Der Große Schwarzkäfer Zophobas morio ist ein Käfer aus der Familie der Schwarzkäfer Tenebrionidae Großer SchwarzkäferGr
Großer Schwarzkäfer

Der Große Schwarzkäfer (Zophobas morio) ist ein Käfer aus der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae).
Großer Schwarzkäfer | ||||||||||||
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Großer Schwarzkäfer (Zophobas morio) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Zophobas morio | ||||||||||||
(Fabricius, 1776) |
Namensgebung
Eine eindeutige Namensgebung nach biologischem Standard ist nicht einfach, da verschiedene Artnamen anscheinend eine Art repräsentieren. Die Artbestimmung erfolgte nach Kraatz (1880), wobei kein Unterschied getroffen wurde, ob es sich um Z. rugipes Kirsch oder Z. morio Fabricius handelt. Aufgrund neuerer morphometrischer Untersuchungen und Kreuzungsversuche stellen Z. rugipes und Z. atratus morphologisch distinkte Mitglieder derselben Art dar (Tschinkel, 1984). Zudem stellen nach diesem Autor Z. atratus und Z. morio dieselbe Art dar. Aus diesen Gründen muss die Benennung der Art nach dem Erstbeschreiber erfolgen und lautet Z. atratus, Fabricius, 1776.
Merkmale
Die Käfer erreichen eine Länge von 18 bis 22 Millimeter. Sie besitzen Pygidialdrüsen, die ein für den Menschen stinkendes Wehrsekret abgeben können.
Verbreitung und Besonderheiten
Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf Mittelamerika, Kuba und auf Teile von Südamerika. Die Larven und Imagines kommen dort in und auf organischem Abfall und an Guano von obstfressenden Fledermäusen vor. Die Eiablage erfolgt in das Substrat, die Larvalentwicklung umfasst 13–15 Larvalhäutungen, mit den sich anschließenden Stadien einer inaktiven , Puppe und Imago. Die gesamte Ontogenese dauert ca. neun Monate. Es ist durch Freilandbeobachtungen und Untersuchungen im Labor bekannt, dass Larven sich nur unter isolierten Bedingungen verpuppen, wohingegen bei in Gemeinschaft vorkommenden Larven die Metamorphose gehemmt wird. Stattdessen folgen weitere Larvalhäutungen bis zum Tod der Larven, so dass die Larvalentwicklung unter solchen Bedingungen bis zu 20 Häutungen umfassen kann (Quennedy et al. 1995, Tschinke 1981, Tschinkel & Wilson 1971). Eine Geschlechtsbestimmung der Larven kann von außen nicht vorgenommen werden. Bei den Puppen ist das Geschlecht analog zum Mehlkäfer (Tenebrio molitor) sehr einfach bestimmbar, da die am hintersten Abdominalsegment vorhandenen, sich in der Entwicklung befindlichen Geschlechtsorgane bei männlichen Puppen größer als bei weiblichen sind (Konok 1955).
Nutzung durch den Menschen
Verwendung als Tierfutter
Der Große Schwarzkäfer wird in vielen Ländern der Welt professionell als Futterinsekt gezüchtet und dort – vorwiegend im Larvenstadium – als Lebendfutter für Heimtiere verwendet. Nicht nur vielen Amphibien, Reptilien, großen Spinnentieren und Fischen dienen die Larven als fett- und proteinreiche Nahrung, auch das Futter für Kleinnager kann damit hinsichtlich der Eiweißzufuhr ergänzt werden. In diesem Zusammenhang findet fast ausschließlich die wissenschaftliche Bezeichnung Zophobas Verwendung.
Die Larven sind ebenfalls als Köder beim Sportfischen auf beispielsweise Forelle, Döbel oder Brasse beliebt.
Verwendung als Speiseinsekt
Wie andere Schwarzkäferarten im Larvenstadium (Mehlwürmer, Buffalowürmer) werden die Larven des Großen Schwarzkäfers von Menschen als Speiseinsekten genutzt. Hierbei werden die Larven unter den Namen Zophobas oder Superworms vermarktet.
Fähigkeit zur Verstoffwechselung von Plastik-/Kunststoffabfällen
Nach einem 2022 veröffentlichen wissenschaftlichen Bericht sind Zophobas-Larven mit Polystyrol (PS) als ausschließlicher Nahrungsquelle überlebensfähig, was auf die Präsenz von Bakterien im Larven-Darm hinweist, die Polystyrol enzymatisch verdauen können. Weitere Forschungen sollen sich darauf konzentrieren, die Bakterienenzyme zu charakterisieren, mit dem Ziel diese biotechnisch für den chemischen Abbau von Plastik einzusetzen.
Literatur
- I. Konok: The suitability of the meal worm Tenebrio molitor L. (Coleoptera) for physiological experiments. In: Ann. Inst. Biol. Hungary Acad, Scient. Band 23, 1955, S. 29–36. (ungarisch)
- G. Kraatz: Die Arten der Tenebrioniden-Gattung Zophobas in Dr. Haag´s Sammlung. In: D. Ent. Z. Heft 24, 1880, S. 121–135.
- A. Quennedy, N. Aribi, C. Everaerts, J. P. Delbecque: Postembryonic development of Zophobas atratus Fab. (Coleoptera:Tenebrionidae) under crowded or isolated conditions and effects of juvenile hormon analogue applications. In: J. Insect Physiol. Band 41, Nr. 2, 1995, S. 143–152.
- W. R. Tschinkel: Larval dispersal and cannibalism in a natural population of Zophobas atratus (Coleoptera: Tenebrionidae). In: Anim. Behav. Band 29, 1981, S. 990–996.
- W. R. Tschinkel: Zophobas atratus (FAB.) and Z. rugipes KIRSCH (Coleoptera: Tenebrionidae) are the same species. In: Coleopt. Bull. Band 38, Nr. 4, 1984, S. 325–333.
- W. R. Tschinkel, C. D. Willson: Inhibition of Pupation due to Crowding in Some Tenebrionid Beetles. In: J. Exp. Zool. Band 176, 1971, S. 137–146.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jiarui Sun, Apoorva Prabhu, Samuel T. N. Aroney, Christian Rinke: Insights into plastic biodegradation: community composition and functional capabilities of the superworm (Zophobas morio) microbiome in styrofoam feeding trials. In: Microbial Genomics. Band 8, 2022, S. 000842, doi:10.1099/mgen.0.000842 (englisch).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Grosse Schwarzkafer Zophobas morio ist ein Kafer aus der Familie der Schwarzkafer Tenebrionidae Grosser SchwarzkaferGrosser Schwarzkafer Zophobas morio SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Schwarzkafer Tenebrionidae Gattung Art Grosser SchwarzkaferWissenschaftlicher NameZophobas morio Fabricius 1776 Larve des Grossen SchwarzkafersNamensgebungEine eindeutige Namensgebung nach biologischem Standard ist nicht einfach da verschiedene Artnamen anscheinend eine Art reprasentieren Die Artbestimmung erfolgte nach Kraatz 1880 wobei kein Unterschied getroffen wurde ob es sich um Z rugipes Kirsch oder Z morio Fabricius handelt Aufgrund neuerer morphometrischer Untersuchungen und Kreuzungsversuche stellen Z rugipes und Z atratus morphologisch distinkte Mitglieder derselben Art dar Tschinkel 1984 Zudem stellen nach diesem Autor Z atratus und Z morio dieselbe Art dar Aus diesen Grunden muss die Benennung der Art nach dem Erstbeschreiber erfolgen und lautet Z atratus Fabricius 1776 MerkmaleDie Kafer erreichen eine Lange von 18 bis 22 Millimeter Sie besitzen Pygidialdrusen die ein fur den Menschen stinkendes Wehrsekret abgeben konnen Verbreitung und BesonderheitenDas naturliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf Mittelamerika Kuba und auf Teile von Sudamerika Die Larven und Imagines kommen dort in und auf organischem Abfall und an Guano von obstfressenden Fledermausen vor Die Eiablage erfolgt in das Substrat die Larvalentwicklung umfasst 13 15 Larvalhautungen mit den sich anschliessenden Stadien einer inaktiven Puppe und Imago Die gesamte Ontogenese dauert ca neun Monate Es ist durch Freilandbeobachtungen und Untersuchungen im Labor bekannt dass Larven sich nur unter isolierten Bedingungen verpuppen wohingegen bei in Gemeinschaft vorkommenden Larven die Metamorphose gehemmt wird Stattdessen folgen weitere Larvalhautungen bis zum Tod der Larven so dass die Larvalentwicklung unter solchen Bedingungen bis zu 20 Hautungen umfassen kann Quennedy et al 1995 Tschinke 1981 Tschinkel amp Wilson 1971 Eine Geschlechtsbestimmung der Larven kann von aussen nicht vorgenommen werden Bei den Puppen ist das Geschlecht analog zum Mehlkafer Tenebrio molitor sehr einfach bestimmbar da die am hintersten Abdominalsegment vorhandenen sich in der Entwicklung befindlichen Geschlechtsorgane bei mannlichen Puppen grosser als bei weiblichen sind Konok 1955 Nutzung durch den MenschenVerwendung als Tierfutter Der Grosse Schwarzkafer wird in vielen Landern der Welt professionell als Futterinsekt gezuchtet und dort vorwiegend im Larvenstadium als Lebendfutter fur Heimtiere verwendet Nicht nur vielen Amphibien Reptilien grossen Spinnentieren und Fischen dienen die Larven als fett und proteinreiche Nahrung auch das Futter fur Kleinnager kann damit hinsichtlich der Eiweisszufuhr erganzt werden In diesem Zusammenhang findet fast ausschliesslich die wissenschaftliche Bezeichnung Zophobas Verwendung Die Larven sind ebenfalls als Koder beim Sportfischen auf beispielsweise Forelle Dobel oder Brasse beliebt Verwendung als Speiseinsekt Zubereitung von Zophobas Larven auf einem Street Food Festival in Prag Wie andere Schwarzkaferarten im Larvenstadium Mehlwurmer Buffalowurmer werden die Larven des Grossen Schwarzkafers von Menschen als Speiseinsekten genutzt Hierbei werden die Larven unter den Namen Zophobas oder Superworms vermarktet Fahigkeit zur Verstoffwechselung von Plastik Kunststoffabfallen Nach einem 2022 veroffentlichen wissenschaftlichen Bericht sind Zophobas Larven mit Polystyrol PS als ausschliesslicher Nahrungsquelle uberlebensfahig was auf die Prasenz von Bakterien im Larven Darm hinweist die Polystyrol enzymatisch verdauen konnen Weitere Forschungen sollen sich darauf konzentrieren die Bakterienenzyme zu charakterisieren mit dem Ziel diese biotechnisch fur den chemischen Abbau von Plastik einzusetzen LiteraturI Konok The suitability of the meal worm Tenebrio molitor L Coleoptera for physiological experiments In Ann Inst Biol Hungary Acad Scient Band 23 1955 S 29 36 ungarisch G Kraatz Die Arten der Tenebrioniden Gattung Zophobas in Dr Haag s Sammlung In D Ent Z Heft 24 1880 S 121 135 A Quennedy N Aribi C Everaerts J P Delbecque Postembryonic development of Zophobas atratus Fab Coleoptera Tenebrionidae under crowded or isolated conditions and effects of juvenile hormon analogue applications In J Insect Physiol Band 41 Nr 2 1995 S 143 152 W R Tschinkel Larval dispersal and cannibalism in a natural population of Zophobas atratus Coleoptera Tenebrionidae In Anim Behav Band 29 1981 S 990 996 W R Tschinkel Zophobas atratus FAB and Z rugipes KIRSCH Coleoptera Tenebrionidae are the same species In Coleopt Bull Band 38 Nr 4 1984 S 325 333 W R Tschinkel C D Willson Inhibition of Pupation due to Crowding in Some Tenebrionid Beetles In J Exp Zool Band 176 1971 S 137 146 WeblinksCommons Grosser Schwarzkafer Zophobas morio Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseJiarui Sun Apoorva Prabhu Samuel T N Aroney Christian Rinke Insights into plastic biodegradation community composition and functional capabilities of the superworm Zophobas morio microbiome in styrofoam feeding trials In Microbial Genomics Band 8 2022 S 000842 doi 10 1099 mgen 0 000842 englisch