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Das Kapuzinerkloster Überlingen ist ein ehemaliges und größtenteils abgegangenes Kloster des Kapuzinerordens Es bestand

Kapuzinerkloster Überlingen

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Kapuzinerkloster Überlingen
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Das Kapuzinerkloster Überlingen ist ein ehemaliges und größtenteils abgegangenes Kloster des Kapuzinerordens. Es bestand von 1619 bis zur Säkularisation 1806 und gehörte zu den frühesten Niederlassungen der Schweizerischen Kapuzinerprovinz am Bodensee. Von den Konventsgebäuden ist heute nur noch die profanierte und stark umgestaltete Klosterkirche erhalten.

Kapuzinerkloster Überlingen
zweites Kapuzinerkloster Überlingen um 1640
Orden Kapuziner
Gründungsjahr 1619
Aufhebung/Jahr 1806
Neugründung neuer Orden
Patrozinium Jungfrau Maria
Lage
Land Deutschland
Region Baden-Württemberg
Ort Überlingen
Geografische Lage 47° 46′ N, 9° 9′ O47.7676489.156131Koordinaten: 47° 46′ 3,5″ N, 9° 9′ 22,1″ O
Lage in Deutschland

Geschichte

Klosterzeit

Um das Jahr 1600 begann die Schweizerische Kapuzinerprovinz. sich am Bodensee auszubreiten. 1613 zog das Provinzkapitel die Reichsstadt Überlingen als Ort für eine neue Niederlassung in Betracht, was vom Überlinger Magistrat begrüßt wurde. Die Stadt stellte dem Orden einen Bauplatz außerhalb der westlichen Stadtmauer vor dem Grundtor zur Verfügung (heute im Bereich der Bahnhofstraße Nr. 5), im April 1619 fand die Grundsteinlegung unter Beisein von zahlreichen Gästen und dem Abt der Reichsabtei Salem Thomas I. statt. Nachdem die vor allem durch Spenden finanzierten Bauarbeiten im Jahr 1621 fertiggestellt wurden, konnte am 8. September des Jahres der Konstanzer Weihbischof Johann Jakob Mirgel die Klosterkirche zu Ehren Mariä Opferung weihen und die Patres ihr Kloster beziehen.

Als der Dreißigjährige Krieg an den Bodensee vordrang und 1634 der schwedische Feldherr Gustaf Horn mit dem württembergischen Kommandanten Konrad Widerholt samt Truppen Überlingen erfolglos belagerten, diente das Kapuzinerkloster direkt vor der Stadtmauer als Stützpunkt der Belagerer, was dazu führte, dass die gesamten Konventsgebäude nach dem Abzug der Truppen aus Sicherheitsgründen durch die Stadt abgebrochen wurden. Die Ordensbrüder erhielten derweil ein Notquartier im Überlinger Stadtgebiet. Durch die scheinbare Entspannung der militärischen Lage wurde am 29. April 1640 das Kloster am alten Standort neugeweiht, jedoch drei Jahre später wieder abgerissen, da ein erneuter (diesmal erfolgreicher) Angriff durch Widerholt drohte und die Stadt folglich besetzt wurde. Dieser zweite Klosterbau bestand zwar nur drei Jahre, wurde aber auf der Kupferstich-Stadtansicht Überlingens um 1640/43 durch Matthäus Merian in der Topographia Sueviae (Topographia Germaniae) abgebildet, so dass man sich heute noch einen Eindruck machen kann, wie die zweite Klosteranlage etwa aussah.

Erst nach dem Westfälischen Frieden konnte sich der Stadtrat mit dem Neubau des Kapuzinerkloster befassen und beschloss 1651, dass der Neubau nun im Schutz der Überlinger Stadtmauer zu erfolgen habe. Der neue Bauplatz befand sich in der Fischerhäuservorstadt am Steckenmarkt, südlich an den See angrenzend. Am 23. August 1654 fand die Grundsteinlegung statt. Der abermals durch Spenden aus der Überlinger Bürgerschaft finanzierte nunmehr dritte Klosterbau samt barocker Hallenkirche mit Rechteckchor und großem Klostergarten wurde schließlich am 27. Oktober 1658 vom Konstanzer Fürstbischof Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg mit dem Patrozinium der beiden Vorgängerbauten geweiht.

Vor allem durch die Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg und die zweimalige Zerstörung der Klostergebäude erfuhren die Kapuziner in der katholisch gebliebenen Reichsstadt bis zur Säkularisation großen Zuspruch, was durch immer wieder erfolgte Spenden an den Orden sowie die Mitgliedschaften von mehreren Bürgersöhnen nachweisbar ist. Seit der Gründung der vorderösterreichischen Kapuzinerprovinz im Jahr 1668 galt der Überlinger Konvent als „Reservoir an ordenseigenen Nachwuchs“. Im Jahr 1751 widmeten sie dem heiligen Ordenspriester Fidelis von Sigmaringen eine kleine, an ihr Kloster angebaute Kapelle. Die Fideliskapelle war auch Namensgeber des benachbarten Stadttors (vorher Rudlfstor genannt) im inneren Stadtmauerring (Fidelistor, auch als Kapuzineror bezeichnet; 1865 abgebrochen). Nach Gründung der Schwäbischen Kapuzinerprovinz 1781 wurde das Kloster dort eingegliedert.

Im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das noch von zwölf Patres und vier Brüdern bewohnte Kloster erst dem Deutschen Orden zugesprochen, bis es 1805 in Besitz des Hauses Baden gelangte. Baden verfügte bereits im Frühjahr 1806 über die Auflösung des Kapuzinerklosters, den noch übrigen Ordensbrüdern wurde ab 1809 das aufgelöste Überlinger Franziskanerkloster als Wohnung zur Verfügung gestellt. 1817 lebten dort noch vier Brüder, drei Jahre später starb dort der letzte von ihnen. Die noch erhaltenen Reste der klostereigenen Bibliothek wurden 1832 Teil der Leopold-Sophien-Bibliothek.

Aufgaben und Tätigkeiten

Die Arbeit der Kapuziner in Überlingen umfasste die für den Bettelorden typischen Aufgaben wie seelsorgerische Tätigkeiten, Predigt und Armenfürsorge. Dabei wirkte ihre Seelsorge nicht nur in der Reichsstadt, sondern auch in angrenzenden Gebieten wie der vorderösterreichischen Landgrafschaft Nellenburg. Besonders verdient machte sich der Orden um die Versorgung von Pestkranken während einer Epidemie im Jahr 1635. Einzelne Ordensmitglieder waren auch um die Förderung der städtischen Schuleinrichtungen bemüht, etwa Pater Salesius Wiener, der 1786 eine „Normalschule“ einrichtete (im Gegensatz zu den Franziskanern in Überlingen, die die Lateinschule führten). Diese Normalschule war eine Grundlage für die spätere Volksschule.

Nach der Säkularisation

Die badische Regierung veräußerte 1809 das ehemalige Kapuzinerkloster an einen Überlinger Gastwirt, der dort eine Badeanstalt mit Gastwirtschaft „Zum Schwanen“ einrichtete, die von der benachbarten Heilquelle gespeist wurde. Gleichzeitig begann der teilweise Abbruch der Klostergebäude, um durch Verkauf der Materialien das Bad finanzieren zu können.

Nach dem wirtschaftlichen Niedergang der Badeanstalt „Zum Schwanen“ erwarb die Stadt im Jahr 1818 die gesamte Anlage. Sie gelangte aber kurz darauf wieder in private Hand. Zu dieser Zeit wurde die Kapuzinerkirche schließlich komplett ausgeräumt (der Altar wurde u. a. in die Sipplinger St. Martinskirche gebracht, wurde aber 1896 ersetzt) und im Zusammenhang mit dem Bau des benachbarten Bad-Hotel, um 1825, schließlich die Reste der Klostergebäude abgebrochen. Das nun freie Gelände der abgegangenen Konventsgebäude mit dem ehemaligen Klostergarten gestaltete man mit der Zeit (um 1830 und 1861) zum heutigen Badgarten (auch Kurgarten) um.

Nur die profanierte Kirche blieb erhalten und diente rund hundert Jahre lang als „Badscheuer“ und Unterbringungsort für weniger wohlhabende Badegäste des Bad-Hotels. Mit der Zeit entfernte man dort alle Hinweise darauf, dass das Gebäude rund 150 Jahre lang als barocke Bettelordenskirche genutzt wurde (u. a. wurden Dachreiter, Stuck und Gewölbe entfernt, Fenster zugemauert und umgeformt). Nur die Form des Baukörpers und einige Fensteröffnungen lassen noch den ursprünglichen Zweck erkennen. 1851 gelangte die Kirche wieder in städtischen Besitz. Um 1910 nutzte man sie für einige Zeit als Theater- und Konzertsaal und im restlichen 20. Jahrhundert hauptsächlich als Remise, Lagerraum, Werkstatt sowie zeitweise als Magazin.

Heutige Nutzung

Die nach wie vor im städtischen Besitz befindliche Kapuzinerkirche dient seit einer teilweisen, eher oberflächlichen Instandsetzung 2002/2003 (wie bereits um 1910) als Ort für kulturelle Veranstaltungen, darunter (in Zusammenarbeit mit dem Theater Konstanz) seit 2003 als Spielstätte für das Sommertheater.

Wegen Einsturzgefahr des maroden Dachstuhls musste das Gebäude im Dezember 2017 komplett gesperrt werden, wodurch das Sommertheater 2018 in einen mobilen Pavillon ausweichen musste. Nach erfolgten Sanierungsarbeiten wurde die ehemalige Kapuzinerkirche während der Landesgartenschau 2021 durch den Fachverband Deutscher Floristen als Blumenhalle genutzt.

Literatur

  • Alfons Semler: Überlingen – Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt. Oberbadischer Verlag, Singen 1949.
  • Hermann Schmid: Die Säkularisation der Ordenshäuser in Überlingen in den Jahren 1803–1820 (= Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 94. Jg.) Stettner, Lindau 1976, ISSN 0342-2070.
  • B. Mayer O.F.M. Cap.: Kapuzinerkloster Überlingen. In: Die Kapuzinerklöster Vorderösterreichs. In: Helvetia Franciscana. Heft 12. St. Fidelis-Buchdruckerei, Luzern 1977, S. 357–367.
  • Wilfried Enderle: Konfessionsbildung und Ratsregiment in der katholischen Reichsstadt Überlingen (1500–1618). In: Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. B 118. Stuttgart 1990.
  • Alois Schneider, Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege, Stadt Überlingen (Hrsg.): Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Band 34, Überlingen. Regierungspräsidium Stuttgart Landesamt für Denkmalpflege 2008, ISBN 978-3-927714-92-2.

Weblinks

  • Kapuzinerkloster Überlingen auf kloester-bw.de
  • Kapuzinerkloster Überlingen auf leo-bw.de

Einzelnachweise

  1. Christopher Rieck: Blick auf 400 Jahre Geschichte: Kapuzinerkloster drei Mal neu gebaut In Südkurier vom 16. Dezember 2019
  2. Informationen zur Kultur im Kapuziner
  3. Website des Sommertheater
  4. Martin Baur und Martin Deck: Massive Schäden am Dach: Kapuziner wird für Veranstaltungen gesperrt In: Südkurier vom 10. Januar 2018
  5. Hanspeter Walter: Marode Kapuzinerkirche: ein Schmuckstück droht zu zerbröseln In: Südkurier vom 31. Januar 2018
  6. Martin Deck: Sommertheater: Rat überstimmt Stadt In Südkurier vom 14. April 2018
  7. Stefan Hilser: Vorbereitungen für den Überlinger Kultursommer: Ein Kulturpavillon entsteht In Südkurier vom 28. Juli 2018
  8. Kapuzinerkirche auf ueberlingen-bodensee.de
  9. Stefan Hilser: Männer, lasst besser Blumen für Euch sprechen: Gaby Hauptmann eröffnet Blumenschau in der Kapuzinerkirche. In: Südkurier. 10. Juni 2021, abgerufen am 10. Juni 2021. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 15:52

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Das Kapuzinerkloster Uberlingen ist ein ehemaliges und grosstenteils abgegangenes Kloster des Kapuzinerordens Es bestand von 1619 bis zur Sakularisation 1806 und gehorte zu den fruhesten Niederlassungen der Schweizerischen Kapuzinerprovinz am Bodensee Von den Konventsgebauden ist heute nur noch die profanierte und stark umgestaltete Klosterkirche erhalten Kapuzinerkloster Uberlingenzweites Kapuzinerkloster Uberlingen um 1640Orden KapuzinerGrundungsjahr 1619Aufhebung Jahr 1806Neugrundung neuer OrdenPatrozinium Jungfrau MariaLageLand DeutschlandRegion Baden WurttembergOrt UberlingenGeografische Lage 47 46 N 9 9 O 47 767648 9 156131 Koordinaten 47 46 3 5 N 9 9 22 1 OKapuzinerkloster Uberlingen Deutschland Lage in DeutschlandGeschichteKlosterzeit Um das Jahr 1600 begann die Schweizerische Kapuzinerprovinz sich am Bodensee auszubreiten 1613 zog das Provinzkapitel die Reichsstadt Uberlingen als Ort fur eine neue Niederlassung in Betracht was vom Uberlinger Magistrat begrusst wurde Die Stadt stellte dem Orden einen Bauplatz ausserhalb der westlichen Stadtmauer vor dem Grundtor zur Verfugung heute im Bereich der Bahnhofstrasse Nr 5 im April 1619 fand die Grundsteinlegung unter Beisein von zahlreichen Gasten und dem Abt der Reichsabtei Salem Thomas I statt Nachdem die vor allem durch Spenden finanzierten Bauarbeiten im Jahr 1621 fertiggestellt wurden konnte am 8 September des Jahres der Konstanzer Weihbischof Johann Jakob Mirgel die Klosterkirche zu Ehren Maria Opferung weihen und die Patres ihr Kloster beziehen Uberlingen in der Topographia Sueviae um 1640 43 Das Kapuzinerkloster befindet sich links unten Nr 8 Als der Dreissigjahrige Krieg an den Bodensee vordrang und 1634 der schwedische Feldherr Gustaf Horn mit dem wurttembergischen Kommandanten Konrad Widerholt samt Truppen Uberlingen erfolglos belagerten diente das Kapuzinerkloster direkt vor der Stadtmauer als Stutzpunkt der Belagerer was dazu fuhrte dass die gesamten Konventsgebaude nach dem Abzug der Truppen aus Sicherheitsgrunden durch die Stadt abgebrochen wurden Die Ordensbruder erhielten derweil ein Notquartier im Uberlinger Stadtgebiet Durch die scheinbare Entspannung der militarischen Lage wurde am 29 April 1640 das Kloster am alten Standort neugeweiht jedoch drei Jahre spater wieder abgerissen da ein erneuter diesmal erfolgreicher Angriff durch Widerholt drohte und die Stadt folglich besetzt wurde Dieser zweite Klosterbau bestand zwar nur drei Jahre wurde aber auf der Kupferstich Stadtansicht Uberlingens um 1640 43 durch Matthaus Merian in der Topographia Sueviae Topographia Germaniae abgebildet so dass man sich heute noch einen Eindruck machen kann wie die zweite Klosteranlage etwa aussah Erst nach dem Westfalischen Frieden konnte sich der Stadtrat mit dem Neubau des Kapuzinerkloster befassen und beschloss 1651 dass der Neubau nun im Schutz der Uberlinger Stadtmauer zu erfolgen habe Der neue Bauplatz befand sich in der Fischerhauservorstadt am Steckenmarkt sudlich an den See angrenzend Am 23 August 1654 fand die Grundsteinlegung statt Der abermals durch Spenden aus der Uberlinger Burgerschaft finanzierte nunmehr dritte Klosterbau samt barocker Hallenkirche mit Rechteckchor und grossem Klostergarten wurde schliesslich am 27 Oktober 1658 vom Konstanzer Furstbischof Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg mit dem Patrozinium der beiden Vorgangerbauten geweiht Vor allem durch die Ereignisse im Dreissigjahrigen Krieg und die zweimalige Zerstorung der Klostergebaude erfuhren die Kapuziner in der katholisch gebliebenen Reichsstadt bis zur Sakularisation grossen Zuspruch was durch immer wieder erfolgte Spenden an den Orden sowie die Mitgliedschaften von mehreren Burgersohnen nachweisbar ist Seit der Grundung der vorderosterreichischen Kapuzinerprovinz im Jahr 1668 galt der Uberlinger Konvent als Reservoir an ordenseigenen Nachwuchs Im Jahr 1751 widmeten sie dem heiligen Ordenspriester Fidelis von Sigmaringen eine kleine an ihr Kloster angebaute Kapelle Die Fideliskapelle war auch Namensgeber des benachbarten Stadttors vorher Rudlfstor genannt im inneren Stadtmauerring Fidelistor auch als Kapuzineror bezeichnet 1865 abgebrochen Nach Grundung der Schwabischen Kapuzinerprovinz 1781 wurde das Kloster dort eingegliedert Im Zuge der Sakularisation Anfang des 19 Jahrhunderts wurde das noch von zwolf Patres und vier Brudern bewohnte Kloster erst dem Deutschen Orden zugesprochen bis es 1805 in Besitz des Hauses Baden gelangte Baden verfugte bereits im Fruhjahr 1806 uber die Auflosung des Kapuzinerklosters den noch ubrigen Ordensbrudern wurde ab 1809 das aufgeloste Uberlinger Franziskanerkloster als Wohnung zur Verfugung gestellt 1817 lebten dort noch vier Bruder drei Jahre spater starb dort der letzte von ihnen Die noch erhaltenen Reste der klostereigenen Bibliothek wurden 1832 Teil der Leopold Sophien Bibliothek Aufgaben und Tatigkeiten Die Arbeit der Kapuziner in Uberlingen umfasste die fur den Bettelorden typischen Aufgaben wie seelsorgerische Tatigkeiten Predigt und Armenfursorge Dabei wirkte ihre Seelsorge nicht nur in der Reichsstadt sondern auch in angrenzenden Gebieten wie der vorderosterreichischen Landgrafschaft Nellenburg Besonders verdient machte sich der Orden um die Versorgung von Pestkranken wahrend einer Epidemie im Jahr 1635 Einzelne Ordensmitglieder waren auch um die Forderung der stadtischen Schuleinrichtungen bemuht etwa Pater Salesius Wiener der 1786 eine Normalschule einrichtete im Gegensatz zu den Franziskanern in Uberlingen die die Lateinschule fuhrten Diese Normalschule war eine Grundlage fur die spatere Volksschule Nach der SakularisationDie badische Regierung verausserte 1809 das ehemalige Kapuzinerkloster an einen Uberlinger Gastwirt der dort eine Badeanstalt mit Gastwirtschaft Zum Schwanen einrichtete die von der benachbarten Heilquelle gespeist wurde Gleichzeitig begann der teilweise Abbruch der Klostergebaude um durch Verkauf der Materialien das Bad finanzieren zu konnen Nordseite der ehemaligen Kapuzinerkirche Nach dem wirtschaftlichen Niedergang der Badeanstalt Zum Schwanen erwarb die Stadt im Jahr 1818 die gesamte Anlage Sie gelangte aber kurz darauf wieder in private Hand Zu dieser Zeit wurde die Kapuzinerkirche schliesslich komplett ausgeraumt der Altar wurde u a in die Sipplinger St Martinskirche gebracht wurde aber 1896 ersetzt und im Zusammenhang mit dem Bau des benachbarten Bad Hotel um 1825 schliesslich die Reste der Klostergebaude abgebrochen Das nun freie Gelande der abgegangenen Konventsgebaude mit dem ehemaligen Klostergarten gestaltete man mit der Zeit um 1830 und 1861 zum heutigen Badgarten auch Kurgarten um Nur die profanierte Kirche blieb erhalten und diente rund hundert Jahre lang als Badscheuer und Unterbringungsort fur weniger wohlhabende Badegaste des Bad Hotels Mit der Zeit entfernte man dort alle Hinweise darauf dass das Gebaude rund 150 Jahre lang als barocke Bettelordenskirche genutzt wurde u a wurden Dachreiter Stuck und Gewolbe entfernt Fenster zugemauert und umgeformt Nur die Form des Baukorpers und einige Fensteroffnungen lassen noch den ursprunglichen Zweck erkennen 1851 gelangte die Kirche wieder in stadtischen Besitz Um 1910 nutzte man sie fur einige Zeit als Theater und Konzertsaal und im restlichen 20 Jahrhundert hauptsachlich als Remise Lagerraum Werkstatt sowie zeitweise als Magazin Heutige Nutzung Blumenhalle in der ehemaligen Kapuzinerkirche 2021 Die nach wie vor im stadtischen Besitz befindliche Kapuzinerkirche dient seit einer teilweisen eher oberflachlichen Instandsetzung 2002 2003 wie bereits um 1910 als Ort fur kulturelle Veranstaltungen darunter in Zusammenarbeit mit dem Theater Konstanz seit 2003 als Spielstatte fur das Sommertheater Wegen Einsturzgefahr des maroden Dachstuhls musste das Gebaude im Dezember 2017 komplett gesperrt werden wodurch das Sommertheater 2018 in einen mobilen Pavillon ausweichen musste Nach erfolgten Sanierungsarbeiten wurde die ehemalige Kapuzinerkirche wahrend der Landesgartenschau 2021 durch den Fachverband Deutscher Floristen als Blumenhalle genutzt LiteraturAlfons Semler Uberlingen Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt Oberbadischer Verlag Singen 1949 Hermann Schmid Die Sakularisation der Ordenshauser in Uberlingen in den Jahren 1803 1820 Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 94 Jg Stettner Lindau 1976 ISSN 0342 2070 B Mayer O F M Cap Kapuzinerkloster Uberlingen In Die Kapuzinerkloster Vorderosterreichs In Helvetia Franciscana Heft 12 St Fidelis Buchdruckerei Luzern 1977 S 357 367 Wilfried Enderle Konfessionsbildung und Ratsregiment in der katholischen Reichsstadt Uberlingen 1500 1618 In Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg B 118 Stuttgart 1990 Alois Schneider Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege Stadt Uberlingen Hrsg Archaologischer Stadtkataster Baden Wurttemberg Band 34 Uberlingen Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege 2008 ISBN 978 3 927714 92 2 WeblinksKapuzinerkloster Uberlingen auf kloester bw de Kapuzinerkloster Uberlingen auf leo bw deEinzelnachweiseChristopher Rieck Blick auf 400 Jahre Geschichte Kapuzinerkloster drei Mal neu gebaut In Sudkurier vom 16 Dezember 2019 Informationen zur Kultur im Kapuziner Website des Sommertheater Martin Baur und Martin Deck Massive Schaden am Dach Kapuziner wird fur Veranstaltungen gesperrt In Sudkurier vom 10 Januar 2018 Hanspeter Walter Marode Kapuzinerkirche ein Schmuckstuck droht zu zerbroseln In Sudkurier vom 31 Januar 2018 Martin Deck Sommertheater Rat uberstimmt Stadt In Sudkurier vom 14 April 2018 Stefan Hilser Vorbereitungen fur den Uberlinger Kultursommer Ein Kulturpavillon entsteht In Sudkurier vom 28 Juli 2018 Kapuzinerkirche auf ueberlingen bodensee de Stefan Hilser Manner lasst besser Blumen fur Euch sprechen Gaby Hauptmann eroffnet Blumenschau in der Kapuzinerkirche In Sudkurier 10 Juni 2021 abgerufen am 10 Juni 2021

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