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Der Böhmische Enzian oder Böhmische Kranzenzian Gentianella praecox ist eine Pflanzenart die zur Gattung der Kranzenzian

Böhmischer Enzian

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Der Böhmische Enzian oder Böhmische Kranzenzian (Gentianella praecox) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Kranzenziane (Gentianella) in der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) gehört. Er ist in seiner Verbreitung auf das Gebiet der Böhmischen Masse beschränkt.

Böhmischer Enzian

Böhmischer Enzian (Gentianella praecox)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Gattung: Kranzenziane (Gentianella)
Art: Böhmischer Enzian
Wissenschaftlicher Name
Gentianella praecox
(A.Kern. & )

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Böhmische Enzian wächst als zweijährige krautige Pflanze. In der ersten Vegetationsperiode wird eine relativ unscheinbare Blattrosette ausgebildet. Im zweiten Sommer bilden sich die verzweigten, rötlich überlaufenen Stängel, die Wuchshöhen von 5 bis 30, manchmal bis 45 Zentimetern erreichen. Die Blattspreiten sind einfach.

Generative Merkmale

Die unteren Verzweigungen sind relativ lang und dadurch entsteht ein doldentraubiger Blütenstand. In gemähten oder beweideten Rasen sind sie gedrungen und blütenreich, in filzigen dagegen meist langstielig und blütenarm.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig sowie 20 bis 45 Millimeter lang. Die fünf oft karminrot überlaufenenKelchblätter sind am Grund zu einer ungeflügelten Kelchröhre verwachsen. Die Kelchröhre ist deutlich kürzer als die fünf fast gleichen, linealischen bis schmal dreieckigen Kelchzipfel, die einen papillösen Rand besitzen, der stark zurückgerollt ist; die Kelchbuchten können in einer Populationen, manchmal sogar an einem Pflanzenexemplar von gerundet bis spitz variieren. Die fünf meist lilafarbenen, 15 bis 40 Millimeter langen Kronblätter sind am Grund verwachsen, nach oben hin erweitert und im Schlund bärtig.

Die gestielte Kapselfrucht ist 2 bis 6 Millimeter lang.

Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Wie bei anderen Kranzenzianen gibt es auch hier sommerblühende (aestivale) und herbstblühende (autumnale) Populationen, denen kein taxonomischer Wert mehr zuerkannt wird.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.

Unterscheidung zu ähnlichen Arten

Der Böhmische Enzian steht mit seinen Merkmalen zwischen dem Deutschen Fransenenzian (Gentianella germanica) und dem Österreichischen Kranzenzian (Gentianella austriaca).Vladimír Skalický beschrieb sie 1969 als endemische Art der Böhmischen Masse. Die Blütenstängel verzweigen sich bei ihr bereits im unteren Teil. Charakteristisch für den Böhmischen Enzian sind der oft karminrot überlaufene Kelch, die am Rande papillösen und stark zurückgerollten Kelchzipfel, die deutlich ausgebildeten und ganzrandigen Flügel der Kelchröhre sowie die mehr oder weniger U- oder V-förmig abgerundeten Kelchbuchten.

Vorkommen und Schutz

Das Verbreitungsgebiet des Böhmischen Enzians erstreckt sich über Tschechien, Bayern und Österreich mit dem Böhmerwald als Zentrum. In Österreich kommt der Böhmische Enzian im oberösterreichischen Mühlviertel und im niederösterreichischen Waldviertel vor. Der Böhmische Enzian ist sehr selten. Es existieren nur mehr wenige Fundorte und somit ist er im gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht.

Das Lebensraumspektrum des Böhmischen Enzians ist breit. Neben Borstgrasrasen gibt es auch Vorkommen auf mesotrophen und teilweise feuchten Wiesen sowie auf trockenerem und basenreicherem Grasland. Fast immer kommt er an Hängen oberhalb von Geländemulden, Talkesseln oder Bachtälern vor. Er ist eine Charakterart des Polygalacto-Nardetum aus dem Verband Violion caninae.

In Bayern erst 1988 wiederentdeckt, wurden in den Jahren 1989 und 1990 die durchweg grenznahen, in Höhenlagen zwischen 700 und 890 Metern gelegenen Restvorkommen im Bayerischen Wald genau kartiert. Die Zahl der Fundorte sank seitdem von sieben im Jahr 1990 auf drei im Jahr 2010. Die meisten rezenten Vorkommen des Böhmischen Enzians gibt es in Tschechien.

Aufgrund des fragmentierten Verbreitungsgebietes wird diese Art von der IUCN als „Vulnerable“ = „verletzlich“ gelistet.

Der Böhmische Enzian gehört zu den prioritären Arten von gemeinschaftlichem Interesse der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen und die besonders streng zu schützen sind. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen den Fortbestand oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands der Habitate der Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gewährleisten (Artikel 3 Absatz 1 der FFH-Richtlinie). Im Bericht zum Böhmischen Enzian im Jahr 2007 wurde der Erhaltungszustand in Deutschland und Tschechien mit „schlecht“ bewertet, Österreich gab keine Bewertung ab. Im Bericht 2013 stufte auch Österreich den Erhaltungszustand des Böhmischen Enzians als schlecht ein und musste zudem einen sich weiter verschlechternden Trend festhalten.

Noch in den 1950er Jahren war der Böhmische Enzian weit verbreitet in Oberösterreich. Er kam auf Flächen vor die damals per Hand mit der Sense einmal oder zweimal gemäht oder extensiv beweidet wurden gut zurecht. Durch massive Änderung der Bewirtschaftungsintensität auf den meisten früheren Vorkommensflächen durch mehrmalige Mahd, Einsatz von Mineraldünger, Umstellung auf Silage- und Güllewirtschaft, ferner Aufgabe der Nutzung und Aufforstung von Grenzertragsflächen brachen die Bestände ein. In Österreich blühten 2020 nur noch 2.601 Enziane, Tiefststand war 2016 mit 338 blühenden Ex. In Bayern blühten 2020 nur 119 Enziane, Tiefststand war 2016 mit nur noch 53 blühenden Ex. In Tschechien blühten 2020 nur 17.557 Enziane, Tiefststand war 2015 mit nur noch 3.074 blühenden. Im Waldviertel gibt es noch wenige Standorte einer Sippe die im Juni blüht, während auf allen anderen Standorten der Art die Pflanzen im Spätsommer bis Herbst blühen. Aktuell setzt die Klimaänderung dem Böhmischen Enzian durch Dürreperioden und langanhaltende Temperaturen über 30 Grad massiv zu. Viele ehemalige Vorkommen werden nicht mehr beweidet, sondern als Mähwiesen genutzt. Daher fehlen Bodenstörungen durch Viehtritt, welche der Enzian als Keim- und Wuchsbedingungen braucht. Heute erfolgt eine händischen Anlage von 20 × 30 cm großen Offenstellen in den Wiesen mit Hacken durch Naturschützer. Diese Bodenverwundungen werden zudem teils mit Kalk, Steinmehl, Hornspänen und Pferdemist behandelt, um sehr magere bzw. sehr saure Standorte zu verbessern. Auf Mähflächen werden die Samenstände wenige Tage vor der Mahd geerntet, getrocknet und nach der Mahd wieder ausgebracht. Mitte der 2000er Jahre begannen Naturschützer mit der Anlage von Erhaltungskulturen in Töpfen. So wurden in Haslach von 2009 bis 2020 jährlich zwischen 38.000 und 163.000 Samen gewonnen, um sie dann für die Aussaat an ehemaligen und neuen Standorten auf Wiesen in höheren Lagen des Mühlviertels zu nutzen. In Oberösterreich waren alte Namen auch Böhmischer Fransenenzian und Böhmischer Kranzenzian.

Taxonomie

Die Erstbeschreibung erfolgte 1888 unter dem Basionym Gentiana praecox durch Anton Joseph Kerner und . Im Jahr 1968 stellte den Böhmischen Enzian als Gentianella praecox (A.Kern. & Jos.Kern.) E.Mayer in Bioloski Vestnik. Band 16, 1968, S. 26 in die Gattung Gentianella. Dieser ältere Name, der der aestivalen Rasse zuzuordnen ist, hat Priorität gegenüber dem für viele gewohnten Namen Gentianella bohemica Skalický, der 1969 durch Vladimír Skalický geschaffen wurde und zur autumnalen Rasse gehört, der kein taxonomischer Wert mehr zugesprochen wird. Weitere Synonyme für Gentianella praecox (A.Kern. & Jos.Kern.) E.Mayer sind Gentianella gabretae Skalický (gleichzeitig mit Gentianella bohemica als aestivale Rasse beschrieben) und Gentianella praecox subsp. bohemica (Skalický) Holub.

Literatur

  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6. 
  • Sabine Götz: Artenhilfsprogramm „Böhmischer Enzian“ (Gentianella bohemica SKAL.) (= Beiträge zum Artenschutz. 13) In: Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz. Band 102, 1991, S. 15–18.
  • Böhmischer Enzian. auf FloraWeb.de (Abschnitt Beschreibung)
  • Thomas Engleder: Der Böhmische Kranzenzian / Gentianella bohemica (Gentianaceae) im österreichischen Teil der Böhmischen Masse (Böhmerwald, Mühl- und Waldviertel). In: Neilreichia. Band 4, 2006, S. 215–220 (zobodat.at [PDF]).

Einzelnachweise

  1. Vladimír Skalický: Die Sammelart Gentianella germanica (Willd.) E. F. Warburg s.l. im Böhmischen Massiv. In: Preslia. Band 41, Nr. 2, S. 140–147 (Erstbeschreibung auf S 144).
  2. Karol Marhold: Gentianaceae. 2011: Gentianella praecox. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 759. 
  4. Andreas Zehm, Sabine Rösler: Böhmischer Enzian. Gentianella bohemica Skal. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.): Merkblatt Artenschutz. 6, 2010, S. 1–4 (PDF-Datei (Memento des Originals vom 5. November 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2).
  5. Gentianella bohemica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: M. Bilz, 2011. Abgerufen am 16. Mai 2014.
  6. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) in der konsolidierten Fassung vom 1. Januar 2007, Anhang II. In: ABl. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 38.
  7. European Topic Centre on Biological Diversity (2009): Habitats Directive Article 17 Reporting, Gentianella bohemica, 2 pp. [PDF]
  8. Österreichisches Umweltbundesamt (2013): Österreichischer Bericht gemäß Artikel 17 FFH-Richtlinie, Berichtszeitraum 2007–2012, Kurzfassung, 31 pp. [PDF]
  9. Thomas Engleder: Der Böhmische Enzian - eine seltene Kostbarkeit. ÖKO-L/4, 2021, S. 31–35.
  10. Anton Joseph Kerner von Marilaun: Beiträge zur Flora von Niederösterreich. In: Verhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien. Band 38, 1888, S. 669–670 (hier: S. 669, zobodat.at [PDF]).
  11. Gentianella bohemica bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis

Weblinks

Commons: Böhmischer Enzian (Gentianella praecox) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gentianella praecox (A. Kern. & Jos. Kern.) E. Maier. auf FloraWeb.de
  • Böhmischer Enzian. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Thomas Meyer: Kranzenzian Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Website: Blumen in Schwaben).
  • Informationen zum Böhmischen Enzian in Österreich. (Memento vom 18. April 2010 im Internet Archive)
  • Datenblatt bei Botanik im Bild / Flora von Österreich mit Detail-Fotos.
  • Einfluss von Umweltfaktoren und Populationseigenschaften auf das Überleben der gefährdeten subendemischen Art Gentianella bohemica, Projekt der Studienstiftung des deutschen Volkes Forschungspool der Hochschule Osnabrück – Laufzeit: 2007–2011 an der Hochschule Osnabrück.
  • Der Böhmischen Enzian gibt ein Lebenszeichen von sich

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 23:09

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Der Bohmische Enzian oder Bohmische Kranzenzian Gentianella praecox ist eine Pflanzenart die zur Gattung der Kranzenziane Gentianella in der Familie der Enziangewachse Gentianaceae gehort Er ist in seiner Verbreitung auf das Gebiet der Bohmischen Masse beschrankt Bohmischer EnzianBohmischer Enzian Gentianella praecox SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Enziangewachse Gentianaceae Gattung Kranzenziane Gentianella Art Bohmischer EnzianWissenschaftlicher NameGentianella praecox A Kern amp BeschreibungBlattrosette im ersten JahrBlutenstand von der Seite Details von Kelch und Krone sind gut erkennbarAlbinotisches Exemplar des Bohmischen Enzians im osterreichischen Bohmerwald MuhlviertelVegetative Merkmale Der Bohmische Enzian wachst als zweijahrige krautige Pflanze In der ersten Vegetationsperiode wird eine relativ unscheinbare Blattrosette ausgebildet Im zweiten Sommer bilden sich die verzweigten rotlich uberlaufenen Stangel die Wuchshohen von 5 bis 30 manchmal bis 45 Zentimetern erreichen Die Blattspreiten sind einfach Generative Merkmale Die unteren Verzweigungen sind relativ lang und dadurch entsteht ein doldentraubiger Blutenstand In gemahten oder beweideten Rasen sind sie gedrungen und blutenreich in filzigen dagegen meist langstielig und blutenarm Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig sowie 20 bis 45 Millimeter lang Die funf oft karminrot uberlaufenenKelchblatter sind am Grund zu einer ungeflugelten Kelchrohre verwachsen Die Kelchrohre ist deutlich kurzer als die funf fast gleichen linealischen bis schmal dreieckigen Kelchzipfel die einen papillosen Rand besitzen der stark zuruckgerollt ist die Kelchbuchten konnen in einer Populationen manchmal sogar an einem Pflanzenexemplar von gerundet bis spitz variieren Die funf meist lilafarbenen 15 bis 40 Millimeter langen Kronblatter sind am Grund verwachsen nach oben hin erweitert und im Schlund bartig Die gestielte Kapselfrucht ist 2 bis 6 Millimeter lang Die Blutezeit reicht von Juni bis Oktober Wie bei anderen Kranzenzianen gibt es auch hier sommerbluhende aestivale und herbstbluhende autumnale Populationen denen kein taxonomischer Wert mehr zuerkannt wird Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 Unterscheidung zu ahnlichen Arten Der Bohmische Enzian steht mit seinen Merkmalen zwischen dem Deutschen Fransenenzian Gentianella germanica und dem Osterreichischen Kranzenzian Gentianella austriaca Vladimir Skalicky beschrieb sie 1969 als endemische Art der Bohmischen Masse Die Blutenstangel verzweigen sich bei ihr bereits im unteren Teil Charakteristisch fur den Bohmischen Enzian sind der oft karminrot uberlaufene Kelch die am Rande papillosen und stark zuruckgerollten Kelchzipfel die deutlich ausgebildeten und ganzrandigen Flugel der Kelchrohre sowie die mehr oder weniger U oder V formig abgerundeten Kelchbuchten Vorkommen und SchutzDas Verbreitungsgebiet des Bohmischen Enzians erstreckt sich uber Tschechien Bayern und Osterreich mit dem Bohmerwald als Zentrum In Osterreich kommt der Bohmische Enzian im oberosterreichischen Muhlviertel und im niederosterreichischen Waldviertel vor Der Bohmische Enzian ist sehr selten Es existieren nur mehr wenige Fundorte und somit ist er im gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht Das Lebensraumspektrum des Bohmischen Enzians ist breit Neben Borstgrasrasen gibt es auch Vorkommen auf mesotrophen und teilweise feuchten Wiesen sowie auf trockenerem und basenreicherem Grasland Fast immer kommt er an Hangen oberhalb von Gelandemulden Talkesseln oder Bachtalern vor Er ist eine Charakterart des Polygalacto Nardetum aus dem Verband Violion caninae In Bayern erst 1988 wiederentdeckt wurden in den Jahren 1989 und 1990 die durchweg grenznahen in Hohenlagen zwischen 700 und 890 Metern gelegenen Restvorkommen im Bayerischen Wald genau kartiert Die Zahl der Fundorte sank seitdem von sieben im Jahr 1990 auf drei im Jahr 2010 Die meisten rezenten Vorkommen des Bohmischen Enzians gibt es in Tschechien Aufgrund des fragmentierten Verbreitungsgebietes wird diese Art von der IUCN als Vulnerable verletzlich gelistet Der Bohmische Enzian gehort zu den prioritaren Arten von gemeinschaftlichem Interesse der Fauna Flora Habitat Richtlinie fur deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen und die besonders streng zu schutzen sind Die EU Mitgliedsstaaten mussen den Fortbestand oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines gunstigen Erhaltungszustands der Habitate der Art in ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet gewahrleisten Artikel 3 Absatz 1 der FFH Richtlinie Im Bericht zum Bohmischen Enzian im Jahr 2007 wurde der Erhaltungszustand in Deutschland und Tschechien mit schlecht bewertet Osterreich gab keine Bewertung ab Im Bericht 2013 stufte auch Osterreich den Erhaltungszustand des Bohmischen Enzians als schlecht ein und musste zudem einen sich weiter verschlechternden Trend festhalten Noch in den 1950er Jahren war der Bohmische Enzian weit verbreitet in Oberosterreich Er kam auf Flachen vor die damals per Hand mit der Sense einmal oder zweimal gemaht oder extensiv beweidet wurden gut zurecht Durch massive Anderung der Bewirtschaftungsintensitat auf den meisten fruheren Vorkommensflachen durch mehrmalige Mahd Einsatz von Mineraldunger Umstellung auf Silage und Gullewirtschaft ferner Aufgabe der Nutzung und Aufforstung von Grenzertragsflachen brachen die Bestande ein In Osterreich bluhten 2020 nur noch 2 601 Enziane Tiefststand war 2016 mit 338 bluhenden Ex In Bayern bluhten 2020 nur 119 Enziane Tiefststand war 2016 mit nur noch 53 bluhenden Ex In Tschechien bluhten 2020 nur 17 557 Enziane Tiefststand war 2015 mit nur noch 3 074 bluhenden Im Waldviertel gibt es noch wenige Standorte einer Sippe die im Juni bluht wahrend auf allen anderen Standorten der Art die Pflanzen im Spatsommer bis Herbst bluhen Aktuell setzt die Klimaanderung dem Bohmischen Enzian durch Durreperioden und langanhaltende Temperaturen uber 30 Grad massiv zu Viele ehemalige Vorkommen werden nicht mehr beweidet sondern als Mahwiesen genutzt Daher fehlen Bodenstorungen durch Viehtritt welche der Enzian als Keim und Wuchsbedingungen braucht Heute erfolgt eine handischen Anlage von 20 30 cm grossen Offenstellen in den Wiesen mit Hacken durch Naturschutzer Diese Bodenverwundungen werden zudem teils mit Kalk Steinmehl Hornspanen und Pferdemist behandelt um sehr magere bzw sehr saure Standorte zu verbessern Auf Mahflachen werden die Samenstande wenige Tage vor der Mahd geerntet getrocknet und nach der Mahd wieder ausgebracht Mitte der 2000er Jahre begannen Naturschutzer mit der Anlage von Erhaltungskulturen in Topfen So wurden in Haslach von 2009 bis 2020 jahrlich zwischen 38 000 und 163 000 Samen gewonnen um sie dann fur die Aussaat an ehemaligen und neuen Standorten auf Wiesen in hoheren Lagen des Muhlviertels zu nutzen In Oberosterreich waren alte Namen auch Bohmischer Fransenenzian und Bohmischer Kranzenzian TaxonomieDie Erstbeschreibung erfolgte 1888 unter 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