Dieser Artikel behandelt die Abhängigkeit von Alkohol Für andere durch Alkoholkonsum ausgelöste Krankheiten siehe die Üb
Alkoholabhängigkeit

Klassifikation nach ICD-10 | |
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F10 | Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol |
F10.2 | Abhängigkeitssyndrom |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Alkoholkrankheit (auch Alkoholabhängigkeit, Äthylismus, Dipsomanie, Potomanie, Trunksucht, Alkoholsucht oder Alkoholismus genannt) ist die Abhängigkeit von Alkohol, insbesondere der psychotropen Substanz Ethanol (Äthylalkohol).
Gemäß WHO-Schätzung hatten Stand 2024 weltweit 3,7 % aller Erwachsenen eine Alkoholabhängigkeit.
Symptome
Typisch sind fortschreitender Verlust der Kontrolle über das Trinkverhalten bis zum zwanghaften Konsum, Vernachlässigung früherer Interessen zugunsten des Trinkens, Leugnen des Suchtverhaltens, Entzugserscheinungen bei vermindertem Konsum, Toleranz gegenüber Alkohol (Abnahme der Wirkung bei gleicher Dosis: Drang zur Erhöhung der Dosis) sowie Veränderungen der Persönlichkeit.
Geschichte des Konzepts
Der schwedische Arzt Magnus Huss definierte im Jahr 1849 als erster den von ihm geprägten Begriff Alkoholismus als Krankheit. Er unterschied dabei zwischen der „acuten Alkoholskrankheit oder Vergiftung“ (Alkoholvergiftung) und dem „Alcoholismus chronicus“. Allerdings setzte sich diese Erkenntnis lange nicht durch. Abraham Baer, Gefängnisarzt in Berlin, bezeichnete 1878 als Alkoholismus die Summe der Folgeschäden.Elvin Morton Jellinek, der zeitweise für die WHO arbeitete, setzte sich 1951 mit seiner durch die Arbeit mit den Anonymen Alkoholikern inspirierten Ansicht weltweit durch, dass Alkoholismus eine Krankheit sei.
Krankheitsverlauf
Jellinek stellte 1951 eine bis heute weit verbreitete, allerdings als überholt zu betrachtende, Einteilung des Ablaufes der Alkoholkrankheit vor. Dabei unterschied er vier Phasen:
- Voralkoholische oder symptomatische Phase
- Jellinek sah als typisch für seine Prodromal- oder Vorläuferphase an, dass das Trinken in sozialen Zusammenhängen beginnt. Wie die meisten Menschen trinkt der potentielle Alkoholiker in Gesellschaft, nur dass er beim Trinken bald eine befriedigende Erleichterung verspürt. Diese schreibt er allerdings eher der Situation zu, dem Feiern, Spielen oder der Gesellschaft. Er beginnt, derartige Gelegenheiten zu suchen, in denen „nebenbei“ getrunken wird.
- Mit der Zeit entwickelt sich Toleranz gegenüber dem Alkohol, das heißt, er braucht mehr Alkohol als früher, um den angestrebten Zustand der Euphorie zu erreichen. Er trinkt häufiger, auch zur Erleichterung seines Befindens. Die psychische Belastbarkeit lässt nach, so dass er bald täglich trinkt. Ihm und seinem Umfeld fällt dies meist noch nicht auf.
- Prodromalphase
- Jellinek definiert diese als die Phase erster Auffälligkeiten.
- Beim Alkoholiker in dieser Phase treten beispielsweise Gedächtnislücken (Amnesien) auf. Er kann sich vollkommen normal verhalten und sich dennoch manchmal an wenig erinnern, ohne dass er erkennbar betrunken gewesen ist. Der Alkohol ist nun kein bloßes Getränk mehr, er wird vom Alkoholiker gebraucht. Er beginnt zu merken, dass er anders als andere Menschen trinkt, und versucht, nicht aufzufallen. Deshalb beginnt er heimlich zu trinken. Er denkt häufiger an Alkohol als üblich und trinkt die ersten Gläser hastig, um möglichst schnell die Wirkung zu bekommen. Da sich mittlerweile Schuldgefühle wegen seines Trinkens einstellen, versucht er das Thema Alkohol in Gesprächen zu vermeiden.
- Der Übergang zum chronischen Alkoholismus ist durch ein meist unauffällig gesteigertes Bedürfnis und Verlangen nach Alkohol gekennzeichnet. Nach und nach ist wegen der körperlichen Gewöhnung eine immer höhere Alkoholmenge nötig, um dieselben psychischen Effekte zu erreichen wie zu Anfang des Trinkens. Ein zunächst nur gelegentliches Erleichterungstrinken kann dann zum dauernden Entlastungstrinken ausarten.
- Kritische Phase
- Der Alkoholiker kann sein Trinken nun überhaupt nicht mehr kontrollieren. Er kann zwar über längere Zeit abstinent sein, hat jedoch nach der ersten kleinen Menge Alkohol ein nicht mehr zu beherrschendes Verlangen nach mehr, bis er betrunken oder zu krank ist um weiter zu trinken.
- Er selbst glaubt, dass er in diesen Situationen nur vorübergehend seine Willenskraft verloren hat, ist dem Alkohol gegenüber allerdings schon machtlos, d. h. alkoholabhängig. Diese Abhängigkeit ist ihm meistens nicht bewusst oder wird verdrängt. Er sucht Ausreden für sein Trinken, erst recht für seine Ausfälle, für die er überall, nur nicht in seinem Alkoholmissbrauch Gründe und Ursachen findet.
- Diese Erklärungsversuche sind ihm wichtig, da er außer dem Alkohol keine anderen Lösungen seiner Probleme mehr kennt. Er wehrt sich damit gegen soziale Belastungen. Wegen seines Verhaltens kommt es immer häufiger zu Konflikten mit der Familie.
- Ganze Familien isolieren sich, wenn sie den Trinkenden „decken“ (Co-Alkoholismus, Co-Abhängigkeit) oder die Angehörigen sich seiner schämen. Der Alkoholiker kann so in die Rolle eines Despoten geraten. Sein schrumpfendes Selbstwertgefühl kompensiert er dabei immer mehr durch gespielte Selbstsicherheit und großspuriges Auftreten.
- Der Süchtige kapselt sich zunehmend ab, sucht aber die Fehler nicht bei sich, sondern bei anderen. Er verstärkt seine soziale Isolierung immer mehr, während er zu anderen Zeiten oft geradezu verzweifelt um Nähe, Verständnis und Zuspruch bettelt. Mancher bagatellisiert sein Trinkverhalten mit bekannten Sprüchen wie „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“. Oder er verliert das Interesse an seiner Umgebung ganz, richtet seine Tätigkeiten nach dem Trinken aus und entwickelt so ein eigenbrötlerisches Verhalten mit Selbstmitleid, in dem er sich wiederum mit Alkohol „tröstet“. Soziale Isolation und Verstrickung in Lügen und Erklärungen werden zu besonders auffälligen Merkmalen von chronisch gewordenem Alkoholismus.
- Chronische Phase
- Der Alkohol beherrscht den Trinker nun vollkommen. Seine Persönlichkeit verändert sich. Er trinkt unter der Woche, am hellen Tag, schon am Morgen. Räusche können sich über Tage erstrecken. Sozialer Kontakt ist im chronischen Stadium meist nur noch mit Menschen möglich, die gleichfalls viel trinken. In der Gruppe entwickeln sie, wechselseitig bestärkt, ein noch auffälligeres Verhalten, bis im Rauschzustand der letzte Rest Anstand, Rechtsbewusstsein und Selbstachtung schwindet. Motorische Unruhe und Angstzustände können nun ein Entzugssyndrom ankündigen, das nur mit Weitertrinken vermieden werden kann.
- In dieser Phase kann kaum noch von „Befriedigung“ im Rausch die Rede sein. Vielmehr vermeidet und bekämpft der Süchtige meist nur noch schnell oder verstärkt auftretende Entzugssymptome, wenn nötig mit Hilfe von Billigprodukten oder sogar vergälltem Alkohol wie Brennspiritus.
- Im Endstadium der chronischen Phase können Alkoholpsychosen mit typischen Halluzinationen, Angst und Desorientierung auftreten, oft verbunden mit unbestimmten religiösen Wünschen. Epileptische Anfälle oder ein lebensgefährliches Delirium tremens können auftreten. Nicht wenige Alkoholiker nehmen sich das Leben.
- In dieser Endphase ist der Kranke am ehesten bereit, Hilfe anzunehmen. Einweisung in ein geeignetes, meist psychiatrisches Krankenhaus zur „Entgiftung“ oder besser gesagt zum „körperlichen Entzug“ ist dann lebensrettend und gleichzeitig ein möglicher „Einstieg“ zur notwendigen Entwöhnungsbehandlung.
Ausprägungen der Krankheit
Magnus Huss definierte 1849 die „acute Alkoholskrankheit“: Hierzu zählte Huss neben dem, was heute als Alkoholvergiftung bezeichnet wird, auch das Delirium tremens, da es ein akuter Zustand einer chronischen Vergiftung sei. Die „chronische Alkoholskrankheit“ unterteilte er danach, ob die Symptome von der somatischen (körperlichen) oder der psychischen (seelischen) „Sphäre“ ausgehen oder aber von beiden.
Jellineks Konzept von 1951 unterteilt Alkoholkranke in fünf Typen:
- Der Alpha-Typ (Problemtrinker, Erleichterungstrinker) trinkt, um innere Spannungen und Konflikte (etwa Verzweiflung) zu beseitigen („Kummertrinker“). Die Menge hängt ab von der jeweiligen Stress-Situation. Hier besteht vor allem die Gefahr psychischer Abhängigkeit. Alphatrinker sind nicht alkoholkrank, aber gefährdet.
- Der Beta-Typ (Gelegenheitstrinker) trinkt bei sozialen Anlässen große Mengen, bleibt aber sozial und psychisch unauffällig. Betatrinker haben einen alkoholnahen Lebensstil. Negative gesundheitliche Folgen entstehen durch häufigen Alkoholkonsum. Sie sind weder körperlich noch psychisch abhängig, aber gefährdet.
- Der Gamma-Typ (Rauschtrinker, Alkoholiker) hat längere abstinente Phasen, die sich mit Phasen starker Berauschung abwechseln. Typisch ist der Kontrollverlust: Er kann nicht aufhören zu trinken, auch wenn er bereits das Gefühl hat, genug zu haben. Obschon er sich wegen der Fähigkeit zu längeren Abstinenzphasen sicher fühlt, ist er alkoholkrank.
- Der Delta-Typ (Pegeltrinker, Spiegeltrinker, Alkoholiker) ist bestrebt, seinen Alkoholkonsum im Tagesverlauf (auch nachts) möglichst gleichbleibend zu halten. Der Begriff Spiegeltrinker kommt vom Ziel einer gleichbleibenden Blutalkoholkonzentration bzw. eines konstanten Blutalkoholspiegels. Dabei kann es sich um vergleichbar geringe Konzentrationen handeln, diese steigen jedoch im Verlauf der fortschreitenden Krankheit und der damit sich erhöhenden Alkoholtoleranz meist an. Der Abhängige bleibt lange sozial unauffällig („funktionierender Alkoholiker“), weil er selten erkennbar betrunken ist. Dennoch besteht starke körperliche Abhängigkeit. Er muss ständig Alkohol trinken, um Entzugssymptome zu vermeiden. Durch das ständige Trinken entstehen körperliche Folgeschäden. Deltatrinker sind nicht abstinenzfähig und alkoholkrank.
- Der Epsilon-Typ (Dipsomanie, Quartalstrinker, Alkoholiker) erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben. Epsilon-Trinker sind alkoholkrank.
Cloninger definierte 1981 nur noch zwei Typen:
- Der Typ-I-Alkoholismus: Der „milieugeprägte“ Alkoholismus kennt sowohl männliche als auch weibliche Betroffene. Bei beiden kann der Missbrauch schwer, aber auch mild verlaufen. Die Krankheit verschlimmert sich meist schnell. Je niedriger der soziale Status, desto schwerer ist der Verlauf. Der Betroffene versucht ausgeprägt, Schaden von sich fernzuhalten, und ist relativ abhängig von „Belohnung“. Bei ihm sind Depressionen und Angststörungen verbreitet, die er mit Alkohol zu bekämpfen sucht. Die genetische Disposition ist in der Regel gering ausgeprägt.
- Der Typ-II-Alkoholismus
Dieser Typ hat ausschließlich männliche Betroffene. Der Abusus ist üblicherweise eher mittelschwer, manifestiert sich aber früh. Während die Mutter meist unauffällig ist, hat der Vater sein Alkoholproblem oft schon vor dem 25. Lebensjahr entwickelt und neigt zudem zu Kriminalität. Die Betroffenen zeigen oft asoziales Verhalten bei gleichzeitig hoher Risikobereitschaft. Sie nutzen den Alkohol zum Euphorisieren und neigen auch zum Missbrauch anderer Stimulantien. Wahrscheinlich sind hier die Gene wesentlich entscheidender als die sozialen Faktoren.
S. Y. Hill ergänzte im Jahr 1992 Clonigers Einteilung noch um den
- Typ-III-Alkoholiker, welcher ebenso wie der Alkoholiker vom Typ II stark genetisch bedingt ist, jedoch keine antisoziale Komponente aufweist.
Kritik an Jellineks Konzepten
George Eman Vaillant hält wie auch Johannes Lindenmeyer Jellineks Sicht des Krankheitsverlaufes für zu geradlinig, vorbestimmt und nicht für unaufhaltbar. Sie würde sich auf Erfahrungen, nicht jedoch auf wissenschaftliche Studien stützen. Etliche würden wieder zu maßvollem Trinkverhalten oder auch zur Abstinenz zurückfinden. Das Grundkonzept halten sie jedoch beide für korrekt.
Diagnose
ICD–10
Die ICD-10 definiert sechs Kriterien, von denen drei oder mehr mindestens einen Monat lang (oder bei kürzerer Dauer: innerhalb eines Jahres wiederholt) gleichzeitig vorhanden sein müssen, um die Diagnose eines Abhängigkeitssyndroms (F10.2) stellen zu können:
- Starkes oder zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu konsumieren (Fachterminus: Craving)
- Verminderte Kontrollfähigkeit bei der Menge, dem Beginn oder Ende des Konsums (d. h., es wird regelmäßig mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es bestehen der anhaltende Wunsch und Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren, ohne dass dies nachhaltig gelingt)
- Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion
- Nachweis einer Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere Mengen an Alkohol erforderlich)
- Einengung des Denkens auf Alkohol (d. h. Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums)
- Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschäden für den Konsumenten, obwohl der Betroffene sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder bewusst sein könnte (z. B. Leberkrankheiten wie Leberzirrhose, eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen, Verlust des Führerscheins oder Arbeitsplatzes, Trennung des Lebenspartners, Rückzug des Bekannten- und Freundeskreises etc.)
Im Gegensatz zu früheren ICD-Versionen müssen die „klassischen“ Symptome der körperlichen Abhängigkeit, d. h. Toleranz und Entzugserscheinungen, nicht mehr unbedingt vorhanden sein, wenn ausreichend andere Symptome zutreffen.
DSM-5
Das amerikanische Kategoriensystem DSM-5 enthält statt des Begriffs Alkoholkrankheit (Alcoholism) nur den wesentlich weiter gefassten Begriff Alkoholmissbrauch (Alcohol use disorder). Es sieht zwölf Kriterien vor, von denen für einen Alkoholmissbrauch zusätzlich zu klinisch bedeutsamen Leiden mindestens zwei über einen Verlauf von zwölf Monaten vorliegen müssen:
- Alkohol wird in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt konsumiert.
- anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren
- hoher Zeitaufwand, um Alkohol zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von seiner Wirkung zu erholen
- Craving oder ein starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren
- wiederholter Alkoholkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt
- fortgesetzter Alkoholkonsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen von Alkohol verursacht oder verstärkt werden
- Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Alkoholkonsums aufgegeben oder eingeschränkt.
- wiederholter Alkoholkonsum in Situationen, in denen der Konsum zu einer körperlichen Gefährdung führt
- fortgesetzter Alkoholkonsum trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch Alkohol verursacht wurde oder verstärkt wird
- Toleranzentwicklung, definiert durch eines der folgenden Kriterien:
- Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder einen erwünschten Effekt herbeizuführen
- deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetztem Konsum derselben Menge an Alkohol
- Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äußern:
- charakteristisches Entzugssyndrom in Bezug auf Alkohol (siehe Kriterien A und B für Alkoholentzug)
- Alkohol (oder eine sehr ähnliche Substanz, wie etwa Benzodiazepine) wird konsumiert, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
Zusätzlich können Einordnungen getroffen werden in:
- frühremittiert und anhaltend remittiert: Wenn die Diagnosekriterien einmal erfüllt waren, wird nach dreimonatiger Abstinenz der Zusatz frühremittiert gesetzt und nach zwölfmonatiger Abstinenz der Zusatz anhaltend remittiert. Für beide Einordnungen wird das 4. Kriterium nicht mit einbezogen.
- Wenn eine Person in geschützter Umgebung remittiert, also in Umgebungen, in denen kein Zugang zu Alkohol möglich ist (geschlossene stationäre Aufenthalte, Gefängnis o. ä.) dann wird zusätzlich In Geschützter Umgebung codiert.
- verschiedene Schweregrade (leicht, mittel, schwer):
- Leicht: 2–3 Symptomkriterien sind erfüllt
- Mittel: 4–5 Symptomkriterien sind erfüllt
- Schwer: 6 oder mehr Symptomkriterien sind erfüllt
Biologie
Alkohol beeinflusst den Stoffwechsel im Gehirn. Er stimuliert GABA-Rezeptoren und hemmt NMDA-Rezeptoren, wodurch er entspannend und angstlösend wirken kann. Da die GABA-Rezeptoren bei ständiger Stimulation Toleranz entwickeln, werden bei längerem Alkoholmissbrauch immer größere Mengen Alkohol benötigt, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die Alkohol-Effekte beruhen auch auf einer erhöhten Produktion von Dopamin und Endorphinen. Auch die starken Entzugssymptome begünstigen eine einmal vorhandene Abhängigkeit.
Bei einem Alkoholentzug wird erkennbar, dass die exzitatorischen NMDA-Rezeptoren als Gegenmaßnahme gegen die Hemmung durch den Alkohol hochreguliert und die inhibitorisch wirkenden GABA-Rezeptoren herunterreguliert wurden. Fällt der Alkohol weg, ist das exzitatorische System deutlich wirksamer als das inhibitorische. Dies erklärt die verschiedenen Symptome des körperlichen Entzugssyndroms. Durch die nicht mehr vorhandene Unterdrückung der Nervenzellen entstehen durch deren Übererregung Angstgefühle, Zittern, Halluzinationen bis hin zu Krampfanfällen. Deshalb trinkt der Kranke frühzeitig wieder Alkohol, um die quälenden Symptome zu beseitigen.
Ursachen
Genetische Faktoren
Zwillings- und Adoptionsstudien deuten darauf hin, dass das Risiko für Alkoholabhängigkeit bei nahen Verwandten von Alkoholabhängigen um das Drei- bis Vierfache erhöht ist. Genetische Faktoren erklären jedoch nur einen Teil des Risikos, ein großer Teil ist auf Umwelt- und zwischenmenschliche Faktoren zurückzuführen (z. B. kulturelle Einstellungen, Verfügbarkeit, Erwartungen bzgl. der Wirkungen des Alkohols auf Stimmung und Verhalten, persönliche Erfahrungen mit Alkohol und Belastungen).
Die Forschung geht gegenwärtig davon aus, dass die Alkoholkrankheit zu 40 bis 60 % genetisch beeinflusst wird. Dies bezieht sich vor allem auf angeborene Unterschiede bei der Alkoholverträglichkeit bzw. der Abbaukapazität der Leber. Hierzu zählt beispielsweise das Enzym Alkoholdehydrogenase. Bei manchen Menschen liegt eine Variante mit verminderter Aktivität vor, wodurch es zu schwereren Vergiftungserscheinungen kommt. Dadurch wird eine Alkoholabhängigkeit unwahrscheinlicher. Menschen, die vergleichsweise viel Alkohol vertragen, sind hingegen besonders gefährdet, auf lange Sicht alkoholabhängig zu werden.
Zudem gibt es Hinweise auf angeborene Unterschiede im Verhältnis zwischen angenehmer Hauptwirkung und unangenehmer Nachwirkung des Alkohols (Zwei-Phasen-Wirkung von Alkohol). So tritt die Wirkung des Alkohols bei Söhnen von Alkoholkranken erst bei höheren Konzentrationen ein als bei anderen Menschen. Damit es zur Alkoholabhängigkeit kommt, müssen die Betroffenen jedoch erst über eine längere Zeit erhebliche Mengen von Alkohol trinken, was nicht erblich bestimmt ist.
Genetisch bedingt sein kann auch ein Mangel des Neurotransmitters Dopamin, der beim Konsum von Alkohol vermehrt ausgeschüttet wird und die Stimmung hebt (Belohnungssystem). Weitere genetische Faktoren werden derzeit noch untersucht.
Ob eine vererbte erhöhte Aktivität des Enzyms Salsolinol-Synthase an der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit beteiligt ist, wurde untersucht. Im Tierversuch stieg nach Gabe von Alkohol die Produktion von Salsolinol und damit die Stimmung deutlich an. Weniger Salsolinol würde also weniger Belohnungsreize auslösen und damit eine geringere Gefahr bedeuten. Dies wurde mittlerweile jedoch widerlegt.
Etwa 80 % der stationär behandelten Alkoholiker haben Verwandte ersten oder zweiten Grades, die Alkoholprobleme haben. Sind Verwandte ersten Grades betroffen, ist das Risiko, auch zu erkranken, um das Siebenfache erhöht. Zudem wurde in Zwillingsstudien festgestellt, dass bei Frauen offenbar die Vererbung mehr im Vordergrund steht, während Männer stark von Umwelteinflüssen abhängig sind.
Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) schrieben in der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“, dass Untersuchungen zufolge zwei Mutationen im CRHR1-Gen (Corticotropin releasing hormone receptor 1) die Anfälligkeit zum gesteigerten Alkoholkonsum beeinflussen. Dieses Gen ist für ein Protein verantwortlich, das bei der Verarbeitung von Stress und der Steuerung von Gefühlen eine Rolle spielt. Das Risiko der Erkrankung von Kindern, die getrennt von ihren alkoholkranken Eltern aufwuchsen, ist demnach drei- bis viermal höher als das von Kindern nicht alkoholkranker Eltern.
Eine Veränderung des MAOA-Gens scheint mit Alkoholismus, Drogenmissbrauch und antisozialem Verhalten in Verbindung zu stehen (siehe auch: Warrior Gene).
Soziale Faktoren
Gesellschaftliche Ursachen
Alkohol ist in vielen Kulturen eine gesellschaftlich anerkannte, einfach und billig zu beschaffende Rauschdroge, deren Konsum in manchen Situationen geradezu erwartet wird. Beispiele sind die bürgerliche Trinkkultur (Feierabendbier, „Anstoßen“ mit Glückwunsch), High-Society-Treffen (Whiskey und Zigarren) oder die Verbrüderung durch gemeinsames „Saufen“ (siehe dazu Trinkkultur in Europa#Trinksitten). Der Konsum von Alkohol wird bis zu einem gewissen Grad in allen Gesellschaftsschichten akzeptiert.
Insbesondere von Männern wird oft eine gewisse Trinkfestigkeit als Beweis von Männlichkeit und Belastbarkeit erwartet. Da starker Alkoholkonsum die Alkoholtoleranz erhöht, fördert diese gesellschaftliche Statusdefinition auch die Verbreitung von Alkoholismus.
Nachgewiesen ist, dass Belastungen in der Arbeitswelt zu den Faktoren gehören, die das Suchtrisiko erhöhen (siehe dazu auch: Gratifikationskrise).
Familiäre Ursachen
Kinder suchtkranker Eltern werden statistisch gesehen häufiger abhängig als andere Kinder. Das Aufwachsen mit einem Suchtkranken in der Familie stellt eine erhebliche psychische Belastung dar. Physische, psychische und sexuelle Gewalt (sexueller Missbrauch) verbunden mit Sucht in der Herkunftsfamilie sind erhebliche Risikofaktoren. Töchter aus Sucht-Familien heiraten auch deutlich häufiger selbst wieder einen Alkoholiker. Günstig wirkt sich dagegen aus, wenn die Eltern ihre Alkoholabhängigkeit überwinden.
Der erste Kontakt mit Alkohol findet zumeist auf Familienfeiern statt. Kinder aus Elternhäusern, in denen viel Tabak oder/und Alkohol konsumiert werden, fangen früher und intensiver an, damit zu experimentieren. Hierbei fällt auf, dass der Einfluss des Konsumverhaltens der Mutter größer ist als der des Vaters. Erleben die Kinder dies jedoch sehr negativ, können sie auch eine ablehnende Haltung gegenüber dem Alkohol entwickeln.
Systemische Ansätze postulieren, dass in vielen Suchtfamilien dysfunktionale familiäre Muster vorliegen. Im Allgemeinen wird von starren Außengrenzen bei diffusen Innengrenzen ausgegangen, welche zu einer Isolierung dieser Familien führen, andererseits dem Jugendlichen die Ablösung massiv erschweren. Je nach Geschlecht des Alkoholkranken liegt in diesen Familien ein Muster von Konfliktvermeidung (Männer) oder Konfliktbereitschaft (Frauen) vor.
Jugendliche mit alkoholabhängigen Eltern haben eine auffallend geringe Aktivität der Amygdala (emotionales Zentrum im Gehirn), was das Risiko, selbst zu erkranken, deutlich erhöht.
Psychologische Faktoren
Im Sinne der Lerntheorie wirken die schnell eintretenden positiven Wirkungen des Alkohols (z. B. Entspannung, Glücksgefühle) als unmittelbare Verstärker für das Suchtverhalten (operante Konditionierung). In einer neutralen Situation handelt es sich um positive Verstärkung (etwas Positives kommt hinzu). In einer unangenehmen (Stress-)Situation wirkt Alkohol als negativer Verstärker, d. h., ein unangenehmer Zustand (z. B. Angst, Anspannung, Ärger) wird beseitigt. Letzteres spielt vor allem eine Rolle, wenn der Betroffene sich über längere Zeit in einer als negativ erlebten Situation befindet. Diese Mechanismen spielen eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Problematik.
Häufig hat der erste Konsum jedoch kein positives Erleben zur Folge, manchmal sogar negative Auswirkungen (z. B. bitterer Geschmack, Schwindel, Übelkeit). Beim Erstkonsum spielt die soziale Verstärkung durch Zuwendung der Bezugsgruppe (z. B. peer group) sowie die beobachtete positive Wirkung bei anderen eine wichtige Rolle (Modelllernen). Ist Alkohol leicht verfügbar, wird der Konsum in der Bezugsgruppe hoch bewertet (sozialer Druck), besteht eine starke Bindung des Betroffenen an diese Gruppe und ist er durch diese stark beeinflussbar, ist die Wahrscheinlichkeit zum Konsum hoch. Eine positive (siehe Sozialkognitive Lerntheorie) bei sozialen Vorteilen des Alkoholkonsums (Kontakterleichterung, Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bezugsgruppe etc.) oder der Wirkungen der Substanz stellen ebenfalls Risikofaktoren dar. Günstig wirken sich allgemeine Lebenskompetenzen wie z. B. Fähigkeiten zur Stressbewältigung, Selbstsicherheit und Kommunikationsfähigkeit (vgl. auch Soziale Kompetenz) aus, sowie im Besonderen die Fähigkeit, Konsumangebote trotz sozialen Drucks ablehnen zu können. Eine kritische Einstellung und ein kritischer Umgang mit legalen psychoaktiven Substanzen ist ebenfalls ein Schutzfaktor.
Die Attributionstheorie postuliert bei Alkoholkranken ein bestimmtes Muster an Kontrollüberzeugungen, was sich jedoch nur auf den Alkoholkonsum bezieht. Es wird davon ausgegangen, dass Alkoholkranke dazu neigen, ihren Alkoholkonsum eher external zu attribuieren. Das bedeutet, dass die Ursachen für das Trinkverhalten externen, nicht von ihnen kontrollierbaren Faktoren zugeschrieben wird. Diese generalisierte Erwartungshaltung wird durch soziales Lernen erworben.
Bisher konnte keine spezifische Suchtpersönlichkeit gefunden werden. Von verschiedenen Autoren v. a. psychodynamischer Ausrichtung wird jedoch angenommen, dass Alexithymie (Schwierigkeit, Gefühle zu benennen, zu unterscheiden und auszudrücken) bei Abhängigen überzufällig häufig ist.
Verschiedene Studien belegen zudem einen engen Zusammenhang zwischen Sensation Seeking und Suchtverhalten, wobei biologische Mechanismen angenommen werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sensation seeking nur ein vordergründiges Symptom einer zugrunde liegenden ADHS ist.
Weitere Schutz- und Risikofaktoren
Gestilltwerden verringert möglicherweise das Risiko, alkoholkrank zu werden. Das ergab eine Auswertung der „Copenhagen Perinatal Cohort“ Studie. Die Langzeituntersuchung umfasst die Daten von 6562 inzwischen 44- bis 46-jährigen Kopenhagenern. Das Risiko, alkoholabhängig zu werden, war für Probanden, die als Kind nur kurz gestillt wurden, um fast 50 Prozent höher als das von Teilnehmern, die lange gestillt worden waren. Eine hohe Testosteronkonzentration während der Embryonalentwicklung scheint ein Risikofaktor für die spätere Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit zu sein.
Soziale Folgen
Wesensveränderung
Die alkoholtoxische Wesensveränderung ist eine der schwerwiegendsten Folgen des Alkoholkonsums. Sie ist eine Folge von langjährigem und regelmäßigem Alkoholkonsum. Die Wesensveränderung ist bei Alkoholabhängigen unterschiedlich. Neben deutlicher Beeinträchtigung der Leistung von Gedächtnis, Konzentration, Antrieb und Aufmerksamkeit fällt ein häufiges Auftreten von Eifersuchtswahn auf. Betroffen sind vor allem die Reaktionsmuster auf alltägliche Belastungen und Konflikte, wodurch die Gesamtpersönlichkeit unharmonisch-entdifferenziert wirkt. Als Komorbiditäten (Begleiterkrankung) können auch Depressionen auftreten. In der Folge langfristigen Alkoholismus kommt es auch zu psychotischen Störungen, die bislang nicht vorhanden waren. Zudem engen sich die Interessen stark auf die Sucht ein, während bisherige Aktivitäten sowie Körperpflege und -hygiene vernachlässigt werden. Sehr problematisch ist die oft erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft. Bis zu 35 % der Fälle häuslicher Gewalt sind auf Alkoholkrankheit zurückzuführen. Zur Wesensveränderung gehört auch die Neigung, die Alkoholkrankheit zu leugnen oder zu bagatellisieren.
Folgen für die Familie
Die Probleme eines Alkoholkranken werden oft vom Lebenspartner und von der ganzen Familie mitgetragen oder kompensiert. Einerseits gewinnen letztere aus ihrer Hilfeleistung eine persönliche oder gesellschaftliche Anerkennung, andererseits auch eine Entwertung. Langfristig kann sich bei ihnen ein Ausgebranntsein entwickeln, das Burnout-Syndrom. Das Gefühl, dem Alkoholkranken zu helfen, kann anfangs das persönliche Selbstwertgefühl steigern. Später dominiert ein Gefühl der Hilflosigkeit. Dieses Verhalten ist als „Helfersyndrom“ bekannt. In Selbsthilfegruppen wird die Alkoholkrankheit als Familienkrankheit gesehen. Der Grund: In der Familie bzw. in der Partnerschaft sind oft alle an einer Manifestation der Sucht und deren sozialen Folgen beteiligt. Durch Verleugnung der Probleme und der Denkmuster, aber auch durch das Verhalten der Angehörigen selbst wird die Krankheit des Alkoholikers stabilisiert und ein professioneller Versuch der Genesung erschwert. Partner, die solchen Mechanismen unterliegen, werden als Co-Alkoholiker bezeichnet.
Kinder
Besonders leiden Kinder und Jugendliche in alkoholbelasteten Familien. Sie haben unter anderem in der Schule und beim Berufseinstieg vielfach schlechtere Chancen. Viele Kinder bekommen selber, zum Teil auch (epi-)genetisch bedingt, psychische oder Alkoholprobleme – teilweise lebenslang. U. a. wegen der schlechten Erfassbarkeit ist die Gruppe der Kinder bisher wenig beachtet.
Insbesondere führt das fetale Alkoholsyndrom zu kognitiven Beeinträchtigungen.
Nach Angaben von Kinderschutzvereinen und Diakonie kommt es in Familien mit Alkoholkranken vergleichsweise häufig zu Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern. Der Grad der Störung der Kinder wird durch die elterliche Komorbidität, den Zeitpunkt des Beginns der Abhängigkeit der Eltern, das Erziehungsverhalten und die Stärke der Exposition mit dem alkoholisierten Elternteil beeinflusst. Mögliche Symptome bei Kindern alkoholkranker Eltern sind Essstörungen, Angststörungen, Affektive Störungen, eine eigene Alkoholabhängigkeit und ein erniedrigter Intelligenzquotient.
Soziale Folgen sind häufigere Unterrichtsausschlüsse, Disziplinprobleme in der Schule und mehr Fehlzeiten. Außerdem benötigen sie mehr Unterstützung durch Schulpsychologen und haben ein erhöhtes Risiko die Schule abzubrechen.
Kinder können sich fälschlicherweise selbst die Schuld für das Trinkverhalten der Eltern geben.
Gesellschaftliche Kosten
Die Folgekosten der Alkoholkrankheit sind sehr hoch. Der Direktor für Gesundheitsförderung bei der Weltgesundheitsorganisation bezifferte 2024 die Kosten alkoholbedingter Erkrankungen (Krankheitskosten, Kosten für Fehlzeiten und Rehabilitationskosten) in Deutschland auf 57 Milliarden Euro jedes Jahr. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums betrugen die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten in Deutschland für Unfälle unter Alkoholeinfluss in den Jahren 2010 bis 2014 insgesamt 7,77 Milliarden Euro.
Unter Alkoholeinfluss werden außerdem zahlreiche Straftaten wie Diebstahl, Einbruch, Raub und Betrug begangen, deren Schadenssumme in Deutschland in den Jahren 2011 bis 2015 insgesamt mehr als 103 Millionen Euro betrug.
Dazu kommen erhebliche Kosten im Gesundheitssystem einschließlich indirekter Kosten, z. B. durch Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung (volkswirtschaftliche Verluste) oder erhöhte Scheidungsraten.
Folgekrankheiten
Wer alkoholkrank ist, hat eine im Durchschnitt 20 Jahre geringere Lebenserwartung. Langfristiger Alkoholmissbrauch bedingt oft (teils chronische) Folgekrankheiten:
Bösartige Tumoren
2016 zeigte eine Metastudie, dass es starke Hinweise darauf gibt, dass Alkoholkonsum ursächlich verantwortlich für Rachen-, Speiseröhren-, Leber-, Dickdarm-, Mastdarm-, Brust- und Kehlkopfkrebs ist und dass angenommen werden kann, dass Alkoholkonsum 2012 für 5,8 % aller Krebstode weltweit verantwortlich zu machen war.
Leber
Durch die erhöhte Belastung mit Alkohol erhöht das Organ zunächst seine Fähigkeiten, dieses Gift abzubauen. Die Leber vergrößert sich, bis sie zur Fettleber wird. Oft entwickelt sich bei anhaltender Belastung eine Alkohol-Hepatitis und eine Leberzirrhose mit den entsprechenden Folgen. Die Leber kann dann ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Als Folge der Leberzirrhose können sich Krampfadern in der Speiseröhre bilden. Diese sind eine zusätzliche Gefahr, da der Betroffene verbluten kann. Die Letalität (Sterblichkeit) einer solchen Blutung liegt bei über 30 %. Eine weitere häufige Komplikation ist die Hepatische Enzephalopathie. Sie entsteht, da die geschädigte Leber das durch natürliche Verdauungsprozesse im Darmtrakt entstehende Ammoniak und weitere Giftstoffe nicht mehr vollständig verstoffwechseln kann. So gelangt Ammoniak in den Blutkreislauf und dringt über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn. Dort kommt es zum Anschwellen der Astrozyten, was zur Bildung eines Hirnödems beitragen kann. Im Endstadium kann die Hepatische Enzephalopathie zum Leberkoma führen.
Bauchspeicheldrüse
Auch die Bauchspeicheldrüse reagiert empfindlich auf Alkohol. Sie kann sich akut oder chronisch entzünden (Pankreatitis). Eine akute Pankreatitis kann direkt tödlich sein. Folgen einer chronischen Pankreatitis können eine exokrine Pankreasinsuffizienz, bei der das Organ nicht mehr genug Verdauungsenzyme bildet, und/oder auch ein Diabetes mellitus sein.
Muskulatur
Skelettmuskulatur und Herzmuskel werden geschädigt (alkoholische Myopathie bzw. Kardiomyopathie I41.4).
Die mit der Ziffer G72.1 im ICD-10 codierte alkoholische Myopathie tritt bei bis zu 30 bis 40 % aller chronischen Alkoholiker auf. Dabei sind die Beine meist schwerer betroffen als die Arme. Durch die toxischen (giftigen) Wirkungen des Alkohols entsteht eine Rhabdomyolyse, d. h., die Muskelfasern zersetzen sich. Die akute alkoholische Myopathie tritt bei etwa einem Prozent der Kranken auf. Sie zeigt sich u. a. durch Anschwellen, starke Schmerzen und Krämpfe in den betroffenen Muskeln.
Stoffwechsel
Übermäßiger Alkoholkonsum kann Gicht auslösen, da Carbonsäuren mit Harnsäure im Ausscheidungsmechanismus der Niere konkurrieren. Zudem liefert Bier durch darin enthaltene Hefereste zusätzlich Purine. Hormonelle Störungen können durch mangelnde Leistungsfähigkeit der Leber im Hormonabbau vielfältige Symptome hervorrufen, insbesondere im Wasser- und Elektrolythaushalt und bei den Sexualhormonen. Das kann zu charakteristischer „Verweiblichung“ der Figur (Brust, Bauch) führen.
Herz-Kreislaufsystem
Alkoholmissbrauch kann zu Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen (unter anderem der o. g. alkoholischen Kardiomyopathie) und Anämie (Hyperchrome, makrozytäre Anämie) beitragen. Anämie ist vor allem durch alkoholbedingten Mangel an Folsäure und Vitamin B12 verursacht.
Das Risiko für Koronarsklerose (Verkalkung der Herzkranzgefäße) und Schlaganfall ist bei moderatem Alkoholkonsum möglicherweise sogar seltener als in der Normalbevölkerung, da Alkohol unter anderem das HDL-Cholesterin erhöht und damit Ablagerungen an den Gefäßwänden verhindert. Möglicherweise haben auch gewisse Inhaltsstoffe, z. B. die Polyphenole im Wein, eine protektive Wirkung. Der gerinnungshemmende Effekt von Alkohol (Hemmung der Thrombozytenaggregation) könnte hier auch eine Rolle spielen. Bei höherem Alkoholkonsum (> 30 g/Tag) nimmt das Gesamtrisiko für eine koronare Herzerkrankung (KHK) jedoch zu.
Magen-Darm-Trakt
Chronischer Alkoholkonsum, oft in Verbindung mit Fehlernährung oder Tabakkonsum, schädigt die Schleimhäute in Mund, Rachen, Speiseröhre und Magen. Am häufigsten sind Speiseröhrenentzündungen und Magenschleimhautentzündungen (Gastritis). Krebserkrankungen im Nasenrachenraum und Kehlkopfkrebs sind bei Alkoholkranken häufiger als in der übrigen Bevölkerung; besonders hochprozentige Getränke begünstigen Speiseröhrenkrebs. Das Risiko von Mundhöhlen- und Zungengrundkrebsen vervielfacht sich bei gleichzeitigem Rauchen und Trinken. Hinzu kommen bei Leberzirrhose, die schon erwähnten Krampfadern in der Speiseröhre, durch welche viele Patienten verbluten. Außerdem verursacht das im Darmtrakt entstehende Ammoniak im fortgeschrittenen Stadium der Leberzirrhose häufig eine Hepatische Enzephalopathie, da die geschädigte Leber nicht mehr dazu fähig ist, Giftstoffe regulär zu verstoffwechseln.
Nervensystem
Durch chronischen Alkoholkonsum kommt es zu Zerstörungen der Axone wie der Myelinscheiden des Gehirns und des peripheren Nervensystems. Dies geschieht vermutlich zum einen durch direkte Schädigungen der Axone durch die zelltoxischen Eigenschaften des Alkohols, zum anderen durch eine Beeinträchtigung der Myelinbildung als Folge fehlender neurotroper Vitamine (Vitamine der B-Gruppe, vor allem Thiamin). Als Ursachen hierfür werden einseitige Ernährung, ein generell erhöhter Vitaminbedarf und Resorptionsstörungen durch die Veränderungen im gastrointestinalen System (Magen-Darm-Trakt) diskutiert.
Schon bei einzelnen Räuschen treten Gedächtnislücken („Filmrisse“) auf. Langfristig entstehen chronische neuropsychologische Schwächen in Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Lernfähigkeit, räumlichem Vorstellungsvermögen, Zeitwahrnehmung und Problemlösungsstrategien. Dazu entwickeln sich häufig soziale Störungen wie alkoholischer Eifersuchtswahn und sexuelle Deviation.
Eine schwere langfristige Folge am Zentralnervensystem ist das Wernicke-Korsakow-Syndrom. Hierbei kommt es typischerweise – häufig im Zusammenhang mit einem Entzug – zunächst zur Wernicke-Enzephalopathie, einer neurologischen Erkrankung aufgrund eines Vitamin-B1-Mangels mit Ophthalmoplegie (Augenmuskellähmung mit Doppelbildern), Ataxie (unkoordinierte, oft überschießende Bewegungen speziell beim Gehen) und Bewusstseinsstörungen. Hierauf folgen Gedächtnisstörungen, welche als amnestisches Syndrom, Korsakow-Syndrom oder Korsakow-Psychose bezeichnet werden. Charakteristisch sind schwere Störungen der Merkfähigkeit und zunehmend auch des Langzeitgedächtnisses (v. a. des episodischen Gedächtnisses), wobei Gedächtnislücken häufig durch Konfabulationen ausgefüllt werden. Anatomisch findet man Veränderungen im Bereich des Zwischen- und Mittelhirns.
Zudem kann bei chronischem Alkoholkonsum im Rahmen einer Pellagra ein Demenzsyndrom entstehen. Ursächlich ist ein Mangel an Nicotinsäure (Vitamin B3) oder Tryptophan. Neuropathologisch finden sich vor allem Veränderungen der großen Neurone des Motorcortex. Die Basalganglien, das Kleinhirn oder das Vorderhorn (vgl. Hirnventrikel) können jedoch auch betroffen sein. In Folge können depressive Zustände, Müdigkeit, Konzentrationsminderung, Verwirrtheit, Halluzinationen oder Optikusneuropathie auftreten, sowie (meist als Vorstufe) Appetitlosigkeit, Diarrhö, Glossitis, Anämie und Hautrötungen (Erythema).
Auch kann es infolge einer alkoholischen Lebererkrankung zu einer hepatocerebralen Degeneration kommen. Betroffen sind meist die Basalganglien und das Kleinhirn. Die Beeinträchtigungen sind nicht reversibel.
Häufig kommt es im Verlauf einer alkoholinduzierten Leberzirrhose zu einer hepatischen Enzephalopathie. Neben einem Teil eines Demenzsyndroms können sich Auffälligkeiten wie zerebellare Ataxie, Dysarthrie, Tremor und Choreoathetose (ausfahrende Bewegungen von Händen oder Füßen) zeigen. Die hepatische Enzephalopathie entsteht durch die Unfähigkeit der geschädigten Leber, Ammoniak und andere im Darm entstandene schädliche Stoffe regulär zu verstoffwechseln. So gelangen Ammoniak und andere Gifte ungehindert in den Blutkreislauf und dringt durch die geschwächte Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn. Dort verursacht es ein Anschwellen der Astrozyten, was zur Bildung eines Hirnödems führen kann. Im Endstadium progressiert die Hepatische Enzephalopathie bis zum Leberkoma.
Die Spätatrophie des Kleinhirns ist eine häufige und irreversible degenerative Schädigung des Kleinhirns, die vorzugsweise bei Männern auftritt. Hierbei kommt es vor allem zu einer zunehmenden zerebellaren Gangataxie, Extremitätenataxie (vor allem der Beine), Dysarthrie und Polyneuropathie. Als Ursachen werden Thiaminmangel, ein unmittelbar toxischer Effekt des Alkohols und Elektrolytverschiebungen diskutiert. Neuropathologisch findet sich häufig eine Atrophie der Purkinjezellen im Bereich des vorderen und oberen Kleinhirnwurms.
Die zentrale pontine Myelinolyse ist eine seltene Erkrankung, die den Pons (Teil des Stammhirns) betrifft. Typisch ist die relativ rasche Entwicklung von Lähmungserscheinungen (Paraparese, Tetraparese, oder Pseudobulbärparalyse) sowie einer deutlichen Bewusstseinseinschränkung. Häufig kommt es begleitend zu einer Wernicke-Enzephalopathie.
Das Marchiafava-Bignami-Syndrom ist eine ebenfalls seltene Erkrankung, die meist bei Männern mit chronischem Alkoholmissbrauch und Mangelernährung auftritt. Betroffen ist das Corpus callosum. Es kann zu Krampfanfällen, Vigilanzstörungen, Spastik, Tremor, frontale (z. B. Logorrhoe, Aggressivität), Apathie und apraktischen Störungen kommen.
Zur Tabak-Alkohol-Amblyopie kann es bei Alkoholabusus und Mangelernährungen in Kombination mit Tabakkonsum kommen. Hierbei kommt es zu einer Schädigung des Sehnervs mit Verlust der Sehschärfe.
Schädigungen der Hirngefäße erhöhen zudem das Risiko für Schlaganfälle und Hirnblutungen (subkortikale Sklerose).
Schäden des Rückenmarks (funikuläre Myelose) werden durch den alkoholismusbedingten Mangel an Vitamin B12 verursacht.
Die Polyneuropathie ist eine häufige chronische neurologische Erkrankung in Verbindung mit einem Alkoholabusus. Sie betrifft das periphere Nervensystem. Anfangs bestehen die Symptome meist in Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen wie Kribbeln, v. a. der unteren Extremitäten (Beine), später auch in motorischen Einschränkungen. Als Grenzwert der Entstehung der Polyneuropathie wird ein Wert von 60 g reinem Alkohol pro Tag angesehen.
Sonstiges
Die Annahme, dass eine gerötete Knollennase (Rhinophym) ursächlich mit Alkoholmissbrauch zu tun habe, ist verbreitet, aber irrig. Allerdings beeinflusst der Konsum von Alkohol durch die Gefäßerweiterung die Entwicklung eines Rhinophyms ungünstig.
Chronischer Alkoholismus verringert die Produktion des Proteins Folattransporter 1 in den Nierenzellen und damit die Wiederaufnahme des ausgeschiedenen Vitamins Folsäure. Zudem nimmt der geschädigte Darm nur noch einen Bruchteil der Folsäure auf, die ohnehin oft in der Nahrung nicht ausreichend enthalten ist. Beide Faktoren erklären zu niedrige Folat-Plasmagehalte bei diesen Kranken (Folge: weitere Stoffwechselstörungen und Fehlgeburten).
Eine englische Studie (2012), die etwa 4000 Schwangere befragte und untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass sich auch kleine Mengen Alkohol auf die Intelligenz der Kinder negativ auswirken.
Alkoholentzugssyndrom
Ein Entzugssyndrom kann auftreten, wenn der Alkoholkonsum reduziert oder abrupt beendet wird. Dabei können heftige bis lebensbedrohliche Entzugserscheinungen auftreten. Entzugssymptome sind Übelkeit, Nervosität, Schlafstörungen, der starke Drang, Alkohol trinken zu müssen („Saufdruck“), Gereiztheit und Depression. Ist die körperliche Abhängigkeit schon fortgeschritten, kommen beispielsweise starkes Schwitzen, Zittern (vor allem der Hände), grippeähnliche Symptome und – in äußerst schlimmen Fällen – Krampfanfälle hinzu, mit Zungenbiss und Halluzinationen bis zum gefürchteten Delirium tremens.
Das unvollständige Delir (sogenanntes „Prädelir“) zeigt vor allem gegen Abend Halluzinationen, Schlafstörungen und Schreckhaftigkeit. Der Patient schwitzt und zittert, Grand-Mal-Krampfanfälle können vorkommen. Das eigentliche Delirium tremens macht sich bemerkbar durch Desorientiertheit, Übererregbarkeit und psychotische Erscheinungen wie illusionäre Verkennung sowie optische (gesehene) und taktile (gefühlte) Halluzinationen. Das vegetative Nervensystem entgleist, der Patient bekommt Fieber, Bluthochdruck, einen zu schnellen Puls (Tachykardie) und schwitzt sehr stark (Hyperhidrose). Zittern (Tremor) ist obligatorisch. Sieben Prozent aller Delirien verlaufen lebensgefährlich mit schweren Kreislaufstörungen.
Diagnostik
Selbsteinschätzung
Häufig geht der medizinischen Diagnostik die Erkenntnis des Alkoholkranken oder -gefährdeten voraus, dass mit dem eigenen Alkoholkonsum „etwas nicht stimmt“. In dieser Phase können Selbsttests u. a. im Internet oder aus Informationsmaterial der Beratungsstellen hilfreich sein.
Klinisch-psychologische Diagnostik
Es können vier Bereiche der klinisch-psychologischen Diagnostik bei Alkoholkranken unterschieden werden:
1. Screeningverfahren
Screeningverfahren sind vor allem für die Hausarztpraxis geeignet. Sie können erste Hinweise darauf liefern, ob eine Alkoholerkrankung vorliegt. Zur Stellung einer Diagnose reichen sie nicht aus, hierzu bedarf es einer differenzierteren Diagnostik. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass Betroffene, die ihr Alkoholproblem nicht zugeben wollen (aufgrund mangelnder Krankheitseinsicht oder Verbergungstendenzen), auch nicht „entdeckt“ werden.
- Der AUDIT-Test (Alcohol Use Disorders Identification Test) wurde von Babor und Kollegen 1992 im Auftrag der WHO entwickelt. Es handelt sich um ein reines Screeningverfahren, das anhand von zehn Fragen hauptsächlich persönliche Trinkgewohnheiten erhebt. Als Kurzversion für die Hausarztpraxis liegt der AUDIT-C vor, der ausschließlich die drei Konsumfragen des AUDIT beinhaltet.
- Der MALT (Münchner Alkoholismustest) von Feuerlein und Kollegen besteht aus zwei Teilen, einem Fremdbeurteilungsteil (Laborwerte, Entzugserscheinungen, Folgeerkrankungen etc.) und einem Selbstbeurteilungsteil. Er ist auch zur Anamneseerhebung geeignet.
- Das CAGE-Interview besteht aus vier Fragen. Liegen mindestens zwei „Ja“-Antworten vor, weist dies auf eine Alkoholabhängigkeit hin.
- C = Cut down: „Haben Sie (erfolglos) versucht, Ihren Alkoholkonsum einzuschränken?“
- A = Annoyed: „Haben andere Personen Ihr Trinkverhalten kritisiert und Sie damit verärgert?“
- G = Guilty: „Hatten Sie schon Schuldgefühle wegen Ihres Alkoholkonsums?“
- E = Eye Opener: „Haben Sie jemals schon gleich nach dem Aufstehen getrunken, um ‚in die Gänge zu kommen‘ oder sich zu beruhigen?“
2. Diagnostik der Entstehungsbedingungen
- Eine ausführlichere Differentialdiagnostik ist mit dem (TAI) möglich. Hier werden anhand von 90 Fragen sieben Dimensionen abgebildet: „Schweregrad“, „Soziales Trinken“, „Süchtiges Trinken“, „Motive“, „Schädigung“ sowie im Fall bestehender Partnerschaften „Partnerprobleme wegen Trinken“ und „Trinken wegen Partnerproblemen“.
- Der (FFT) von Beltz-Weinmann und Metzler (1997) gibt Aufschluss, welche sozialen und intrapsychischen Funktionen der Alkohol übernommen hat, und liefert indirekt Informationen über die dahinterliegenden Erwartungshaltungen.
- Die Toronto Alexithymia Scale ist ein geeignetes Instrument, um alexithyme von nicht-alexithymen Betroffenen zu unterscheiden.
- Mit Hilfe des (TPQ) von Cloninger kann u. a. die bei Suchterkrankten oft vorhandene Persönlichkeitseigenschaft des Sensation Seeking erfasst werden. Diese entspricht in etwa Cloningers Dimension des Novelty Seeking.
- Zur Erfassung der Stressverarbeitung des Betroffenen kann der (SVF) von Janke und Kollegen eingesetzt werden.
- Zur Erfassung von Auslösereizen für den Alkoholkonsum kann zudem die in der Verhaltenstherapie übliche Methode der Tagebuchführung eingesetzt werden. Dabei werden täglich die konsumierte Menge an Alkohol, Ort bzw. Auslösesituation und die persönliche Reaktion (Gedanken, Gefühle, Verhalten) notiert.
3. Diagnostik hirnorganischer Folgeerkrankungen
Die Diagnose von hirnorganischen Folgeerkrankungen und Komplikationen wie z. B. des Korsakow-Syndroms oder der hepatischen Enzephalopathie bedarf (neben der medizinischen Diagnostik) geeigneter neuropsychologischer Testverfahren (z. B. zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen oder exekutiver Funktionen). Die Auswahl geeigneter Testverfahren und deren Auswertung sollte von einem diagnostisch erfahrenen Psychologen bzw. Neuropsychologen durchgeführt werden. Zur Früherkennung der Hepatischen Enzephalopathie geben bspw. der Animal-Naming-Test, der Zahlen-Verbindungs-Test oder die Schriftprobe erste Anhaltspunkte.
4. Diagnostik möglicher psychischer Grund- oder Begleiterkrankungen
Nicht selten liegt bei einer Alkoholkrankheit ursprünglich oder zusätzlich eine andere psychische Erkrankung vor, wie z. B. eine Angststörung, Depression oder Persönlichkeitsstörung. Die Diagnose sollte ebenfalls anhand geeigneter diagnostischer Verfahren gestellt werden, die für die jeweilige Erkrankung vorliegen.
Laborwerte
Veränderungen bei chronischer Belastung der Leber
Alkohol wird in der Leber vorwiegend durch das Enzym Alkoholdehydrogenase abgebaut. Ist die Leber bei hohen Alkoholmengen mit dem Abbau überfordert, wird sie durch nicht mehr vollständig abgebaute Stoffwechselprodukte sukzessive geschädigt im Sinne einer Entzündung (toxische Hepatitis). Zunächst ist meist lediglich die Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT) als Ausdruck des Leberzellmembranschadens erhöht. Der Anstieg der Enzyme Aspartat-Aminotransferase (GOT/ASAT, Mitochondrien + Zytoplasma, leberunspezifisch) und Alanin-Aminotransferase (GPT/ALT, Zytoplasma, leberspezifisch) dokumentieren die weitergehende Entzündung. Mit Hilfe einer Verrechnung von AST und ALT im Rahmen des de Ritis-Quotienten können andere Ursachen ausgeschlossen und es kann eine grobe Einschätzung der Schwere erfolgen. Weitere unspezifische Enzyme (Alkalische Phosphatasen (AP), Laktatdehydrogenase (LDH)) und (indirektes Bilirubin, Ammoniak) können im Verlauf ansteigen.
Bei weiterer Schädigung geht fortschreitend und irreversibel Lebergewebe unter und wird in funktionsuntüchtiges Bindegewebe umgebaut. Dies geht mit einer Störung der Eiweißsynthesefunktion und damit Abfall von u. a. Albumin und Gerinnungsfaktoren (Quick / INR, Protein C und S) einher. Auch die Entgiftungsfunktion ist dann gestört mit Anstieg von Stoffwechselprodukten wie indirektes Bilirubin und Ammoniak.
Nachweis von Alkoholkonsum
Beim Nachweis von Alkoholkonsum wird zwischen Zustands- und Verlaufsmarkern unterschieden.
Zu den Zustandsmarkern (state marker, Konsum in den letzten Stunden und Tagen) zählen:
- Alkohol (Ethanol): Nachweis im Blut (Blutalkohol) oder in der Atemluft (Atemalkohol).
- Ethylglucuronid (EtG): Metabolit des Alkohols, Monitoring von Alkoholkonsum in den letzten Tagen zur Abstinenzkontrolle z. B. vor Lebertransplantation, Nachweis im Urin. Hochsensitiv, problematisch, da auch die Exposition durch nicht willentlichen (unintentionellen) Konsum („alkoholfreier“ Getränke (Bier, Wein), Obstsäfte, Nahrungsmittel (z. B. Sauerkraut, Marzipan, Tiramisu), Verwendung von Desinfektionsmittel oder alkoholhaltige Mundspüllösungen) nachgewiesen werden kann. Als Cut-off für die Totalabstinenz gilt ein Wert von 0,1 mg/l EtG.
- Ethylsulfat (EtS): Metabolit des Alkohols, Abstinenzkontrolle insbesondere auch in Kombination mit EtG, Nachweis im Urin.
- Phosphatidylethanol (PEth): Metabolit des Alkohols, Abstinenzkontrolle, Nachweis im Blut, positiv bei Alkoholisierung von mehr als 0,5 ‰.
Ein indirekter Nachweis des Konsums gelingt durch die Bestimmung von Verlaufsmarkern (trait marker, Konsum in letzten Wochen und Monate):
- CDT: Langzeitmarker (ab dem fünften bis zum zirka 21. Tag nachweisbar). Die Sensitivität zum Nachweis eines Konsums ab 40 g Alkohol pro Tag ist mit 63 % nur mäßig gut, kann aber durch die Verrechnung mit γ-GT im Rahmen des Anttila-Index auf 90 % verbessert werden.
- „Leberwerte“: Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT, Sensitivität 58 %), Alanin-Aminotransferase (GPT/ALT, Sensitivität 50 %), Aspartat-Aminotransferase (GOT/ASAT, Sensitivität 47 %)
- MCV: isoliert erhöht ohne relevanten Mangel an den Vitaminen B12 oder Folsäure. Sensitivität 45 %
- Ethylglucuronid: s. o., Nachweis in Haaren
Der Nachweis längerer Trunkenheitsphasen gelingt über die Bestimmung von Methanol und 2-Propanol im Rahmen einer Begleitalkoholanalyse.
Behandlung
Entgiftung
Die Entgiftung (Alkoholentzug) erfolgt meist stationär in einer speziellen Entgiftungsstation für Alkoholkranke. Dies hat den Vorteil, dass ein großer Teil der (u. U. auch lebensbedrohlichen) Entzugssymptome unter ärztlicher Aufsicht mit Medikamenten behandelt werden kann.
In Deutschland üblich ist die Verwendung von „Distraneurin“ (Wirkstoff Clomethiazol, nicht zugelassen in Österreich) oder eines Präparates vom Benzodiazepin-Typ (etwa Diazepam, Clorazepat, Oxazepam) sowie oftmals blutdrucksenkende Mittel der Wirkstoffgruppe der Imidazoline (etwa Clonidin). Unterstützend werden meist auch sedierende trizyklische Antidepressiva und nieder- oder mittelpotente Neuroleptika verabreicht. Im Delirium tremens erhält der Patient ein hochpotentes Antipsychotikum, etwa Haloperidol. Alternativ zu Clomethiazol oder Benzodiazepinen ist auch das sogenannte TT-Schema üblich, bei dem das Neuroleptikum Tiaprid und das Antiepileptikum Carbamazepin gegeben werden. Um die Gefahr von Krampfanfällen zu reduzieren, empfiehlt sich die Verwendung eines Antiepileptikums, wobei sowohl Clomethiazol als auch die Benzodiazepine selbst schon antiepileptisch wirken. Hat der Patient den Entzug überstanden, ist sein Körper vom Alkohol entgiftet. Die Sucht als solche ist damit allerdings noch nicht ausreichend bekämpft. Deshalb wird in der Klinik oft eine Langzeittherapie eingeleitet und der Kontakt mit Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen geknüpft.
Psychotherapie
Rahmenbedingungen
Die psychotherapeutische Behandlung kann stationär (i. d. R. Langzeit-Entwöhnungstherapie) und/oder ambulant erfolgen.
Häufig empfiehlt es sich, vor einer ambulanten Psychotherapie eine stationäre Behandlung in Erwägung zu ziehen. Empfohlen wird eine stationäre Therapie vor allem dann, wenn Psyche, Körper oder sozialer Bereich schwer gestört sind, der Patient von seinem Umfeld nicht ausreichend gestützt wird oder werden kann, keine berufliche Integration besteht, die Wohnsituation nicht gesichert ist oder der Alkoholiker während ambulanter oder teilstationärer Behandlung zu Rückfällen neigt. Entsprechende Therapien werden meist in speziellen Suchtkliniken als Langzeit- (10–16 Wochen) oder Kurzzeittherapie durchgeführt.
Ambulante Psychotherapien (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie) werden in Deutschland seit 1996 von Kostenträgern (Krankenkassen) übernommen. Voraussetzung für die ambulante Behandlung war bisher eine mittelfristige Abstinenz von mindestens zwei bis drei Monaten. Am 14. April 2011 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss, dass Alkoholkranke in Zukunft nicht mehr abstinent sein müssen, um eine Psychotherapie zu beginnen, wenn die Abstinenz auch kurzfristig (d. h. in maximal zehn Behandlungsstunden) ohne Entgiftungsbehandlung zu erreichen ist. Dies ist nach Ende der zehn Behandlungsstunden durch eine ärztliche Bescheinigung (die nicht vom Therapeuten selbst ausgestellt werden darf) anhand „geeigneter Mittel“ (i. w. Laborparameter) festzustellen, anderenfalls muss die Therapie beendet werden. Bei Rückfällen müssen „unverzüglich geeignete Behandlungsmaßnahmen zur Erreichung der Suchtmittelfreiheit bzw. Abstinenz“ ergriffen werden.
Erste Anlaufstellen für ambulante oder stationäre Therapie sind Suchtberatungsstellen oder psychosoziale Beratungsstellen. Auch Gesundheitsämter können weiterhelfen.
Motivierende Gesprächsführung
Die motivierende Gesprächsführung (motivational interviewing) ist eine klientenzentrierte, aber direktive Technik zum Aufbau einer intrinsischen Motivation zur Abstinenz. Sie ist daher vor allem in der Phase von Bedeutung, in der der Alkoholkranke selbst noch kein Problembewusstsein entwickelt hat oder zur Abstinenz ambivalent ist (siehe auch den Abschnitt Veränderungsmodell nach Prochaska und DiClemente in diesem Artikel).
Kognitive Verhaltenstherapie
Bei der Behandlung von Alkoholkranken können u. a. folgende kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien zum Einsatz kommen:
- Expositions- bzw. Alkoholablehnungstraining
- Herausarbeiten der individuellen Erwartungshaltungen
- Kognitives Umstrukturieren
- Erkennen internaler Auslöser
- Bewältigungsstrategien für den Umgang mit internalen Auslösern entwickeln
- Generalisierungen auflösen
- Entspannungstraining
bei Alexithymie:
- kognitives Differenzieren von Gefühlen
- Wahrnehmungs- und Verbalisierungsübungen (Erlebnis-/gefühlaktivierende Maßnahmen, Finden von Ausdrucksmöglichkeiten)
bei Sensation Seeking:
- Entwickeln eines neuen Freizeitverhaltens
- Stimulus-Ersatz für „Drogen-High“ suchen
Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Psychodynamische Psychotherapien gehen davon aus, dass unbewusste Konflikte und Defizite im Strukturniveau die Ursachen für psychische Erkrankungen sind. Ziel einer Therapie ist es, Defizite auszugleichen und dem Betroffenen seine Konflikte bewusst zu machen. Für die Sucht sehen psychoanalytische Theorien unterschiedliche Ursachen an. So wird die Sucht häufig als Abwehr gegen eine Depression verstanden. Aber auch psychotraumatische Ursachen können aus Sicht der Psychoanalyse eine Sucht unterstützen.
Weitere Psychotherapiemethoden
Psychoedukation ist in der Regel Teil jeder Psychotherapie und bedeutet Aufklärung des Patienten über seine Krankheit und deren Auswirkungen auf seinen Körper, seine Psyche und die seines Umfeldes sowie die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das Verstehen der Alkoholkrankheit durch den Patienten ist eine wichtige Voraussetzung für deren Bekämpfung. Auch kann so ein sich anbahnender Rückfall frühzeitig und besser erkannt werden. Die Motivation steigt, sich selbst und anderen keinen Schaden durch den Alkoholismus mehr zufügen zu wollen.
Paar- und Familientherapie: Die partnerschaftliche Beziehung und eventuell vorhandene Kinder haben unter dem Alkoholismus des Menschen in der Regel schwer gelitten. Unzuverlässigkeit, Unberechenbarkeit und eventuell Gewalt sowie die Co-Abhängigkeit haben das Vertrauen erschüttert und die Familie belastet und erschüttert. Die Therapie hilft nicht nur der Familie, sich selbst wieder zu stabilisieren, sondern auch dem Alkoholiker, ein sicheres und stabiles Umfeld zu bieten.
Veränderung kognitiver Verzerrungen: Die Modifikation kognitiver Verzerrungen, einschließlich der therapeutischen Variante des Approach-Avoidance Task und der Selbsthilfe-Technik Retraining in sensu, konnten in kontrollierten Studien eine gewisse Wirksamkeit bei der Reduzierung des Verlangens nach Alkohol zeigen.
Selbsthilfegruppen
Seit vielen Jahren haben sich Selbsthilfegruppen wie Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz, Guttempler oder Kreuzbund bewährt. Hier treffen sich in regelmäßigen Abständen trockene und auch nicht-trockene Alkoholiker, die über ihr gemeinsames Problem (und ihre persönlichen Probleme) sprechen. Beim Kreuzbund e. V. wird auch die Familie miteinbezogen. Selbsthilfegruppen wirken sehr unterstützend auf den Therapieerfolg. Manchmal können sie sogar als Alternative zur klassischen Therapie in Betracht kommen, besonders, wenn der Patient genügend Rückhalt durch Familie und Freunde hat.
Alkoholabhängigkeit ist immer auch Interaktion mit den Mitmenschen. Diese sind deshalb in die Behandlung einzubeziehen. Lebenspartner, Kinder und ggf. Kollegen spielen bei der Änderung auch des eigenen Verhaltens eine wichtige Rolle. Auch für Angehörige und Freunde von Alkoholikern gibt es Selbsthilfegruppen, sowohl gemeinsam mit wie auch getrennt von den Selbsthilfeangeboten für Alkoholkranke, etwa Al-Anon.
Das Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker hat auch in Kliniken Einzug gehalten. Dessen Ansatz ist ein Weg zur geistigen Gesundung über einen verhaltensbezogenen, kognitiven und spirituellen Weg. Bei Schwerabhängigen (soweit man davon sprechen kann) ohne psychische Begleitkrankheiten zeigt sich hier eine Überlegenheit gegenüber der kognitiven Verhaltenstherapie.
Forschungsgeschichte
Laut einer retrospektiven Analyse von sechs Studien der 1960er und 1970er Jahre besitzt LSD Potenzial im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung der Alkoholkrankheit. Die mit einbezogenen LSD-Studien sind jedoch zeitlich früher anzusiedeln, als die modernen Techniken der Psychotherapie und daher in ihrer Wirksamkeit nicht vergleichbar mit dieser.
Seit dem weltweiten Verbot der verbreitetsten Halluzinogene, infolge des War on Drugs des ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon ab den 1960er Jahren, war die Durchführung solcher Psychotherapien kaum noch möglich.
Veränderungsmodell von Prochaska und DiClemente
Prochaska und DiClemente postulierten in ihrem transtheoretischen Modell (TTM) fünf Phasen, die ein Alkoholkranker auf dem Weg aus der Abhängigkeit durchläuft. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Ausstieg aus der Abhängigkeit oft erst nach mehreren Anläufen gelingt. Es handelt sich um ein zirkuläres Modell, der Kreislauf kann mehrfach durchlaufen werden.
- Phase der Vorüberlegung (Precontemplation): Der Alkoholkranke schätzt sich in dieser Phase noch nicht als abhängig ein. Eine Behandlung erfolgt höchstens auf äußeren Druck, der Behandlungserfolg ist wahrscheinlich nicht von Dauer (wenn er dabei nicht in Phase 2 übergeht).
- Phase des Nachdenkens (Contemplation): Der Betroffene beginnt, über seinen Alkoholkonsum nachzudenken, wägt die Vorteile der Abstinenz (z. B. bessere Leberwerte, wieder akzeptiert werden) mit deren Kosten ab (z. B. Unsicherheit in Gesellschaft, Gefühle der Einsamkeit). Diese Phase ist in der Regel mit großer Ambivalenz, einem innerlichen Hin- und Hergerissensein, verbunden.
- Phase der Entscheidung (Preparation): Es kommt zu einem Entschluss, und Verhaltensziele des Trinkverhaltens werden festgelegt, z. B. völlige Abstinenz, kontrolliertes Trinken, oder weiterzumachen wie bisher. Konkrete Hinweise auf Handlungsmöglichkeiten sind in dieser Phase für den Betroffenen hilfreich.
- Umsetzungsphase (Action): Der Entschluss wird in die Tat umgesetzt (z. B. Entgiftung, Besuch einer Selbsthilfegruppe, Suche eines „trockenen“ Umfelds). Diese ersten Schritte sagen jedoch noch nicht viel über den Bestand der Veränderung aus.
- Phase der Aufrechterhaltung (Maintenance): Es kommt zu ersten Konfrontationen mit schwierigen „Versuchungssituationen“, in denen die vorher getroffene Entscheidung möglicherweise wieder in Frage gestellt werden kann. In dieser Phase geht es also darum, den Weg zu festigen, die Veränderungen stabil aufrechtzuerhalten, damit ein dauerhafter Ausstieg (Termination) aus der Abhängigkeit erreicht wird. Alternativ kommt es zum Rückfall (Relapse). Hierbei wird der Rückfall nicht als Misserfolg, sondern als Lernmöglichkeit angesehen. Dies setzt voraus, dass der Betroffene sich mit der Rückfallsituation auseinandersetzt und weiter aktiv an der Umsetzung seiner Entscheidung (Abstinenz) arbeitet.
Postakutbehandlung (Entwöhnungstherapie)
Postakute Behandlungen umfassen meist Maßnahmen der Entwöhnung von Alkohol zum Erhalt, der Verbesserung oder zur Wiederherstellung der Funktions- und Leistungsfähigkeit des chronisch Alkoholkranken in Alltag und Beruf. Zielgruppe sind Menschen mit schädlichem Gebrauch von Alkohol (F10.1) und Alkoholabhängigkeit (F10.2). Allerdings kommen nur 3 % aller Alkoholabhängigen in eine solche Therapie. Sie besteht aus Langzeitentwöhnung einerseits und Persönlichkeitsentwicklung und sozialem Training andererseits. Dazu wird zunächst eine gründliche Anamnese der Suchtgeschichte und des Suchtverhaltens, aber auch weiterer begleitender Störungen erstellt. Stationäre Therapien finden meist in Gruppen- und gelegentlich Einzelgesprächen statt. Sie werden von Sozialpädagogen, Psychiatern, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Heilpraktikern und Pfarrern durchgeführt.
Die wesentliche und notwendige Erkenntnis in der Therapie ist, dass der Zustand der „Alkohollosigkeit“ zwingende Voraussetzung für die „Trockenheit“ ist, dass die eigentliche Trockenheit durch persönliche und soziale Entwicklung erreicht wird und dies ein lebenslanger Prozess ist. Um dieses „Lebenslänglich“ etwas weniger unerreichbar scheinen zu lassen, propagieren Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker, sich für jeweils vierundzwanzig Stunden vorzunehmen, nicht zu trinken.
Im Rahmen einer Entwöhnungstherapie alkoholbezogener Störungen (evidenzbasierte Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) können auch niedergelassene Psychologische Psychotherapeuten die Alkoholkrankheit behandeln.
Die Therapeutische Gemeinschaft bezeichnet die Gesamtheit der an der Therapie beteiligten Personen, d. h. Ärzte, Psychotherapeuten, Pflegekräfte, Sozialarbeiter usw. sowie der Patienten. Durch sie soll ein soziales Klima entstehen, welches die Aufarbeitung der Probleme ermöglicht.
In der Praxis werden tägliche Gesprächsrunden (oft morgens) geführt, zudem hat die Gruppentherapie einen hohen Stellenwert. Die Patienten bekommen Aufgaben im Klinikalltag (Tische decken, Gartenarbeit und ähnliches). Oft wählen Patienten auch einen Sprecher, der ihre Anliegen vorbringt. Dadurch wird die Eigen- und Fremdverantwortung gefördert. Wesentliche Methoden sind: therapeutische Gemeinschaft, soziales Kompetenztraining, Selbsthilfegruppe und die medikamentöse Therapie.
Unabdingbar ist dabei eine soziale Einbindung (etwa durch Arbeitsplatz, Familie, Freundes- und Bekanntenkreis, Selbsthilfegruppe).
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Verhalten erlernt wird. Sie versucht daher, durch die Erkenntnisse der Lerntheorien Einfluss auf das Verhalten zu nehmen. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist hierbei eine Gruppe von Psychotherapiemethoden, die auch kognitive Elemente enthält. In der Verhaltenstherapie werden einige Methoden auch bei Suchterkrankungen, wie der Alkoholkrankheit angewendet.
Beim Training sozialer Kompetenzen wird versucht, die sozialen und zwischenmenschlichen Kompetenzen eines Betroffenen zu erhöhen. Hierzu stehen einige standardisierte Methoden zur Verfügung. Die Erhöhung der Kompetenzen in diesem Bereich soll den Betroffenen dazu befähigen, besser mit den Beziehungen zu anderen umgehen zu können. Zu den trainierten Kompetenzen gehört etwa auch der Umgang mit Konflikten.
Die Selbstmanagement-Therapie soll den Betroffenen darin bestärken, sein Verhalten selbst besser kontrollieren zu können. Sie kann nicht in Selbstbehandlung (= „Eigenregie“) erfolgen – was die Begriffe „Selbstmanagement“ und „Zeitmanagement“ (= Managen der eigenen Person beziehungsweise des eigenen Handelns) fälschlich suggerieren.
Der Patient durchläuft mit Hilfe des Therapeuten einen definierten psychotherapeutischen Prozess.
Medikamente bei der Alkoholentwöhnung
Bei Alkoholkranken ist die Übertragung vieler Botenstoffe im Gehirn gestört. Beispielsweise erhöht sich die Anzahl der Glutamat-Bindungsstellen. Daher wird versucht, dort mit verschiedenen Medikamenten regulierend einzugreifen und so die psychischen Entzugserscheinungen zu mildern. Andererseits wird mit Medikamenten wie Disulfiram eine Abneigung gegen Alkohol erzeugt.
Acamprosat
Acamprosat (Campral in D,A,CH) wird als Anti-Craving-Substanz eingesetzt. Es dämpft die durch Überschuss an Glutamat bedingte Übererregbarkeit des Gehirns und greift in das Belohnungssystem ein (Belohnungsgefühl durch Alkohol bleibt aus). In verschiedenen Studien war Acamprosat gegenüber Placebo deutlich wirksam. Allerdings sprechen längst nicht alle Patienten darauf an.
Naltrexon
Naltrexon, ebenfalls eine Anti-Craving-Substanz, ist ein ursprünglich zum Opioid-Entzug verwendetes Medikament. Es wurde im Jahr 2010 zur Rückfallverhütung zugelassen. Es wird erfolgreich eingesetzt. Alkoholiker, die mit Naltrexon behandelt werden bleiben zu etwa 30 % mehr trocken als die nichtbehandelte Kontrollgruppe.
Disulfiram
Einen anderen Ansatz hat das schon sehr lange eingesetzte Disulfiram (Antabus). Durch Hemmung des Enzyms Aldehyddehydrogenase, welches beim Abbau des Alkohols benötigt wird, steigt bei Konsum von Alkohol der Spiegel von Acetaldehyd. Das verursacht Vergiftungserscheinungen wie schwere Kopfschmerzen und Brechreiz. Das soll das Trinken unmöglich machen. Die Vergiftung kann aber auch vital gefährlich werden.
Antidepressiva
Aktuell wird untersucht, ob Medikamente, die in den Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin eingreifen (z. B. Serotoninwiederaufnahmehemmer wie etwa Fluoxetin), zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit geeignet sind.
Unabhängig davon ist eine Therapie mit diesen sinnvoll, wenn als Begleiterkrankung eine Depression vorliegt. Dabei ist es unerheblich, ob sie vorher schon bestand oder erst durch die Alkoholkrankheit ausgelöst wurde. Eine ausgeglichene Stimmung ist sehr wichtig für die künftige Trockenheit.
Weitere medizinische Verfahren
Aktuell erhoffen Forscher Erfolge bei der Suchtbekämpfung durch die körpereigene Substanz GDNF, die direkt ins Gehirn gespritzt helfen soll, um das Verlangen nach Alkohol zu stoppen. Bislang verliefen Tests an Ratten, denen der Wachstumsfaktor injiziert wurde, erfolgreich. Man hofft, diese Erkenntnis auch auf den Menschen übertragen zu können, da der Alkoholsucht bei Ratten ähnliche Prozesse zugrunde liegen wie bei Menschen. Zur Behandlung bei Suchtkrankheiten werden auch Akupunktur und Ohrakupunktur angewendet. Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit steht jedoch aus. Eine leichte Verbesserung des Therapieerfolgs wurde zwar festgestellt, wird aber bisher auf die durch die Akupunktur entstehende Bindung des Klienten an den Therapeuten zurückgeführt.
Als wirkungsvoll wird von einigen Forschern auch die Einnahme von Medikamenten eingeschätzt, die bewirken, dass nach dem Trinken die Euphorisierung ausbleibt.
Rückfall
Formen
Es kann zwischen verschiedenen Formen des Rückfalls unterschieden werden:
- Enge Rückfalldefinition
- Hier wird jeglicher Konsum des Suchtmittels nach einer Phase der Abstinenz als Rückfall angesehen.
- Trockener Rückfall
- Der Betroffene fällt in sein altes Verhalten (z. B. Großspurigkeit, Sprunghaftigkeit, rigide und schnelle Urteile über andere) zurück, ohne jedoch zu trinken.
- Fehltritt (lapse)
- Kurzfristiger und geringfügigerer Alkoholkonsum, der (bei ernsthafter Reflexion und Anknüpfen an die Abstinenz) ein einmaliger Vorfall bleiben kann.
- Schwerer Rückfall (relapse)
- Rückfall in alte Trinkmuster in Bezug auf Menge, Trinkfrequenz und Trinkdauer.
- Schleichender Rückfall
- Hier steht am Anfang der Versuch, kontrolliert zu trinken. Nach scheinbarem Erfolg kommt es jedoch zu einem Abrutschen in alte Trinkgewohnheiten mit zunehmenden körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen.
Ursachen
Klassische Konditionierung
Nach dem Konzept der Klassischen Konditionierung wird davon ausgegangen, dass der Rückfall durch eine konditionierte Entzugserscheinung ausgelöst werden kann. Während der Zeit des Substanzmissbrauchs werden die körperliche (entzugsbedingte) Stoffwechselstörung (unkonditionierter Reiz) und das dabei empfundene Bedürfnis nach Alkohol (unkonditionierte Reaktion) mit den in der jeweiligen Situation regelmäßig auftretenden Reizen (z. B. Stimmungen, Umgebungssituationen, Personen) verknüpft. Ist diese Verbindung einmal etabliert (konditioniert), reicht es aus, dass der Alkoholkranke diesen entsprechenden Reizen (z. B. bestimmte Kneipe, konditionierter Reiz) ausgesetzt ist, damit das Bedürfnis nach Alkohol (konditionierte Reaktion, Substanzverlangen) auftritt. Die körperliche Grundlage (Stoffwechselstörung) muss dazu nicht mehr vorhanden sein. Die konditionierte Entzugserscheinung wurde zum (d. h., es wurde gelernt, dass in dieser Situation Alkoholkonsum zur Beseitigung der negativen Empfindungen führt, vgl. operante Konditionierung). Dies erklärt, warum es auch nach langen Jahren der Abstinenz in bestimmten Situationen zum Rückfall kommen kann. Diese Theorie liefert jedoch noch keine Erklärung dafür, warum nicht jeder konditionierte Reiz automatisch zu einem erneuten Konsum führt und warum es nicht bei jedem Fehltritt zum Rückfall kommt.
Kognitiv-behaviorales Rückfall-Modell von Marlatt und Gordon
Marlatt und Gordon (1985) gehen davon aus, dass ein Rückfall nicht plötzlich auftritt, sondern sich über längere Zeit vorbereitet. In ihrem Modell greifen sie auf Konzepte der sozialkognitiven Lerntheorie von Bandura zurück. Das Modell beinhaltet folgende Komponenten, die die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls beeinflussen:
- Konfrontation mit einer Risikosituation (high risk situation, z. B. negative Gefühle, soziale Konflikte oder soziale Verführung)
- Bewältigungsstrategien (coping response) für den Umgang mit der Risikosituation
- Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung der Situation (Selbstwirksamkeitserwartung, self-efficacy)
- Erwartungen zur unmittelbaren Wirkung des Alkohols (Ergebniserwartung, outcome-expectancies)
- Abstinenz-Verletzungs-Effekt (abstinence violation syndrome).
Ist der Betroffene einer Risikosituation ausgesetzt, wird er diese entweder bewältigen (Coping) oder nicht. Die Bewältigung führt zu einer erhöhten Selbstwirksamkeitserwartung und insgesamt zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls.
Wird die Situation nicht bewältigt, kommt es zu einer Abnahme der Selbstwirksamkeitserwartung, die Situation ohne Alkohol in den Griff zu kriegen. Positive Erwartungen an den Substanzkonsum (z. B. „dann werde ich mich besser fühlen“) werden aktualisiert, und es kommt zum Substanzkonsum (lapse). Infolge kann es zu einer problematischen psychischen Verarbeitung, dem Abstinenz-Verletzungs-Effekt (abstinence violation effect) kommen. Durch den Vorfall (lapse) kommt es zum Widerspruch (kognitive Dissonanz) zwischen dem Selbstbild des Betroffenen („Ich will abstinent leben“) und dem konkreten Verhalten (Alkoholkonsum). Dieser Konflikt kann nur durch die Änderung des Verhaltens (Abstinenz) oder des Selbstbildes („Ich bin eben ein Trinker“) aufgelöst werden. Im letzteren Fall sieht man sich selbst als Ursache für das Trinken (internale Attribution: „Ich bin ein Versager“), was zu Selbstwertminderung, Schuld und Schamgefühlen und letztlich einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für einen vollständigen Rückfall (relapse) führt. Gelingt es demjenigen jedoch, den Fehltritt „konstruktiv“ zu verarbeiten (z. B. „das ist jetzt keine Katastrophe, ich kann daraus lernen und es beim nächsten Mal anders machen“), kann der Rückfall u. U. aufgefangen werden und zum Vorfall (prolapse) werden. D. h. es kommt zur Rückkehr auf den Weg zur Abstinenz. Kognitive Faktoren spielen nach Marlatt und Gordon eine entscheidende Rolle bei der Rückfallprävention.
Als weiterer Risikofaktor wird ein dauerhaft unausgeglichener Lebensstil (unbalanced lifestyle) beschrieben, bei dem die täglichen Belastungen nicht durch stabilisierende Aktivitäten oder Entlastungsmöglichkeiten ausgeglichen werden. Hierzu zählt auch die Rückkehr zu ungünstigen Gewohnheiten, wie z. B. sozialer Rückzug oder häufiger Fernsehkonsum, was zu Unzufriedenheit und dem Wunsch nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung führen kann.
Das Modell bietet verschiedene Ansatzpunkte für die Prävention von Rückfällen im Rahmen einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung (z. B. Änderungen des Lebensstils, Erlernen von Bewältigungsstrategien oder kognitive Umstrukturierung).
Abstinenz
Trockenen, also vom Alkohol abstinent lebenden Alkoholkranken wird von Fachkliniken, Selbsthilfegruppen und Therapeuten totale Abstinenz von allen alkoholhaltigen Lebensmitteln empfohlen, weil laut Erfahrungsberichten schon geringe Mengen Alkohol das Verlangen nach mehr auslösen können. So kann der alte Kreislauf von Abhängigkeit neu entstehen; manchmal reicht eine Praline mit Alkohol aus. Das kann sogar nach Jahrzehnten der Abstinenz geschehen.
Das gilt auch für „alkoholfreies Bier“ und andere Getränke wie Wein oder Sekt, die als alkoholfrei verkauft werden. Diese enthalten oft bis zu 0,5 Prozent Alkohol; dies braucht aber nach derzeitigen Vorschriften nicht deklariert zu werden. Zudem können auch Geschmack und Geruch sowie die äußerliche Ähnlichkeit ein Alkoholverlangen auslösen. Ein bis zu 0,5-prozentiger Alkoholgehalt findet sich als natürliches Nebenprodukt ungekennzeichnet teilweise auch in Fruchtsäften aufgrund deren natürlicher Gärung.
Wichtig ist auch, ob der Alkohol bewusst oder unbewusst eingenommen wird. Entscheidet sich der Alkoholiker, etwas zu sich zu nehmen, obwohl es Alkohol enthält, ist der Rückfall wahrscheinlicher als bei einem reinen „Unfall“.
Kontrolliertes Trinken
Ein anderer Ansatz in der Behandlung der Alkoholkrankheit ist das kontrollierte Trinken, im deutschen Sprachraum propagiert vor allem durch Joachim Körkel. Mit einem „10-Schritte-Programm“ soll der Kranke unter anderem die Rahmenbedingungen überprüfen, ein Trinktagebuch führen und seine Trinkziele festlegen.
Dieser Ansatz wird vielfach kritisiert. Der Begriff „kontrolliertes Trinken“ sei nicht eindeutig definiert und werde nur von zwei bis fünf Prozent der Abhängigen über Jahre durchgehalten. Lediglich noch nicht abhängige Personen könnten dieses Ziel mit höherer Wahrscheinlichkeit erreichen. Das kontrollierte Trinken könne daher als generelles Behandlungsprinzip für Alkoholabhängige nicht empfohlen werden.
Prognose
Eine wesentliche Voraussetzung für den Therapieerfolg ist die Motivation des Abhängigen. Je eher die Alkoholkrankheit behandelt wird, desto besser ist die Erfolgsaussicht. Patienten, die den starken Wunsch haben, mit dem Trinken aufzuhören, haben in der Regel weit bessere Chancen, abstinent zu werden und zu bleiben, als solche, die das Ausmaß ihres Alkoholproblems noch nicht realisiert haben. Vor allem im ersten halben Jahr nach einer Entgiftung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, rückfällig zu werden. Entwöhnungstherapie bessert die Chancen erheblich. Etwa 15 Prozent schaffen es, langfristig abstinent zu bleiben, während bis zu 85 Prozent aller nur entgifteten alkoholabhängigen Patienten rückfällig werden. Die unterstützende Behandlung mit Medikamenten (Anti-Craving-Substanzen) (siehe dort) nach Langzeittherapie verspricht noch bessere Erfolge.
Schwere Rückfälle machen erneuten Entzug mit anschließender Therapie unumgänglich. Viele Patienten gelangen erst nach mehreren Therapiemaßnahmen zur stabilen Abstinenz.
Vorbeugung
Angesichts der weiten Verbreitung der Alkoholkrankheit und der daraus entstehenden Folgen entwickelten Anfang der 1970er Jahre erste Firmen Alkoholpräventionsprogramme. In vielen, aber noch nicht allen Betrieben gibt es Ansprechpartner, oft aus dem Kreis der Belegschaft, als betriebliche Suchthelfer und Suchtbeauftragte mit entsprechenden Fort- und Weiterbildungen, die zusammen mit dem Betriebsarzt arbeiten. Sie können Partner für vertrauliche Gespräche sein, aber auch bei disziplinarischen Gesprächen mit auffällig gewordenen Mitarbeitern und deren Vorgesetzten zugegen sein und über das weitere Vorgehen mitberaten. Zum Beispiel hat die Universität Münster eine detaillierte Dienstvereinbarung, wie im Falle von suchtauffälligen Mitarbeitern vorgegangen wird.
In vielen europäischen Ländern laufen koordinierte Aufklärungskampagnen zum Thema Alkohol, in Deutschland ist z. B. bekannt: „Alkohol? Kenn Dein Limit!“
Experten der Weltgesundheitsorganisation stellten fest, dass hohe Alkoholpreise den Alkoholkonsum von Jugendlichen vermindern (siehe auch: Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen). Auch das Binge Drinking, d. h. Trinkgelage und exzessives Rauschtrinken, werden dadurch reduziert. Ein komplettes Verbot (Prohibition) löse das Problem nachweislich nicht: Die Prohibition in den Vereinigten Staaten hat gezeigt, dass Schmuggel und Schwarzbrennerei diese unterwandern können und werden, und dass der Alkoholkonsum in der Illegalität deutlich schwerer zu kontrollieren ist. Die Kommission sieht die Werbung für alkoholische Getränke als sehr problematisch an. Auch die Verknüpfung mit Sponsorschaften und andere positive Darstellungen von Alkohol fördern den Konsum.
Verbreitung und Ausmaß
Weltweit
Alkohol ist die Droge, die am häufigsten zu einer behandlungsbedürftigen Abhängigkeitsentwicklung führt.
Die Medizin und andere Wissenschaften sind sich einig, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Beispielsweise nennt die American Medical Association Alkohol explizit eine Droge und urteilt, dass Drogenabhängigkeit eine chronische, wiederkehrende Krankheit des Gehirns ist, beschrieben durch zwanghafte Suche nach der Droge und deren Gebrauch trotz oft verheerender Folgen.
Männer sind seit jeher weitaus häufiger betroffen als Frauen, allerdings hat der Anteil der Frauen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen.
Europäische Union
7,4 % der gesundheitlichen Störungen und vorzeitigen Todesfälle in Europa werden auf Alkohol zurückgeführt. Damit steht er an dritter Stelle als Ursache für vorzeitiges Versterben nach Tabakkonsum und Bluthochdruck. Er ist zugleich die häufigste Todesursache bei jungen Männern in der EU. Geschätzt wird, dass ca. 55 Millionen Menschen in der EU Alkohol in riskanter Weise konsumieren (ICD-10: F10.1) und weitere 23 Millionen abhängig sind. In der Region wird mit elf Litern reinem Alkohol pro Kopf doppelt so viel getrunken wie im weltweiten Durchschnitt. Der Anstieg des Binge Drinking (Komasaufen) unter Jugendlichen zwischen 1997 und 2007 ist dramatisch. Auch unter Erwachsenen wird es vermehrt praktiziert. Nach einer Erhebung der WHO im Jahr 2003 beschrieben sich über 38 % der männlichen Trinker in Polen und 30 % der männlichen Trinker in Ungarn als wöchentliche Binge Drinker, in Großbritannien sind es 24 %, in Spanien hingegen nur 8,5 %. Alkohol und seine Folgekrankheiten verursachen in diesem Gebiet etwa 195.000 Tote jährlich.
Deutschland
Die erste (bekannt gewordene) Welle hohen Alkoholkonsums war in Deutschland die sogenannte Branntweinpest im 19. Jahrhundert. Bis heute schwankt der Verbrauch und wird häufig unterschätzt. Nachdem zu Beginn der 1990er Jahre der absolute Alkoholverbrauch pro Kopf zurückgegangen war, hat er sich aktuell (Stand 2014) bei etwas unter zehn Litern pro Kopf und Jahr stabilisiert. Damit steht Deutschland international in der Spitzengruppe. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nannte für 2009 (in ihrem Jahrbuch 2011) folgende Zahlen: 73.000 vorzeitige Todesfälle durch Alkohol; Jahresverbrauch an reinem Alkohol pro Kopf (vom Baby bis zum Greis) 9,7 Liter. Die WHO dagegen gibt für 2010 einen durchschnittlichen Alkoholkonsum von 11,8 Litern an. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland damit bezogen auf den durchschnittlichen Alkoholkonsum weltweit Platz 23 und im europäischen Vergleich den 19. Platz.
Nach aktuellen Schätzungen gibt es zwischen 1,3 und 2,5 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, davon 30 Prozent Frauen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung geht in ihrem Suchtbericht 2013 von etwa 9,5 Millionen Menschen in Deutschland aus, welche die als im Wesentlichen als unbedenklich eingestufte Alkoholmengen überschreiten, von denen etwa 1,3 Millionen Menschen bereits eine Alkoholabhängigkeit aufweisen. Laut einer Auswertung von Krankenkassen-Daten wurden 2022 etwa 1,5 Millionen Personen ambulant oder stationär wegen einer Alkoholsucht behandelt.
Quellen beziffern die Zahl der Toten durch Alkoholkonsum unterschiedlich. Das Statistische Bundesamt zählte im Jahr 2000 16.000 Tote durch Alkoholkonsum; dabei trat der Tod in 9550 Fällen durch Leberzirrhose ein. Das Deutsche Rote Kreuz berichtet von 40.000 Todesfällen, davon 17.000 an Leberzirrhose. Der Drogen- und Suchtbericht 2009 der Drogenbeauftragten der deutschen Bundesregierung spricht sogar von mindestens 73.000 Toten als Folge übermäßigen Alkoholkonsums in Deutschland (zum Vergleich: Drogentod durch illegale Drogen = 1477 Fälle, Tod als Folge des Tabakrauchens = 110.000 Fälle).
Nach einer Studie der Berliner Charité trinken 58 % aller Frauen während der Schwangerschaft Alkohol. 10.000 Kinder pro Jahr kommen alkoholgeschädigt zur Welt, davon 4.000 mit dem Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms (FAS). Man schätzt, dass etwa 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren stark alkoholgefährdet oder schon abhängig sind. Nach einer Befragung aus dem Jahre 2008 konsumieren 6,8 % der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren eine selbst für Erwachsene riskante Alkoholmenge.
Das Robert Koch-Institut schätzte 2002 den jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden auf 20 Milliarden Euro; Michael Adams schätzt die direkten Kosten bei Alkoholsucht (Behandlungskosten der verursachten Krankheiten) auf zehn Milliarden Euro, die Folgekosten (Arbeitsausfall, Frührente, Krankentagegeld) belaufen sich auf 16,7 Milliarden Euro.
Andere Schätzungen kommen auf 15 bis 40 Milliarden Euro. Dem stehen ca. 2,2 Milliarden Euro staatliche Einnahmen durch Alkoholsteuern sowie ca. 2,5 Milliarden Euro Mehrwertsteuer gegenüber. Die Alkoholindustrie in Deutschland setzt zwischen 15 und 17 Milliarden Euro um und beschäftigt rund 85.000 Menschen. Das gesellschaftliche Ausmaß des Alkoholismus bei älteren Menschen wurde früher unterschätzt. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der demografischen Entwicklung kann man nicht von einer sich selbst begrenzenden Krankheit ausgehen. Weltweit beträgt die Sterbequote durch Alkohol (inkl. Verkehrsunfällen, Krebs usw.) eins zu 25. In Europa stirbt einer von zehn Menschen vorzeitig an Folgen des Alkoholkonsums.
Österreich
Das österreichische Institut Suchtprävention gibt an, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung Österreichs abstinent lebt. 18 % trinken in gesundheitsgefährdendem Ausmaß, fünf Prozent der Einwohner über 16 Jahre gelten als chronisch alkoholkrank (insgesamt erkranken zehn Prozent der Bevölkerung). Letztere verbrauchen ein Drittel des in Österreich konsumierten Rein-Alkohols. Das Bundesministerium für Gesundheit spricht hingegen davon, dass 7,5 % der erwachsenen Männer und 2,5 % der erwachsenen Frauen an Alkoholismus erkrankt sind.
In Österreich wird Alkohol vor allem in Form von Bier (2016: 102 Liter pro Kopf und Jahr) und Wein (2016: 28 Liter pro Kopf und Jahr) getrunken.
Schweiz
In der Schweiz ergab eine Untersuchung aus dem Jahr 2003, dass bereits 80 % der Fünfzehnjährigen regelmäßig Alkohol trinken, wobei die Abgabe von Bier und Wein unter 16 Jahren und die Abgabe von Spirituosen unter 18 Jahren verboten ist. Die Eidgenössische Alkoholverwaltung sendet deshalb regelmäßig Testkäufer aus.
Der Gesamtalkoholkonsum ist seit Jahrzehnten leicht rückläufig, betrug im Jahr 2011 8,5 Liter pro Einwohner. Die Alkoholprävention und -therapie wird zu einem großen Teil aus dem sogenannten Alkoholzehntel, einem Anteil der Alkoholsteuer, finanziert. Von 2006 bis 2011 wurden im Durchschnitt pro Jahr in die Suchtprävention 15,1 Millionen Schweizer Franken (CHF) investiert, in die Therapie 11,4 Millionen Franken.
Nach Informationen der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol in Lausanne (SFA) beläuft sich die Zahl der Alkoholkranken in der Schweiz auf ca. 600.000 Personen, was 7,7 % der Gesamtbevölkerung entspricht, weitere 300.000 gelten als gefährdet. Medizinische Behandlungen, Therapien und alkoholbedingte Unfälle verursachen jedes Jahr Kosten von rund 700 Millionen Schweizer Franken. Die Hälfte des verkauften Alkohols wurde von einem Achtel der Bevölkerung getrunken. Siebzehn Prozent der Schweizer leben abstinent (Zahlen für das Jahr 2007).
Vereinigtes Königreich
Im Vereinigten Königreich wurde die Zahl der „abhängigen Trinker“ für das Jahr 2001 auf über 2,8 Millionen geschätzt.
Russland
In Russland wird die hohe Sterblichkeit im Monat Januar auch auf den Alkoholkonsum an Silvester, Weihnachten (7. Januar) und die arbeitsfreien Tage zwischen Silvester und Weihnachten zurückgeführt. Zur Bekämpfung des Alkoholismus erließ die russische Regierung ein Verkaufsverbot für alkoholische Getränke zwischen 23 Uhr abends und 8 Uhr morgens. Das Standardwerk zum Alkoholismus in Russland ist A Contemporary History of Alcohol in Russia von . Der Alkoholismus in Russland ist seit dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 stark angestiegen. Laut Schätzungen konsumieren Russinnen und Russen pro Kopf und Jahr zwischen neun und 13 Liter reinen Alkohol.
Vereinigte Staaten
Ungefähr zwölf Prozent der Erwachsenen in den USA hatten mindestens eine Zeit lang in ihrem Leben Probleme mit Alkoholabhängigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit ungefähr 140 Millionen Menschen alkoholabhängig sind. In den Vereinigten Staaten und Europa erfüllen 10 bis 20 % der Männer und fünf bis zehn Prozent der Frauen irgendwann in ihrem Leben die Kriterien für Alkoholismus.
Zusammenhang mit Gebrauch anderer Substanzen
In Längsschnittstudien wurde untersucht, ob die Wahrscheinlichkeit von Alkoholproblemen mit dem früheren Gebrauch von anderen Substanzen in Beziehung steht. Umgekehrt wurde auch untersucht, ob Alkoholkonsum mit einer veränderten Wahrscheinlichkeit für den späteren Gebrauch anderer Substanzen in Beziehung steht.
Eine Untersuchung von 27.461 Personen, die vor ihrem Cannabiskonsum keine Alkoholprobleme hatten, zeigte eine um den Faktor 5 erhöhte Wahrscheinlichkeit, im Zeitraum bis zu einer zweiten Untersuchung nach drei Jahren Alkoholprobleme zu entwickeln (Steigerung um 500 %) im Vergleich zu denen, die kein Cannabis konsumiert hatten. In einer anderen Stichprobe von 2121 Personen, die bereits zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung Alkoholprobleme hatten, war die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch nach drei Jahren noch fortbestanden, bei Cannabis-Konsumenten um 74 % höher als bei Nicht-Konsumenten.
Eine Untersuchung von ca. 14.500 Schülern der 12. Klasse zeigte, dass diejenigen, die in diesem Alter schon Alkohol konsumierten, später mit höherer Wahrscheinlichkeit rauchten, Cannabis konsumierten und/oder illegale Substanzen konsumierten als diejenigen, die in diesem Alter nichts tranken.
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Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt die Abhangigkeit von Alkohol Fur andere durch Alkoholkonsum ausgeloste Krankheiten siehe die Ubersicht unter Alkoholkonsum Klassifikation nach ICD 10F10 Psychische und Verhaltensstorungen durch AlkoholF10 2 Abhangigkeitssyndrom 03 BEZEICHNUNG 04 BEZEICHNUNG 05 BEZEICHNUNG 06 BEZEICHNUNG 07 BEZEICHNUNG 08 BEZEICHNUNG 09 BEZEICHNUNG 10 BEZEICHNUNG 11 BEZEICHNUNG 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Gin Lane Ginpfad Stich von William Hogarth 1751 aus der Serie Bierstrasse und Ginpfad mit der er den Alkoholismus in London thematisiert Die Alkoholkrankheit auch Alkoholabhangigkeit Athylismus Dipsomanie Potomanie Trunksucht Alkoholsucht oder Alkoholismus genannt ist die Abhangigkeit von Alkohol insbesondere der psychotropen Substanz Ethanol Athylalkohol Gemass WHO Schatzung hatten Stand 2024 weltweit 3 7 aller Erwachsenen eine Alkoholabhangigkeit SymptomeTypisch sind fortschreitender Verlust der Kontrolle uber das Trinkverhalten bis zum zwanghaften Konsum Vernachlassigung fruherer Interessen zugunsten des Trinkens Leugnen des Suchtverhaltens Entzugserscheinungen bei vermindertem Konsum Toleranz gegenuber Alkohol Abnahme der Wirkung bei gleicher Dosis Drang zur Erhohung der Dosis sowie Veranderungen der Personlichkeit Geschichte des KonzeptsFurstliche Anweisung vom 21 April 1911 Der schwedische Arzt Magnus Huss definierte im Jahr 1849 als erster den von ihm gepragten Begriff Alkoholismus als Krankheit Er unterschied dabei zwischen der acuten Alkoholskrankheit oder Vergiftung Alkoholvergiftung und dem Alcoholismus chronicus Allerdings setzte sich diese Erkenntnis lange nicht durch Abraham Baer Gefangnisarzt in Berlin bezeichnete 1878 als Alkoholismus die Summe der Folgeschaden Elvin Morton Jellinek der zeitweise fur die WHO arbeitete setzte sich 1951 mit seiner durch die Arbeit mit den Anonymen Alkoholikern inspirierten Ansicht weltweit durch dass Alkoholismus eine Krankheit sei Krankheitsverlauf Jellinek stellte 1951 eine bis heute weit verbreitete allerdings als uberholt zu betrachtende Einteilung des Ablaufes der Alkoholkrankheit vor Dabei unterschied er vier Phasen Voralkoholische oder symptomatische Phase Jellinek sah als typisch fur seine Prodromal oder Vorlauferphase an dass das Trinken in sozialen Zusammenhangen beginnt Wie die meisten Menschen trinkt der potentielle Alkoholiker in Gesellschaft nur dass er beim Trinken bald eine befriedigende Erleichterung verspurt Diese schreibt er allerdings eher der Situation zu dem Feiern Spielen oder der Gesellschaft Er beginnt derartige Gelegenheiten zu suchen in denen nebenbei getrunken wird Mit der Zeit entwickelt sich Toleranz gegenuber dem Alkohol das heisst er braucht mehr Alkohol als fruher um den angestrebten Zustand der Euphorie zu erreichen Er trinkt haufiger auch zur Erleichterung seines Befindens Die psychische Belastbarkeit lasst nach so dass er bald taglich trinkt Ihm und seinem Umfeld fallt dies meist noch nicht auf Prodromalphase Jellinek definiert diese als die Phase erster Auffalligkeiten Beim Alkoholiker in dieser Phase treten beispielsweise Gedachtnislucken Amnesien auf Er kann sich vollkommen normal verhalten und sich dennoch manchmal an wenig erinnern ohne dass er erkennbar betrunken gewesen ist Der Alkohol ist nun kein blosses Getrank mehr er wird vom Alkoholiker gebraucht Er beginnt zu merken dass er anders als andere Menschen trinkt und versucht nicht aufzufallen Deshalb beginnt er heimlich zu trinken Er denkt haufiger an Alkohol als ublich und trinkt die ersten Glaser hastig um moglichst schnell die Wirkung zu bekommen Da sich mittlerweile Schuldgefuhle wegen seines Trinkens einstellen versucht er das Thema Alkohol in Gesprachen zu vermeiden Der Ubergang zum chronischen Alkoholismus ist durch ein meist unauffallig gesteigertes Bedurfnis und Verlangen nach Alkohol gekennzeichnet Nach und nach ist wegen der korperlichen Gewohnung eine immer hohere Alkoholmenge notig um dieselben psychischen Effekte zu erreichen wie zu Anfang des Trinkens Ein zunachst nur gelegentliches Erleichterungstrinken kann dann zum dauernden Entlastungstrinken ausarten Kritische Phase Der Alkoholiker kann sein Trinken nun uberhaupt nicht mehr kontrollieren Er kann zwar uber langere Zeit abstinent sein hat jedoch nach der ersten kleinen Menge Alkohol ein nicht mehr zu beherrschendes Verlangen nach mehr bis er betrunken oder zu krank ist um weiter zu trinken Er selbst glaubt dass er in diesen Situationen nur vorubergehend seine Willenskraft verloren hat ist dem Alkohol gegenuber allerdings schon machtlos d h alkoholabhangig Diese Abhangigkeit ist ihm meistens nicht bewusst oder wird verdrangt Er sucht Ausreden fur sein Trinken erst recht fur seine Ausfalle fur die er uberall nur nicht in seinem Alkoholmissbrauch Grunde und Ursachen findet Diese Erklarungsversuche sind ihm wichtig da er ausser dem Alkohol keine anderen Losungen seiner Probleme mehr kennt Er wehrt sich damit gegen soziale Belastungen Wegen seines Verhaltens kommt es immer haufiger zu Konflikten mit der Familie Ganze Familien isolieren sich wenn sie den Trinkenden decken Co Alkoholismus Co Abhangigkeit oder die Angehorigen sich seiner schamen Der Alkoholiker kann so in die Rolle eines Despoten geraten Sein schrumpfendes Selbstwertgefuhl kompensiert er dabei immer mehr durch gespielte Selbstsicherheit und grossspuriges Auftreten Der Suchtige kapselt sich zunehmend ab sucht aber die Fehler nicht bei sich sondern bei anderen Er verstarkt seine soziale Isolierung immer mehr wahrend er zu anderen Zeiten oft geradezu verzweifelt um Nahe Verstandnis und Zuspruch bettelt Mancher bagatellisiert sein Trinkverhalten mit bekannten Spruchen wie Ein Glaschen in Ehren kann niemand verwehren Oder er verliert das Interesse an seiner Umgebung ganz richtet seine Tatigkeiten nach dem Trinken aus und entwickelt so ein eigenbrotlerisches Verhalten mit Selbstmitleid in dem er sich wiederum mit Alkohol trostet Soziale Isolation und Verstrickung in Lugen und Erklarungen werden zu besonders auffalligen Merkmalen von chronisch gewordenem Alkoholismus Chronische Phase Der Alkohol beherrscht den Trinker nun vollkommen Seine Personlichkeit verandert sich Er trinkt unter der Woche am hellen Tag schon am Morgen Rausche konnen sich uber Tage erstrecken Sozialer Kontakt ist im chronischen Stadium meist nur noch mit Menschen moglich die gleichfalls viel trinken In der Gruppe entwickeln sie wechselseitig bestarkt ein noch auffalligeres Verhalten bis im Rauschzustand der letzte Rest Anstand Rechtsbewusstsein und Selbstachtung schwindet Motorische Unruhe und Angstzustande konnen nun ein Entzugssyndrom ankundigen das nur mit Weitertrinken vermieden werden kann In dieser Phase kann kaum noch von Befriedigung im Rausch die Rede sein Vielmehr vermeidet und bekampft der Suchtige meist nur noch schnell oder verstarkt auftretende Entzugssymptome wenn notig mit Hilfe von Billigprodukten oder sogar vergalltem Alkohol wie Brennspiritus Im Endstadium der chronischen Phase konnen Alkoholpsychosen mit typischen Halluzinationen Angst und Desorientierung auftreten oft verbunden mit unbestimmten religiosen Wunschen Epileptische Anfalle oder ein lebensgefahrliches Delirium tremens konnen auftreten Nicht wenige Alkoholiker nehmen sich das Leben In dieser Endphase ist der Kranke am ehesten bereit Hilfe anzunehmen Einweisung in ein geeignetes meist psychiatrisches Krankenhaus zur Entgiftung oder besser gesagt zum korperlichen Entzug ist dann lebensrettend und gleichzeitig ein moglicher Einstieg zur notwendigen Entwohnungsbehandlung Auspragungen der Krankheit Magnus Huss definierte 1849 die acute Alkoholskrankheit Hierzu zahlte Huss neben dem was heute als Alkoholvergiftung bezeichnet wird auch das Delirium tremens da es ein akuter Zustand einer chronischen Vergiftung sei Die chronische Alkoholskrankheit unterteilte er danach ob die Symptome von der somatischen korperlichen oder der psychischen seelischen Sphare ausgehen oder aber von beiden Jellineks Konzept von 1951 unterteilt Alkoholkranke in funf Typen Der Alpha Typ Problemtrinker Erleichterungstrinker trinkt um innere Spannungen und Konflikte etwa Verzweiflung zu beseitigen Kummertrinker Die Menge hangt ab von der jeweiligen Stress Situation Hier besteht vor allem die Gefahr psychischer Abhangigkeit Alphatrinker sind nicht alkoholkrank aber gefahrdet Der Beta Typ Gelegenheitstrinker trinkt bei sozialen Anlassen grosse Mengen bleibt aber sozial und psychisch unauffallig Betatrinker haben einen alkoholnahen Lebensstil Negative gesundheitliche Folgen entstehen durch haufigen Alkoholkonsum Sie sind weder korperlich noch psychisch abhangig aber gefahrdet Der Gamma Typ Rauschtrinker Alkoholiker hat langere abstinente Phasen die sich mit Phasen starker Berauschung abwechseln Typisch ist der Kontrollverlust Er kann nicht aufhoren zu trinken auch wenn er bereits das Gefuhl hat genug zu haben Obschon er sich wegen der Fahigkeit zu langeren Abstinenzphasen sicher fuhlt ist er alkoholkrank Der Delta Typ Pegeltrinker Spiegeltrinker Alkoholiker ist bestrebt seinen Alkoholkonsum im Tagesverlauf auch nachts moglichst gleichbleibend zu halten Der Begriff Spiegeltrinker kommt vom Ziel einer gleichbleibenden Blutalkoholkonzentration bzw eines konstanten Blutalkoholspiegels Dabei kann es sich um vergleichbar geringe Konzentrationen handeln diese steigen jedoch im Verlauf der fortschreitenden Krankheit und der damit sich erhohenden Alkoholtoleranz meist an Der Abhangige bleibt lange sozial unauffallig funktionierender Alkoholiker weil er selten erkennbar betrunken ist Dennoch besteht starke korperliche Abhangigkeit Er muss standig Alkohol trinken um Entzugssymptome zu vermeiden Durch das standige Trinken entstehen korperliche Folgeschaden Deltatrinker sind nicht abstinenzfahig und alkoholkrank Der Epsilon Typ Dipsomanie Quartalstrinker Alkoholiker erlebt in unregelmassigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust die Tage oder Wochen dauern konnen Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben Epsilon Trinker sind alkoholkrank Cloninger definierte 1981 nur noch zwei Typen Der Typ I Alkoholismus Der milieugepragte Alkoholismus kennt sowohl mannliche als auch weibliche Betroffene Bei beiden kann der Missbrauch schwer aber auch mild verlaufen Die Krankheit verschlimmert sich meist schnell Je niedriger der soziale Status desto schwerer ist der Verlauf Der Betroffene versucht ausgepragt Schaden von sich fernzuhalten und ist relativ abhangig von Belohnung Bei ihm sind Depressionen und Angststorungen verbreitet die er mit Alkohol zu bekampfen sucht Die genetische Disposition ist in der Regel gering ausgepragt Der Typ II Alkoholismus Dieser Typ hat ausschliesslich mannliche Betroffene Der Abusus ist ublicherweise eher mittelschwer manifestiert sich aber fruh Wahrend die Mutter meist unauffallig ist hat der Vater sein Alkoholproblem oft schon vor dem 25 Lebensjahr entwickelt und neigt zudem zu Kriminalitat Die Betroffenen zeigen oft asoziales Verhalten bei gleichzeitig hoher Risikobereitschaft Sie nutzen den Alkohol zum Euphorisieren und neigen auch zum Missbrauch anderer Stimulantien Wahrscheinlich sind hier die Gene wesentlich entscheidender als die sozialen Faktoren S Y Hill erganzte im Jahr 1992 Clonigers Einteilung noch um den Typ III Alkoholiker welcher ebenso wie der Alkoholiker vom Typ II stark genetisch bedingt ist jedoch keine antisoziale Komponente aufweist Kritik an Jellineks Konzepten George Eman Vaillant halt wie auch Johannes Lindenmeyer Jellineks Sicht des Krankheitsverlaufes fur zu geradlinig vorbestimmt und nicht fur unaufhaltbar Sie wurde sich auf Erfahrungen nicht jedoch auf wissenschaftliche Studien stutzen Etliche wurden wieder zu massvollem Trinkverhalten oder auch zur Abstinenz zuruckfinden Das Grundkonzept halten sie jedoch beide fur korrekt DiagnoseICD 10 Die ICD 10 definiert sechs Kriterien von denen drei oder mehr mindestens einen Monat lang oder bei kurzerer Dauer innerhalb eines Jahres wiederholt gleichzeitig vorhanden sein mussen um die Diagnose eines Abhangigkeitssyndroms F10 2 stellen zu konnen Starkes oder zwanghaftes Verlangen Alkohol zu konsumieren Fachterminus Craving Verminderte Kontrollfahigkeit bei der Menge dem Beginn oder Ende des Konsums d h es wird regelmassig mehr Alkohol oder uber einen langeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es bestehen der anhaltende Wunsch und Versuche den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren ohne dass dies nachhaltig gelingt Korperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion Nachweis einer Toleranz um die gewunschte Wirkung hervorzurufen sind zunehmend grossere Mengen an Alkohol erforderlich Einengung des Denkens auf Alkohol d h Vernachlassigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschaden fur den Konsumenten obwohl der Betroffene sich uber die Art und das Ausmass des Schadens bewusst ist oder bewusst sein konnte z B Leberkrankheiten wie Leberzirrhose eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen Verlust des Fuhrerscheins oder Arbeitsplatzes Trennung des Lebenspartners Ruckzug des Bekannten und Freundeskreises etc Im Gegensatz zu fruheren ICD Versionen mussen die klassischen Symptome der korperlichen Abhangigkeit d h Toleranz und Entzugserscheinungen nicht mehr unbedingt vorhanden sein wenn ausreichend andere Symptome zutreffen DSM 5 Das amerikanische Kategoriensystem DSM 5 enthalt statt des Begriffs Alkoholkrankheit Alcoholism nur den wesentlich weiter gefassten Begriff Alkoholmissbrauch Alcohol use disorder Es sieht zwolf Kriterien vor von denen fur einen Alkoholmissbrauch zusatzlich zu klinisch bedeutsamen Leiden mindestens zwei uber einen Verlauf von zwolf Monaten vorliegen mussen Alkohol wird in grosseren Mengen oder langer als beabsichtigt konsumiert anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren hoher Zeitaufwand um Alkohol zu beschaffen zu konsumieren oder sich von seiner Wirkung zu erholen Craving oder ein starkes Verlangen Alkohol zu konsumieren wiederholter Alkoholkonsum der zu einem Versagen bei der Erfullung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit in der Schule oder zu Hause fuhrt fortgesetzter Alkoholkonsum trotz standiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme die durch die Auswirkungen von Alkohol verursacht oder verstarkt werden Wichtige soziale berufliche oder Freizeitaktivitaten werden aufgrund des Alkoholkonsums aufgegeben oder eingeschrankt wiederholter Alkoholkonsum in Situationen in denen der Konsum zu einer korperlichen Gefahrdung fuhrt fortgesetzter Alkoholkonsum trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden korperlichen oder psychischen Problems das wahrscheinlich durch Alkohol verursacht wurde oder verstarkt wird Toleranzentwicklung definiert durch eines der folgenden Kriterien Verlangen nach ausgepragter Dosissteigerung um einen Intoxikationszustand oder einen erwunschten Effekt herbeizufuhren deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetztem Konsum derselben Menge an Alkohol Entzugssymptome die sich durch eines der folgenden Kriterien aussern charakteristisches Entzugssyndrom in Bezug auf Alkohol siehe Kriterien A und B fur Alkoholentzug Alkohol oder eine sehr ahnliche Substanz wie etwa Benzodiazepine wird konsumiert um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden Zusatzlich konnen Einordnungen getroffen werden in fruhremittiert und anhaltend remittiert Wenn die Diagnosekriterien einmal erfullt waren wird nach dreimonatiger Abstinenz der Zusatz fruhremittiert gesetzt und nach zwolfmonatiger Abstinenz der Zusatz anhaltend remittiert Fur beide Einordnungen wird das 4 Kriterium nicht mit einbezogen Wenn eine Person in geschutzter Umgebung remittiert also in Umgebungen in denen kein Zugang zu Alkohol moglich ist geschlossene stationare Aufenthalte Gefangnis o a dann wird zusatzlich In Geschutzter Umgebung codiert verschiedene Schweregrade leicht mittel schwer Leicht 2 3 Symptomkriterien sind erfullt Mittel 4 5 Symptomkriterien sind erfullt Schwer 6 oder mehr Symptomkriterien sind erfulltBiologieAlkohol beeinflusst den Stoffwechsel im Gehirn Er stimuliert GABA Rezeptoren und hemmt NMDA Rezeptoren wodurch er entspannend und angstlosend wirken kann Da die GABA Rezeptoren bei standiger Stimulation Toleranz entwickeln werden bei langerem Alkoholmissbrauch immer grossere Mengen Alkohol benotigt um den gewunschten Effekt zu erzielen Die Alkohol Effekte beruhen auch auf einer erhohten Produktion von Dopamin und Endorphinen Auch die starken Entzugssymptome begunstigen eine einmal vorhandene Abhangigkeit Bei einem Alkoholentzug wird erkennbar dass die exzitatorischen NMDA Rezeptoren als Gegenmassnahme gegen die Hemmung durch den Alkohol hochreguliert und die inhibitorisch wirkenden GABA Rezeptoren herunterreguliert wurden Fallt der Alkohol weg ist das exzitatorische System deutlich wirksamer als das inhibitorische Dies erklart die verschiedenen Symptome des korperlichen Entzugssyndroms Durch die nicht mehr vorhandene Unterdruckung der Nervenzellen entstehen durch deren Ubererregung Angstgefuhle Zittern Halluzinationen bis hin zu Krampfanfallen Deshalb trinkt der Kranke fruhzeitig wieder Alkohol um die qualenden Symptome zu beseitigen UrsachenGenetische Faktoren Zwillings und Adoptionsstudien deuten darauf hin dass das Risiko fur Alkoholabhangigkeit bei nahen Verwandten von Alkoholabhangigen um das Drei bis Vierfache erhoht ist Genetische Faktoren erklaren jedoch nur einen Teil des Risikos ein grosser Teil ist auf Umwelt und zwischenmenschliche Faktoren zuruckzufuhren z B kulturelle Einstellungen Verfugbarkeit Erwartungen bzgl der Wirkungen des Alkohols auf Stimmung und Verhalten personliche Erfahrungen mit Alkohol und Belastungen Die Forschung geht gegenwartig davon aus dass die Alkoholkrankheit zu 40 bis 60 genetisch beeinflusst wird Dies bezieht sich vor allem auf angeborene Unterschiede bei der Alkoholvertraglichkeit bzw der Abbaukapazitat der Leber Hierzu zahlt beispielsweise das Enzym Alkoholdehydrogenase Bei manchen Menschen liegt eine Variante mit verminderter Aktivitat vor wodurch es zu schwereren Vergiftungserscheinungen kommt Dadurch wird eine Alkoholabhangigkeit unwahrscheinlicher Menschen die vergleichsweise viel Alkohol vertragen sind hingegen besonders gefahrdet auf lange Sicht alkoholabhangig zu werden Zudem gibt es Hinweise auf angeborene Unterschiede im Verhaltnis zwischen angenehmer Hauptwirkung und unangenehmer Nachwirkung des Alkohols Zwei Phasen Wirkung von Alkohol So tritt die Wirkung des Alkohols bei Sohnen von Alkoholkranken erst bei hoheren Konzentrationen ein als bei anderen Menschen Damit es zur Alkoholabhangigkeit kommt mussen die Betroffenen jedoch erst uber eine langere Zeit erhebliche Mengen von Alkohol trinken was nicht erblich bestimmt ist Genetisch bedingt sein kann auch ein Mangel des Neurotransmitters Dopamin der beim Konsum von Alkohol vermehrt ausgeschuttet wird und die Stimmung hebt Belohnungssystem Weitere genetische Faktoren werden derzeit noch untersucht Ob eine vererbte erhohte Aktivitat des Enzyms Salsolinol Synthase an der Entwicklung einer Alkoholabhangigkeit beteiligt ist wurde untersucht Im Tierversuch stieg nach Gabe von Alkohol die Produktion von Salsolinol und damit die Stimmung deutlich an Weniger Salsolinol wurde also weniger Belohnungsreize auslosen und damit eine geringere Gefahr bedeuten Dies wurde mittlerweile jedoch widerlegt Etwa 80 der stationar behandelten Alkoholiker haben Verwandte ersten oder zweiten Grades die Alkoholprobleme haben Sind Verwandte ersten Grades betroffen ist das Risiko auch zu erkranken um das Siebenfache erhoht Zudem wurde in Zwillingsstudien festgestellt dass bei Frauen offenbar die Vererbung mehr im Vordergrund steht wahrend Manner stark von Umwelteinflussen abhangig sind Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes NGFN schrieben in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry dass Untersuchungen zufolge zwei Mutationen im CRHR1 Gen Corticotropin releasing hormone receptor 1 die Anfalligkeit zum gesteigerten Alkoholkonsum beeinflussen Dieses Gen ist fur ein Protein verantwortlich das bei der Verarbeitung von Stress und der Steuerung von Gefuhlen eine Rolle spielt Das Risiko der Erkrankung von Kindern die getrennt von ihren alkoholkranken Eltern aufwuchsen ist demnach drei bis viermal hoher als das von Kindern nicht alkoholkranker Eltern Eine Veranderung des MAOA Gens scheint mit Alkoholismus Drogenmissbrauch und antisozialem Verhalten in Verbindung zu stehen siehe auch Warrior Gene Soziale Faktoren Gesellschaftliche Ursachen Alkohol ist in vielen Kulturen eine gesellschaftlich anerkannte einfach und billig zu beschaffende Rauschdroge deren Konsum in manchen Situationen geradezu erwartet wird Beispiele sind die burgerliche Trinkkultur Feierabendbier Anstossen mit Gluckwunsch High Society Treffen Whiskey und Zigarren oder die Verbruderung durch gemeinsames Saufen siehe dazu Trinkkultur in Europa Trinksitten Der Konsum von Alkohol wird bis zu einem gewissen Grad in allen Gesellschaftsschichten akzeptiert Insbesondere von Mannern wird oft eine gewisse Trinkfestigkeit als Beweis von Mannlichkeit und Belastbarkeit erwartet Da starker Alkoholkonsum die Alkoholtoleranz erhoht fordert diese gesellschaftliche Statusdefinition auch die Verbreitung von Alkoholismus Nachgewiesen ist dass Belastungen in der Arbeitswelt zu den Faktoren gehoren die das Suchtrisiko erhohen siehe dazu auch Gratifikationskrise Familiare Ursachen Kinder suchtkranker Eltern werden statistisch gesehen haufiger abhangig als andere Kinder Das Aufwachsen mit einem Suchtkranken in der Familie stellt eine erhebliche psychische Belastung dar Physische psychische und sexuelle Gewalt sexueller Missbrauch verbunden mit Sucht in der Herkunftsfamilie sind erhebliche Risikofaktoren Tochter aus Sucht Familien heiraten auch deutlich haufiger selbst wieder einen Alkoholiker Gunstig wirkt sich dagegen aus wenn die Eltern ihre Alkoholabhangigkeit uberwinden Der erste Kontakt mit Alkohol findet zumeist auf Familienfeiern statt Kinder aus Elternhausern in denen viel Tabak oder und Alkohol konsumiert werden fangen fruher und intensiver an damit zu experimentieren Hierbei fallt auf dass der Einfluss des Konsumverhaltens der Mutter grosser ist als der des Vaters Erleben die Kinder dies jedoch sehr negativ konnen sie auch eine ablehnende Haltung gegenuber dem Alkohol entwickeln Systemische Ansatze postulieren dass in vielen Suchtfamilien dysfunktionale familiare Muster vorliegen Im Allgemeinen wird von starren Aussengrenzen bei diffusen Innengrenzen ausgegangen welche zu einer Isolierung dieser Familien fuhren andererseits dem Jugendlichen die Ablosung massiv erschweren Je nach Geschlecht des Alkoholkranken liegt in diesen Familien ein Muster von Konfliktvermeidung Manner oder Konfliktbereitschaft Frauen vor Jugendliche mit alkoholabhangigen Eltern haben eine auffallend geringe Aktivitat der Amygdala emotionales Zentrum im Gehirn was das Risiko selbst zu erkranken deutlich erhoht Psychologische Faktoren Im Sinne der Lerntheorie wirken die schnell eintretenden positiven Wirkungen des Alkohols z B Entspannung Glucksgefuhle als unmittelbare Verstarker fur das Suchtverhalten operante Konditionierung In einer neutralen Situation handelt es sich um positive Verstarkung etwas Positives kommt hinzu In einer unangenehmen Stress Situation wirkt Alkohol als negativer Verstarker d h ein unangenehmer Zustand z B Angst Anspannung Arger wird beseitigt Letzteres spielt vor allem eine Rolle wenn der Betroffene sich uber langere Zeit in einer als negativ erlebten Situation befindet Diese Mechanismen spielen eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Problematik Haufig hat der erste Konsum jedoch kein positives Erleben zur Folge manchmal sogar negative Auswirkungen z B bitterer Geschmack Schwindel Ubelkeit Beim Erstkonsum spielt die soziale Verstarkung durch Zuwendung der Bezugsgruppe z B peer group sowie die beobachtete positive Wirkung bei anderen eine wichtige Rolle Modelllernen Ist Alkohol leicht verfugbar wird der Konsum in der Bezugsgruppe hoch bewertet sozialer Druck besteht eine starke Bindung des Betroffenen an diese Gruppe und ist er durch diese stark beeinflussbar ist die Wahrscheinlichkeit zum Konsum hoch Eine positive siehe Sozialkognitive Lerntheorie bei sozialen Vorteilen des Alkoholkonsums Kontakterleichterung Zugehorigkeit zu einer bestimmten Bezugsgruppe etc oder der Wirkungen der Substanz stellen ebenfalls Risikofaktoren dar Gunstig wirken sich allgemeine Lebenskompetenzen wie z B Fahigkeiten zur Stressbewaltigung Selbstsicherheit und Kommunikationsfahigkeit vgl auch Soziale Kompetenz aus sowie im Besonderen die Fahigkeit Konsumangebote trotz sozialen Drucks ablehnen zu konnen Eine kritische Einstellung und ein kritischer Umgang mit legalen psychoaktiven Substanzen ist ebenfalls ein Schutzfaktor Die Attributionstheorie postuliert bei Alkoholkranken ein bestimmtes Muster an Kontrolluberzeugungen was sich jedoch nur auf den Alkoholkonsum bezieht Es wird davon ausgegangen dass Alkoholkranke dazu neigen ihren Alkoholkonsum eher external zu attribuieren Das bedeutet dass die Ursachen fur das Trinkverhalten externen nicht von ihnen kontrollierbaren Faktoren zugeschrieben wird Diese generalisierte Erwartungshaltung wird durch soziales Lernen erworben Bisher konnte keine spezifische Suchtpersonlichkeit gefunden werden Von verschiedenen Autoren v a psychodynamischer Ausrichtung wird jedoch angenommen dass Alexithymie Schwierigkeit Gefuhle zu benennen zu unterscheiden und auszudrucken bei Abhangigen uberzufallig haufig ist Verschiedene Studien belegen zudem einen engen Zusammenhang zwischen Sensation Seeking und Suchtverhalten wobei biologische Mechanismen angenommen werden Allerdings besteht die Moglichkeit dass sensation seeking nur ein vordergrundiges Symptom einer zugrunde liegenden ADHS ist Weitere Schutz und Risikofaktoren Gestilltwerden verringert moglicherweise das Risiko alkoholkrank zu werden Das ergab eine Auswertung der Copenhagen Perinatal Cohort Studie Die Langzeituntersuchung umfasst die Daten von 6562 inzwischen 44 bis 46 jahrigen Kopenhagenern Das Risiko alkoholabhangig zu werden war fur Probanden die als Kind nur kurz gestillt wurden um fast 50 Prozent hoher als das von Teilnehmern die lange gestillt worden waren Eine hohe Testosteronkonzentration wahrend der Embryonalentwicklung scheint ein Risikofaktor fur die spatere Entwicklung einer Alkoholabhangigkeit zu sein Soziale FolgenWesensveranderung Die alkoholtoxische Wesensveranderung ist eine der schwerwiegendsten Folgen des Alkoholkonsums Sie ist eine Folge von langjahrigem und regelmassigem Alkoholkonsum Die Wesensveranderung ist bei Alkoholabhangigen unterschiedlich Neben deutlicher Beeintrachtigung der Leistung von Gedachtnis Konzentration Antrieb und Aufmerksamkeit fallt ein haufiges Auftreten von Eifersuchtswahn auf Betroffen sind vor allem die Reaktionsmuster auf alltagliche Belastungen und Konflikte wodurch die Gesamtpersonlichkeit unharmonisch entdifferenziert wirkt Als Komorbiditaten Begleiterkrankung konnen auch Depressionen auftreten In der Folge langfristigen Alkoholismus kommt es auch zu psychotischen Storungen die bislang nicht vorhanden waren Zudem engen sich die Interessen stark auf die Sucht ein wahrend bisherige Aktivitaten sowie Korperpflege und hygiene vernachlassigt werden Sehr problematisch ist die oft erhohte Aggressivitat und Gewaltbereitschaft Bis zu 35 der Falle hauslicher Gewalt sind auf Alkoholkrankheit zuruckzufuhren Zur Wesensveranderung gehort auch die Neigung die Alkoholkrankheit zu leugnen oder zu bagatellisieren Folgen fur die Familie Gustav Imlauer Ihr zu Fussen Die Probleme eines Alkoholkranken werden oft vom Lebenspartner und von der ganzen Familie mitgetragen oder kompensiert Einerseits gewinnen letztere aus ihrer Hilfeleistung eine personliche oder gesellschaftliche Anerkennung andererseits auch eine Entwertung Langfristig kann sich bei ihnen ein Ausgebranntsein entwickeln das Burnout Syndrom Das Gefuhl dem Alkoholkranken zu helfen kann anfangs das personliche Selbstwertgefuhl steigern Spater dominiert ein Gefuhl der Hilflosigkeit Dieses Verhalten ist als Helfersyndrom bekannt In Selbsthilfegruppen wird die Alkoholkrankheit als Familienkrankheit gesehen Der Grund In der Familie bzw in der Partnerschaft sind oft alle an einer Manifestation der Sucht und deren sozialen Folgen beteiligt Durch Verleugnung der Probleme und der Denkmuster aber auch durch das Verhalten der Angehorigen selbst wird die Krankheit des Alkoholikers stabilisiert und ein professioneller Versuch der Genesung erschwert Partner die solchen Mechanismen unterliegen werden als Co Alkoholiker bezeichnet Kinder Besonders leiden Kinder und Jugendliche in alkoholbelasteten Familien Sie haben unter anderem in der Schule und beim Berufseinstieg vielfach schlechtere Chancen Viele Kinder bekommen selber zum Teil auch epi genetisch bedingt psychische oder Alkoholprobleme teilweise lebenslang U a wegen der schlechten Erfassbarkeit ist die Gruppe der Kinder bisher wenig beachtet Insbesondere fuhrt das fetale Alkoholsyndrom zu kognitiven Beeintrachtigungen Nach Angaben von Kinderschutzvereinen und Diakonie kommt es in Familien mit Alkoholkranken vergleichsweise haufig zu Misshandlung und Vernachlassigung von Kindern Der Grad der Storung der Kinder wird durch die elterliche Komorbiditat den Zeitpunkt des Beginns der Abhangigkeit der Eltern das Erziehungsverhalten und die Starke der Exposition mit dem alkoholisierten Elternteil beeinflusst Mogliche Symptome bei Kindern alkoholkranker Eltern sind Essstorungen Angststorungen Affektive Storungen eine eigene Alkoholabhangigkeit und ein erniedrigter Intelligenzquotient Soziale Folgen sind haufigere Unterrichtsausschlusse Disziplinprobleme in der Schule und mehr Fehlzeiten Ausserdem benotigen sie mehr Unterstutzung durch Schulpsychologen und haben ein erhohtes Risiko die Schule abzubrechen Kinder konnen sich falschlicherweise selbst die Schuld fur das Trinkverhalten der Eltern geben Gesellschaftliche Kosten Die Folgekosten der Alkoholkrankheit sind sehr hoch Der Direktor fur Gesundheitsforderung bei der Weltgesundheitsorganisation bezifferte 2024 die Kosten alkoholbedingter Erkrankungen Krankheitskosten Kosten fur Fehlzeiten und Rehabilitationskosten in Deutschland auf 57 Milliarden Euro jedes Jahr Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums betrugen die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten in Deutschland fur Unfalle unter Alkoholeinfluss in den Jahren 2010 bis 2014 insgesamt 7 77 Milliarden Euro Unter Alkoholeinfluss werden ausserdem zahlreiche Straftaten wie Diebstahl Einbruch Raub und Betrug begangen deren Schadenssumme in Deutschland in den Jahren 2011 bis 2015 insgesamt mehr als 103 Millionen Euro betrug Dazu kommen erhebliche Kosten im Gesundheitssystem einschliesslich indirekter Kosten z B durch Arbeitsunfahigkeit Fruhverrentung volkswirtschaftliche Verluste oder erhohte Scheidungsraten Folgekrankheiten Wer alkoholkrank ist hat eine im Durchschnitt 20 Jahre geringere Lebenserwartung Langfristiger Alkoholmissbrauch bedingt oft teils chronische Folgekrankheiten Bosartige Tumoren 2016 zeigte eine Metastudie dass es starke Hinweise darauf gibt dass Alkoholkonsum ursachlich verantwortlich fur Rachen Speiserohren Leber Dickdarm Mastdarm Brust und Kehlkopfkrebs ist und dass angenommen werden kann dass Alkoholkonsum 2012 fur 5 8 aller Krebstode weltweit verantwortlich zu machen war Leber Durch die erhohte Belastung mit Alkohol erhoht das Organ zunachst seine Fahigkeiten dieses Gift abzubauen Die Leber vergrossert sich bis sie zur Fettleber wird Oft entwickelt sich bei anhaltender Belastung eine Alkohol Hepatitis und eine Leberzirrhose mit den entsprechenden Folgen Die Leber kann dann ihre Aufgaben nicht mehr erfullen Als Folge der Leberzirrhose konnen sich Krampfadern in der Speiserohre bilden Diese sind eine zusatzliche Gefahr da der Betroffene verbluten kann Die Letalitat Sterblichkeit einer solchen Blutung liegt bei uber 30 Eine weitere haufige Komplikation ist die Hepatische Enzephalopathie Sie entsteht da die geschadigte Leber das durch naturliche Verdauungsprozesse im Darmtrakt entstehende Ammoniak und weitere Giftstoffe nicht mehr vollstandig verstoffwechseln kann So gelangt Ammoniak in den Blutkreislauf und dringt uber die Blut Hirn Schranke ins Gehirn Dort kommt es zum Anschwellen der Astrozyten was zur Bildung eines Hirnodems beitragen kann Im Endstadium kann die Hepatische Enzephalopathie zum Leberkoma fuhren Bauchspeicheldruse Auch die Bauchspeicheldruse reagiert empfindlich auf Alkohol Sie kann sich akut oder chronisch entzunden Pankreatitis Eine akute Pankreatitis kann direkt todlich sein Folgen einer chronischen Pankreatitis konnen eine exokrine Pankreasinsuffizienz bei der das Organ nicht mehr genug Verdauungsenzyme bildet und oder auch ein Diabetes mellitus sein Muskulatur Skelettmuskulatur und Herzmuskel werden geschadigt alkoholische Myopathie bzw Kardiomyopathie I41 4 Die mit der Ziffer G72 1 im ICD 10 codierte alkoholische Myopathie tritt bei bis zu 30 bis 40 aller chronischen Alkoholiker auf Dabei sind die Beine meist schwerer betroffen als die Arme Durch die toxischen giftigen Wirkungen des Alkohols entsteht eine Rhabdomyolyse d h die Muskelfasern zersetzen sich Die akute alkoholische Myopathie tritt bei etwa einem Prozent der Kranken auf Sie zeigt sich u a durch Anschwellen starke Schmerzen und Krampfe in den betroffenen Muskeln Stoffwechsel Ubermassiger Alkoholkonsum kann Gicht auslosen da Carbonsauren mit Harnsaure im Ausscheidungsmechanismus der Niere konkurrieren Zudem liefert Bier durch darin enthaltene Hefereste zusatzlich Purine Hormonelle Storungen konnen durch mangelnde Leistungsfahigkeit der Leber im Hormonabbau vielfaltige Symptome hervorrufen insbesondere im Wasser und Elektrolythaushalt und bei den Sexualhormonen Das kann zu charakteristischer Verweiblichung der Figur Brust Bauch fuhren Herz Kreislaufsystem Alkoholmissbrauch kann zu Bluthochdruck Herzmuskelerkrankungen unter anderem der o g alkoholischen Kardiomyopathie und Anamie Hyperchrome makrozytare Anamie beitragen Anamie ist vor allem durch alkoholbedingten Mangel an Folsaure und Vitamin B12 verursacht Das Risiko fur Koronarsklerose Verkalkung der Herzkranzgefasse und Schlaganfall ist bei moderatem Alkoholkonsum moglicherweise sogar seltener als in der Normalbevolkerung da Alkohol unter anderem das HDL Cholesterin erhoht und damit Ablagerungen an den Gefasswanden verhindert Moglicherweise haben auch gewisse Inhaltsstoffe z B die Polyphenole im Wein eine protektive Wirkung Der gerinnungshemmende Effekt von Alkohol Hemmung der Thrombozytenaggregation konnte hier auch eine Rolle spielen Bei hoherem Alkoholkonsum gt 30 g Tag nimmt das Gesamtrisiko fur eine koronare Herzerkrankung KHK jedoch zu Magen Darm Trakt Chronischer Alkoholkonsum oft in Verbindung mit Fehlernahrung oder Tabakkonsum schadigt die Schleimhaute in Mund Rachen Speiserohre und Magen Am haufigsten sind Speiserohrenentzundungen und Magenschleimhautentzundungen Gastritis Krebserkrankungen im Nasenrachenraum und Kehlkopfkrebs sind bei Alkoholkranken haufiger als in der ubrigen Bevolkerung besonders hochprozentige Getranke begunstigen Speiserohrenkrebs Das Risiko von Mundhohlen und Zungengrundkrebsen vervielfacht sich bei gleichzeitigem Rauchen und Trinken Hinzu kommen bei Leberzirrhose die schon erwahnten Krampfadern in der Speiserohre durch welche viele Patienten verbluten Ausserdem verursacht das im Darmtrakt entstehende Ammoniak im fortgeschrittenen Stadium der Leberzirrhose haufig eine Hepatische Enzephalopathie da die geschadigte Leber nicht mehr dazu fahig ist Giftstoffe regular zu verstoffwechseln Nervensystem Durch chronischen Alkoholkonsum kommt es zu Zerstorungen der Axone wie der Myelinscheiden des Gehirns und des peripheren Nervensystems Dies geschieht vermutlich zum einen durch direkte Schadigungen der Axone durch die zelltoxischen Eigenschaften des Alkohols zum anderen durch eine Beeintrachtigung der Myelinbildung als Folge fehlender neurotroper Vitamine Vitamine der B Gruppe vor allem Thiamin Als Ursachen hierfur werden einseitige Ernahrung ein generell erhohter Vitaminbedarf und Resorptionsstorungen durch die Veranderungen im gastrointestinalen System Magen Darm Trakt diskutiert Schon bei einzelnen Rauschen treten Gedachtnislucken Filmrisse auf Langfristig entstehen chronische neuropsychologische Schwachen in Aufmerksamkeit Konzentration Gedachtnis Lernfahigkeit raumlichem Vorstellungsvermogen Zeitwahrnehmung und Problemlosungsstrategien Dazu entwickeln sich haufig soziale Storungen wie alkoholischer Eifersuchtswahn und sexuelle Deviation Eine schwere langfristige Folge am Zentralnervensystem ist das Wernicke Korsakow Syndrom Hierbei kommt es typischerweise haufig im Zusammenhang mit einem Entzug zunachst zur Wernicke Enzephalopathie einer neurologischen Erkrankung aufgrund eines Vitamin B1 Mangels mit Ophthalmoplegie Augenmuskellahmung mit Doppelbildern Ataxie unkoordinierte oft uberschiessende Bewegungen speziell beim Gehen und Bewusstseinsstorungen Hierauf folgen Gedachtnisstorungen welche als amnestisches Syndrom Korsakow Syndrom oder Korsakow Psychose bezeichnet werden Charakteristisch sind schwere Storungen der Merkfahigkeit und zunehmend auch des Langzeitgedachtnisses v a des episodischen Gedachtnisses wobei Gedachtnislucken haufig durch Konfabulationen ausgefullt werden Anatomisch findet man Veranderungen im Bereich des Zwischen und Mittelhirns Zudem kann bei chronischem Alkoholkonsum im Rahmen einer Pellagra ein Demenzsyndrom entstehen Ursachlich ist ein Mangel an Nicotinsaure Vitamin B3 oder Tryptophan Neuropathologisch finden sich vor allem Veranderungen der grossen Neurone des Motorcortex Die Basalganglien das Kleinhirn oder das Vorderhorn vgl Hirnventrikel konnen jedoch auch betroffen sein In Folge konnen depressive Zustande Mudigkeit Konzentrationsminderung Verwirrtheit Halluzinationen oder Optikusneuropathie auftreten sowie meist als Vorstufe Appetitlosigkeit Diarrho Glossitis Anamie und Hautrotungen Erythema Auch kann es infolge einer alkoholischen Lebererkrankung zu einer hepatocerebralen Degeneration kommen Betroffen sind meist die Basalganglien und das Kleinhirn Die Beeintrachtigungen sind nicht reversibel Haufig kommt es im Verlauf einer alkoholinduzierten Leberzirrhose zu einer hepatischen Enzephalopathie Neben einem Teil eines Demenzsyndroms konnen sich Auffalligkeiten wie zerebellare Ataxie Dysarthrie Tremor und Choreoathetose ausfahrende Bewegungen von Handen oder Fussen zeigen Die hepatische Enzephalopathie entsteht durch die Unfahigkeit der geschadigten Leber Ammoniak und andere im Darm entstandene schadliche Stoffe regular zu verstoffwechseln So gelangen Ammoniak und andere Gifte ungehindert in den Blutkreislauf und dringt durch die geschwachte Blut Hirn Schranke ins Gehirn Dort verursacht es ein Anschwellen der Astrozyten was zur Bildung eines Hirnodems fuhren kann Im Endstadium progressiert die Hepatische Enzephalopathie bis zum Leberkoma Die Spatatrophie des Kleinhirns ist eine haufige und irreversible degenerative Schadigung des Kleinhirns die vorzugsweise bei Mannern auftritt Hierbei kommt es vor allem zu einer zunehmenden zerebellaren Gangataxie Extremitatenataxie vor allem der Beine Dysarthrie und Polyneuropathie Als Ursachen werden Thiaminmangel ein unmittelbar toxischer Effekt des Alkohols und Elektrolytverschiebungen diskutiert Neuropathologisch findet sich haufig eine Atrophie der Purkinjezellen im Bereich des vorderen und oberen Kleinhirnwurms Die zentrale pontine Myelinolyse ist eine seltene Erkrankung die den Pons Teil des Stammhirns betrifft Typisch ist die relativ rasche Entwicklung von Lahmungserscheinungen Paraparese Tetraparese oder Pseudobulbarparalyse sowie einer deutlichen Bewusstseinseinschrankung Haufig kommt es begleitend zu einer Wernicke Enzephalopathie Das Marchiafava Bignami Syndrom ist eine ebenfalls seltene Erkrankung die meist bei Mannern mit chronischem Alkoholmissbrauch und Mangelernahrung auftritt Betroffen ist das Corpus callosum Es kann zu Krampfanfallen Vigilanzstorungen Spastik Tremor frontale z B Logorrhoe Aggressivitat Apathie und apraktischen Storungen kommen Zur Tabak Alkohol Amblyopie kann es bei Alkoholabusus und Mangelernahrungen in Kombination mit Tabakkonsum kommen Hierbei kommt es zu einer Schadigung des Sehnervs mit Verlust der Sehscharfe Schadigungen der Hirngefasse erhohen zudem das Risiko fur Schlaganfalle und Hirnblutungen subkortikale Sklerose Schaden des Ruckenmarks funikulare Myelose werden durch den alkoholismusbedingten Mangel an Vitamin B12 verursacht Die Polyneuropathie ist eine haufige chronische neurologische Erkrankung in Verbindung mit einem Alkoholabusus Sie betrifft das periphere Nervensystem Anfangs bestehen die Symptome meist in Sensibilitatsstorungen und Missempfindungen wie Kribbeln v a der unteren Extremitaten Beine spater auch in motorischen Einschrankungen Als Grenzwert der Entstehung der Polyneuropathie wird ein Wert von 60 g reinem Alkohol pro Tag angesehen Sonstiges Die Annahme dass eine gerotete Knollennase Rhinophym ursachlich mit Alkoholmissbrauch zu tun habe ist verbreitet aber irrig Allerdings beeinflusst der Konsum von Alkohol durch die Gefasserweiterung die Entwicklung eines Rhinophyms ungunstig Chronischer Alkoholismus verringert die Produktion des Proteins Folattransporter 1 in den Nierenzellen und damit die Wiederaufnahme des ausgeschiedenen Vitamins Folsaure Zudem nimmt der geschadigte Darm nur noch einen Bruchteil der Folsaure auf die ohnehin oft in der Nahrung nicht ausreichend enthalten ist Beide Faktoren erklaren zu niedrige Folat Plasmagehalte bei diesen Kranken Folge weitere Stoffwechselstorungen und Fehlgeburten Eine englische Studie 2012 die etwa 4000 Schwangere befragte und untersuchte kam zu dem Ergebnis dass sich auch kleine Mengen Alkohol auf die Intelligenz der Kinder negativ auswirken Alkoholentzugssyndrom Ein Entzugssyndrom kann auftreten wenn der Alkoholkonsum reduziert oder abrupt beendet wird Dabei konnen heftige bis lebensbedrohliche Entzugserscheinungen auftreten Entzugssymptome sind Ubelkeit Nervositat Schlafstorungen der starke Drang Alkohol trinken zu mussen Saufdruck Gereiztheit und Depression Ist die korperliche Abhangigkeit schon fortgeschritten kommen beispielsweise starkes Schwitzen Zittern vor allem der Hande grippeahnliche Symptome und in ausserst schlimmen Fallen Krampfanfalle hinzu mit Zungenbiss und Halluzinationen bis zum gefurchteten Delirium tremens Das unvollstandige Delir sogenanntes Pradelir zeigt vor allem gegen Abend Halluzinationen Schlafstorungen und Schreckhaftigkeit Der Patient schwitzt und zittert Grand Mal Krampfanfalle konnen vorkommen Das eigentliche Delirium tremens macht sich bemerkbar durch Desorientiertheit Ubererregbarkeit und psychotische Erscheinungen wie illusionare Verkennung sowie optische gesehene und taktile gefuhlte Halluzinationen Das vegetative Nervensystem entgleist der Patient bekommt Fieber Bluthochdruck einen zu schnellen Puls Tachykardie und schwitzt sehr stark Hyperhidrose Zittern Tremor ist obligatorisch Sieben Prozent aller Delirien verlaufen lebensgefahrlich mit schweren Kreislaufstorungen DiagnostikSelbsteinschatzung Haufig geht der medizinischen Diagnostik die Erkenntnis des Alkoholkranken oder gefahrdeten voraus dass mit dem eigenen Alkoholkonsum etwas nicht stimmt In dieser Phase konnen Selbsttests u a im Internet oder aus Informationsmaterial der Beratungsstellen hilfreich sein Klinisch psychologische Diagnostik Es konnen vier Bereiche der klinisch psychologischen Diagnostik bei Alkoholkranken unterschieden werden 1 Screeningverfahren Screeningverfahren sind vor allem fur die Hausarztpraxis geeignet Sie konnen erste Hinweise darauf liefern ob eine Alkoholerkrankung vorliegt Zur Stellung einer Diagnose reichen sie nicht aus hierzu bedarf es einer differenzierteren Diagnostik Zudem kann davon ausgegangen werden dass Betroffene die ihr Alkoholproblem nicht zugeben wollen aufgrund mangelnder Krankheitseinsicht oder Verbergungstendenzen auch nicht entdeckt werden Der AUDIT Test Alcohol Use Disorders Identification Test wurde von Babor und Kollegen 1992 im Auftrag der WHO entwickelt Es handelt sich um ein reines Screeningverfahren das anhand von zehn Fragen hauptsachlich personliche Trinkgewohnheiten erhebt Als Kurzversion fur die Hausarztpraxis liegt der AUDIT C vor der ausschliesslich die drei Konsumfragen des AUDIT beinhaltet Der MALT Munchner Alkoholismustest von Feuerlein und Kollegen besteht aus zwei Teilen einem Fremdbeurteilungsteil Laborwerte Entzugserscheinungen Folgeerkrankungen etc und einem Selbstbeurteilungsteil Er ist auch zur Anamneseerhebung geeignet Das CAGE Interview besteht aus vier Fragen Liegen mindestens zwei Ja Antworten vor weist dies auf eine Alkoholabhangigkeit hin C Cut down Haben Sie erfolglos versucht Ihren Alkoholkonsum einzuschranken A Annoyed Haben andere Personen Ihr Trinkverhalten kritisiert und Sie damit verargert G Guilty Hatten Sie schon Schuldgefuhle wegen Ihres Alkoholkonsums E Eye Opener Haben Sie jemals schon gleich nach dem Aufstehen getrunken um in die Gange zu kommen oder sich zu beruhigen 2 Diagnostik der Entstehungsbedingungen Eine ausfuhrlichere Differentialdiagnostik ist mit dem TAI moglich Hier werden anhand von 90 Fragen sieben Dimensionen abgebildet Schweregrad Soziales Trinken Suchtiges Trinken Motive Schadigung sowie im Fall bestehender Partnerschaften Partnerprobleme wegen Trinken und Trinken wegen Partnerproblemen Der FFT von Beltz Weinmann und Metzler 1997 gibt Aufschluss welche sozialen und intrapsychischen Funktionen der Alkohol ubernommen hat und liefert indirekt Informationen uber die dahinterliegenden Erwartungshaltungen Die Toronto Alexithymia Scale ist ein geeignetes Instrument um alexithyme von nicht alexithymen Betroffenen zu unterscheiden Mit Hilfe des TPQ von Cloninger kann u a die bei Suchterkrankten oft vorhandene Personlichkeitseigenschaft des Sensation Seeking erfasst werden Diese entspricht in etwa Cloningers Dimension des Novelty Seeking Zur Erfassung der Stressverarbeitung des Betroffenen kann der SVF von Janke und Kollegen eingesetzt werden Zur Erfassung von Auslosereizen fur den Alkoholkonsum kann zudem die in der Verhaltenstherapie ubliche Methode der Tagebuchfuhrung eingesetzt werden Dabei werden taglich die konsumierte Menge an Alkohol Ort bzw Auslosesituation und die personliche Reaktion Gedanken Gefuhle Verhalten notiert 3 Diagnostik hirnorganischer Folgeerkrankungen Die Diagnose von hirnorganischen Folgeerkrankungen und Komplikationen wie z B des Korsakow Syndroms oder der hepatischen Enzephalopathie bedarf neben der medizinischen Diagnostik geeigneter neuropsychologischer Testverfahren z B zur Erfassung von Aufmerksamkeits und Gedachtnisleistungen oder exekutiver Funktionen Die Auswahl geeigneter Testverfahren und deren Auswertung sollte von einem diagnostisch erfahrenen Psychologen bzw Neuropsychologen durchgefuhrt werden Zur Fruherkennung der Hepatischen Enzephalopathie geben bspw der Animal Naming Test der Zahlen Verbindungs Test oder die Schriftprobe erste Anhaltspunkte 4 Diagnostik moglicher psychischer Grund oder Begleiterkrankungen Nicht selten liegt bei einer Alkoholkrankheit ursprunglich oder zusatzlich eine andere psychische Erkrankung vor wie z B eine Angststorung Depression oder Personlichkeitsstorung Die Diagnose sollte ebenfalls anhand geeigneter diagnostischer Verfahren gestellt werden die fur die jeweilige Erkrankung vorliegen Laborwerte Veranderungen bei chronischer Belastung der Leber Alkohol wird in der Leber vorwiegend durch das Enzym Alkoholdehydrogenase abgebaut Ist die Leber bei hohen Alkoholmengen mit dem Abbau uberfordert wird sie durch nicht mehr vollstandig abgebaute Stoffwechselprodukte sukzessive geschadigt im Sinne einer Entzundung toxische Hepatitis Zunachst ist meist lediglich die Gamma Glutamyltransferase g GT als Ausdruck des Leberzellmembranschadens erhoht Der Anstieg der Enzyme Aspartat Aminotransferase GOT ASAT Mitochondrien Zytoplasma leberunspezifisch und Alanin Aminotransferase GPT ALT Zytoplasma leberspezifisch dokumentieren die weitergehende Entzundung Mit Hilfe einer Verrechnung von AST und ALT im Rahmen des de Ritis Quotienten konnen andere Ursachen ausgeschlossen und es kann eine grobe Einschatzung der Schwere erfolgen Weitere unspezifische Enzyme Alkalische Phosphatasen AP Laktatdehydrogenase LDH und indirektes Bilirubin Ammoniak konnen im Verlauf ansteigen Bei weiterer Schadigung geht fortschreitend und irreversibel Lebergewebe unter und wird in funktionsuntuchtiges Bindegewebe umgebaut Dies geht mit einer Storung der Eiweisssynthesefunktion und damit Abfall von u a Albumin und Gerinnungsfaktoren Quick INR Protein C und S einher Auch die Entgiftungsfunktion ist dann gestort mit Anstieg von Stoffwechselprodukten wie indirektes Bilirubin und Ammoniak Nachweis von Alkoholkonsum Beim Nachweis von Alkoholkonsum wird zwischen Zustands und Verlaufsmarkern unterschieden Zu den Zustandsmarkern state marker Konsum in den letzten Stunden und Tagen zahlen Alkohol Ethanol Nachweis im Blut Blutalkohol oder in der Atemluft Atemalkohol Ethylglucuronid EtG Metabolit des Alkohols Monitoring von Alkoholkonsum in den letzten Tagen zur Abstinenzkontrolle z B vor Lebertransplantation Nachweis im Urin Hochsensitiv problematisch da auch die Exposition durch nicht willentlichen unintentionellen Konsum alkoholfreier Getranke Bier Wein Obstsafte Nahrungsmittel z B Sauerkraut Marzipan Tiramisu Verwendung von Desinfektionsmittel oder alkoholhaltige Mundspullosungen nachgewiesen werden kann Als Cut off fur die Totalabstinenz gilt ein Wert von 0 1 mg l EtG Ethylsulfat EtS Metabolit des Alkohols Abstinenzkontrolle insbesondere auch in Kombination mit EtG Nachweis im Urin Phosphatidylethanol PEth Metabolit des Alkohols Abstinenzkontrolle Nachweis im Blut positiv bei Alkoholisierung von mehr als 0 5 Ein indirekter Nachweis des Konsums gelingt durch die Bestimmung von Verlaufsmarkern trait marker Konsum in letzten Wochen und Monate CDT Langzeitmarker ab dem funften bis zum zirka 21 Tag nachweisbar Die Sensitivitat zum Nachweis eines Konsums ab 40 g Alkohol pro Tag ist mit 63 nur massig gut kann aber durch die Verrechnung mit g GT im Rahmen des Anttila Index auf 90 verbessert werden Leberwerte Gamma Glutamyltransferase g GT Sensitivitat 58 Alanin Aminotransferase GPT ALT Sensitivitat 50 Aspartat Aminotransferase GOT ASAT Sensitivitat 47 MCV isoliert erhoht ohne relevanten Mangel an den Vitaminen B12 oder Folsaure Sensitivitat 45 Ethylglucuronid s o Nachweis in Haaren Der Nachweis langerer Trunkenheitsphasen gelingt uber die Bestimmung von Methanol und 2 Propanol im Rahmen einer Begleitalkoholanalyse BehandlungEntgiftung Die Entgiftung Alkoholentzug erfolgt meist stationar in einer speziellen Entgiftungsstation fur Alkoholkranke Dies hat den Vorteil dass ein grosser Teil der u U auch lebensbedrohlichen Entzugssymptome unter arztlicher Aufsicht mit Medikamenten behandelt werden kann In Deutschland ublich ist die Verwendung von Distraneurin Wirkstoff Clomethiazol nicht zugelassen in Osterreich oder eines Praparates vom Benzodiazepin Typ etwa Diazepam Clorazepat Oxazepam sowie oftmals blutdrucksenkende Mittel der Wirkstoffgruppe der Imidazoline etwa Clonidin Unterstutzend werden meist auch sedierende trizyklische Antidepressiva und nieder oder mittelpotente Neuroleptika verabreicht Im Delirium tremens erhalt der Patient ein hochpotentes Antipsychotikum etwa Haloperidol Alternativ zu Clomethiazol oder Benzodiazepinen ist auch das sogenannte TT Schema ublich bei dem das Neuroleptikum Tiaprid und das Antiepileptikum Carbamazepin gegeben werden Um die Gefahr von Krampfanfallen zu reduzieren empfiehlt sich die Verwendung eines Antiepileptikums wobei sowohl Clomethiazol als auch die Benzodiazepine selbst schon antiepileptisch wirken Hat der Patient den Entzug uberstanden ist sein Korper vom Alkohol entgiftet Die Sucht als solche ist damit allerdings noch nicht ausreichend bekampft Deshalb wird in der Klinik oft eine Langzeittherapie eingeleitet und der Kontakt mit Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen geknupft Psychotherapie Rahmenbedingungen Die psychotherapeutische Behandlung kann stationar i d R Langzeit Entwohnungstherapie und oder ambulant erfolgen Haufig empfiehlt es sich vor einer ambulanten Psychotherapie eine stationare Behandlung in Erwagung zu ziehen Empfohlen wird eine stationare Therapie vor allem dann wenn Psyche Korper oder sozialer Bereich schwer gestort sind der Patient von seinem Umfeld nicht ausreichend gestutzt wird oder werden kann keine berufliche Integration besteht die Wohnsituation nicht gesichert ist oder der Alkoholiker wahrend ambulanter oder teilstationarer Behandlung zu Ruckfallen neigt Entsprechende Therapien werden meist in speziellen Suchtkliniken als Langzeit 10 16 Wochen oder Kurzzeittherapie durchgefuhrt Ambulante Psychotherapien Psychoanalyse tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie werden in Deutschland seit 1996 von Kostentragern Krankenkassen ubernommen Voraussetzung fur die ambulante Behandlung war bisher eine mittelfristige Abstinenz von mindestens zwei bis drei Monaten Am 14 April 2011 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss dass Alkoholkranke in Zukunft nicht mehr abstinent sein mussen um eine Psychotherapie zu beginnen wenn die Abstinenz auch kurzfristig d h in maximal zehn Behandlungsstunden ohne Entgiftungsbehandlung zu erreichen ist Dies ist nach Ende der zehn Behandlungsstunden durch eine arztliche Bescheinigung die nicht vom Therapeuten selbst ausgestellt werden darf anhand geeigneter Mittel i w Laborparameter festzustellen anderenfalls muss die Therapie beendet werden Bei Ruckfallen mussen unverzuglich geeignete Behandlungsmassnahmen zur Erreichung der Suchtmittelfreiheit bzw Abstinenz ergriffen werden Erste Anlaufstellen fur ambulante oder stationare Therapie sind Suchtberatungsstellen oder psychosoziale Beratungsstellen Auch Gesundheitsamter konnen weiterhelfen Motivierende Gesprachsfuhrung Die motivierende Gesprachsfuhrung motivational interviewing ist eine klientenzentrierte aber direktive Technik zum Aufbau einer intrinsischen Motivation zur Abstinenz Sie ist daher vor allem in der Phase von Bedeutung in der der Alkoholkranke selbst noch kein Problembewusstsein entwickelt hat oder zur Abstinenz ambivalent ist siehe auch den Abschnitt Veranderungsmodell nach Prochaska und DiClemente in diesem Artikel Kognitive Verhaltenstherapie Bei der Behandlung von Alkoholkranken konnen u a folgende kognitiv verhaltenstherapeutische Strategien zum Einsatz kommen Expositions bzw Alkoholablehnungstraining Herausarbeiten der individuellen Erwartungshaltungen Kognitives Umstrukturieren Erkennen internaler Ausloser Bewaltigungsstrategien fur den Umgang mit internalen Auslosern entwickeln Generalisierungen auflosen Entspannungstraining bei Alexithymie kognitives Differenzieren von Gefuhlen Wahrnehmungs und Verbalisierungsubungen Erlebnis gefuhlaktivierende Massnahmen Finden von Ausdrucksmoglichkeiten bei Sensation Seeking Entwickeln eines neuen Freizeitverhaltens Stimulus Ersatz fur Drogen High suchenPsychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Psychodynamische Psychotherapien gehen davon aus dass unbewusste Konflikte und Defizite im Strukturniveau die Ursachen fur psychische Erkrankungen sind Ziel einer Therapie ist es Defizite auszugleichen und dem Betroffenen seine Konflikte bewusst zu machen Fur die Sucht sehen psychoanalytische Theorien unterschiedliche Ursachen an So wird die Sucht haufig als Abwehr gegen eine Depression verstanden Aber auch psychotraumatische Ursachen konnen aus Sicht der Psychoanalyse eine Sucht unterstutzen Weitere Psychotherapiemethoden Psychoedukation ist in der Regel Teil jeder Psychotherapie und bedeutet Aufklarung des Patienten uber seine Krankheit und deren Auswirkungen auf seinen Korper seine Psyche und die seines Umfeldes sowie die Auswirkungen auf die Gesellschaft Das Verstehen der Alkoholkrankheit durch den Patienten ist eine wichtige Voraussetzung fur deren Bekampfung Auch kann so ein sich anbahnender Ruckfall fruhzeitig und besser erkannt werden Die Motivation steigt sich selbst und anderen keinen Schaden durch den Alkoholismus mehr zufugen zu wollen Paar und Familientherapie Die partnerschaftliche Beziehung und eventuell vorhandene Kinder haben unter dem Alkoholismus des Menschen in der Regel schwer gelitten Unzuverlassigkeit Unberechenbarkeit und eventuell Gewalt sowie die Co Abhangigkeit haben das Vertrauen erschuttert und die Familie belastet und erschuttert Die Therapie hilft nicht nur der Familie sich selbst wieder zu stabilisieren sondern auch dem Alkoholiker ein sicheres und stabiles Umfeld zu bieten Veranderung kognitiver Verzerrungen Die Modifikation kognitiver Verzerrungen einschliesslich der therapeutischen Variante des Approach Avoidance Task und der Selbsthilfe Technik Retraining in sensu konnten in kontrollierten Studien eine gewisse Wirksamkeit bei der Reduzierung des Verlangens nach Alkohol zeigen Selbsthilfegruppen Seit vielen Jahren haben sich Selbsthilfegruppen wie Anonyme Alkoholiker Blaues Kreuz Guttempler oder Kreuzbund bewahrt Hier treffen sich in regelmassigen Abstanden trockene und auch nicht trockene Alkoholiker die uber ihr gemeinsames Problem und ihre personlichen Probleme sprechen Beim Kreuzbund e V wird auch die Familie miteinbezogen Selbsthilfegruppen wirken sehr unterstutzend auf den Therapieerfolg Manchmal konnen sie sogar als Alternative zur klassischen Therapie in Betracht kommen besonders wenn der Patient genugend Ruckhalt durch Familie und Freunde hat Alkoholabhangigkeit ist immer auch Interaktion mit den Mitmenschen Diese sind deshalb in die Behandlung einzubeziehen Lebenspartner Kinder und ggf Kollegen spielen bei der Anderung auch des eigenen Verhaltens eine wichtige Rolle Auch fur Angehorige und Freunde von Alkoholikern gibt es Selbsthilfegruppen sowohl gemeinsam mit wie auch getrennt von den Selbsthilfeangeboten fur Alkoholkranke etwa Al Anon Das Zwolf Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker hat auch in Kliniken Einzug gehalten Dessen Ansatz ist ein Weg zur geistigen Gesundung uber einen verhaltensbezogenen kognitiven und spirituellen Weg Bei Schwerabhangigen soweit man davon sprechen kann ohne psychische Begleitkrankheiten zeigt sich hier eine Uberlegenheit gegenuber der kognitiven Verhaltenstherapie Forschungsgeschichte Laut einer retrospektiven Analyse von sechs Studien der 1960er und 1970er Jahre besitzt LSD Potenzial im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung der Alkoholkrankheit Die mit einbezogenen LSD Studien sind jedoch zeitlich fruher anzusiedeln als die modernen Techniken der Psychotherapie und daher in ihrer Wirksamkeit nicht vergleichbar mit dieser Seit dem weltweiten Verbot der verbreitetsten Halluzinogene infolge des War on Drugs des ehemaligen US Prasidenten Richard Nixon ab den 1960er Jahren war die Durchfuhrung solcher Psychotherapien kaum noch moglich Veranderungsmodell von Prochaska und DiClemente Prochaska und DiClemente postulierten in ihrem transtheoretischen Modell TTM funf Phasen die ein Alkoholkranker auf dem Weg aus der Abhangigkeit durchlauft Dabei wird davon ausgegangen dass der Ausstieg aus der Abhangigkeit oft erst nach mehreren Anlaufen gelingt Es handelt sich um ein zirkulares Modell der Kreislauf kann mehrfach durchlaufen werden Phase der Voruberlegung Precontemplation Der Alkoholkranke schatzt sich in dieser Phase noch nicht als abhangig ein Eine Behandlung erfolgt hochstens auf ausseren Druck der Behandlungserfolg ist wahrscheinlich nicht von Dauer wenn er dabei nicht in Phase 2 ubergeht Phase des Nachdenkens Contemplation Der Betroffene beginnt uber seinen Alkoholkonsum nachzudenken wagt die Vorteile der Abstinenz z B bessere Leberwerte wieder akzeptiert werden mit deren Kosten ab z B Unsicherheit in Gesellschaft Gefuhle der Einsamkeit Diese Phase ist in der Regel mit grosser Ambivalenz einem innerlichen Hin und Hergerissensein verbunden Phase der Entscheidung Preparation Es kommt zu einem Entschluss und Verhaltensziele des Trinkverhaltens werden festgelegt z B vollige Abstinenz kontrolliertes Trinken oder weiterzumachen wie bisher Konkrete Hinweise auf Handlungsmoglichkeiten sind in dieser Phase fur den Betroffenen hilfreich Umsetzungsphase Action Der Entschluss wird in die Tat umgesetzt z B Entgiftung Besuch einer Selbsthilfegruppe Suche eines trockenen Umfelds Diese ersten Schritte sagen jedoch noch nicht viel uber den Bestand der Veranderung aus Phase der Aufrechterhaltung Maintenance Es kommt zu ersten Konfrontationen mit schwierigen Versuchungssituationen in denen die vorher getroffene Entscheidung moglicherweise wieder in Frage gestellt werden kann In dieser Phase geht es also darum den Weg zu festigen die Veranderungen stabil aufrechtzuerhalten damit ein dauerhafter Ausstieg Termination aus der Abhangigkeit erreicht wird Alternativ kommt es zum Ruckfall Relapse Hierbei wird der Ruckfall nicht als Misserfolg sondern als Lernmoglichkeit angesehen Dies setzt voraus dass der Betroffene sich mit der Ruckfallsituation auseinandersetzt und weiter aktiv an der Umsetzung seiner Entscheidung Abstinenz arbeitet Postakutbehandlung Entwohnungstherapie Postakute Behandlungen umfassen meist Massnahmen der Entwohnung von Alkohol zum Erhalt der Verbesserung oder zur Wiederherstellung der Funktions und Leistungsfahigkeit des chronisch Alkoholkranken in Alltag und Beruf Zielgruppe sind Menschen mit schadlichem Gebrauch von Alkohol F10 1 und Alkoholabhangigkeit F10 2 Allerdings kommen nur 3 aller Alkoholabhangigen in eine solche Therapie Sie besteht aus Langzeitentwohnung einerseits und Personlichkeitsentwicklung und sozialem Training andererseits Dazu wird zunachst eine grundliche Anamnese der Suchtgeschichte und des Suchtverhaltens aber auch weiterer begleitender Storungen erstellt Stationare Therapien finden meist in Gruppen und gelegentlich Einzelgesprachen statt Sie werden von Sozialpadagogen Psychiatern Psychotherapeuten Ergotherapeuten Heilpraktikern und Pfarrern durchgefuhrt Die wesentliche und notwendige Erkenntnis in der Therapie ist dass der Zustand der Alkohollosigkeit zwingende Voraussetzung fur die Trockenheit ist dass die eigentliche Trockenheit durch personliche und soziale Entwicklung erreicht wird und dies ein lebenslanger Prozess ist Um dieses Lebenslanglich etwas weniger unerreichbar scheinen zu lassen propagieren Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker sich fur jeweils vierundzwanzig Stunden vorzunehmen nicht zu trinken Im Rahmen einer Entwohnungstherapie alkoholbezogener Storungen evidenzbasierte Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften konnen auch niedergelassene Psychologische Psychotherapeuten die Alkoholkrankheit behandeln Die Therapeutische Gemeinschaft bezeichnet die Gesamtheit der an der Therapie beteiligten Personen d h Arzte Psychotherapeuten Pflegekrafte Sozialarbeiter usw sowie der Patienten Durch sie soll ein soziales Klima entstehen welches die Aufarbeitung der Probleme ermoglicht In der Praxis werden tagliche Gesprachsrunden oft morgens gefuhrt zudem hat die Gruppentherapie einen hohen Stellenwert Die Patienten bekommen Aufgaben im Klinikalltag Tische decken Gartenarbeit und ahnliches Oft wahlen Patienten auch einen Sprecher der ihre Anliegen vorbringt Dadurch wird die Eigen und Fremdverantwortung gefordert Wesentliche Methoden sind therapeutische Gemeinschaft soziales Kompetenztraining Selbsthilfegruppe und die medikamentose Therapie Unabdingbar ist dabei eine soziale Einbindung etwa durch Arbeitsplatz Familie Freundes und Bekanntenkreis Selbsthilfegruppe Die Verhaltenstherapie geht davon aus dass Verhalten erlernt wird Sie versucht daher durch die Erkenntnisse der Lerntheorien Einfluss auf das Verhalten zu nehmen Die Kognitive Verhaltenstherapie ist hierbei eine Gruppe von Psychotherapiemethoden die auch kognitive Elemente enthalt In der Verhaltenstherapie werden einige Methoden auch bei Suchterkrankungen wie der Alkoholkrankheit angewendet Beim Training sozialer Kompetenzen wird versucht die sozialen und zwischenmenschlichen Kompetenzen eines Betroffenen zu erhohen Hierzu stehen einige standardisierte Methoden zur Verfugung Die Erhohung der Kompetenzen in diesem Bereich soll den Betroffenen dazu befahigen besser mit den Beziehungen zu anderen umgehen zu konnen Zu den trainierten Kompetenzen gehort etwa auch der Umgang mit Konflikten Die Selbstmanagement Therapie soll den Betroffenen darin bestarken sein Verhalten selbst besser kontrollieren zu konnen Sie kann nicht in Selbstbehandlung Eigenregie erfolgen was die Begriffe Selbstmanagement und Zeitmanagement Managen der eigenen Person beziehungsweise des eigenen Handelns falschlich suggerieren Der Patient durchlauft mit Hilfe des Therapeuten einen definierten psychotherapeutischen Prozess Medikamente bei der Alkoholentwohnung Bei Alkoholkranken ist die Ubertragung vieler Botenstoffe im Gehirn gestort Beispielsweise erhoht sich die Anzahl der Glutamat Bindungsstellen Daher wird versucht dort mit verschiedenen Medikamenten regulierend einzugreifen und so die psychischen Entzugserscheinungen zu mildern Andererseits wird mit Medikamenten wie Disulfiram eine Abneigung gegen Alkohol erzeugt Acamprosat Acamprosat Campral in D A CH wird als Anti Craving Substanz eingesetzt Es dampft die durch Uberschuss an Glutamat bedingte Ubererregbarkeit des Gehirns und greift in das Belohnungssystem ein Belohnungsgefuhl durch Alkohol bleibt aus In verschiedenen Studien war Acamprosat gegenuber Placebo deutlich wirksam Allerdings sprechen langst nicht alle Patienten darauf an Naltrexon Naltrexon ebenfalls eine Anti Craving Substanz ist ein ursprunglich zum Opioid Entzug verwendetes Medikament Es wurde im Jahr 2010 zur Ruckfallverhutung zugelassen Es wird erfolgreich eingesetzt Alkoholiker die mit Naltrexon behandelt werden bleiben zu etwa 30 mehr trocken als die nichtbehandelte Kontrollgruppe Disulfiram Einen anderen Ansatz hat das schon sehr lange eingesetzte Disulfiram Antabus Durch Hemmung des Enzyms Aldehyddehydrogenase welches beim Abbau des Alkohols benotigt wird steigt bei Konsum von Alkohol der Spiegel von Acetaldehyd Das verursacht Vergiftungserscheinungen wie schwere Kopfschmerzen und Brechreiz Das soll das Trinken unmoglich machen Die Vergiftung kann aber auch vital gefahrlich werden Antidepressiva Aktuell wird untersucht ob Medikamente die in den Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin eingreifen z B Serotoninwiederaufnahmehemmer wie etwa Fluoxetin zur Behandlung der Alkoholabhangigkeit geeignet sind Unabhangig davon ist eine Therapie mit diesen sinnvoll wenn als Begleiterkrankung eine Depression vorliegt Dabei ist es unerheblich ob sie vorher schon bestand oder erst durch die Alkoholkrankheit ausgelost wurde Eine ausgeglichene Stimmung ist sehr wichtig fur die kunftige Trockenheit Weitere medizinische Verfahren Aktuell erhoffen Forscher Erfolge bei der Suchtbekampfung durch die korpereigene Substanz GDNF die direkt ins Gehirn gespritzt helfen soll um das Verlangen nach Alkohol zu stoppen Bislang verliefen Tests an Ratten denen der Wachstumsfaktor injiziert wurde erfolgreich Man hofft diese Erkenntnis auch auf den Menschen ubertragen zu konnen da der Alkoholsucht bei Ratten ahnliche Prozesse zugrunde liegen wie bei Menschen Zur Behandlung bei Suchtkrankheiten werden auch Akupunktur und Ohrakupunktur angewendet Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit steht jedoch aus Eine leichte Verbesserung des Therapieerfolgs wurde zwar festgestellt wird aber bisher auf die durch die Akupunktur entstehende Bindung des Klienten an den Therapeuten zuruckgefuhrt Als wirkungsvoll wird von einigen Forschern auch die Einnahme von Medikamenten eingeschatzt die bewirken dass nach dem Trinken die Euphorisierung ausbleibt RuckfallFormen Es kann zwischen verschiedenen Formen des Ruckfalls unterschieden werden Enge Ruckfalldefinition Hier wird jeglicher Konsum des Suchtmittels nach einer Phase der Abstinenz als Ruckfall angesehen Trockener Ruckfall Der Betroffene fallt in sein altes Verhalten z B Grossspurigkeit Sprunghaftigkeit rigide und schnelle Urteile uber andere zuruck ohne jedoch zu trinken Fehltritt lapse Kurzfristiger und geringfugigerer Alkoholkonsum der bei ernsthafter Reflexion und Anknupfen an die Abstinenz ein einmaliger Vorfall bleiben kann Schwerer Ruckfall relapse Ruckfall in alte Trinkmuster in Bezug auf Menge Trinkfrequenz und Trinkdauer Schleichender Ruckfall Hier steht am Anfang der Versuch kontrolliert zu trinken Nach scheinbarem Erfolg kommt es jedoch zu einem Abrutschen in alte Trinkgewohnheiten mit zunehmenden korperlichen und psychischen Entzugserscheinungen Ursachen Klassische Konditionierung Nach dem Konzept der Klassischen Konditionierung wird davon ausgegangen dass der Ruckfall durch eine konditionierte Entzugserscheinung ausgelost werden kann Wahrend der Zeit des Substanzmissbrauchs werden die korperliche entzugsbedingte Stoffwechselstorung unkonditionierter Reiz und das dabei empfundene Bedurfnis nach Alkohol unkonditionierte Reaktion mit den in der jeweiligen Situation regelmassig auftretenden Reizen z B Stimmungen Umgebungssituationen Personen verknupft Ist diese Verbindung einmal etabliert konditioniert reicht es aus dass der Alkoholkranke diesen entsprechenden Reizen z B bestimmte Kneipe konditionierter Reiz ausgesetzt ist damit das Bedurfnis nach Alkohol konditionierte Reaktion Substanzverlangen auftritt Die korperliche Grundlage Stoffwechselstorung muss dazu nicht mehr vorhanden sein Die konditionierte Entzugserscheinung wurde zum d h es wurde gelernt dass in dieser Situation Alkoholkonsum zur Beseitigung der negativen Empfindungen fuhrt vgl operante Konditionierung Dies erklart warum es auch nach langen Jahren der Abstinenz in bestimmten Situationen zum Ruckfall kommen kann Diese Theorie liefert jedoch noch keine Erklarung dafur warum nicht jeder konditionierte Reiz automatisch zu einem erneuten Konsum fuhrt und warum es nicht bei jedem Fehltritt zum Ruckfall kommt Kognitiv behaviorales Ruckfall Modell von Marlatt und Gordon Marlatt und Gordon 1985 gehen davon aus dass ein Ruckfall nicht plotzlich auftritt sondern sich uber langere Zeit vorbereitet In ihrem Modell greifen sie auf Konzepte der sozialkognitiven Lerntheorie von Bandura zuruck Das Modell beinhaltet folgende Komponenten die die Wahrscheinlichkeit eines Ruckfalls beeinflussen Konfrontation mit einer Risikosituation high risk situation z B negative Gefuhle soziale Konflikte oder soziale Verfuhrung Bewaltigungsstrategien coping response fur den Umgang mit der Risikosituation Einschatzung der eigenen Fahigkeiten zur Bewaltigung der Situation Selbstwirksamkeitserwartung self efficacy Erwartungen zur unmittelbaren Wirkung des Alkohols Ergebniserwartung outcome expectancies Abstinenz Verletzungs Effekt abstinence violation syndrome Ist der Betroffene einer Risikosituation ausgesetzt wird er diese entweder bewaltigen Coping oder nicht Die Bewaltigung fuhrt zu einer erhohten Selbstwirksamkeitserwartung und insgesamt zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines Ruckfalls Wird die Situation nicht bewaltigt kommt es zu einer Abnahme der Selbstwirksamkeitserwartung die Situation ohne Alkohol in den Griff zu kriegen Positive Erwartungen an den Substanzkonsum z B dann werde ich mich besser fuhlen werden aktualisiert und es kommt zum Substanzkonsum lapse Infolge kann es zu einer problematischen psychischen Verarbeitung dem Abstinenz Verletzungs Effekt abstinence violation effect kommen Durch den Vorfall lapse kommt es zum Widerspruch kognitive Dissonanz zwischen dem Selbstbild des Betroffenen Ich will abstinent leben und dem konkreten Verhalten Alkoholkonsum Dieser Konflikt kann nur durch die Anderung des Verhaltens Abstinenz oder des Selbstbildes Ich bin eben ein Trinker aufgelost werden Im letzteren Fall sieht man sich selbst als Ursache fur das Trinken internale Attribution Ich bin ein Versager was zu Selbstwertminderung Schuld und Schamgefuhlen und letztlich einer erhohten Wahrscheinlichkeit fur einen vollstandigen Ruckfall relapse fuhrt Gelingt es demjenigen jedoch den Fehltritt konstruktiv zu verarbeiten z B das ist jetzt keine Katastrophe ich kann daraus lernen und es beim nachsten Mal anders machen kann der Ruckfall u U aufgefangen werden und zum Vorfall prolapse werden D h es kommt zur Ruckkehr auf den Weg zur Abstinenz Kognitive Faktoren spielen nach Marlatt und Gordon eine entscheidende Rolle bei der Ruckfallpravention Als weiterer Risikofaktor wird ein dauerhaft unausgeglichener Lebensstil unbalanced lifestyle beschrieben bei dem die taglichen Belastungen nicht durch stabilisierende Aktivitaten oder Entlastungsmoglichkeiten ausgeglichen werden Hierzu zahlt auch die Ruckkehr zu ungunstigen Gewohnheiten wie z B sozialer Ruckzug oder haufiger Fernsehkonsum was zu Unzufriedenheit und dem Wunsch nach unmittelbarer Bedurfnisbefriedigung fuhren kann Das Modell bietet verschiedene Ansatzpunkte fur die Pravention von Ruckfallen im Rahmen einer kognitiv verhaltenstherapeutischen Behandlung z B Anderungen des Lebensstils Erlernen von Bewaltigungsstrategien oder kognitive Umstrukturierung AbstinenzTrockenen also vom Alkohol abstinent lebenden Alkoholkranken wird von Fachkliniken Selbsthilfegruppen und Therapeuten totale Abstinenz von allen alkoholhaltigen Lebensmitteln empfohlen weil laut Erfahrungsberichten schon geringe Mengen Alkohol das Verlangen nach mehr auslosen konnen So kann der alte Kreislauf von Abhangigkeit neu entstehen manchmal reicht eine Praline mit Alkohol aus Das kann sogar nach Jahrzehnten der Abstinenz geschehen Das gilt auch fur alkoholfreies Bier und andere Getranke wie Wein oder Sekt die als alkoholfrei verkauft werden Diese enthalten oft bis zu 0 5 Prozent Alkohol dies braucht aber nach derzeitigen Vorschriften nicht deklariert zu werden Zudem konnen auch Geschmack und Geruch sowie die ausserliche Ahnlichkeit ein Alkoholverlangen auslosen Ein bis zu 0 5 prozentiger Alkoholgehalt findet sich als naturliches Nebenprodukt ungekennzeichnet teilweise auch in Fruchtsaften aufgrund deren naturlicher Garung Wichtig ist auch ob der Alkohol bewusst oder unbewusst eingenommen wird Entscheidet sich der Alkoholiker etwas zu sich zu nehmen obwohl es Alkohol enthalt ist der Ruckfall wahrscheinlicher als bei einem reinen Unfall Kontrolliertes TrinkenEin anderer Ansatz in der Behandlung der Alkoholkrankheit ist das kontrollierte Trinken im deutschen Sprachraum propagiert vor allem durch Joachim Korkel Mit einem 10 Schritte Programm soll der Kranke unter anderem die Rahmenbedingungen uberprufen ein Trinktagebuch fuhren und seine Trinkziele festlegen Dieser Ansatz wird vielfach kritisiert Der Begriff kontrolliertes Trinken sei nicht eindeutig definiert und werde nur von zwei bis funf Prozent der Abhangigen uber Jahre durchgehalten Lediglich noch nicht abhangige Personen konnten dieses Ziel mit hoherer Wahrscheinlichkeit erreichen Das kontrollierte Trinken konne daher als generelles Behandlungsprinzip fur Alkoholabhangige nicht empfohlen werden PrognoseEine wesentliche Voraussetzung fur den Therapieerfolg ist die Motivation des Abhangigen Je eher die Alkoholkrankheit behandelt wird desto besser ist die Erfolgsaussicht Patienten die den starken Wunsch haben mit dem Trinken aufzuhoren haben in der Regel weit bessere Chancen abstinent zu werden und zu bleiben als solche die das Ausmass ihres Alkoholproblems noch nicht realisiert haben Vor allem im ersten halben Jahr nach einer Entgiftung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ruckfallig zu werden Entwohnungstherapie bessert die Chancen erheblich Etwa 15 Prozent schaffen es langfristig abstinent zu bleiben wahrend bis zu 85 Prozent aller nur entgifteten alkoholabhangigen Patienten ruckfallig werden Die unterstutzende Behandlung mit Medikamenten Anti Craving Substanzen siehe dort nach Langzeittherapie verspricht noch bessere Erfolge Schwere Ruckfalle machen erneuten Entzug mit anschliessender Therapie unumganglich Viele Patienten gelangen erst nach mehreren Therapiemassnahmen zur stabilen Abstinenz VorbeugungAngesichts der weiten Verbreitung der Alkoholkrankheit und der daraus entstehenden Folgen entwickelten Anfang der 1970er Jahre erste Firmen Alkoholpraventionsprogramme In vielen aber noch nicht allen Betrieben gibt es Ansprechpartner oft aus dem Kreis der Belegschaft als betriebliche Suchthelfer und Suchtbeauftragte mit entsprechenden Fort und Weiterbildungen die zusammen mit dem Betriebsarzt arbeiten Sie konnen Partner fur vertrauliche Gesprache sein aber auch bei disziplinarischen Gesprachen mit auffallig gewordenen Mitarbeitern und deren Vorgesetzten zugegen sein und uber das weitere Vorgehen mitberaten Zum Beispiel hat die Universitat Munster eine detaillierte Dienstvereinbarung wie im Falle von suchtauffalligen Mitarbeitern vorgegangen wird In vielen europaischen Landern laufen koordinierte Aufklarungskampagnen zum Thema Alkohol in Deutschland ist z B bekannt Alkohol Kenn Dein Limit Experten der Weltgesundheitsorganisation stellten fest dass hohe Alkoholpreise den Alkoholkonsum von Jugendlichen vermindern siehe auch Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen Auch das Binge Drinking d h Trinkgelage und exzessives Rauschtrinken werden dadurch reduziert Ein komplettes Verbot Prohibition lose das Problem nachweislich nicht Die Prohibition in den Vereinigten Staaten hat gezeigt dass Schmuggel und Schwarzbrennerei diese unterwandern konnen und werden und dass der Alkoholkonsum in der Illegalitat deutlich schwerer zu kontrollieren ist Die Kommission sieht die Werbung fur alkoholische Getranke als sehr problematisch an Auch die Verknupfung mit Sponsorschaften und andere positive Darstellungen von Alkohol fordern den Konsum Verbreitung und AusmassWeltweit Verlorene Lebensjahre DALY disability adjusted life years pro Million Einwohner durch Alkoholmissbrauch nach Daten der WHO 2012234 806 814 1 501 1 551 2 585 2 838 Indien 2 898 3 935 3 953 5 069 5 168 VR China 5 173 5 802 5 861 8 838 9 122 25 165Pro Kopf Konsum von Reinalkohol in Litern bei uber 15 Jahrigen Alkohol ist die Droge die am haufigsten zu einer behandlungsbedurftigen Abhangigkeitsentwicklung fuhrt Die Medizin und andere Wissenschaften sind sich einig dass Alkoholismus eine Krankheit ist Beispielsweise nennt die American Medical Association Alkohol explizit eine Droge und urteilt dass Drogenabhangigkeit eine chronische wiederkehrende Krankheit des Gehirns ist beschrieben durch zwanghafte Suche nach der Droge und deren Gebrauch trotz oft verheerender Folgen Manner sind seit jeher weitaus haufiger betroffen als Frauen allerdings hat der Anteil der Frauen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen Europaische Union 7 4 der gesundheitlichen Storungen und vorzeitigen Todesfalle in Europa werden auf Alkohol zuruckgefuhrt Damit steht er an dritter Stelle als Ursache fur vorzeitiges Versterben nach Tabakkonsum und Bluthochdruck Er ist zugleich die haufigste Todesursache bei jungen Mannern in der EU Geschatzt wird dass ca 55 Millionen Menschen in der EU Alkohol in riskanter Weise konsumieren ICD 10 F10 1 und weitere 23 Millionen abhangig sind In der Region wird mit elf Litern reinem Alkohol pro Kopf doppelt so viel getrunken wie im weltweiten Durchschnitt Der Anstieg des Binge Drinking Komasaufen unter Jugendlichen zwischen 1997 und 2007 ist dramatisch Auch unter Erwachsenen wird es vermehrt praktiziert Nach einer Erhebung der WHO im Jahr 2003 beschrieben sich uber 38 der mannlichen Trinker in Polen und 30 der mannlichen Trinker in Ungarn als wochentliche Binge Drinker in Grossbritannien sind es 24 in Spanien hingegen nur 8 5 Alkohol und seine Folgekrankheiten verursachen in diesem Gebiet etwa 195 000 Tote jahrlich Deutschland Die erste bekannt gewordene Welle hohen Alkoholkonsums war in Deutschland die sogenannte Branntweinpest im 19 Jahrhundert Bis heute schwankt der Verbrauch und wird haufig unterschatzt Nachdem zu Beginn der 1990er Jahre der absolute Alkoholverbrauch pro Kopf zuruckgegangen war hat er sich aktuell Stand 2014 bei etwas unter zehn Litern pro Kopf und Jahr stabilisiert Damit steht Deutschland international in der Spitzengruppe Die Deutsche Hauptstelle fur Suchtfragen DHS nannte fur 2009 in ihrem Jahrbuch 2011 folgende Zahlen 73 000 vorzeitige Todesfalle durch Alkohol Jahresverbrauch an reinem Alkohol pro Kopf vom Baby bis zum Greis 9 7 Liter Die WHO dagegen gibt fur 2010 einen durchschnittlichen Alkoholkonsum von 11 8 Litern an Im internationalen Vergleich belegt Deutschland damit bezogen auf den durchschnittlichen Alkoholkonsum weltweit Platz 23 und im europaischen Vergleich den 19 Platz Nach aktuellen Schatzungen gibt es zwischen 1 3 und 2 5 Millionen alkoholabhangige Menschen in Deutschland davon 30 Prozent Frauen Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung geht in ihrem Suchtbericht 2013 von etwa 9 5 Millionen Menschen in Deutschland aus welche die als im Wesentlichen als unbedenklich eingestufte Alkoholmengen uberschreiten von denen etwa 1 3 Millionen Menschen bereits eine Alkoholabhangigkeit aufweisen Laut einer Auswertung von Krankenkassen Daten wurden 2022 etwa 1 5 Millionen Personen ambulant oder stationar wegen einer Alkoholsucht behandelt Quellen beziffern die Zahl der Toten durch Alkoholkonsum unterschiedlich Das Statistische Bundesamt zahlte im Jahr 2000 16 000 Tote durch Alkoholkonsum dabei trat der Tod in 9550 Fallen durch Leberzirrhose ein Das Deutsche Rote Kreuz berichtet von 40 000 Todesfallen davon 17 000 an Leberzirrhose Der Drogen und Suchtbericht 2009 der Drogenbeauftragten der deutschen Bundesregierung spricht sogar von mindestens 73 000 Toten als Folge ubermassigen Alkoholkonsums in Deutschland zum Vergleich Drogentod durch illegale Drogen 1477 Falle Tod als Folge des Tabakrauchens 110 000 Falle Nach einer Studie der Berliner Charite trinken 58 aller Frauen wahrend der Schwangerschaft Alkohol 10 000 Kinder pro Jahr kommen alkoholgeschadigt zur Welt davon 4 000 mit dem Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms FAS Man schatzt dass etwa 250 000 Kinder Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren stark alkoholgefahrdet oder schon abhangig sind Nach einer Befragung aus dem Jahre 2008 konsumieren 6 8 der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren eine selbst fur Erwachsene riskante Alkoholmenge Das Robert Koch Institut schatzte 2002 den jahrlichen volkswirtschaftlichen Schaden auf 20 Milliarden Euro Michael Adams schatzt die direkten Kosten bei Alkoholsucht Behandlungskosten der verursachten Krankheiten auf zehn Milliarden Euro die Folgekosten Arbeitsausfall Fruhrente Krankentagegeld belaufen sich auf 16 7 Milliarden Euro Andere Schatzungen kommen auf 15 bis 40 Milliarden Euro Dem stehen ca 2 2 Milliarden Euro staatliche Einnahmen durch Alkoholsteuern sowie ca 2 5 Milliarden Euro Mehrwertsteuer gegenuber Die Alkoholindustrie in Deutschland setzt zwischen 15 und 17 Milliarden Euro um und beschaftigt rund 85 000 Menschen Das gesellschaftliche Ausmass des Alkoholismus bei alteren Menschen wurde fruher unterschatzt Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der demografischen Entwicklung kann man nicht von einer sich selbst begrenzenden Krankheit ausgehen Weltweit betragt die Sterbequote durch Alkohol inkl Verkehrsunfallen Krebs usw eins zu 25 In Europa stirbt einer von zehn Menschen vorzeitig an Folgen des Alkoholkonsums Osterreich Das osterreichische Institut Suchtpravention gibt an dass etwa ein Viertel der Bevolkerung Osterreichs abstinent lebt 18 trinken in gesundheitsgefahrdendem Ausmass funf Prozent der Einwohner uber 16 Jahre gelten als chronisch alkoholkrank insgesamt erkranken zehn Prozent der Bevolkerung Letztere verbrauchen ein Drittel des in Osterreich konsumierten Rein Alkohols Das Bundesministerium fur Gesundheit spricht hingegen davon dass 7 5 der erwachsenen Manner und 2 5 der erwachsenen Frauen an Alkoholismus erkrankt sind In Osterreich wird Alkohol vor allem in Form von Bier 2016 102 Liter pro Kopf und Jahr und Wein 2016 28 Liter pro Kopf und Jahr getrunken Schweiz In der Schweiz ergab eine Untersuchung aus dem Jahr 2003 dass bereits 80 der Funfzehnjahrigen regelmassig Alkohol trinken wobei die Abgabe von Bier und Wein unter 16 Jahren und die Abgabe von Spirituosen unter 18 Jahren verboten ist Die Eidgenossische Alkoholverwaltung sendet deshalb regelmassig Testkaufer aus Der Gesamtalkoholkonsum ist seit Jahrzehnten leicht rucklaufig betrug im Jahr 2011 8 5 Liter pro Einwohner Die Alkoholpravention und therapie wird zu einem grossen Teil aus dem sogenannten Alkoholzehntel einem Anteil der Alkoholsteuer finanziert Von 2006 bis 2011 wurden im Durchschnitt pro Jahr in die Suchtpravention 15 1 Millionen Schweizer Franken CHF investiert in die Therapie 11 4 Millionen Franken Nach Informationen der Schweizerischen Fachstelle fur Alkohol in Lausanne SFA belauft sich die Zahl der Alkoholkranken in der Schweiz auf ca 600 000 Personen was 7 7 der Gesamtbevolkerung entspricht weitere 300 000 gelten als gefahrdet Medizinische Behandlungen Therapien und alkoholbedingte Unfalle verursachen jedes Jahr Kosten von rund 700 Millionen Schweizer Franken Die Halfte des verkauften Alkohols wurde von einem Achtel der Bevolkerung getrunken Siebzehn Prozent der Schweizer leben abstinent Zahlen fur das Jahr 2007 Vereinigtes Konigreich Im Vereinigten Konigreich wurde die Zahl der abhangigen Trinker fur das Jahr 2001 auf uber 2 8 Millionen geschatzt Russland In Russland wird die hohe Sterblichkeit im Monat Januar auch auf den Alkoholkonsum an Silvester Weihnachten 7 Januar und die arbeitsfreien Tage zwischen Silvester und Weihnachten zuruckgefuhrt Zur Bekampfung des Alkoholismus erliess die russische Regierung ein Verkaufsverbot fur alkoholische Getranke zwischen 23 Uhr abends und 8 Uhr morgens Das Standardwerk zum Alkoholismus in Russland ist A Contemporary History of Alcohol in Russia von Der Alkoholismus in Russland ist seit dem Russischen Uberfall auf die Ukraine 2022 stark angestiegen Laut Schatzungen konsumieren Russinnen und Russen pro Kopf und Jahr zwischen neun und 13 Liter reinen Alkohol Vereinigte Staaten Ungefahr zwolf Prozent der Erwachsenen in den USA hatten mindestens eine Zeit lang in ihrem Leben Probleme mit Alkoholabhangigkeit Die Weltgesundheitsorganisation schatzt dass weltweit ungefahr 140 Millionen Menschen alkoholabhangig sind In den Vereinigten Staaten und Europa erfullen 10 bis 20 der Manner und funf bis zehn Prozent der Frauen irgendwann in ihrem Leben die Kriterien fur Alkoholismus Zusammenhang mit Gebrauch anderer Substanzen Hauptartikel Einstiegsdrogen Hypothese In Langsschnittstudien wurde untersucht ob die Wahrscheinlichkeit von Alkoholproblemen mit dem fruheren Gebrauch von anderen Substanzen in Beziehung steht Umgekehrt wurde auch untersucht ob Alkoholkonsum mit einer veranderten Wahrscheinlichkeit fur den spateren Gebrauch anderer Substanzen in Beziehung steht Eine Untersuchung von 27 461 Personen die vor ihrem Cannabiskonsum keine Alkoholprobleme hatten zeigte eine um den Faktor 5 erhohte Wahrscheinlichkeit im Zeitraum bis zu einer zweiten Untersuchung nach drei Jahren Alkoholprobleme zu entwickeln Steigerung um 500 im Vergleich zu denen die kein Cannabis konsumiert hatten In einer anderen Stichprobe von 2121 Personen die bereits zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung Alkoholprobleme hatten war die Wahrscheinlichkeit dass diese auch nach drei Jahren noch fortbestanden bei Cannabis Konsumenten um 74 hoher als bei Nicht Konsumenten Eine Untersuchung von ca 14 500 Schulern der 12 Klasse zeigte dass diejenigen die in diesem Alter schon Alkohol konsumierten spater mit hoherer Wahrscheinlichkeit rauchten Cannabis konsumierten und oder illegale Substanzen konsumierten als diejenigen die in diesem Alter nichts tranken LiteraturS3 Leitlinie Screening Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Storungen der Deutschen Gesellschaft fur Suchtforschung und Suchttherapie e V DG Sucht amp der Deutschen Gesellschaft fur Psychiatrie und Psychotherapie Psychosomatik und Nervenheilkunde e V DGPPN In AWMF online Anil Batra Karl Mann Peter Feick Hrsg Alkohol und Tabak Grundlagen und Folgeerkrankungen Thieme Verlag 2011 ISBN 978 3 13 146671 6 Nicki Nils Seitz Kirsten Lochbuhler Josefine Atzendorf Christian Rauschert Tim Pfeiffer Gerschel Ludwig Kraus Trends in Substance Use and Related Disorders In Deutsches Arzteblatt international 2019 doi 10 3238 arztebl 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