Übersee MarquartsteinStreckennummer 5732Kursbuchstrecke zuletzt 428g davor 428m 428n 1946 Streckenlänge 8 02 kmSpurweite
Bahnstrecke Übersee–Marquartstein

Übersee–Marquartstein | |||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 5732 | ||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | zuletzt 428g, davor 428m 428n (1946) | ||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 8,02 km | ||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 7 ‰ | ||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 180 m | ||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Übersee–Marquartstein war eine Nebenbahn in Bayern. Sie verlief von Übersee nach Marquartstein.
Vorgeschichte und Bau
Nach Erlass des bayerischen Lokalbahngesetzes vom 21. April 1884 entstand die Lokalbahn-/Nebenbahn-Strecke vom Bahnhof Übersee nach Marquartstein durch das Tal der Tiroler Ache. Der offizielle Baubeginn lag im April 1885 und die Strecke wurde am 10. August desselben Jahres eröffnet. Von Beginn an lag der Schwerpunkt im Güterverkehr, vornehmlich dem Holztransport. Eine durch private und kommunale Interessen geplante und 1878 ausgearbeitete Streckenführung bis Unterwössen erwies sich als zu kostspielig und wurde nicht ausgeführt.
Betrieb
Durch den umfangreichen Transport von Holz, Kies, Steinen und Zement war die Strecke von Anfang an wirtschaftlich sehr erfolgreich. Mit dem zunehmenden Tourismus („Sommerfrischler“) entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg ein reger Personenverkehr, ebenso wieder in den 1930er Jahren („KdF-Bewegung“).
Den Zugverkehr besorgten zunächst zwei bayerische D-VI-Lokomotiven (Fabriknummern 1659 „Marquartstein“ und 1835 „Staudach“), danach der PtL 2/2 (BR 98.3), später ergänzt durch die Pt 2/3 (BR 70.0). In den 1950ern wurden diese abgelöst durch Schienenbusse der Baureihe VT 95. Danach wurde der Verkehr durch Köf II und Köf III abgewickelt, letztendlich durch die Baureihen 211/212.
Stilllegung
Durch den zunehmenden Individualverkehr und das erweiterte Linienbusnetz wurde der Personenverkehr in den 1960er Jahren immer unwirtschaftlicher und am 25. Mai 1968 eingestellt. Danach diente die Strecke ausschließlich dem Güterverkehr, abgesehen von einigen Sonderzügen in den 1980er Jahren. Da in den nachfolgenden Jahren auch der Gütertransport abnahm – bewirkt auch durch die Abwanderung von Industrie und Gewerbe – wurde schließlich 1970 der Stückgutverkehr eingestellt. 1986 erfolgte eine deutliche Vereinfachung der Gleisanlagen im Endbahnhof. Zusammen mit den notwendig gewesenen kostspieligen Erneuerungs- und Sicherungsmaßnahmen führte dies zu Stilllegungsplänen und am 1. April 1992 zur endgültigen Einstellung des Güterverkehrs.
Heutiger Zustand
Gleise und Oberbau wurden 1993 abgebaut. Das Empfangsgebäude in Staudach-Grassau wurde 1995 abgerissen, das Bahnhofsgebäude in Marquartstein im Jahr 2000. Erhalten geblieben ist dort der ehemalige Lokschuppen. Eine Nutzung des Bahnkörpers als Radweg unterblieb. Teile des Bahnkörpers wurden durch Straßenverbreiterungen überbaut. Eine Bildtafel am Standort des ehemaligen Bahnhofes in Staudach Grassau erinnert an den Streckenverlauf und diesen Bahnhof. Am Rathausvorplatz in Marquartstein, am Ort des ehemaligen Endbahnhofes, weist ein ins Pflaster eingelassenes Gleisstück mit Prellbock zusammen mit einer Informationstafel auf die Strecke hin.
Die Verkehrsbedienung erfolgt heute durch die Buslinien 9505 (Reit im Winkl – Marquartstein – Grassau – Prien) und 9509 (Reit im Winkl – Marquartstein – Grassau – Übersee – Traunstein) der DB-Tochter Regionalverkehr Oberbayern.
Bilder
- Bahnhof Übersee: Die Züge nach Marquartstein fuhren auf dem heute überwucherten Gleis 1 ab.
- Kleinlok der Baureihe 333 mit einem Übergabe-Güterzug vor dem Bahnhofsgebäude Marquartstein im August 1975
- Lokschuppen Marquartstein im August 1975
- Bahnhofsgelände Marquartstein im August 1996, nach dem Abbau der Gleise und Verlegung der Straße auf das Bahngelände. Links der frühere Gleisbereich, rechts das Empfangsgebäude.
- Empfangsgebäude des Bahnhofs Marquartstein im August 1996
- Prellbock zur Erinnerung an den früheren Bahnhof
Literatur
- Robert Zintl: Bayerische Nebenbahnen. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-531-6
- Wolfram Alteneder: Die Nebenbahnen der BD München. Kersting Verlag, Bonn 1987, ISBN 3-925250-03-4
- Wolf-Dietger Machel (Hrsg.): Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst & jetzt , Verlag geranova, München 2004–2008, ISSN 0949-2143
- Urs Kramer, Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1980 bis 1993. transpress Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71346-8, Seite 144
Weblinks
- Ortschronik von Marquartstein. Homepage der Gemeinde Marquartstein. Abgerufen am 29. November 2017.
- Übersee – Marquartstein. Website spurensuche-eisenbahn.de. Archiviert vom 3. August 2017; abgerufen am 29. November 2017. am
- Positionsblätter 1:25000 (um 1860). Historische Karte aus der Erbauungszeit im BayernAtlas. Abgerufen am 2. April 2024.
Einzelnachweise
- Historischer Wanderführer des Achentals, Touristeninformation Markt Grassau
- Alteneder, W., Schüssler, C.: Die Nebenbahnen der BD München, Bonn 1987, S. 84
- Fahrplandownload. Website Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO). Abgerufen am 29. November 2017.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ubersee MarquartsteinStreckennummer 5732Kursbuchstrecke zuletzt 428g davor 428m 428n 1946 Streckenlange 8 02 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 7 Minimaler Radius 180 mLegende von Rosenheim0 0 Ubersee 527 mnach Salzburg3 4 Mietenkam5 4 Staudach Grassau8 0 Marquartstein 545 m Die Bahnstrecke Ubersee Marquartstein war eine Nebenbahn in Bayern Sie verlief von Ubersee nach Marquartstein Vorgeschichte und BauNach Erlass des bayerischen Lokalbahngesetzes vom 21 April 1884 entstand die Lokalbahn Nebenbahn Strecke vom Bahnhof Ubersee nach Marquartstein durch das Tal der Tiroler Ache Der offizielle Baubeginn lag im April 1885 und die Strecke wurde am 10 August desselben Jahres eroffnet Von Beginn an lag der Schwerpunkt im Guterverkehr vornehmlich dem Holztransport Eine durch private und kommunale Interessen geplante und 1878 ausgearbeitete Streckenfuhrung bis Unterwossen erwies sich als zu kostspielig und wurde nicht ausgefuhrt BetriebDurch den umfangreichen Transport von Holz Kies Steinen und Zement war die Strecke von Anfang an wirtschaftlich sehr erfolgreich Mit dem zunehmenden Tourismus Sommerfrischler entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg ein reger Personenverkehr ebenso wieder in den 1930er Jahren KdF Bewegung Den Zugverkehr besorgten zunachst zwei bayerische D VI Lokomotiven Fabriknummern 1659 Marquartstein und 1835 Staudach danach der PtL 2 2 BR 98 3 spater erganzt durch die Pt 2 3 BR 70 0 In den 1950ern wurden diese abgelost durch Schienenbusse der Baureihe VT 95 Danach wurde der Verkehr durch Kof II und Kof III abgewickelt letztendlich durch die Baureihen 211 212 StilllegungDurch den zunehmenden Individualverkehr und das erweiterte Linienbusnetz wurde der Personenverkehr in den 1960er Jahren immer unwirtschaftlicher und am 25 Mai 1968 eingestellt Danach diente die Strecke ausschliesslich dem Guterverkehr abgesehen von einigen Sonderzugen in den 1980er Jahren Da in den nachfolgenden Jahren auch der Gutertransport abnahm bewirkt auch durch die Abwanderung von Industrie und Gewerbe wurde schliesslich 1970 der Stuckgutverkehr eingestellt 1986 erfolgte eine deutliche Vereinfachung der Gleisanlagen im Endbahnhof Zusammen mit den notwendig gewesenen kostspieligen Erneuerungs und Sicherungsmassnahmen fuhrte dies zu Stilllegungsplanen und am 1 April 1992 zur endgultigen Einstellung des Guterverkehrs Heutiger ZustandGleise und Oberbau wurden 1993 abgebaut Das Empfangsgebaude in Staudach Grassau wurde 1995 abgerissen das Bahnhofsgebaude in Marquartstein im Jahr 2000 Erhalten geblieben ist dort der ehemalige Lokschuppen Eine Nutzung des Bahnkorpers als Radweg unterblieb Teile des Bahnkorpers wurden durch Strassenverbreiterungen uberbaut Eine Bildtafel am Standort des ehemaligen Bahnhofes in Staudach Grassau erinnert an den Streckenverlauf und diesen Bahnhof Am Rathausvorplatz in Marquartstein am Ort des ehemaligen Endbahnhofes weist ein ins Pflaster eingelassenes Gleisstuck mit Prellbock zusammen mit einer Informationstafel auf die Strecke hin Die Verkehrsbedienung erfolgt heute durch die Buslinien 9505 Reit im Winkl Marquartstein Grassau Prien und 9509 Reit im Winkl Marquartstein Grassau Ubersee Traunstein der DB Tochter Regionalverkehr Oberbayern BilderBahnhof Ubersee Die Zuge nach Marquartstein fuhren auf dem heute uberwucherten Gleis 1 ab Kleinlok der Baureihe 333 mit einem Ubergabe Guterzug vor dem Bahnhofsgebaude Marquartstein im August 1975 Lokschuppen Marquartstein im August 1975 Bahnhofsgelande Marquartstein im August 1996 nach dem Abbau der Gleise und Verlegung der Strasse auf das Bahngelande Links der fruhere Gleisbereich rechts das Empfangsgebaude Empfangsgebaude des Bahnhofs Marquartstein im August 1996 Prellbock zur Erinnerung an den fruheren BahnhofLiteraturRobert Zintl Bayerische Nebenbahnen Motorbuch Verlag Stuttgart 1977 ISBN 3 87943 531 6 Wolfram Alteneder Die Nebenbahnen der BD Munchen Kersting Verlag Bonn 1987 ISBN 3 925250 03 4 Wolf Dietger Machel Hrsg Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt Verlag geranova Munchen 2004 2008 ISSN 0949 2143 Urs Kramer Matthias Brodkorb Abschied von der Schiene Guterstrecken 1980 bis 1993 transpress Stuttgart 2008 ISBN 978 3 613 71346 8 Seite 144WeblinksOrtschronik von Marquartstein Homepage der Gemeinde Marquartstein Abgerufen am 29 November 2017 Ubersee Marquartstein Website spurensuche eisenbahn de Archiviert vom Original am 3 August 2017 abgerufen am 29 November 2017 Positionsblatter 1 25000 um 1860 Historische Karte aus der Erbauungszeit im BayernAtlas Abgerufen am 2 April 2024 EinzelnachweiseHistorischer Wanderfuhrer des Achentals Touristeninformation Markt Grassau Alteneder W Schussler C Die Nebenbahnen der BD Munchen Bonn 1987 S 84 Fahrplandownload Website Regionalverkehr Oberbayern GmbH RVO Abgerufen am 29 November 2017