Klaus Förster 1933 in Schleswig 26 Januar 2009 in Bonn war Steuerfahnder und später Steueranwalt Bekannt wurde er durch
Klaus Förster

Klaus Förster (* 1933 in Schleswig; † 26. Januar 2009 in Bonn) war Steuerfahnder und später Steueranwalt. Bekannt wurde er durch die Aufdeckung des Flick-Parteispendenskandals.
Leben
Förster entstammt einer Juristenfamilie. Nach dem Jurastudium wurde er Beamter in der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung.
Mitte der 1970er Jahre war Förster im Range eines Regierungsdirektors Leiter der Steuerfahndung beim Finanzamt Sankt Augustin. Ein Routinevorgang brachte ihn auf die Spur einer Parteispendenaffäre, die er hartnäckig verfolgte und die als Flick-Affäre bundesweit bekannt wurde: Die Patres des Missionshauses St. Augustin der Steyler Missionare hatten auf Anregung von Walter Löhr aus ihrem Ordenswerk Soverdia eine Geldwaschanlage gemacht. Einkommensstarke Bürger konnten dem Orden hohe Summen spenden und sich unter der Hand 80 Prozent davon zurückerstatten lassen. Sie bekamen Spendenquittungen, die sie steuermindernd einreichen konnten. Bei einer Hausdurchsuchung in der Steyler Mission fielen Förster auch Unterlagen des Flick-Konzerns in die Hände, nach denen auch dieser Konzern das Kloster ein Jahrzehnt lang als Geldwaschanlage benutzte. Insgesamt flossen 12,3 Millionen DM des Konzerns in die Kassen der Steyler Mission.
Die Ermittlungen Försters lösten alsbald Versuche seiner Vorgesetzten in der Finanzverwaltung aus, ihn von der Aufdeckung des Parteispendenskandals abzuhalten. Förster ermittelte jedoch weiter und führte auch in der Zentrale des Flick-Konzerns eine Hausdurchsuchung durch. Schließlich ergab sich, dass in den 1970er Jahren alle zu diesem Zeitpunkt im Bundestag vertretenen Parteien unter Verletzung der geltenden Bestimmungen des Parteiengesetzes Spenden des Flick-Konzerns erhalten hatten, teilweise steuerverkürzend über als gemeinnützig eingestufte parteinahe Organisationen wie die Staatsbürgerliche Vereinigung.
Seine Hartnäckigkeit brachte Förster berufliche Nachteile ein. Er wurde an das Finanzamt Köln-Ost versetzt. Dagegen klagte er, vertreten durch Rechtsanwalt Otto Schily, schied jedoch 1983 aus dem Staatsdienst aus. Er arbeitete als Steueranwalt in Bonn.
Literatur
- Hans Magnus Enzensberger: Kassensturz. Ein Bonner Memorandum. In: Die Skandale der Republik, Hrsg. v. Georg M. Hafner und Edmund Jacoby. Reinbek bei Hamburg, 1992, ISBN 3-455-08361-7, S. 195–225.
- Roland Kirbach: Schon zuviel getan. Der Mann, der die Bonner Spendenaffäre ans Licht brachte, Die Zeit vom 6. Juli 1984.
- Hubert Seipel: Der Mann, der Flick jagte. Die Geschichte des Steuerfahnders Klaus Förster, Hamburg 1985, ISBN 3-570-05884-0.
- Gerd Kröncke: Ins Abseits befördert, weil er zuviel wissen wollte, Süddeutsche Zeitung vom 14. August 1981.
- Wolfgang Bittner, Mark vom Hofe: Der Mann, der die Flick-Affäre aufdeckte. Klaus Förster. In: Ich mische mich ein. Markante deutsche Lebensläufe. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2006, ISBN 978-3-89502-222-7.
Einzelnachweise
- Alle reicher, Der Spiegel 2/1982 vom 11. Januar 1982.
- Dieser Idiot hat ein Geständnis abgelegt, Der Spiegel 4/1984 vom 30. Januar 1984.
- Tagesspiegel vom 8. Oktober 2006: „Ein Mann und die Macht“
- Hubert Seipel: Ein Mann und die Macht In: Der Tagesspiegel vom 8. Oktober 2006
Weblinks
- Hans Leyendecker: Unerschrockener Aufräumer, Süddeutsche Zeitung vom 6. Februar 2009
- Frankfurter Rundschau vom 6. Februar 2009 (Nachruf)
Personendaten | |
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NAME | Förster, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Steuerfahnder, Rechtsanwalt |
GEBURTSDATUM | 1933 |
GEBURTSORT | Schleswig |
STERBEDATUM | 26. Januar 2009 |
STERBEORT | Bonn |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Klaus Forster 1933 in Schleswig 26 Januar 2009 in Bonn war Steuerfahnder und spater Steueranwalt Bekannt wurde er durch die Aufdeckung des Flick Parteispendenskandals LebenForster entstammt einer Juristenfamilie Nach dem Jurastudium wurde er Beamter in der nordrhein westfalischen Finanzverwaltung Mitte der 1970er Jahre war Forster im Range eines Regierungsdirektors Leiter der Steuerfahndung beim Finanzamt Sankt Augustin Ein Routinevorgang brachte ihn auf die Spur einer Parteispendenaffare die er hartnackig verfolgte und die als Flick Affare bundesweit bekannt wurde Die Patres des Missionshauses St Augustin der Steyler Missionare hatten auf Anregung von Walter Lohr aus ihrem Ordenswerk Soverdia eine Geldwaschanlage gemacht Einkommensstarke Burger konnten dem Orden hohe Summen spenden und sich unter der Hand 80 Prozent davon zuruckerstatten lassen Sie bekamen Spendenquittungen die sie steuermindernd einreichen konnten Bei einer Hausdurchsuchung in der Steyler Mission fielen Forster auch Unterlagen des Flick Konzerns in die Hande nach denen auch dieser Konzern das Kloster ein Jahrzehnt lang als Geldwaschanlage benutzte Insgesamt flossen 12 3 Millionen DM des Konzerns in die Kassen der Steyler Mission Die Ermittlungen Forsters losten alsbald Versuche seiner Vorgesetzten in der Finanzverwaltung aus ihn von der Aufdeckung des Parteispendenskandals abzuhalten Forster ermittelte jedoch weiter und fuhrte auch in der Zentrale des Flick Konzerns eine Hausdurchsuchung durch Schliesslich ergab sich dass in den 1970er Jahren alle zu diesem Zeitpunkt im Bundestag vertretenen Parteien unter Verletzung der geltenden Bestimmungen des Parteiengesetzes Spenden des Flick Konzerns erhalten hatten teilweise steuerverkurzend uber als gemeinnutzig eingestufte parteinahe Organisationen wie die Staatsburgerliche Vereinigung Seine Hartnackigkeit brachte Forster berufliche Nachteile ein Er wurde an das Finanzamt Koln Ost versetzt Dagegen klagte er vertreten durch Rechtsanwalt Otto Schily schied jedoch 1983 aus dem Staatsdienst aus Er arbeitete als Steueranwalt in Bonn LiteraturHans Magnus Enzensberger Kassensturz Ein Bonner Memorandum In Die Skandale der Republik Hrsg v Georg M Hafner und Edmund Jacoby Reinbek bei Hamburg 1992 ISBN 3 455 08361 7 S 195 225 Roland Kirbach Schon zuviel getan Der Mann der die Bonner Spendenaffare ans Licht brachte Die Zeit vom 6 Juli 1984 Hubert Seipel Der Mann der Flick jagte Die Geschichte des Steuerfahnders Klaus Forster Hamburg 1985 ISBN 3 570 05884 0 Gerd Kroncke Ins Abseits befordert weil er zuviel wissen wollte Suddeutsche Zeitung vom 14 August 1981 Wolfgang Bittner Mark vom Hofe Der Mann der die Flick Affare aufdeckte Klaus Forster In Ich mische mich ein Markante deutsche Lebenslaufe Horlemann Verlag Bad Honnef 2006 ISBN 978 3 89502 222 7 EinzelnachweiseAlle reicher Der Spiegel 2 1982 vom 11 Januar 1982 Dieser Idiot hat ein Gestandnis abgelegt Der Spiegel 4 1984 vom 30 Januar 1984 Tagesspiegel vom 8 Oktober 2006 Ein Mann und die Macht Hubert Seipel Ein Mann und die Macht In Der Tagesspiegel vom 8 Oktober 2006WeblinksHans Leyendecker Unerschrockener Aufraumer Suddeutsche Zeitung vom 6 Februar 2009 Frankfurter Rundschau vom 6 Februar 2009 Nachruf Normdaten Person GND 118761226 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 71878236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Forster KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Steuerfahnder RechtsanwaltGEBURTSDATUM 1933GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 26 Januar 2009STERBEORT Bonn