und der Reparatur an den Gebäuden begonnen. Zwei Wohnblöcke, die Kindertagesstätte, eine Kaufhalle und etwa 50 Eigenheime wurden umgehend neu errichtet. Das Ziel war, die Arbeiten bis zum 40. Jahrestag der DDR im Herbst 1989 zu beenden. Politbüromitglied Werner Jarowinsky und andere hochrangige SED-Funktionäre besuchten die Bergarbeiterorte. Die Verteilung von materiellen Vergünstigungen und die gleichzeitige Disziplinierung durch die Staatssicherheit zeigten bei der Wahl im Mai 1989 Wirkung. Der rasch begonnene Wiederaufbau schuf augenscheinlich in der Bevölkerung Zuversicht und Vertrauen.

Kurz nach dem Gebirgsschlag wurden die Hangbereiche der Talsperre Schönbrunn, die etwa 65 km vom Epizentrum entfernt liegt, einer vertiefenden Untersuchung unterzogen. Die Untersuchungen wurden von einer Expertenkommission durchgeführt, da sich im Stauraum der Talsperre bewegungsaktive Hangareale befinden, die durch seismische Aktivitäten unter Umständen reaktiviert werden können.

Literatur

  • Günter Leydecker (Hg.): Der Gebirgsschlag vom 13. März 1989 bei Völkershausen in Thüringen im Kalibergbaugebiet des Werratals, Geologisches Jahrbuch Reihe E, Band E 55, E. Schweizerbart, Stuttgart 1998
  • Günter Leydecker, Gottfried Grünthal und Ludwig Ahorner: Der Gebirgsschlag vom 13. März 1989 bei Völkershausen in Thüringen im Kalibergbaugebiet des Werratals. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2009.
  • Eike Kellermann: Der Gebirgsschlag von Völkershausen am 13. März 1989. In: Thr. Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Blätter zur Landeskunde. Erfurt 2003, S. 8. 

Einzelnachweise

  1. Nachrichten (Thüringische Rhön). In: Rhönklub (Hrsg.): Rhönwacht. Nr. 1, 1995, ISSN 0936-1723, S. 40. 
  2. Streit um Schuld am Erdbeben. voelkershausen.de, abgerufen am 10. März 2009. 
  3. Beben wurde zum Politikum. stz-online.de, 14. März 2008, archiviert vom Original am 14. Juni 2009; abgerufen am 26. Oktober 2012. 
  4. Eike Kellermann: Der Gebirgsschlag von Völkershausen am 13. März 1989. In: Thr. Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Blätter zur Landeskunde. Erfurt 2003, S. 8. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 22:08

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Gebirgsschlag Völkershausen, Was ist Gebirgsschlag Völkershausen? Was bedeutet Gebirgsschlag Völkershausen?

Das als Gebirgsschlag Volkershausen weltweit notierte Ereignis war eine durch Bergbautatigkeit verursachte Katastrophe Sie hatte die grossflachige Zerstorung der Rhongemeinde Volkershausen zur Folge und ereignete sich am 13 Marz 1989 gegen 14 02 Uhr Die neu erbaute Kirche in VolkershausenPressefoto vom 18 September 1989 mit spielenden Kindern in der gerade eroffneten Kinderkombination Solidaritat Einige der Fachwerkhauser uberstanden den Gebirgsschlag unversehrt Zu den Neubauten gehorte der aus Betonfertigteilen gestaltete Dorfladen Im Ort Volkershausen 2012 EreignisEine planmassig durchgefuhrte Sprengung im Grubenfeld des DDR Kalibergbaubetriebes Ernst Thalmann fuhrte untertagig zum grossflachigen Zusammenbruch eines Abbaufeldes und zeitgleich an der Oberflache zu einem Erdbeben der Starke ML 5 6 auf der Richterskala Dabei wurden fast 80 der 360 Wohnhauser im Ort beschadigt Nahezu alle historischen Gebaude das Schloss mit seinen Nebengebauden die Kirche das Pfarrhaus und 15 Privathauser mussten abgerissen werden Noch in der Nachwendezeit erhielt die Region 36 Mio D Mark zur Beseitigung von Schaden Im heutigen Ort sind an markanten Punkten Infotafeln aufgestellt die an die Geschichte des jeweiligen Gebaudes erinnern Nach Aussagen der Untersuchungskommission wurden bei dem zwolf Sekunden dauernden Beben sechs Menschen verletzt BewertungDer Gebirgsschlag bei Volkershausen zahlt weltweit zu den energiereichsten seismischen Ereignissen die durch bergbauliche Tatigkeiten ausgelost wurden Rund 3200 funf bis zehn Meter hohe und etwa 30 m breite Stutzpfeiler aus Carnallit brachen in kurzer Zeit zusammen Die durch den Gebirgsschlag hervorgerufenen Bodenerschutterungen wurden bis in eine Entfernung von mehr als 300 km verspurt sie erreichten die Lokalmagnitude ML 5 6 Nach uberschlagigen Berechnungen entsprach die freigesetzte Energie dieses Gebirgsschlages 200 Kilotonnen TNT also etwa der Energiemenge der Atombombenexplosion Greenhouse George 850 m hoher in Volkershausen senkte sich der Erdboden teilweise um mehr als einen Meter Die seismische Erschutterung war noch bis Berlin Hannover Nurnberg Frankfurt Koln und Ingolstadt spurbar sogar aus Prag und Wien wurden Beobachtungen gemeldet UrsachenVerursacht wurde der Gebirgsschlag durch Berechnungsfehler bei der Dimensionierung der erforderlichen Stutzpfeiler im Abbaufeld offenbar verbunden mit einem bei der planmassigen Sprengung im Kalischacht Merkers ausgelosten untertagigen Gasausbruch wodurch die erforderliche Statik des Abbaufeldes auf einer Flache von 6 8 Quadratkilometern impulsartig zusammenbrach FolgenDie unmittelbaren Folgen des Gebirgsschlages waren Schaden in Hohe von 40 5 Millionen DDR Mark fur die Beseitigung der Schaden Neuerrichtung von Gebauden Versicherungswerte und andere Formen der Entschadigung Weite Teile der historischen Bebauung waren stark beschadigt und mussten abgetragen werden darunter auch das Schloss Volkershausen und die im fruhen 18 Jahrhundert erbaute St Annen Kirche Auf Vorschlag der SED Bezirksleitung Suhl wurde sofort und unburokratisch mit dem Wiederaufbau und der Reparatur an den Gebauden begonnen Zwei Wohnblocke die Kindertagesstatte eine Kaufhalle und etwa 50 Eigenheime wurden umgehend neu errichtet Das Ziel war die Arbeiten bis zum 40 Jahrestag der DDR im Herbst 1989 zu beenden Politburomitglied Werner Jarowinsky und andere hochrangige SED Funktionare besuchten die Bergarbeiterorte Die Verteilung von materiellen Vergunstigungen und die gleichzeitige Disziplinierung durch die Staatssicherheit zeigten bei der Wahl im Mai 1989 Wirkung Der rasch begonnene Wiederaufbau schuf augenscheinlich in der Bevolkerung Zuversicht und Vertrauen Kurz nach dem Gebirgsschlag wurden die Hangbereiche der Talsperre Schonbrunn die etwa 65 km vom Epizentrum entfernt liegt einer vertiefenden Untersuchung unterzogen Die Untersuchungen wurden von einer Expertenkommission durchgefuhrt da sich im Stauraum der Talsperre bewegungsaktive Hangareale befinden die durch seismische Aktivitaten unter Umstanden reaktiviert werden konnen LiteraturGunter Leydecker Hg Der Gebirgsschlag vom 13 Marz 1989 bei Volkershausen in Thuringen im Kalibergbaugebiet des Werratals Geologisches Jahrbuch Reihe E Band E 55 E Schweizerbart Stuttgart 1998 Gunter Leydecker Gottfried Grunthal und Ludwig Ahorner Der Gebirgsschlag vom 13 Marz 1989 bei Volkershausen in Thuringen im Kalibergbaugebiet des Werratals E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2009 Eike Kellermann Der Gebirgsschlag von Volkershausen am 13 Marz 1989 In Thr Landeszentrale fur politische Bildung Hrsg Blatter zur Landeskunde Erfurt 2003 S 8 EinzelnachweiseNachrichten Thuringische Rhon In Rhonklub Hrsg Rhonwacht Nr 1 1995 ISSN 0936 1723 S 40 Streit um Schuld am Erdbeben voelkershausen de abgerufen am 10 Marz 2009 Beben wurde zum Politikum stz online de 14 Marz 2008 archiviert vom Original am 14 Juni 2009 abgerufen am 26 Oktober 2012 Eike Kellermann Der Gebirgsschlag von Volkershausen am 13 Marz 1989 In Thr Landeszentrale fur politische Bildung Hrsg Blatter zur Landeskunde Erfurt 2003 S 8

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Bahnstrecke Goldshöfe–Crailsheim

  • Juli 18, 2025

    Bahnstrecke Brügge–Lüdenscheid

  • Juli 18, 2025

    Bahnstrecke Brackwede–Osnabrück

  • Juli 18, 2025

    Bahnstrecke Ballstädt–Straußfurt

  • Juli 18, 2025

    Bahnstrecke Angermünde–Stralsund

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.