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Die altpreußische Heeresorganisation behandelt die Aufbauorganisation der preußischen Armee von ihrem Beginn als stehend

Altpreußische Heeresorganisation

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Die altpreußische Heeresorganisation behandelt die Aufbauorganisation der preußischen Armee von ihrem Beginn als stehendes Heer vom Jahre 1644 an, bis zu ihrer totalen Vernichtung infolge der verheerenden preußischen Niederlage im Krieg gegen Frankreich 1806/7.

Die in den Jahren 1807 bis 1814 neu reformierte Armee (Neupreußische Armee) unterschied sich in ihrer Heeresorganisation grundlegend.

Organisation der altpreußischen Armee

Wie alle europäischen Armeen in der Zeit von 1644 bis 1806 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Infanterie und Kavallerie. Als eigenständige Waffengattung kam die Artillerie später hinzu. Die preußische Armee konzentrierte sich mehr auf die Infanterie. So stellten die beiden Waffengattungen Kavallerie und Artillerie in der Ansicht der damaligen Befehlshaber wenig mehr als Unterstützungskräfte der Infanterie dar. Dies äußert sich zum Beispiel in der infanteriegeprägten Ausbildung der Artillerie oder der Dragoner. Wie der Anstieg der numerischen Größe der Armee im Verlaufe der Zeit vermuten lässt, so stieg die Zahl der neugegründeten militärischen Einheiten parallel mit an. Bei allen drei Waffengattungen stellte das Regiment die größte Organisationsform in der Armee dar. Die Stärke veränderte sich im Verlaufe der Zeit, so dass einheitliche Zahlenangaben nicht möglich sind.

  • Die Infanterie bildete bis 1806 nach und nach 60 Infanterieregimenter aus.
  • Die Kavallerie bestand 1806 aus 35 Regimentern.
  • Die Artillerie bestand 1806 aus 4 Feldartillerieregimentern und 14 Festungskompanien.

Neben diesen drei Waffengattungen gab es noch:

  • Garnisonstruppen
  • technische Truppen (zum Beispiel Mineure und die Ingenieure)
  • Spielleute
  • das Sanitätswesen (was in der Zeit kaum seinen Namen verdiente)
  • die Feldprediger

Infanterie

Siehe auch: Infanterieregimenter der altpreußischen Armee 1644–1806

Die Organisationseinheiten der preußischen Infanterie waren der Größe nach: 1. Regiment, 2. Bataillon, 3. Kompanie, 4. Zug.

Die Entwicklung der organisatorischen Struktur der preußischen Armee fand in einem langandauernden Prozess statt. So hatten bis um 1680 die einzelnen Infanterieregimenter ganz unterschiedliche Größen. Erst ab den 1680er Jahren bildete sich eine feste organisatorische Form in den Regimentern heraus. Diese Entwicklung wurde durch die feste Finanzierung und Planung der Geldmittel durch den Kurfürsten verursacht, welche feste numerische Bezugsgrößen notwendig machten.

Die ersten organisatorischen Normierungen der preußischen Infanterie wurde in den Regelungen am 17. Mai 1713 und am 28. Februar 1714 angeordnet. Darin wurde die Stärke eines Infanterieregiments auf 1.390 Mann festgelegt. Ein Infanterieregiment beinhaltete zwei Bataillonen und zehn Kompanien. So bestand ein Musketierregiment zu der Zeit aus 40 Oberoffizieren, 110 Unteroffizieren, 30 Tambours (Trommler), 130 Grenadieren und 1.080 Musketieren.

Diese Regelung blieb bis 1735 bzw. 1743 gültig. Es wurden von da an zwei zusätzliche Grenadierkompanien innerhalb eines Regiments gebildet. So erhöhte sich die Stärke eines Infanterieregiments auf 1.597 Mann.

Bis zum Zusammenbruch der altpreußischen Armee wurden insgesamt 60 Infanterieregimenter gebildet.

Grenadiere, Musketiere und Füsiliere waren die hauptsächlichen Infanterietypen der preußischen Armee im 18. Jahrhundert.

Musketiere

Die Musketiere waren die Linieninfanterie der preußischen Armee. Sie wurden nach ihrer Waffe, der Muskete, benannt. Nach der Erfindung der Steinschlossflinte wurde die Muskete obsolet, und so wurden ab 1680 nur noch Steinschlossflinten verwendet. Anders als in anderen europäischen Ländern behielten die preußischen Musketierregimenter jedoch ihren Namen als Ehrentitel bei, auch wenn sie die neue Steinschlossflinte verwendeten. Das 1. bis 31. Infanterieregiment waren (mit Ausnahme des Infanterieregiments No. 6) Musketierregimenter.

Grenadiere

Siehe auch: Liste der Grenadierbataillone der altpreußischen Armee

Die Aufgabe der Grenadiere war es, 1,5 kg schwere Granaten (frz. grenades) auf die feindliche Infanterie zu werfen, um den Musketieren Zeit zum Laden ihrer Waffen zu verschaffen. Sie wurden an den Flügeln eingesetzt. Durch die Verbesserung der Waffen (Steinschlossflinte) wurden die Granaten überflüssig. Obwohl sie ihrer ursprünglichen Funktion beraubt wurden, galten sie doch aufgrund ihrer exponierten Stellung im Gefecht (Flanken) und ihrer physischen Überlegenheit als Eliteeinheit in der preußischen Armee. Ihr zahlenmäßiger Anteil lag bei 17 bis 18 Prozent in den Schlesischen Kriegen. In jedem Musketierregiment standen zwei Grenadierkompanien. Zusätzlich trug das Infanterieregiment No. 6 die Bezeichnung Bataillon Grenadier-Garde.

Füsiliere

Ab 1723 entstanden auch Füsilierregimenter. Die Füsiliere wurden mit einer leicht abgewandelten Flinte ausgestattet. Die Flinte sollte insgesamt leichter werden. In der Praxis wurde die preußische Standardflinte um etwa eine Handbreit gekürzt. So wurden die neugebildeten Füsilierregimenter aus vorwiegend kleineren Soldaten gebildet. Sonst hatten sie die gleiche Funktion wie die Musketiere, und die Füsilierregimenter hatten auch die gleiche Struktur wie die Musketierregimenter. Äußerlich unterschieden sich die Füsiliere durch eine andere Kopfbedeckung. Musketiere trugen einen Dreispitz während die Füsiliere eine der Grenadiersmütze ähnelnde hohe Kopfbedeckung trugen. Anfangs wurden die Füsiliere als zweitrangig angesehen. So erhielten sie in der Schlachtordnung zu Beginn des Siebenjährigen Krieges nur hintere Plätze. Die Infanterieregimenter No. 32 bis 60 wurden als Füsilierregimenter bezeichnet, auch wenn sie in ihrer Funktion sich von den Musketierregimentern nicht unterschieden.

Nach erfolgter Heeresreform stellten Füsiliere neue Eliteeinheiten der preußischen Armee. Da sie auch für das Schützengefecht ausgebildet wurden und weniger für das Liniengefecht gedacht waren, waren sie die einzigen Infanterieeinheiten, die sich gegenüber den französischen Truppen mit ihrer Tirailleurtaktik im Jahre 1806 behaupten konnten.

Freibataillone/leichte Infanterie

Siehe auch: Liste der Frei-Truppen und Milizen der altpreußischen Armee

Während der Schlesischen Kriegen erkannte Friedrich II. einen Mangel an leichten Truppen für den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Kleinkrieg. Die Aufstellung von Husaren allein konnte diesen Mangel nicht beheben; so beauftragte er die Aufstellung von Frei-Infanterie-Einheiten und Frei-Corps (aus unterschiedlichen Waffengattungen) aufgestellt. Insgesamt wurden 14 Frei-Infanterie-Einheiten und 6 Frei-Corps unterschiedlicher Größe aufgestellt, die überwiegend schlechte Leistungen im Gefecht zeigten. Sie waren von einer hohen Desertationsrate betroffen. Der Grund dafür ist, dass die Einheiten vorwiegend aus österreichischen, französischen und ungarischen Kriegsgefangenen bestand. Nach dem Siebenjährigen Krieg wurden diese Einheiten wieder aufgelöst, aber auch für den letzten Kabinettskrieg, den Bayerischen Erbfolgekrieg, kurzfristig gebildet.

Kavallerie

Siehe auch: Kavallerieregimenter der altpreußischen Armee 1644–1806

Die Organisationseinheiten der Kavallerie waren der Größe nach: 1. Regiment, 2. Eskadron (frz.) Schwadron, 3. Kompanie, 4. Zug.

Im Jahre 1656 machte die Kavallerie noch einen Anteil von 54 Prozent an der Armee aus. Nach Einführung des Steinschlossgewehres und des Bajonetts verlor die Kavallerie jedoch zunehmend an Bedeutung in der preußischen Armee. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sank ihr Anteil in der Armee auf 20 Prozent.

Ähnlich wie bei der Infanterie gab es auch in der Kavallerie anfangs keine einheitliche Organisationsform, Bewaffnung oder Bekleidung. Von wesentlicher Bedeutung waren die Vorschriften, die unter Friedrich-Wilhelm eingeführt wurden. Zu nennen ist die 1718 eingeführte Verpflegungsordonnanz, das Einquartierungsreglement und das Exerzierreglement vom 1. März 1720, welches die Bewaffnung, die Uniformierung, die Unterbringung und die Organisation regelte. Ein Reiterregiment bestand von da an aus 728 Mann und 742 Dienstpferden. Es beinhaltete 5 Eskadrone und 10 Kompanien. Dies galt aber nicht für die Dragonerregimenter deren Stärke beträchtlich schwankte. Unter Friedrich-Wilhelm I. litt die Kavallerie unter der Überbetonung der Infanterietaktik. Das Pferd wurde immer weniger als Angriffsmittel gesehen, sondern mehr als ein schnelles Transportmittel aufgesessener Infanterie.

1740 beim Amtsantritt Friedrich II. bestand die Kavallerie aus 22.344 Mann mit 19.801 Pferden. Durch seine Reglements von 1743 veränderte sich erneut die Numerische Anzahl der Regimenter. Ein Kürassierregiment zählte nun 833 Reiter, ein Dragonerregiment 847 Soldaten und ein Husarenregiment 1.172 Mann. Als die Kavallerie 1763 auf Friedensstärke gebracht wurde, bestand sie aus 32.930 Kavalleristen. Darunter 10.859 Kürassiere (33 Prozent), 11.990 Dragoner (36 Prozent), 9.740 Husaren (30 Prozent). Bis 1786 wurden insgesamt 35 Kavallerieregimenter verschiedener Kavallerietypen gebildet.

Nach 1786 wurde der nur noch künstliche Unterschied zwischen Kürassieren und Dragonern beseitigt. Beide Typen stellten nun die Schlachtenkavallerie dar. Ein Kürassier- /Dragonerregiment bestand nun aus 783 Mann. 1806 wurde die Kavallerie trotz einer im Vergleich zu Früher, geringerer Schlagkraft noch als die beste preußische Waffengattung angesehen.

Bei der preußischen Kavallerie gab es an Kavallerietypen die Kürassiere, die Dragoner und die Husaren.

Kürassiere

Die Kürassiere hatten ihren Namen von dem bis zu 12 kg schweren, eisernen Brustpanzer – dem Kürass. Ihre Bewaffnung bestand aus einem Karabiner, zwei Pistolen am Sattel und einem Säbel. Die Kürassiere waren die schwerste und vornehmste Gattung der berittenen Truppen und stellte die eigentliche Schlachtenkavallerie in der preußischen Armee dar. Dies wird auch daran deutlich, dass nach 1691 neu aufgestellte Regimenter sich aus gedienten und erfahrenen Dragonerregimentern bereicherten, womit der Elitestatus gefördert wurde.

Der Begriff der Kürassierregimenter wurde erst ab 1742 gebräuchlich. Davor hießen die Kürassierregimenter Regimenter zu Pferde. Bis 1786 entstanden 13 Kürassierregimenter.

Dragoner

Die Dragoner waren als berittene Infanterie konzipiert, so war die Ausbildung der Dragoner stark an dem Infanterie-Reglement angepasst. Ursprünglich sollten sie ihren Einsatzort zu Pferde erreichen aber zu Fuß kämpfen. Fußexerzieren und Feuergefecht waren bei den Dragonern wichtiger als Reiten. Friedrich-Wilhelm I. verordnete den Dragonern jeden dritten Tag Infanteriedienst. Zu Zeiten Friedrichs des Großen führten die Dragoner grundsätzlich die gleiche Bewaffnung wie die Kürassiere, allerdings trugen sie nicht den typischen Brustpanzer der Kürassiere. Sie wurden genauso eingesetzt wie die Kürassiere und nach 1786 wurden die kaum noch vorhandenen Unterschiede beider Typen beseitigt.

Bis 1786 entstanden 12 Dragonerregimenter.

Husaren

Die Husaren wurden erstmals 1721 aufgrund der gemachten Erfahrungen im Spanischen Erbfolgekrieg aufgestellt. Husaren stellten die leichte Kavallerie der preußischen Kavallerie dar. Sie waren ursprünglich für Stoßtrupps und den kleinen Krieg gedacht. So lag ihr Nutzen besonders in der schnellen und weiten Aufklärung und in den Überfallartigen Aktionen auf den Nachschub des Feindes. Typisch für die preußischen Husaren waren ihre Pelzmützen und ihre gekrümmten Säbel. Bis 1786 entstanden 10 Husarenregimenter die über jeweils 10 Eskadronen verfügten.

Artillerie

Siehe auch: Liste altpreußischer Artillerieregimenter

Die Artillerie in der preußischen Armee wurde zwischen Feldartillerie und Garnisonsartillerie unterschieden. Bis 1806 entstanden insgesamt vier Feldartillerieregimenter und 14 Festungsartilleriekompanien. Bei der Feldartillerie war die Organisationsgliederung der Größe nach: 1. Regiment, 2. Bataillon, 3. Kompanie.

Es dauerte sehr lange bis sich die Artillerie als eigenständige Truppengattung in das preußische Heer integrierte. Dies wurde dadurch verursacht, das diese Waffe ursprünglich einen stadtbürgerlichen Charakter hatte. Artilleristen betrachteten sich nicht vordergründig als militärische Truppe, sondern eher als eine bürgerliche Zunft. Die Artilleristen waren vordergründig darauf bedacht ihr Wissen vor Außenstehenden zu schützen.

Ein wichtiger Schritt, um aus der Artillerie eine Waffengattung zu machen, war es, die Ausbildung der Artilleristen zu normieren und in Berlin zu konzentrieren. Dies galt ab 1687. Notwendig wurde dieser Schritt auch durch den Ausbau der Festungen in Brandenburg-Preußen und den damit verbundenen höheren Bedarf an Artillerie. 1697 wurde die Artillerie von der Organisatorischen Anbindung an den Festungen getrennt und ein erstes Artilleriekorps gebildet. Im Jahre 1700 bestand dieses aus 409 Mann zu 10 Kompanien.

Das Problem der Artillerie bestand lange Zeit in ihrer Feldverwendungsfähigkeit. Das Gewicht einer Kanone war beträchtlich, so machten das Mitführen von Kanonen eine Armee langsamer und unbeweglicher. Drohte eine Niederlage in einer offenen Schlacht, so bedeutete dies in der Regel den Verlust aller Kanonen. Zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Artillerie von den Befehlshabern der preußischen Armee als äußerst geringschätzig angesehen. So wurde dem preußischen Korps unter Führung von Fürst Leopold von Anhalt-Dessau überhaupt keine Kanonen mitgegeben.

Ein Umdenken fand unter Friedrich Wilhelm I. statt. Er bildete 1716 das Artilleriekorps in ein Feldbataillon bestehend aus 5 Kompanien und 4 Festungskompanien um. Die Garnison des Feldbataillons war Berlin. Die 4 Festungskompanien waren jeweils in Magdeburg, Wesel, Pillau und Stettin stationiert. Das Artilleriekorps zählte nun 805 Mann und die Trennung zwischen Feld- und Festungsartillerie begann sich vorzubereiten.

Entwicklung der Anzahl aller Artilleriegeschütze in Preußen von 1688 bis 1786
1688 1712 1722 1740 1786
1430 2003 2510 2741 5041

Die Ausbildung der Artilleristen war stark von der Infanterie geprägt. Es war wichtiger zu exerzieren als die Kanone zu beherrschen.

Unter Friedrich den Großen kam es zu einer weiteren Aufgliederung der Artillerie. Jedem Infanteriebataillon wurden zwei kleinkalibrige Kanonen als leichte Artillerie zugeteilt (pro Regiment 4 Kanonen). Die Bedienung dieser Geschütze erfolgte zur Hälfte aus nicht ausgebildeten Musketieren.

1786 dem Todesjahr Friedrich des Großen hatte sich der Anteil der Artillerie in der preußischen Armee auf 5,5 Prozent gesteigert.

Trotz einer quantitativen Überlegenheit der preußischen Armee erwies sich die preußische Artillerie der französischen Artillerie im Jahre 1806 als unterlegen. Die Gründe sind Mängel in der Organisation und dem Material (die Kanonen waren zu schwer und zu schlecht bespannt).

1. Feldartillerie

1656 bestand die Feldartillerie der brandenburgischen Armee erst aus 48 Kanonen und Haubitzen verschiedener Kaliber. 1716 bestand die Feldartillerie aus einem Feldbataillon zu 5 Kompanien. Ab 1731 betrug die Stärke der Feldartillerie durch den Aufbau einer 6. Kompanie 785 Mann. Bereits in den ersten Schlesischen Kriegen wurde offensichtlich wie unzureichend die Stärke der Feldartillerie war. 1741 wurde ein zweites Feldartilleriebataillon gegründet. Es bestand aus fünf Kompanien und hatte eine Mannschaftsstärke von 566 Mann. 1744 entstand aus dem ersten und zweiten Feldartilleriebataillon das erste Feldartillerieregiment. 1756 war das Regiment auf eine Stärke von 1709 Mann angestiegen und mit 360 Feldgeschützen ausgerüstet.

Entwicklung der Anzahl der Feldgeschütze in der preußischen Armee 1656–1786
1656 1744 1756 1758 1759 1760 1761 1762 1763 1768 1786
48 222 360 393 536 523 532 662 732 874 930

Der Siebenjährige Krieg zwang Friedrich der Große dazu die Artillerie zu vergrößern. Ohne Artillerievorbereitung war ein Erfolg auf dem Gefechtsfeld nicht mehr möglich. So verdoppelte sich die Zahl der Artilleriegeschütze zwischen 1756 und 1763. Nach Beendigung des Krieges entstanden das zweite und das dritte Artilleriefeldregiment zu je 2 Bataillonen.

1763 betrug die Kopfzahl der Artillerie 6309 Mann. 1772 wurde das vierte Feldartillerieregiment gebildet, welches sich aus 2360 Soldaten zusammensetzte.

2. Festungsartillerie

1716 wurden vier Garnisonsartilleriekomanien gebildet. 1731 betrug die Stärke der Garnisonsartillerie 423 Mann. Zur Sicherung der eroberten Schlesischen Provinz, bildete Friedrich II. 1742 eine neue Artilleriegarnisonskompanie. Aus ihr wurde 1753 das Schlesische Artilleriekorps gebildet. 1756 hatte sich die Zahl der Garnisonsartilleriekompanien auf acht erhöht. 1763 betrug die Kopfstärke in den alten Garnisonskompanien 453 Mann und im schlesischen Artilleriekorps 693 Mann. 1786 gab es insgesamt 14 Garnisonkompanien.

Garnison

In der Frühzeit der stehenden Heere bildeten die Feldtruppe die Garnison. Im Kriegsfalle blieb häufig nur ein Restbestand von Soldaten zurück, die die Befestigten Orte verteidigen sollten. Ab 1717 ging man in Preußen dazu über Garnisonsregimenter zu bilden. Der Grund dafür lag in der Versorgung invalider Soldaten und Offiziere, aus deren Reihen sich die Regimenter zusammensetzten. So wurden die Garnisonsregimenter von Anfang an als zweitklassig angesehen. 1726 zählten die Garnisonseinheiten bereits eine Stärke von 7.000 Mann.

Es gab drei Festungsriegel, die das preußische Hoheitsgebiet schützen sollten.

Die wichtigen Festungen unter Friedrich-Wilhelm I. waren die das preußische Kernland deckende Orte Berlin, Küstrin, Spandau und ab 1720 im Besonderen Magdeburg, das zur Hauptfestung des Königreichs ausgebaut wurde. Diese stellten den ersten Festungsriegel dar.

Besondere Bedeutung kamen den Festungen in dem vom Kernland abgeschnittenen westlichen Gebieten zu welche den zweiten Festungsriegel bildeten. Diese waren Geldern, Hamm, Minden, Lippstadt und Wesel das zur preußischen Hauptfestung im Westen ausgebaut wurde.

Der dritte Festungsriegel waren die, das ostpreußische Territorium schützende Festungen Pillau, Memel, Kolberg und Königsberg.

Aufgrund der militärisch angespannten Lage im Siebenjährigen Krieg verwendete Friedrich der Große die Garnisonsregimenter für den Felddienst. Dort konnten die Regimenter ihre Aufgaben nur schlecht erfüllen. Im Jahre 1776 gab es in der preußischen Armee 21.690 Mann Garnisonstruppen in 36 Garnisonbataillone. Es war üblich die Garnisonsregimenter mit alten oder in Ungnade gefallene Offizieren und physisch schwächlichen Soldaten aufzufüllen. Dieses rächte sich 1806, als die meisten preußischen Festungen trotz gefüllter Magazine kampflos vor den französischen Truppen kapitulierten.

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Unter dem Preußen-Adler. Das brandenburgisch-preußische Heer 1640–1807. Bertelsmann, 1978; ISBN 3-570-00522-4.
  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9.
  • Jörg Muth: Flucht aus dem militärischen Alltag, Rombach Verlag, Freiburg i.Br. 2003, ISBN 3-7930-9338-7
  • Olaf Groehler: Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806 – Das Heerwesen, 1. Auflage, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-013-9
  • Martin Guddat: Kürassiere Dragoner Husaren Die Kavallerie Friedrichs des Großen, Verlag Mittler & Sohn, Bonn 1989, ISBN 3-8132-0324-7
  • Gerhard Ritter: Die altpreußische Tradition (1740–1890). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1970, ISBN 978-3-486-45744-5 z. T. online bei google books
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Historisch-biographische Nachrichten zur Geschichte der Brandenburg-Preußischen Artillerie. Band 1, Berlin 1844 (Volltext)

Einzelnachweise

  1. In Tradition und Erinnerung des Königs-Regiments; vgl. Bleckwenn 1984 Bd. I: 75.
  2. Vgl. Bleckwenn 1986 Bd. IV: 79ff

Weblinks

  • Privates Webportal zur Preußischen Armee

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 12:55

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Die altpreussische Heeresorganisation behandelt die Aufbauorganisation der preussischen Armee von ihrem Beginn als stehendes Heer vom Jahre 1644 an bis zu ihrer totalen Vernichtung infolge der verheerenden preussischen Niederlage im Krieg gegen Frankreich 1806 7 Die in den Jahren 1807 bis 1814 neu reformierte Armee Neupreussische Armee unterschied sich in ihrer Heeresorganisation grundlegend Organisation der altpreussischen ArmeeWie alle europaischen Armeen in der Zeit von 1644 bis 1806 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Infanterie und Kavallerie Als eigenstandige Waffengattung kam die Artillerie spater hinzu Die preussische Armee konzentrierte sich mehr auf die Infanterie So stellten die beiden Waffengattungen Kavallerie und Artillerie in der Ansicht der damaligen Befehlshaber wenig mehr als Unterstutzungskrafte der Infanterie dar Dies aussert sich zum Beispiel in der infanteriegepragten Ausbildung der Artillerie oder der Dragoner Wie der Anstieg der numerischen Grosse der Armee im Verlaufe der Zeit vermuten lasst so stieg die Zahl der neugegrundeten militarischen Einheiten parallel mit an Bei allen drei Waffengattungen stellte das Regiment die grosste Organisationsform in der Armee dar Die Starke veranderte sich im Verlaufe der Zeit so dass einheitliche Zahlenangaben nicht moglich sind Die Infanterie bildete bis 1806 nach und nach 60 Infanterieregimenter aus Die Kavallerie bestand 1806 aus 35 Regimentern Die Artillerie bestand 1806 aus 4 Feldartillerieregimentern und 14 Festungskompanien Neben diesen drei Waffengattungen gab es noch Garnisonstruppen technische Truppen zum Beispiel Mineure und die Ingenieure Spielleute das Sanitatswesen was in der Zeit kaum seinen Namen verdiente die FeldpredigerInfanterie Siehe auch Infanterieregimenter der altpreussischen Armee 1644 1806 Die Organisationseinheiten der preussischen Infanterie waren der Grosse nach 1 Regiment 2 Bataillon 3 Kompanie 4 Zug Die Entwicklung der organisatorischen Struktur der preussischen Armee fand in einem langandauernden Prozess statt So hatten bis um 1680 die einzelnen Infanterieregimenter ganz unterschiedliche Grossen Erst ab den 1680er Jahren bildete sich eine feste organisatorische Form in den Regimentern heraus Diese Entwicklung wurde durch die feste Finanzierung und Planung der Geldmittel durch den Kurfursten verursacht welche feste numerische Bezugsgrossen notwendig machten Die ersten organisatorischen Normierungen der preussischen Infanterie wurde in den Regelungen am 17 Mai 1713 und am 28 Februar 1714 angeordnet Darin wurde die Starke eines Infanterieregiments auf 1 390 Mann festgelegt Ein Infanterieregiment beinhaltete zwei Bataillonen und zehn Kompanien So bestand ein Musketierregiment zu der Zeit aus 40 Oberoffizieren 110 Unteroffizieren 30 Tambours Trommler 130 Grenadieren und 1 080 Musketieren Diese Regelung blieb bis 1735 bzw 1743 gultig Es wurden von da an zwei zusatzliche Grenadierkompanien innerhalb eines Regiments gebildet So erhohte sich die Starke eines Infanterieregiments auf 1 597 Mann Bis zum Zusammenbruch der altpreussischen Armee wurden insgesamt 60 Infanterieregimenter gebildet Grenadiere Musketiere und Fusiliere waren die hauptsachlichen Infanterietypen der preussischen Armee im 18 Jahrhundert Musketiere Grenadiere der preussischen Armee um 1698 Die Musketiere waren die Linieninfanterie der preussischen Armee Sie wurden nach ihrer Waffe der Muskete benannt Nach der Erfindung der Steinschlossflinte wurde die Muskete obsolet und so wurden ab 1680 nur noch Steinschlossflinten verwendet Anders als in anderen europaischen Landern behielten die preussischen Musketierregimenter jedoch ihren Namen als Ehrentitel bei auch wenn sie die neue Steinschlossflinte verwendeten Das 1 bis 31 Infanterieregiment waren mit Ausnahme des Infanterieregiments No 6 Musketierregimenter Grenadiere Siehe auch Liste der Grenadierbataillone der altpreussischen Armee Die Aufgabe der Grenadiere war es 1 5 kg schwere Granaten frz grenades auf die feindliche Infanterie zu werfen um den Musketieren Zeit zum Laden ihrer Waffen zu verschaffen Sie wurden an den Flugeln eingesetzt Durch die Verbesserung der Waffen Steinschlossflinte wurden die Granaten uberflussig Obwohl sie ihrer ursprunglichen Funktion beraubt wurden galten sie doch aufgrund ihrer exponierten Stellung im Gefecht Flanken und ihrer physischen Uberlegenheit als Eliteeinheit in der preussischen Armee Ihr zahlenmassiger Anteil lag bei 17 bis 18 Prozent in den Schlesischen Kriegen In jedem Musketierregiment standen zwei Grenadierkompanien Zusatzlich trug das Infanterieregiment No 6 die Bezeichnung Bataillon Grenadier Garde Preussische Fusiliere im Jahre 1792Fusiliere Ab 1723 entstanden auch Fusilierregimenter Die Fusiliere wurden mit einer leicht abgewandelten Flinte ausgestattet Die Flinte sollte insgesamt leichter werden In der Praxis wurde die preussische Standardflinte um etwa eine Handbreit gekurzt So wurden die neugebildeten Fusilierregimenter aus vorwiegend kleineren Soldaten gebildet Sonst hatten sie die gleiche Funktion wie die Musketiere und die Fusilierregimenter hatten auch die gleiche Struktur wie die Musketierregimenter Ausserlich unterschieden sich die Fusiliere durch eine andere Kopfbedeckung Musketiere trugen einen Dreispitz wahrend die Fusiliere eine der Grenadiersmutze ahnelnde hohe Kopfbedeckung trugen Anfangs wurden die Fusiliere als zweitrangig angesehen So erhielten sie in der Schlachtordnung zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges nur hintere Platze Die Infanterieregimenter No 32 bis 60 wurden als Fusilierregimenter bezeichnet auch wenn sie in ihrer Funktion sich von den Musketierregimentern nicht unterschieden Nach erfolgter Heeresreform stellten Fusiliere neue Eliteeinheiten der preussischen Armee Da sie auch fur das Schutzengefecht ausgebildet wurden und weniger fur das Liniengefecht gedacht waren waren sie die einzigen Infanterieeinheiten die sich gegenuber den franzosischen Truppen mit ihrer Tirailleurtaktik im Jahre 1806 behaupten konnten Freibataillone leichte Infanterie Siehe auch Liste der Frei Truppen und Milizen der altpreussischen Armee Wahrend der Schlesischen Kriegen erkannte Friedrich II einen Mangel an leichten Truppen fur den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Kleinkrieg Die Aufstellung von Husaren allein konnte diesen Mangel nicht beheben so beauftragte er die Aufstellung von Frei Infanterie Einheiten und Frei Corps aus unterschiedlichen Waffengattungen aufgestellt Insgesamt wurden 14 Frei Infanterie Einheiten und 6 Frei Corps unterschiedlicher Grosse aufgestellt die uberwiegend schlechte Leistungen im Gefecht zeigten Sie waren von einer hohen Desertationsrate betroffen Der Grund dafur ist dass die Einheiten vorwiegend aus osterreichischen franzosischen und ungarischen Kriegsgefangenen bestand Nach dem Siebenjahrigen Krieg wurden diese Einheiten wieder aufgelost aber auch fur den letzten Kabinettskrieg den Bayerischen Erbfolgekrieg kurzfristig gebildet Kavallerie Siehe auch Kavallerieregimenter der altpreussischen Armee 1644 1806 Die Organisationseinheiten der Kavallerie waren der Grosse nach 1 Regiment 2 Eskadron frz Schwadron 3 Kompanie 4 Zug Im Jahre 1656 machte die Kavallerie noch einen Anteil von 54 Prozent an der Armee aus Nach Einfuhrung des Steinschlossgewehres und des Bajonetts verlor die Kavallerie jedoch zunehmend an Bedeutung in der preussischen Armee Zu Beginn des 18 Jahrhunderts sank ihr Anteil in der Armee auf 20 Prozent Ahnlich wie bei der Infanterie gab es auch in der Kavallerie anfangs keine einheitliche Organisationsform Bewaffnung oder Bekleidung Von wesentlicher Bedeutung waren die Vorschriften die unter Friedrich Wilhelm eingefuhrt wurden Zu nennen ist die 1718 eingefuhrte Verpflegungsordonnanz das Einquartierungsreglement und das Exerzierreglement vom 1 Marz 1720 welches die Bewaffnung die Uniformierung die Unterbringung und die Organisation regelte Ein Reiterregiment bestand von da an aus 728 Mann und 742 Dienstpferden Es beinhaltete 5 Eskadrone und 10 Kompanien Dies galt aber nicht fur die Dragonerregimenter deren Starke betrachtlich schwankte Unter Friedrich Wilhelm I litt die Kavallerie unter der Uberbetonung der Infanterietaktik Das Pferd wurde immer weniger als Angriffsmittel gesehen sondern mehr als ein schnelles Transportmittel aufgesessener Infanterie 1740 beim Amtsantritt Friedrich II bestand die Kavallerie aus 22 344 Mann mit 19 801 Pferden Durch seine Reglements von 1743 veranderte sich erneut die Numerische Anzahl der Regimenter Ein Kurassierregiment zahlte nun 833 Reiter ein Dragonerregiment 847 Soldaten und ein Husarenregiment 1 172 Mann Als die Kavallerie 1763 auf Friedensstarke gebracht wurde bestand sie aus 32 930 Kavalleristen Darunter 10 859 Kurassiere 33 Prozent 11 990 Dragoner 36 Prozent 9 740 Husaren 30 Prozent Bis 1786 wurden insgesamt 35 Kavallerieregimenter verschiedener Kavallerietypen gebildet Nach 1786 wurde der nur noch kunstliche Unterschied zwischen Kurassieren und Dragonern beseitigt Beide Typen stellten nun die Schlachtenkavallerie dar Ein Kurassier Dragonerregiment bestand nun aus 783 Mann 1806 wurde die Kavallerie trotz einer im Vergleich zu Fruher geringerer Schlagkraft noch als die beste preussische Waffengattung angesehen Bei der preussischen Kavallerie gab es an Kavallerietypen die Kurassiere die Dragoner und die Husaren Kurassiere 3 Preussische Dragonersoldaten vom Dragonerregiment Nr 8 1745 Die Kurassiere hatten ihren Namen von dem bis zu 12 kg schweren eisernen Brustpanzer dem Kurass Ihre Bewaffnung bestand aus einem Karabiner zwei Pistolen am Sattel und einem Sabel Die Kurassiere waren die schwerste und vornehmste Gattung der berittenen Truppen und stellte die eigentliche Schlachtenkavallerie in der preussischen Armee dar Dies wird auch daran deutlich dass nach 1691 neu aufgestellte Regimenter sich aus gedienten und erfahrenen Dragonerregimentern bereicherten womit der Elitestatus gefordert wurde Der Begriff der Kurassierregimenter wurde erst ab 1742 gebrauchlich Davor hiessen die Kurassierregimenter Regimenter zu Pferde Bis 1786 entstanden 13 Kurassierregimenter Dragoner Die Dragoner waren als berittene Infanterie konzipiert so war die Ausbildung der Dragoner stark an dem Infanterie Reglement angepasst Ursprunglich sollten sie ihren Einsatzort zu Pferde erreichen aber zu Fuss kampfen Fussexerzieren und Feuergefecht waren bei den Dragonern wichtiger als Reiten Friedrich Wilhelm I verordnete den Dragonern jeden dritten Tag Infanteriedienst Zu Zeiten Friedrichs des Grossen fuhrten die Dragoner grundsatzlich die gleiche Bewaffnung wie die Kurassiere allerdings trugen sie nicht den typischen Brustpanzer der Kurassiere Sie wurden genauso eingesetzt wie die Kurassiere und nach 1786 wurden die kaum noch vorhandenen Unterschiede beider Typen beseitigt Bis 1786 entstanden 12 Dragonerregimenter Husaren Preussischer Husar um 1744 Die Husaren wurden erstmals 1721 aufgrund der gemachten Erfahrungen im Spanischen Erbfolgekrieg aufgestellt Husaren stellten die leichte Kavallerie der preussischen Kavallerie dar Sie waren ursprunglich fur Stosstrupps und den kleinen Krieg gedacht So lag ihr Nutzen besonders in der schnellen und weiten Aufklarung und in den Uberfallartigen Aktionen auf den Nachschub des Feindes Typisch fur die preussischen Husaren waren ihre Pelzmutzen und ihre gekrummten Sabel Bis 1786 entstanden 10 Husarenregimenter die uber jeweils 10 Eskadronen verfugten Artillerie Siehe auch Liste altpreussischer Artillerieregimenter Die Artillerie in der preussischen Armee wurde zwischen Feldartillerie und Garnisonsartillerie unterschieden Bis 1806 entstanden insgesamt vier Feldartillerieregimenter und 14 Festungsartilleriekompanien Bei der Feldartillerie war die Organisationsgliederung der Grosse nach 1 Regiment 2 Bataillon 3 Kompanie Es dauerte sehr lange bis sich die Artillerie als eigenstandige Truppengattung in das preussische Heer integrierte Dies wurde dadurch verursacht das diese Waffe ursprunglich einen stadtburgerlichen Charakter hatte Artilleristen betrachteten sich nicht vordergrundig als militarische Truppe sondern eher als eine burgerliche Zunft Die Artilleristen waren vordergrundig darauf bedacht ihr Wissen vor Aussenstehenden zu schutzen Ein wichtiger Schritt um aus der Artillerie eine Waffengattung zu machen war es die Ausbildung der Artilleristen zu normieren und in Berlin zu konzentrieren Dies galt ab 1687 Notwendig wurde dieser Schritt auch durch den Ausbau der Festungen in Brandenburg Preussen und den damit verbundenen hoheren Bedarf an Artillerie 1697 wurde die Artillerie von der Organisatorischen Anbindung an den Festungen getrennt und ein erstes Artilleriekorps gebildet Im Jahre 1700 bestand dieses aus 409 Mann zu 10 Kompanien Das Problem der Artillerie bestand lange Zeit in ihrer Feldverwendungsfahigkeit Das Gewicht einer Kanone war betrachtlich so machten das Mitfuhren von Kanonen eine Armee langsamer und unbeweglicher Drohte eine Niederlage in einer offenen Schlacht so bedeutete dies in der Regel den Verlust aller Kanonen Zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Artillerie von den Befehlshabern der preussischen Armee als ausserst geringschatzig angesehen So wurde dem preussischen Korps unter Fuhrung von Furst Leopold von Anhalt Dessau uberhaupt keine Kanonen mitgegeben Ein Umdenken fand unter Friedrich Wilhelm I statt Er bildete 1716 das Artilleriekorps in ein Feldbataillon bestehend aus 5 Kompanien und 4 Festungskompanien um Die Garnison des Feldbataillons war Berlin Die 4 Festungskompanien waren jeweils in Magdeburg Wesel Pillau und Stettin stationiert Das Artilleriekorps zahlte nun 805 Mann und die Trennung zwischen Feld und Festungsartillerie begann sich vorzubereiten Entwicklung der Anzahl aller Artilleriegeschutze in Preussen von 1688 bis 1786 1688 1712 1722 1740 17861430 2003 2510 2741 5041 Die Ausbildung der Artilleristen war stark von der Infanterie gepragt Es war wichtiger zu exerzieren als die Kanone zu beherrschen Unter Friedrich den Grossen kam es zu einer weiteren Aufgliederung der Artillerie Jedem Infanteriebataillon wurden zwei kleinkalibrige Kanonen als leichte Artillerie zugeteilt pro Regiment 4 Kanonen Die Bedienung dieser Geschutze erfolgte zur Halfte aus nicht ausgebildeten Musketieren 1786 dem Todesjahr Friedrich des Grossen hatte sich der Anteil der Artillerie in der preussischen Armee auf 5 5 Prozent gesteigert Trotz einer quantitativen Uberlegenheit der preussischen Armee erwies sich die preussische Artillerie der franzosischen Artillerie im Jahre 1806 als unterlegen Die Grunde sind Mangel in der Organisation und dem Material die Kanonen waren zu schwer und zu schlecht bespannt 1 Feldartillerie 1656 bestand die Feldartillerie der brandenburgischen Armee erst aus 48 Kanonen und Haubitzen verschiedener Kaliber 1716 bestand die Feldartillerie aus einem Feldbataillon zu 5 Kompanien Ab 1731 betrug die Starke der Feldartillerie durch den Aufbau einer 6 Kompanie 785 Mann Bereits in den ersten Schlesischen Kriegen wurde offensichtlich wie unzureichend die Starke der Feldartillerie war 1741 wurde ein zweites Feldartilleriebataillon gegrundet Es bestand aus funf Kompanien und hatte eine Mannschaftsstarke von 566 Mann 1744 entstand aus dem ersten und zweiten Feldartilleriebataillon das erste Feldartillerieregiment 1756 war das Regiment auf eine Starke von 1709 Mann angestiegen und mit 360 Feldgeschutzen ausgerustet Entwicklung der Anzahl der Feldgeschutze in der preussischen Armee 1656 1786 1656 1744 1756 1758 1759 1760 1761 1762 1763 1768 178648 222 360 393 536 523 532 662 732 874 930 Der Siebenjahrige Krieg zwang Friedrich der Grosse dazu die Artillerie zu vergrossern Ohne Artillerievorbereitung war ein Erfolg auf dem Gefechtsfeld nicht mehr moglich So verdoppelte sich die Zahl der Artilleriegeschutze zwischen 1756 und 1763 Nach Beendigung des Krieges entstanden das zweite und das dritte Artilleriefeldregiment zu je 2 Bataillonen Typische Feldkanone des 17 Jahrhunderts 1763 betrug die Kopfzahl der Artillerie 6309 Mann 1772 wurde das vierte Feldartillerieregiment gebildet welches sich aus 2360 Soldaten zusammensetzte 2 Festungsartillerie 1716 wurden vier Garnisonsartilleriekomanien gebildet 1731 betrug die Starke der Garnisonsartillerie 423 Mann Zur Sicherung der eroberten Schlesischen Provinz bildete Friedrich II 1742 eine neue Artilleriegarnisonskompanie Aus ihr wurde 1753 das Schlesische Artilleriekorps gebildet 1756 hatte sich die Zahl der Garnisonsartilleriekompanien auf acht erhoht 1763 betrug die Kopfstarke in den alten Garnisonskompanien 453 Mann und im schlesischen Artilleriekorps 693 Mann 1786 gab es insgesamt 14 Garnisonkompanien Garnison In der Fruhzeit der stehenden Heere bildeten die Feldtruppe die Garnison Im Kriegsfalle blieb haufig nur ein Restbestand von Soldaten zuruck die die Befestigten Orte verteidigen sollten Ab 1717 ging man in Preussen dazu uber Garnisonsregimenter zu bilden Der Grund dafur lag in der Versorgung invalider Soldaten und Offiziere aus deren Reihen sich die Regimenter zusammensetzten So wurden die Garnisonsregimenter von Anfang an als zweitklassig angesehen 1726 zahlten die Garnisonseinheiten bereits eine Starke von 7 000 Mann Es gab drei Festungsriegel die das preussische Hoheitsgebiet schutzen sollten Die wichtigen Festungen unter Friedrich Wilhelm I waren die das preussische Kernland deckende Orte Berlin Kustrin Spandau und ab 1720 im Besonderen Magdeburg das zur Hauptfestung des Konigreichs ausgebaut wurde Diese stellten den ersten Festungsriegel dar Besondere Bedeutung kamen den Festungen in dem vom Kernland abgeschnittenen westlichen Gebieten zu welche den zweiten Festungsriegel bildeten Diese waren Geldern Hamm Minden Lippstadt und Wesel das zur preussischen Hauptfestung im Westen ausgebaut wurde Der dritte Festungsriegel waren die das ostpreussische Territorium schutzende Festungen Pillau Memel Kolberg und Konigsberg Aufgrund der militarisch angespannten Lage im Siebenjahrigen Krieg verwendete Friedrich der Grosse die Garnisonsregimenter fur den Felddienst Dort konnten die Regimenter ihre Aufgaben nur schlecht erfullen Im Jahre 1776 gab es in der preussischen Armee 21 690 Mann Garnisonstruppen in 36 Garnisonbataillone Es war ublich die Garnisonsregimenter mit alten oder in Ungnade gefallene Offizieren und physisch schwachlichen Soldaten aufzufullen Dieses rachte sich 1806 als die meisten preussischen Festungen trotz gefullter Magazine kampflos vor den franzosischen Truppen kapitulierten LiteraturHans Bleckwenn Unter dem Preussen Adler Das brandenburgisch preussische Heer 1640 1807 Bertelsmann 1978 ISBN 3 570 00522 4 Hans Bleckwenn Die friderizianischen Uniformen 1753 1786 Dortmund Harenberg 1984 Die bibliophilen Taschenbucher Nr 444 Lizenz d Biblio Verl Osnabruck als Das altpreussische Heer Teil 3 Bd 3 4 u 5 ISBN 3 88379 444 9 Jorg Muth Flucht aus dem militarischen Alltag Rombach Verlag Freiburg i Br 2003 ISBN 3 7930 9338 7 Olaf Groehler Das Heerwesen in Brandenburg und Preussen von 1640 bis 1806 Das Heerwesen 1 Auflage Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1993 ISBN 3 89488 013 9 Martin Guddat Kurassiere Dragoner Husaren Die Kavallerie Friedrichs des Grossen Verlag Mittler amp Sohn Bonn 1989 ISBN 3 8132 0324 7 Gerhard Ritter Die altpreussische Tradition 1740 1890 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1970 ISBN 978 3 486 45744 5 z T online bei google books Kurd Wolfgang von Schoning Historisch biographische Nachrichten zur Geschichte der Brandenburg Preussischen Artillerie Band 1 Berlin 1844 Volltext EinzelnachweiseIn Tradition und Erinnerung des Konigs Regiments vgl Bleckwenn 1984 Bd I 75 Vgl Bleckwenn 1986 Bd IV 79ffWeblinksPrivates Webportal zur Preussischen Armee

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