Die Preußische Armee Vollform Königlich Preußische Armee von 1644 bis 1701 Kurfürstlich Brandenburgische Armee war die A
Preußische Armee

Die Preußische Armee (Vollform Königlich Preußische Armee, von 1644 bis 1701 Kurfürstlich Brandenburgische Armee) war die Armee des preußischen Staates von 1701 bis 1919. Sie ging aus dem seit 1644 existierenden stehenden Heer Brandenburg-Preußens hervor. 1871 ging sie ins Deutsche Heer ein und wurde 1919 als Folge der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg aufgelöst.
Die militärische Stärke dieser Armee war Voraussetzung für die Entwicklung Brandenburg-Preußens zu einer der fünf europäischen Großmächte des 18. und 19. Jahrhunderts. Ihre Niederlage zu Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 stellte eine Zäsur in ihrer Geschichte dar. Sie leitete eine grundlegende Modernisierung unter Führung von Gerhard von Scharnhorst ein, die die Armee völlig veränderte. Historiker sprechen deshalb von der altpreußischen Armee (1644–1807) und der neupreußischen Armee (1807–1919).
Nach der Reform nahm die preußische Armee zwischen 1813 und 1815 an den Befreiungskriegen teil und leistete einen entscheidenden Anteil zur Befreiung der deutschen Staaten von der französischen Fremdherrschaft. Während der Zeit vom Wiener Kongress bis zu den deutschen Einigungskriegen wurde die preußische Armee zum Instrument der Restauration und trug wesentlich zum Scheitern der nationalstaatlich-bürgerlichen Revolution von 1848 bei.
Die militärischen Erfolge der preußischen Armee in den Einigungskriegen waren entscheidend für den Sieg der verbündeten deutschen Truppen über Frankreich. Im Kaiserreich bildete sie den Kern des deutschen Heeres. Die Verfassung von 1871 sah vor, dass zu Kriegszeiten die preußischen Armeeverbände in die Verbände des deutschen Heeres integriert werden. Im Ersten Weltkrieg war die preußische Armee damit rechtlich nicht selbständig. Nach Kriegsende musste Deutschland entsprechend den Vorschriften des Versailler Vertrags seine Landstreitkräfte auf 100.000 Mann verkleinern. Die bestehenden Länderarmeen Preußens, Bayerns, Sachsens und Württembergs wurden aufgelöst.
Eines der wichtigsten Merkmale der preußischen Armee, das ihr Bild bis in die Gegenwart bestimmt, war ihre bedeutende gesellschaftliche Rolle. Ihr Einfluss auch im zivilen Teil des Staatswesens prägte Preußen als Inbegriff eines militaristischen Staates (vgl. Militarismus in Deutschland).
Geschichte
Die Preußische Armee wurde in ihrer Zeit als stehendes Heer stets Wandlungsprozessen unterschiedlicher Intensität unterworfen, in deren Folge die Armee umgruppiert, neu ausgerichtet oder grundlegend reformiert wurde, um die bewaffnete Macht wieder in Einklang mit neu aufgekommenen politisch-gesellschaftlichen Verhältnissen zu bringen. Die Dynamik des technischen, wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts sowie demografische und geistige Entwicklungen betrafen fast immer auch die Armee. Dies sind Indizien für enorme Wechselwirkungen zwischen Militär, Gesellschaft, Wirtschaft und Technik.
Aus diesem Grund sahen sich die politischen Führungen der verschiedenen Zeitepochen immer wieder veranlasst, Aufgaben und Rolle des Militärs in Staat und Gesellschaft neu zu definieren und auch zu legitimieren. Die jeweiligen Reformdiskurse und Reformvorhaben ihrer Zeit waren eingebettet in gesamteuropäische Entwicklungen, denen sich die Armeeverantwortlichen stellten und versuchten Lösungen darauf zu finden. In einer Zeitlinie von etwa ab 1650 bis 1910 ergaben sich in der Armee Perioden schnellen Wandels, die konjunkturhaft emporkamen und wieder abebbten, um nach Implementierung der Reformziele durch eine neue Evolutionsphase abgelöst zu werden.
Die fundamentalen Evolutionsetappen der preußischen Armee waren:
- Übergang vom temporären Söldnerheer zum stehenden Heer ca. 1650 bis 1680
- Professionalisierung, Vereinheitlichung, Disziplinierung und Institutionalisierung von ca. 1680 bis 1710
- Ausbau und der Erhalt einer Armee ersten Ranges in Europa von ca. 1710 bis 1790
- Ablösung der Armee der Kabinettskriege durch eine Volksarmee von ca. 1790 bis 1820
- Restauration der Armee als Herrschaftsinstrument und quasi Prätorianergarde des Königs von ca. 1820 bis 1850
- Übergang zu einer modernen Massenarmee mit industrialisierter Kriegsführung von ca. 1850 bis 1910
Unter dem Großen Kurfürsten (1640–1688)
Die Anfänge der preußischen Armee als stehendes Heer liegen in der Regierungszeit des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten (1640 bis 1688). In einer Sitzung des Geheimen Rates am 5. Juni 1644 wurde die Aufstellung einer stehenden Armee beschlossen. Vorher hatte Brandenburg im Kriegsfall ein bezahltes Söldnerheer aufgestellt, das nach Kriegsende wieder aufgelöst wurde. Dieses Verfahren, so zeigte der Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, war nicht mehr zeitgemäß.
Das Wachstum des Heeres erforderte massive Rekrutenaushebungen in Brandenburg. Die nötigen Rekrutenzahlen konnten nur mit Zwangsmaßnahmen aufgebracht werden. Die für die neue Armee unternommenen Werbungen brachten allein in Kleve 4000 Mann zusammen. Im Herzogtum Preußen konnten 1.200 reguläre Soldaten und etwa 6000 Milizen ausgehoben werden. In der Kurmark war die Bilanz aufgrund der dezimierten Bevölkerung weit geringer. Lediglich 2400 Soldaten konnten ausgehoben werden. Hinzu zu zählen waren noch die 500 Musketiere der Leibgarde des Kurfürsten. Bereits 1646, zwei Jahre nach seiner Gründung, bestand das kurfürstliche Heer aus 14.000 Mann, 8000 regulären Soldaten und 6000 bewaffneten Milizen.
Friedrich Wilhelm war es auch, der wesentliche Prinzipien der späteren preußischen Armee durchsetzte:
- Verbindung des Werbesystems mit der Dienstpflicht einheimischer Bauernsöhne,
- Rekrutierung der Offiziere aus dem einheimischen Adel,
- Finanzierung des Heeres durch die kurfürstlichen Domäneneinkünfte.
Im Zweiten Schwedisch-Polnischen Krieg (1655–1660) erreichte das brandenburgisch-preußische Heer bereits eine Gesamtstärke von rund 25.000 Mann einschließlich Garnisonstruppen und Artillerie. Vom Großen Kurfürsten persönlich geführt, besiegten 8500 Brandenburger und 9000 Schweden 40.000 Polen in der Schlacht bei Warschau. In diesem Krieg erlangte Friedrich Wilhelm im Vertrag von Oliva im Jahre 1660 die Souveränität im Herzogtum Preußen.
Friedrich Wilhelm und sein Feldmarschall Derfflinger schlugen 1675 die schwedische Armee im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg in der Schlacht von Fehrbellin. Anschließend vertrieb die kurfürstliche Armee die Schweden aus Deutschland und später aus Preußen während der Jagd über das Kurische Haff von 1678. Diesen Siegen verdankte Friedrich Wilhelm seinen Beinamen Der Große Kurfürst.
Während der Regierung Friedrich Wilhelms erreichte die Armee zeitweise eine Friedensstärke von 7.000 und eine Kriegsstärke von 15.000 bis 30.000 Mann.
Unter Kurfürst und König Friedrich I. (1688–1713)
Bei Beginn des Reichskrieges mit Frankreich 1688 ordnete Kurfürst Friedrich III. erstmals an, dass zum Mannschaftsersatz neben der Werbung durch einzelne Regimenter auch seine lokalen, kurbrandenburgischen Landesbehörden innerhalb des Reichs einen Teil der Rekruten aufzubringen haben. Seither ergänzte sich die Armeemannschaft mehrheitlich durch zwangsrekrutierte Inländer und weniger durch geworbene Ausländer.
Im Jahr 1701 krönte sich Friedrich III. zum König in Preußen. Dies hatte zur Folge, dass seine Armee seitdem königlich-preußisch und nicht länger kurbrandenburgisch hieß. Der Name Preußen ging im Laufe des 18. Jahrhunderts auf den gesamten, inner- und außerhalb des Reichs gelegenen brandenburg-preußischen Staat über. Der Preis, den Preußen für die kaiserliche Anerkennung der Standeserhöhung zu zahlen hatte, war die Teilnahme am Spanischen Erbfolgekrieg. Die preußischen Truppen nahmen unter anderem an den Schlachten von Höchstädt, Ramillies, Turin, Toulon und Malplaquet teil. Während des Spanischen Erbfolgekrieges teilte Friedrich I. seine Truppen an die verschiedenen Kriegsschauplätze auf. 5.000 Mann wurden in die Niederlande geschickt, 8.000 Soldaten nach Italien. Somit standen ungefähr 3/4 der preußischen Truppen im Dienst der Alliierten. Schon zu der Zeit standen die preußischen Truppen im Ruf, die besten Europas zu sein. Die damit verbundene finanzielle Belastung – zusammen mit seinem luxuriösen Lebensstil – zwang den König, die Armee nach Kriegsende zeitweilig auf 22.000 Mann zu reduzieren. Es war die letzte Reduktion der brandenburg-preußischen Armee.
1692 wurde ein Militärgericht gegründet, das die Disziplin der Soldaten heben sollte.
Um 1700 wurde in der preußischen Armee begonnen, die Soldaten immer einheitlicher zu kleiden. Eine uniforme Kleidung brachte mehrere Vorteile: Erstens erfüllte die Uniform die Soldaten mit einem gewissen Korpsgeist. Zweitens war es leichter, Freund und Feind zu unterscheiden. Drittens wurde die Einkleidung der Soldaten durch die Massenanfertigung billiger. In der preußischen Armee dominierte als Grundfarbe Blau.
Unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. (1713–1740)
Besondere Bedeutung erlangte die Armee seit der Regierungszeit des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (1713 bis 1740).
Friedrich Wilhelm I. war es auch, der 1733 das erste gesetzliche Rekrutierungssystem (Kantonreglement) einführte, welches bis 1814 Bestand haben sollte. Ziel war es, die oftmals gewaltsamen Werbungen der Armee zu beenden. Das Kantonreglement erzwang eine Registrierung aller männlichen Kinder zum Militärdienst. Zusätzlich wurde das Land in Kantone unterteilt, denen jeweils ein Regiment zugeteilt wurde, aus dem es die Wehrpflichtigen rekrutierte. Die Dienstzeit eines Kantonisten (Wehrpflichtiger) betrug in der Regel zwei bis drei Monate im Jahr. Den Rest des Jahres konnten die Soldaten zu ihren Höfen zurückkehren. Städtische Bürger waren oft vom Militärdienst befreit, hatten aber für die Soldaten Quartiere bereitzustellen. Erhaltene Beispiele sind die Häuser im Holländischen Viertel Potsdams.
Die Vergrößerung des Heeres erfolgte schrittweise. 1719 zählte es bereits 54.000, 1729 reichlich 70.000, 1739 über 80.000 Mann (zum Vergleich: im Jahre 1739 hatte Österreich 100.000 Mann, Russland 130.000 Mann, Frankreich 160.000 Mann unter Waffen). Preußen steckte „als Zwerg in der Rüstung eines Riesen“. In der Rangfolge der europäischen Staaten an 13. Stelle stehend, besaß es die dritt- oder viertstärkste Militärmacht. Insgesamt gab Preußen zu dieser Zeit 85 % seiner Staatsausgaben für das Heer aus. Was zur Ebenbürtigkeit mit den Großmachtheeren noch fehlte, wurde durch die Qualität der Ausbildung wettgemacht.
Als Lehr- und Mustertruppe diente das Königs-Regiment der Langen Kerls in Potsdam. Dieses Regiment entsprang der Soldatenliebhaberei des „Soldatenkönigs“. Der König ließ in allen Himmelsrichtungen Europas Werbeoffiziere aussenden, um aller großgewachsenen Männern ab 1,88 Meter habhaft zu werden, die es gab. Diese Leidenschaft des Königs für „lange Kerls“ hatte einen praktischen Sinn, da diese Gewehre mit längeren Läufen benutzen konnten. Der Ladestock konnte schneller aus dem Vorderlader gezogen und eingeführt werden. Damit konnten diese genauer und weiter im Gefecht schießen. Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Armeen. Das Regiment umfasste drei Bataillone mit 2400 Mann.
Das Offizierskorps bestand seit der Regierungszeit Friedrich Wilhelm I. im Wesentlichen aus Angehörigen des Adels. Dieser musste allerdings regelrecht systematisch gezwungen werden, in die Armee einzutreten. Friedrich Wilhelm I. verbot dem Adel den Militärdienst in einer anderen als der preußischen Armee. Weiterhin erließ er die Anordnung, dass der Adel seine Söhne im Alter von 12–18 Jahren zur Ausbildung und Erziehung in das neu geschaffene Kadettenkorps zu geben hatte. Somit wurde der Adel, ähnlich den einfachen Bauern oder Bürgern, einer Dienstpflicht unterworfen. Grundsätzlich wurden in Friedenszeiten nur in Ausnahmefällen langgediente und besonders bewährte nichtadlige Unteroffiziere zu Offizieren ernannt.
Obwohl Friedrich Wilhelm I. als Soldatenkönig in die Geschichte einging, führte er in seiner gesamten Amtszeit seine Armee nur einmal in den Krieg, und zwar während des Großen Nordischen Krieges in der Belagerung von Stralsund (1715).
Unter Friedrich dem Großen (1740–1786) bis zur Niederlage von 1806
Der Nachfolger von Friedrich Wilhelm I., Friedrich der Große (1740–1786), begann nach Neugliederung der preußischen Infanterie ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung die Schlesischen Kriege und in europäischer Perspektive den übergeordneten Österreichischen Erbfolgekrieg. Die preußische Armee unter der Führung von Feldmarschall Kurt Christoph von Schwerin besiegte am 10. April 1741 in der Schlacht bei Mollwitz die österreichischen Truppen und entschied so den ersten Schlesischen Krieg zu Gunsten Preußens.
Österreich versuchte Schlesien im Zweiten Schlesischen Krieg zurückzuerobern. Die preußische Armee hatte sich jedoch in den zwei Friedensjahren um neun Feldbataillone, 20 Husarenschwadronen (darunter 1 Schwadron Bosniaken) und sieben Garnisonsbataillone vermehrt. Außerdem führte man bei der Kavallerie und der Infanterie am 1. Juni 1743 ein neues Reglement ein, in dem die Erfahrungen des Ersten Schlesischen Krieges berücksichtigt wurden. So wurden Österreich und Sachsen in der Schlacht bei Hohenfriedeberg 1745 besiegt. Besonders die Husaren (auch Zietenhusaren genannt) unter der Führung von General Zieten konnten sich in dieser Schlacht auszeichnen.
Österreich verbündete sich daraufhin mit Frankreich im Zuge der Diplomatischen Revolution (1756); Österreich, Frankreich und Russland standen gemeinsam gegen Preußen. Friedrich der Große griff seine Feinde mit einer Armee von 150.000 Mann präventiv an, womit er den Siebenjährigen Krieg auslöste. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, erreichte die preußische Armee 1757 beachtenswerte Siege in der Schlacht bei Roßbach und der Schlacht bei Leuthen. Hingegen wurden die preußischen Kräfte 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf deutlich besiegt.
Mit schwindenden physischen Reserven gewann vor allem der Kleinkrieg immer größere Bedeutung. Um die Überlegenheit der Österreicher (Grenzer, Panduren) und Russen (Kosaken) hier ausgleichen zu können, stellte Friedrich Freibataillone („Dreimal blau und dreimal des Teufels, ein exekaberes Geschmeiß!“) auf und griff sogar, mit Aufstellung von Milizeinheiten, der militärischen Entwicklung der Befreiungskriege vor.
Der offensiv orientierte Friedrich II. war ein Verfechter der Schiefen Schlachtordnung, welche beträchtliche Disziplin und Mobilität der Truppen erforderte. Dabei wurde der Großteil seiner Streitkraft auf den linken oder rechten Flügel des Feindes konzentriert. Diese ließ er gestuft um die gegnerische Flanke vorrücken. Um den Zug zu vertuschen, griff Friedrich gleichzeitig die gegnerische Linie mit weiteren Einheiten frontal an, um den Gegner beschäftigt zu halten, damit der keine Zeit bekam, seine Formation dem Zug anzupassen. Wenn die Truppen nah an der Flanke des Gegners positioniert waren, konnten die preußischen Einheiten lokale Überlegenheit erlangen, in die Flanke eindringen und die feindlichen Reihen von der Seite her aufrollen und die Formation damit sprengen. Obwohl diese Taktik bei Kunersdorf fehlschlug, wurde sie mit großem Erfolg in der Schlacht von Leuthen und der Schlacht von Roßbach angewandt. Gegen Ende des Siebenjährigen Krieges begann Friedrich II. neue Taktiken auszuarbeiten, um die schräge Gefechtsreihe zu ersetzen.
Die preußische Niederlage schien unausweichlich, doch Friedrich der Große wurde durch das Mirakel des Hauses Brandenburg gerettet. Der plötzliche Tod der Zarin Elisabeth führte zum Ausscheiden Russlands aus dem Krieg und zur Rettung Preußens. Der Besitz Schlesiens wurde im Frieden von Hubertusburg (1763) bestätigt. Am Ende von Friedrichs Regierungszeit (1786) war die preußische Armee ein fester Bestandteil der preußischen Gesellschaft geworden. Die Mannschaftsstärke der preußischen Armee betrug etwa 193.000 Soldaten. Die Französische Revolution veranlasste Preußen, im Bündnis mit Österreich, zu einer gegenrevolutionären Invasion Frankreichs. Infolge der Kanonade bei Valmy am 20. September 1792 endete sie mit dem Rückzug der preußischen Armee. Das Ereignis markierte in aller Welt den entscheidenden ersten Erfolg Frankreichs im Ersten Koalitionskrieg.
Der Nachfolger Friedrichs des Großen, sein Neffe Friedrich Wilhelm II., kümmerte sich kaum um die Armee. Er hatte wenig Interesse an militärischen Fragen und übertrug die Verantwortung für sie vor allem an Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig, an Wichard von Möllendorff sowie an Ernst von Rüchel. In der Folgezeit büßte die Armee ihren militärischen Qualitätsstandard ein. Geführt durch alternde Veteranen der Schlesischen Kriege, zudem schlecht ausgerüstet, konnte sie nicht mit der französischen Armee der Napoleonischen Kriege mithalten.
Von der Heeresreform unter Scharnhorst bis zu den Befreiungskriegen
Einen großen Umbruch brachte das Jahr 1806. Das Heer, das bis dahin aus Zwangsverpflichteten und Geworbenen bestand, wurde in der Schlacht bei Jena und Auerstedt von der französischen Armee vernichtend geschlagen. Preußen verlor als Folge dieser Niederlage im Frieden von Tilsit 1807 große Teile seines Territoriums, und die Armee wurde auf eine Stärke von 42.000 Mann begrenzt. Daraufhin begann Gerhard von Scharnhorst die Heeresreform.
August von Gneisenau, Carl von Clausewitz und andere Offiziere halfen ihm bei der Reorganisation des Heeres. Scharnhorst öffnete die Armee für Bürgerliche mit dem Ziel, den Leistungsgedanken vor den Geburtsrechten des Adels zu verstärken. Dies galt besonders für das Offizierskorps. Das Bürgertum und der Adel sollten eine neue Offiziersschicht bilden, die des wissenschaftlich gebildeten Offiziers.
Er befürwortete das Konzept der Massenaushebung (französisch levée en masse) für das preußische Heer, um die begrenzte preußische Armee zu verstärken; daraufhin wurde die Landwehr als Miliz geschaffen, die eine Stärke von 120.000 Mann erreichte. Nach Abschluss der Reorganisation im September 1808 dienten von den 142 preußischen Generälen des Jahres 1806 nur noch 22, von den übrigen waren 6 gefallen und 17 strafweise ausgeschieden. Scharnhorst führte das Krümpersystem ein, indem bis zu einem Drittel der jeweiligen Soldaten beurlaubt und durch neue Rekruten ersetzt wurde. Dadurch wurde die festgesetzte Höchststärke von 42.000 Mann nicht umgangen und doch ein Reservoir an dienstfähigen Männern geschaffen.
Scharnhorst reformierte ebenfalls den Strafenkatalog. Stockprügel und der Spießrutenlauf wurden verboten, stattdessen sah das neue System nur noch Arreststrafen vor. Bei kleineren Vergehen wurden die Strafen entsprechend abgestuft, vom Nachexerzieren bis hin zum Arbeitsdienst oder der Strafwache. Diese Reform der Disziplinarstrafen war notwendig, damit das Konzept des Volksheeres aufgehen konnte. Das Bild des in den Dienst gepressten Soldaten, der mit Desertion drohte und den man mit Gewalt in der Armee halten musste, sollte abgelöst werden. Stattdessen sollte der Soldat ein angesehener ehrenhafter Berufsstand werden, der seine Pflichten freiwillig erfüllt. Der Erfolg dieser Reformpolitik ermöglichte Preußen wenige Jahre später, an den Befreiungskriegen erfolgreich teilnehmen zu können.
Der Bündnisvertrag vom 24. Februar 1812 verpflichtete Preußen zur Stellung eines Hilfskorps von 20.000 Mann (14.000 Mann Infanterie, 4000 Mann Kavallerie, 2000 Mann Artillerie mit 60 Kanonen) für den Krieg gegen Russland. Dieses Hilfskorps wurde der 27. Division des X. Armeekorps der Grande Armée zugeteilt. Die teilnehmenden Bataillone und Regimenter wurden per Losentscheid ausgesucht. Das preußische Hilfskorps (Yorcksches Korps) geriet aber nicht in den Untergang der Großen Armee auf ihrem Weg nach Moskau und zurück, da es auf der linken Flanke in Kurland eingesetzt war. Widerrechtlich wurden dagegen auf direkten Befehl Napoleons zwei Stammkompanien der preußischen Artilleriebrigade der französischen Garde-Artillerie als Trainsoldaten angeschlossen. Diese kamen bis nach Moskau und sind dort im Gefolge der Garde-Artillerie mit untergegangen. Von diesen beiden Einheiten gab es fast keine Rückkehrer. Trotz einiger Gefechte konnte das Hilfskorps von Yorck weitgehend geschont werden und bildete nach einer Ergänzung im Januar/Februar 1813 in Tilsit den Kern der ersten Truppen im Befreiungskampf gegen Frankreich.
Nach der Niederlage der Grande Armée in Russland wurde am 30. Dezember 1812 bei Tauroggen (Tauragė in Litauen) der Waffenstillstand zwischen Preußen und Russland durch den preußischen Generalleutnant Graf Yorck und von Diebitsch, General der russischen Armee, unterzeichnet. Yorck handelte dabei aus eigener Initiative ohne Befehl seines Königs. Die Konvention besagte, dass Yorck seine preußischen Truppen aus der Allianz mit der französischen Armee herauslösen solle. In Preußen wurde dies als Beginn des Aufstandes gegen die französische Fremdherrschaft verstanden.
Als am 17. März 1813 das Volk zum Befreiungskampf aufgerufen wurde, standen 300.000 preußische Soldaten (6 Prozent der Gesamtbevölkerung) bereit. Für die Dauer des Krieges wurde die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt, ab 1814 galt sie auch für die Friedenszeit. Neben dem Stehenden Heer und der Landwehr wurde mit dem vom 21. April 1813 noch ein drittes Aufgebot geschaffen, der sogenannte Landsturm, der nur für den Verteidigungsfall eingesetzt werden konnte und das letzte Aufgebot darstellte. Am Ende des Jahres 1815 hatte die preußische Armee eine Stärke von 358.000 Mann.
Vom Wiener Kongress bis zu den Einigungskriegen
Nach dem Wiener Kongress wurde ein Großteil der Landwehr und ein Teil der Linienarmee demobilisiert, so dass die Stärke von 358.000 Mann 1815 auf etwa 150.000 Mann im Jahre 1816 sank. In den Jahren zwischen 1816 und 1840 (Tod Friedrich Wilhelm III.) wurde der Militärhaushalt infolge eines strukturellen Haushaltsdefizits des preußischen Staates durch vielerlei Sparmaßnahmen begrenzt. 1819 betrug der Militäranteil am Staatshaushalt 38 %, 1840 waren es 32 %.
Nach den Befreiungskriegen verblassten viele der zum Teil idealistisch gedachten Militärreformen. Dies ging mit der allgemeinen Restauration der alten Zustände einher. Die Landwehr war nicht in der Lage, den Platz, den ihr neben dem stehenden Heer zugedacht war, einzunehmen, da ihr militärischer Wert zu begrenzt war. Der Offiziersberuf stand zwar weiterhin dem Bürgertum offen, jedoch wurde die Adelsschicht offensichtlich bevorzugt. So wurde die preußische Armee wieder ein Hort für konservative, aristokratische und monarchische Gesinnung. Während der Revolution von 1848 war die preußische Armee das Instrument, das dafür sorgte, dass die Revolution scheiterte und die Herrschaftsstrukturen unangetastet blieben. Obwohl Preußen mit der Verfassung von 1850 eine konstitutionelle Monarchie geworden war, wurden die Soldaten auf die Person des Herrschers und nicht auf die Verfassung vereidigt.
1859 wurde Albrecht von Roon (Kriegs- und Marineminister) von Wilhelm I. beauftragt, eine Heeresreform durchzuführen um sich den veränderten Verhältnissen anzupassen. Die Ursachen für den erneuten Reformbedarf lagen im technischen Fortschritt und der stark gestiegenen Bevölkerungszahl (Die Heeresgröße lag wie 1816 bei 150.000 Mann). Weiterhin zeigte sich nach zwei chaotischen Mobilmachungen 1850 und 1859, dass die Landwehr für einen Verteidigungskrieg zwar gut zu gebrauchen war, jedoch bei einem Angriffskrieg nur von begrenztem Wert.
Sein Ziel war es, das System von Scharnhorst auszudehnen und eine bewaffnete Nation zu schaffen. Um dies zu erreichen, schlug er in seiner Heeresreform vor, die Wehrpflicht bei drei Jahren beizubehalten, die Rekrutenzahl um 1/3 zu erhöhen, das Feldheer zu vergrößern und die Landwehr zu verkleinern. Durch einen dadurch ausgelösten Verfassungskonflikt wurde die Reform erst 1866 vom Norddeutschen Bund angenommen. Durch die weitere Zurückdrängung der Landwehr wurde der Prozess der „Entbürgerlichung“ des Heeres weiter vorangetrieben.
Außerdem wurde in dieser Zeit (1850er und 1860er) die veraltete Ausrüstung modernisiert. Die preußische Armee war die erste, die die gesamte Infanterie mit gezogenen Gewehren, den Zündnadel-Hinterladern, ausstattete. Ebenso wurden die bisherigen glattgebohrten Geschütze allmählich durch neue Geschütze mit gezogenen Geschützrohren ersetzt. Im Mai 1859 bestellte das Allgemeine Kriegsdepartement bei Alfred Krupp 300 Kanonen aus Gussstahl (vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Österreich, Frankreich und Italien → Sardinischer Krieg). Krupp verwarf angesichts dieses Großauftrags seine Idee, die Kanonenproduktion und -entwicklung einzustellen.
Der starke Drill (Exerzieren und Formaldienst), der noch von Friedrich Wilhelm I. stammte, wurde von einem besseren Ausbildungssystem verdrängt; Gefechtsübungen und Scheibenschießen gewannen an Bedeutung. Dadurch stieg die Kampfkraft der Armee. Die lange Zeit vernachlässigte Berufsausbildung der Offiziere brachte man wieder auf einen hohen Stand, wegweisend waren hier die Verordnungen für die höheren Truppenführer vom 24. Juni 1869 von Helmuth von Moltke. So wurde die preußische Armee wieder eine der kampfkräftigsten ihrer Zeit. Dies zeigte sich auch im Deutsch-Dänischen Krieg (1864) und im Deutschen Krieg (1866).
Im Kaiserreich
Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871 wurde die preußische Armee zum Kernbestandteil des Deutschen Heeres, die Badische Armee ging als XIV. Korps in ihr auf. Auch die Armee des Großherzogtums Hessen wurde mit Militärkonvention vom 13. Juni 1871 zum 1. Januar 1872 als Großherzoglich Hessische (25.) Division eingegliedert. Die preußische Armee blieb in Friedenszeiten rechtlich neben den anderen Länderarmeen (Sächsische Armee, Bayerische Armee, Württembergische Armee) bestehen.
So gab es nach Artikel 63 Absatz 1 der Reichsverfassung vom 16. April 1871 zu Kriegszeiten ein gesamtdeutsches Heer, das dem Oberbefehl des Kaisers unterstand. In Friedenszeiten dagegen war den Bundesfürsten mit eigenem Heer (Preußen, Sachsen, Württemberg und Bayern) der Oberbefehl vorbehalten. Somit hatte in Friedenszeiten der preußische König (der zugleich deutscher Kaiser war) den Oberbefehl über die preußische Armee.
Zudem behielt das preußische Parlament in Friedenszeiten das Etatrecht für den Militärhaushalt. Durch die Reichsgründung besaß kein Bundesstaat mehr ein souveränes Kriegführungsrecht.
Die preußische Armee als rechtlich eigenständige Armee wurde 1919 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mit der Aufstellung der Reichswehr aufgelöst.
Ein wichtiges Nachschlagewerk für und über die preußische Armee war – und ist noch heute zum Beispiel für Historiker oder Genealogen – die regelmäßig vom Kriegsministerium zu Berlin herausgegebene Rangliste.
Jahr | 1646 | 1656 | 1660 | 1688 | 1713 | 1719 | 1729 | 1740 | 1756 | 1786 | 1806 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Soldaten | 14.000 | 25.000 | 8.000 | 30.000 | 38.000 | 54.000 | 70.000 | 83.000 | 150.000 | 193.000 | 240.000 |
Jahr | 1807 | 1813 | 1815 | 1825 | 1840 | 1859 | 1861 | 1867 | 1870 | 1875 | 1888 |
Soldaten | 63.000 | 300.000 | 358.000 | 130.000 | 135.000 | 150.000 | 211.000 | 264.000 | 313.000 | 325.000 | 377.000 |
Nach der Auflösung
Artikel 160 des Versailler Vertrages begrenzte die Größe des (nicht nur preußischen) Landheeres im Deutschen Reich auf 100.000 und die der Marine auf 15.000 Berufssoldaten. Der Unterhalt von Luftstreitkräften, Panzern, schwerer Artillerie, U-Booten und Großkampfschiffen war dem Reich untersagt. Zugleich wurde die Auflösung von Generalstab, Kriegsakademien und Militärschulen verfügt.
Die meisten Soldaten wurden entlassen; viele hatten Schwierigkeiten, sich nach dem Krieg im Zivilleben zurechtzufinden.
Reichswehrminister Otto Geßler begnügte sich während seiner Amtszeit mit begrenzten politischen und administrativen Aufgaben; es gelang dem Chef der Heeresleitung Hans von Seeckt, die Reichswehr der Kontrolle des Reichstages weitgehend zu entziehen. Unter Seeckt entwickelte sich die Reichswehr zu einem Staat im Staate. Sie fühlte sich eher einer abstrakten Staatsidee als der Verfassung verpflichtet und stand der politischen Linken mit ausgeprägtem Misstrauen gegenüber.
V. Seeckt war 1885 in die preußische Armee eingetreten und hatte bis 1918 eine steile Karriere gemacht. Während des Kapp-Putsches 1920 verweigerte Seeckt den Einsatz der Reichswehr gegen die putschenden Freikorps; den Aufstand der Roten Ruhrarmee ließ er aber brutal niederschlagen. Die Reichswehr organisierte außerdem mit der sogenannten Schwarzen Reichswehr eine geheime und mit paramilitärischen Formationen vernetzte Personalreserve, als deren Führungskader sie sich begriff. 1926 wurde v. Seeckt gestürzt.
Unter der Reichspräsidentschaft Hindenburgs erlangte die Reichswehrführung zunehmenden politischen Einfluss und bestimmte schließlich auch die Zusammensetzung der Reichsregierungen mit. Dadurch trug die Reichswehr maßgeblich zur Entwicklung eines autoritären Präsidialsystems während der Endphase der Weimarer Republik bei.
Uniformierung und militärisches Brauchtum
Allgemeines
Uniformen im modernen Sinn wurden erst mit Einführung der stehenden Heere und der Gründung von Textilmanufakturen eingeführt. Die Grundfarbe der Infanterieuniformen war in Kurbrandenburg-Preußen, seit einem kurfürstlichen Erlass von 1691, blau. Schon vorher hatte Blau dominiert, doch weil bis dahin die Obristen über die Uniformierung ihrer Regimenter bestimmten, waren manche Truppen auch rot oder grau montiert. Blau war allerdings günstig in der Herstellung und meist die Farbe der ressourcenschwachen protestantischen Staaten im Nordosten Europas, wie zum Beispiel Schweden oder Hessen-Kassel. Im Gegensatz dazu trugen reiche römisch-katholische Staaten im Allgemeinen helle (Weiß, Grau und Gelb), reiche protestantische Staaten rote Uniformröcke (Kurhannover, Dänemark, Großbritannien).
Ursprünglich wurde in Brandenburg-Preußen die Uniform Livree oder Montierung genannt, erst ab Friedrich II. setzte sich die Bezeichnung Uniform durch, die alten Begriffe haben sich aber umgangssprachlich noch lange behauptet.
Als grobe Regel galt, dass der preußische Soldat einmal im Jahr eine neue Uniform bekam, insgesamt gab es bis zu fünf Garnituren. Die erste Garnitur wurde zur Parade angelegt, die zweite als Ausgehuniform, die dritte und vierte Garnitur zum täglichen Dienst und die fünfte Garnitur, sofern vorhanden, lag für den Kriegsfall in der Kammer. Jeder Soldat konnte – nachdem er eine Austauschgarnitur erhielt – seine alte Uniform zur freien Verfügung behalten. In der Regel wurde diese zur Einkleidung der Familienmitglieder weiterverwendet. So kam es, dass besonders auf dem Land die ausgesonderten Uniformen durch die Zivilbevölkerung jahrelang getragen wurden. Hergestellt wurden die preußischen Uniformen zum größten Teil durch das extra dafür im Jahre 1713 durch königliche Weisung gegründete königliche Lagerhaus in Berlin.
Insbesondere die Offiziersuniform erfüllte nicht nur repräsentative Funktion, sondern wurde von ihren Trägern auch im Rahmen einer jeweils spezifischen Regimentskultur als Distinktionsmittel genutzt. Auch ohne Dienstgradabzeichen ließen sich über Details der Uniform (z. B. Hutfedern, Portepees) Binnendifferenzierungen vornehmen.
Infanterie
Kurbrandenburgisch/preußische Infanterieuniformen (1644–1709)
Der oben erwähnte Erlass Friedrich III./I. von 1691 hatte ferner verfügt, dass alle Fuß-Regimenter blaue Röcke mit roten Aufschlägen zu tragen hatte. Der Garde waren weiße Aufschläge vorbehalten. Offiziere und Unteroffiziere konnten, der Mode der Zeit entsprechend, „umgekehrte“ bzw. „gewechselten Farbe“ tragen: In diesem Fall besaß der Rock die Farbe der Ärmelaufschläge der einfachen Mannschaften. Die Aufschläge waren dagegen in der Farbe des Mannschaftsrocks gehalten. Erst ab 1709 mussten alle Dienstgrade desselben Regiments die gleiche Rockfarbe tragen.
Bis dahin gestaltete sich die Uniformierung der Infanterie wie folgt: Blauer, vorne offener Rock, dazu Halsbinde, Weste, Hosen und Strümpfe in Regimentsfarben. Die Aufschläge rot, bei der Churfürstlichen Garde aber weiß (seit 1705/1708 „Füsiliergarde“ bzw. „(Weiße) Füsilier-Leibgarde“). Breite Halbschuhe mit Spangen, eine große Patronentasche und einen breiten, aufgeschlagenen Hut oder Grenadiermütze.
Die Offiziere und Korporale, Sergeanten und Fouriere trugen den Uniformrock in „umgekehrten“ bzw. „gewechselten Farben“, hier also rot, dazu blaue Aufschläge. Die Feldwebel und Gefreiten-Korporale trugen jedoch Rock und Aufschläge wie die Mannschaften, die Aufschläge aber mit doppelter Metalltresse eingefasst. Die Offiziere und Unteroffiziere unterschieden sich ferner durch bessere Stoffe, Offiziere zusätzlich anhand eleganterer Schnitte und aufwändigerer Dekorationen. Der Hutrand bei Offizieren, Gefreiten-Korporalen und Unteroffizieren mit Metalltresse besetzt, bei der Garde die beiden ersteren dazu mit Federbesatz (Plumage).
Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere waren einheitlich mit dem Degen bewaffnet. Die Truppe führte anfangs die Luntenschloss-Muskete, dann die Steinschloss-Muskete, mit Spund-, dann Tüllenbajonett. Korporale, Sergeanten und Fouriere stattdessen die Hellebarde, Feldwebel das neu aufgekommene Steinschlossgewehr sowie eine schwarz-weiße Schärpe aus Kamelhaar und ein eigenes, silbernes Portepee. Gleiche Schärpe und Portepee für die Gefreiten-Korporale. Wichtigste Standesabzeichen der Offiziere waren seit 1701 der silberne Ringkragen sowie die in den silber-schwarzen Farben der Hohenzollern zu tragende Hüftschärpe und Portepee. Später kam das Sponton hinzu.
Altpreußische Infanterieuniformen (1709–1806)
1709 wurde ein Reglement für einheitliche preußische Uniformen eingeführt. Es wurde von allen Soldaten (Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren) im Prinzip der gleiche blaue Rock getragen. Die Röcke unterschieden sich in der Qualität der Stoffe und der Schnitte. Dazu eine weiße oder gelbe Weste und eine gleichfarbige Hose. Die Gamaschen waren anfangs weiß, ab 1756 schwarz, mit Halbschuhen. Stiefel wurden zumeist nur von den Stabsoffizieren und Generälen getragen. Ärmel, Rabatten, Kragen und Aufschläge waren in den Regimentsfarben ausgeführt. Ebenso war das jeweilige Regiment an der Form der Ärmelaufschläge sowie der Farbe und der Gestalt der Knöpfe, Borten, Schleifen, Tressen und Stickereien zu erkennen. Kopfbedeckung war der Dreispitz, bei den Grenadieren und Füsilieren die Grenadier- oder Füsiliermütze, bei Grenadier- und Füsilieroffizieren aber der Hut.
Mit der Thronbesteigung des nüchternen Friedrich Wilhelm I. wurde die Uniformierung vereinfacht und annähernd auch vereinheitlicht: nicht zuerst im Sinne einer gesteigerten Praxistauglichkeit, sondern aus Gründen der Kostenersparnis. Mannschaften und Unteroffiziere erhielten eng geschnittene Überröcke, die Schoßumschläge zurückgeknöpft, bei Unteroffizieren die Aufschläge und die Rabatten mit Metalltresse eingefasst. Der Offiziersrock etwas weiter geschnitten und mit fallenden Schößen, dazu auf Brust und/oder Aufschlägen, je nach Regiment, Posamentenbesatz aus Metalltresse (der von einem verschlissenen Rock leicht abgetrennt und auf einen neuen Rock wieder aufgenäht werden konnte). Die kostspielige und nicht wiederverwendbare Bestickung der Offiziersuniformen wurde verboten.
Der Hut bei Gefreiten-Korporalen und Unteroffizieren mit Metalltresse eingefasst, bei den beiden letzteren zusätzlich mit schwarz-weiß geviertete Hutpuschel, letzterer auch bei Grenadierunteroffizieren an der Mützenspitze. Die Truppe mit Steinschlossgewehr, Unteroffiziere am Mannschaftssäbel eine schwarz-weiße Quaste und als Statuswaffe das Kurzgewehr, in Form einer Partisane oder eines Hakenspießes (unterschiedlich für Musketiere, Grenadiere und Füsiliere). Dem Feldwebel war, seit 1741 in der Garde und ab 1789 allgemein, am Mannschaftssäbel das Offiziersportepee erlaubt. Alle Unteroffiziere den Korporalstock mittels dessen Handschlaufe im zweitobersten Knopfloch der rechten Brustrabatte befestigt, das untere Ende des Stocks durch die zusammenknöpften Rockschöße gesteckt. Stabsoffiziere und Generale, statt der Gamaschen, schwarze Reitstiefel. Generale trugen ihre Regimentsuniform, seit 1742 jedoch die Hutkrempe mit weißem Federbesatz (Plumage). Offiziere und Unteroffiziere lederne Handschuhe.
Bei allen Truppen zu Fuß von 1787 bis 1798 das Kaskett für Unteroffiziere und Mannschaften, dann Rückkehr zum Hut (Musketiere) bzw. zu einer neuartigen Grenadiermütze. Die Füsiliere ab 1801 den Tschako, als Novum in der preußischen Armee.
Jäger trugen einen grünen Rock mit grüner Weste und dazu eher olivefarbene Hosen mit schwarzen Gamaschen, ab 1760 Stiefel.
Neupreußische Infanterieuniformen (1806–1871)
Infolge der französischen Revolution und den sich anschließenden Erfolgen der napoleonischen Armeen nach 1789 passten sich die auch die preußischen Uniformen ein Stück weit dem neuen französischen Stil an. Trotzdem glichen sie, bis zum Untergang der altpreußischen Armee in der Schlacht von Jena und Auerstedt, noch weitgehend den Uniformen zu den Zeiten Friedrichs II.
Im Zuge der Heeresreformen nach dem Untergang der altpreußischen Armee 1806 wurden auch neue Uniformen eingeführt. Die Grundfarbe blieb blau. Die neuen Röcke waren der Mode entsprechend sehr kurz, die Hosen weit nach oben gezogen, teilweise jetzt eher grau, sehr hohe Stehkragen, Rock und Hose sehr eng geschnitten. Als Kopfbedeckung wurde das Tschako in einer hohen und weiten Form eingeführt. Schulterstücke bzw. Epauletten zur Unterscheidung der Dienstgrade wurden ab 1808 eingeführt.
Die neu entstandene Landwehr hatte eine einfach gehaltene Uniform mit einer Litewka aus blauem oder schwarzem Tuch mit farbigem Kragen und weiten leinenen Hosen. Die Abzeichen am Kragen, Aufschlagvorstoß, Mützenrand und Deckelvorstoß waren in den Farben der jeweiligen Provinz gehalten. Auf der Mütze trugen sie ein großes Landwehrkreuz.
1843 wurde ein neuer Helm, im Volksmund Pickelhaube genannt, eingeführt. Die Glocke war anfangs sehr hoch geschnitten. Allgemein änderten sich die Uniformen der Mode entsprechend Mitte des Jahrhunderts zu niedrigeren und weicheren Stehkragen, längeren Rockschößen, weiterem Hosenschnitt und niedrigerem Helm mit kürzeren und runden Augenschirmen in mehreren Schritten. 1853 wurde der sogenannte Gefreiten-Knopf am Kragen als Dienstgradabzeichen eingeführt. 1866 kamen die endgültigen Schulterstücke für die Offiziere. Der Waffenrock wurde einreihig mit acht Knöpfen. Die Stiefel wurden niedriger bis zu der bekannten Knobelbecher-Form.
Preußische Infanterieuniformen im Kaiserreich 1871–1919
Die Uniformen blieben bis zum Kriegsausbruch weitgehend unverändert. Nach der Reichsgründung wurde ab 1897 neben der Landeskokarde nun auch die Reichskokarde getragen. 1907 wurde versuchsweise die erste feldgraue Uniform eingeführt, die aber nur im Kriegsfalle angelegt werden sollte. Die feldgraue Uniform erfuhr bis zum Kriegsbeginn und während des Krieges noch einige Änderungen, so wurde die Farbe beispielsweise eher ein Graugrün, der Name Feldgrau aber beibehalten. Im Weltkrieg wurde ausschließlich eine feldgraue Uniform getragen, anfangs die Pickelhaube mit Überzug, ab Mitte des Krieges wurde flächendeckend der Stahlhelm M1916 eingeführt.
Jäger und Schützen trugen einen dunkelgrünen Waffenrock und als Kopfbedeckung ein Tschako. Die Artillerie trug ebenfalls einen dunkelblauen Waffenrock mit schwarzem Kragen. Die Helmspitze endete in einer Kugel. Die Soldaten des Trains trugen dunkelblaue Waffenröcke mit hellblauem Kragen und ein Tschako.
Kavallerie
Die Kürassiere trug gelbliche Koller bzw. Kollet (auch Kollett), zunächst aus Leder, ab 1735 vermehrt aus Kirsey. Das Kollet war vor der Brust zugehakt, Hakenleiste, Aufschläge und Schoßumschläge waren mit farbiger Borte besetzt. Die Grundfarbe wurde zunehmend weiß (Ausnahme bis 1806 das sog. „Gelbe Regiment“, Nr. 2.). Im Siebenjährigen Krieg gab es keine Hutresse mehr. Ab 1715 Wiedereinführung des Halb-Kürasses (nur Brustteil), für Offiziere zunächst blank, ab 1731 geschwärzt wie für Mannschaften. 1790 erneuter Wegfall des Kürasses, ab 1814/15 dann blanker Vollkürass, mit Brust und Rückenteil. 1808 schwarz-lederner Kammhelm. Ab 1843 erneut der weiße, bortierte Koller, jetzt nach Art des Waffenrocks, doch vorn zugehakt. Dazu ein blanker Stahlhelm mit Spitze (ähnlich der Pickelhaube). Seit 1889, wie die gesamte Kavallerie, eine Lanze (seit 1890 aus Stahlrohr), die bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs ein Ausrüstungsteil blieb.
Die Dragoner waren, aus ihrer Tradition als beritten gemachter Fußtruppe, ähnlich der Infanterie uniformiert. Ausrüstung und Bewaffnung jedoch bis 1806 ähnlich den Kürassieren (mit Ausnahme des Kürasses). Abweichend die „Grenadiere zu Pferd“ von 1714 bis 1741 mit Füsiliermütze. Unter dem Großen Kurfürsten gelbliche Koller, dann bis 1745 weiße Röcke, danach hellblaue Röcke. Von 1808 bis 1842 der Tschako, dann ein Lederhelm mit Spitze, ähnlich der Infanterie. Seit 1842 Waffenrock statt Kollet. 1889 der gerade Kavalleriedegen M89, statt des bisherigen Säbels.
Ab Sommer 1762 führte die Kavallerie auf der linken Hutseite einen weißen Federbusch (Ausnahme: Husaren). Ihn trugen auch die Generale und Adjutanten. Nach ihrem Wechsel in das preußische Lager sollte das Utensil als sog. „Allianzstutz“ bzw. „Allianzfeder“ es den Russen erleichtern, ihre neuen Verbündeten, von den nun feindlichen Österreichern, zu unterscheiden. Der Stutz war für Offiziere mit schwarzer Wurzel, für Unteroffiziere und Trompeter mit schwarzer Spitze. Der Stutz verbreitete sich rasch im ganzen Heer. In abgewandelter Form hielt er sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Husaren trugen einen Dolman, seit 1853 eine Attila in Regimentsfarben, auf der Brust mit Schnurbesatz, für Offiziere häufig dichter besetzt und mit zusätzlichen Tressen, die Schnüre aus Metall in Knopffarbe. Per AKO vom 23. Oktober 1808 für alle Dienstgrade Achselklappen, wie auch in der gesamten übrigen Armee. Später jedoch Achselschnüre. Einige Regimenter trugen zu Dolman bzw. Attila einen Pelz. Als Kopfbedeckung Pelzmützen mit Stoffbeutel (Kolpak (Husarenmütze)), teilweise auch Flügelmütze (Mirliton). Von 1805 bis 1850 der Tschako, seitdem wieder Pelzmützen mit Beutel.
Die Ulanen führten in Preußen lange eine Randexistenz. Bis zur Heeresreform 1808 rechneten sie zu den Husaren und zählten nie mehr als zwei Regimenter. Die Bekleidung des sog. Bosniaken-Regiments stellte eine improvisierte Mixtur diverser Balkantrachten dar: lange rote Überröcke, dazu eine Art Turban, seit 1796 Husarenpelzmütze ohne Beutel (Kolpak). Seit 1795 existierte daneben noch ein kleiner Tatarenpulk, der die blaue, mit roten Rabatten und Aufschlägen versehenen polnischen Uniform beibehielt. Im Herbst wurde den Bosniaken und den Tataren die Umformung zu einem Regiment und einem Bataillon „Towarczys“ befohlen. Deren Mannschaften wurden, nach der Zweiten Polnischen Teilung, zur Hälfte aus mit der Lanze bewaffneten Angehörigen des polnischen Kleinadels rekrutiert, die zweite Hälfte bestand aus mit Karabinern bewaffneten Gemeinen. Die Uniform blieb nahezu unverändert, doch die Brustrabatten nun zum Plastron geschlossen, als Kopfbedeckung weiterhin eine hohe rote Stoffmütze mit schwarzer Pelzverbrämung (Konfederatka). Aus den „Towarczys“ wurden 1808 zwei Ulanen-Regimenter gebildet, 1809 kam dazu ein drittes. Als Kopfbedeckung nun bis 1815 der Tschako, dann die Tschapka (diese bei der Leib-Ulanen-Eskadron bereits seit deren Aufstellung 1809). Das Kollet nun ohne Plastron, mit roten Kragen, Achselklappen (seit 1824 Epauletten) und spitzen, „polnischen“ Aufschlägen. 1813 wurden außerdem zwei kurzlebige Kosaken-Einheiten errichtet: die Garde-Kosaken-Eskadron (bei den Garde-Kürassieren) und die Garde-Volontair- (bei der Garde du Corps), die Uniform ähnlich den Ulanen, doch Pelzmütze mit rotem Beutel und gelber Schnur. Die Ulanen ab 1843 zur Parade die Brust erneut zu roten Plastrons aufgeknöpft. 1853 dann Einführung der Ulanka.
Die ersten der seit 1901 aufgestellten Jäger zu Pferde gingen aus den 1895/1897 gebildeten Meldereiter-Detachements hervor. Uniform und Ausrüstung glichen den Kürassieren: Grau-grüne Koller mit dunkelgrünen Schulterklappen, Kragen und schwedischen Aufschlägen. In Abzeichenfarbe die Vorstöße der Schulterklappen sowie Kragen, Aufschläge und Brustleiste mit grün eingefasster Borte in Abzeichenfarbe. Wegen Materialmangels unterschieden sich die 1913 hastig aufgestellten sieben Regimenter deutlich von den bisherigen: Regimenter Nr. 1 bis Nr. 6 hohe schwarze Kürassierstiefel, Regimenter Nr. 7 bis Nr. 13 kurze naturbraune Dragonerstiefel. Geschwärzter Helm mit Dragoneradler, für Mannschaften bis Regiment Nr. 7 der Jäger-zu-Pferde-Helm M1905 (ein Kürassierhelm mit Dragonerspitze), ab Regiment Nr. 8 der lederne Dragonerhelm M1895. Nur für Offiziere stets Kürassierhelm mit gekehlter (Kürassier-)Spitze, Eigentumsexemplare mitunter weiß poliert statt schwarz. Bis Regiment Nr. 7 alle Dienstgrade weiße Spitze und Beschläge, ab Regiment Nr. 8 gelbe Spitze und Beschläge. Die Schuppenketten meist gelb, nur bei Regimentern Nr. 5 und Nr. 6 schwarz. Seit 1908 für den Felddienst der Waffenrock mit Brustknöpfen statt Borte, doch Kragen und Aufschläge weiterhin bortiert. Die 1913 aufgestellten Regimenter Nr. 7 bis Nr. 13 erhielten keine Koller, sondern ausschließlich den Waffenrock.
Truppenfahnen
Truppenfahnen als Erkennungs- und Identifikationssymbol militärischer Einheiten hatten ihren festen Platz in der preußischen Armee. 1713 legte König Friedrich Wilhelm I. einheitliche Maße und Motive für Fahnen und Standarten seiner Truppen fest. Die Fahnentücher waren quadratisch, die Standarten etwas länger als breit und hatten einen dreieckigen Ausschnitt an der dem Stock abgewandten Seite. Beide hatten in ihrer Mitte den preußischen Adler in einem Lorbeerkranz mit Krone. In den Ecken lagen das Siegel des jeweiligen Herrschers, ebenfalls in einem Lorbeerkranz mit Krone. Außerdem wurden für die einzelnen Truppengattungen verschiedene Farben für die Grundtücher festgelegt. Der Rand war mit goldfarbenen Borten eingefasst.
Dienstgrade
Dienstgradgruppen
Es gab sechs Dienstgradgruppen in der preußischen Armee: 1. Mannschaften (Gemeine), 2. Unteroffiziere (mit und ohne Portepee), 3. Subalternoffiziere, 4. Hauptleute, 5. Stabsoffiziere und 6. Generale.
Der Mannschaftsdienstgrad beschränkte sich auf den einfachen Soldaten, seinerzeit „Gemeiner“ genannt, der auch nach der jeweiligen Waffengattung bezeichnet wurde und als zweiter Dienstgrad den Gefreiten bei der Infanterie. Bei der Kavallerie verzichtete man ganz auf den Gefreitendienstgrad. Erst 1859 änderte sich dies durch die Einführung des Obergefreiten-Dienstgrades teilweise. Allerdings blieb dieser Dienstgrad nur auf die Artillerie beschränkt. Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts wurden einige Dienstgradbezeichnungen in Preußen modernisiert. Anstelle der bisherigen Bezeichnungen Obristwachtmeister und Obrist setzte sich die Bezeichnung Major und Oberst durch.
Im 18. Jahrhundert waren Dienstgradabzeichen zur Unterscheidung der verschiedenen Dienstgrade noch nicht üblich. Sie wurden erst 1808 in Preußen eingeführt. Mit der Einführung einer einheitlichen Uniformierung in der preußischen Armee bekamen die Offiziere nach und nach Abzeichen zur Unterscheidung der verschiedenen Rangklassen. So galt das Tragen eines Degens im 18. Jahrhundert bereits als Rangabzeichen. Weitere Unterscheidungsmerkmale waren zum Beispiel die Qualität und der Schnitt der Uniform an sich.
Die Dienstgrade der preußischen Armee waren Vorbild für die Dienstgrade der nachfolgenden deutschen Armeen bis zur heutigen Bundeswehr.
Infanterie | Kavallerie | Artillerie | Beschreibung |
---|---|---|---|
Mannschaften | |||
Musketier Füsilier Grenadier | Reiter | Kanonier | Keine Befehlsgewalt, unterster Dienstgrad. |
Gefreiter | Gefreiter | Gefreiter | Im 17. und 18. Jahrhundert stellte der Gefreite das erste Glied einer Infanterie-Kompanie, jeder Gefreite war Führer einer Rotte (das heißt der Soldaten, die in den Gliedern direkt hinter ihm standen). In der preußischen Armee war der Gefreite bis 1846 der einzige Mannschaftsgrad und der Stellvertreter des Corporals. Bei der Kavallerie hießen sie bis 1808 Karabiniers. |
(Obergefreiter) | nicht vorhanden | Obergefreiter | Der Dienstgrad Obergefreiter wurde 1846 eingeführt. Als Abzeichen erhielt er am Kragen eine kleinere Version des Sergeantenknopfs, dazu die Unteroffizierstroddel an der Seitenwaffe. Ab 1853 wurden keine Obergefreiten mehr ernannt. 1859 kam es zur Wiedereinführung, jedoch nur bei Feldartillerie (dort 1889 wieder abgeschafft) und bei der Fußartillerie (bis 1919). Die Abzeichen wie zuvor, doch am Kragen nun der größere Sergeantenknopf (die kleinere Knopfversion hatte 1853 der Gefreite erhalten). |
Bombardiere | |||
nicht vorhanden | nicht vorhanden | Bombardier | Bombardiere stellten anfangs die Bedienungen der Steilfeuergeschütze (Mörser, Haubitze). 1713 wurde ihre Kompanie aufgelöst und unter die Artillerie verteilt. Nun stellten sie die Richtkanoniere und waren den Kanonieren vorgesetzt. Obwohl zu den Gemeinen zählend, erreichten Aufgaben und Sold nahezu jene des Unteroffiziers. 1731 bis 1787 hob sie eine mit schwarzem Wachstuch überzogene Füsiliermütze hervor. 1859 abgeschafft und durch den Obergefreiten ersetzt. |
Unteroffiziere ohne Portepee | |||
Korporal | Unteroffizier / Corporal | Corporal | Der Corporal kommandierte eine bis zu 30 Mann starke „Korporalschaft“. Drei pro Kompanie. Bei den Jägern hieß der Unteroffizier Oberjäger. |
Sergeant | Sergeant | Sergeant / Feuerwerker (Fußartillerie) | Der Sergeant konnte einer Korporalschaft vorstehen oder für Sonderaufgaben (Magazinverwalter etc.) verwendet werden. Anfangs wurde nur ein Posten je Kompanie bewilligt. Der Dienstgrad wurde 1843 wieder eingeführt, nachdem er zwischenzeitlich abgeschafft und teils synonym mit „Feldwebel“ verwendet worden war. |
Unteroffiziere mit Portepee (seit 1741 zunächst in Teilen der Garde, ab 1789 allgemein) | |||
Vizefeldwebel | Vizewachtmeister | Vizefeldwebel (Fußartillerie) / Vizewachtmeister (Berittene Art.) | Der Rang wurde 1846 in der preußischen Landwehr und in Ersatzformationen eingeführt, 1873 im gesamten Heer. In Kompanien mit nicht mehr als zwei Offizieren fungierten Vizefeldwebel (in berittenen Truppen: Vizewachtmeister) als Zugführer – eine Dienststellung, die allgemein einem Leutnant oder Oberleutnant oblag. |
Feldwebel | Wachtmeister | Oberfeuerwerker (Fußart.) / Wachtmeister (Berit. Art.) | Höchster Unteroffiziersrang. Der Feldwebel war mit dem inneren Dienst und Verwaltungsaufgaben betraut und arbeitete eng mit dem Kompaniechef zusammen. |
Offiziersstellvertreter | Offiziersstellvertreter | Offiziersstellvertreter | Die Dienststellung wurde 1887 geschaffen. Dazu befördert werden konnten aktive Vizefeldwebel und Feldwebel nach mindestens vier Jahren tadelsfreier Führung. Im Ersten Weltkrieg wurden zwei Planstellen pro Kompanie eingerichtet. |
Subalternoffiziere | |||
Fähnrich | Kornett / Fähnrich | Stückjunker | Bis 1807 unterster Offiziersdienstgrad, danach Offiziersanwärter im Unteroffiziersrang. Führte die Regimentsfahne. (auch Freikorporal) |
Feldwebelleutnant bzw. Feldwebellieutenant | Feldwebelleutnant bzw. Feldwebellieutenant | Feldwebelleutnant bzw. Feldwebellieutenant | Seit 1877 unterster Offiziersdienstgrad, auch in berittenen Truppen (dort nicht etwa Wachtmeisterleutnant). Spitzendienstgrad der Unteroffizierslaufbahn, von Offizieranwärtern nicht zu durchlaufen. Besaß Leutnantsrang, jedoch kein Offizierspatent; rangierte daher stets hinter dem Inhaber des „wirklichen“ Dienstgrads. Zwitterstellung zwischen Offizier (formale Zugehörigkeit) und Unteroffizier (soziale Zugehörigkeit); bis 1917 von der Offiziermesse und Beisitz in Ehrengerichten ausgeschlossen. |
Leutnant bzw. Seconde-Lieutenant oder Sekondelieutenant | Leutnant etc. | Feuerwerkslieutenant (Fußart.; nicht: F.-Seconde-Lt.) / Leutnant etc. (Berit. Art.) | Stellvertreter des Capitaines, Kontrolle des praktischen Dienstes und der Unteroffiziere. |
Oberleutnant bzw. Oberlieutenant oder Premier-Lieutenant | Oberleutnant etc. | Feuerwerks-Premierlieutenant bzw. Feuerwerksoberlieutenant / Oberleutnant etc. (Berit. Art.) | Stellvertreter des Capitaines, Kontrolle des praktischen Dienstes und der Unteroffiziere. |
Hauptleute und Rittmeister | |||
Capitaine/Hauptmann/ Stabskapitän | Rittmeister / bei Dragonern bis ins 18. Jhd.: Capitaine bzw. Hauptmann | Feuerwerks-Hauptmann (Fußart.) / Rittmeister (Berit. Art.) | Im 17. und 18. Jahrhundert verdrängte der Titel „Kapitän“ den „Hauptmann“ auf längere Zeit. In die preußische Armee wurde er wieder eingeführt durch König Friedrich Wilhelm IV. (1842) |
Stabsoffiziere | |||
Oberstwachtmeister/ Major | Oberstwachtmeister/ Major | Feuerwerksmeister (Chef der Oberfeuerwerkerschule in Berlin) / Major | Sorgte für die Verpflegung und den Wachtdienst eines Regiments, meist Befehlshaber eines Bataillons. |
Oberstleutnant bzw. Oberstlieutenant | Oberstleutnant etc. | Oberstleutnant etc. | Vertreter des Regimentskommandeurs |
Obrist / Oberst | Obrist / Oberst | Obrist / Oberst | Kommandeur eines Regiments |
Generäle | |||
Generalmajor | Generalmajor | Generalmajor | Führer eines aus 3–6 taktischen Einheiten bestehenden Verbandes |
Generalleutnant bzw. Generallieutenant | Generalleutnant etc. | Generalleutnant etc. | Kommandeur eines Flügels, mit Anspruch auf Anrede „Exzellenz“ |
General der Infanterie | General der Kavallerie | General der Artillerie | Befehlshaber eines Treffens (Teil einer in Schlachtordnung aufgestellten Armee, normalerweise zwei Treffen in einer Schlacht) |
Generaloberst | Generaloberst | Generaloberst | Seit 1854, Generaloberst war die Bezeichnung des höchsten regulär erreichbaren Generalsranges in der preußischen Armee. |
Generalfeldmarschall | Generalfeldmarschall | Generalfeldmarschall | Titel für besondere Verdienste, zum Beispiel eine gewonnene Schlacht, eine erstürmte Festung oder einen erfolgreichen Feldzug. |
Dienstgradabzeichen (ab 1789/1790)
Bis zur vernichtenden Niederlage von 1806 kannte das preußische Heer keine Dienstgradzeichen, die den individuellen Rang eines Militärangehörigen kenntlich gemacht hätten. Stattdessen waren gewisse Statusabzeichen üblich, die den Träger in eine der vier Ranggruppen Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziere, Generale einordneten (siehe hier). Mit der Reorganisation des Heeres wurden ab 1808 erste Versuche unternommen, den Dienstgrad eines jeden Soldaten kenntlich zu machen. Gleichzeitig wurden markante Rangsymbole der alt-preußischen Armee abgeschafft: Die Offiziere verloren das Sponton und anfangs auch den Ringkragen, die Unteroffiziere das Kurzgewehr und den gefürchteten Korporalsstock.
Dieser schrittweise Prozess begann bei den Offizieren und war bei ihnen 1832 in seinem Kern abgeschlossen: mit der Kenntlichmachung des Dienstgrades anhand von Rangsternen und Epauletten mit bzw. ohne Fransen- oder Kantillenbesatz. Unteroffiziere und Mannschaften wurden erst mit Verspätung einbezogen, auch fand jener Prozess seinen Abschluss erst 1889, mit Einführung der doppelten Ärmeltressen für die etatsmäßigen Feldwebel bzw. Wachtmeister.
Offiziere, bis 1830
Eine AKO vom 23. Oktober 1808 verordnete allen Regimentsoffizieren (Ausnahme: Husaren) erstmals Rangabzeichen, in Gestalt ponceauroter Schulterklappen, deren unterschiedliche Betressung die jeweilige Dienstgradgruppe anzeigte: Stabsoffiziere, Hauptleute bzw. Rittmeister sowie Premier- und Sekondeleutnante. Abweichend erhielten sämtliche Offiziere der Leib-Ulanen- bzw. Garde-Ulanen-Eskadron Epauletten („Kavallerie-Achselklappe mit dem halben Monde“): die Halbmonde golden, die Felder zuerst weiß, dann rot. Das Unterfutter gleichfalls rot. Als Einfassung des Schiebers filigrane „Panzerketten“, erst später Tressen. Per AKO vom 9. Juli 1809 erhielten die Stabs- und Kompanieoffiziere der Linien-Ulanen Epauletten von gleicher Machart, die Felder in der Farbe der Achselklappen der Mannschaften. 1812 wurden auch den Kürassieroffizieren Epauletten genehmigt, 1813 ebenso den Dragoneroffizieren. Der Halbmond war silbern oder goldfarben, abhängig von der Knopffarbe. Bei der Infanterie, der Artillerie und den Husaren blieb es vorerst bei den betressten Achselklappen.
Kompanieoffiziere
Bis 1830 besaßen Sekonde- und Premierlieutenant identische Abzeichen: mittig längs der Schulterklappe bzw. des Epaulettenschiebers eine silberne, schwarz durchzogene Tresse bzw. ein Silberkettchen, die/das vom Schulterknopf zur Schulternaht bzw. zum Halbmond der Epaulette reichte. Bei Hauptleuten bzw. Rittmeistern waren stattdessen die beiden Seitenkanten der Schulterklappe bzw. des Epaulettenschiebers mit Tresse bzw. Kettchen gesäumt. Stabsoffizieren hatten die Schulterklappen ringsum eingefasst, jene der Kavallerie (Ausnahme: Husaren) die Epauletten seitlich und oben tressenbesetzt.
Per AKO vom 18. Juni 1812 übernahmen die Leutnante das bisherige Abzeichen der Hauptleute bzw. Rittmeister. Deren Schulterklappen waren nun seitlich und oben betresst, jedoch nicht längs der Schulternaht (wie bis dahin bei den Stabsoffizieren). Unter Beibehaltung des Tressenbesatzes, ersetzte eine AKO vom 28. Dezember 1813 die bisher mehrfarbigen Achselklappen der Offiziere durch Epauletten mit ponceauroten Feldern und Schiebern (Ausnahme: Husaren). Felder und Schieber folgten bald aber der Farbe der Achselklappen der Mannschaften.
Husarenoffiziere erhielten 1814 Schulterstücke aus nebeneinander liegenden, schwarz-silbernen Plattschnüren (Leutnante zwei, Rittmeister vier).
Stabsoffiziere
Die Stabsoffiziere aller Truppengattungen erhielten mit AKO vom 27. August 1813 gänzlich neue Epauletten (ohne Fransen): der Schieber jetzt mit silbernen Metallschuppen belegt, die Schieberkanten nun mit Panzerkettchen (statt vorher Tresse) eingefasst. Das Epaulettenfeld bestand aus ponceaurotem Tuch und silbernem Halbmond. Unterfutter und Passanten waren ebenfalls rot, letztere silberbetresst.
Mit AKO vom 28. Dezember 1813 erhielten Stabsoffiziere abermals neue Epauletten, Schuppenbelag und Panzerkettchen entfielen. Die Schieberkanten seitlich und oben betresst. Dazu nun silberner Fransenbesatz.
Husaren-Stabsoffiziere trugen seit 1814 geflochtene, schwarz durchzogene silberne Schulterstücke; diese nahmen bereits die Form jener Feldachselstücke vorweg, die 1866 für die Stabsoffiziere aller Truppengattungen eingeführt werden sollten.
Generale
In der Kavallerie (und nur dort!) erhielten alle Generalsränge 1789/1790 eine gemeinsame Uniform, die nahezu komplett in Dunkelblau gehalten war. Nur die Ärmelaufschläge und der hohe Kragen waren rot. Bei dem Generalmajor waren Kragen, Aufschläge und Schoßtaschen-Leisten goldbestickt, beim Generalleutnant zusätzlich die Rabatten, beim General auch die Einfassungen der Schoßumschläge. 1798 wurde der Rock einreihig, die Stickereien nun für alle Ränge gleich, an Kragen, Aufschlägen und Taschen.
Diese Uniform entfiel 1803, mit Einführung einer allgemeinen Generalsuniform. Zur Revue vor dem Monarchen waren die traditionellen Regimentsuniformen allerdings noch zu tragen (siehe oben). Der neue Interimsrock mit rotem Kragen und roten schwedischen Aufschlägen. Dazu, seit Ende 1813, Epauletten mit silbernem Feld, goldenem Halbmond und silbernen Kantillen. Zur Parade und Gala noch bis 1856 der vorn geschlossene Frack, mit goldbestickten Kragen und Aufschlägen, dann bestickter Waffenrock. Auf der rechten Schulter ein goldenes Achselband, links aber eine dicke, silberne Raupe aus Kantillenschnur.
- General der Infanterie Gneisenau, ca. 1818. Große Uniform; Schultern: goldenes Achselband, silberne Raupe (Maler: George Dawe)
- Generalfeldmarschall Blücher, in kleiner (Interims-)Uniform, mit Epauletten, um 1815
- Friedrich Wilhelm IV. in Generalsuniform, Daguerreotypie von 1847
Offiziere, ab 1830
Eine AKO vom 27. Februar 1830 verordnete dem Premierleutnant einen viereckigen, goldfarbenen Rangstern im Epaulettenfeld. Ebenso der Oberstleutnant und Generalleutnant. Oberst und General führten zwei goldfarbene Rangsterne, der Generalfeldmarschall zwei gekreuzte, versilberte Marschallstäbe. Der 1854 eingeführte Generaloberst (bei der Artillerie General-Feldzeugmeister) sollte später drei vergoldete Sterne erhalten. Charakterisierte Generalfeldmarschälle trugen zu den silbernen Stäben zwei Goldsterne, Generalobersten mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls führten drei Goldsterne und die gekreuzten Stäbe.
Per AKO vom 17. November 1832 bekam auch der Hauptmann bzw. Rittmeister zwei Rangsterne. Gleichzeitig erhielten alle Rangklassen den identischen dreiseitigen Tressenbesatz am Epaulettenschieber. Schon zuvor, per AKO vom 10. Januar 1831, war die einheitlich ponceaurote Färbung der Epauletten aufgehoben worden. Stattdessen war nun die Farbe der Truppengattung vorgeschrieben. Der nunmehrige Zustand sollte bis 1918 nahezu unverändert bleiben.
Daneben existierten seit Juni 1866 sog. Feldachselstücke (Schulterstücke), darauf die metallgeprägten Regimentsnummer oder Namenszüge, entsprechend der gewebten Abzeichen auf den Schulterklappen der Mannschaften. Zusätzlich die Rangsterne, wie bei den Epauletten. Für Kompanieoffiziere die Achselstücke zunächst aus Silbertresse, seit 1889 aus vier nebeneinander liegenden Plattschnüren. Höhere Dienstgrade geflochtene Schulterstücke, bei Stabsoffizieren silbern, bei Generalen golden, mit Silber durchzogen. Die Generale, seit den Befreiungskriegen, zusätzlich den Kragen und die Ärmelaufschläge mit Eichenlaubstickerei geschmückt.
Unteroffiziere und Mannschaften
1808 erhielten alle Unteroffiziersdienstgrade einheitlich entlang der Ränder des Kragens und der Aufschläge goldene oder silberne Tressen, der Knopffarbe folgend. Unteroffiziere mit Portepee (Feldwebel/Wachtmeister sowie der 1846 eingeführte Vizefeldwebel/Vizewachtmeister) trugen das silberne Offiziersportepee: seit 1789 am Mannschaftssäbel bzw. ab 1822 am Offiziersseitengewehr. Seit 1844 war ihnen die Offizierskokarde und die gesteifte Schirmmütze erlaubt (übrige Unteroffiziere die Mütze erst seit 1873).
Unteroffiziere ohne Portepee (Korporal bzw. Unteroffizier sowie der am 3. Oktober 1843 wieder eingeführte Sergeant) trugen Säbeltroddel oder Faustriemen mit einem Quast in den Landesfarben.
In der Artillerie existierte bis 1859 der Dienstgrad Bombardier, der eine Zweiterposition einnahm zwischen Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrad. Seine Ärmelaufschläge waren von Metalltresse eingefasst, nicht aber der Kragenrand (wie beiden Unteroffizieren Vorschrift). Außerdem führte er die Unteroffizierstroddel. Im 18. Jahrhundert hoben sich Bombardiere ferner durch eine Art Füsiliermütze von den Mannschaften und Unteroffizieren ab.
Die Gefreiten (bei der Kavallerie hießen sie bis 1808 Karabiniers) unterschieden sich optisch nicht von den Mannschaften. Gleiches galt für Sergeant und Unteroffizier. Diesen Zustand beendete am 6. Januar 1846 die Einführung des heraldischen Auszeichnungsknopfs. Der sog. Sergeantenknopf war hinten auf den beiden Kragenpatten zu tragen. Der mit dem aufgeprägten Preußenadler versehene Auszeichnungsknopf wurde am Ende von alle Dienstgraden unterhalb der Offiziersebene getragen, mit Ausnahme des Unteroffiziers und des einfachen Soldaten.
Für die 1846 geschaffenen Obergefreiten war zunächst ein Kragenknopf mit kleinerem Durchmesser vorgeschrieben, außerdem das Unteroffiziersportepee. Dieses führten ebenfalls die zwischen 1810 und 1853 existierenden Vizeunteroffiziere: Mannschaften und Gefreite, die bis auf Widerruf durch den Kompaniechef Unteroffiziersdienst verrichteten.
Nach Eingehen der Charge Obergefreiter im Jahr 1853, erhielt der Gefreite den kleinen Kragenknopf („Gefreitenknopf“). Nach der Reaktivierung des Obergefreiten, 1859 in der Artillerie, wo sie die Bombardier-Charge ersetzte, erhielt der Obergefreite die alten Abzeichen, nun aber den Auszeichnungsknopf der Sergeanten. In der Feldartillerie bestand der Dienstgrad bis zum 1. April 1889, blieb aber in der Fußartillerie erhalten.
Zur Unterscheidung von den Vizefeldwebeln hatten Feldwebel, per A.K.O. vom 28. Juli 1889, doppelte Ärmeltressen anzulegen.
Der nach dem Feldwebel rangierende Portepee-Fähnrich trug als Offiziersanwärter die Uniform des Unteroffiziers (stets ohne Kragenknopf). Dazu Schirmmütze und Portepee, dieses zunächst am Mannschaftsseitengewehr, seit dem 12. März 1846 nach bestandener Offiziersprüfung am Offiziersseitengewehr („Degenfähnrich“).
Die am 17. November 1887 eingeführten Offiziersstellvertreter besaßen die Abzeichen der Vizefeldwebel (beziehungsweise Vizewachtmeister), mit dem Unterschnallkoppel der Offiziere. Die Schulterklappen waren seitlich und oben mit Tresse eingefasst. So auch bei den Ulanen, statt der Einfassung aus Metallschuppen, die bei den übrigen Mannschaften und Unteroffizieren Vorschrift waren.
Der Ende 1877 etatisierte Feldwebelleutnant ähnlich, statt der Schulterklappen indes die Schulterstücke des Leutnants sowie das Gurt- und Lederzeug der Offiziere (nicht aber deren Schärpe).
Über einen Kommers in Königsberg Mitte der 1920er Jahre berichtet Siegfried Schindelmeiser:
„Am Tisch der Baltia saß außer anderen Offizieren, die teilweise deren Verkehrsgäste waren, Oberst v. Schönhoff, der Kommandant der Festung Königsberg. Es war interessant, seinen Standpunkt als Soldat zu hören, nachdem der Festredner die preußische Erhebung und die militärischen Erfolge des Befreiungskrieges der philosophischen Lehre Kants zugeschrieben hatte. Schönhoff entschied sich mehr für den friderizianischen Unteroffizier als Lehrmeister.“
Bewaffnung
Die Bewaffnung der Soldaten der preußischen Armee war je nach Dienstgrad und Regiment verschieden. Im 17. und 18. Jahrhundert bestand das Wehrmaterial aus Degen, Säbel, Pike, Bajonett, Muskete, Gewehr (Steinschlossflinte), Karabiner, Kanone, Haubitze und Mörser.
- Degen: In der Armee führte jeder Infanterist bis 1715 einen Stoßdegen. Ab 1732 gab es ein einheitliches Modell für die Kürassiere, ab 1735 auch für Dragoner.
- Säbel: Die 1721 errichteten Husaren erhielten aus der Potsdamer Gewehrfabrik einen Säbel nach ungarischem Vorbild.
- Pike: Unteroffiziere der preußischen Armee trugen erst Hellebarden, dann ein 2,35 m langes partisanenartiges Kurzgewehr, das nach 1740 bei den Regimentern, die für das erste Treffen der Schlachtordnung vorgesehen waren, durch ein über drei Meter langes Kurzgewehr abgelöst wurde. Nach dem Siebenjährigen Krieg wurden diese durch Bajonettgewehre ersetzt.
- Bajonett: Ab Ende des 17. Jahrhunderts kamen als neue Blankwaffen die Bajonette hinzu. Eigentlich Bestandteile des Feuergewehrs, gab ihr Erscheinen neben der technischen Verbesserung der Feuerwaffen den Ausschlag für das Aussortieren der Piken.
Seit dem 17. Jahrhundert waren Feuerwaffen die Hauptwaffen im Gefecht. Vor 1700 wurden Steinschlossgewehre eingeführt, die die Luntenschlossgewehre ablösten. Ein neues Muster wurde unter Friedrich Wilhelm I. eingeführt, als ab 1713 aus Lüttich Gewehre gekauft wurden. Nach gleichem Muster wurden dann ab 1723 in Potsdamer Gewehrfabrik eigene Gewehre mit der Bezeichnung Infanteriegewehr M/1723 gebaut. Damit wurde vorwiegend die eigene Armee versorgt. Das Muster von 1740 blieb maßgebend für die Zeit des Siebenjährigen Krieges und danach. Erst 1780 und 1787 wurden neue Modelle als M/1789 in die Bewaffnung aufgenommen. Nach Vorstellung eines neuen Infanteriegewehrs durch den Hauptmann von Nothardt sollte mit Kabinettsordre vom 14. Februar 1801 dieses neue produziert und an die Infanterie, inklusive der Füsiliere, ausgeliefert werden. Bis zum Kriegsausbruch 1806 wurden jedoch nur etwa 45.000 Exemplare dieses Modells produziert, was den Gesamtbedarf für die gesamte Infanterie nur zu etwa 30 % deckte. Ein großes Manko des Feldzugs von 1806 stellte jedoch die Qualität der bei der Infanterie in Gebrauch befindlichen Gewehre dar. Teilweise waren noch Infanteriegewehre aus den Revolutionskriegen von 1792 bis 1795 in Verwendung, zudem wurden viele Gewehrläufe durch das häufige Putzen und Polieren ausgedünnt. Vor Kriegsausbruch war in vielen Berichten von unzulänglichem Material die Rede. 1811 wurde dann das Infanteriegewehr M/1809 eingeführt.
Die Feldartillerie bestand 1740 aus vier Kanonenkalibern (24-, 12-, 6- und ), einer 18-pfündigen Haubitze und noch 50- und 75-pfündige Mörser, ab 1742 wurde noch eine 10-pfündigen Haubitze eingeführt.
Die Hieb- und Stichwaffen änderten sich wenig im Laufe des 19. Jahrhunderts. Bei der Kavallerie hatte jeder Mann eine Garnitur aus Feuerwaffen bestehend aus der Hauptwaffe, dem Karabiner und ein Paar Pistolen. Der Karabiner war leichter als das Infanteriegewehr und hatte auch ein kleineres Kaliber.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Bewaffnung der Infanterie fast ausschließlich noch aus den glatten Vorderladewaffen, wenn auch schon mit Perkussionszündung. Die Funktion solcher Schlösser war sehr zuverlässig. Bis 1853 wurden etwa 240.000 Stück gebaut und ab 1848 an die Truppe ausgegeben. Technische Fortschritte in der Waffenfertigung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die preußische Armee eher verhalten und zögerlich auf. Zunächst kamen die sogenannten Zündnadelgewehre hinzu, Hinterlader, wovon 60.000 Stück im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1840 gefertigt wurden. Der Hinterlader hatte eine deutlich höhere Schussfolge als herkömmliche Vorderlader. Pro Minute waren fünf bis sieben gezielte Schüsse möglich. In der damaligen Sicht galt eine hohe Schussfolge aber nicht als Vorteil, sondern als Munitionsverschwendung und Zeichen von geringer Ordnung. Schlachtsiege wurden durch geschlossene Bajonettangriffe gesucht und nicht durch Feuerüberlegenheit angestrebt. Daher glaubten die damaligen Verantwortlichen, das die modernen gezogenen Vorderlader von Louis Étienne de Thouvenin und dem Miniégewehr, mit denen die meisten Armeen ausgerüstet wurden konkurrenzfähig waren. Zunächst geheim gehalten und nur an wenige Einheiten ausgeliefert, war es bis zum Zeitpunkt der allgemeinen Einführung des Zündnadelgewehrs 1859 fast schon veraltet. Damit waren erst nach fast 20 Jahren die meisten preußischen Truppen mit dem Zündnadelgewehr ausgerüstet worden. Für den Krieg gegen Österreich genügte es noch den Anforderungen, das österreichische (M1862), ein Vorderlader, erreichte eine Schussfolge die nicht einmal halb so hoch wie die des Zündnadelgewehrs war. Doch im Krieg gegen Frankreich vier Jahre später, war das Gewehr dem modernen, viel weiter reichenden Chassepotgewehr der Franzosen hoffnungslos unterlegen. Noch schleppender verlief die Einführung gezogener Stahlgeschütze mit Hinterladung. Erst die völlige Hilflosigkeit der kurzreichenden preußischen Geschütze angesichts einer bereits mit gezogenen Geschützen ausgerüsteten österreichischen Artillerie führte nach 1866 zur Umrüstung auf gezogene Hinterlader.
- Preußische Waffen um 1760. Vordergrund: Unteroffiziers-Spontone (Kurzgewehre), Wiener Heeresgeschichtliches Museum
- v. o. n. u.: Muskete 1770, Dreyse-Zündnadelgewehr 1854, Infanteriegewehr 1871. Zitadelle Spandau
- Oberstes: Infanteriegewehr M1809
- 6-Pfünder-Feldkanone C/61, gebaut ab 1860
Organisationswesen und Institutionen
Altpreußische Armee
Wie alle Armeen in der Zeit von 1644 bis 1806 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Infanterie und Kavallerie. Als eigenständige Waffengattung kam die Artillerie später hinzu. Die preußische Armee konzentrierte sich mehr auf die Infanterie. So stellten die beiden Waffengattungen Kavallerie und Artillerie wenig mehr als Unterstützungskräfte der Infanterie in der Ansicht der damaligen Befehlshaber dar. Dies äußert sich zum Beispiel in der sehr auf die Infanterie zentrierten Ausbildung der Artillerie oder der Dragoner. Wie der Anstieg der numerischen Größe der Armee im Verlaufe der Zeit vermuten lässt, so stieg die Zahl der neugegründeten militärischen Einheiten parallel mit an. Bei allen drei Waffengattungen stellte das Regiment die größte Organisationsform in der Armee dar. Die Stärke veränderte sich natürlich im Verlaufe der Zeit, so dass einheitliche Zahlenangaben nicht möglich sind.
Die Infanterie bildete bis 1806 nach und nach insgesamt 60 Infanterieregimenter aus.
Die Kavallerie hatte bis 1806 eine Anzahl von 35 Regimentern gebildet.
Die Artillerie bestand 1806 aus 4 Feldartillerieregimentern, einem reitenden Artillerieregiment und 17 Garnisonartilleriekompanien.
Neben diesen drei Waffengattungen gab es auch noch kleinere Gruppen in der preußischen Armee. Zu nennen wären die technischen Truppen (zum Beispiel Mineure und die Ingenieure), Spielleute, das rudimentäre Sanitätswesen und die Feldprediger.
Neupreußische Armee
Die altpreußische Armee wurde im Krieg von 1806 durch Napoleon völlig zerschlagen, viele Soldaten gingen in Gefangenschaft. Die preußischen Generäle hatten 1806 schmerzlich erfahren, dass die bisherige Organisationsstruktur mit dem Regiment als größte Organisationsform, strikt getrennt nach den einzelnen Waffengattungen, nicht mehr zeitgemäß war. Mit der Neuaufstellung der Armee ab 1807 wurde beschlossen, die alten Regimenter in ihrer bestehenden Form aufzulösen und eine neue Struktur zu schaffen.
Die Reformer um Scharnhorst bildeten daraufhin gemischte Truppenverbände, in denen die verschiedenen Waffengattungen (Artillerie, Kavallerie, Infanterie) integriert waren. Diese Truppenverbände sollten in der Lage sein, sämtliche in einer Schlacht bzw. in einem Feldzug auftretenden Probleme/Aufgaben eigenständig zu lösen. So entstanden zusätzlich zu der bisherigen Gliederung folgende Großverbände: 1. das Armeekorps, 2. die Division, 3. die Brigade.
Die neue Gliederung der preußischen Armee war folgende: Armeekorps > Division > Brigade > Regiment > Bataillon > Kompanie
Nach der erfolgten Reformierung und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1814 entstand das typische Nebeneinander von Linienarmee und Landwehr in der Armee. So wurde im Kriegsfall jedem Linienregiment ein Landwehrregiment zugeordnet, die zusammen eine Brigade bildeten. Eine weitere wichtige strukturelle Änderung stellte die Einrichtung des preußischen Kriegsministeriums ab dem 25. Dezember 1808 dar, anstelle der zuvor auf verschiedene Behörden verteilten Militärverwaltung.
Die preußische Infanterie gliederte sich ab 1807 in eine Linieninfanterie, Leichte Infanterie/Jäger und der Landwehrinfanterie. Die Linieninfanterie behielt weiterhin die alten Bezeichnungen Musketier, Füsilier, Grenadier, jedoch gab es außerhalb des Namensbereiches keinerlei Unterschiede mehr. Die Kavallerie gliederte sich ebenfalls in eine Linienkavallerie und die Landwehrkavallerie, letztere wurde jedoch 1866 aufgelöst. Die Linienkavallerie bestand weiterhin aus verschiedenen Kavallerietypen: den Kürassieren, Husaren, Dragonern und neu hinzugekommen die Ulanen. Ein Sonderfall in der Armee stellten die Garderegimenter dar, die zusammen das Gardekorps bildeten (Armeekorps mit eigener Gliederung). Die preußische Armee bildete bis 1914 insgesamt acht Garde-Kavallerieregimenter und 11 Garde-Infanterieregimenter aus.
Von Ende 1815 bis 1859 blieb die Struktur der preußischen Armee weitgehend gleich. Eine größere Veränderung fand 1861 infolge der Heeresreform durch von Roon statt, als zusätzliche Linienregimenter gegründet wurden auf Kosten der Landwehr, die erheblich an Bedeutung verlor. Durch die Bildung des Norddeutschen Bundes wurden weitere Kontingente kleinerer Staaten in die Armee integriert. Von der Reichsgründung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs stieg die Stärke der preußischen Armee immer mehr an. Sie bildete bis zu 80 % der Reichsarmee.
1900 bestanden 17 preußische Armeekorps (daneben drei bayerische mit separater Nummerierung, zwei sächsische und ein württembergisches). Einem Armeekorps unterstanden in der Regel zwei Divisionen. Die Gesamtstärke eines Armeekorps betrug: 1.554 Offiziere, 43.317 Mann, 16.934 Pferde, 2.933 Fahrzeuge. Die Divisionen umfassten in der Regel zwei Infanteriebrigaden zu je zwei Regimentern, zwei Kavallerieregimenter zu vier Schwadronen und eine Feldartilleriebrigade zu zwei Regimentern. Ein Infanterie-Regiment bestand aus normalerweise aus drei Bataillonen, welche aus je vier Kompanien bestanden, pro Regiment also zwölf Kompanien.
Daneben standen einem Armeekorps als Korpstruppen ein bis zwei Fußartillerieregimenter, ein Jägerbataillon, ein bis zwei Pionierbataillone, ein Trainbataillon sowie teilweise verschiedene weitere Verbände, wie beispielsweise ein Telegraphenbataillon, ein bis zwei Feldpionierkompanien, ein bis zwei Sanitätskompanien, Eisenbahnkompanien usw. zur Verfügung. Ein Infanterieregiment hatte 1900 eine Friedensstärke von 69 Offizieren, sechs Ärzten, 1.977 Unteroffizieren und Mannschaften sowie sechs Militärbeamte, insgesamt also 2.058 Mann. Ein Kavallerieregiment kam auf 760 Mann und 702 Dienstpferde. Diese Stärke galt für Regimenter mit hohem Etat, Regimenter mit mittlerem oder niedrigerem Etat hatten eine geringere Stärke. Eine Infanteriekompanie mit hohem Etat hatte fünf Offiziere und 159 Unteroffiziere und Mannschaften, mit niedrigerem Etat vier Offiziere und 141 Unteroffiziere und Mannschaften.
1914 umfasste die preußische Armee 166 Infanterieregimenter, 14 Jäger-/Schützen Bataillone, 9 MG-Abteilungen, 86 Kavallerieregimenter, 76 Artillerieregimenter, 19 Fußartillerieregimenter (Festungsartillerie), 28 Pionierbataillone, 7 Eisenbahnbataillone, 6 Telegrafenbataillone, 4 Fliegerbataillone, 1 Kraftfahrbataillon, 19 Train-Abteilungen.
Heeresverfassungen
Die des 18. Jahrhunderts beruhte zugleich mit wechselndem Anteil auf ein geworbenes Söldnerheer aus Ausländern und ein frühes wehrpflichtiges Kantonsheer nach schwedischem Vorbild aus Inländern. Alle leisteten einen Treueeid allein auf den König und damit war die Armee alleiniges Exekutivorgan des Monarchen und dessen politisches Hauptmachtmittel nach innen und außen. Darüber hinaus hatte die Armee keine verfassungsrechtliche Bindung in einem Staatswesen, das noch keine neuzeitlich-moderne Gewaltenteilung und auch keine kodifizierte Staatsverfassung besaß.
Diese Heeresverfassung verlor mit den Revolutionskriegen ihre Gültigkeit. Revolutionäre Volksheere verdrängten das Söldnerwesen. Eine allgemeine Wehrpflicht ließen das Volk stärker in das Zentrum des politischen Geschehens rücken.
Die preußische Armee des stand auf völlig anderen gesellschaftlichen Pfeilern als das altpreußische Heer. Die neue Ordnung hielt bis zum Ende der Existenz der Armee. Boyens Militärgesetz vom 3. September 1814 beruhte auf einem elitären Begriff der Nation. Es versuchte, das Bürgertum mit dem Heer zu versöhnen, und knüpfte an die in den Befreiungskriegen benutzte Wehrverfassung an. Es stellte eine Kodifikation zentraler reformerischer Ideen dar. Bürgerlich-Liberale, weniger demokratische Ideale prägten das neue System. Es war moderner als die steckengebliebene Staatsverfassung, aber die Armee blieb allein dem König vorbehalten. Ihre Institutionen blieben vom neuen Denken unberührt. Einerseits waren alle Schichten der Gesellschaft fortan zu etwa gleichen Anteilen an der Armee beteiligt, andererseits war ein Stück weit das Frideridzianische System konserviert worden, bedingt durch die einseitige Zuordnung der Kommandogewalt auf den König und der Herauslösung der Heeresverfassung aus der Staatsverfassung.
Doktrinen, Kriegsbilder, Strategien und Taktiken
Die Angehörigen der preußischen Armee agierten niemals isoliert und losgelöst von äußeren Einflüssen, sondern blieben eingebettet in ein gesamteuropäisches Netz und folgten als Teilhaber dieses internationalen Verbunds den jeweiligen zeitgemäßen Veränderungen. Solche überpersonalen, transorganisationalen Prozesse wurden durch geistige Lehrkonzepte an Militärschulen und im Einsatz den Militärangehörigen vermittelt. Die zeitgemäß gültigen Doktrinen, hierarchisch nachfolgend Kriegsbilder, darunter folgend Kriegsstrategien und zuletzt Einsatztaktiken sind europaweit gültige Lehrkonzepte für Militärangehörige aller damaligen Armeen gewesen, die deren Handeln und Denken im aktiven Truppendienst maßgeblich lenkten und bestimmten.
Im Ergebnis des Einwirkens äußerer Einflüsse auf die Institution preußische Armee glich sich diese isomorphisch den Strukturen der anderen Armee jeweils, wenn auch bisweilen zeitverzögert, an. Die Doktrin der preußischen Armee, die Kriegsbilder der Generäle und deren entwickelten Kriegsstrategien und Einsatztaktiken waren letztlich immer nur abgeleitete Derivate von übergeordneten, europaweit wirkenden Vorgaben, die das Spektrum zulässigen Handelns, Entscheidens und Gestaltens eingrenzten. Im Militärwesen der Frühen Neuzeit wurde begonnen diese Vorgaben zunehmend zu verschriftlichen und zu reglementieren. Aufgebrochen wurden diese Organisationsregeln immer dann, wenn die Armee im internationalen Vergleich zurückfiel, weil neue Entwicklungen in anderen Armeen Veränderungen im Organisationswesen nach sich gezogen hatten. Bevor Organisationsmaßnahmen wie zum Beispiel Restrukturierungen oder Personalveränderungen greifen konnten, hatten sich zunächst Leitbilder und neue Konzepte der Kriegsführung im Diskurs und Austausch verbreitet und allgemeine Akzeptanz in der Armee gefunden. Diese Wirkprozesse konnten teilweise Jahrzehnte lang anhalten. Solche Zeitperioden waren in den 1790er Jahren oder auch in den 1840er Jahren maßgeblich. Ihnen folgten jeweils bedeutende preußische Heeresreformen, die letztlich zu fundamentalen Strukturänderungen führten.
Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde durch einen nachhaltigen Wandel im Bereich der Kriegsführung und entsprechende Veränderungen im Kriegsbild geprägt. Strategie im Absolutismus war defensiv bestimmt. Durch vorausschauendes Manövrieren des Heeres durch die Führung sollten feindliche Versorgungslinien und Magazine eingenommen werden, um die Operationsbasis des Gegners zu zerstören. Die in den Revolutionskriegen entwickelte Konzeption zielte auf die generelle Zerstörung der feindlichen Streitkraft ab. Bewegung und Feindkontakt gehörten gemeinsam zum Strategiekanon der Heeresführer. Hans Delbrück bezeichnete das eine als Ermattungs-, das andere als Niederwerfungsstrategie. Im taktischen Bereich entsprach der Defensivstrategie die Lineartaktik, dagegen wurde die Kampftaktik der französischen Revolutionsheere durch die Stoßkraft der relativ selbständigen operierenden Kolonnen der Tirailleurtaktik (Schützengefecht) bestimmt. Das Kriegsbild wandelte sich vom Kabinettskrieg zum Volkskrieg. Der Kleinkrieg gewann an Kontur und führte zur Aufstellung von der Armee losgelöster und autonom agierender Freikorps, z. B. Kleist (1760), Hirschfeld (1806), Krockow (1807) und Lützow (1813). Die preußische Armee hatte bei der Umstellung des alten Defensivsystems auf das offensivere System erhebliche Probleme. Dies führte zur Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806. Es bedurfte einer katastrophalen Niederlage um die Institution preußische Armee als ganzes auf das neue militärische Zeitalter auszurichten. Dies gelang im zweiten Anlauf vorbildlich und die Armee errang erneut ihre alte Geltungsstärke in Europa und konnte diese bis zum Ende der Existenz der Armee beibehalten.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts lieferte die industrielle Revolution in Westeuropa und den Vereinigten Staaten den damaligen Armeeführungen eine Fülle neuer Technologien. Hierdurch veränderten sich nicht nur das bestehende Kriegsbild, sondern auch die Armeen selbst. Ebenso wie die technischen Innovationen war die Methode ihrer massenhaften Produktion neu und revolutionär und erlaubte es, weitaus stärkere Armeen als bisher aufzustellen und auszurüsten. Bei Waterloo kämpften 1815 noch insgesamt 200.000 Mann dreier Armeen gegeneinander. Bei Königgrätz ein halbes Jahrhundert später zählten alle beteiligten Streitkräfte zusammen bereits über 480.000 Mann. Die neuen Technologien berührten zugleich die taktische wie die operativ-strategische Ebene der Kriegführung. Die erhöhte Reichweite von Geschützen und die höhere Feuerfrequenz der Infanteriewaffen zwang die Angriffskolonnen auf dem Gefechtsfeld zu weit ausholenden Bewegungen. Die Telegraphie wiederum beschleunigte die Nachrichtenübermittlung und schien auch ein geeignetes Instrument zur Erleichterung von Mobilmachungen und Truppenführung im Krieg. Besonders der Ausbau eines Eisenbahnnetzes schuf die Voraussetzungen einer umwälzenden Änderung der Kriegführung, die es dem Generalstab ermöglichte, präzise Aufmarschpläne anzufertigen und große Truppenmassen in einem Bruchteil der bisher benötigten Zeit pünktlich und genau an den Grenzen zu konzentrieren.
Generalstab
Für die Aufgabenbereiche Kampfeinsatzplanung und praktische Führung im Feld kam es in den frühmodernen Armeen zunehmend zur Bildung eines Stabes zur Führung von unterstellten Einheiten, Verbänden, Großverbänden oder sonstigen Dienststellen der Streitkräfte. Diese bestanden aus Spezialisten und hochrangigen Offizieren. Kurfürst Friedrich Wilhelm schuf den Vorläufer des modernen Generalstabs, einen Generalquartiermeisterstab nach dem Muster der damals hochangesehenen schwedischen Armee. Die Aufgabe des Stabes war es, den Ingenieursdienst der Armee zu betreuen, die Marschrouten zu überwachen und Lager und befestigte Stellungen auszuwählen. Zur selben Zeit entstanden ähnliche Einrichtungen in England unter Oliver Cromwell, in der Habsburgermonarchie und anderen süddeutschen Staaten. Unter Friedrich II. waren die Generalstabsoffiziere von der Funktion her besser gestellte Adjudanten und Befehlsempfänger des Königs als ein autonomes Beratungsorgan.
Christian von Massenbach und Levin von Geusau entwickelten die Einrichtung 1803 weiter. Unter Gerhard von Scharnhorst wurde der Generalstab dann ab 1808 als Zentralorgan im neu gegründeten Kriegsministerium mit den Generalstabsoffizieren bei den ebenfalls neu formierten Truppenbrigaden institutionell verankert.
Der preußische Generalstab bewährte sich in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und in den Einigungskriegen. Die militärischen Planungen basierten auf militärwissenschaftlichen Grundlagen.
Die größeren Heeresstärken zur Mitte des 19. Jahrhunderts bedingten eine Erweiterung der Operationsgebiete, vor allem, um die wachsenden Verpflegungsbedürfnisse sicherzustellen. Dies machte wiederum neue Führungsmittel und Strukturen erforderlich. In den meisten Armeen übernahmen die Generalstäbe, anfangs nur unbedeutende Hilfsorgane der Heerführer, mehr und mehr die Leitung der Operationen.
Offizierkorps
Dem Offizierkorps kam eine besondere Aufmerksamkeit durch die Herrscher zu. Den Offizieren der Armee widmeten insbesondere der Soldatenkönig und Friedrich II. Zeit und Aufmerksamkeit bis in die Planung der individuellen Lebensläufe der Offiziere hinein. Der Ansatz der Könige war, eine geistige und moralische Elite der Nation zu formen. Die Rekrutierung hierfür entnahmen sie aus den besten und vornehmsten Familien des Landes, den Adel. Daraus ergab sich unmittelbar ein aristokratischer Charakter des Offizierkorps, dessen Haltung der Armee Stabilität versprach. Die Rekrutierung vollzog sich im 18. Jahrhundert häufig mit Gewalt und der Anwendung von Drohungspotenzialen. Der Adel wurde zwangsverpflichtet, durch den Dienst an der Waffe domestiziert und an die Anforderungen des Königs gewöhnt. Der allgemeine Hintergrund ist auch hier eine nichterklärte Machtauseinandersetzung des Adels mit den Monarchen, den Letzterer eindeutig entschied. Die Umerziehung des Adels war eine schwierige Angelegenheit. Die späteren berühmten Abkömmlinge der von Bismarck, Alvensleben, der Schulenburg aus der Altmark waren zu der Zeit in den Augen der Könige nach Gustav von Schmoller „renitente Querulanten, zudem ungebildet, roh und faul“.
Heeresverwaltung
Von hoher Bedeutung für den Übergang zum miles perpetuus war eine leistungsfähige Heeresverwaltung die zunächst die Finanzzahlungen und das Personalwesen organisieren musste. Die Truppen mussten schließlich versorgt und bewaffnet werden. Der Prozess des Übergangs zum stehenden Heer lief neben der Verstetigung der Truppen auf eine stärkere Verstaatlichung hinaus. Die Verwaltung der Truppen vollzog sich bis 1655 autonom über die eigene Regimentsstruktur. Der Regimentsoberst war der eigentliche Verwalter, der Regimentsinhaber und kaufmännische Leiter. Erst mit Schaffung von Institutionen wie der Kriegskanzlei und der Generalität, wurden Organe geschaffen, die die straffe Lenkung nach den Vorgaben des Landesherren garantieren sollten. Kriegskommissare kontrollierten die Offiziere, regelten Unterbringung und Verpflegung der Truppen und trieben Steuern ein, die sie auch verwalteten. An weiteren Strukturen entstanden Getreidemagazine und Zeughäuser, deren Verwaltung ebenfalls den Kriegskommissaren unterstand. Daneben gehörte ein stetig zunehmender Liegenschaftsbestand zur Armee, der ebenso bewirtschaftet werden musste. Neben den Festungsanlagen der Garnisonen gehörten auch funktionale Einrichtungen wie Bäckereien, Fourage-Schuppen, Trainschuppen, Montierungs-Depots, Kasernen, Wachthäuser, Pferdeställe, Arsenale zum Bestand der Armee. Die Intendanturen der altpreußischen Armee war bis zu Beginn der Militärreformen Anfang des 19. Jahrhunderts ein Teil der Staatsverwaltung gewesen. Heer und Heeresverwaltung waren damit institutionell getrennt.
Kadettenanstalten
Als Erziehungsanstalt für die Kinder verarmter Adelsfamilien dienten die preußischen Kadettenanstalten. Den Sprösslingen wurde so eine standesgemäße Ausbildung und Erziehung zuteil und die Armee konnte gleichzeitig einen Teil, nach Gerhard Ritter um 1850 „reichlich die Hälfte“ des Rekrutierungsbedarfs für das Offizierkorps decken.
Kurfürst Friedrich Wilhelm gründete das sogenannte Kadettenkorps mit den Anstalten in Kolberg, Berlin und Magdeburg. Das Kolberger Kadettenkorps bestand aus 60 bis 70 Kadetten und wurde 1716 in das neu gebildete „Königlich Preußische Kadettenkorps“ in Berlin verlegt und dort auf 110 Kadetten erhöht. Für dieses Korps bestand von 1717 an in Berlin ein eigenes Kadettenhaus. 1719 wurden auch die Kadetten von Magdeburg nach Berlin verlegt, und das Berliner Kadettenkorps bestand nun aus 150 Kadetten. 1776 erfolgte der Neubau des Berliner Kadettenhauses. 1790 bestand es aus 252 Kadetten.
Weitere Kadettenanstalten wurden in Stolp (1769), Kulm (1776) und in Kalisch (1793) gegründet. Die von Friedrich II. gestiftete Kadettenanstalt in Stolp war anfangs für 48 Kadetten ausgelegt worden und wurde im Jahr 1778 auf bis zu 96 Kadetten erweitert, die in sechs Klassen unterrichtet wurden. Das Kadettenhaus in Kulm war anfangs für 60 Kadetten ausgelegt und wurde im Jahr 1787 durch eine Bewilligung von König Friedrich Wilhelm II. auf 100 Kadetten erweitert. 1793 wurden in Berlin 260 Kadetten, in Potsdam 40 Kadetten, in Stolp 96 Kadetten und in Kulm und Kalisch je 100 Kadetten unterrichtet. Im Tilsiter Frieden wurden Kulm und Kalisch abgetreten, Stolp wurde 1811 aufgelöst und nach Potsdam verlegt. Nach dem Ende der Befreiungskriege wurde Kulm wieder errichtet, bevor die Anstalt dann 1890 nach Köslin verlegt wurde.
1902 bestand das Preußische Kadettenkorps insgesamt aus acht Kadettenhäusern und der Hauptkadettenanstalt.
Lebensverhältnisse der Armeeangehörigen in der altpreußischen Armee (1644–1807)
Wohnverhältnisse
Nach der Einführung des stehenden Heeres durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm änderte sich das Leben der Soldaten grundlegend. Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges hatten die Landsknechte Anspruch auf Sold und die Beute bei Erstürmung und Plünderung einer eroberten Stadt. Einen sonstigen Anspruch auf Verpflegung gab es nicht. Ein einheitliches Rechts- und Bestrafungssystem hat es für die Soldaten ebenfalls nicht gegeben. Zur Sommerzeit verblieben die Truppen in temporären Lagern und zur Winterzeit wurden sie einquartiert.
Diese Form der Einquartierung wurde nun für die stehenden Regimenter üblich. Das heißt, dass die Bürger den Soldaten eine Stube (zur Straße gelegen) in ihren Häusern zur Verfügung zu stellen hatten. Diese Einquartierungen verursachten bei den Wirten eine erhebliche Last (dies gilt besonders für verheiratete Soldaten). Als Ausgleich erhielten die Wirte für einen verheirateten Soldaten 14 Groschen, für einen unverheirateten 10 Groschen pro Monat. Die Kavallerieregimenter lagen zunächst in Dörfern auf dem Land, wurden dann aber auch in die Städte verlegt. Der Grund für die Verlegung lag in der besseren Kontrolle der Soldaten in der Stadt (die Stadt als abgeschlossenes System) und den ausufernden Disziplinlosigkeiten derselben gegen die ländliche Bevölkerung. Alle von der Einquartierung nicht betroffenen Hausbesitzer hatten eine Abgabe zu entrichten.
Die unverheirateten Soldaten mussten zusammen mit anderen Soldaten kameradschaftlich ihren Haushalt führen. Die täglichen Lebensmitteleinkäufe und die Zubereitung der Mahlzeiten geschahen eigenständig und ohne Bevormundung.
Nur in den Festungsorten Magdeburg und Kolberg lagen die Mannschaften in der Zeit vor dem Siebenjährigen Krieg in Baracken. Ansonsten dauerte es noch sehr lange, bis das gesamte Heer in eigenen Kasernen untergebracht wurde. Kurz nach dem Siebenjährigen Krieg wurde in Berlin die erste Kavalleriekaserne errichtet, der bald weitere folgten. Diese sollten in erster Linie die verheirateten Soldaten und ihre Familien aufnehmen. Die erste Infanteriekaserne wurde 1767 in Prenzlau gebaut. Sie war für 240 Mann gedacht. Weitere Kasernen folgten in Berlin, Spandau, Nauen, Neuruppin, Frankfurt/O und Königsberg. Auch in diesen Kasernen lag die Kapazität bei 240 Mann. Allerdings reichten die Kasernen bei weitem nicht aus, um alle Soldaten und deren Familien dort unterzubringen.
In den Kasernen teilte sich ein Verheirateter mit Frau und Kindern und zwei ledigen Soldaten eine Stube. Die Reinigung oblag der Frau des Verheirateten. Sie erhielt dafür von jedem Soldaten 6 Groschen im Monat. Diese beengten Wohnverhältnisse führten zu häufigen Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Soldaten durften zum Teil heiraten, wenn das Verhältnis zu unverheirateten in einer Kompanie nicht 1/3 überstieg. Dazu benötigten sie die Erlaubnis des Kompaniechefs. Besonders bei den angeworbenen Ausländern wurde gern gesehen, wenn sie heirateten, da dann die Gefahr der Desertion erheblich verringert war.
Verdienst und Unterhalt
Ein einfacher Fußsoldat erhielt nach Abzug von Brot- und Kleidungskosten einen Taler und acht Groschen im Monat (zum Vergleich: eine Mahlzeit mit Getränk kostete um 1750 etwa 2 Groschen, ein Taler bestand aus 24 Groschen). Das Quartier der Soldaten war dagegen frei und ein Soldat erhielt 1½ Pfund Kommissbrot täglich. Auch bedingt durch diese äußerst karge Entlohnung durften die Soldaten einem Beruf nachgehen, um einen Zuverdienst zu erhalten. So gab es Handwerksmeister, die Ungelernten arbeiteten bei den Tuchmachern, als Wollspinner oder als Handlanger im Baugewerbe. Während eines Feldzuges versorgte sich der Soldat von seinem Gehalt und den Zulagen, die er erhielt. Diese waren zwei Pfund Brot täglich und wöchentlich zwei Pfund Fleisch.
Was den Offiziersrang betrifft, so musste sich ein Offizier der unteren Ränge mit einem sehr niedrigen Gehalt von 9–13 Talern pro Monat zufriedengeben. Davon musste er das aufwendige standesgemäße Leben finanzieren, das von einem Offizier erwartet wurde. Somit war eine solche Position für eine längere Zeit ein Verlustgeschäft. Erst mit dem Kapitänsrang (Befehlshaber einer Kompanie), den man nach durchschnittlich 15 Jahren Dienstzeit erreichte, konnte der Offizier ein reichlicheres Einkommen erwarten. Dem Kommandierenden einer Kompanie oblag neben der militärischen Führung die wirtschaftliche Haushaltsführung einer Kompanie. Wirtschaftete der Capitain einer Kompanie gut, so konnte er durchaus 2000 Taler Überschuss pro Jahr erwirtschaften, welchen er für sich beanspruchen durfte. Der eigentliche Sold war allerdings immer noch knapp bemessen und lag bei etwa 30 Talern pro Monat.
Rekrutierung und Desertion
Zu Beginn der Frühen Neuzeit waren drei Rekrutierungsverfahren bei der Infanterie üblich: Die Werbung von Freiwilligen, die Zwangsaushebung sowie die von Söldnerunternehmern vorgenommene Rekrutierung. Die letzte Methode war besonders im Dreißigjährigen Krieg die gebräuchlichste. Gegen eine Geldsumme stellten die Söldnerunternehmer den Fürsten ein fertiges Heer zusammen. Die Herrscher waren oft abhängig von diesen Unternehmern und zugleich von unzuverlässigen multinationalen Söldnertruppen.
Eine Veränderung der Rekrutierungsweise der Soldaten in Preußen erfolgte beim Übergang des Söldnerheeres zum stehenden Heer seit Ende des 17. Jahrhunderts. Das Ziel war, ein stehendes Heer von Berufssoldaten zu schaffen, das auch während der Friedenszeiten dienen würde. Durch den Spanischen Erbfolgekrieg war die Armee nicht mehr in der Lage, die hohen Abgänge in den Regimentern durch freie Werbung zu ersetzen, somit stellte nicht mehr das Finanzierungssystem, sondern das Aufbringungsproblem die Hauptsorge der preußischen Armee dar. So ging man zur Zwangswerbung als maßgeblichem Rekrutierungssystem über. In der Praxis wurden die Rekruten fortan unter Zuhilfenahme von Einwohnerlisten ausgelost. Trotz der dadurch entstehenden Probleme (Desertion) setzte sich das Verfahren durch, Teile der Bevölkerung zu Soldaten zu pressen. Im Laufe des Spanischen Erbfolgekrieges kam es zu regelrechten Menschenjagden. Die Werber bedienten sich dabei aller möglichen Listen und Verbrechen, um möglichst großer, wehrtauglicher Männer habhaft zu werden. So änderte der Spanische Erbfolgekrieg radikal den Soldatentypus innerhalb der preußischen Armee, vom freiwillig verpflichteten Söldner zum gepressten, zwangsdienenden Soldaten. Statt eines Lebensberufes war das Soldat-Sein zu einem lebenslangen Schicksal ohne Ausweg verkommen.
Nach dem Krieg und der Rückkehr der Regimenter in die Garnison setzte eine Desertionswelle ein, die alles bisher Dagewesene übertraf. Allein 1714 desertierten 3.471 Musketiere (fast drei komplette Regimenter). Der dadurch hervorgerufene Mangel an Soldaten rief eine erneute Menschenjagd hervor, indem die Werber wiederum brutal, rücksichtslos und willkürlich jeden Mann rekrutierten, dessen sie habhaft werden konnten. Dadurch kam es in einigen Provinzen des Landes zu Aufruhr in der Bevölkerung. Aus Furcht vor lebenslangem Militärdienst verließen viele junge Männer in dieser Zeit das Land.
Zu einem größeren Desertionskomplott kam es im Januar 1730 in Potsdam, als sich 40 Gardegrenadiere des besonders vertrauten Königsregiments Nr. 6 (lange Kerls) verabredeten, mordend und plündernd die Garnison zu verlassen. Die geplante Revolte, die im Kern wohl von basisreligiösen Sektierern ausging, flog noch vor ihrer Durchführung auf. Es folgte die Bestrafung der Haupträdelsführer nach zeittypischer Manier. Die Beteiligten wurden ins Verhör genommen, kriegsrechtlich verurteilt und öffentlich bestraft. Einer der drei Grenadiere, welche als Haupträdelsanführer galten, wurde mit glühenden Zangen verletzt. Danach hackte man ihm die Schwurfinger ab und hängte ihn. Der Zweite musste ebenfalls durch die Zangen-Folter durch, bevor man ihm die Nase und die Ohren abschnitt und danach halbtot ins Spandauer Festungszuchthaus brachte, wo er starb. Der Dritte wurde vom Scharfrichter geohrfeigt und ausgepeitscht und anschließend in Haft gebracht. Die Übrigen mussten den Spießrutenlauf hinter sich bringen, bevor sie eine Zeitlang nach Spandau kamen. Wenige Monate später erfasste auch die Königsfamilie ein Desertionsereignis. Im August 1730 kam es zum berühmtgewordenen Fluchtversuch des Kronprinzen mit seinem Begleiter Hans Hermann von Katte.
Die Anfälligkeit der Armee für Desertionen änderte sich erst mit der Einführung des Kantonssystems 1733. Dieses System machte die quasi vorhandene Wehrpflicht berechenbarer. Das Kantonsystem trug auch dazu bei, dass die Desertionen in Grenzen gehalten wurden. Insgesamt desertierten von 1713 bis 1740 30.216 preußische Soldaten. 1720 desertierten 820 Infanteristen, 1725 nur noch 400 Infanteristen. Diese Zahl blieb bis 1740 etwa konstant.
Während des Siebenjährigen Krieges war die Desertionsrate des preußischen Heeres nicht höher als in anderen europäischen Heeren. Ein guter Nachweis ist neben den Zahlen die Weigerung des allergrößten Teils der kriegsgefangenen preußischen Soldaten, in die österreichische Armee einzutreten. Dies obwohl sie nicht auf Rückkehr hoffen durften und die Haftbedingungen sehr schlecht waren. Selbst in den bittersten Momenten, zum Beispiel nach der Schlacht bei Kunersdorf 1759, verlor die preußische Armee, im Vergleich zu anderen europäischen Streitkräften, nur wenige Männer durch Desertion. Die im preußischen Diensten stehenden Nicht-Preußen hatten keine höhere Desertionsrate als die Preußen selbst.
Militärische Ausbildung und Alltag
Dienstvergehen | Sanktion |
---|---|
nach dem 10. Antreten zum Appell in betrunkenem Zustand | Spießrutenlauf durch 200 Mann |
unerlaubtes Entfernen von der Wache | 10× Spießrutenlauf durch 200 Mann |
Schlafen auf der Wache | 10× Spießrutenlauf durch 200 Mann |
einem Vorgesetzten widersprechen | Spießrutenlaufen |
tätlicher Angriff gegen Vorgesetzte | Tod durch Erschießen |
Desertion | 1. und 2. Mal Spießrutenlaufen, 3. Mal Tod durch Erhängen |
verbotenes Glücksspiel | Spießrutenlaufen |
Prügelei unter Soldaten | Spießrutenlaufen |
Dienstvergehen unter Rauscheinfluss | Verdoppelung der Strafe des Grunddelikts |
nachlässige Kontrolle der Pferde durch Unteroffiziere | 4 Tage Krummschließen |
Unterschlagung von Pferdefutter | 12× Spießrutenlaufen durch 200 Mann |
falscher Rapport durch Unteroffiziere | 4 Tage Krummschließen |
Selbstverstümmelung | 2–3-jährige Karre, anschließend Landesverweisung |
versuchter Selbstmord | Karre, bis zu Lebenslang |
Zusammenrottung | Todesstrafe |
Für die damalige Linientaktik im Gefecht wurden Soldaten benötigt, die ihre Waffe und den Gleichschritt perfekt beherrschten und auch unter dem enormen Stress des Gefechts zuverlässig funktionierten. So entstand ein System, in dem der Soldat zum willenlosen Vollstrecker der Befehle seiner Vorgesetzten erzogen wurde.
Der militärische Alltag während der eineinhalbjährigen Ausbildung bzw. der jährlichen zweimonatigen Dienstzeit bestand aus bis zu fünfstündigen Exerzier- und Drillübungen auf Exerzierplätzen und anschließendem Putzen und Reinigen der Ausrüstung. Dienstantritt war bereits um 5:30 Uhr, allerdings war gegen Mittag in der Regel schon Dienstschluss. Bei den Exerzier- und Drillübungen bediente man sich auch der Prügelstrafe (galt bis 1812), die allerdings rechtlich begrenzt war. So wurde laut Militärstrafenkatalog derjenige bestraft, der einen Mann bei der Prügel blutig schlug.
Zu den drakonischen Körperstrafen hingegen zählte der Spießrutenlauf, der in den neuen Kriegsartikeln von 1713 mehrmals angedroht wurde. In Fällen extrem möglichen Durchlaufes – bis zu 30-mal – kam diese Strafe einem Todesurteil gleich. Trotz der teilweise sehr harten Strafen muss auch der Kontext gesehen werden, dass die Gewalt in den Regimentern zum Charakter der damaligen Zeit gehörte. So war es auch normal, dass der Bauer von seinem Gutsherren geprügelt wurde. Strafen wie Spießrutenlaufen oder Hängen waren dagegen im Dreißigjährigen Krieg viel schlimmer ausgeprägt als in späteren Zeiten. Der Unterschied zwischen den Strafen der preußischen Armee und denen anderer europäischer Armeen lag dann auch nicht in der Härte, sondern in der Rechtmäßigkeit. So wurde die traditionelle Härte und Misshandlung des gemeinen Soldaten in der ganzen Armee nach gleichen Regeln, nach Rechtsgrundsätzen und nicht mehr nach persönlicher Willkür durchgeführt.
Durch Friedrich Wilhelm II. wurde die Prügelstrafe eingeschränkt, nach der Reorganisation der Armee 1807 quasi abgeschafft und nur für strafweise in die zweite Klasse des Soldatenstandes versetzte Personen beibehalten. Durch das Militärstrafgesetzbuch von 1872 wurden alle Körperstrafen aufgehoben.
Ab 1714 wurde ein Beurlaubungssystem eingeführt, bei dem die etwa 18 Monate lang ausgebildeten Soldaten jedes Jahr nach einer zweimonatigen Exerzierzeit für zehn Monate beurlaubt wurden. Diese Regelung galt allerdings nicht für die geworbenen Ausländer (1740: 1/3 Anteil am Heer), die als Wach- und Ausbildungsposten durchgehend ihren Dienst in der Garnison verrichteten.
Die Beurlaubten mussten während ihrer Urlaubszeit immer ein militärisches Kleidungsstück tragen (vermutlich die Stiefeletten). Damit waren sie äußerlich gekennzeichnet und auch vor der Willkür der Gutsherren geschützt, denn sie unterlagen nur der Militärgerichtsbarkeit.
Der Dienst in der Armee war theoretisch lebenslang bis zur Dienstuntauglichkeit. In der Praxis diente aber die Mehrheit der Soldaten 10–15 Jahre. Erst ab 1787 gab es offizielle Richtlinien, wonach Soldaten bei der Kavallerie 12 Jahre und Soldaten der Infanterie 10 Jahre dienen und danach entlassen werden sollten.
Alters- und Invalidenversorgung
Da Preußen ein im internationalen Maßstab gesehen großes stehendes Heer unterhielt und dieses häufig in Kriegen eingesetzt wurde, gab es folglich eine große Zahl an Kriegsversehrten und das Problem mit dem Umgang dieser sozialen Gruppe hatte demnach eine hohe Priorität. Die Praxis, wonach versehrte Söldner überwiegend ihrem Schicksal überlassen wurden und sich im besten Falle Armenhäuser, kirchliche Einrichtungen oder mildtätige Einzelpersonen um die Betroffenen kümmerten, begann sich Ausgang des 17. Jahrhunderts langsam zu wandeln. Es hatte ein Mentalitätswandel stattgefunden, der aus den Söldnern Soldaten gemacht hatte, die nur dem Staat und in Person dem absoluten Fürsten dienten. Aus diesem gewandelten Dienst- und Treueverhältnis zwischen Militärangehörigem und Kriegsherren ergab sich für den Fürsten eine gesteigerte Fürsorgepflicht, so dass dieser geschädigte Soldaten nicht mehr einfach ihrem Schicksal überlassen konnte. Der in Preußen stark einwirkende Hallesche Pietismus prägte hierzu um 1700 die Vorstellungen der Herrscher und Bediensteten. Es entwickelten sich mehrere Formen staatlicher Fürsorge, in denen vor allem der elementare Versorgungsgedanke im Mittelpunkt stand, der verhindern sollte, dass sich die Betroffenen der großen Masse an Vagabunden und Bettlern anschloss.
Für die preußische Führung hatten gut ausgebildete und kriegserfahrene Soldaten einen hohen Wert. Deshalb wurden sie so lange wie möglich in der Truppe gehalten. Eine klassische Dienstzeitbegrenzung hatte es im 18. Jahrhundert nicht gegeben. So galt der Dienst theoretisch lebenslang. Nur wenige konnten jedoch im Alter die Rolle eines ehrwürdigen Vorbilds für die jungen Rekruten erfüllen. Die meisten wurden lediglich aus sozialen Gründen bei der Truppe belassen. Solche zweitklassigen Soldaten, die nicht mehr für einen Feldzug herangezogen werden konnten, erhielten vor allem Aufgaben im Garnisonsdienst. Ab 1717 waren in Preußen eigenständige Garnisonsregimenter gebildet worden. 1726 zählten die Garnisonseinheiten bereits eine Stärke von 7.000 Mann (Invaliden).
Veteranen, die nicht mehr in der Lage waren, Posten zu verrichten, gewährte man hingegen die oft als Gnadengehälter bezeichneten Invalidenpensionen aus speziell dafür eingerichteten Invalidenkassen, die zum Teil nach dem Versicherungsprinzip funktionierten. Solche Zahlungen konnten als einmalige Zuwendungen oder wiederkehrende Leistungen erfolgen, wobei sie im letzteren Falle an den Verbleib im Lande selbst gekoppelt blieben.
Ende des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die Institutionalisierung der Invalidenversorgung. Invalidenhäuser für Schwerbeschädigte und Pflegefälle wurden europaweit gebaut, zum Beispiel 1682 das Royal Hospital Chelsea in London und 1708 das Hôtel des Invalides on Paris. In Lüneburg-Celle ließ Herzog Georg Wilhelm als erster Fürst im Reich zwischen 1679 und 1684 ein Invalidenhaus errichten. Im Jahre 1703 wollte Friedrich I. in Berlin ein Invalidenhaus errichten lassen, was jedoch an den fehlenden Geldmitteln scheiterte. Die hohen Verluste nach den beiden Schlesischen Kriegen, ließen Friedrich II. die Idee des Invalidenhauses wieder aufnehmen. Friedrich II. gab die Anweisung zum Bau von Invalidenhäusern in Berlin, Stolp und Carlshafen für ausgediente, kriegsinvalide Soldaten.
Am 15. November 1748 wurde das Invalidenhaus in Berlin eröffnet. In dieser Einrichtung waren insgesamt Plätze für 631 Personen, davon 13 Offiziere und 126 Frauen, vorgesehen. Der geringen Zahl der Invalidenplätze in dem Haus standen viel höhere Verwundetenzahlen auf dem Schlachtfeld gegenüber. Aufgrund des begrenzten Entwicklungsstands der Gesellschaft im 18. Jahrhundert erhielt nur ein kleiner Bruchteil der Verwundeten eine medizinische Nahversorgung. Die Transportsterblichkeit der Verwundeten lag bei 30 %. Auch die Sterblichkeit in den Lazaretten war sehr hoch. Die kleine Zahl der Genesenen stellten die Invaliden. Die geringe Aufnahmekapazitäten dürften in Kriegszeiten jedoch nicht immer ausgereicht haben. Aufgabe der Invalidenhäuser war es, kriegsbeschädigten Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften ein Unterkommen, Verpflegung, Kleidung und ärztliche Betreuung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Invalidenhäuser hatten ein ausgesprochen militärisches Gepräge, so hatten die Invaliden neben Wachdiensten auch außerhalb des Dienstes Uniform zu tragen.
Die dienstuntauglichen Offiziere erhielten bei Bedürftigkeit Gouverneur- oder Kommandantenposten in den Festungen. Fehlten freie Stellen, zahlte der König den Generälen eine einmalige Pension von 1.000 bis 2.000 Talern, Stabsoffizieren einige hundert, Kapitänen und Leutnanten weit weniger. Ein Anspruch darauf bestand allerdings nicht. Jede Versorgung war reine Gnadensache, und einen rechtlich einklagbaren Versorgungsanspruch hat es nicht gegeben. Die Fürsten erkannten höchstens eine moralische und sozialethische Verpflichtung für die in ihren Diensten beschädigten Soldaten an.
Um die Not der häufig mittellosen Witwen mit oft zahlreichen Kindern zu lindern, ließ Friedrich aktive Offiziere deren Patenschaft übernehmen oder stellte die Söhne bei entsprechendem Alter vorrangig in die Armee ein. Friedrich Wilhelm I. sorgte durch das von ihm im Jahre 1724 gestiftete Große Militärwaisenhaus für die zahlreichen Kriegswaisen. Dieses war zunächst nur für die Kinder seines Leibregimentes, der Langen Kerls, gedacht. Später fanden dort auch die Kinder anderer Soldaten Unterkunft und der Platzbedarf wuchs, so dass das Haus bereits 1742 erweitert und 1771 durch einen Neubau ersetzt werden musste. Im Jahre 1758 beherbergte das Haus 2.000 Waisen.
Mit der schrittweisen Abkehr von der Heeresverfassung des Absolutismus ab dem Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich gleichzeitig der allmähliche Übergang zu einem gesetzlichen Pensionsanspruch Kriegsversehrter. Preußen machte hierzu mit Artikel 19 des Reglements für die ausländische Werbung vom 1. Februar 1787 früh den Anfang.
Lebensverhältnisse der Armeeangehörigen in der neupreußischen Armee (1807–1919)
1860 kamen 65 % der Offiziere aus dem Adel; nur ein gutes Drittel waren Bürgerliche. 1913 waren es noch 30 % Adlige und 70 % Bürgerliche.
Verdienst und Unterhalt (um 1900)
Das Einkommen (Löhnung) der Mannschaften und Unteroffiziere bestand aus der Löhnung, Brotgeld, dem Beköstigungsgeld und der Bekleidung und Wohnung mit Heizung, Beleuchtung usw. In besonderen Fällen wurde hierfür eine finanzielle Entschädigung gezahlt. Dazu kamen kostenlose ärztliche Behandlung und Arzneien. Verheiratete Unteroffiziere bekamen auch für ihre Familie kostenlose ärztliche Behandlung und Arzneien. Einige Unteroffiziere (wie zum Beispiel Wallmeister, Zeugfeldwebel) bekamen auch ein Gehalt.
Dienstgrad | Gehalt oder Löhnung | Beköstigungsgeld bzw. Servis | Wohnungsgeldzuschuss |
---|---|---|---|
Mannschaften und Unteroffiziere – Löhnung monatlich in Mark | |||
Gemeine | 6,60 | ca. 9,— | Unterkunft wird gestellt |
Gefreiter | 8,10 | ca. 9,— | Unterkunft wird gestellt |
Unteroffizier | 21,60 | ca. 13,— | Unterkunft wird gestellt |
Sergeant | 32,10 | ca. 13,— | Unterkunft wird gestellt |
Vizefeldwebel | 41,10 | ca. 13,— | Unterkunft wird gestellt |
Feldwebel | 56,10 | ca. 13,— | Unterkunft wird gestellt |
Offiziere – Gehalt jährlich in Mark | |||
Zeugfeldwebel (kein Offizier, aber Gehaltsempfänger) | 1.104,— bis 1.404,— | 300,— | Dienstwohnung |
Leutnant | 900,— bis 1.188,— | 288,— bis 420,— | 216,— bis 420,— (unverheiratete Leutnante 6,— Tischgeld) |
Hauptleute und Rittmeister II. Klasse | 2.700,— | 432,— bis 972,— | 360,— bis 900,— |
Hauptleute und Rittmeister I. Klasse | 3.900,— | 432,— bis 972,— | 360,— bis 900,— |
Stabsoffiziere (kein Regimentskommandeur) | 5.850,— | 594,— bis 1.314,— | 540,— bis 1.200,— |
Stabsoffiziere (als Regimentskommandeur) | 7.800,— | 594,— bis 1.314,— | 600,— bis 1.500,— |
Kommandierender General | 12.000,— | 1.188,— bis 2.520,— | Dienstwohnung mit Einrichtung |
Dazu im Vergleich:
- 1910 verdiente ein Metallarbeiter (Dreher, Schlosser, Eisenbieger, Schleifer usw.) wöchentlich zwischen M 20,– bis M 40,–.
- 10,00 M würde heute einer Kaufkraft von 70,71 Euro entsprechen.
- In Euro umgerechnet wären das heute...
- ...39,12 €/Monat für Gemeine.
- ...48 €/Monat für Gefreite.
- ...128,02 €/Monat für Unteroffiziere.
- ...190,26 €/Monat für Sergeants.
- ...243,6 €/Monat für Vizefeldwebel.
- ...332,51 €/Monat für Feldwebel.
- ...545,2-€-693,46 €/Monat für Zeugfeldwebel.
- ...
Lebensumstände des Offiziers
Obwohl Offiziere einen deutlich höheren Sold als die Unteroffiziere und Mannschaften bezogen, waren die finanziellen Verhältnisse insbesondere der Leutnante beengt. Von Offizieren wurde zwingend erwartet, einen ihrem gesellschaftlichen Stand entsprechenden Lebenswandel zu führen. Wer gegen diesen Codex verstieß, riskierte soziale und auch berufliche Sanktionen, bis hin zum Verlust des Offiziersrangs. Andererseits war die Aufnahme von Krediten verboten. Wer sich dennoch heimlich verschuldete und aufflog, musste seinen Abschied nehmen.
Als Selbstausrüster hatten Offiziere bereits hinsichtlich der Einkleidung regelmäßig erhebliche Kosten zu gegenwärtigen. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Garnisonstädte galt ebenfalls als obligatorisch und geriet mitunter sehr kostspielig. Das war vor allem in Großstädten der Fall: Der regelmäßige Besuch von Theater, Tanzgesellschaften und anderen „gehobenen“ Vergnügungen entfaltete seinen eigenen Reiz, forderte aber auch seinen finanziellen Tribut. Der Besuch von weniger kostspieligen Kneipen, Tanzböden, Spielhallen oder sonstigen Etablissements, in denen kleinbürgerliches oder gar proletarisches Publikum verkehrte, war verpönt oder tw. sogar verboten. Im Übrigen hatten aktive Offiziere generell ihren Umgang mit den sog. „niederen“ Kreisen auf das privat Notwendigste zu beschränken.
In exklusiven Regimentern pflegten die Offiziere darüber hinaus einen luxuriösen Lebensstil, der ihrer Herkunft aus dem höheren Adel oder den wohlhabenden „besseren Kreisen“ entsprach. Der betriebene Aufwand überstieg hier die Möglichkeiten eines Offiziersgehalts bei weitem. Zwar war das Leben für die Offiziere entlegener Provinz-Garnisonen erheblich günstiger, doch auch hier lauerten finanzielle Gefahren. Zu nennen ist hier vor allem das, entgegen häufiger und strenger Verbote, betriebene Glückspiel mit den Kameraden des Offizierskasinos.
Darum bleiben Subalternoffiziere dauerhaft auf Zulagen von zu Hause angewiesen. Je nach Exklusivität des Regiments und des daraus resultierenden Lebensstiles waren Zulagen von M 50,– bis M 200,– monatlich notwendig. Erst mit der Ernennung zum Hauptmann nahm ein Offizier eine auch finanziell wichtige Hürde. Erst jetzt galt das eigene Gehalt als genügend für den eigenen Lebensunterhalt, aber auch für eine Heirat und die Gründung einer Familie. Bis zu dieser Beförderung, sofern sie überhaupt erfolgte, vergingen in der Regel aber mindestens zehn Jahre. Die niedrigen Gehälter der Leutnante waren von den Verantwortlichen in Politik und Militär bewusst kalkuliert. Dem Ideal nach sollte der Offiziersberuf nicht „Brotberuf“, sondern Berufung sein. Tatsächlich aber dienten die finanziellen Schranken auch als soziale Schranken, die die soziale Homogenität des aus Adel und gehobenem Bürgertum bestehenden Offizierskorps bewahrten.
Für eine Ehe wurde ein Jahreseinkommen von wenigstens M 4000,– als notwendig angesehen, was erst der Hauptmann erreichte. Vorher konnte der Offizier nur heiraten, wenn die Braut genügend Geld mit in die Ehe brachte. Um zu heiraten, musste die Heiratserlaubnis vorliegen, die vom Vorgesetzten erteilt wurde. Die finanzielle Frage spielte bei der Erteilung der Heiratserlaubnis eine wichtige Frage, genauso wie die Herkunft der Braut. Erst ab Hauptmann aufwärts wurden die Offiziersgehälter denen der höheren Beamten vergleichbar.
Die nächste Beförderung, zum Stabsoffizier, stand erst nach weiteren 15 Jahren an. Den wenigsten Offizieren gelang es, die sog. „Majorsecke“ zu nehmen, sie blieben Hauptmann. Wer Alternativen sah, konnte jedoch problemlos seinen Abschied nehmen, da es keine Verpflichtungszeiten gab.
Militärische Ausbildung, Alltag und Rekrutierung
Jedes Armeekorps hatte seinen eigenen Ersatzbezirk, um seinen Personalbedarf zu decken. Die allgemeine Wehrpflicht hat sich aus heutiger Sicht als Integrationsfaktor bewährt. Mit rund 200.000 bis 300.000 jährlich eingezogenen Männern wurden längst nicht alle Wehrpflichtigen gezogen. Die jungen Männer erlebten eine Organisation mit großer Disziplin, in der versucht wurde, Gerechtigkeit zu praktizieren, wenn auch nicht immer mit Erfolg. Unzulänglichkeiten und einzelne Übergriffe wurden sogar im Reichstag diskutiert und die obere Führung war bemüht, drastisch durchzugreifen. Die Menschenführung war aber deutlich besser als zu Zeiten vor den Reformen der Befreiungskriege und auch vielen ausländischen Heeren in ihrer Zeit voraus. Der Dienst im Heer wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts deutlich attraktiver, und so meldeten sich 1912 bereits 64.000 Männer freiwillig zum Dienst.
Die Masse der Unteroffiziere ging aus den Reihen der Kapitulanten hervor, Wehrpflichtigen, die ihren zweijährigen Wehrdienst freiwillig um ein Jahr verlängert hatten. Ein Aufstieg zum Offizier war in der Regel nicht möglich, so dienten die meisten zwölf Jahre und wechselten dann wegen fehlender Aufstiegsmöglichkeiten in die zivile Verwaltung.
Bei dem Offiziersnachwuchs wurde immer mehr auf nichtadlige Bevölkerungsschichten zurückgegriffen. Voraussetzung war in Preußen für den Offiziersbewerber die Primareife, vor dem Ersten Weltkrieg hatten aber bereits 2/3 der Offiziersbewerber das Abitur. 1913 waren 70 % der Offiziere bürgerlicher Abstammung. Das Offizierskorps gewann in Preußen nach 1815 eine dominierende gesellschaftliche Stellung, so dass das Bürgertum den Lebensstil der militärischen Elite nachahmte. Jeder Offizier war verpflichtet, die Standesehre zu wahren und zu verteidigen. Die Standesehre beinhaltete Treue gegenüber dem Monarchen und Volk und Vaterland, das „preußische Pflichtbewusstsein“ unter dem Überbegriff des Dienens, aber auch Treue nach unten, eine persönliche Fürsorgepflicht für seine Untergebenen. Diese Standesehre führte zu einem homogenen, geschlossenen Offizierskorps, welches über einheitliche konservative Normen und Wertvorstellungen verfügte.
„Dem 19. Jahrhundert gelang nur eine ethische Konstruktion großen Stils: das preußische Offizierskorps.“
Wehrpflicht in der Preußischen Armee 1815–1918
Allgemeine Wehrpflicht
Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff. der Reichsverfassung die in Preußen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus. So hatte nun „jeder Deutsche“ mit vollendetem 20. Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehören. Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie möglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu stören, war es jedem jungen Mann überlassen, schon nach dem vollendeten 17. Lebensjahr, wenn er die nötige moralische und körperliche Qualifikation hatte, freiwillig in den Militärdienst einzutreten. Alle Wehrpflichtigen waren, wenn sie nicht freiwillig in die preußische Armee eintraten, vom 1. Januar des Kalenderjahres an, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, der Aushebung unterworfen (militärpflichtig). Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zuständigen regelmäßig zu melden, bis über ihre militärische Verwendung entschieden wurde, jedoch höchstens zweimal jährlich. Jedes Armeekorps hatte mit Ausnahme des Gardekorps und der Marine einen eigenen Ersatzbezirk, aus welchem es seine Soldaten bezog. Das Gardekorps bezog seine Soldaten aus allen preußischen Provinzen und einzelnen Bundesstaaten, die Marine aus dem ganzen Reich. Die Garde konnte sich die geistig und körperlich besten Wehrpflichtigen aussuchen mit mind. 1,70 m Körpergröße (die Hälfte des Gardekorps musste mind. 1,75 m groß sein).
Gemäß der Reichsverfassung galt, die 7 Jahre Wehrpflicht aufzuteilen in eine 3-jährige Grundwehrdienstzeit und eine 4-jährige Ersatzreservepflicht in der Ersatzreserve 1. Klasse, die der Ergänzung des Heeres für den Fall einer Mobilmachung und zur Bildung von Ersatz-Truppenteilen diente. Dieser Grundsatz ließ sich aufgrund der schnell wachsenden Bevölkerung und damit auch der wehrfähigen Männer nicht voll umsetzen. In vielen Fällen wurden die Wehrdienstleistenden nach zwei Jahren von ihrer aktiven Wehrpflicht beurlaubt (sog. Dispositionsbeurlaubungen) und in die Ersatzreserve 1. Klasse geschickt, in der sie statt vier dann fünf Jahre blieben. Ab 1890 wurde schließlich eine 2-jährige Wehrpflicht gesetzlich festgelegt (Gesetz vom 15. Juli 1890). Sie begann im Oktober eines jeden Jahres mit dem Verlesen der Kriegsartikel und der Vorbereitung durch die Priester der eigenen Konfession, die zur Vereidigung auf den jeweiligen Landesherrn und den Kaiser mit der Hand auf der Fahne (bei der Artillerie mit der Hand auf der Kanone) führten. Elsässer und Lothringer wurden nur auf den Kaiser vereidigt.
Nach dem 7. Jahr in der Preußischen Armee wurde jeder Preuße in die Ersatzreserve 2. Klasse versetzt, in der er in Friedenszeiten von militärischen Verpflichtungen befreit war, im Falle der Mobilmachung jedoch bis zur Vollendung des 31. Lebensjahrs ebenfalls der Ergänzung der Preußischen Armee zur Verfügung zu stehen hatte (§§ 23 ff. Reichsmilitärgesetz). Nach der Vollendung des 31. Lebensjahres gehörte man einer Einheit der Landwehr an.
Darüber hinaus war in Preußen nach dem Landsturm-Edikt vom 21. April 1813 die gesamte nicht in die stehende Armee oder in die Landwehr eingereihte wehrbare männliche Bevölkerung vom 17. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr verpflichtet, dem Aufgebot des Landsturms Folge zu leisten. Er bildete gewissermaßen die letzte Landesreserve. Das Höchstalter wurde 1875 nach der Gründung des Deutschen Reiches auf das 42. Lebensjahr herabgesetzt. Mit dem Gesetz, betreffend Änderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 gab es zwei Aufgebote: Der Landsturm I umfasste alle Männer bis zum 39. Lebensjahr, der Landsturm II alle Älteren. § 24 des Gesetzes verlängerte die Landsturmpflicht bis zum 45. Lebensjahr. Mit der Mobilmachung am 1. August 1914 wurden viele Landsturm-Verbände aufgestellt und mobilgemacht, im Laufe des Ersten Weltkriegs noch weitere.
Wehrdienstart | Beschreibung |
---|---|
Grundwehrdienst | Dauer: bei der Infanterie und allen übrigen Truppen 2 Jahre; bei der Kavallerie und der reitenden Artillerie 3 Jahre; beim Train 1 oder 2 Jahre und bei der Marine 3 Jahre. Einjährig-Freiwillige Junge Männer mit dem Nachweis der wissenschaftlichen Befähigung oder welche eine Prüfung bestanden und die in der Lage waren, sich selbst einzukleiden, konnten ihrer Dienstpflicht als sogenannte Einjährig-Freiwillige genügen. Sie mussten sich zwischen dem vollendeten 17. und 20. Lebensjahr freiwillig melden. Die Prüfung erstreckte sich auf drei Sprachen (deutsch und zwei Fremdsprachen) sowie Geographie, Geschichte, Literatur, Mathematik, Physik und Chemie. Die Einstellung erfolgte zum 1. Oktober eines jeden Jahres, ausnahmsweise auch zum 1. April eines Jahres. Die Einjährig-Freiwilligen durften, sofern möglich, sich den Truppenteil selbst aussuchen und dienten nur ein Jahr. Die Einjährig-Freiwilligen wurden, sofern sie sich eigneten, zu Offizieren der Reserve und der Landwehr ausgebildet, ansonsten zu Unteroffizieren der Reserve und Landwehr. |
Ersatzreserve 1. Klasse / 2. Klasse | Die aus dem Grundwehrdienst Entlassenen wurden zur Ersatzreserve 1. Klasse versetzt. Hier blieben sie solange, bis zusammen mit der Grundwehrdienstzeit 7 Jahre erreicht waren. In der Ersatzreserve waren sie in Friedenszeiten zur Teilnahme an Übungen von acht Wochen Dauer verpflichtet. |
Landwehr | Es gab bei der Landwehr das erste und das zweite Aufgebot. Nach der Ersatzreserve 2. Klasse wurde man die Landwehr I versetzt. Bei bis zu zweijährig geleistetem Wehrdienst dauerte die Dienstpflicht in der Landwehr I 5 Jahre; Männer mit mehr als dreijährig geleistetem Wehrdienst dienten 3 Jahre in der Landwehr I. Die Männer des ersten Aufgebotes konnten zu Übungen herangezogen werden. Danach traten sie zum zweiten Aufgebot über (Landwehr II). Die Landwehrpflicht endete am 31. März des Jahres, in welchem sie das 39. Lebensjahr vollendeten. Für diejenigen, die vor dem 20. Lebensjahr mit dem Dienst begonnen hatten, endete die Landwehrpflicht entsprechend früher. |
Landsturm | Alle Männer vom 17. bis zum vollendeten 45. Lebensjahr, welche nicht zu den obigen Gruppen gehörten und wehrfähig waren, gehörten zum Landsturm. Übungen gab es in Friedenszeiten nicht. |
Wehrpflicht auf Zeit (Berufssoldat)
Neben den allgemeinen Wehrpflichtigen bestand die Preußische Armee selbstverständlich aus Berufssoldaten und Soldaten, die sich für eine bestimmte Zeit verpflichteten. Diese Freiwilligen schlossen eine so genannte Kapitulation ab und wurden danach als Kapitulanten bezeichnet. Man konnte sie auch an einem besonderen Abzeichen an der Schulterklappe der Uniform und an der sogenannten Kapitulanten -Troddel am Seitengewehr erkennen. Als Kapitulant konnte sich nur verpflichten, wer seinen 3-jährigen (ab 1890 2-jährigen) Grundwehrdienst absolviert hatte, sich zum Vorgesetzten eignete und dessen Führung einwandfrei war. Die Kapitulanten konnten sich für 1 bis 2 Jahre verpflichten und wurden bevorzugt zu Unteroffizieren rekrutiert. Bei Verpflichtung für 3 Jahre erhielten die Kapitulanten ein so genanntes Kapitulationshandgeld in Höhe von 50,- Mark. Wer sich bereits bei der ersten Kapitulation für 4 Jahre verpflichtete, erhielt ein Handgeld in Höhe von 100,- Mark. Der Kapitulant wurde nach ungefähr 5 ½ Dienstjahren zum Sergeanten und nach 9 Dienstjahren zum Vizefeldwebel. Besonders befähigte Soldaten konnten zum Feldwebel befördert werden. Nach Ableistung von 12 Dienstjahren hatten die Soldaten Anspruch auf den Zivilversorgungsschein und eine Dienstprämie von 1.000,- Mark.
Verhältnis zwischen Armee und Zivilgesellschaft (1644–1871)
Das Verhältnis der Armee zur Zivilgesellschaft unterlag im Zeitverlauf verschiedenen Deutungswandeln, die auch abhängig vom Außenbild der Preußischen Armee als Ganzes war. Die im In- und Ausland entwickelten stereotypen Bilder von der Armee waren Zuschreibungen starker Eigenschaftsausprägungen unterworfen. Insbesondere die Kriegspropaganda der alliierten Siegermächte aus beiden Weltkriegen versuchte die Stärke des Militarismus in Preußen hervorzuheben. In der Nachbetrachtung nach Auflösung des preußischen Staates 1947 galt Preußen in den Augen der Alliierten und etwas später auch in der Betrachtung durch die Deutschen als militaristischer Staat mit einer militarisierten Gesellschaft. Die lange Zeit gültige Argumentationskette der Nachkriegshistoriker sah eine historische Kontinuität der Entwicklung, die zwangsläufig in die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs münden musste. Demnach soll schon im 17. Jahrhundert die vom Hohenzollernherrscher geförderten Symbiose zwischen ostelbischer Gutsverfassung (Junkertum) und der altpreußischen Offiziersklasse den Nährboden für die spätere Katastrophe in sich getragen haben. Der Argumentationskette folgend, entstand aus dieser Symbiose im 18. Jahrhundert eine stabile staatliche Machtgrundlage, die im 19. Jahrhundert eine starke Reaktionstendenz gegen gesellschaftspolitische Strömungen entwickelte und ihren konservativen Wertebezug mit Erfolg auf die Bevölkerung übertragen konnte.
Die geschichtswissenschaftlichen Lehrmeinungen des Westlichen Bündnisses und des Ostblocks vertraten und lehrten bis Ende der 1980er Jahre die Auffassung, dass die rechtskonservative Grundhaltung der Bevölkerungsmehrheit des preußischen Staates den Aufstieg Hitlers begünstigte.
Das Wesen des Staates wich im Urteil der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs von dem seiner umgebenden Nachbarn ab und ermöglichte so eine Sonderentwicklung, die erst durch die Auflösung Preußens und seiner Institutionen beendet werden konnte. Die Geschehnisse von damals, als auch die einseitigen Bewertungen der Nachkriegszeit werden mit zunehmendem zeitlichen Abstand in der Geschichtswissenschaft reflektierter und objektiver betrachtet und bewertet. Dabei werden die Zwischentöne hervorgehoben, die das Bild im Ergebnis nicht Weiß oder Schwarz färben, sondern ganzheitlich und ausgewogen erscheinen lassen. Die preußische Armee war letztlich eine zunehmend die Gesellschaft durchdringende Institution und bestimmte ihr Verhältnis mit, genau wie die Zivilgesellschaft, namentlich das Bürgertum auf die Armee im Positiven wie Negativen einwirken konnte. Charakteristisch für die Preußische Armee in Bezug auf die Zivilgesellschaft wurde das Bonmot von der „Armee als die Schule der Nation“.
Zur Zeit der altpreußischen Armee (1644–1806)
Bis zur Einführung des stehenden Heeres 1644 war das Verhältnis zwischen Armee und Zivilisten ähnlich schlecht wie in anderen Ländern zur damaligen Zeit. Die Angeworbenen hatten keine Bindung an das Land, das sie verteidigen sollten. Dadurch waren die eigenen Söldner mindestens genauso gefürchtet wie die Feinde, vor denen sie es schützen sollten. Nach der Einrichtung eines stehenden Heeres wurde das Ansehen der Soldaten nur langsam verbessert. Der Grund dafür lag in den großen Belastungen der Zivilisten. Sie waren es, die die finanziellen Belastungen zu tragen hatten und ständig von Zwangswerbungen bedroht waren. Allerdings wurde durch das stehende Heer die Disziplin der Soldaten verbessert und die Übergriffe auf Zivilisten verringerten sich.
Durch die Einquartierung der preußischen Soldaten waren sie der Zivilbevölkerung näher als die Soldaten anderer Armeen. Die Abkapselung der Soldaten fand erst durch die Errichtung und Einquartierung der Soldaten in ummauerten Kasernen ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts statt. Durch das Kantonssystem war eine Trennung zwischen Zivilisten und Militär nur schwer möglich gewesen, da die preußischen Soldaten in der Zeit des 18. Jahrhunderts in Friedenszeiten nur zwei Monate im Jahr zum Dienst verpflichtet waren. In der Zeit von 1644 bis nach Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 gab es noch keine strukturellen Konfliktpunkte zwischen Zivilisten und Militär. Die Auseinandersetzungen, die stattfanden, waren persönlicher Natur. Ab den 1770er Jahren gab es vermehrt Kritik aus dem Bildungsbürgertum. Gründe waren insbesondere die niedere soziale Herkunft der Mannschaften, die ausgeklügelten Vorkehrungen gegen Desertionen und das mittlerweile als barbarisch empfundene Strafsystem. 1795 wurde aufgrund dieser Kritik, die mittlerweile auch von Offizieren geäußert wurde, eine Kommission eingesetzt. U. a. forderte der Stabsoffizier v. Boyen (später Kriegsminister und Reformer) eine Abschaffung der entehrenden Körperstrafen und Sold- und Broterhöhungen. Diese wurde von der Kommission auch anerkannt.
Friedrich der Große verstärkte den Anteil des Adels im preußischen Offizierskorps, da er von ihrem besonderen tadellosen Geist überzeugt war. Bis dahin gab es auch vielfach bürgerliche Offiziere in der Armee (zum Beispiel Derfflinger). Diese Veränderung der Offiziersstruktur wirkte sich auch auf die soziale Entwicklung und die Klassenstruktur der preußischen Gesellschaft aus. Mit der Verdrängung der bürgerlichen Offiziere setzte die Abkapselung der Armee von der Gesellschaft ein. Die Bezeichnung der preußischen Armee als «Staat im Staat» wurde von dieser Zeit an Wirklichkeit. Das Offizierskorps (zugleich die Elite im Staat) bildete eine fest abgeschlossene mit festen Grenzen versehene Einheit. Ebenso bildeten sie den späteren Hort der Reaktion im 19. Jahrhundert. Der Historiker Hans Rosenberg urteilte dazu, dass letztlich die bildliche Nähe der Armee zur strengen Junkerherrschaft und der Unfreiheit der Bauern sich nachteilig auf die Entwicklung der politischen und sozialen Verhältnisse in Preußen auswirkte. Der anerkannte Historiker Wolfgang Neugebauer stimmte dieser Einschätzung in seinem Standardwerk zur preußischen Geschichte zu.
Durch die auch im internationalen Vergleich hohe Mannschaftsstärke der Armee ergab sich für die Zeitgenossen der Eindruck, dass alle Anstrengungen der Bürger und des Staates auf den Erhalt der Armee gerichtet schien. Tatsächlich hatte seit dem Soldatenkönig und seinem Nachfolger Friedrich II. die Armee die höchste Priorität um das Hauptziel, den Erhalt und die Sicherung des Staates nach innen und außen zu gewährleisten. Preußen befand sich seitdem im „Dauerstress kontinuierlicher Überanstrengung“ für die Armee. Diese wurde zu einem Selbstzweck. Darauf bezieht sich das nachfolgende berühmt gewordene Zitat eines Zeitzeugen.
„Die preußische Monarchie ist nicht ein Land, das eine Armee hat, sondern eine Armee, die ein Land hat, in welchem sie gleichsam nur einquartiert steht“
Alles in allem bot Preußen gegen Ende der Regierungszeit von Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. das Bild einer durchorganisierten militärischen Gesellschaft. Anders wäre die überdimensionale Militärmacht nicht aufzubauen gewesen. Furcht vor militärischen und staatlichen Autoritäten und Unterordnung wurden auch Muster der zivilen Gesellschaft. Die Rolle des Volkes im 18. Jahrhundert beschränkte sich darauf, für die Versorgung der Armee, also die Ausstattung mit Nahrungsmitteln, Uniformen, Geld, Wohnraum für die Soldaten und natürlich für Rekrutennachschub zu sorgen. 1806 bestand das Offizierskorps aus 7.000 Offizieren. 6.300 davon entstammten den Adel.
Während der Napoleonischen Zeit (1807–1815)
Die Grundüberlegungen der preußischen Reformer waren nicht originär in Preußen, sondern fanden auch in anderen deutschen Staaten, wie in Österreich, Bayern und den Rheinbundstaaten statt. Allerdings musste in Preußen mehr gegen den Widerstand des Adels gerungen werden, dafür waren die Reformen dann dauerhafter als in anderen Ländern und wurden 1814 Bestandteil der preußischen Heeresverfassung. Nach der Niederlage 1807, bis nach den Befreiungskriegen, entwickelte sich die bis dahin nach außen geschlossene Armee zu einer Volksarmee, wenn auch nur für eine kurze Zeit.
Bis 1806 setzte sich die Armee aus den Wehrpflichtigen der nicht-allgemeinen Wehrpflicht (Kantonreglement) und den nichtpreußischen geworbenen Söldnern zusammen. Im Zuge der Reformen wurden die Ungerechtigkeiten bei der Rekrutierung durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht beseitigt. Unter anderem deswegen entstand in dieser Zeit eine Volksarmee, bei der für alle Männer die gleichen Maßstäbe galten. Das Ziel der preußischen Reformer war es, das Volk durch den Dienst in der Armee zu einem neuen vaterländischen Geist zu erziehen. Der Bürger sollte den Staat und seine Strukturen und Prinzipien (und damit auch die Armee) innerlich und freiwillig annehmen. Im Reglement am 6. August 1808 wurde folgendes erlassen (Brechung des Adelsprivilegs):
„Einen Anspruch auf Offiziersstellen sollen von nun an in Friedenszeiten nur Kenntnisse und Bildung gewähren, in Kriegszeiten ausgezeichnete Tapferkeit und Überblick. Aus der ganzen Nation können daher alle Individuen, die diese Eigenschaft besitzen, auf die höchsten Ehrenstellen im Militär Anspruch machen. Aller bisher stattgehabte Vorzug des Standes hört beim Militär ganz auf und jeder hat gleiche Pflichten und gleiche Rechte.“ Von diesem Zeitpunkt an erhöhte sich der Anteil der Bürgerlichen im Offizierkorps bis auf 70 % Anfang des Ersten Weltkrieges. Auch außerhalb des Militärs wurden die Standesschranken zwischen Adel, Bürgertum und Bauernschaft sowie die Gutsuntertänigkeit aufgehoben und die Beteiligung der Bürger an der Selbstverwaltung der Städte eingeführt. Dies waren wichtige Voraussetzungen, für ein „Volk in Waffen“. In der Verfassung der Reserve-Armee hieß es 1807: „Alle Bewohner des Staates sind geborne Verteidiger desselben“.
Die preußische Regierung kündigte 1808 an, dass auch Männer aus dem Bürgertum eingezogen werden können. Da der gemeine Soldat bis dahin keine „bürgerliche Ehre“ besaß, lehnte das Besitz- und Bildungsbürgertum dies ab. Die Hoffnung der Reformer, dass das Bürgertum seine Einstellung bis zu den Planungen bis 1810 geändert haben würde, waren Illusion. Erst 1812/13, nach jahrelangem Druck der französischen Willkürherrschaft, begann im Bürgertum der Wille zum militärischen Widerstand die früheren Vorbehalte zu überwiegen. Allerdings spielten auch Zugeständnisse des Königs eine Rolle. Wer in der Lage war, sich selbst einzukleiden und zu bewaffnen, konnte mit weitreichenden Privilegien bei den Jägern dienen. Auch der Adel wandte sich gegen die Öffnung für Bürgerliche, weil er um sein Anrecht auf die Besetzung von Offiziersstellen fürchtete.
Vom Wiener Kongress bis zur Revolution von 1848 (1815–1849)
Nach dem Wiener Kongress standen sich in Preußen zwei Lager gegenüber. Auf der einen Seite die Reformer wie der Kriegsminister Boyen, die ein modernes Volksheer auf Milizbasis schaffen wollten und dazu das Bürgertum gewinnen mussten. Das Offizierskorps sollte sich, dem liberalen Zeitgeist entsprechend, aus dem Bürgertum rekrutieren, sozial angesehen sein und ein hohes militärfachliches und allgemeines Wissen haben. Auf der anderen Seite standen der König und der Adel. Der König fürchtete um seinen Einfluss auf die Streitkräfte und lehnte eine Außenkontrolle ab. Auch der Adel stand den Reformen ablehnend gegenüber, weil er um seine Privilegien und Sonderstellung im Staate fürchtete. Die folgenden Auseinandersetzungen drehten sich um die beiden Gegensätze liberales Volksheer oder diszipliniertes Kampfheer, welches in der Gesellschaft einen besonderen Stand einnimmt. Dies spitzte sich in der Kontroverse zu, ob die Armee an die Verfassung gebunden sei oder an den König und auf wen der Eid abgelegt werden soll.
Durch den Abschied sämtlicher Reformer (Boyen trat 1819 von seinem Amt als Kriegsminister zurück) wandelte sich nun das Bild des Bürgersoldaten, zu einem außerhalb der Gesellschaft stehenden Soldaten. An der Tagespolitik wollte und sollte ein Offizier nicht teilnehmen. Die Kluft zwischen Bürger und Militär verstärkte sich. Die restaurativen Elemente gewannen in den Jahren bis 1840 die Oberhand. Die von diesen Kreisen gewünschte Abschaffung der Wehrpflicht gelang aber nicht.
So veränderte die preußische Armee ihr inneres Gesicht. Die neue Offiziersschicht, die in diesen Jahren entstand, war weit vom humanistischen, universellen Geist der Reformer wie zum Beispiel Scharnhorst, Gneisenau oder Boyen entfernt. Es entstand ein Offiziersnachwuchs, der enger aufs Fachliche begrenzt und in der Truppenführung geschult wurde. Der Anteil des Adels sank insgesamt, aber die Bürgerlichen kopierten die Formen des „höheren Standes“, dadurch entstand ein Offiziersstand von großer innerlicher Geschlossenheit und mit festen Traditionen. Mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelm IV. stieg die Hoffnung auf eine Liberalisierung. Unter anderen wurde Boyen wieder Kriegsminister.
Diese Hoffnung endete als im Zuge des Pauperismus der einsetzenden Industriellen Revolution, die Armee nach 1846 immer häufiger zu blutigen Polizeieinsätzen gegen innere Unruhen eingesetzt wurden. Die Ordnungseinsätze verstärkten die zunehmende Entfremdung zwischen Zivilbevölkerung und Militär weiter. Bei einer Ansprache des Königs am 18. März 1848, in welcher er Zugeständnisse versprach, nahm das Volk die Zusagen mit Begeisterung auf. Die bereitstehenden Truppen jedoch deuteten die Freudenäußerungen falsch und eröffneten aus Angst vor dem Beginn einer Revolution das Feuer in die Menge, wobei dreizehn Menschen starben. Während der Revolution von 1848 sah sich die Armee als einziger Garant gegen die Revolution. Das Offizierskorps sah seine Grundlagen gefährdet und hielt sich bereit, auch ohne königlichen Befehl, nötigenfalls selbst in die inneren Wirren einzugreifen. Nach dem Eingreifen stärkerer preußischer Verbände gegen die Volksaufstände in großen Teilen des deutschen Bundes gelang es der preußischen Armee, den Aufstand in blutigen Kämpfen schließlich niederzuschlagen. Mit dem Ende der Revolution 1849 scheiterten endgültig alle Versuche, Armee und Zivilgesellschaft zu versöhnen.
Von 1849 zur Reichsgründung 1871 und im Zweiten Kaiserreich
Seit der Einführung der oktroyierten Verfassung im Jahr 1849 bestand verfassungsrechtlich die militärische Kommandogewalt des Königs. Das Parlament hatte demgegenüber die Budgetgewalt und bestimmte über die gesamten Militärausgaben. Während des preußischen Verfassungsstreites (1862–66) (Heereskonflikt) setzte sich der König in der Frage der militärischen Kommandogewalt gegenüber dem Parlament durch.
Die Reichsgründung im Spiegelsaal von Versailles vollzog sich schließlich als rein militärisches Schauspiel, symbolisch steht dies für die treibende Kraft die zur Bildung des Zweiten Kaiserreichs führte und letztlich auch das Wesen dieses Staates stark mitprägte. Durch die Heeresreform konnte die Armee schließlich ihre Sonderstellung als monarchistisches Machtinstrument (es unterstand nur dem König) festigen. Die Armee wurde zum Erziehungsinstitut des Volkes und rückte völlig ins Zentrum staatlicher Anstrengungen. Auch politische Entscheidungen wurden von militärischen Aspekten geprägt. Militärische Normen und Wertvorstellungen hielten immer stärker Einzug in den Alltag. Die militärischen Tugenden Pünktlichkeit, Ordnungsliebe und Disziplin wurden zu zivilen Tugenden. Das Leben in Deutschland wurde militarisiert und in dieser Zeit begann die Gesellschaft sich in ihrem Alltagsleben von anderen europäischen Gesellschaften zu unterscheiden. Paraden, Kaisermanöver und Stapelläufe wurden zu gesellschaftlichen Ereignissen und begeisterten die Bevölkerung. Uniformträger erhielten eine besonders angesehene Stellung in der Gesellschaft, Exempel des besonderen Zeitcharakters ist der Vorfall des Hauptmanns von Köpenick. Für das Militär war dieses Ereignis allerdings medial ein zweites Jena, eine publizistische Katastrophe. Die Entlarvung der Auswirkungen des latenten Militarismus wurde allgemein diskutiert. So konstatierte die Berliner Morgenpost am Tag nach dem Überfall:
„Daß ein ganzes Gemeinwesen mit allen seinen öffentlichen Funktionen, ja daß eine Abteilung Soldaten selbst auf so überwältigend komische und dabei doch völlig gelungene Art von einem einzigen Menschen düpiert wurde, das hat in unserem Lande der unbegrenzten Uniform-Ehrfurcht ein militärisches Gewand getan, mit dem sich ein altes, krummbeiniges Individuum notdürftig behängt hatte.“
Es folgte eine nationale und internationale Welle des Spotts über die Folgen des Militärwesens und insbesondere die Amtsanmaßungen der Militärangehörigen auf zivile Stellen. Folglich gab es in dieser Zeit eine offene und zivile Diskussionskultur, die frei ihre Meinung äußern konnte. Dieser Umstand spricht eher für eine öffentlich wirksame und ausgeprägte Zivilkultur, die es so z. B. im Dritten Reich nicht gegeben hatte. Wie stark sich die Zivilgesellschaft in den Folgejahren weiter entwickeln konnte, zeigte der zivile Umgang mit der Zabern-Affäre kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Trotz militaristischer Strömungen war parallel zu diesen eine starke Zivilströmung entstanden, die zumindest die Einflüsse des Militärs begrenzen, möglicherweise auch bei Bedarf einschränken konnte.
In die gleiche Richtung wie der Vorfall des Hauptmanns von Köpenick zielte das bekannte literarische Werk Der Untertan von Heinrich Mann, das typenhaft die Charakter- und Persönlichkeitsausprägung der (männlichen) Individuen in der damaligen Zivilgesellschaft zeigt. Die Buch- und Filmdarstellung zeigt einen stark angepassten und unterwürfig denkenden und handelnden Protagonisten.
Rede des Deutschen Kaisers Wilhelm II. in Potsdam am 23. November 1893 bei einer Rekrutenvereidigung:
„Rekruten! Ihr habt jetzt vor dem geweihten Diener Gottes und angesichts dieses Altars Mir die Treue geschworen. Ihr seid noch zu jung, um die wahre Bedeutung des eben Gesprochenen zu verstehen, aber befleißigt euch zunächst, dass ihr die gegebenen Vorschriften und Lehren immer befolgt. Ihr habt Mir die Treue geschworen, das – Kinder Meiner Garde – heisst, ihr seid jetzt Meine Soldaten, ihr habt euch Mir mit Leib und Seele ergeben. Es gibt für euch nur einen Feind, und das ist Mein Feind. Bei den jetzigen sozialistischen Umtrieben kann es vorkommen, dass ich euch befehle, eure eigenen Verwandten, Brüder, ja Eltern niederzuschießen – was ja Gott verhüten möge –, aber auch dann müsst ihr Meine Befehle ohne Murren befolgen.“
Mythos und Wirklichkeit
Preußens Geschichte und sein Wesen war auch durch militärische Anteile geprägt, die in der Gesamtbetrachtung zu Pauschalurteilen führten, hier in der Annahme, dass das Militärische den Staat Preußen überformte und die Zivilgesellschaft nach Belieben einengte. Der Mythos vom Militarismus in Preußen steht dabei in einer Reihe von Allgemeinmythen, die sich im Alltags- und wissenschaftlichen Diskurs der Zeitzeugen bildeten. Weitere Beispiele sind:
- Der Mythos der besonderen Geistigkeit des preußischen Staates.
- Die preußischen Tugenden
- Der Mythos der Unbestechlichkeit der preußischen Beamten
- Der Mythos der preußischen Rechtsstaatlichkeit
- Der Mythos von der preußischen Toleranz
Mythen sind soziale Konstruktionen über die historische Wirklichkeit, die die Traditionen einer sozialen Gemeinschaft verdichten und vereinfachen und auf diese Weise soziale Konventionen schaffen, die nicht mehr bewiesen und begründet werden müssen. Sie neigen in der Regel zur Vereinfachung und Verkürzung. In dem Sinn ist auch die Militarisierungslegende über Preußen eine Konvention, die Allgemeingültigkeit erlangt hat, in ihren Aussagen nicht grundfalsch sind, aber durch pauschale Urteile die Tendenz zu einer verfälschenden Vereinfachung und Verkürzung aufweisen.
Diese Tendenz liegt auch bei der Militarisierungsthese zu Preußen vor. In die Argumentationsmuster passen diverse Annahmen bei näherer Betrachtung nicht mehr zusammen. Zum Beispiel das Wirken der Militärreformer im Zuge der Befreiungskriege. Diese hatten einen zutiefst freiheitlich-progressiven Kernansatz in ihrem Reformprogramm. Die Disziplinierung durch Einsatz des Knüppels im 18. Jahrhundert in Armee und Gesellschaft wurde von den Vertretern der Militarismusthese als Beweis für den kasernenhaften Umgangston in der Gesellschaft gewertet, doch bewirkte die Sozialdisziplinierung keine gesellschaftliche Knebelung, sondern ermöglichte Fortschritte in die durch den Dreißigjährigen Krieg völlig enthemmte Gesellschaftsstruktur, so dass zivilisiertere und komplexere Institutionen – von oben zwar – aufgebaut werden konnten. In Preußen gab es zu jeder Zeit die gleichen gesellschaftlichen Institutionen und Debatten in ähnlicher Dichte und Häufigkeit wie in den maßgeblichen westeuropäischen Staaten wie England oder Frankreich. Die Gesellschaft hat letztlich auch jede von England oder Frankreich ausgehende Modeerscheinung adaptiert und aufgenommen. All das spricht einer Sonderwegthese und der Annahme des Vorhandenseins einer schwachen Zivilgesellschaft entgegen.
Nummer | 17. Jahrhundert | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Jahre | Krieg | Jahre | Krieg | Jahre | Krieg | |
1 | 1618–1648 | Dreißigjähriger Krieg | 1701–1713 | Spanischer Erbfolgekrieg | 1806–1807 | Vierter Koalitionskrieg |
2 | 1656–1660 | Zweiter Nordischer Krieg | 1715–1719 | Großer Nordischer Krieg | 1813–1814 | Befreiungskriege |
3 | 1663–1664 | Türkenkrieg 1663/1664 | 1740–1742 | Erster Schlesischer Krieg | 1815 | Sommerfeldzug von 1815 |
4 | 1674 | Holländischer Krieg | 1744–1746 | Zweiter Schlesischer Krieg | 1848–1849 | Schleswig-Holsteinische Erhebung |
5 | 1675–1679 | Schwedisch-Brandenburgischer Krieg | 1757–1763 | Siebenjähriger Krieg | 1864 | Deutsch-Dänischer Krieg |
6 | 1683–1686 | Großer Türkenkrieg | 1776–1777 | Bayerischer Erbfolgekrieg | 1866 | Deutsch-deutscher Krieg |
7 | 1688–1697 | Pfälzischer Erbfolgekrieg | 1792–1793 | Erster Koalitionskrieg | 1870–1871 | Deutsch-Französischer Krieg |
8 | 1794 | Kościuszko-Aufstand |
Ein quantitativer Vergleich der Armee mit vergleichbaren europäischen Armeen auf Basis der Anzahl und der Länge der Kriegseinsätze zeigt, dass die preußische Armee nicht häufiger in Kriege verwickelt wurde als zeitgleich die französische, englische, kaiserliche oder russische Armee. Initiative Angriffskriege verstanden als militärischer Überfall auf einen im Prinzip friedfertigen Nachbarn wurden nur unter Friedrich II. gegen Österreich oder mit Abstrichen auch Polen geführt. Ansonsten waren die Kriege Ergebnis diplomatischer Bündnisaktivitäten und Verpflichtungen und im Rahmen eines gesamthaften europäischen Vorgehens eingebettet. Auch dies spricht gegen den besonderen militärisch-kriegerischen Charakter des Staates und seiner Armee im Vergleich zu seinen zeitgleichen europäischen Nachbarn.
Erinnerungskultur
Die vielfachen Verbildlichungen preußischer Armeeangehörigen in Zeichnungen, Aquarellen, Kupferstichen und Ölgemälden sind bis heute bedeutende sichtbare Andenkenformen als Sammlungen in privaten Händen oder in öffentlich zugänglichen Museen. Bekannteste Maler dieses Genres mit Bezug zur preußischen Armee im 19. Jahrhundert waren Richard Knötel und Carl Röchling. An filmischen Verarbeitungen des Geschichtsstoffs überwiegt die Zeit Friedrichs des Großen. Die meisten Filme stammen aus der Vorkriegszeit (Fridericus-Rex-Filme), insbesondere aus der Zeit des Nationalsozialismus. Neuere Filmverarbeitungen sind selten geworden und werden eher als Dokumentationsfilm statt als Spielfilm produziert. Es gibt einen großen Bestand an Breitenliteratur, die sich der preußischen Militärgeschichte widmet und keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Diese Werke vermitteln interessierten Lesern häufig mit regionalen Bezug, überblicksartig und reichlich bebildert die militärischen Entwicklungen mit Schwerpunkten der Militärtechnik und -organisation, des militärischen Brauchtums, der Darstellung individueller Lebensläufe bedeutender Personen und bestimmter Einzelereignisse bis hin zu einzelnen Feldzugsdarstellungen.
In der Militärmusik halten sich bis heute viele Originalmärsche der preußischen Armee. Insbesondere der Militärmusikdienst der Bundeswehr nutzt den Musikbestand aktiv im Rahmen des aktiven Truppendienstes.
Bereits früh setzte europaweit die Tradition ein, zur Ehrung und zur Erinnerung der Teilnehmer von Einsätzen als auch ehemaligen Gedienten Kriegsauszeichnungen zu verleihen. In der preußischen Armee wurden eine ganze Reihe solcher Medaillen geprägt und verliehen. So gab es unter anderen ein Militärehrenzeichen I. und II. Klasse, eine Rettungsmedaille, ein Allgemeines Ehrenzeichen, ein 25-jähriges Dienstauszeichnungskreuz, das Düppeler Sturmkreuz, das Alsenkreuz, eine Kriegsgedenkmünze für 1813/15, eine Hohenzollern Denkmünze für Kämpfer 1848–1849, eine Erinnerungsmedaille von 1863, ein Erinnerungskreuz für 1866, eine Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71, eine Kriegsdenkmünze für 1864 und eine Krönungsmedaille. Die bedeutenderen Abzeichen waren das Militärverdienstkreuz, das aufgrund seiner niedrigen Verleihungszahl bezogen auf die Gesamtzahl der Soldaten, als „Pour le Mérite“ für Unteroffiziere und Mannschaften bezeichnet wurde und der Militärverdienstorden Pour le Mérite als solches.
In der heutigen Zeit werden in Deutschland im Rahmen von organisierten Reenactmentveranstaltungen Schlüsselszenen der preußischen Armee aus den verschiedenen Epochen nachgespielt. Thematischer Vorgänger dieser Bewegung waren die örtlichen Kriegervereine des 19. Jahrhunderts.
Ansichten verschiedener Erinnerungsanlässe zur preußischen Armee
- Parade der Langen Kerls auf dem , 23.–30. Juli 1936 in Hamburg
- Festumzug der Langen Kerls zur 750-Jahr-Feier in Ost-Berlin
- Hauptfeldwebel mit Nachbildung der Truppenfahne der Rheinischen Jäger (Rheinisches Jäger-Bataillon Nr. 8) HSchBtl 56
Kasernenbauten
Sichtbare bauliche Hinterlassenschaften der preußischen Armee sind die Kriegerdenkmäler und Kasernenbauten in vielen deutschen Städten geworden. In Einzelfällen sind auch Befestigungsanlagen wie die Spandauer Zitadelle erhalten geblieben und werden heutzutage für touristische und Freizeitaktivitäten genutzt. Die Bundeswehr beruft sich seit ihrem Aufbau auch auf preußische Traditionslinien, darunter vor allem die Zeit und die Akteure der Preußischen Militärreformen von 1807–1813. Das Ziel der preußischen Militärreformer, eine Institution zu schaffen die den denkenden Staatsbürger in Uniform schafft, ist deckungsgleich mit dem Wertefundament der Bundeswehr und begründet die Erhaltung dieser Traditionslinie in der heutigen deutschen Armee.
Ein bedeutendes Heeresmuseen in Deutschland ist das Deutsche Historische Museum in Berlin, das einen Sammlungsschwerpunkt für Uniformen und Ausrüstungsgegenstände der preußisch-deutschen Armeen setzt.
In die Zeit des Kaiserreichs fallen umfassende Kasernenneubauten, die in den Innenstädten für die Linieneinheiten errichtet wurden und bis heute sichtbare Hinterlassenschaft dieser Epoche sind. Heute werden diese Funktionalbauten häufig von Behörden als Bürohäuser verwendet oder wurden als Mietshäuser umgebaut.
- Rote Kaserne (Potsdam)
- Garde-Ulanen-Kaserne (Potsdam)
- Garde-Dragoner-Kaserne (Berlin)
- Denkmalgeschützte Leibgarde-Husaren-Kaserne (Potsdam)
Forschungsgeschichte
Zur preußischen Armee existiert seit dem 18. Jahrhundert ein umfangreicher Literaturapparat. Bedeutender Autor dieses Jahrhunderts war der preußische König Friedrich II. selbst (vgl. Liste der literarischen Werke Friedrichs des Großen). Die klassischen Forschungsschwerpunkte neueren Datums liegen in der Sozialgeschichte und darin vor allem die Untersuchungsfelder Besoldung, Verpflegung, Unterbringung, Bekleidung, Sanitäts-, Justiz- und Verwaltungswesen. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand ist das Militär als Beruf, die Stellung des Einzelnen zur Armee (Motivation zum Eintritt, wirtschaftliche und soziale Lage, Zukunftsaussichten).
Militärgeschichtsforscher untersuchen zudem das preußische Militär als Organisation und deren Adaption bei taktischen Veränderungen wie zum Beispiel der Einführung neuer Kampf- oder Waffentechnik. Insbesondere englischsprachige Geschichtsschreiber widmen sich der Untersuchung der Militärtaktik der preußisch-deutschen Armee unter der Prämisse der als ur-preußisch angesehenen Blitzkriegsführung im preußischen Kriegsansatz. In Deutsch publizierende Autoren halten sich weiterhin bei dem Thema Kriegsführung zurück.
Folkloristische Publikationen befassen sich detailliert mit der Ausschmückung und der Ausstaffierung von Uniform- und Gebrauchsteilen und der Wiedergabe der einzelnen Regiments- und Formationsgeschichten. Bedeutende deutsche Schreiber aus dieser Kategorie sind Martin Guddat oder Hans Bleckwenn. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert dominierte besonders in Preußen eine nationalistische (Borussische) Geschichtsschreibung mit einem tendenziellen Hang zu militärglorifizierender Geschichtsklitterung. Das Standardwerk von Curt Jany entstammt dieser Zeit. Da sich seine Bücher auf archivarische Datensätze beziehen, die 1945 verloren gegangen sind, sind die truppenspezifischen Daten weiterhin als Quelle, aus Mangel an gleichwertigen Alternativen, bei Recherchen hinzuzuziehen.
Angesichts der spezifisch deutschen Entwicklung, die in einem Sonderweg im 19. und 20. Jahrhundert kumulierte, fokussiert sich der wissenschaftliche Erkenntnisblick der Historiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf das Verhältnis des Militärs zur preußischen Zivilgesellschaft. Bedeutende und anerkannte Autoren dieser Zeit sind Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer und Gordon A. Craig. Militärgeschichtliche Forschungen zur preußischen Armee betrieb das Militärgeschichtliche Institut der DDR und betreibt heute unter anderem über die Militärgeschichtliche Zeitschrift das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr.
Siehe auch
- Liste der Infanterieregimenter der altpreußischen Armee
- Liste der Infanterieregimenter der neupreußischen Armee
- Fahnen der Linien-Infanterie-Regimenter der Preußischen Armee
- Liste der Kavallerieregimenter der altpreußischen Armee
- Liste der Kavallerieregimenter der neupreußischen Armee
- Liste altpreußischer Artillerieregimenter
- Liste der Frei-Truppen und Milizen der altpreußischen Armee
- Preußische Marine
Literatur
Geschichte
- Eike Mohr: Bibliographie zur Heeres- und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Länder 1806 bis 1933. Biblio-Verlag, Bissendorf 2004, ISBN 3-7648-2331-3.
- Peter Baumgart, Bernhard R. Kroener, Heinz Stübig (Hrsg.): Die Preußische Armee zwischen Ancien Régime und Reichsgründung. Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-75660-2 (Rezension).
- Hans Bleckwenn: Unter dem Preußen-Adler. Das brandenburgisch-preußische Heer 1640–1807. Bertelsmann, 1978, ISBN 3-570-00522-4.
- Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer: Moderne Preußische Geschichte 1648–1947. Band 2, 4.Teil. Militärsystem und Gesellschaftsordnung. Verlag de Gruyter, 1981, ISBN 3-11-008324-8, S. 749–871.
- Martin Guddat: Handbuch zur preußischen Militärgeschichte 1701–1786. Verlag Mittler, Hamburg 2001, ISBN 3-8132-0732-3.
- Frank Bauer: Fehrbellin 1675 Brandenburg-Preußens Aufbruch zur Großmacht. Kurt Vowinckel Verlag, Potsdam 1998, ISBN 3-921655-86-2.
- Karl-Volker Neugebauer: Grundzüge der deutschen Militärgeschichte. Band 1: Historischer Überblick. (Hrsg.; im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes) Rombach Verlag, Freiburg 1993, ISBN 3-7930-0662-6.
- Gordon A. Craig: Die preußisch-deutsche Armee 1640–1945. Staat im Staate. Droste Verlag, Düsseldorf 1960.
- Emilio Willems: Der preußisch-deutsche Militarismus. Ein Kulturkomplex im sozialen Wandel. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1984, ISBN 3-8046-8630-3.
- Hans-Joachim Neumann: Friedrich-Wilhelm der Große Kurfürst. Der Sieger von Fehrbellin. edition q Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-86124-293-1.
- Das Preußische Heer der Befreiungskriege, hg. vom Großen Generalstabe, Kriegsgeschichtliche Abteilung II (Urkundliche Beiträge und Forschungen zur Geschichte des Preußischen Heeres, Bd. 21-35), 3 Bde., Berlin 1912-1920 (Reprint Bad Honnef 1982)
- Heinz Stübig: Zwischen Reformzeit und Reichsgründung. Studien zur Entwicklung der preußisch-deutschen Armee im 19. Jahrhundert. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8305-3140-1.
Lebensumstände
- Klaus Neitmann, Jürgen Theil: Die Herkunft der Brandenburger. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam, ISBN 3-935035-11-X.
- Ulrich Bräker: Lebensgeschichte und Natürliche Ebenteuer des Armen Mannes im Tockenburg. Reclam, Stuttgart 1993, ISBN 3-15-002601-6.
- Verlust-Listen der Königlich-Preußischen Armee. Kgl. Geh. Ober-Hofbuchdr., Berlin: Nr. [1.]1866–12.1866[?] (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
- Verlust-Listen der Königlich Preußischen Armee und der Grossherzoglich Badischen Division aus dem Feldzuge 1870 – 1871: 1 – 248. (Digitalisat).
- Zbigniew Gołasz, Sebastian Rosenbaum (Hrsg.): „Dem Regiment zur Ehr, dem Vaterland zur Wehr“. Preußische Regimenter in der Provinz Schlesien 1871–1914: Zwischen Militarismus und Alltagsleben. Oberschlesisches Landesmuseum, Ratingen 2023 (Ausstellungskatalog).
Organisation der Armee
- Hans Bleckwenn (Hrsg.): Das altpreußische Heer: Erscheinungsbild und Wesen. 1713–1807, 8 Teile in 16 Bänden, Osnabrück 1973ff., ISBN 3-7648-0187-5.
- Jörg Muth: Flucht aus dem militärischen Alltag. Rombach Verlag, Freiburg i. Br. 2003, ISBN 3-7930-9338-7 (auch für den Bereich Lebensumstände).
- Olaf Groehler: Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806. Das Heerwesen. 1. Auflage. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-013-9.
- Martin Guddat: Kürassiere Dragoner Husaren. Die Kavallerie Friedrichs des Großen. Verlag Mittler & Sohn, Bonn 1989, ISBN 3-8132-0324-7.
- Martin Guddat: Kanoniere Bombardiere Pontoniere. Die Artillerie Friedrich des Großen. Verlag Mittler & Sohn, Bonn 1992, ISBN 3-8132-0383-2.
- Martin Guddat: Grenadiere Musketiere Füsiliere. Die Infanterie Friedrichs des Grossen. Edition Nikol, Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg, ISBN 3-930656-38-8.
- Curt Jany, Eberhard Jany (Hrsg.): Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914. 3 Bände, Biblio Verlag, Osnabrück 1967 (erweiterte Auflage der Originalausgabe von 1928).
- Philip Haythornthwaite: Die Armee Friedrich des Großen. Infanterie & Kavallerie. Siegler Verlag, Sankt Augustin 2004, ISBN 3-87748-641-X.
- Dirk Oetting: Auftragstaktik. Frankfurt am Main/Bonn 1993.
- Heiger Ostertag: Bildung, Ausbildung und Erziehung. Eliteideal, Anspruch und Wirklichkeit im Offizierkorps im Kaiserreich 1871 – 1918. Paris/New York 1990, 374 S., ISBN 3-631-42489-2.
- Siegfried Fiedler: Heerwesen der Neuzeit – Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Kabinettskriege. ISBN 3-7637-5478-4.
Ausrüstung und Uniformierung
- Die neue Uniformirung und die grossen Manoeuvres in Preußen. In: Illustrirte Zeitung. Nr. 37. J. J. Weber, Leipzig 9. März 1844, S. 163–169 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753–1786., 4 Bände, Hardenberg, Dortmund 1984; Band I: ISBN 3-88379-444-9.
- Der bunte Rock in Preußen. Militär- und Ziviluniformen 17. bis 20. Jahrhundert in Zeichnungen, Stichen und Photographien aus dem Bestand der Kunstbibliothek Berlin. Ausgewählt u.- bearb. v. Ekhart Berckenhagen u. Gretel Wagner. Ausstellungskatalog Berlin 1981 u. Celle und Bonn-Bad Godesberg 1982. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1981, ISBN 3-88609-029-9.
- Werner Eckardt, Otto Morawietz: Die Handwaffen des brandenburg-preußisch deutschen Heeres – 1640–1945. 2. Auflage. Hamburg 1973.
- Hans Dieter Götz: Die deutschen Militärgewehre und Maschinenpistolen 1871–1945. 4. Auflage. Stuttgart 1985.
- Hans Dieter Götz: Militärgewehre und Pistolen der deutschen Staaten 1800–1870. Stuttgart 1978.
- Daniel Hohrath: Friedrich der Große und die Uniformierung der preußischen Armee von 1740 bis 1786 [Eine Publikation des Deutschen Historischen Museums]. 2 Bände, Verlag Militaria, Wien 2011, ISBN 978-3-902526-50-2.
- Richard Knötel, Herbert Knötel, Herbert Sieg: Farbiges Handbuch der Uniformkunde. 2 Bände, Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, ISBN 978-3-86047-165-4.
- A. Mila: Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der Königlich Preußischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878. Zugleich eine Ergänzungsschrift der Uniformirungs-Liste des Deutschen Reichs-Heeres. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Berlin: Mittler 1878. „Heere der Vergangenheit“ J. Olmes, Krefeld 1970.
- Heinrich Müller: Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806. Die Bewaffnung. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1991, ISBN 3-327-01072-2.
- Paul Pietsch: Die Formations- und Uniformirungs-Geschichte des preußischen Heeres. 1808–1910. Band I: Fußtruppen (Infanterie, Jäger, Schützen, Pioniere) und deren Landwehr. Verlag für nationale Literatur, Berlin 1911.
- Paul Pietsch: Die Formations- und Uniformirungs-Geschichte des preußischen Heeres. 1808–1912. Band II: Kavallerie, Artillerie, Train, generalität usw. Verlag für nationale Literatur, Berlin 1913.
- Carmen Winkel: Distinktion und Repräsentation. Deutung und Bedeutung von militärischen Uniformen im 18. Jahrhundert. In: Sandro Wiggerich, Steven Kensy (Hrsg.): Staat Macht Uniform. Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel? (= Studien zur Geschichte des Alltags. Nr. 29). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-09933-2, S. 127–145.
Weblinks
- Literatur von und über Preußische Armee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Armee Brandenburg-Preußens
- Sammlung Bleckwenn im Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam (geschlossenster privat zusammengetragener Bestand zur Geschichte der preußischen Armee des 18. Jahrhunderts)
- Website der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e. V. – gegründet 1898 –
- Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich 1815 von Willibald Alexis, 1815 (über die Preußische Armee in Frankreich)
Anmerkungen
- Es liegt die Vermutung nahe, dass die oft als Tick bezeichnete Förderung langer Kerls durchaus um Kalkül des Königs lag: „Mein ganzes Leben hindurch fand ich mich genötigt, zwei Leidenschaften anzuhängen, die ich nicht [sic!] hatte: eine war ungereimter Geiz und die andere eine ausschweifende Neigung für große Soldaten. Nur wegen dieser so sehr in die Augen fallenden Schwachheiten vergönnte man mir das Einsammeln eines großen Schatzes und die Errichtung einer starken Armee. Beide sind da, nun bedarf mein Nachfolger weiter keiner Maske.“ Bericht des Geheimen Rates von Schliestädt, Kommissar des braunschweig-wolfenbüttelschen Hofes, zitiert nach Georg Malkowsky: Die Kunst im Dienste der Staats-Idee. Berlin 1912. S. 110.
- Männer, welche das Reichsgebiet verlassen, die Reichsangehörigkeit verloren, eine andere Staatsangehörigkeit aber nicht erworben oder wieder verloren hatten, waren, wenn sie ihren dauernden Aufenthalt in Preußen nahmen, meldepflichtig und konnten nachträglich ausgehoben, jedoch im Frieden nicht über das vollendete 31. Lebensjahr hinaus im Dienst zurückgehalten werden. Dasselbe galt von den Söhnen ausgewanderter und wieder nach Preußen zurückgekehrter Personen, sofern die Söhne keine andere Staatsangehörigkeit erworben hatten. Die vorstehenden Bestimmungen fanden auch Anwendung auf Ausgewanderte, welche zwar eine andere Staatsangehörigkeit erworben hatten, aber vor vollendetem 31. Lebensjahre wieder Reichsangehörige wurden. § 11 Reichs-Militärgesetz Scan auf Commons
- So beschreibt Reif in seinem Beitrag die Wandlung der geschichtswissenschaftlichen Bilder zum Junkertum in: Etienne François, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, C.H.Beck Verlag, München 2001, Band 1, Kapitel: Die Junker, S. 520ff
- Der Inhalt des Abschnitts ist nachzulesen in: David E. Barclay: Preußens Verschwinden Ein Streifzug durch die angloamerikanische Literatur, in: Zeitschrift für Ideengeschichte (4) 2011, S. 52–64
Einzelnachweise
- Karl-Heinz Lutz, Martin Rink, Marcus von Salisch: Reform, Reorganisation, Transformation: Zum Wandel in den deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr, im Auftrag des MGFA, R. Oldenbourg Verlag, München 2010, Vorwort und Geleitwort
- Jany, Bd. I (Lit.), S. 546
- Siehe die Statistik in Großer Generalstab. Kriegsgeschichtliche Abteilung II (Hrsg.): Das Preußische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse. Mittler und Sohn, Berlin 1906, S. 104–107.
- Das Preußische Heer im Jahre 1812; Bd. 1; Großer Generalstab; Berlin 1912
- Curt Jany, S. 149.
- Lothar Gall: Der Kanonenkönig Alfred Krupp. In: Forschung Frankfurt, 7. Mai 2010, S. 56 ff. (pdf online)
- Militär-Convention vom 13. Juni 1871. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 32 vom 6. Oktober 1871, S. 342–349; Eckhart G. Franz, Peter Fleck, Fritz Kallenberg: Großherzogtum Hessen (1800) 1806–1918. In: Walter Heinemeyer, Helmut Berding, Peter Moraw, Hans Philippi (Hg.): Handbuch der Hessischen Geschichte. Band 4.2: Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815–1945. Die hessischen Staaten bis 1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Elwert. Marburg 2003. ISBN 3-7708-1238-7, S. 848.
- Hans-Joachim Neumann, S. 46
- Curt Jany, S. 228.
- Curt Jany, S. 254.
- Curt Jany:, S. 287.
- Andreas Wirsching: Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft. München 2000, S. 55 f.; Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. 6. Auflage, München 2002, S. 42.
- Hans Mommsen: Militär und zivile Militarisierung in Deutschland 1914 bis 1938. In: Ute Frevert (Hrsg.): Militär und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 273.
- Vgl. Carmen Winkel: Distinktion und Repräsentation: Deutung und Bedeutung von militärischen Uniformen im 18. Jahrhundert. In: Sandro Wiggerich, Steven Kensy (Hrsg.): Staat Macht Uniform. Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel? (= Studien zur Geschichte des Alltags 29). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-09933-2, S. 127–145.
- Achim Kloppert: Der Schlesische Feldzug von 1762, Hochschulschrift: Universität Bonn, Diss., 1988, S. 195
- Richard Knötel, Uniformenkunde, Teil 5 (Bände XIV-XVI und die dazu erschienenen „Mitteilungen“), digitalisiert, digital restauriert und als Digitaldruck-Ausgabe herausgegeben (von) Curt Hoffmann, Dresden 2020, S. 235.
- Hein: Das kleine Buch vom Deutschen Heere. Lipsius & Tischer, Kiel 1901, Digitalisat
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. II, S. 244
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 41
- Das Preussische Heer der Befreiungskriege, Band 1, Seite 27
- Moritz Ruhl: Uniformen. Leipzig Verlag von Moritz Ruhl, abgerufen am 23. Juni 2021.
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 23
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. II, S. 292
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 126
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. II, S. 28, S. 178
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 28
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 43
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 27
- Pietsch: Formations- und Uniformirungs-Geschichte, Bd. I, S. 248
- S. Schindelmeiser: Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970–1985), München 2010, S. 278.
- Karl-Heinz Lutz, Martin Rink, Marcus von Salisch: Reform, Reorganisation, Transformation: Zum Wandel in den deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr, im Auftrag des MGFA, R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 191–198
- Das kleine Buch vom deutschen Heere, Verlag von Lipsius & Tischer, Kiel und Leipzig 1901, S. 24 ff.
- Curt Jany, S. 326.
- Karl-Heinz Lutz, Martin Rink, Marcus von Salisch: Reform, Reorganisation, Transformation: Zum Wandel in den deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr, im Auftrag des MGFA, R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 68
- Wolfgang Neugebauer: Handbuch der preußischen Geschichte: Band III, Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens, Walter de Gruyter, 1992 Berlin New York, S. 365
- Karl-Heinz Lutz, Martin Rink, Marcus von Salisch: Reform, Reorganisation, Transformation: Zum Wandel in den deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr, im Auftrag des MGFA, R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 29f
- Karl-Heinz Lutz, Martin Rink, Marcus von Salisch: Reform, Reorganisation, Transformation: Zum Wandel in den deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr, im Auftrag des MGFA, R. Oldenbourg Verlag, München 2010, S. 67
- Klaus-Jürgen Bremm: Von der Chaussee zur Schiene. Militär und Eisenbahnen in Preußen, Frankreich und der Habsburgermonarchie bis 1848/50, Militärgeschichtliche Zeitschrift, Band 63, Heft 1. Seiten 1-52, S. 1f
- Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer: Moderne Preußische Geschichte, de Gruyter Verlag, 1981, Band 2, S. 763f
- Ralf Pröve: Stehendes Heer und städtische Gesellschaft im 18. Jahrhundert: Göttingen und seine Militärbevölkerung 1713-1756, R. Oldenbourg Verlag, München 1995, S. 2
- Hartmut Schustereit: Deutsche Militärverwaltung im Umbruch, Oberbaum Verlag 2000, S. 17
- als Beitrag erschienen in: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer: Moderne Preußische Geschichte, De Gruyter Verlag, 1981, Band 2, S. 855
- Christian Friedrich Wutstrack: Kurze historisch-geographisch-statistische Beschreibung von dem königlich-preussischen Herzogthume Vor- und Hinterpommern. Stettin 1793, S. 691–693.
- Gottfried Traugott Gallus: Geschichte der Mark Brandenburg für Freunde historischer Kunde. Band 6, Züllich und Freistadt 1805, S. 274 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg – Pommern, Kröner, Stuttgart 1996, S. 289–290.
- Olaf Groehler, S. 31.
- Jürgen Kloosterhuis: Legendäre „lange Kerls“. Quellen zur Regimentskultur der Königsgrenadiere Friedrich Wilhelms I., 1713-1740., Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2003, S. 222
- Jürgen Kloosterhuis: Katte, Ordre und Kriegsartikel: aktenanalytische und militärhistorische Aspekte einer „facheusen“ Geschichte, Duncker & Humblot, Berlin 2011, 2. Auflage, S. 61
- Olaf Groehler, S. 20.
- Martin Guddat: Handbuch zur preußischen Militärgeschichte 1688 – 1786, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 2012, S. 56
- Michael Reiff: Strandgut des Krieges: Die soziale Lage Kriegsversehrter in den deutschen Armeen des Absolutismus und der napoleonischen Zeit (1648–1815), in: Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, Bulletin, Jg. V, Heft 1 (2001), S. 56
- Wolfram Sternbeck: Die Invalidensiedlung in Berlin-Frohnau – Ein vergessenes Erbe Preußens. Hrsg.: Invalidenstiftung Berlin, Sutton Verlag, Berlin 2007
- Michael Reiff: Strandgut des Krieges: Die soziale Lage Kriegsversehrter in den deutschen Armeen des Absolutismus und der napoleonischen Zeit (1648–1815), in: Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, Bulletin, Jg. V, Heft 1 (2001), S. 57
- Karl H. Peter: Seeoffizieranwärter – ihre Ausbildung von 1848 bis heute (1969)
- Das kleine Buch vom deutschen Heere, Verlag von Lipsius & Tischer, Kiel und Leipzig 1901, S. 124 ff.
- Übertragungsfehler behoben gem. Hein: Das kleine Buch vom Deutschen Heere, Kiel und Leipzig 1901 S. 126
- Adolf Levenstein: Die Arbeiterfrage mit besonderer Berücksichtigung der sozialpsychologischen Seite des modernen Großbetriebes und der psychophysischen Einwirkungen auf die Arbeiter. München 1912. S. 68–75.
- Torsten Voß: Körper, Uniformen und Offiziere: Soldatische Männlichkeiten in der Literatur von Grimmelshausen und J.M.R. Lenz bis Ernst Jünger und Hermann Broch, Transcript Verlag, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3322-1, S. 269f.
- Karl-Volker Neugebauer, S. 223–224.
- Karl-Volker Neugebauer, S. 220 ff.
- §§ 10-11 Reichs-Militärgesetz vom 9. November 1867, Bundesgesetzblatt S. 131 Scan auf Commons
- siehe z. B. 8. Landwehr-Division (Deutsches Kaiserreich)
- Kaiserliches 'Gesetz über den Landsturm' vom 12. Februar 1875; Deutsches Reichsgesetzblatt Band 1875, Nr. 7, Seite 63–64 Scan auf Commons
- Reichsgesetzblatt 1888, S. 11 ff.
- siehe z. B. Württembergisches Landsturm-Infanterie-Regiment Nr. 13
- Etienne François, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, C.H.Beck Verlag, München 2001, Band 1, Kapitel: Die Junker, S. 526
- Grundlegend nachzulesen im Standardwerk von 1958 von Hans Rosenberg: Bureaucracy, Aristocracy, Autocracy. The Prussian Experience 1660–1815, Harvard University Press
- Christopher Clark: Preußen - Aufstieg und Niedergang 1600-1947, Pantheon Verlag, 2006, S. 10 Clark zitiert in einer Gesamtzusammenstellung der Debattengeschichte in seinem international beachteten Standardwerk Ludwig Dehio, einen bekannten Historiker, wonach der Nationalsozialismus kein Zufall gewesen sei, sondern «das aktuelle Symptom eines chronischen preußischen Gebrechens».
- Wolfgang Neugebauer: Handbuch der preußischen Geschichte: Band III, Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens, Walter de Gruyter, 1992 Berlin New York, S. 354
- Georg Heinrich von Berenhorst: Aus dem Nachlasse. Neudruck der Ausgabe, Dessau 1845 und 1847, Biblio-Verlag, Osnabrück 1978, ISBN 3-7648-0850-0. S. 187.
- Olaf Groehler, S. 66.
- Hauptsache Uniform. In: Tagesspiegel. 5. November 2003 (archive.org).
- Christopher Clark: Preußen - Aufstieg und Niedergang 1600-1947, Pantheon Verlag, 2006, S. 682
- Hans Bentzien: Unterm Roten und Schwarzen Adler – Geschichte Brandenburg-Preußens für jedermann, Verlag Volk&Welt, Berlin 1992, S. 286
- https://www.preussenchronik.de/thema_jsp/key=thema_preu%25dfen-mythos.html Das Internetangebot www.preussenchronik.de ist als Begleitangebot zur sechsteiligen Fernsehdokumentation entstanden, die 2000/2001 im Ersten Programm der ARD, im ORB-Fernsehen, im WDR-Fernsehen, auf B1 (SFB) und Phoenix gezeigt wurde.
- https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition
- https://www.dhm.de/sammlung-forschung/sammlungen00/militaria/uniformen.html
- Wolfgang Heil: Die Gemeinen Soldaten. Das Sozialleben der militärischen Unterschicht im altpreußischen Heer und seine Stellung in der altständischen Gesellschaft, 2001, S. 151
- so zum Beispiel Robert Michael Citino in: The German Way of War: From the Thirty Years' War to the Third Reich, University Press of Kansas, 2005
Autor: www.NiNa.Az
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Die Preussische Armee Vollform Koniglich Preussische Armee von 1644 bis 1701 Kurfurstlich Brandenburgische Armee war die Armee des preussischen Staates von 1701 bis 1919 Sie ging aus dem seit 1644 existierenden stehenden Heer Brandenburg Preussens hervor 1871 ging sie ins Deutsche Heer ein und wurde 1919 als Folge der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg aufgelost Kriegsflagge Preussens um 1816 Die militarische Starke dieser Armee war Voraussetzung fur die Entwicklung Brandenburg Preussens zu einer der funf europaischen Grossmachte des 18 und 19 Jahrhunderts Ihre Niederlage zu Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 stellte eine Zasur in ihrer Geschichte dar Sie leitete eine grundlegende Modernisierung unter Fuhrung von Gerhard von Scharnhorst ein die die Armee vollig veranderte Historiker sprechen deshalb von der altpreussischen Armee 1644 1807 und der neupreussischen Armee 1807 1919 Nach der Reform nahm die preussische Armee zwischen 1813 und 1815 an den Befreiungskriegen teil und leistete einen entscheidenden Anteil zur Befreiung der deutschen Staaten von der franzosischen Fremdherrschaft Wahrend der Zeit vom Wiener Kongress bis zu den deutschen Einigungskriegen wurde die preussische Armee zum Instrument der Restauration und trug wesentlich zum Scheitern der nationalstaatlich burgerlichen Revolution von 1848 bei Die militarischen Erfolge der preussischen Armee in den Einigungskriegen waren entscheidend fur den Sieg der verbundeten deutschen Truppen uber Frankreich Im Kaiserreich bildete sie den Kern des deutschen Heeres Die Verfassung von 1871 sah vor dass zu Kriegszeiten die preussischen Armeeverbande in die Verbande des deutschen Heeres integriert werden Im Ersten Weltkrieg war die preussische Armee damit rechtlich nicht selbstandig Nach Kriegsende musste Deutschland entsprechend den Vorschriften des Versailler Vertrags seine Landstreitkrafte auf 100 000 Mann verkleinern Die bestehenden Landerarmeen Preussens Bayerns Sachsens und Wurttembergs wurden aufgelost Eines der wichtigsten Merkmale der preussischen Armee das ihr Bild bis in die Gegenwart bestimmt war ihre bedeutende gesellschaftliche Rolle Ihr Einfluss auch im zivilen Teil des Staatswesens pragte Preussen als Inbegriff eines militaristischen Staates vgl Militarismus in Deutschland Geschichte Hauptartikel Geschichte der Preussischen Armee Die Preussische Armee wurde in ihrer Zeit als stehendes Heer stets Wandlungsprozessen unterschiedlicher Intensitat unterworfen in deren Folge die Armee umgruppiert neu ausgerichtet oder grundlegend reformiert wurde um die bewaffnete Macht wieder in Einklang mit neu aufgekommenen politisch gesellschaftlichen Verhaltnissen zu bringen Die Dynamik des technischen wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts sowie demografische und geistige Entwicklungen betrafen fast immer auch die Armee Dies sind Indizien fur enorme Wechselwirkungen zwischen Militar Gesellschaft Wirtschaft und Technik Aus diesem Grund sahen sich die politischen Fuhrungen der verschiedenen Zeitepochen immer wieder veranlasst Aufgaben und Rolle des Militars in Staat und Gesellschaft neu zu definieren und auch zu legitimieren Die jeweiligen Reformdiskurse und Reformvorhaben ihrer Zeit waren eingebettet in gesamteuropaische Entwicklungen denen sich die Armeeverantwortlichen stellten und versuchten Losungen darauf zu finden In einer Zeitlinie von etwa ab 1650 bis 1910 ergaben sich in der Armee Perioden schnellen Wandels die konjunkturhaft emporkamen und wieder abebbten um nach Implementierung der Reformziele durch eine neue Evolutionsphase abgelost zu werden Die fundamentalen Evolutionsetappen der preussischen Armee waren Ubergang vom temporaren Soldnerheer zum stehenden Heer ca 1650 bis 1680 Professionalisierung Vereinheitlichung Disziplinierung und Institutionalisierung von ca 1680 bis 1710 Ausbau und der Erhalt einer Armee ersten Ranges in Europa von ca 1710 bis 1790 Ablosung der Armee der Kabinettskriege durch eine Volksarmee von ca 1790 bis 1820 Restauration der Armee als Herrschaftsinstrument und quasi Pratorianergarde des Konigs von ca 1820 bis 1850 Ubergang zu einer modernen Massenarmee mit industrialisierter Kriegsfuhrung von ca 1850 bis 1910Unter dem Grossen Kurfursten 1640 1688 Brandenburgischer Soldat und Schalmeienpfeifer des Infanterieregiments Kurfurstin Dorothea nach 1675 Zeichnung von Maximilian Schafer Die Anfange der preussischen Armee als stehendes Heer liegen in der Regierungszeit des brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm dem Grossen Kurfursten 1640 bis 1688 In einer Sitzung des Geheimen Rates am 5 Juni 1644 wurde die Aufstellung einer stehenden Armee beschlossen Vorher hatte Brandenburg im Kriegsfall ein bezahltes Soldnerheer aufgestellt das nach Kriegsende wieder aufgelost wurde Dieses Verfahren so zeigte der Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges war nicht mehr zeitgemass Das Wachstum des Heeres erforderte massive Rekrutenaushebungen in Brandenburg Die notigen Rekrutenzahlen konnten nur mit Zwangsmassnahmen aufgebracht werden Die fur die neue Armee unternommenen Werbungen brachten allein in Kleve 4000 Mann zusammen Im Herzogtum Preussen konnten 1 200 regulare Soldaten und etwa 6000 Milizen ausgehoben werden In der Kurmark war die Bilanz aufgrund der dezimierten Bevolkerung weit geringer Lediglich 2400 Soldaten konnten ausgehoben werden Hinzu zu zahlen waren noch die 500 Musketiere der Leibgarde des Kurfursten Bereits 1646 zwei Jahre nach seiner Grundung bestand das kurfurstliche Heer aus 14 000 Mann 8000 regularen Soldaten und 6000 bewaffneten Milizen Friedrich Wilhelm war es auch der wesentliche Prinzipien der spateren preussischen Armee durchsetzte Verbindung des Werbesystems mit der Dienstpflicht einheimischer Bauernsohne Rekrutierung der Offiziere aus dem einheimischen Adel Finanzierung des Heeres durch die kurfurstlichen Domaneneinkunfte Im Zweiten Schwedisch Polnischen Krieg 1655 1660 erreichte das brandenburgisch preussische Heer bereits eine Gesamtstarke von rund 25 000 Mann einschliesslich Garnisonstruppen und Artillerie Vom Grossen Kurfursten personlich gefuhrt besiegten 8500 Brandenburger und 9000 Schweden 40 000 Polen in der Schlacht bei Warschau In diesem Krieg erlangte Friedrich Wilhelm im Vertrag von Oliva im Jahre 1660 die Souveranitat im Herzogtum Preussen Friedrich Wilhelm und sein Feldmarschall Derfflinger schlugen 1675 die schwedische Armee im Schwedisch Brandenburgischen Krieg in der Schlacht von Fehrbellin Anschliessend vertrieb die kurfurstliche Armee die Schweden aus Deutschland und spater aus Preussen wahrend der Jagd uber das Kurische Haff von 1678 Diesen Siegen verdankte Friedrich Wilhelm seinen Beinamen Der Grosse Kurfurst Wahrend der Regierung Friedrich Wilhelms erreichte die Armee zeitweise eine Friedensstarke von 7 000 und eine Kriegsstarke von 15 000 bis 30 000 Mann Unter Kurfurst und Konig Friedrich I 1688 1713 Bei Beginn des Reichskrieges mit Frankreich 1688 ordnete Kurfurst Friedrich III erstmals an dass zum Mannschaftsersatz neben der Werbung durch einzelne Regimenter auch seine lokalen kurbrandenburgischen Landesbehorden innerhalb des Reichs einen Teil der Rekruten aufzubringen haben Seither erganzte sich die Armeemannschaft mehrheitlich durch zwangsrekrutierte Inlander und weniger durch geworbene Auslander Im Jahr 1701 kronte sich Friedrich III zum Konig in Preussen Dies hatte zur Folge dass seine Armee seitdem koniglich preussisch und nicht langer kurbrandenburgisch hiess Der Name Preussen ging im Laufe des 18 Jahrhunderts auf den gesamten inner und ausserhalb des Reichs gelegenen brandenburg preussischen Staat uber Der Preis den Preussen fur die kaiserliche Anerkennung der Standeserhohung zu zahlen hatte war die Teilnahme am Spanischen Erbfolgekrieg Die preussischen Truppen nahmen unter anderem an den Schlachten von Hochstadt Ramillies Turin Toulon und Malplaquet teil Wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges teilte Friedrich I seine Truppen an die verschiedenen Kriegsschauplatze auf 5 000 Mann wurden in die Niederlande geschickt 8 000 Soldaten nach Italien Somit standen ungefahr 3 4 der preussischen Truppen im Dienst der Alliierten Schon zu der Zeit standen die preussischen Truppen im Ruf die besten Europas zu sein Die damit verbundene finanzielle Belastung zusammen mit seinem luxuriosen Lebensstil zwang den Konig die Armee nach Kriegsende zeitweilig auf 22 000 Mann zu reduzieren Es war die letzte Reduktion der brandenburg preussischen Armee 1692 wurde ein Militargericht gegrundet das die Disziplin der Soldaten heben sollte Um 1700 wurde in der preussischen Armee begonnen die Soldaten immer einheitlicher zu kleiden Eine uniforme Kleidung brachte mehrere Vorteile Erstens erfullte die Uniform die Soldaten mit einem gewissen Korpsgeist Zweitens war es leichter Freund und Feind zu unterscheiden Drittens wurde die Einkleidung der Soldaten durch die Massenanfertigung billiger In der preussischen Armee dominierte als Grundfarbe Blau Unter dem Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I 1713 1740 Friedrich Wilhelm I im Lustgarten beim Inspizieren des Potsdamer Infanterieregiments Lange Kerls Gemalde von Richard Knotel Besondere Bedeutung erlangte die Armee seit der Regierungszeit des Soldatenkonigs Friedrich Wilhelm I 1713 bis 1740 Friedrich Wilhelm I war es auch der 1733 das erste gesetzliche Rekrutierungssystem Kantonreglement einfuhrte welches bis 1814 Bestand haben sollte Ziel war es die oftmals gewaltsamen Werbungen der Armee zu beenden Das Kantonreglement erzwang eine Registrierung aller mannlichen Kinder zum Militardienst Zusatzlich wurde das Land in Kantone unterteilt denen jeweils ein Regiment zugeteilt wurde aus dem es die Wehrpflichtigen rekrutierte Die Dienstzeit eines Kantonisten Wehrpflichtiger betrug in der Regel zwei bis drei Monate im Jahr Den Rest des Jahres konnten die Soldaten zu ihren Hofen zuruckkehren Stadtische Burger waren oft vom Militardienst befreit hatten aber fur die Soldaten Quartiere bereitzustellen Erhaltene Beispiele sind die Hauser im Hollandischen Viertel Potsdams Die Vergrosserung des Heeres erfolgte schrittweise 1719 zahlte es bereits 54 000 1729 reichlich 70 000 1739 uber 80 000 Mann zum Vergleich im Jahre 1739 hatte Osterreich 100 000 Mann Russland 130 000 Mann Frankreich 160 000 Mann unter Waffen Preussen steckte als Zwerg in der Rustung eines Riesen In der Rangfolge der europaischen Staaten an 13 Stelle stehend besass es die dritt oder viertstarkste Militarmacht Insgesamt gab Preussen zu dieser Zeit 85 seiner Staatsausgaben fur das Heer aus Was zur Ebenburtigkeit mit den Grossmachtheeren noch fehlte wurde durch die Qualitat der Ausbildung wettgemacht Als Lehr und Mustertruppe diente das Konigs Regiment der Langen Kerls in Potsdam Dieses Regiment entsprang der Soldatenliebhaberei des Soldatenkonigs Der Konig liess in allen Himmelsrichtungen Europas Werbeoffiziere aussenden um aller grossgewachsenen Mannern ab 1 88 Meter habhaft zu werden die es gab Diese Leidenschaft des Konigs fur lange Kerls hatte einen praktischen Sinn da diese Gewehre mit langeren Laufen benutzen konnten Der Ladestock konnte schneller aus dem Vorderlader gezogen und eingefuhrt werden Damit konnten diese genauer und weiter im Gefecht schiessen Ein entscheidender Vorteil gegenuber anderen Armeen Das Regiment umfasste drei Bataillone mit 2400 Mann Das Offizierskorps bestand seit der Regierungszeit Friedrich Wilhelm I im Wesentlichen aus Angehorigen des Adels Dieser musste allerdings regelrecht systematisch gezwungen werden in die Armee einzutreten Friedrich Wilhelm I verbot dem Adel den Militardienst in einer anderen als der preussischen Armee Weiterhin erliess er die Anordnung dass der Adel seine Sohne im Alter von 12 18 Jahren zur Ausbildung und Erziehung in das neu geschaffene Kadettenkorps zu geben hatte Somit wurde der Adel ahnlich den einfachen Bauern oder Burgern einer Dienstpflicht unterworfen Grundsatzlich wurden in Friedenszeiten nur in Ausnahmefallen langgediente und besonders bewahrte nichtadlige Unteroffiziere zu Offizieren ernannt Obwohl Friedrich Wilhelm I als Soldatenkonig in die Geschichte einging fuhrte er in seiner gesamten Amtszeit seine Armee nur einmal in den Krieg und zwar wahrend des Grossen Nordischen Krieges in der Belagerung von Stralsund 1715 Unter Friedrich dem Grossen 1740 1786 bis zur Niederlage von 1806 Der Nachfolger von Friedrich Wilhelm I Friedrich der Grosse 1740 1786 begann nach Neugliederung der preussischen Infanterie ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung die Schlesischen Kriege und in europaischer Perspektive den ubergeordneten Osterreichischen Erbfolgekrieg Die preussische Armee unter der Fuhrung von Feldmarschall Kurt Christoph von Schwerin besiegte am 10 April 1741 in der Schlacht bei Mollwitz die osterreichischen Truppen und entschied so den ersten Schlesischen Krieg zu Gunsten Preussens Osterreich versuchte Schlesien im Zweiten Schlesischen Krieg zuruckzuerobern Die preussische Armee hatte sich jedoch in den zwei Friedensjahren um neun Feldbataillone 20 Husarenschwadronen darunter 1 Schwadron Bosniaken und sieben Garnisonsbataillone vermehrt Ausserdem fuhrte man bei der Kavallerie und der Infanterie am 1 Juni 1743 ein neues Reglement ein in dem die Erfahrungen des Ersten Schlesischen Krieges berucksichtigt wurden So wurden Osterreich und Sachsen in der Schlacht bei Hohenfriedeberg 1745 besiegt Besonders die Husaren auch Zietenhusaren genannt unter der Fuhrung von General Zieten konnten sich in dieser Schlacht auszeichnen Schlacht bei Hohenfriedeberg Angriff des preussischen Grenadiergardebataillons 4 Juni 1745 Historiengemalde von Carl Rochling Osterreich verbundete sich daraufhin mit Frankreich im Zuge der Diplomatischen Revolution 1756 Osterreich Frankreich und Russland standen gemeinsam gegen Preussen Friedrich der Grosse griff seine Feinde mit einer Armee von 150 000 Mann praventiv an womit er den Siebenjahrigen Krieg ausloste Obwohl zahlenmassig unterlegen erreichte die preussische Armee 1757 beachtenswerte Siege in der Schlacht bei Rossbach und der Schlacht bei Leuthen Hingegen wurden die preussischen Krafte 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf deutlich besiegt Mit schwindenden physischen Reserven gewann vor allem der Kleinkrieg immer grossere Bedeutung Um die Uberlegenheit der Osterreicher Grenzer Panduren und Russen Kosaken hier ausgleichen zu konnen stellte Friedrich Freibataillone Dreimal blau und dreimal des Teufels ein exekaberes Geschmeiss auf und griff sogar mit Aufstellung von Milizeinheiten der militarischen Entwicklung der Befreiungskriege vor Der offensiv orientierte Friedrich II war ein Verfechter der Schiefen Schlachtordnung welche betrachtliche Disziplin und Mobilitat der Truppen erforderte Dabei wurde der Grossteil seiner Streitkraft auf den linken oder rechten Flugel des Feindes konzentriert Diese liess er gestuft um die gegnerische Flanke vorrucken Um den Zug zu vertuschen griff Friedrich gleichzeitig die gegnerische Linie mit weiteren Einheiten frontal an um den Gegner beschaftigt zu halten damit der keine Zeit bekam seine Formation dem Zug anzupassen Wenn die Truppen nah an der Flanke des Gegners positioniert waren konnten die preussischen Einheiten lokale Uberlegenheit erlangen in die Flanke eindringen und die feindlichen Reihen von der Seite her aufrollen und die Formation damit sprengen Obwohl diese Taktik bei Kunersdorf fehlschlug wurde sie mit grossem Erfolg in der Schlacht von Leuthen und der Schlacht von Rossbach angewandt Gegen Ende des Siebenjahrigen Krieges begann Friedrich II neue Taktiken auszuarbeiten um die schrage Gefechtsreihe zu ersetzen Die Schlacht von Valmy am 20 September 1792 von Horace Vernet Die preussische Niederlage schien unausweichlich doch Friedrich der Grosse wurde durch das Mirakel des Hauses Brandenburg gerettet Der plotzliche Tod der Zarin Elisabeth fuhrte zum Ausscheiden Russlands aus dem Krieg und zur Rettung Preussens Der Besitz Schlesiens wurde im Frieden von Hubertusburg 1763 bestatigt Am Ende von Friedrichs Regierungszeit 1786 war die preussische Armee ein fester Bestandteil der preussischen Gesellschaft geworden Die Mannschaftsstarke der preussischen Armee betrug etwa 193 000 Soldaten Die Franzosische Revolution veranlasste Preussen im Bundnis mit Osterreich zu einer gegenrevolutionaren Invasion Frankreichs Infolge der Kanonade bei Valmy am 20 September 1792 endete sie mit dem Ruckzug der preussischen Armee Das Ereignis markierte in aller Welt den entscheidenden ersten Erfolg Frankreichs im Ersten Koalitionskrieg Der Nachfolger Friedrichs des Grossen sein Neffe Friedrich Wilhelm II kummerte sich kaum um die Armee Er hatte wenig Interesse an militarischen Fragen und ubertrug die Verantwortung fur sie vor allem an Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig an Wichard von Mollendorff sowie an Ernst von Ruchel In der Folgezeit busste die Armee ihren militarischen Qualitatsstandard ein Gefuhrt durch alternde Veteranen der Schlesischen Kriege zudem schlecht ausgerustet konnte sie nicht mit der franzosischen Armee der Napoleonischen Kriege mithalten Von der Heeresreform unter Scharnhorst bis zu den Befreiungskriegen Gerhard von Scharnhorst als Generalmajor vor 1813 Gemalde von Friedrich Bury Einen grossen Umbruch brachte das Jahr 1806 Das Heer das bis dahin aus Zwangsverpflichteten und Geworbenen bestand wurde in der Schlacht bei Jena und Auerstedt von der franzosischen Armee vernichtend geschlagen Preussen verlor als Folge dieser Niederlage im Frieden von Tilsit 1807 grosse Teile seines Territoriums und die Armee wurde auf eine Starke von 42 000 Mann begrenzt Daraufhin begann Gerhard von Scharnhorst die Heeresreform August von Gneisenau Carl von Clausewitz und andere Offiziere halfen ihm bei der Reorganisation des Heeres Scharnhorst offnete die Armee fur Burgerliche mit dem Ziel den Leistungsgedanken vor den Geburtsrechten des Adels zu verstarken Dies galt besonders fur das Offizierskorps Das Burgertum und der Adel sollten eine neue Offiziersschicht bilden die des wissenschaftlich gebildeten Offiziers Er befurwortete das Konzept der Massenaushebung franzosisch levee en masse fur das preussische Heer um die begrenzte preussische Armee zu verstarken daraufhin wurde die Landwehr als Miliz geschaffen die eine Starke von 120 000 Mann erreichte Nach Abschluss der Reorganisation im September 1808 dienten von den 142 preussischen Generalen des Jahres 1806 nur noch 22 von den ubrigen waren 6 gefallen und 17 strafweise ausgeschieden Scharnhorst fuhrte das Krumpersystem ein indem bis zu einem Drittel der jeweiligen Soldaten beurlaubt und durch neue Rekruten ersetzt wurde Dadurch wurde die festgesetzte Hochststarke von 42 000 Mann nicht umgangen und doch ein Reservoir an dienstfahigen Mannern geschaffen Scharnhorst reformierte ebenfalls den Strafenkatalog Stockprugel und der Spiessrutenlauf wurden verboten stattdessen sah das neue System nur noch Arreststrafen vor Bei kleineren Vergehen wurden die Strafen entsprechend abgestuft vom Nachexerzieren bis hin zum Arbeitsdienst oder der Strafwache Diese Reform der Disziplinarstrafen war notwendig damit das Konzept des Volksheeres aufgehen konnte Das Bild des in den Dienst gepressten Soldaten der mit Desertion drohte und den man mit Gewalt in der Armee halten musste sollte abgelost werden Stattdessen sollte der Soldat ein angesehener ehrenhafter Berufsstand werden der seine Pflichten freiwillig erfullt Der Erfolg dieser Reformpolitik ermoglichte Preussen wenige Jahre spater an den Befreiungskriegen erfolgreich teilnehmen zu konnen Der Bundnisvertrag vom 24 Februar 1812 verpflichtete Preussen zur Stellung eines Hilfskorps von 20 000 Mann 14 000 Mann Infanterie 4000 Mann Kavallerie 2000 Mann Artillerie mit 60 Kanonen fur den Krieg gegen Russland Dieses Hilfskorps wurde der 27 Division des X Armeekorps der Grande Armee zugeteilt Die teilnehmenden Bataillone und Regimenter wurden per Losentscheid ausgesucht Das preussische Hilfskorps Yorcksches Korps geriet aber nicht in den Untergang der Grossen Armee auf ihrem Weg nach Moskau und zuruck da es auf der linken Flanke in Kurland eingesetzt war Widerrechtlich wurden dagegen auf direkten Befehl Napoleons zwei Stammkompanien der preussischen Artilleriebrigade der franzosischen Garde Artillerie als Trainsoldaten angeschlossen Diese kamen bis nach Moskau und sind dort im Gefolge der Garde Artillerie mit untergegangen Von diesen beiden Einheiten gab es fast keine Ruckkehrer Trotz einiger Gefechte konnte das Hilfskorps von Yorck weitgehend geschont werden und bildete nach einer Erganzung im Januar Februar 1813 in Tilsit den Kern der ersten Truppen im Befreiungskampf gegen Frankreich Nach der Niederlage der Grande Armee in Russland wurde am 30 Dezember 1812 bei Tauroggen Taurage in Litauen der Waffenstillstand zwischen Preussen und Russland durch den preussischen Generalleutnant Graf Yorck und von Diebitsch General der russischen Armee unterzeichnet Yorck handelte dabei aus eigener Initiative ohne Befehl seines Konigs Die Konvention besagte dass Yorck seine preussischen Truppen aus der Allianz mit der franzosischen Armee herauslosen solle In Preussen wurde dies als Beginn des Aufstandes gegen die franzosische Fremdherrschaft verstanden Als am 17 Marz 1813 das Volk zum Befreiungskampf aufgerufen wurde standen 300 000 preussische Soldaten 6 Prozent der Gesamtbevolkerung bereit Fur die Dauer des Krieges wurde die Allgemeine Wehrpflicht eingefuhrt ab 1814 galt sie auch fur die Friedenszeit Neben dem Stehenden Heer und der Landwehr wurde mit dem vom 21 April 1813 noch ein drittes Aufgebot geschaffen der sogenannte Landsturm der nur fur den Verteidigungsfall eingesetzt werden konnte und das letzte Aufgebot darstellte Am Ende des Jahres 1815 hatte die preussische Armee eine Starke von 358 000 Mann Vom Wiener Kongress bis zu den Einigungskriegen Koniglich preussische Gendarmen Unteroffiziere zu Pferd und zu Fuss ca 1840 Nach dem Wiener Kongress wurde ein Grossteil der Landwehr und ein Teil der Linienarmee demobilisiert so dass die Starke von 358 000 Mann 1815 auf etwa 150 000 Mann im Jahre 1816 sank In den Jahren zwischen 1816 und 1840 Tod Friedrich Wilhelm III wurde der Militarhaushalt infolge eines strukturellen Haushaltsdefizits des preussischen Staates durch vielerlei Sparmassnahmen begrenzt 1819 betrug der Militaranteil am Staatshaushalt 38 1840 waren es 32 Nach den Befreiungskriegen verblassten viele der zum Teil idealistisch gedachten Militarreformen Dies ging mit der allgemeinen Restauration der alten Zustande einher Die Landwehr war nicht in der Lage den Platz den ihr neben dem stehenden Heer zugedacht war einzunehmen da ihr militarischer Wert zu begrenzt war Der Offiziersberuf stand zwar weiterhin dem Burgertum offen jedoch wurde die Adelsschicht offensichtlich bevorzugt So wurde die preussische Armee wieder ein Hort fur konservative aristokratische und monarchische Gesinnung Wahrend der Revolution von 1848 war die preussische Armee das Instrument das dafur sorgte dass die Revolution scheiterte und die Herrschaftsstrukturen unangetastet blieben Obwohl Preussen mit der Verfassung von 1850 eine konstitutionelle Monarchie geworden war wurden die Soldaten auf die Person des Herrschers und nicht auf die Verfassung vereidigt 1859 wurde Albrecht von Roon Kriegs und Marineminister von Wilhelm I beauftragt eine Heeresreform durchzufuhren um sich den veranderten Verhaltnissen anzupassen Die Ursachen fur den erneuten Reformbedarf lagen im technischen Fortschritt und der stark gestiegenen Bevolkerungszahl Die Heeresgrosse lag wie 1816 bei 150 000 Mann Weiterhin zeigte sich nach zwei chaotischen Mobilmachungen 1850 und 1859 dass die Landwehr fur einen Verteidigungskrieg zwar gut zu gebrauchen war jedoch bei einem Angriffskrieg nur von begrenztem Wert Erste Seite Aus den Verordnungen fur die hoheren Truppenfuhrer vom 24 Juni 1869 von Helmuth von Moltke Sein Ziel war es das System von Scharnhorst auszudehnen und eine bewaffnete Nation zu schaffen Um dies zu erreichen schlug er in seiner Heeresreform vor die Wehrpflicht bei drei Jahren beizubehalten die Rekrutenzahl um 1 3 zu erhohen das Feldheer zu vergrossern und die Landwehr zu verkleinern Durch einen dadurch ausgelosten Verfassungskonflikt wurde die Reform erst 1866 vom Norddeutschen Bund angenommen Durch die weitere Zuruckdrangung der Landwehr wurde der Prozess der Entburgerlichung des Heeres weiter vorangetrieben Ausserdem wurde in dieser Zeit 1850er und 1860er die veraltete Ausrustung modernisiert Die preussische Armee war die erste die die gesamte Infanterie mit gezogenen Gewehren den Zundnadel Hinterladern ausstattete Ebenso wurden die bisherigen glattgebohrten Geschutze allmahlich durch neue Geschutze mit gezogenen Geschutzrohren ersetzt Im Mai 1859 bestellte das Allgemeine Kriegsdepartement bei Alfred Krupp 300 Kanonen aus Gussstahl vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Osterreich Frankreich und Italien Sardinischer Krieg Krupp verwarf angesichts dieses Grossauftrags seine Idee die Kanonenproduktion und entwicklung einzustellen Der starke Drill Exerzieren und Formaldienst der noch von Friedrich Wilhelm I stammte wurde von einem besseren Ausbildungssystem verdrangt Gefechtsubungen und Scheibenschiessen gewannen an Bedeutung Dadurch stieg die Kampfkraft der Armee Die lange Zeit vernachlassigte Berufsausbildung der Offiziere brachte man wieder auf einen hohen Stand wegweisend waren hier die Verordnungen fur die hoheren Truppenfuhrer vom 24 Juni 1869 von Helmuth von Moltke So wurde die preussische Armee wieder eine der kampfkraftigsten ihrer Zeit Dies zeigte sich auch im Deutsch Danischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg 1866 Im Kaiserreich Preussische Husaren fruhes 20 Jh Mit der Grundung des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871 wurde die preussische Armee zum Kernbestandteil des Deutschen Heeres die Badische Armee ging als XIV Korps in ihr auf Auch die Armee des Grossherzogtums Hessen wurde mit Militarkonvention vom 13 Juni 1871 zum 1 Januar 1872 als Grossherzoglich Hessische 25 Division eingegliedert Die preussische Armee blieb in Friedenszeiten rechtlich neben den anderen Landerarmeen Sachsische Armee Bayerische Armee Wurttembergische Armee bestehen So gab es nach Artikel 63 Absatz 1 der Reichsverfassung vom 16 April 1871 zu Kriegszeiten ein gesamtdeutsches Heer das dem Oberbefehl des Kaisers unterstand In Friedenszeiten dagegen war den Bundesfursten mit eigenem Heer Preussen Sachsen Wurttemberg und Bayern der Oberbefehl vorbehalten Somit hatte in Friedenszeiten der preussische Konig der zugleich deutscher Kaiser war den Oberbefehl uber die preussische Armee Zudem behielt das preussische Parlament in Friedenszeiten das Etatrecht fur den Militarhaushalt Durch die Reichsgrundung besass kein Bundesstaat mehr ein souveranes Kriegfuhrungsrecht Die preussische Armee als rechtlich eigenstandige Armee wurde 1919 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mit der Aufstellung der Reichswehr aufgelost Ein wichtiges Nachschlagewerk fur und uber die preussische Armee war und ist noch heute zum Beispiel fur Historiker oder Genealogen die regelmassig vom Kriegsministerium zu Berlin herausgegebene Rangliste Die Gesamtstarke der kur brandenburgisch preussischen Armee zu ausgewahlten Zeitpunkten ihres Bestehens Jahr 1646 1656 1660 1688 1713 1719 1729 1740 1756 1786 1806Soldaten 14 000 25 000 8 000 30 000 38 000 54 000 70 000 83 000 150 000 193 000 240 000Jahr 1807 1813 1815 1825 1840 1859 1861 1867 1870 1875 1888Soldaten 63 000 300 000 358 000 130 000 135 000 150 000 211 000 264 000 313 000 325 000 377 000Nach der Auflosung Artikel 160 des Versailler Vertrages begrenzte die Grosse des nicht nur preussischen Landheeres im Deutschen Reich auf 100 000 und die der Marine auf 15 000 Berufssoldaten Der Unterhalt von Luftstreitkraften Panzern schwerer Artillerie U Booten und Grosskampfschiffen war dem Reich untersagt Zugleich wurde die Auflosung von Generalstab Kriegsakademien und Militarschulen verfugt Die meisten Soldaten wurden entlassen viele hatten Schwierigkeiten sich nach dem Krieg im Zivilleben zurechtzufinden Reichswehrminister Otto Gessler begnugte sich wahrend seiner Amtszeit mit begrenzten politischen und administrativen Aufgaben es gelang dem Chef der Heeresleitung Hans von Seeckt die Reichswehr der Kontrolle des Reichstages weitgehend zu entziehen Unter Seeckt entwickelte sich die Reichswehr zu einem Staat im Staate Sie fuhlte sich eher einer abstrakten Staatsidee als der Verfassung verpflichtet und stand der politischen Linken mit ausgepragtem Misstrauen gegenuber V Seeckt war 1885 in die preussische Armee eingetreten und hatte bis 1918 eine steile Karriere gemacht Wahrend des Kapp Putsches 1920 verweigerte Seeckt den Einsatz der Reichswehr gegen die putschenden Freikorps den Aufstand der Roten Ruhrarmee liess er aber brutal niederschlagen Die Reichswehr organisierte ausserdem mit der sogenannten Schwarzen Reichswehr eine geheime und mit paramilitarischen Formationen vernetzte Personalreserve als deren Fuhrungskader sie sich begriff 1926 wurde v Seeckt gesturzt Unter der Reichsprasidentschaft Hindenburgs erlangte die Reichswehrfuhrung zunehmenden politischen Einfluss und bestimmte schliesslich auch die Zusammensetzung der Reichsregierungen mit Dadurch trug die Reichswehr massgeblich zur Entwicklung eines autoritaren Prasidialsystems wahrend der Endphase der Weimarer Republik bei Uniformierung und militarisches BrauchtumAllgemeines Grenadier Offizier Unteroffizier des Infanterie Regiments Furst Leopold von Anhalt Dessau 1698 von Richard Knotel Weisse Fusilier Leibgarde 1708 Korporal li Offizier 2 v r tragen gewechselte Farben Uniformen im modernen Sinn wurden erst mit Einfuhrung der stehenden Heere und der Grundung von Textilmanufakturen eingefuhrt Die Grundfarbe der Infanterieuniformen war in Kurbrandenburg Preussen seit einem kurfurstlichen Erlass von 1691 blau Schon vorher hatte Blau dominiert doch weil bis dahin die Obristen uber die Uniformierung ihrer Regimenter bestimmten waren manche Truppen auch rot oder grau montiert Blau war allerdings gunstig in der Herstellung und meist die Farbe der ressourcenschwachen protestantischen Staaten im Nordosten Europas wie zum Beispiel Schweden oder Hessen Kassel Im Gegensatz dazu trugen reiche romisch katholische Staaten im Allgemeinen helle Weiss Grau und Gelb reiche protestantische Staaten rote Uniformrocke Kurhannover Danemark Grossbritannien Ursprunglich wurde in Brandenburg Preussen die Uniform Livree oder Montierung genannt erst ab Friedrich II setzte sich die Bezeichnung Uniform durch die alten Begriffe haben sich aber umgangssprachlich noch lange behauptet Als grobe Regel galt dass der preussische Soldat einmal im Jahr eine neue Uniform bekam insgesamt gab es bis zu funf Garnituren Die erste Garnitur wurde zur Parade angelegt die zweite als Ausgehuniform die dritte und vierte Garnitur zum taglichen Dienst und die funfte Garnitur sofern vorhanden lag fur den Kriegsfall in der Kammer Jeder Soldat konnte nachdem er eine Austauschgarnitur erhielt seine alte Uniform zur freien Verfugung behalten In der Regel wurde diese zur Einkleidung der Familienmitglieder weiterverwendet So kam es dass besonders auf dem Land die ausgesonderten Uniformen durch die Zivilbevolkerung jahrelang getragen wurden Hergestellt wurden die preussischen Uniformen zum grossten Teil durch das extra dafur im Jahre 1713 durch konigliche Weisung gegrundete konigliche Lagerhaus in Berlin Insbesondere die Offiziersuniform erfullte nicht nur reprasentative Funktion sondern wurde von ihren Tragern auch im Rahmen einer jeweils spezifischen Regimentskultur als Distinktionsmittel genutzt Auch ohne Dienstgradabzeichen liessen sich uber Details der Uniform z B Hutfedern Portepees Binnendifferenzierungen vornehmen Infanterie Kurbrandenburgisch preussische Infanterieuniformen 1644 1709 Der oben erwahnte Erlass Friedrich III I von 1691 hatte ferner verfugt dass alle Fuss Regimenter blaue Rocke mit roten Aufschlagen zu tragen hatte Der Garde waren weisse Aufschlage vorbehalten Offiziere und Unteroffiziere konnten der Mode der Zeit entsprechend umgekehrte bzw gewechselten Farbe tragen In diesem Fall besass der Rock die Farbe der Armelaufschlage der einfachen Mannschaften Die Aufschlage waren dagegen in der Farbe des Mannschaftsrocks gehalten Erst ab 1709 mussten alle Dienstgrade desselben Regiments die gleiche Rockfarbe tragen Bis dahin gestaltete sich die Uniformierung der Infanterie wie folgt Blauer vorne offener Rock dazu Halsbinde Weste Hosen und Strumpfe in Regimentsfarben Die Aufschlage rot bei der Churfurstlichen Garde aber weiss seit 1705 1708 Fusiliergarde bzw Weisse Fusilier Leibgarde Breite Halbschuhe mit Spangen eine grosse Patronentasche und einen breiten aufgeschlagenen Hut oder Grenadiermutze Die Offiziere und Korporale Sergeanten und Fouriere trugen den Uniformrock in umgekehrten bzw gewechselten Farben hier also rot dazu blaue Aufschlage Die Feldwebel und Gefreiten Korporale trugen jedoch Rock und Aufschlage wie die Mannschaften die Aufschlage aber mit doppelter Metalltresse eingefasst Die Offiziere und Unteroffiziere unterschieden sich ferner durch bessere Stoffe Offiziere zusatzlich anhand eleganterer Schnitte und aufwandigerer Dekorationen Der Hutrand bei Offizieren Gefreiten Korporalen und Unteroffizieren mit Metalltresse besetzt bei der Garde die beiden ersteren dazu mit Federbesatz Plumage Mannschaften Unteroffiziere und Offiziere waren einheitlich mit dem Degen bewaffnet Die Truppe fuhrte anfangs die Luntenschloss Muskete dann die Steinschloss Muskete mit Spund dann Tullenbajonett Korporale Sergeanten und Fouriere stattdessen die Hellebarde Feldwebel das neu aufgekommene Steinschlossgewehr sowie eine schwarz weisse Scharpe aus Kamelhaar und ein eigenes silbernes Portepee Gleiche Scharpe und Portepee fur die Gefreiten Korporale Wichtigste Standesabzeichen der Offiziere waren seit 1701 der silberne Ringkragen sowie die in den silber schwarzen Farben der Hohenzollern zu tragende Huftscharpe und Portepee Spater kam das Sponton hinzu Altpreussische Infanterieuniformen 1709 1806 Preussische Fusiliere des Regiments Prinz Heinrich von Preussen No 35 im Jahre 1757Preussische Fusiliere mit Kasketts Offizier links mit Zweispitz 1792 1709 wurde ein Reglement fur einheitliche preussische Uniformen eingefuhrt Es wurde von allen Soldaten Mannschaften Unteroffizieren und Offizieren im Prinzip der gleiche blaue Rock getragen Die Rocke unterschieden sich in der Qualitat der Stoffe und der Schnitte Dazu eine weisse oder gelbe Weste und eine gleichfarbige Hose Die Gamaschen waren anfangs weiss ab 1756 schwarz mit Halbschuhen Stiefel wurden zumeist nur von den Stabsoffizieren und Generalen getragen Armel Rabatten Kragen und Aufschlage waren in den Regimentsfarben ausgefuhrt Ebenso war das jeweilige Regiment an der Form der Armelaufschlage sowie der Farbe und der Gestalt der Knopfe Borten Schleifen Tressen und Stickereien zu erkennen Kopfbedeckung war der Dreispitz bei den Grenadieren und Fusilieren die Grenadier oder Fusiliermutze bei Grenadier und Fusilieroffizieren aber der Hut Mit der Thronbesteigung des nuchternen Friedrich Wilhelm I wurde die Uniformierung vereinfacht und annahernd auch vereinheitlicht nicht zuerst im Sinne einer gesteigerten Praxistauglichkeit sondern aus Grunden der Kostenersparnis Mannschaften und Unteroffiziere erhielten eng geschnittene Uberrocke die Schossumschlage zuruckgeknopft bei Unteroffizieren die Aufschlage und die Rabatten mit Metalltresse eingefasst Der Offiziersrock etwas weiter geschnitten und mit fallenden Schossen dazu auf Brust und oder Aufschlagen je nach Regiment Posamentenbesatz aus Metalltresse der von einem verschlissenen Rock leicht abgetrennt und auf einen neuen Rock wieder aufgenaht werden konnte Die kostspielige und nicht wiederverwendbare Bestickung der Offiziersuniformen wurde verboten Der Hut bei Gefreiten Korporalen und Unteroffizieren mit Metalltresse eingefasst bei den beiden letzteren zusatzlich mit schwarz weiss geviertete Hutpuschel letzterer auch bei Grenadierunteroffizieren an der Mutzenspitze Die Truppe mit Steinschlossgewehr Unteroffiziere am Mannschaftssabel eine schwarz weisse Quaste und als Statuswaffe das Kurzgewehr in Form einer Partisane oder eines Hakenspiesses unterschiedlich fur Musketiere Grenadiere und Fusiliere Dem Feldwebel war seit 1741 in der Garde und ab 1789 allgemein am Mannschaftssabel das Offiziersportepee erlaubt Alle Unteroffiziere den Korporalstock mittels dessen Handschlaufe im zweitobersten Knopfloch der rechten Brustrabatte befestigt das untere Ende des Stocks durch die zusammenknopften Rockschosse gesteckt Stabsoffiziere und Generale statt der Gamaschen schwarze Reitstiefel Generale trugen ihre Regimentsuniform seit 1742 jedoch die Hutkrempe mit weissem Federbesatz Plumage Offiziere und Unteroffiziere lederne Handschuhe Bei allen Truppen zu Fuss von 1787 bis 1798 das Kaskett fur Unteroffiziere und Mannschaften dann Ruckkehr zum Hut Musketiere bzw zu einer neuartigen Grenadiermutze Die Fusiliere ab 1801 den Tschako als Novum in der preussischen Armee Jager trugen einen grunen Rock mit gruner Weste und dazu eher olivefarbene Hosen mit schwarzen Gamaschen ab 1760 Stiefel Neupreussische Infanterieuniformen 1806 1871 Uniformen der Landwehr 1813Uniformen der Garde und Linientruppen 1813 Infolge der franzosischen Revolution und den sich anschliessenden Erfolgen der napoleonischen Armeen nach 1789 passten sich die auch die preussischen Uniformen ein Stuck weit dem neuen franzosischen Stil an Trotzdem glichen sie bis zum Untergang der altpreussischen Armee in der Schlacht von Jena und Auerstedt noch weitgehend den Uniformen zu den Zeiten Friedrichs II Im Zuge der Heeresreformen nach dem Untergang der altpreussischen Armee 1806 wurden auch neue Uniformen eingefuhrt Die Grundfarbe blieb blau Die neuen Rocke waren der Mode entsprechend sehr kurz die Hosen weit nach oben gezogen teilweise jetzt eher grau sehr hohe Stehkragen Rock und Hose sehr eng geschnitten Als Kopfbedeckung wurde das Tschako in einer hohen und weiten Form eingefuhrt Schulterstucke bzw Epauletten zur Unterscheidung der Dienstgrade wurden ab 1808 eingefuhrt Die neu entstandene Landwehr hatte eine einfach gehaltene Uniform mit einer Litewka aus blauem oder schwarzem Tuch mit farbigem Kragen und weiten leinenen Hosen Die Abzeichen am Kragen Aufschlagvorstoss Mutzenrand und Deckelvorstoss waren in den Farben der jeweiligen Provinz gehalten Auf der Mutze trugen sie ein grosses Landwehrkreuz 1843 wurde ein neuer Helm im Volksmund Pickelhaube genannt eingefuhrt Die Glocke war anfangs sehr hoch geschnitten Allgemein anderten sich die Uniformen der Mode entsprechend Mitte des Jahrhunderts zu niedrigeren und weicheren Stehkragen langeren Rockschossen weiterem Hosenschnitt und niedrigerem Helm mit kurzeren und runden Augenschirmen in mehreren Schritten 1853 wurde der sogenannte Gefreiten Knopf am Kragen als Dienstgradabzeichen eingefuhrt 1866 kamen die endgultigen Schulterstucke fur die Offiziere Der Waffenrock wurde einreihig mit acht Knopfen Die Stiefel wurden niedriger bis zu der bekannten Knobelbecher Form Preussische Infanterieuniformen im Kaiserreich 1871 1919 Die Uniformen blieben bis zum Kriegsausbruch weitgehend unverandert Nach der Reichsgrundung wurde ab 1897 neben der Landeskokarde nun auch die Reichskokarde getragen 1907 wurde versuchsweise die erste feldgraue Uniform eingefuhrt die aber nur im Kriegsfalle angelegt werden sollte Die feldgraue Uniform erfuhr bis zum Kriegsbeginn und wahrend des Krieges noch einige Anderungen so wurde die Farbe beispielsweise eher ein Graugrun der Name Feldgrau aber beibehalten Im Weltkrieg wurde ausschliesslich eine feldgraue Uniform getragen anfangs die Pickelhaube mit Uberzug ab Mitte des Krieges wurde flachendeckend der Stahlhelm M1916 eingefuhrt Jager und Schutzen trugen einen dunkelgrunen Waffenrock und als Kopfbedeckung ein Tschako Die Artillerie trug ebenfalls einen dunkelblauen Waffenrock mit schwarzem Kragen Die Helmspitze endete in einer Kugel Die Soldaten des Trains trugen dunkelblaue Waffenrocke mit hellblauem Kragen und ein Tschako Kavallerie Die Kurassiere trug gelbliche Koller bzw Kollet auch Kollett zunachst aus Leder ab 1735 vermehrt aus Kirsey Das Kollet war vor der Brust zugehakt Hakenleiste Aufschlage und Schossumschlage waren mit farbiger Borte besetzt Die Grundfarbe wurde zunehmend weiss Ausnahme bis 1806 das sog Gelbe Regiment Nr 2 Im Siebenjahrigen Krieg gab es keine Hutresse mehr Ab 1715 Wiedereinfuhrung des Halb Kurasses nur Brustteil fur Offiziere zunachst blank ab 1731 geschwarzt wie fur Mannschaften 1790 erneuter Wegfall des Kurasses ab 1814 15 dann blanker Vollkurass mit Brust und Ruckenteil 1808 schwarz lederner Kammhelm Ab 1843 erneut der weisse bortierte Koller jetzt nach Art des Waffenrocks doch vorn zugehakt Dazu ein blanker Stahlhelm mit Spitze ahnlich der Pickelhaube Seit 1889 wie die gesamte Kavallerie eine Lanze seit 1890 aus Stahlrohr die bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs ein Ausrustungsteil blieb Die Dragoner waren aus ihrer Tradition als beritten gemachter Fusstruppe ahnlich der Infanterie uniformiert Ausrustung und Bewaffnung jedoch bis 1806 ahnlich den Kurassieren mit Ausnahme des Kurasses Abweichend die Grenadiere zu Pferd von 1714 bis 1741 mit Fusiliermutze Unter dem Grossen Kurfursten gelbliche Koller dann bis 1745 weisse Rocke danach hellblaue Rocke Von 1808 bis 1842 der Tschako dann ein Lederhelm mit Spitze ahnlich der Infanterie Seit 1842 Waffenrock statt Kollet 1889 der gerade Kavalleriedegen M89 statt des bisherigen Sabels Ab Sommer 1762 fuhrte die Kavallerie auf der linken Hutseite einen weissen Federbusch Ausnahme Husaren Ihn trugen auch die Generale und Adjutanten Nach ihrem Wechsel in das preussische Lager sollte das Utensil als sog Allianzstutz bzw Allianzfeder es den Russen erleichtern ihre neuen Verbundeten von den nun feindlichen Osterreichern zu unterscheiden Der Stutz war fur Offiziere mit schwarzer Wurzel fur Unteroffiziere und Trompeter mit schwarzer Spitze Der Stutz verbreitete sich rasch im ganzen Heer In abgewandelter Form hielt er sich bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Die Husaren trugen einen Dolman seit 1853 eine Attila in Regimentsfarben auf der Brust mit Schnurbesatz fur Offiziere haufig dichter besetzt und mit zusatzlichen Tressen die Schnure aus Metall in Knopffarbe Per AKO vom 23 Oktober 1808 fur alle Dienstgrade Achselklappen wie auch in der gesamten ubrigen Armee Spater jedoch Achselschnure Einige Regimenter trugen zu Dolman bzw Attila einen Pelz Als Kopfbedeckung Pelzmutzen mit Stoffbeutel Kolpak Husarenmutze teilweise auch Flugelmutze Mirliton Von 1805 bis 1850 der Tschako seitdem wieder Pelzmutzen mit Beutel Die Ulanen fuhrten in Preussen lange eine Randexistenz Bis zur Heeresreform 1808 rechneten sie zu den Husaren und zahlten nie mehr als zwei Regimenter Die Bekleidung des sog Bosniaken Regiments stellte eine improvisierte Mixtur diverser Balkantrachten dar lange rote Uberrocke dazu eine Art Turban seit 1796 Husarenpelzmutze ohne Beutel Kolpak Seit 1795 existierte daneben noch ein kleiner Tatarenpulk der die blaue mit roten Rabatten und Aufschlagen versehenen polnischen Uniform beibehielt Im Herbst wurde den Bosniaken und den Tataren die Umformung zu einem Regiment und einem Bataillon Towarczys befohlen Deren Mannschaften wurden nach der Zweiten Polnischen Teilung zur Halfte aus mit der Lanze bewaffneten Angehorigen des polnischen Kleinadels rekrutiert die zweite Halfte bestand aus mit Karabinern bewaffneten Gemeinen Die Uniform blieb nahezu unverandert doch die Brustrabatten nun zum Plastron geschlossen als Kopfbedeckung weiterhin eine hohe rote Stoffmutze mit schwarzer Pelzverbramung Konfederatka Aus den Towarczys wurden 1808 zwei Ulanen Regimenter gebildet 1809 kam dazu ein drittes Als Kopfbedeckung nun bis 1815 der Tschako dann die Tschapka diese bei der Leib Ulanen Eskadron bereits seit deren Aufstellung 1809 Das Kollet nun ohne Plastron mit roten Kragen Achselklappen seit 1824 Epauletten und spitzen polnischen Aufschlagen 1813 wurden ausserdem zwei kurzlebige Kosaken Einheiten errichtet die Garde Kosaken Eskadron bei den Garde Kurassieren und die Garde Volontair bei der Garde du Corps die Uniform ahnlich den Ulanen doch Pelzmutze mit rotem Beutel und gelber Schnur Die Ulanen ab 1843 zur Parade die Brust erneut zu roten Plastrons aufgeknopft 1853 dann Einfuhrung der Ulanka Die ersten der seit 1901 aufgestellten Jager zu Pferde gingen aus den 1895 1897 gebildeten Meldereiter Detachements hervor Uniform und Ausrustung glichen den Kurassieren Grau grune Koller mit dunkelgrunen Schulterklappen Kragen und schwedischen Aufschlagen In Abzeichenfarbe die Vorstosse der Schulterklappen sowie Kragen Aufschlage und Brustleiste mit grun eingefasster Borte in Abzeichenfarbe Wegen Materialmangels unterschieden sich die 1913 hastig aufgestellten sieben Regimenter deutlich von den bisherigen Regimenter Nr 1 bis Nr 6 hohe schwarze Kurassierstiefel Regimenter Nr 7 bis Nr 13 kurze naturbraune Dragonerstiefel Geschwarzter Helm mit Dragoneradler fur Mannschaften bis Regiment Nr 7 der Jager zu Pferde Helm M1905 ein Kurassierhelm mit Dragonerspitze ab Regiment Nr 8 der lederne Dragonerhelm M1895 Nur fur Offiziere stets Kurassierhelm mit gekehlter Kurassier Spitze Eigentumsexemplare mitunter weiss poliert statt schwarz Bis Regiment Nr 7 alle Dienstgrade weisse Spitze und Beschlage ab Regiment Nr 8 gelbe Spitze und Beschlage Die Schuppenketten meist gelb nur bei Regimentern Nr 5 und Nr 6 schwarz Seit 1908 fur den Felddienst der Waffenrock mit Brustknopfen statt Borte doch Kragen und Aufschlage weiterhin bortiert Die 1913 aufgestellten Regimenter Nr 7 bis Nr 13 erhielten keine Koller sondern ausschliesslich den Waffenrock Truppenfahnen Hauptartikel Fahnen der Linien Infanterie Regimenter der Preussischen Armee Muster I II IX und X Armee Korps Truppenfahnen als Erkennungs und Identifikationssymbol militarischer Einheiten hatten ihren festen Platz in der preussischen Armee 1713 legte Konig Friedrich Wilhelm I einheitliche Masse und Motive fur Fahnen und Standarten seiner Truppen fest Die Fahnentucher waren quadratisch die Standarten etwas langer als breit und hatten einen dreieckigen Ausschnitt an der dem Stock abgewandten Seite Beide hatten in ihrer Mitte den preussischen Adler in einem Lorbeerkranz mit Krone In den Ecken lagen das Siegel des jeweiligen Herrschers ebenfalls in einem Lorbeerkranz mit Krone Ausserdem wurden fur die einzelnen Truppengattungen verschiedene Farben fur die Grundtucher festgelegt Der Rand war mit goldfarbenen Borten eingefasst DienstgradeDienstgradgruppen Es gab sechs Dienstgradgruppen in der preussischen Armee 1 Mannschaften Gemeine 2 Unteroffiziere mit und ohne Portepee 3 Subalternoffiziere 4 Hauptleute 5 Stabsoffiziere und 6 Generale Der Mannschaftsdienstgrad beschrankte sich auf den einfachen Soldaten seinerzeit Gemeiner genannt der auch nach der jeweiligen Waffengattung bezeichnet wurde und als zweiter Dienstgrad den Gefreiten bei der Infanterie Bei der Kavallerie verzichtete man ganz auf den Gefreitendienstgrad Erst 1859 anderte sich dies durch die Einfuhrung des Obergefreiten Dienstgrades teilweise Allerdings blieb dieser Dienstgrad nur auf die Artillerie beschrankt Im Verlaufe des 18 Jahrhunderts wurden einige Dienstgradbezeichnungen in Preussen modernisiert Anstelle der bisherigen Bezeichnungen Obristwachtmeister und Obrist setzte sich die Bezeichnung Major und Oberst durch Im 18 Jahrhundert waren Dienstgradabzeichen zur Unterscheidung der verschiedenen Dienstgrade noch nicht ublich Sie wurden erst 1808 in Preussen eingefuhrt Mit der Einfuhrung einer einheitlichen Uniformierung in der preussischen Armee bekamen die Offiziere nach und nach Abzeichen zur Unterscheidung der verschiedenen Rangklassen So galt das Tragen eines Degens im 18 Jahrhundert bereits als Rangabzeichen Weitere Unterscheidungsmerkmale waren zum Beispiel die Qualitat und der Schnitt der Uniform an sich Die Dienstgrade der preussischen Armee waren Vorbild fur die Dienstgrade der nachfolgenden deutschen Armeen bis zur heutigen Bundeswehr Preussische Dienstgrade Infanterie Kavallerie Artillerie BeschreibungMannschaftenMusketier Fusilier Grenadier Reiter Kanonier Keine Befehlsgewalt unterster Dienstgrad Gefreiter Gefreiter Gefreiter Im 17 und 18 Jahrhundert stellte der Gefreite das erste Glied einer Infanterie Kompanie jeder Gefreite war Fuhrer einer Rotte das heisst der Soldaten die in den Gliedern direkt hinter ihm standen In der preussischen Armee war der Gefreite bis 1846 der einzige Mannschaftsgrad und der Stellvertreter des Corporals Bei der Kavallerie hiessen sie bis 1808 Karabiniers Obergefreiter nicht vorhanden Obergefreiter Der Dienstgrad Obergefreiter wurde 1846 eingefuhrt Als Abzeichen erhielt er am Kragen eine kleinere Version des Sergeantenknopfs dazu die Unteroffizierstroddel an der Seitenwaffe Ab 1853 wurden keine Obergefreiten mehr ernannt 1859 kam es zur Wiedereinfuhrung jedoch nur bei Feldartillerie dort 1889 wieder abgeschafft und bei der Fussartillerie bis 1919 Die Abzeichen wie zuvor doch am Kragen nun der grossere Sergeantenknopf die kleinere Knopfversion hatte 1853 der Gefreite erhalten Bombardierenicht vorhanden nicht vorhanden Bombardier Bombardiere stellten anfangs die Bedienungen der Steilfeuergeschutze Morser Haubitze 1713 wurde ihre Kompanie aufgelost und unter die Artillerie verteilt Nun stellten sie die Richtkanoniere und waren den Kanonieren vorgesetzt Obwohl zu den Gemeinen zahlend erreichten Aufgaben und Sold nahezu jene des Unteroffiziers 1731 bis 1787 hob sie eine mit schwarzem Wachstuch uberzogene Fusiliermutze hervor 1859 abgeschafft und durch den Obergefreiten ersetzt Unteroffiziere ohne PortepeeKorporal Unteroffizier Corporal Corporal Der Corporal kommandierte eine bis zu 30 Mann starke Korporalschaft Drei pro Kompanie Bei den Jagern hiess der Unteroffizier Oberjager Sergeant Sergeant Sergeant Feuerwerker Fussartillerie Der Sergeant konnte einer Korporalschaft vorstehen oder fur Sonderaufgaben Magazinverwalter etc verwendet werden Anfangs wurde nur ein Posten je Kompanie bewilligt Der Dienstgrad wurde 1843 wieder eingefuhrt nachdem er zwischenzeitlich abgeschafft und teils synonym mit Feldwebel verwendet worden war Unteroffiziere mit Portepee seit 1741 zunachst in Teilen der Garde ab 1789 allgemein Vizefeldwebel Vizewachtmeister Vizefeldwebel Fussartillerie Vizewachtmeister Berittene Art Der Rang wurde 1846 in der preussischen Landwehr und in Ersatzformationen eingefuhrt 1873 im gesamten Heer In Kompanien mit nicht mehr als zwei Offizieren fungierten Vizefeldwebel in berittenen Truppen Vizewachtmeister als Zugfuhrer eine Dienststellung die allgemein einem Leutnant oder Oberleutnant oblag Feldwebel Wachtmeister Oberfeuerwerker Fussart Wachtmeister Berit Art Hochster Unteroffiziersrang Der Feldwebel war mit dem inneren Dienst und Verwaltungsaufgaben betraut und arbeitete eng mit dem Kompaniechef zusammen Offiziersstellvertreter Offiziersstellvertreter Offiziersstellvertreter Die Dienststellung wurde 1887 geschaffen Dazu befordert werden konnten aktive Vizefeldwebel und Feldwebel nach mindestens vier Jahren tadelsfreier Fuhrung Im Ersten Weltkrieg wurden zwei Planstellen pro Kompanie eingerichtet SubalternoffiziereFahnrich Kornett Fahnrich Stuckjunker Bis 1807 unterster Offiziersdienstgrad danach Offiziersanwarter im Unteroffiziersrang Fuhrte die Regimentsfahne auch Freikorporal Feldwebelleutnant bzw Feldwebellieutenant Feldwebelleutnant bzw Feldwebellieutenant Feldwebelleutnant bzw Feldwebellieutenant Seit 1877 unterster Offiziersdienstgrad auch in berittenen Truppen dort nicht etwa Wachtmeisterleutnant Spitzendienstgrad der Unteroffizierslaufbahn von Offizieranwartern nicht zu durchlaufen Besass Leutnantsrang jedoch kein Offizierspatent rangierte daher stets hinter dem Inhaber des wirklichen Dienstgrads Zwitterstellung zwischen Offizier formale Zugehorigkeit und Unteroffizier soziale Zugehorigkeit bis 1917 von der Offiziermesse und Beisitz in Ehrengerichten ausgeschlossen Leutnant bzw Seconde Lieutenant oder Sekondelieutenant Leutnant etc Feuerwerkslieutenant Fussart nicht F Seconde Lt Leutnant etc Berit Art Stellvertreter des Capitaines Kontrolle des praktischen Dienstes und der Unteroffiziere Oberleutnant bzw Oberlieutenant oder Premier Lieutenant Oberleutnant etc Feuerwerks Premierlieutenant bzw Feuerwerksoberlieutenant Oberleutnant etc Berit Art Stellvertreter des Capitaines Kontrolle des praktischen Dienstes und der Unteroffiziere Hauptleute und RittmeisterCapitaine Hauptmann Stabskapitan Rittmeister bei Dragonern bis ins 18 Jhd Capitaine bzw Hauptmann Feuerwerks Hauptmann Fussart Rittmeister Berit Art Im 17 und 18 Jahrhundert verdrangte der Titel Kapitan den Hauptmann auf langere Zeit In die preussische Armee wurde er wieder eingefuhrt durch Konig Friedrich Wilhelm IV 1842 StabsoffiziereOberstwachtmeister Major Oberstwachtmeister Major Feuerwerksmeister Chef der Oberfeuerwerkerschule in Berlin Major Sorgte fur die Verpflegung und den Wachtdienst eines Regiments meist Befehlshaber eines Bataillons Oberstleutnant bzw Oberstlieutenant Oberstleutnant etc Oberstleutnant etc Vertreter des RegimentskommandeursObrist Oberst Obrist Oberst Obrist Oberst Kommandeur eines RegimentsGeneraleGeneralmajor Generalmajor Generalmajor Fuhrer eines aus 3 6 taktischen Einheiten bestehenden VerbandesGeneralleutnant bzw Generallieutenant Generalleutnant etc Generalleutnant etc Kommandeur eines Flugels mit Anspruch auf Anrede Exzellenz General der Infanterie General der Kavallerie General der Artillerie Befehlshaber eines Treffens Teil einer in Schlachtordnung aufgestellten Armee normalerweise zwei Treffen in einer Schlacht Generaloberst Generaloberst Generaloberst Seit 1854 Generaloberst war die Bezeichnung des hochsten regular erreichbaren Generalsranges in der preussischen Armee Generalfeldmarschall Generalfeldmarschall Generalfeldmarschall Titel fur besondere Verdienste zum Beispiel eine gewonnene Schlacht eine ersturmte Festung oder einen erfolgreichen Feldzug Dienstgradabzeichen ab 1789 1790 Bis zur vernichtenden Niederlage von 1806 kannte das preussische Heer keine Dienstgradzeichen die den individuellen Rang eines Militarangehorigen kenntlich gemacht hatten Stattdessen waren gewisse Statusabzeichen ublich die den Trager in eine der vier Ranggruppen Mannschaften Unteroffiziere Offiziere Generale einordneten siehe hier Mit der Reorganisation des Heeres wurden ab 1808 erste Versuche unternommen den Dienstgrad eines jeden Soldaten kenntlich zu machen Gleichzeitig wurden markante Rangsymbole der alt preussischen Armee abgeschafft Die Offiziere verloren das Sponton und anfangs auch den Ringkragen die Unteroffiziere das Kurzgewehr und den gefurchteten Korporalsstock Dieser schrittweise Prozess begann bei den Offizieren und war bei ihnen 1832 in seinem Kern abgeschlossen mit der Kenntlichmachung des Dienstgrades anhand von Rangsternen und Epauletten mit bzw ohne Fransen oder Kantillenbesatz Unteroffiziere und Mannschaften wurden erst mit Verspatung einbezogen auch fand jener Prozess seinen Abschluss erst 1889 mit Einfuhrung der doppelten Armeltressen fur die etatsmassigen Feldwebel bzw Wachtmeister Offiziere bis 1830 Eine AKO vom 23 Oktober 1808 verordnete allen Regimentsoffizieren Ausnahme Husaren erstmals Rangabzeichen in Gestalt ponceauroter Schulterklappen deren unterschiedliche Betressung die jeweilige Dienstgradgruppe anzeigte Stabsoffiziere Hauptleute bzw Rittmeister sowie Premier und Sekondeleutnante Abweichend erhielten samtliche Offiziere der Leib Ulanen bzw Garde Ulanen Eskadron Epauletten Kavallerie Achselklappe mit dem halben Monde die Halbmonde golden die Felder zuerst weiss dann rot Das Unterfutter gleichfalls rot Als Einfassung des Schiebers filigrane Panzerketten erst spater Tressen Per AKO vom 9 Juli 1809 erhielten die Stabs und Kompanieoffiziere der Linien Ulanen Epauletten von gleicher Machart die Felder in der Farbe der Achselklappen der Mannschaften 1812 wurden auch den Kurassieroffizieren Epauletten genehmigt 1813 ebenso den Dragoneroffizieren Der Halbmond war silbern oder goldfarben abhangig von der Knopffarbe Bei der Infanterie der Artillerie und den Husaren blieb es vorerst bei den betressten Achselklappen Kompanieoffiziere Bis 1830 besassen Sekonde und Premierlieutenant identische Abzeichen mittig langs der Schulterklappe bzw des Epaulettenschiebers eine silberne schwarz durchzogene Tresse bzw ein Silberkettchen die das vom Schulterknopf zur Schulternaht bzw zum Halbmond der Epaulette reichte Bei Hauptleuten bzw Rittmeistern waren stattdessen die beiden Seitenkanten der Schulterklappe bzw des Epaulettenschiebers mit Tresse bzw Kettchen gesaumt Stabsoffizieren hatten die Schulterklappen ringsum eingefasst jene der Kavallerie Ausnahme Husaren die Epauletten seitlich und oben tressenbesetzt Per AKO vom 18 Juni 1812 ubernahmen die Leutnante das bisherige Abzeichen der Hauptleute bzw Rittmeister Deren Schulterklappen waren nun seitlich und oben betresst jedoch nicht langs der Schulternaht wie bis dahin bei den Stabsoffizieren Unter Beibehaltung des Tressenbesatzes ersetzte eine AKO vom 28 Dezember 1813 die bisher mehrfarbigen Achselklappen der Offiziere durch Epauletten mit ponceauroten Feldern und Schiebern Ausnahme Husaren Felder und Schieber folgten bald aber der Farbe der Achselklappen der Mannschaften Husarenoffiziere erhielten 1814 Schulterstucke aus nebeneinander liegenden schwarz silbernen Plattschnuren Leutnante zwei Rittmeister vier Stabsoffiziere Die Stabsoffiziere aller Truppengattungen erhielten mit AKO vom 27 August 1813 ganzlich neue Epauletten ohne Fransen der Schieber jetzt mit silbernen Metallschuppen belegt die Schieberkanten nun mit Panzerkettchen statt vorher Tresse eingefasst Das Epaulettenfeld bestand aus ponceaurotem Tuch und silbernem Halbmond Unterfutter und Passanten waren ebenfalls rot letztere silberbetresst Mit AKO vom 28 Dezember 1813 erhielten Stabsoffiziere abermals neue Epauletten Schuppenbelag und Panzerkettchen entfielen Die Schieberkanten seitlich und oben betresst Dazu nun silberner Fransenbesatz Husaren Stabsoffiziere trugen seit 1814 geflochtene schwarz durchzogene silberne Schulterstucke diese nahmen bereits die Form jener Feldachselstucke vorweg die 1866 fur die Stabsoffiziere aller Truppengattungen eingefuhrt werden sollten Generale In der Kavallerie und nur dort erhielten alle Generalsrange 1789 1790 eine gemeinsame Uniform die nahezu komplett in Dunkelblau gehalten war Nur die Armelaufschlage und der hohe Kragen waren rot Bei dem Generalmajor waren Kragen Aufschlage und Schosstaschen Leisten goldbestickt beim Generalleutnant zusatzlich die Rabatten beim General auch die Einfassungen der Schossumschlage 1798 wurde der Rock einreihig die Stickereien nun fur alle Range gleich an Kragen Aufschlagen und Taschen Diese Uniform entfiel 1803 mit Einfuhrung einer allgemeinen Generalsuniform Zur Revue vor dem Monarchen waren die traditionellen Regimentsuniformen allerdings noch zu tragen siehe oben Der neue Interimsrock mit rotem Kragen und roten schwedischen Aufschlagen Dazu seit Ende 1813 Epauletten mit silbernem Feld goldenem Halbmond und silbernen Kantillen Zur Parade und Gala noch bis 1856 der vorn geschlossene Frack mit goldbestickten Kragen und Aufschlagen dann bestickter Waffenrock Auf der rechten Schulter ein goldenes Achselband links aber eine dicke silberne Raupe aus Kantillenschnur General der Infanterie Gneisenau ca 1818 Grosse Uniform Schultern goldenes Achselband silberne Raupe Maler George Dawe Generalfeldmarschall Blucher in kleiner Interims Uniform mit Epauletten um 1815 Friedrich Wilhelm IV in Generalsuniform Daguerreotypie von 1847Offiziere ab 1830 Epauletten und Achselstucke der Offiziere um 1900 Eine AKO vom 27 Februar 1830 verordnete dem Premierleutnant einen viereckigen goldfarbenen Rangstern im Epaulettenfeld Ebenso der Oberstleutnant und Generalleutnant Oberst und General fuhrten zwei goldfarbene Rangsterne der Generalfeldmarschall zwei gekreuzte versilberte Marschallstabe Der 1854 eingefuhrte Generaloberst bei der Artillerie General Feldzeugmeister sollte spater drei vergoldete Sterne erhalten Charakterisierte Generalfeldmarschalle trugen zu den silbernen Staben zwei Goldsterne Generalobersten mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls fuhrten drei Goldsterne und die gekreuzten Stabe Per AKO vom 17 November 1832 bekam auch der Hauptmann bzw Rittmeister zwei Rangsterne Gleichzeitig erhielten alle Rangklassen den identischen dreiseitigen Tressenbesatz am Epaulettenschieber Schon zuvor per AKO vom 10 Januar 1831 war die einheitlich ponceaurote Farbung der Epauletten aufgehoben worden Stattdessen war nun die Farbe der Truppengattung vorgeschrieben Der nunmehrige Zustand sollte bis 1918 nahezu unverandert bleiben Daneben existierten seit Juni 1866 sog Feldachselstucke Schulterstucke darauf die metallgepragten Regimentsnummer oder Namenszuge entsprechend der gewebten Abzeichen auf den Schulterklappen der Mannschaften Zusatzlich die Rangsterne wie bei den Epauletten Fur Kompanieoffiziere die Achselstucke zunachst aus Silbertresse seit 1889 aus vier nebeneinander liegenden Plattschnuren Hohere Dienstgrade geflochtene Schulterstucke bei Stabsoffizieren silbern bei Generalen golden mit Silber durchzogen Die Generale seit den Befreiungskriegen zusatzlich den Kragen und die Armelaufschlage mit Eichenlaubstickerei geschmuckt Unteroffiziere und Mannschaften Abzeichen der Feldwebel Wachtmeister und Vizefeldwebel Vizewachtmeister um 1900Abzeichen der Unteroffiziere und Mannschaften um 1900 1808 erhielten alle Unteroffiziersdienstgrade einheitlich entlang der Rander des Kragens und der Aufschlage goldene oder silberne Tressen der Knopffarbe folgend Unteroffiziere mit Portepee Feldwebel Wachtmeister sowie der 1846 eingefuhrte Vizefeldwebel Vizewachtmeister trugen das silberne Offiziersportepee seit 1789 am Mannschaftssabel bzw ab 1822 am Offiziersseitengewehr Seit 1844 war ihnen die Offizierskokarde und die gesteifte Schirmmutze erlaubt ubrige Unteroffiziere die Mutze erst seit 1873 Unteroffiziere ohne Portepee Korporal bzw Unteroffizier sowie der am 3 Oktober 1843 wieder eingefuhrte Sergeant trugen Sabeltroddel oder Faustriemen mit einem Quast in den Landesfarben In der Artillerie existierte bis 1859 der Dienstgrad Bombardier der eine Zweiterposition einnahm zwischen Mannschafts und Unteroffiziersdienstgrad Seine Armelaufschlage waren von Metalltresse eingefasst nicht aber der Kragenrand wie beiden Unteroffizieren Vorschrift Ausserdem fuhrte er die Unteroffizierstroddel Im 18 Jahrhundert hoben sich Bombardiere ferner durch eine Art Fusiliermutze von den Mannschaften und Unteroffizieren ab Die Gefreiten bei der Kavallerie hiessen sie bis 1808 Karabiniers unterschieden sich optisch nicht von den Mannschaften Gleiches galt fur Sergeant und Unteroffizier Diesen Zustand beendete am 6 Januar 1846 die Einfuhrung des heraldischen Auszeichnungsknopfs Der sog Sergeantenknopf war hinten auf den beiden Kragenpatten zu tragen Der mit dem aufgepragten Preussenadler versehene Auszeichnungsknopf wurde am Ende von alle Dienstgraden unterhalb der Offiziersebene getragen mit Ausnahme des Unteroffiziers und des einfachen Soldaten Fur die 1846 geschaffenen Obergefreiten war zunachst ein Kragenknopf mit kleinerem Durchmesser vorgeschrieben ausserdem das Unteroffiziersportepee Dieses fuhrten ebenfalls die zwischen 1810 und 1853 existierenden Vizeunteroffiziere Mannschaften und Gefreite die bis auf Widerruf durch den Kompaniechef Unteroffiziersdienst verrichteten Nach Eingehen der Charge Obergefreiter im Jahr 1853 erhielt der Gefreite den kleinen Kragenknopf Gefreitenknopf Nach der Reaktivierung des Obergefreiten 1859 in der Artillerie wo sie die Bombardier Charge ersetzte erhielt der Obergefreite die alten Abzeichen nun aber den Auszeichnungsknopf der Sergeanten In der Feldartillerie bestand der Dienstgrad bis zum 1 April 1889 blieb aber in der Fussartillerie erhalten Zur Unterscheidung von den Vizefeldwebeln hatten Feldwebel per A K O vom 28 Juli 1889 doppelte Armeltressen anzulegen Der nach dem Feldwebel rangierende Portepee Fahnrich trug als Offiziersanwarter die Uniform des Unteroffiziers stets ohne Kragenknopf Dazu Schirmmutze und Portepee dieses zunachst am Mannschaftsseitengewehr seit dem 12 Marz 1846 nach bestandener Offiziersprufung am Offiziersseitengewehr Degenfahnrich Die am 17 November 1887 eingefuhrten Offiziersstellvertreter besassen die Abzeichen der Vizefeldwebel beziehungsweise Vizewachtmeister mit dem Unterschnallkoppel der Offiziere Die Schulterklappen waren seitlich und oben mit Tresse eingefasst So auch bei den Ulanen statt der Einfassung aus Metallschuppen die bei den ubrigen Mannschaften und Unteroffizieren Vorschrift waren Der Ende 1877 etatisierte Feldwebelleutnant ahnlich statt der Schulterklappen indes die Schulterstucke des Leutnants sowie das Gurt und Lederzeug der Offiziere nicht aber deren Scharpe Uber einen Kommers in Konigsberg Mitte der 1920er Jahre berichtet Siegfried Schindelmeiser Am Tisch der Baltia sass ausser anderen Offizieren die teilweise deren Verkehrsgaste waren Oberst v Schonhoff der Kommandant der Festung Konigsberg Es war interessant seinen Standpunkt als Soldat zu horen nachdem der Festredner die preussische Erhebung und die militarischen Erfolge des Befreiungskrieges der philosophischen Lehre Kants zugeschrieben hatte Schonhoff entschied sich mehr fur den friderizianischen Unteroffizier als Lehrmeister Siegfried SchindelmeiserBewaffnungDie Bewaffnung der Soldaten der preussischen Armee war je nach Dienstgrad und Regiment verschieden Im 17 und 18 Jahrhundert bestand das Wehrmaterial aus Degen Sabel Pike Bajonett Muskete Gewehr Steinschlossflinte Karabiner Kanone Haubitze und Morser Degen In der Armee fuhrte jeder Infanterist bis 1715 einen Stossdegen Ab 1732 gab es ein einheitliches Modell fur die Kurassiere ab 1735 auch fur Dragoner Sabel Die 1721 errichteten Husaren erhielten aus der Potsdamer Gewehrfabrik einen Sabel nach ungarischem Vorbild Pike Unteroffiziere der preussischen Armee trugen erst Hellebarden dann ein 2 35 m langes partisanenartiges Kurzgewehr das nach 1740 bei den Regimentern die fur das erste Treffen der Schlachtordnung vorgesehen waren durch ein uber drei Meter langes Kurzgewehr abgelost wurde Nach dem Siebenjahrigen Krieg wurden diese durch Bajonettgewehre ersetzt Bajonett Ab Ende des 17 Jahrhunderts kamen als neue Blankwaffen die Bajonette hinzu Eigentlich Bestandteile des Feuergewehrs gab ihr Erscheinen neben der technischen Verbesserung der Feuerwaffen den Ausschlag fur das Aussortieren der Piken Seit dem 17 Jahrhundert waren Feuerwaffen die Hauptwaffen im Gefecht Vor 1700 wurden Steinschlossgewehre eingefuhrt die die Luntenschlossgewehre ablosten Ein neues Muster wurde unter Friedrich Wilhelm I eingefuhrt als ab 1713 aus Luttich Gewehre gekauft wurden Nach gleichem Muster wurden dann ab 1723 in Potsdamer Gewehrfabrik eigene Gewehre mit der Bezeichnung Infanteriegewehr M 1723 gebaut Damit wurde vorwiegend die eigene Armee versorgt Das Muster von 1740 blieb massgebend fur die Zeit des Siebenjahrigen Krieges und danach Erst 1780 und 1787 wurden neue Modelle als M 1789 in die Bewaffnung aufgenommen Nach Vorstellung eines neuen Infanteriegewehrs durch den Hauptmann von Nothardt sollte mit Kabinettsordre vom 14 Februar 1801 dieses neue produziert und an die Infanterie inklusive der Fusiliere ausgeliefert werden Bis zum Kriegsausbruch 1806 wurden jedoch nur etwa 45 000 Exemplare dieses Modells produziert was den Gesamtbedarf fur die gesamte Infanterie nur zu etwa 30 deckte Ein grosses Manko des Feldzugs von 1806 stellte jedoch die Qualitat der bei der Infanterie in Gebrauch befindlichen Gewehre dar Teilweise waren noch Infanteriegewehre aus den Revolutionskriegen von 1792 bis 1795 in Verwendung zudem wurden viele Gewehrlaufe durch das haufige Putzen und Polieren ausgedunnt Vor Kriegsausbruch war in vielen Berichten von unzulanglichem Material die Rede 1811 wurde dann das Infanteriegewehr M 1809 eingefuhrt Die Feldartillerie bestand 1740 aus vier Kanonenkalibern 24 12 6 und einer 18 pfundigen Haubitze und noch 50 und 75 pfundige Morser ab 1742 wurde noch eine 10 pfundigen Haubitze eingefuhrt Die Hieb und Stichwaffen anderten sich wenig im Laufe des 19 Jahrhunderts Bei der Kavallerie hatte jeder Mann eine Garnitur aus Feuerwaffen bestehend aus der Hauptwaffe dem Karabiner und ein Paar Pistolen Der Karabiner war leichter als das Infanteriegewehr und hatte auch ein kleineres Kaliber In der Mitte des 19 Jahrhunderts bestand die Bewaffnung der Infanterie fast ausschliesslich noch aus den glatten Vorderladewaffen wenn auch schon mit Perkussionszundung Die Funktion solcher Schlosser war sehr zuverlassig Bis 1853 wurden etwa 240 000 Stuck gebaut und ab 1848 an die Truppe ausgegeben Technische Fortschritte in der Waffenfertigung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nahm die preussische Armee eher verhalten und zogerlich auf Zunachst kamen die sogenannten Zundnadelgewehre hinzu Hinterlader wovon 60 000 Stuck im Auftrag von Konig Friedrich Wilhelm IV im Jahre 1840 gefertigt wurden Der Hinterlader hatte eine deutlich hohere Schussfolge als herkommliche Vorderlader Pro Minute waren funf bis sieben gezielte Schusse moglich In der damaligen Sicht galt eine hohe Schussfolge aber nicht als Vorteil sondern als Munitionsverschwendung und Zeichen von geringer Ordnung Schlachtsiege wurden durch geschlossene Bajonettangriffe gesucht und nicht durch Feueruberlegenheit angestrebt Daher glaubten die damaligen Verantwortlichen das die modernen gezogenen Vorderlader von Louis Etienne de Thouvenin und dem Miniegewehr mit denen die meisten Armeen ausgerustet wurden konkurrenzfahig waren Zunachst geheim gehalten und nur an wenige Einheiten ausgeliefert war es bis zum Zeitpunkt der allgemeinen Einfuhrung des Zundnadelgewehrs 1859 fast schon veraltet Damit waren erst nach fast 20 Jahren die meisten preussischen Truppen mit dem Zundnadelgewehr ausgerustet worden Fur den Krieg gegen Osterreich genugte es noch den Anforderungen das osterreichische M1862 ein Vorderlader erreichte eine Schussfolge die nicht einmal halb so hoch wie die des Zundnadelgewehrs war Doch im Krieg gegen Frankreich vier Jahre spater war das Gewehr dem modernen viel weiter reichenden Chassepotgewehr der Franzosen hoffnungslos unterlegen Noch schleppender verlief die Einfuhrung gezogener Stahlgeschutze mit Hinterladung Erst die vollige Hilflosigkeit der kurzreichenden preussischen Geschutze angesichts einer bereits mit gezogenen Geschutzen ausgerusteten osterreichischen Artillerie fuhrte nach 1866 zur Umrustung auf gezogene Hinterlader Preussische Waffen um 1760 Vordergrund Unteroffiziers Spontone Kurzgewehre Wiener Heeresgeschichtliches Museum v o n u Muskete 1770 Dreyse Zundnadelgewehr 1854 Infanteriegewehr 1871 Zitadelle Spandau Oberstes Infanteriegewehr M1809 6 Pfunder Feldkanone C 61 gebaut ab 1860Organisationswesen und InstitutionenAltpreussische Armee Siehe auch Altpreussische Heeresorganisation Wie alle Armeen in der Zeit von 1644 bis 1806 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Infanterie und Kavallerie Als eigenstandige Waffengattung kam die Artillerie spater hinzu Die preussische Armee konzentrierte sich mehr auf die Infanterie So stellten die beiden Waffengattungen Kavallerie und Artillerie wenig mehr als Unterstutzungskrafte der Infanterie in der Ansicht der damaligen Befehlshaber dar Dies aussert sich zum Beispiel in der sehr auf die Infanterie zentrierten Ausbildung der Artillerie oder der Dragoner Wie der Anstieg der numerischen Grosse der Armee im Verlaufe der Zeit vermuten lasst so stieg die Zahl der neugegrundeten militarischen Einheiten parallel mit an Bei allen drei Waffengattungen stellte das Regiment die grosste Organisationsform in der Armee dar Die Starke veranderte sich naturlich im Verlaufe der Zeit so dass einheitliche Zahlenangaben nicht moglich sind Die Infanterie bildete bis 1806 nach und nach insgesamt 60 Infanterieregimenter aus Die Kavallerie hatte bis 1806 eine Anzahl von 35 Regimentern gebildet Die Artillerie bestand 1806 aus 4 Feldartillerieregimentern einem reitenden Artillerieregiment und 17 Garnisonartilleriekompanien Neben diesen drei Waffengattungen gab es auch noch kleinere Gruppen in der preussischen Armee Zu nennen waren die technischen Truppen zum Beispiel Mineure und die Ingenieure Spielleute das rudimentare Sanitatswesen und die Feldprediger Neupreussische Armee Siehe auch Neupreussische Heeresorganisation Die altpreussische Armee wurde im Krieg von 1806 durch Napoleon vollig zerschlagen viele Soldaten gingen in Gefangenschaft Die preussischen Generale hatten 1806 schmerzlich erfahren dass die bisherige Organisationsstruktur mit dem Regiment als grosste Organisationsform strikt getrennt nach den einzelnen Waffengattungen nicht mehr zeitgemass war Mit der Neuaufstellung der Armee ab 1807 wurde beschlossen die alten Regimenter in ihrer bestehenden Form aufzulosen und eine neue Struktur zu schaffen Die Reformer um Scharnhorst bildeten daraufhin gemischte Truppenverbande in denen die verschiedenen Waffengattungen Artillerie Kavallerie Infanterie integriert waren Diese Truppenverbande sollten in der Lage sein samtliche in einer Schlacht bzw in einem Feldzug auftretenden Probleme Aufgaben eigenstandig zu losen So entstanden zusatzlich zu der bisherigen Gliederung folgende Grossverbande 1 das Armeekorps 2 die Division 3 die Brigade Die neue Gliederung der preussischen Armee war folgende Armeekorps gt Division gt Brigade gt Regiment gt Bataillon gt Kompanie Landwehrkavallerie in den Befreiungskriegen Kunstler Richard Knotel Nach der erfolgten Reformierung und der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht 1814 entstand das typische Nebeneinander von Linienarmee und Landwehr in der Armee So wurde im Kriegsfall jedem Linienregiment ein Landwehrregiment zugeordnet die zusammen eine Brigade bildeten Eine weitere wichtige strukturelle Anderung stellte die Einrichtung des preussischen Kriegsministeriums ab dem 25 Dezember 1808 dar anstelle der zuvor auf verschiedene Behorden verteilten Militarverwaltung Die preussische Infanterie gliederte sich ab 1807 in eine Linieninfanterie Leichte Infanterie Jager und der Landwehrinfanterie Die Linieninfanterie behielt weiterhin die alten Bezeichnungen Musketier Fusilier Grenadier jedoch gab es ausserhalb des Namensbereiches keinerlei Unterschiede mehr Die Kavallerie gliederte sich ebenfalls in eine Linienkavallerie und die Landwehrkavallerie letztere wurde jedoch 1866 aufgelost Die Linienkavallerie bestand weiterhin aus verschiedenen Kavallerietypen den Kurassieren Husaren Dragonern und neu hinzugekommen die Ulanen Ein Sonderfall in der Armee stellten die Garderegimenter dar die zusammen das Gardekorps bildeten Armeekorps mit eigener Gliederung Die preussische Armee bildete bis 1914 insgesamt acht Garde Kavallerieregimenter und 11 Garde Infanterieregimenter aus Von Ende 1815 bis 1859 blieb die Struktur der preussischen Armee weitgehend gleich Eine grossere Veranderung fand 1861 infolge der Heeresreform durch von Roon statt als zusatzliche Linienregimenter gegrundet wurden auf Kosten der Landwehr die erheblich an Bedeutung verlor Durch die Bildung des Norddeutschen Bundes wurden weitere Kontingente kleinerer Staaten in die Armee integriert Von der Reichsgrundung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs stieg die Starke der preussischen Armee immer mehr an Sie bildete bis zu 80 der Reichsarmee 1900 bestanden 17 preussische Armeekorps daneben drei bayerische mit separater Nummerierung zwei sachsische und ein wurttembergisches Einem Armeekorps unterstanden in der Regel zwei Divisionen Die Gesamtstarke eines Armeekorps betrug 1 554 Offiziere 43 317 Mann 16 934 Pferde 2 933 Fahrzeuge Die Divisionen umfassten in der Regel zwei Infanteriebrigaden zu je zwei Regimentern zwei Kavallerieregimenter zu vier Schwadronen und eine Feldartilleriebrigade zu zwei Regimentern Ein Infanterie Regiment bestand aus normalerweise aus drei Bataillonen welche aus je vier Kompanien bestanden pro Regiment also zwolf Kompanien Daneben standen einem Armeekorps als Korpstruppen ein bis zwei Fussartillerieregimenter ein Jagerbataillon ein bis zwei Pionierbataillone ein Trainbataillon sowie teilweise verschiedene weitere Verbande wie beispielsweise ein Telegraphenbataillon ein bis zwei Feldpionierkompanien ein bis zwei Sanitatskompanien Eisenbahnkompanien usw zur Verfugung Ein Infanterieregiment hatte 1900 eine Friedensstarke von 69 Offizieren sechs Arzten 1 977 Unteroffizieren und Mannschaften sowie sechs Militarbeamte insgesamt also 2 058 Mann Ein Kavallerieregiment kam auf 760 Mann und 702 Dienstpferde Diese Starke galt fur Regimenter mit hohem Etat Regimenter mit mittlerem oder niedrigerem Etat hatten eine geringere Starke Eine Infanteriekompanie mit hohem Etat hatte funf Offiziere und 159 Unteroffiziere und Mannschaften mit niedrigerem Etat vier Offiziere und 141 Unteroffiziere und Mannschaften 1914 umfasste die preussische Armee 166 Infanterieregimenter 14 Jager Schutzen Bataillone 9 MG Abteilungen 86 Kavallerieregimenter 76 Artillerieregimenter 19 Fussartillerieregimenter Festungsartillerie 28 Pionierbataillone 7 Eisenbahnbataillone 6 Telegrafenbataillone 4 Fliegerbataillone 1 Kraftfahrbataillon 19 Train Abteilungen Heeresverfassungen Die des 18 Jahrhunderts beruhte zugleich mit wechselndem Anteil auf ein geworbenes Soldnerheer aus Auslandern und ein fruhes wehrpflichtiges Kantonsheer nach schwedischem Vorbild aus Inlandern Alle leisteten einen Treueeid allein auf den Konig und damit war die Armee alleiniges Exekutivorgan des Monarchen und dessen politisches Hauptmachtmittel nach innen und aussen Daruber hinaus hatte die Armee keine verfassungsrechtliche Bindung in einem Staatswesen das noch keine neuzeitlich moderne Gewaltenteilung und auch keine kodifizierte Staatsverfassung besass Diese Heeresverfassung verlor mit den Revolutionskriegen ihre Gultigkeit Revolutionare Volksheere verdrangten das Soldnerwesen Eine allgemeine Wehrpflicht liessen das Volk starker in das Zentrum des politischen Geschehens rucken Die preussische Armee des stand auf vollig anderen gesellschaftlichen Pfeilern als das altpreussische Heer Die neue Ordnung hielt bis zum Ende der Existenz der Armee Boyens Militargesetz vom 3 September 1814 beruhte auf einem elitaren Begriff der Nation Es versuchte das Burgertum mit dem Heer zu versohnen und knupfte an die in den Befreiungskriegen benutzte Wehrverfassung an Es stellte eine Kodifikation zentraler reformerischer Ideen dar Burgerlich Liberale weniger demokratische Ideale pragten das neue System Es war moderner als die steckengebliebene Staatsverfassung aber die Armee blieb allein dem Konig vorbehalten Ihre Institutionen blieben vom neuen Denken unberuhrt Einerseits waren alle Schichten der Gesellschaft fortan zu etwa gleichen Anteilen an der Armee beteiligt andererseits war ein Stuck weit das Frideridzianische System konserviert worden bedingt durch die einseitige Zuordnung der Kommandogewalt auf den Konig und der Herauslosung der Heeresverfassung aus der Staatsverfassung Doktrinen Kriegsbilder Strategien und Taktiken Die Angehorigen der preussischen Armee agierten niemals isoliert und losgelost von ausseren Einflussen sondern blieben eingebettet in ein gesamteuropaisches Netz und folgten als Teilhaber dieses internationalen Verbunds den jeweiligen zeitgemassen Veranderungen Solche uberpersonalen transorganisationalen Prozesse wurden durch geistige Lehrkonzepte an Militarschulen und im Einsatz den Militarangehorigen vermittelt Die zeitgemass gultigen Doktrinen hierarchisch nachfolgend Kriegsbilder darunter folgend Kriegsstrategien und zuletzt Einsatztaktiken sind europaweit gultige Lehrkonzepte fur Militarangehorige aller damaligen Armeen gewesen die deren Handeln und Denken im aktiven Truppendienst massgeblich lenkten und bestimmten Im Ergebnis des Einwirkens ausserer Einflusse auf die Institution preussische Armee glich sich diese isomorphisch den Strukturen der anderen Armee jeweils wenn auch bisweilen zeitverzogert an Die Doktrin der preussischen Armee die Kriegsbilder der Generale und deren entwickelten Kriegsstrategien und Einsatztaktiken waren letztlich immer nur abgeleitete Derivate von ubergeordneten europaweit wirkenden Vorgaben die das Spektrum zulassigen Handelns Entscheidens und Gestaltens eingrenzten Im Militarwesen der Fruhen Neuzeit wurde begonnen diese Vorgaben zunehmend zu verschriftlichen und zu reglementieren Aufgebrochen wurden diese Organisationsregeln immer dann wenn die Armee im internationalen Vergleich zuruckfiel weil neue Entwicklungen in anderen Armeen Veranderungen im Organisationswesen nach sich gezogen hatten Bevor Organisationsmassnahmen wie zum Beispiel Restrukturierungen oder Personalveranderungen greifen konnten hatten sich zunachst Leitbilder und neue Konzepte der Kriegsfuhrung im Diskurs und Austausch verbreitet und allgemeine Akzeptanz in der Armee gefunden Diese Wirkprozesse konnten teilweise Jahrzehnte lang anhalten Solche Zeitperioden waren in den 1790er Jahren oder auch in den 1840er Jahren massgeblich Ihnen folgten jeweils bedeutende preussische Heeresreformen die letztlich zu fundamentalen Strukturanderungen fuhrten Die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts wurde durch einen nachhaltigen Wandel im Bereich der Kriegsfuhrung und entsprechende Veranderungen im Kriegsbild gepragt Strategie im Absolutismus war defensiv bestimmt Durch vorausschauendes Manovrieren des Heeres durch die Fuhrung sollten feindliche Versorgungslinien und Magazine eingenommen werden um die Operationsbasis des Gegners zu zerstoren Die in den Revolutionskriegen entwickelte Konzeption zielte auf die generelle Zerstorung der feindlichen Streitkraft ab Bewegung und Feindkontakt gehorten gemeinsam zum Strategiekanon der Heeresfuhrer Hans Delbruck bezeichnete das eine als Ermattungs das andere als Niederwerfungsstrategie Im taktischen Bereich entsprach der Defensivstrategie die Lineartaktik dagegen wurde die Kampftaktik der franzosischen Revolutionsheere durch die Stosskraft der relativ selbstandigen operierenden Kolonnen der Tirailleurtaktik Schutzengefecht bestimmt Das Kriegsbild wandelte sich vom Kabinettskrieg zum Volkskrieg Der Kleinkrieg gewann an Kontur und fuhrte zur Aufstellung von der Armee losgeloster und autonom agierender Freikorps z B Kleist 1760 Hirschfeld 1806 Krockow 1807 und Lutzow 1813 Die preussische Armee hatte bei der Umstellung des alten Defensivsystems auf das offensivere System erhebliche Probleme Dies fuhrte zur Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 Es bedurfte einer katastrophalen Niederlage um die Institution preussische Armee als ganzes auf das neue militarische Zeitalter auszurichten Dies gelang im zweiten Anlauf vorbildlich und die Armee errang erneut ihre alte Geltungsstarke in Europa und konnte diese bis zum Ende der Existenz der Armee beibehalten Um die Mitte des 19 Jahrhunderts lieferte die industrielle Revolution in Westeuropa und den Vereinigten Staaten den damaligen Armeefuhrungen eine Fulle neuer Technologien Hierdurch veranderten sich nicht nur das bestehende Kriegsbild sondern auch die Armeen selbst Ebenso wie die technischen Innovationen war die Methode ihrer massenhaften Produktion neu und revolutionar und erlaubte es weitaus starkere Armeen als bisher aufzustellen und auszurusten Bei Waterloo kampften 1815 noch insgesamt 200 000 Mann dreier Armeen gegeneinander Bei Koniggratz ein halbes Jahrhundert spater zahlten alle beteiligten Streitkrafte zusammen bereits uber 480 000 Mann Die neuen Technologien beruhrten zugleich die taktische wie die operativ strategische Ebene der Kriegfuhrung Die erhohte Reichweite von Geschutzen und die hohere Feuerfrequenz der Infanteriewaffen zwang die Angriffskolonnen auf dem Gefechtsfeld zu weit ausholenden Bewegungen Die Telegraphie wiederum beschleunigte die Nachrichtenubermittlung und schien auch ein geeignetes Instrument zur Erleichterung von Mobilmachungen und Truppenfuhrung im Krieg Besonders der Ausbau eines Eisenbahnnetzes schuf die Voraussetzungen einer umwalzenden Anderung der Kriegfuhrung die es dem Generalstab ermoglichte prazise Aufmarschplane anzufertigen und grosse Truppenmassen in einem Bruchteil der bisher benotigten Zeit punktlich und genau an den Grenzen zu konzentrieren Generalstab Fur die Aufgabenbereiche Kampfeinsatzplanung und praktische Fuhrung im Feld kam es in den fruhmodernen Armeen zunehmend zur Bildung eines Stabes zur Fuhrung von unterstellten Einheiten Verbanden Grossverbanden oder sonstigen Dienststellen der Streitkrafte Diese bestanden aus Spezialisten und hochrangigen Offizieren Kurfurst Friedrich Wilhelm schuf den Vorlaufer des modernen Generalstabs einen Generalquartiermeisterstab nach dem Muster der damals hochangesehenen schwedischen Armee Die Aufgabe des Stabes war es den Ingenieursdienst der Armee zu betreuen die Marschrouten zu uberwachen und Lager und befestigte Stellungen auszuwahlen Zur selben Zeit entstanden ahnliche Einrichtungen in England unter Oliver Cromwell in der Habsburgermonarchie und anderen suddeutschen Staaten Unter Friedrich II waren die Generalstabsoffiziere von der Funktion her besser gestellte Adjudanten und Befehlsempfanger des Konigs als ein autonomes Beratungsorgan Christian von Massenbach und Levin von Geusau entwickelten die Einrichtung 1803 weiter Unter Gerhard von Scharnhorst wurde der Generalstab dann ab 1808 als Zentralorgan im neu gegrundeten Kriegsministerium mit den Generalstabsoffizieren bei den ebenfalls neu formierten Truppenbrigaden institutionell verankert Der preussische Generalstab bewahrte sich in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und in den Einigungskriegen Die militarischen Planungen basierten auf militarwissenschaftlichen Grundlagen Die grosseren Heeresstarken zur Mitte des 19 Jahrhunderts bedingten eine Erweiterung der Operationsgebiete vor allem um die wachsenden Verpflegungsbedurfnisse sicherzustellen Dies machte wiederum neue Fuhrungsmittel und Strukturen erforderlich In den meisten Armeen ubernahmen die Generalstabe anfangs nur unbedeutende Hilfsorgane der Heerfuhrer mehr und mehr die Leitung der Operationen Offizierkorps Dem Offizierkorps kam eine besondere Aufmerksamkeit durch die Herrscher zu Den Offizieren der Armee widmeten insbesondere der Soldatenkonig und Friedrich II Zeit und Aufmerksamkeit bis in die Planung der individuellen Lebenslaufe der Offiziere hinein Der Ansatz der Konige war eine geistige und moralische Elite der Nation zu formen Die Rekrutierung hierfur entnahmen sie aus den besten und vornehmsten Familien des Landes den Adel Daraus ergab sich unmittelbar ein aristokratischer Charakter des Offizierkorps dessen Haltung der Armee Stabilitat versprach Die Rekrutierung vollzog sich im 18 Jahrhundert haufig mit Gewalt und der Anwendung von Drohungspotenzialen Der Adel wurde zwangsverpflichtet durch den Dienst an der Waffe domestiziert und an die Anforderungen des Konigs gewohnt Der allgemeine Hintergrund ist auch hier eine nichterklarte Machtauseinandersetzung des Adels mit den Monarchen den Letzterer eindeutig entschied Die Umerziehung des Adels war eine schwierige Angelegenheit Die spateren beruhmten Abkommlinge der von Bismarck Alvensleben der Schulenburg aus der Altmark waren zu der Zeit in den Augen der Konige nach Gustav von Schmoller renitente Querulanten zudem ungebildet roh und faul Heeresverwaltung Von hoher Bedeutung fur den Ubergang zum miles perpetuus war eine leistungsfahige Heeresverwaltung die zunachst die Finanzzahlungen und das Personalwesen organisieren musste Die Truppen mussten schliesslich versorgt und bewaffnet werden Der Prozess des Ubergangs zum stehenden Heer lief neben der Verstetigung der Truppen auf eine starkere Verstaatlichung hinaus Die Verwaltung der Truppen vollzog sich bis 1655 autonom uber die eigene Regimentsstruktur Der Regimentsoberst war der eigentliche Verwalter der Regimentsinhaber und kaufmannische Leiter Erst mit Schaffung von Institutionen wie der Kriegskanzlei und der Generalitat wurden Organe geschaffen die die straffe Lenkung nach den Vorgaben des Landesherren garantieren sollten Kriegskommissare kontrollierten die Offiziere regelten Unterbringung und Verpflegung der Truppen und trieben Steuern ein die sie auch verwalteten An weiteren Strukturen entstanden Getreidemagazine und Zeughauser deren Verwaltung ebenfalls den Kriegskommissaren unterstand Daneben gehorte ein stetig zunehmender Liegenschaftsbestand zur Armee der ebenso bewirtschaftet werden musste Neben den Festungsanlagen der Garnisonen gehorten auch funktionale Einrichtungen wie Backereien Fourage Schuppen Trainschuppen Montierungs Depots Kasernen Wachthauser Pferdestalle Arsenale zum Bestand der Armee Die Intendanturen der altpreussischen Armee war bis zu Beginn der Militarreformen Anfang des 19 Jahrhunderts ein Teil der Staatsverwaltung gewesen Heer und Heeresverwaltung waren damit institutionell getrennt Kadettenanstalten Berliner Kadettenhaus um 1757 abgerissen 1777 Als Erziehungsanstalt fur die Kinder verarmter Adelsfamilien dienten die preussischen Kadettenanstalten Den Sprosslingen wurde so eine standesgemasse Ausbildung und Erziehung zuteil und die Armee konnte gleichzeitig einen Teil nach Gerhard Ritter um 1850 reichlich die Halfte des Rekrutierungsbedarfs fur das Offizierkorps decken Kurfurst Friedrich Wilhelm grundete das sogenannte Kadettenkorps mit den Anstalten in Kolberg Berlin und Magdeburg Das Kolberger Kadettenkorps bestand aus 60 bis 70 Kadetten und wurde 1716 in das neu gebildete Koniglich Preussische Kadettenkorps in Berlin verlegt und dort auf 110 Kadetten erhoht Fur dieses Korps bestand von 1717 an in Berlin ein eigenes Kadettenhaus 1719 wurden auch die Kadetten von Magdeburg nach Berlin verlegt und das Berliner Kadettenkorps bestand nun aus 150 Kadetten 1776 erfolgte der Neubau des Berliner Kadettenhauses 1790 bestand es aus 252 Kadetten Weitere Kadettenanstalten wurden in Stolp 1769 Kulm 1776 und in Kalisch 1793 gegrundet Die von Friedrich II gestiftete Kadettenanstalt in Stolp war anfangs fur 48 Kadetten ausgelegt worden und wurde im Jahr 1778 auf bis zu 96 Kadetten erweitert die in sechs Klassen unterrichtet wurden Das Kadettenhaus in Kulm war anfangs fur 60 Kadetten ausgelegt und wurde im Jahr 1787 durch eine Bewilligung von Konig Friedrich Wilhelm II auf 100 Kadetten erweitert 1793 wurden in Berlin 260 Kadetten in Potsdam 40 Kadetten in Stolp 96 Kadetten und in Kulm und Kalisch je 100 Kadetten unterrichtet Im Tilsiter Frieden wurden Kulm und Kalisch abgetreten Stolp wurde 1811 aufgelost und nach Potsdam verlegt Nach dem Ende der Befreiungskriege wurde Kulm wieder errichtet bevor die Anstalt dann 1890 nach Koslin verlegt wurde 1902 bestand das Preussische Kadettenkorps insgesamt aus acht Kadettenhausern und der Hauptkadettenanstalt Lebensverhaltnisse der Armeeangehorigen in der altpreussischen Armee 1644 1807 Wohnverhaltnisse Nach der Einfuhrung des stehenden Heeres durch den Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm anderte sich das Leben der Soldaten grundlegend Zu Zeiten des Dreissigjahrigen Krieges hatten die Landsknechte Anspruch auf Sold und die Beute bei Ersturmung und Plunderung einer eroberten Stadt Einen sonstigen Anspruch auf Verpflegung gab es nicht Ein einheitliches Rechts und Bestrafungssystem hat es fur die Soldaten ebenfalls nicht gegeben Zur Sommerzeit verblieben die Truppen in temporaren Lagern und zur Winterzeit wurden sie einquartiert Mannschaftsraum mit angeschlossener Kaponniere des Zwischenwerk VIII b des Kolner Festungsrings Diese Form der Einquartierung wurde nun fur die stehenden Regimenter ublich Das heisst dass die Burger den Soldaten eine Stube zur Strasse gelegen in ihren Hausern zur Verfugung zu stellen hatten Diese Einquartierungen verursachten bei den Wirten eine erhebliche Last dies gilt besonders fur verheiratete Soldaten Als Ausgleich erhielten die Wirte fur einen verheirateten Soldaten 14 Groschen fur einen unverheirateten 10 Groschen pro Monat Die Kavallerieregimenter lagen zunachst in Dorfern auf dem Land wurden dann aber auch in die Stadte verlegt Der Grund fur die Verlegung lag in der besseren Kontrolle der Soldaten in der Stadt die Stadt als abgeschlossenes System und den ausufernden Disziplinlosigkeiten derselben gegen die landliche Bevolkerung Alle von der Einquartierung nicht betroffenen Hausbesitzer hatten eine Abgabe zu entrichten Die unverheirateten Soldaten mussten zusammen mit anderen Soldaten kameradschaftlich ihren Haushalt fuhren Die taglichen Lebensmitteleinkaufe und die Zubereitung der Mahlzeiten geschahen eigenstandig und ohne Bevormundung Nur in den Festungsorten Magdeburg und Kolberg lagen die Mannschaften in der Zeit vor dem Siebenjahrigen Krieg in Baracken Ansonsten dauerte es noch sehr lange bis das gesamte Heer in eigenen Kasernen untergebracht wurde Kurz nach dem Siebenjahrigen Krieg wurde in Berlin die erste Kavalleriekaserne errichtet der bald weitere folgten Diese sollten in erster Linie die verheirateten Soldaten und ihre Familien aufnehmen Die erste Infanteriekaserne wurde 1767 in Prenzlau gebaut Sie war fur 240 Mann gedacht Weitere Kasernen folgten in Berlin Spandau Nauen Neuruppin Frankfurt O und Konigsberg Auch in diesen Kasernen lag die Kapazitat bei 240 Mann Allerdings reichten die Kasernen bei weitem nicht aus um alle Soldaten und deren Familien dort unterzubringen In den Kasernen teilte sich ein Verheirateter mit Frau und Kindern und zwei ledigen Soldaten eine Stube Die Reinigung oblag der Frau des Verheirateten Sie erhielt dafur von jedem Soldaten 6 Groschen im Monat Diese beengten Wohnverhaltnisse fuhrten zu haufigen Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzungen Soldaten durften zum Teil heiraten wenn das Verhaltnis zu unverheirateten in einer Kompanie nicht 1 3 uberstieg Dazu benotigten sie die Erlaubnis des Kompaniechefs Besonders bei den angeworbenen Auslandern wurde gern gesehen wenn sie heirateten da dann die Gefahr der Desertion erheblich verringert war Verdienst und Unterhalt Ein einfacher Fusssoldat erhielt nach Abzug von Brot und Kleidungskosten einen Taler und acht Groschen im Monat zum Vergleich eine Mahlzeit mit Getrank kostete um 1750 etwa 2 Groschen ein Taler bestand aus 24 Groschen Das Quartier der Soldaten war dagegen frei und ein Soldat erhielt 1 Pfund Kommissbrot taglich Auch bedingt durch diese ausserst karge Entlohnung durften die Soldaten einem Beruf nachgehen um einen Zuverdienst zu erhalten So gab es Handwerksmeister die Ungelernten arbeiteten bei den Tuchmachern als Wollspinner oder als Handlanger im Baugewerbe Wahrend eines Feldzuges versorgte sich der Soldat von seinem Gehalt und den Zulagen die er erhielt Diese waren zwei Pfund Brot taglich und wochentlich zwei Pfund Fleisch Was den Offiziersrang betrifft so musste sich ein Offizier der unteren Range mit einem sehr niedrigen Gehalt von 9 13 Talern pro Monat zufriedengeben Davon musste er das aufwendige standesgemasse Leben finanzieren das von einem Offizier erwartet wurde Somit war eine solche Position fur eine langere Zeit ein Verlustgeschaft Erst mit dem Kapitansrang Befehlshaber einer Kompanie den man nach durchschnittlich 15 Jahren Dienstzeit erreichte konnte der Offizier ein reichlicheres Einkommen erwarten Dem Kommandierenden einer Kompanie oblag neben der militarischen Fuhrung die wirtschaftliche Haushaltsfuhrung einer Kompanie Wirtschaftete der Capitain einer Kompanie gut so konnte er durchaus 2000 Taler Uberschuss pro Jahr erwirtschaften welchen er fur sich beanspruchen durfte Der eigentliche Sold war allerdings immer noch knapp bemessen und lag bei etwa 30 Talern pro Monat Rekrutierung und Desertion Zu Beginn der Fruhen Neuzeit waren drei Rekrutierungsverfahren bei der Infanterie ublich Die Werbung von Freiwilligen die Zwangsaushebung sowie die von Soldnerunternehmern vorgenommene Rekrutierung Die letzte Methode war besonders im Dreissigjahrigen Krieg die gebrauchlichste Gegen eine Geldsumme stellten die Soldnerunternehmer den Fursten ein fertiges Heer zusammen Die Herrscher waren oft abhangig von diesen Unternehmern und zugleich von unzuverlassigen multinationalen Soldnertruppen Eine Veranderung der Rekrutierungsweise der Soldaten in Preussen erfolgte beim Ubergang des Soldnerheeres zum stehenden Heer seit Ende des 17 Jahrhunderts Das Ziel war ein stehendes Heer von Berufssoldaten zu schaffen das auch wahrend der Friedenszeiten dienen wurde Durch den Spanischen Erbfolgekrieg war die Armee nicht mehr in der Lage die hohen Abgange in den Regimentern durch freie Werbung zu ersetzen somit stellte nicht mehr das Finanzierungssystem sondern das Aufbringungsproblem die Hauptsorge der preussischen Armee dar So ging man zur Zwangswerbung als massgeblichem Rekrutierungssystem uber In der Praxis wurden die Rekruten fortan unter Zuhilfenahme von Einwohnerlisten ausgelost Trotz der dadurch entstehenden Probleme Desertion setzte sich das Verfahren durch Teile der Bevolkerung zu Soldaten zu pressen Im Laufe des Spanischen Erbfolgekrieges kam es zu regelrechten Menschenjagden Die Werber bedienten sich dabei aller moglichen Listen und Verbrechen um moglichst grosser wehrtauglicher Manner habhaft zu werden So anderte der Spanische Erbfolgekrieg radikal den Soldatentypus innerhalb der preussischen Armee vom freiwillig verpflichteten Soldner zum gepressten zwangsdienenden Soldaten Statt eines Lebensberufes war das Soldat Sein zu einem lebenslangen Schicksal ohne Ausweg verkommen Nach dem Krieg und der Ruckkehr der Regimenter in die Garnison setzte eine Desertionswelle ein die alles bisher Dagewesene ubertraf Allein 1714 desertierten 3 471 Musketiere fast drei komplette Regimenter Der dadurch hervorgerufene Mangel an Soldaten rief eine erneute Menschenjagd hervor indem die Werber wiederum brutal rucksichtslos und willkurlich jeden Mann rekrutierten dessen sie habhaft werden konnten Dadurch kam es in einigen Provinzen des Landes zu Aufruhr in der Bevolkerung Aus Furcht vor lebenslangem Militardienst verliessen viele junge Manner in dieser Zeit das Land Zu einem grosseren Desertionskomplott kam es im Januar 1730 in Potsdam als sich 40 Gardegrenadiere des besonders vertrauten Konigsregiments Nr 6 lange Kerls verabredeten mordend und plundernd die Garnison zu verlassen Die geplante Revolte die im Kern wohl von basisreligiosen Sektierern ausging flog noch vor ihrer Durchfuhrung auf Es folgte die Bestrafung der Hauptradelsfuhrer nach zeittypischer Manier Die Beteiligten wurden ins Verhor genommen kriegsrechtlich verurteilt und offentlich bestraft Einer der drei Grenadiere welche als Hauptradelsanfuhrer galten wurde mit gluhenden Zangen verletzt Danach hackte man ihm die Schwurfinger ab und hangte ihn Der Zweite musste ebenfalls durch die Zangen Folter durch bevor man ihm die Nase und die Ohren abschnitt und danach halbtot ins Spandauer Festungszuchthaus brachte wo er starb Der Dritte wurde vom Scharfrichter geohrfeigt und ausgepeitscht und anschliessend in Haft gebracht Die Ubrigen mussten den Spiessrutenlauf hinter sich bringen bevor sie eine Zeitlang nach Spandau kamen Wenige Monate spater erfasste auch die Konigsfamilie ein Desertionsereignis Im August 1730 kam es zum beruhmtgewordenen Fluchtversuch des Kronprinzen mit seinem Begleiter Hans Hermann von Katte Die Anfalligkeit der Armee fur Desertionen anderte sich erst mit der Einfuhrung des Kantonssystems 1733 Dieses System machte die quasi vorhandene Wehrpflicht berechenbarer Das Kantonsystem trug auch dazu bei dass die Desertionen in Grenzen gehalten wurden Insgesamt desertierten von 1713 bis 1740 30 216 preussische Soldaten 1720 desertierten 820 Infanteristen 1725 nur noch 400 Infanteristen Diese Zahl blieb bis 1740 etwa konstant Wahrend des Siebenjahrigen Krieges war die Desertionsrate des preussischen Heeres nicht hoher als in anderen europaischen Heeren Ein guter Nachweis ist neben den Zahlen die Weigerung des allergrossten Teils der kriegsgefangenen preussischen Soldaten in die osterreichische Armee einzutreten Dies obwohl sie nicht auf Ruckkehr hoffen durften und die Haftbedingungen sehr schlecht waren Selbst in den bittersten Momenten zum Beispiel nach der Schlacht bei Kunersdorf 1759 verlor die preussische Armee im Vergleich zu anderen europaischen Streitkraften nur wenige Manner durch Desertion Die im preussischen Diensten stehenden Nicht Preussen hatten keine hohere Desertionsrate als die Preussen selbst Militarische Ausbildung und Alltag Preussischer Militarstrafenkatalog im 18 Jahrhundert Dienstvergehen Sanktionnach dem 10 Antreten zum Appell in betrunkenem Zustand Spiessrutenlauf durch 200 Mannunerlaubtes Entfernen von der Wache 10 Spiessrutenlauf durch 200 MannSchlafen auf der Wache 10 Spiessrutenlauf durch 200 Manneinem Vorgesetzten widersprechen Spiessrutenlaufentatlicher Angriff gegen Vorgesetzte Tod durch ErschiessenDesertion 1 und 2 Mal Spiessrutenlaufen 3 Mal Tod durch Erhangenverbotenes Glucksspiel SpiessrutenlaufenPrugelei unter Soldaten SpiessrutenlaufenDienstvergehen unter Rauscheinfluss Verdoppelung der Strafe des Grunddeliktsnachlassige Kontrolle der Pferde durch Unteroffiziere 4 Tage KrummschliessenUnterschlagung von Pferdefutter 12 Spiessrutenlaufen durch 200 Mannfalscher Rapport durch Unteroffiziere 4 Tage KrummschliessenSelbstverstummelung 2 3 jahrige Karre anschliessend Landesverweisungversuchter Selbstmord Karre bis zu LebenslangZusammenrottung Todesstrafe Spiessrutenlauf Kunstler Daniel Chodowiecki 1776 Fur die damalige Linientaktik im Gefecht wurden Soldaten benotigt die ihre Waffe und den Gleichschritt perfekt beherrschten und auch unter dem enormen Stress des Gefechts zuverlassig funktionierten So entstand ein System in dem der Soldat zum willenlosen Vollstrecker der Befehle seiner Vorgesetzten erzogen wurde Der militarische Alltag wahrend der eineinhalbjahrigen Ausbildung bzw der jahrlichen zweimonatigen Dienstzeit bestand aus bis zu funfstundigen Exerzier und Drillubungen auf Exerzierplatzen und anschliessendem Putzen und Reinigen der Ausrustung Dienstantritt war bereits um 5 30 Uhr allerdings war gegen Mittag in der Regel schon Dienstschluss Bei den Exerzier und Drillubungen bediente man sich auch der Prugelstrafe galt bis 1812 die allerdings rechtlich begrenzt war So wurde laut Militarstrafenkatalog derjenige bestraft der einen Mann bei der Prugel blutig schlug Zu den drakonischen Korperstrafen hingegen zahlte der Spiessrutenlauf der in den neuen Kriegsartikeln von 1713 mehrmals angedroht wurde In Fallen extrem moglichen Durchlaufes bis zu 30 mal kam diese Strafe einem Todesurteil gleich Trotz der teilweise sehr harten Strafen muss auch der Kontext gesehen werden dass die Gewalt in den Regimentern zum Charakter der damaligen Zeit gehorte So war es auch normal dass der Bauer von seinem Gutsherren geprugelt wurde Strafen wie Spiessrutenlaufen oder Hangen waren dagegen im Dreissigjahrigen Krieg viel schlimmer ausgepragt als in spateren Zeiten Der Unterschied zwischen den Strafen der preussischen Armee und denen anderer europaischer Armeen lag dann auch nicht in der Harte sondern in der Rechtmassigkeit So wurde die traditionelle Harte und Misshandlung des gemeinen Soldaten in der ganzen Armee nach gleichen Regeln nach Rechtsgrundsatzen und nicht mehr nach personlicher Willkur durchgefuhrt Durch Friedrich Wilhelm II wurde die Prugelstrafe eingeschrankt nach der Reorganisation der Armee 1807 quasi abgeschafft und nur fur strafweise in die zweite Klasse des Soldatenstandes versetzte Personen beibehalten Durch das Militarstrafgesetzbuch von 1872 wurden alle Korperstrafen aufgehoben Ab 1714 wurde ein Beurlaubungssystem eingefuhrt bei dem die etwa 18 Monate lang ausgebildeten Soldaten jedes Jahr nach einer zweimonatigen Exerzierzeit fur zehn Monate beurlaubt wurden Diese Regelung galt allerdings nicht fur die geworbenen Auslander 1740 1 3 Anteil am Heer die als Wach und Ausbildungsposten durchgehend ihren Dienst in der Garnison verrichteten Die Beurlaubten mussten wahrend ihrer Urlaubszeit immer ein militarisches Kleidungsstuck tragen vermutlich die Stiefeletten Damit waren sie ausserlich gekennzeichnet und auch vor der Willkur der Gutsherren geschutzt denn sie unterlagen nur der Militargerichtsbarkeit Der Dienst in der Armee war theoretisch lebenslang bis zur Dienstuntauglichkeit In der Praxis diente aber die Mehrheit der Soldaten 10 15 Jahre Erst ab 1787 gab es offizielle Richtlinien wonach Soldaten bei der Kavallerie 12 Jahre und Soldaten der Infanterie 10 Jahre dienen und danach entlassen werden sollten Alters und Invalidenversorgung Versorgung der Militarpersonen vom Feldwebel abwarts und ihrer Hinterbliebenen Da Preussen ein im internationalen Massstab gesehen grosses stehendes Heer unterhielt und dieses haufig in Kriegen eingesetzt wurde gab es folglich eine grosse Zahl an Kriegsversehrten und das Problem mit dem Umgang dieser sozialen Gruppe hatte demnach eine hohe Prioritat Die Praxis wonach versehrte Soldner uberwiegend ihrem Schicksal uberlassen wurden und sich im besten Falle Armenhauser kirchliche Einrichtungen oder mildtatige Einzelpersonen um die Betroffenen kummerten begann sich Ausgang des 17 Jahrhunderts langsam zu wandeln Es hatte ein Mentalitatswandel stattgefunden der aus den Soldnern Soldaten gemacht hatte die nur dem Staat und in Person dem absoluten Fursten dienten Aus diesem gewandelten Dienst und Treueverhaltnis zwischen Militarangehorigem und Kriegsherren ergab sich fur den Fursten eine gesteigerte Fursorgepflicht so dass dieser geschadigte Soldaten nicht mehr einfach ihrem Schicksal uberlassen konnte Der in Preussen stark einwirkende Hallesche Pietismus pragte hierzu um 1700 die Vorstellungen der Herrscher und Bediensteten Es entwickelten sich mehrere Formen staatlicher Fursorge in denen vor allem der elementare Versorgungsgedanke im Mittelpunkt stand der verhindern sollte dass sich die Betroffenen der grossen Masse an Vagabunden und Bettlern anschloss Fur die preussische Fuhrung hatten gut ausgebildete und kriegserfahrene Soldaten einen hohen Wert Deshalb wurden sie so lange wie moglich in der Truppe gehalten Eine klassische Dienstzeitbegrenzung hatte es im 18 Jahrhundert nicht gegeben So galt der Dienst theoretisch lebenslang Nur wenige konnten jedoch im Alter die Rolle eines ehrwurdigen Vorbilds fur die jungen Rekruten erfullen Die meisten wurden lediglich aus sozialen Grunden bei der Truppe belassen Solche zweitklassigen Soldaten die nicht mehr fur einen Feldzug herangezogen werden konnten erhielten vor allem Aufgaben im Garnisonsdienst Ab 1717 waren in Preussen eigenstandige Garnisonsregimenter gebildet worden 1726 zahlten die Garnisonseinheiten bereits eine Starke von 7 000 Mann Invaliden Veteranen die nicht mehr in der Lage waren Posten zu verrichten gewahrte man hingegen die oft als Gnadengehalter bezeichneten Invalidenpensionen aus speziell dafur eingerichteten Invalidenkassen die zum Teil nach dem Versicherungsprinzip funktionierten Solche Zahlungen konnten als einmalige Zuwendungen oder wiederkehrende Leistungen erfolgen wobei sie im letzteren Falle an den Verbleib im Lande selbst gekoppelt blieben Ende des 17 und in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts begann die Institutionalisierung der Invalidenversorgung Invalidenhauser fur Schwerbeschadigte und Pflegefalle wurden europaweit gebaut zum Beispiel 1682 das Royal Hospital Chelsea in London und 1708 das Hotel des Invalides on Paris In Luneburg Celle liess Herzog Georg Wilhelm als erster Furst im Reich zwischen 1679 und 1684 ein Invalidenhaus errichten Im Jahre 1703 wollte Friedrich I in Berlin ein Invalidenhaus errichten lassen was jedoch an den fehlenden Geldmitteln scheiterte Die hohen Verluste nach den beiden Schlesischen Kriegen liessen Friedrich II die Idee des Invalidenhauses wieder aufnehmen Friedrich II gab die Anweisung zum Bau von Invalidenhausern in Berlin Stolp und Carlshafen fur ausgediente kriegsinvalide Soldaten Das Konigliche Invalidenhaus im 18 Jahrhundert nach Matthias Seutter Am 15 November 1748 wurde das Invalidenhaus in Berlin eroffnet In dieser Einrichtung waren insgesamt Platze fur 631 Personen davon 13 Offiziere und 126 Frauen vorgesehen Der geringen Zahl der Invalidenplatze in dem Haus standen viel hohere Verwundetenzahlen auf dem Schlachtfeld gegenuber Aufgrund des begrenzten Entwicklungsstands der Gesellschaft im 18 Jahrhundert erhielt nur ein kleiner Bruchteil der Verwundeten eine medizinische Nahversorgung Die Transportsterblichkeit der Verwundeten lag bei 30 Auch die Sterblichkeit in den Lazaretten war sehr hoch Die kleine Zahl der Genesenen stellten die Invaliden Die geringe Aufnahmekapazitaten durften in Kriegszeiten jedoch nicht immer ausgereicht haben Aufgabe der Invalidenhauser war es kriegsbeschadigten Offizieren Unteroffizieren und Mannschaften ein Unterkommen Verpflegung Kleidung und arztliche Betreuung kostenlos zur Verfugung zu stellen Die Invalidenhauser hatten ein ausgesprochen militarisches Geprage so hatten die Invaliden neben Wachdiensten auch ausserhalb des Dienstes Uniform zu tragen Die dienstuntauglichen Offiziere erhielten bei Bedurftigkeit Gouverneur oder Kommandantenposten in den Festungen Fehlten freie Stellen zahlte der Konig den Generalen eine einmalige Pension von 1 000 bis 2 000 Talern Stabsoffizieren einige hundert Kapitanen und Leutnanten weit weniger Ein Anspruch darauf bestand allerdings nicht Jede Versorgung war reine Gnadensache und einen rechtlich einklagbaren Versorgungsanspruch hat es nicht gegeben Die Fursten erkannten hochstens eine moralische und sozialethische Verpflichtung fur die in ihren Diensten beschadigten Soldaten an Um die Not der haufig mittellosen Witwen mit oft zahlreichen Kindern zu lindern liess Friedrich aktive Offiziere deren Patenschaft ubernehmen oder stellte die Sohne bei entsprechendem Alter vorrangig in die Armee ein Friedrich Wilhelm I sorgte durch das von ihm im Jahre 1724 gestiftete Grosse Militarwaisenhaus fur die zahlreichen Kriegswaisen Dieses war zunachst nur fur die Kinder seines Leibregimentes der Langen Kerls gedacht Spater fanden dort auch die Kinder anderer Soldaten Unterkunft und der Platzbedarf wuchs so dass das Haus bereits 1742 erweitert und 1771 durch einen Neubau ersetzt werden musste Im Jahre 1758 beherbergte das Haus 2 000 Waisen Mit der schrittweisen Abkehr von der Heeresverfassung des Absolutismus ab dem Ende des 18 Jahrhunderts vollzog sich gleichzeitig der allmahliche Ubergang zu einem gesetzlichen Pensionsanspruch Kriegsversehrter Preussen machte hierzu mit Artikel 19 des Reglements fur die auslandische Werbung vom 1 Februar 1787 fruh den Anfang Lebensverhaltnisse der Armeeangehorigen in der neupreussischen Armee 1807 1919 1860 kamen 65 der Offiziere aus dem Adel nur ein gutes Drittel waren Burgerliche 1913 waren es noch 30 Adlige und 70 Burgerliche Siehe auch Kaiserliche Marine Soziale und nationale Bedeutung Verdienst und Unterhalt um 1900 Das Einkommen Lohnung der Mannschaften und Unteroffiziere bestand aus der Lohnung Brotgeld dem Bekostigungsgeld und der Bekleidung und Wohnung mit Heizung Beleuchtung usw In besonderen Fallen wurde hierfur eine finanzielle Entschadigung gezahlt Dazu kamen kostenlose arztliche Behandlung und Arzneien Verheiratete Unteroffiziere bekamen auch fur ihre Familie kostenlose arztliche Behandlung und Arzneien Einige Unteroffiziere wie zum Beispiel Wallmeister Zeugfeldwebel bekamen auch ein Gehalt Verdienst der einzelnen Dienstgrade im Detail um 1900 Dienstgrad Gehalt oder Lohnung Bekostigungsgeld bzw Servis WohnungsgeldzuschussMannschaften und Unteroffiziere Lohnung monatlich in MarkGemeine 6 60 ca 9 Unterkunft wird gestelltGefreiter 8 10 ca 9 Unterkunft wird gestelltUnteroffizier 21 60 ca 13 Unterkunft wird gestelltSergeant 32 10 ca 13 Unterkunft wird gestelltVizefeldwebel 41 10 ca 13 Unterkunft wird gestelltFeldwebel 56 10 ca 13 Unterkunft wird gestelltOffiziere Gehalt jahrlich in MarkZeugfeldwebel kein Offizier aber Gehaltsempfanger 1 104 bis 1 404 300 DienstwohnungLeutnant 900 bis 1 188 288 bis 420 216 bis 420 unverheiratete Leutnante 6 Tischgeld Hauptleute und Rittmeister II Klasse 2 700 432 bis 972 360 bis 900 Hauptleute und Rittmeister I Klasse 3 900 432 bis 972 360 bis 900 Stabsoffiziere kein Regimentskommandeur 5 850 594 bis 1 314 540 bis 1 200 Stabsoffiziere als Regimentskommandeur 7 800 594 bis 1 314 600 bis 1 500 Kommandierender General 12 000 1 188 bis 2 520 Dienstwohnung mit Einrichtung Dazu im Vergleich 1910 verdiente ein Metallarbeiter Dreher Schlosser Eisenbieger Schleifer usw wochentlich zwischen M 20 bis M 40 10 00 M wurde heute einer Kaufkraft von 70 71 Euro entsprechen In Euro umgerechnet waren das heute 39 12 Monat fur Gemeine 48 Monat fur Gefreite 128 02 Monat fur Unteroffiziere 190 26 Monat fur Sergeants 243 6 Monat fur Vizefeldwebel 332 51 Monat fur Feldwebel 545 2 693 46 Monat fur Zeugfeldwebel Lebensumstande des Offiziers Obwohl Offiziere einen deutlich hoheren Sold als die Unteroffiziere und Mannschaften bezogen waren die finanziellen Verhaltnisse insbesondere der Leutnante beengt Von Offizieren wurde zwingend erwartet einen ihrem gesellschaftlichen Stand entsprechenden Lebenswandel zu fuhren Wer gegen diesen Codex verstiess riskierte soziale und auch berufliche Sanktionen bis hin zum Verlust des Offiziersrangs Andererseits war die Aufnahme von Krediten verboten Wer sich dennoch heimlich verschuldete und aufflog musste seinen Abschied nehmen Als Selbstausruster hatten Offiziere bereits hinsichtlich der Einkleidung regelmassig erhebliche Kosten zu gegenwartigen Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Garnisonstadte galt ebenfalls als obligatorisch und geriet mitunter sehr kostspielig Das war vor allem in Grossstadten der Fall Der regelmassige Besuch von Theater Tanzgesellschaften und anderen gehobenen Vergnugungen entfaltete seinen eigenen Reiz forderte aber auch seinen finanziellen Tribut Der Besuch von weniger kostspieligen Kneipen Tanzboden Spielhallen oder sonstigen Etablissements in denen kleinburgerliches oder gar proletarisches Publikum verkehrte war verpont oder tw sogar verboten Im Ubrigen hatten aktive Offiziere generell ihren Umgang mit den sog niederen Kreisen auf das privat Notwendigste zu beschranken In exklusiven Regimentern pflegten die Offiziere daruber hinaus einen luxuriosen Lebensstil der ihrer Herkunft aus dem hoheren Adel oder den wohlhabenden besseren Kreisen entsprach Der betriebene Aufwand uberstieg hier die Moglichkeiten eines Offiziersgehalts bei weitem Zwar war das Leben fur die Offiziere entlegener Provinz Garnisonen erheblich gunstiger doch auch hier lauerten finanzielle Gefahren Zu nennen ist hier vor allem das entgegen haufiger und strenger Verbote betriebene Gluckspiel mit den Kameraden des Offizierskasinos Darum bleiben Subalternoffiziere dauerhaft auf Zulagen von zu Hause angewiesen Je nach Exklusivitat des Regiments und des daraus resultierenden Lebensstiles waren Zulagen von M 50 bis M 200 monatlich notwendig Erst mit der Ernennung zum Hauptmann nahm ein Offizier eine auch finanziell wichtige Hurde Erst jetzt galt das eigene Gehalt als genugend fur den eigenen Lebensunterhalt aber auch fur eine Heirat und die Grundung einer Familie Bis zu dieser Beforderung sofern sie uberhaupt erfolgte vergingen in der Regel aber mindestens zehn Jahre Die niedrigen Gehalter der Leutnante waren von den Verantwortlichen in Politik und Militar bewusst kalkuliert Dem Ideal nach sollte der Offiziersberuf nicht Brotberuf sondern Berufung sein Tatsachlich aber dienten die finanziellen Schranken auch als soziale Schranken die die soziale Homogenitat des aus Adel und gehobenem Burgertum bestehenden Offizierskorps bewahrten Fur eine Ehe wurde ein Jahreseinkommen von wenigstens M 4000 als notwendig angesehen was erst der Hauptmann erreichte Vorher konnte der Offizier nur heiraten wenn die Braut genugend Geld mit in die Ehe brachte Um zu heiraten musste die Heiratserlaubnis vorliegen die vom Vorgesetzten erteilt wurde Die finanzielle Frage spielte bei der Erteilung der Heiratserlaubnis eine wichtige Frage genauso wie die Herkunft der Braut Erst ab Hauptmann aufwarts wurden die Offiziersgehalter denen der hoheren Beamten vergleichbar Die nachste Beforderung zum Stabsoffizier stand erst nach weiteren 15 Jahren an Den wenigsten Offizieren gelang es die sog Majorsecke zu nehmen sie blieben Hauptmann Wer Alternativen sah konnte jedoch problemlos seinen Abschied nehmen da es keine Verpflichtungszeiten gab Militarische Ausbildung Alltag und Rekrutierung Jedes Armeekorps hatte seinen eigenen Ersatzbezirk um seinen Personalbedarf zu decken Die allgemeine Wehrpflicht hat sich aus heutiger Sicht als Integrationsfaktor bewahrt Mit rund 200 000 bis 300 000 jahrlich eingezogenen Mannern wurden langst nicht alle Wehrpflichtigen gezogen Die jungen Manner erlebten eine Organisation mit grosser Disziplin in der versucht wurde Gerechtigkeit zu praktizieren wenn auch nicht immer mit Erfolg Unzulanglichkeiten und einzelne Ubergriffe wurden sogar im Reichstag diskutiert und die obere Fuhrung war bemuht drastisch durchzugreifen Die Menschenfuhrung war aber deutlich besser als zu Zeiten vor den Reformen der Befreiungskriege und auch vielen auslandischen Heeren in ihrer Zeit voraus Der Dienst im Heer wurde im Laufe des 19 Jahrhunderts deutlich attraktiver und so meldeten sich 1912 bereits 64 000 Manner freiwillig zum Dienst Die Masse der Unteroffiziere ging aus den Reihen der Kapitulanten hervor Wehrpflichtigen die ihren zweijahrigen Wehrdienst freiwillig um ein Jahr verlangert hatten Ein Aufstieg zum Offizier war in der Regel nicht moglich so dienten die meisten zwolf Jahre und wechselten dann wegen fehlender Aufstiegsmoglichkeiten in die zivile Verwaltung Bei dem Offiziersnachwuchs wurde immer mehr auf nichtadlige Bevolkerungsschichten zuruckgegriffen Voraussetzung war in Preussen fur den Offiziersbewerber die Primareife vor dem Ersten Weltkrieg hatten aber bereits 2 3 der Offiziersbewerber das Abitur 1913 waren 70 der Offiziere burgerlicher Abstammung Das Offizierskorps gewann in Preussen nach 1815 eine dominierende gesellschaftliche Stellung so dass das Burgertum den Lebensstil der militarischen Elite nachahmte Jeder Offizier war verpflichtet die Standesehre zu wahren und zu verteidigen Die Standesehre beinhaltete Treue gegenuber dem Monarchen und Volk und Vaterland das preussische Pflichtbewusstsein unter dem Uberbegriff des Dienens aber auch Treue nach unten eine personliche Fursorgepflicht fur seine Untergebenen Diese Standesehre fuhrte zu einem homogenen geschlossenen Offizierskorps welches uber einheitliche konservative Normen und Wertvorstellungen verfugte Dem 19 Jahrhundert gelang nur eine ethische Konstruktion grossen Stils das preussische Offizierskorps Nicolas Gomez Davila Wehrpflicht in der Preussischen Armee 1815 1918 Allgemeine Wehrpflicht Im Jahr 1871 dehnten die Artikel 57 ff der Reichsverfassung die in Preussen seit 1814 geltende allgemeine Wehrpflicht auf ganz Deutschland aus So hatte nun jeder Deutsche mit vollendetem 20 Lebensjahr 7 Jahre lang dem Heer oder der Marine anzugehoren Um im Allgemeinen wissenschaftliche und gewerbliche Ausbildung so wenig wie moglich durch die allgemeine Wehrpflicht zu storen war es jedem jungen Mann uberlassen schon nach dem vollendeten 17 Lebensjahr wenn er die notige moralische und korperliche Qualifikation hatte freiwillig in den Militardienst einzutreten Alle Wehrpflichtigen waren wenn sie nicht freiwillig in die preussische Armee eintraten vom 1 Januar des Kalenderjahres an in welchem sie das 20 Lebensjahr vollenden der Aushebung unterworfen militarpflichtig Sie hatten sich zu diesem Zwecke bei den zustandigen regelmassig zu melden bis uber ihre militarische Verwendung entschieden wurde jedoch hochstens zweimal jahrlich Jedes Armeekorps hatte mit Ausnahme des Gardekorps und der Marine einen eigenen Ersatzbezirk aus welchem es seine Soldaten bezog Das Gardekorps bezog seine Soldaten aus allen preussischen Provinzen und einzelnen Bundesstaaten die Marine aus dem ganzen Reich Die Garde konnte sich die geistig und korperlich besten Wehrpflichtigen aussuchen mit mind 1 70 m Korpergrosse die Halfte des Gardekorps musste mind 1 75 m gross sein Gemass der Reichsverfassung galt die 7 Jahre Wehrpflicht aufzuteilen in eine 3 jahrige Grundwehrdienstzeit und eine 4 jahrige Ersatzreservepflicht in der Ersatzreserve 1 Klasse die der Erganzung des Heeres fur den Fall einer Mobilmachung und zur Bildung von Ersatz Truppenteilen diente Dieser Grundsatz liess sich aufgrund der schnell wachsenden Bevolkerung und damit auch der wehrfahigen Manner nicht voll umsetzen In vielen Fallen wurden die Wehrdienstleistenden nach zwei Jahren von ihrer aktiven Wehrpflicht beurlaubt sog Dispositionsbeurlaubungen und in die Ersatzreserve 1 Klasse geschickt in der sie statt vier dann funf Jahre blieben Ab 1890 wurde schliesslich eine 2 jahrige Wehrpflicht gesetzlich festgelegt Gesetz vom 15 Juli 1890 Sie begann im Oktober eines jeden Jahres mit dem Verlesen der Kriegsartikel und der Vorbereitung durch die Priester der eigenen Konfession die zur Vereidigung auf den jeweiligen Landesherrn und den Kaiser mit der Hand auf der Fahne bei der Artillerie mit der Hand auf der Kanone fuhrten Elsasser und Lothringer wurden nur auf den Kaiser vereidigt Nach dem 7 Jahr in der Preussischen Armee wurde jeder Preusse in die Ersatzreserve 2 Klasse versetzt in der er in Friedenszeiten von militarischen Verpflichtungen befreit war im Falle der Mobilmachung jedoch bis zur Vollendung des 31 Lebensjahrs ebenfalls der Erganzung der Preussischen Armee zur Verfugung zu stehen hatte 23 ff Reichsmilitargesetz Nach der Vollendung des 31 Lebensjahres gehorte man einer Einheit der Landwehr an Daruber hinaus war in Preussen nach dem Landsturm Edikt vom 21 April 1813 die gesamte nicht in die stehende Armee oder in die Landwehr eingereihte wehrbare mannliche Bevolkerung vom 17 bis zum vollendeten 60 Lebensjahr verpflichtet dem Aufgebot des Landsturms Folge zu leisten Er bildete gewissermassen die letzte Landesreserve Das Hochstalter wurde 1875 nach der Grundung des Deutschen Reiches auf das 42 Lebensjahr herabgesetzt Mit dem Gesetz betreffend Anderungen der Wehrpflicht vom 11 Februar 1888 gab es zwei Aufgebote Der Landsturm I umfasste alle Manner bis zum 39 Lebensjahr der Landsturm II alle Alteren 24 des Gesetzes verlangerte die Landsturmpflicht bis zum 45 Lebensjahr Mit der Mobilmachung am 1 August 1914 wurden viele Landsturm Verbande aufgestellt und mobilgemacht im Laufe des Ersten Weltkriegs noch weitere Allgemeine Wehrpflicht im Detail Wehrdienstart BeschreibungGrundwehrdienst Dauer bei der Infanterie und allen ubrigen Truppen 2 Jahre bei der Kavallerie und der reitenden Artillerie 3 Jahre beim Train 1 oder 2 Jahre und bei der Marine 3 Jahre Einjahrig Freiwillige Junge Manner mit dem Nachweis der wissenschaftlichen Befahigung oder welche eine Prufung bestanden und die in der Lage waren sich selbst einzukleiden konnten ihrer Dienstpflicht als sogenannte Einjahrig Freiwillige genugen Sie mussten sich zwischen dem vollendeten 17 und 20 Lebensjahr freiwillig melden Die Prufung erstreckte sich auf drei Sprachen deutsch und zwei Fremdsprachen sowie Geographie Geschichte Literatur Mathematik Physik und Chemie Die Einstellung erfolgte zum 1 Oktober eines jeden Jahres ausnahmsweise auch zum 1 April eines Jahres Die Einjahrig Freiwilligen durften sofern moglich sich den Truppenteil selbst aussuchen und dienten nur ein Jahr Die Einjahrig Freiwilligen wurden sofern sie sich eigneten zu Offizieren der Reserve und der Landwehr ausgebildet ansonsten zu Unteroffizieren der Reserve und Landwehr Ersatzreserve 1 Klasse 2 Klasse Die aus dem Grundwehrdienst Entlassenen wurden zur Ersatzreserve 1 Klasse versetzt Hier blieben sie solange bis zusammen mit der Grundwehrdienstzeit 7 Jahre erreicht waren In der Ersatzreserve waren sie in Friedenszeiten zur Teilnahme an Ubungen von acht Wochen Dauer verpflichtet Landwehr Es gab bei der Landwehr das erste und das zweite Aufgebot Nach der Ersatzreserve 2 Klasse wurde man die Landwehr I versetzt Bei bis zu zweijahrig geleistetem Wehrdienst dauerte die Dienstpflicht in der Landwehr I 5 Jahre Manner mit mehr als dreijahrig geleistetem Wehrdienst dienten 3 Jahre in der Landwehr I Die Manner des ersten Aufgebotes konnten zu Ubungen herangezogen werden Danach traten sie zum zweiten Aufgebot uber Landwehr II Die Landwehrpflicht endete am 31 Marz des Jahres in welchem sie das 39 Lebensjahr vollendeten Fur diejenigen die vor dem 20 Lebensjahr mit dem Dienst begonnen hatten endete die Landwehrpflicht entsprechend fruher Landsturm Alle Manner vom 17 bis zum vollendeten 45 Lebensjahr welche nicht zu den obigen Gruppen gehorten und wehrfahig waren gehorten zum Landsturm Ubungen gab es in Friedenszeiten nicht Wehrpflicht auf Zeit Berufssoldat Neben den allgemeinen Wehrpflichtigen bestand die Preussische Armee selbstverstandlich aus Berufssoldaten und Soldaten die sich fur eine bestimmte Zeit verpflichteten Diese Freiwilligen schlossen eine so genannte Kapitulation ab und wurden danach als Kapitulanten bezeichnet Man konnte sie auch an einem besonderen Abzeichen an der Schulterklappe der Uniform und an der sogenannten Kapitulanten Troddel am Seitengewehr erkennen Als Kapitulant konnte sich nur verpflichten wer seinen 3 jahrigen ab 1890 2 jahrigen Grundwehrdienst absolviert hatte sich zum Vorgesetzten eignete und dessen Fuhrung einwandfrei war Die Kapitulanten konnten sich fur 1 bis 2 Jahre verpflichten und wurden bevorzugt zu Unteroffizieren rekrutiert Bei Verpflichtung fur 3 Jahre erhielten die Kapitulanten ein so genanntes Kapitulationshandgeld in Hohe von 50 Mark Wer sich bereits bei der ersten Kapitulation fur 4 Jahre verpflichtete erhielt ein Handgeld in Hohe von 100 Mark Der Kapitulant wurde nach ungefahr 5 Dienstjahren zum Sergeanten und nach 9 Dienstjahren zum Vizefeldwebel Besonders befahigte Soldaten konnten zum Feldwebel befordert werden Nach Ableistung von 12 Dienstjahren hatten die Soldaten Anspruch auf den Zivilversorgungsschein und eine Dienstpramie von 1 000 Mark Verhaltnis zwischen Armee und Zivilgesellschaft 1644 1871 Hauptartikel Militarismus in Deutschland Das Verhaltnis der Armee zur Zivilgesellschaft unterlag im Zeitverlauf verschiedenen Deutungswandeln die auch abhangig vom Aussenbild der Preussischen Armee als Ganzes war Die im In und Ausland entwickelten stereotypen Bilder von der Armee waren Zuschreibungen starker Eigenschaftsauspragungen unterworfen Insbesondere die Kriegspropaganda der alliierten Siegermachte aus beiden Weltkriegen versuchte die Starke des Militarismus in Preussen hervorzuheben In der Nachbetrachtung nach Auflosung des preussischen Staates 1947 galt Preussen in den Augen der Alliierten und etwas spater auch in der Betrachtung durch die Deutschen als militaristischer Staat mit einer militarisierten Gesellschaft Die lange Zeit gultige Argumentationskette der Nachkriegshistoriker sah eine historische Kontinuitat der Entwicklung die zwangslaufig in die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs munden musste Demnach soll schon im 17 Jahrhundert die vom Hohenzollernherrscher geforderten Symbiose zwischen ostelbischer Gutsverfassung Junkertum und der altpreussischen Offiziersklasse den Nahrboden fur die spatere Katastrophe in sich getragen haben Der Argumentationskette folgend entstand aus dieser Symbiose im 18 Jahrhundert eine stabile staatliche Machtgrundlage die im 19 Jahrhundert eine starke Reaktionstendenz gegen gesellschaftspolitische Stromungen entwickelte und ihren konservativen Wertebezug mit Erfolg auf die Bevolkerung ubertragen konnte Die geschichtswissenschaftlichen Lehrmeinungen des Westlichen Bundnisses und des Ostblocks vertraten und lehrten bis Ende der 1980er Jahre die Auffassung dass die rechtskonservative Grundhaltung der Bevolkerungsmehrheit des preussischen Staates den Aufstieg Hitlers begunstigte Das Wesen des Staates wich im Urteil der Siegermachte des Zweiten Weltkriegs von dem seiner umgebenden Nachbarn ab und ermoglichte so eine Sonderentwicklung die erst durch die Auflosung Preussens und seiner Institutionen beendet werden konnte Die Geschehnisse von damals als auch die einseitigen Bewertungen der Nachkriegszeit werden mit zunehmendem zeitlichen Abstand in der Geschichtswissenschaft reflektierter und objektiver betrachtet und bewertet Dabei werden die Zwischentone hervorgehoben die das Bild im Ergebnis nicht Weiss oder Schwarz farben sondern ganzheitlich und ausgewogen erscheinen lassen Die preussische Armee war letztlich eine zunehmend die Gesellschaft durchdringende Institution und bestimmte ihr Verhaltnis mit genau wie die Zivilgesellschaft namentlich das Burgertum auf die Armee im Positiven wie Negativen einwirken konnte Charakteristisch fur die Preussische Armee in Bezug auf die Zivilgesellschaft wurde das Bonmot von der Armee als die Schule der Nation Zur Zeit der altpreussischen Armee 1644 1806 Bis zur Einfuhrung des stehenden Heeres 1644 war das Verhaltnis zwischen Armee und Zivilisten ahnlich schlecht wie in anderen Landern zur damaligen Zeit Die Angeworbenen hatten keine Bindung an das Land das sie verteidigen sollten Dadurch waren die eigenen Soldner mindestens genauso gefurchtet wie die Feinde vor denen sie es schutzen sollten Nach der Einrichtung eines stehenden Heeres wurde das Ansehen der Soldaten nur langsam verbessert Der Grund dafur lag in den grossen Belastungen der Zivilisten Sie waren es die die finanziellen Belastungen zu tragen hatten und standig von Zwangswerbungen bedroht waren Allerdings wurde durch das stehende Heer die Disziplin der Soldaten verbessert und die Ubergriffe auf Zivilisten verringerten sich Durch die Einquartierung der preussischen Soldaten waren sie der Zivilbevolkerung naher als die Soldaten anderer Armeen Die Abkapselung der Soldaten fand erst durch die Errichtung und Einquartierung der Soldaten in ummauerten Kasernen ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts statt Durch das Kantonssystem war eine Trennung zwischen Zivilisten und Militar nur schwer moglich gewesen da die preussischen Soldaten in der Zeit des 18 Jahrhunderts in Friedenszeiten nur zwei Monate im Jahr zum Dienst verpflichtet waren In der Zeit von 1644 bis nach Ende des Siebenjahrigen Krieges 1763 gab es noch keine strukturellen Konfliktpunkte zwischen Zivilisten und Militar Die Auseinandersetzungen die stattfanden waren personlicher Natur Ab den 1770er Jahren gab es vermehrt Kritik aus dem Bildungsburgertum Grunde waren insbesondere die niedere soziale Herkunft der Mannschaften die ausgeklugelten Vorkehrungen gegen Desertionen und das mittlerweile als barbarisch empfundene Strafsystem 1795 wurde aufgrund dieser Kritik die mittlerweile auch von Offizieren geaussert wurde eine Kommission eingesetzt U a forderte der Stabsoffizier v Boyen spater Kriegsminister und Reformer eine Abschaffung der entehrenden Korperstrafen und Sold und Broterhohungen Diese wurde von der Kommission auch anerkannt Friedrich der Grosse verstarkte den Anteil des Adels im preussischen Offizierskorps da er von ihrem besonderen tadellosen Geist uberzeugt war Bis dahin gab es auch vielfach burgerliche Offiziere in der Armee zum Beispiel Derfflinger Diese Veranderung der Offiziersstruktur wirkte sich auch auf die soziale Entwicklung und die Klassenstruktur der preussischen Gesellschaft aus Mit der Verdrangung der burgerlichen Offiziere setzte die Abkapselung der Armee von der Gesellschaft ein Die Bezeichnung der preussischen Armee als Staat im Staat wurde von dieser Zeit an Wirklichkeit Das Offizierskorps zugleich die Elite im Staat bildete eine fest abgeschlossene mit festen Grenzen versehene Einheit Ebenso bildeten sie den spateren Hort der Reaktion im 19 Jahrhundert Der Historiker Hans Rosenberg urteilte dazu dass letztlich die bildliche Nahe der Armee zur strengen Junkerherrschaft und der Unfreiheit der Bauern sich nachteilig auf die Entwicklung der politischen und sozialen Verhaltnisse in Preussen auswirkte Der anerkannte Historiker Wolfgang Neugebauer stimmte dieser Einschatzung in seinem Standardwerk zur preussischen Geschichte zu Durch die auch im internationalen Vergleich hohe Mannschaftsstarke der Armee ergab sich fur die Zeitgenossen der Eindruck dass alle Anstrengungen der Burger und des Staates auf den Erhalt der Armee gerichtet schien Tatsachlich hatte seit dem Soldatenkonig und seinem Nachfolger Friedrich II die Armee die hochste Prioritat um das Hauptziel den Erhalt und die Sicherung des Staates nach innen und aussen zu gewahrleisten Preussen befand sich seitdem im Dauerstress kontinuierlicher Uberanstrengung fur die Armee Diese wurde zu einem Selbstzweck Darauf bezieht sich das nachfolgende beruhmt gewordene Zitat eines Zeitzeugen Die preussische Monarchie ist nicht ein Land das eine Armee hat sondern eine Armee die ein Land hat in welchem sie gleichsam nur einquartiert steht Georg Heinrich von Berenhorst Alles in allem bot Preussen gegen Ende der Regierungszeit von Friedrich Wilhelm I und Friedrich II das Bild einer durchorganisierten militarischen Gesellschaft Anders ware die uberdimensionale Militarmacht nicht aufzubauen gewesen Furcht vor militarischen und staatlichen Autoritaten und Unterordnung wurden auch Muster der zivilen Gesellschaft Die Rolle des Volkes im 18 Jahrhundert beschrankte sich darauf fur die Versorgung der Armee also die Ausstattung mit Nahrungsmitteln Uniformen Geld Wohnraum fur die Soldaten und naturlich fur Rekrutennachschub zu sorgen 1806 bestand das Offizierskorps aus 7 000 Offizieren 6 300 davon entstammten den Adel Wahrend der Napoleonischen Zeit 1807 1815 Militar Reorganisationskommission Konigsberg 1807 Die Grunduberlegungen der preussischen Reformer waren nicht originar in Preussen sondern fanden auch in anderen deutschen Staaten wie in Osterreich Bayern und den Rheinbundstaaten statt Allerdings musste in Preussen mehr gegen den Widerstand des Adels gerungen werden dafur waren die Reformen dann dauerhafter als in anderen Landern und wurden 1814 Bestandteil der preussischen Heeresverfassung Nach der Niederlage 1807 bis nach den Befreiungskriegen entwickelte sich die bis dahin nach aussen geschlossene Armee zu einer Volksarmee wenn auch nur fur eine kurze Zeit Bis 1806 setzte sich die Armee aus den Wehrpflichtigen der nicht allgemeinen Wehrpflicht Kantonreglement und den nichtpreussischen geworbenen Soldnern zusammen Im Zuge der Reformen wurden die Ungerechtigkeiten bei der Rekrutierung durch die Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht beseitigt Unter anderem deswegen entstand in dieser Zeit eine Volksarmee bei der fur alle Manner die gleichen Massstabe galten Das Ziel der preussischen Reformer war es das Volk durch den Dienst in der Armee zu einem neuen vaterlandischen Geist zu erziehen Der Burger sollte den Staat und seine Strukturen und Prinzipien und damit auch die Armee innerlich und freiwillig annehmen Im Reglement am 6 August 1808 wurde folgendes erlassen Brechung des Adelsprivilegs Einen Anspruch auf Offiziersstellen sollen von nun an in Friedenszeiten nur Kenntnisse und Bildung gewahren in Kriegszeiten ausgezeichnete Tapferkeit und Uberblick Aus der ganzen Nation konnen daher alle Individuen die diese Eigenschaft besitzen auf die hochsten Ehrenstellen im Militar Anspruch machen Aller bisher stattgehabte Vorzug des Standes hort beim Militar ganz auf und jeder hat gleiche Pflichten und gleiche Rechte Von diesem Zeitpunkt an erhohte sich der Anteil der Burgerlichen im Offizierkorps bis auf 70 Anfang des Ersten Weltkrieges Auch ausserhalb des Militars wurden die Standesschranken zwischen Adel Burgertum und Bauernschaft sowie die Gutsuntertanigkeit aufgehoben und die Beteiligung der Burger an der Selbstverwaltung der Stadte eingefuhrt Dies waren wichtige Voraussetzungen fur ein Volk in Waffen In der Verfassung der Reserve Armee hiess es 1807 Alle Bewohner des Staates sind geborne Verteidiger desselben Die preussische Regierung kundigte 1808 an dass auch Manner aus dem Burgertum eingezogen werden konnen Da der gemeine Soldat bis dahin keine burgerliche Ehre besass lehnte das Besitz und Bildungsburgertum dies ab Die Hoffnung der Reformer dass das Burgertum seine Einstellung bis zu den Planungen bis 1810 geandert haben wurde waren Illusion Erst 1812 13 nach jahrelangem Druck der franzosischen Willkurherrschaft begann im Burgertum der Wille zum militarischen Widerstand die fruheren Vorbehalte zu uberwiegen Allerdings spielten auch Zugestandnisse des Konigs eine Rolle Wer in der Lage war sich selbst einzukleiden und zu bewaffnen konnte mit weitreichenden Privilegien bei den Jagern dienen Auch der Adel wandte sich gegen die Offnung fur Burgerliche weil er um sein Anrecht auf die Besetzung von Offiziersstellen furchtete Vom Wiener Kongress bis zur Revolution von 1848 1815 1849 Nach dem Wiener Kongress standen sich in Preussen zwei Lager gegenuber Auf der einen Seite die Reformer wie der Kriegsminister Boyen die ein modernes Volksheer auf Milizbasis schaffen wollten und dazu das Burgertum gewinnen mussten Das Offizierskorps sollte sich dem liberalen Zeitgeist entsprechend aus dem Burgertum rekrutieren sozial angesehen sein und ein hohes militarfachliches und allgemeines Wissen haben Auf der anderen Seite standen der Konig und der Adel Der Konig furchtete um seinen Einfluss auf die Streitkrafte und lehnte eine Aussenkontrolle ab Auch der Adel stand den Reformen ablehnend gegenuber weil er um seine Privilegien und Sonderstellung im Staate furchtete Die folgenden Auseinandersetzungen drehten sich um die beiden Gegensatze liberales Volksheer oder diszipliniertes Kampfheer welches in der Gesellschaft einen besonderen Stand einnimmt Dies spitzte sich in der Kontroverse zu ob die Armee an die Verfassung gebunden sei oder an den Konig und auf wen der Eid abgelegt werden soll Ersturmung der Barrikade an der Konstablerwache in Frankfurt am Main am 18 September 1848 durch preussisches Militar Kunstler E G May Historisches Museum Frankfurt a M Durch den Abschied samtlicher Reformer Boyen trat 1819 von seinem Amt als Kriegsminister zuruck wandelte sich nun das Bild des Burgersoldaten zu einem ausserhalb der Gesellschaft stehenden Soldaten An der Tagespolitik wollte und sollte ein Offizier nicht teilnehmen Die Kluft zwischen Burger und Militar verstarkte sich Die restaurativen Elemente gewannen in den Jahren bis 1840 die Oberhand Die von diesen Kreisen gewunschte Abschaffung der Wehrpflicht gelang aber nicht So veranderte die preussische Armee ihr inneres Gesicht Die neue Offiziersschicht die in diesen Jahren entstand war weit vom humanistischen universellen Geist der Reformer wie zum Beispiel Scharnhorst Gneisenau oder Boyen entfernt Es entstand ein Offiziersnachwuchs der enger aufs Fachliche begrenzt und in der Truppenfuhrung geschult wurde Der Anteil des Adels sank insgesamt aber die Burgerlichen kopierten die Formen des hoheren Standes dadurch entstand ein Offiziersstand von grosser innerlicher Geschlossenheit und mit festen Traditionen Mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelm IV stieg die Hoffnung auf eine Liberalisierung Unter anderen wurde Boyen wieder Kriegsminister Diese Hoffnung endete als im Zuge des Pauperismus der einsetzenden Industriellen Revolution die Armee nach 1846 immer haufiger zu blutigen Polizeieinsatzen gegen innere Unruhen eingesetzt wurden Die Ordnungseinsatze verstarkten die zunehmende Entfremdung zwischen Zivilbevolkerung und Militar weiter Bei einer Ansprache des Konigs am 18 Marz 1848 in welcher er Zugestandnisse versprach nahm das Volk die Zusagen mit Begeisterung auf Die bereitstehenden Truppen jedoch deuteten die Freudenausserungen falsch und eroffneten aus Angst vor dem Beginn einer Revolution das Feuer in die Menge wobei dreizehn Menschen starben Wahrend der Revolution von 1848 sah sich die Armee als einziger Garant gegen die Revolution Das Offizierskorps sah seine Grundlagen gefahrdet und hielt sich bereit auch ohne koniglichen Befehl notigenfalls selbst in die inneren Wirren einzugreifen Nach dem Eingreifen starkerer preussischer Verbande gegen die Volksaufstande in grossen Teilen des deutschen Bundes gelang es der preussischen Armee den Aufstand in blutigen Kampfen schliesslich niederzuschlagen Mit dem Ende der Revolution 1849 scheiterten endgultig alle Versuche Armee und Zivilgesellschaft zu versohnen Von 1849 zur Reichsgrundung 1871 und im Zweiten Kaiserreich Militarparade mit Kaiser Wilhelm II 9 Februar 1894 Potsdam Kunstler Carl Rochling Wachsfigur des Hauptmanns von Kopenick in der Ausstellung Altes Berlin 1930 als Symbol fur den uberbordenden Uniformismus im Deutschen Kaiserreich Seit der Einfuhrung der oktroyierten Verfassung im Jahr 1849 bestand verfassungsrechtlich die militarische Kommandogewalt des Konigs Das Parlament hatte demgegenuber die Budgetgewalt und bestimmte uber die gesamten Militarausgaben Wahrend des preussischen Verfassungsstreites 1862 66 Heereskonflikt setzte sich der Konig in der Frage der militarischen Kommandogewalt gegenuber dem Parlament durch Die Reichsgrundung im Spiegelsaal von Versailles vollzog sich schliesslich als rein militarisches Schauspiel symbolisch steht dies fur die treibende Kraft die zur Bildung des Zweiten Kaiserreichs fuhrte und letztlich auch das Wesen dieses Staates stark mitpragte Durch die Heeresreform konnte die Armee schliesslich ihre Sonderstellung als monarchistisches Machtinstrument es unterstand nur dem Konig festigen Die Armee wurde zum Erziehungsinstitut des Volkes und ruckte vollig ins Zentrum staatlicher Anstrengungen Auch politische Entscheidungen wurden von militarischen Aspekten gepragt Militarische Normen und Wertvorstellungen hielten immer starker Einzug in den Alltag Die militarischen Tugenden Punktlichkeit Ordnungsliebe und Disziplin wurden zu zivilen Tugenden Das Leben in Deutschland wurde militarisiert und in dieser Zeit begann die Gesellschaft sich in ihrem Alltagsleben von anderen europaischen Gesellschaften zu unterscheiden Paraden Kaisermanover und Stapellaufe wurden zu gesellschaftlichen Ereignissen und begeisterten die Bevolkerung Uniformtrager erhielten eine besonders angesehene Stellung in der Gesellschaft Exempel des besonderen Zeitcharakters ist der Vorfall des Hauptmanns von Kopenick Fur das Militar war dieses Ereignis allerdings medial ein zweites Jena eine publizistische Katastrophe Die Entlarvung der Auswirkungen des latenten Militarismus wurde allgemein diskutiert So konstatierte die Berliner Morgenpost am Tag nach dem Uberfall Dass ein ganzes Gemeinwesen mit allen seinen offentlichen Funktionen ja dass eine Abteilung Soldaten selbst auf so uberwaltigend komische und dabei doch vollig gelungene Art von einem einzigen Menschen dupiert wurde das hat in unserem Lande der unbegrenzten Uniform Ehrfurcht ein militarisches Gewand getan mit dem sich ein altes krummbeiniges Individuum notdurftig behangt hatte Berliner Morgenpost Es folgte eine nationale und internationale Welle des Spotts uber die Folgen des Militarwesens und insbesondere die Amtsanmassungen der Militarangehorigen auf zivile Stellen Folglich gab es in dieser Zeit eine offene und zivile Diskussionskultur die frei ihre Meinung aussern konnte Dieser Umstand spricht eher fur eine offentlich wirksame und ausgepragte Zivilkultur die es so z B im Dritten Reich nicht gegeben hatte Wie stark sich die Zivilgesellschaft in den Folgejahren weiter entwickeln konnte zeigte der zivile Umgang mit der Zabern Affare kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs Trotz militaristischer Stromungen war parallel zu diesen eine starke Zivilstromung entstanden die zumindest die Einflusse des Militars begrenzen moglicherweise auch bei Bedarf einschranken konnte In die gleiche Richtung wie der Vorfall des Hauptmanns von Kopenick zielte das bekannte literarische Werk Der Untertan von Heinrich Mann das typenhaft die Charakter und Personlichkeitsauspragung der mannlichen Individuen in der damaligen Zivilgesellschaft zeigt Die Buch und Filmdarstellung zeigt einen stark angepassten und unterwurfig denkenden und handelnden Protagonisten Rede des Deutschen Kaisers Wilhelm II in Potsdam am 23 November 1893 bei einer Rekrutenvereidigung Rekruten Ihr habt jetzt vor dem geweihten Diener Gottes und angesichts dieses Altars Mir die Treue geschworen Ihr seid noch zu jung um die wahre Bedeutung des eben Gesprochenen zu verstehen aber befleissigt euch zunachst dass ihr die gegebenen Vorschriften und Lehren immer befolgt Ihr habt Mir die Treue geschworen das Kinder Meiner Garde heisst ihr seid jetzt Meine Soldaten ihr habt euch Mir mit Leib und Seele ergeben Es gibt fur euch nur einen Feind und das ist Mein Feind Bei den jetzigen sozialistischen Umtrieben kann es vorkommen dass ich euch befehle eure eigenen Verwandten Bruder ja Eltern niederzuschiessen was ja Gott verhuten moge aber auch dann musst ihr Meine Befehle ohne Murren befolgen Kaiser Wilhelm II Mythos und Wirklichkeit Uniformen in der Zeit zwischen 1880 1890 bis 1913Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 1Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 2Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 3Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 4Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 5Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 6Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 7Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 8Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 9Uniformen der Deutschen Armee 1890 Tafel 10 Preussens Geschichte und sein Wesen war auch durch militarische Anteile gepragt die in der Gesamtbetrachtung zu Pauschalurteilen fuhrten hier in der Annahme dass das Militarische den Staat Preussen uberformte und die Zivilgesellschaft nach Belieben einengte Der Mythos vom Militarismus in Preussen steht dabei in einer Reihe von Allgemeinmythen die sich im Alltags und wissenschaftlichen Diskurs der Zeitzeugen bildeten Weitere Beispiele sind Der Mythos der besonderen Geistigkeit des preussischen Staates Die preussischen Tugenden Der Mythos der Unbestechlichkeit der preussischen Beamten Der Mythos der preussischen Rechtsstaatlichkeit Der Mythos von der preussischen Toleranz Mythen sind soziale Konstruktionen uber die historische Wirklichkeit die die Traditionen einer sozialen Gemeinschaft verdichten und vereinfachen und auf diese Weise soziale Konventionen schaffen die nicht mehr bewiesen und begrundet werden mussen Sie neigen in der Regel zur Vereinfachung und Verkurzung In dem Sinn ist auch die Militarisierungslegende uber Preussen eine Konvention die Allgemeingultigkeit erlangt hat in ihren Aussagen nicht grundfalsch sind aber durch pauschale Urteile die Tendenz zu einer verfalschenden Vereinfachung und Verkurzung aufweisen Diese Tendenz liegt auch bei der Militarisierungsthese zu Preussen vor In die Argumentationsmuster passen diverse Annahmen bei naherer Betrachtung nicht mehr zusammen Zum Beispiel das Wirken der Militarreformer im Zuge der Befreiungskriege Diese hatten einen zutiefst freiheitlich progressiven Kernansatz in ihrem Reformprogramm Die Disziplinierung durch Einsatz des Knuppels im 18 Jahrhundert in Armee und Gesellschaft wurde von den Vertretern der Militarismusthese als Beweis fur den kasernenhaften Umgangston in der Gesellschaft gewertet doch bewirkte die Sozialdisziplinierung keine gesellschaftliche Knebelung sondern ermoglichte Fortschritte in die durch den Dreissigjahrigen Krieg vollig enthemmte Gesellschaftsstruktur so dass zivilisiertere und komplexere Institutionen von oben zwar aufgebaut werden konnten In Preussen gab es zu jeder Zeit die gleichen gesellschaftlichen Institutionen und Debatten in ahnlicher Dichte und Haufigkeit wie in den massgeblichen westeuropaischen Staaten wie England oder Frankreich Die Gesellschaft hat letztlich auch jede von England oder Frankreich ausgehende Modeerscheinung adaptiert und aufgenommen All das spricht einer Sonderwegthese und der Annahme des Vorhandenseins einer schwachen Zivilgesellschaft entgegen Grossere Kriegseinsatze der Armee mit Kampfhandlungen Nummer 17 Jahrhundert 18 Jahrhundert 19 JahrhundertJahre Krieg Jahre Krieg Jahre Krieg1 1618 1648 Dreissigjahriger Krieg 1701 1713 Spanischer Erbfolgekrieg 1806 1807 Vierter Koalitionskrieg2 1656 1660 Zweiter Nordischer Krieg 1715 1719 Grosser Nordischer Krieg 1813 1814 Befreiungskriege3 1663 1664 Turkenkrieg 1663 1664 1740 1742 Erster Schlesischer Krieg 1815 Sommerfeldzug von 18154 1674 Hollandischer Krieg 1744 1746 Zweiter Schlesischer Krieg 1848 1849 Schleswig Holsteinische Erhebung5 1675 1679 Schwedisch Brandenburgischer Krieg 1757 1763 Siebenjahriger Krieg 1864 Deutsch Danischer Krieg6 1683 1686 Grosser Turkenkrieg 1776 1777 Bayerischer Erbfolgekrieg 1866 Deutsch deutscher Krieg7 1688 1697 Pfalzischer Erbfolgekrieg 1792 1793 Erster Koalitionskrieg 1870 1871 Deutsch Franzosischer Krieg8 1794 Kosciuszko Aufstand Ein quantitativer Vergleich der Armee mit vergleichbaren europaischen Armeen auf Basis der Anzahl und der Lange der Kriegseinsatze zeigt dass die preussische Armee nicht haufiger in Kriege verwickelt wurde als zeitgleich die franzosische englische kaiserliche oder russische Armee Initiative Angriffskriege verstanden als militarischer Uberfall auf einen im Prinzip friedfertigen Nachbarn wurden nur unter Friedrich II gegen Osterreich oder mit Abstrichen auch Polen gefuhrt Ansonsten waren die Kriege Ergebnis diplomatischer Bundnisaktivitaten und Verpflichtungen und im Rahmen eines gesamthaften europaischen Vorgehens eingebettet Auch dies spricht gegen den besonderen militarisch kriegerischen Charakter des Staates und seiner Armee im Vergleich zu seinen zeitgleichen europaischen Nachbarn ErinnerungskulturVerein zur Forderung und Pflege der Tradition der Potsdamer Riesengarde Lange Kerls e V beim Besuch der Konigin Elisabeth II in Cecilienhof 2004 Die vielfachen Verbildlichungen preussischer Armeeangehorigen in Zeichnungen Aquarellen Kupferstichen und Olgemalden sind bis heute bedeutende sichtbare Andenkenformen als Sammlungen in privaten Handen oder in offentlich zuganglichen Museen Bekannteste Maler dieses Genres mit Bezug zur preussischen Armee im 19 Jahrhundert waren Richard Knotel und Carl Rochling An filmischen Verarbeitungen des Geschichtsstoffs uberwiegt die Zeit Friedrichs des Grossen Die meisten Filme stammen aus der Vorkriegszeit Fridericus Rex Filme insbesondere aus der Zeit des Nationalsozialismus Neuere Filmverarbeitungen sind selten geworden und werden eher als Dokumentationsfilm statt als Spielfilm produziert Es gibt einen grossen Bestand an Breitenliteratur die sich der preussischen Militargeschichte widmet und keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt Diese Werke vermitteln interessierten Lesern haufig mit regionalen Bezug uberblicksartig und reichlich bebildert die militarischen Entwicklungen mit Schwerpunkten der Militartechnik und organisation des militarischen Brauchtums der Darstellung individueller Lebenslaufe bedeutender Personen und bestimmter Einzelereignisse bis hin zu einzelnen Feldzugsdarstellungen source source source source source source source Heeresmusikkorps Koblenz Preussens Gloria auf Festung Ehrenbreitstein 2011 In der Militarmusik halten sich bis heute viele Originalmarsche der preussischen Armee Insbesondere der Militarmusikdienst der Bundeswehr nutzt den Musikbestand aktiv im Rahmen des aktiven Truppendienstes Bereits fruh setzte europaweit die Tradition ein zur Ehrung und zur Erinnerung der Teilnehmer von Einsatzen als auch ehemaligen Gedienten Kriegsauszeichnungen zu verleihen In der preussischen Armee wurden eine ganze Reihe solcher Medaillen gepragt und verliehen So gab es unter anderen ein Militarehrenzeichen I und II Klasse eine Rettungsmedaille ein Allgemeines Ehrenzeichen ein 25 jahriges Dienstauszeichnungskreuz das Duppeler Sturmkreuz das Alsenkreuz eine Kriegsgedenkmunze fur 1813 15 eine Hohenzollern Denkmunze fur Kampfer 1848 1849 eine Erinnerungsmedaille von 1863 ein Erinnerungskreuz fur 1866 eine Kriegsdenkmunze fur die Feldzuge 1870 71 eine Kriegsdenkmunze fur 1864 und eine Kronungsmedaille Die bedeutenderen Abzeichen waren das Militarverdienstkreuz das aufgrund seiner niedrigen Verleihungszahl bezogen auf die Gesamtzahl der Soldaten als Pour le Merite fur Unteroffiziere und Mannschaften bezeichnet wurde und der Militarverdienstorden Pour le Merite als solches In der heutigen Zeit werden in Deutschland im Rahmen von organisierten Reenactmentveranstaltungen Schlusselszenen der preussischen Armee aus den verschiedenen Epochen nachgespielt Thematischer Vorganger dieser Bewegung waren die ortlichen Kriegervereine des 19 Jahrhunderts Ansichten verschiedener Erinnerungsanlasse zur preussischen Armee Parade der Langen Kerls auf dem 23 30 Juli 1936 in Hamburg Festumzug der Langen Kerls zur 750 Jahr Feier in Ost Berlin Hauptfeldwebel mit Nach bildung der Truppen fahne der Rhein ischen Jager Rhein isches Jager Bataillon Nr 8 HSchBtl 56Kasernenbauten Sichtbare bauliche Hinterlassenschaften der preussischen Armee sind die Kriegerdenkmaler und Kasernenbauten in vielen deutschen Stadten geworden In Einzelfallen sind auch Befestigungsanlagen wie die Spandauer Zitadelle erhalten geblieben und werden heutzutage fur touristische und Freizeitaktivitaten genutzt Die Bundeswehr beruft sich seit ihrem Aufbau auch auf preussische Traditionslinien darunter vor allem die Zeit und die Akteure der Preussischen Militarreformen von 1807 1813 Das Ziel der preussischen Militarreformer eine Institution zu schaffen die den denkenden Staatsburger in Uniform schafft ist deckungsgleich mit dem Wertefundament der Bundeswehr und begrundet die Erhaltung dieser Traditionslinie in der heutigen deutschen Armee Ein bedeutendes Heeresmuseen in Deutschland ist das Deutsche Historische Museum in Berlin das einen Sammlungsschwerpunkt fur Uniformen und Ausrustungsgegenstande der preussisch deutschen Armeen setzt In die Zeit des Kaiserreichs fallen umfassende Kasernenneubauten die in den Innenstadten fur die Linieneinheiten errichtet wurden und bis heute sichtbare Hinterlassenschaft dieser Epoche sind Heute werden diese Funktionalbauten haufig von Behorden als Burohauser verwendet oder wurden als Mietshauser umgebaut Rote Kaserne Potsdam Garde Ulanen Kaserne Potsdam Garde Dragoner Kaserne Berlin Denkmal geschutzte Leibgarde Husaren Kaserne Potsdam ForschungsgeschichteZur preussischen Armee existiert seit dem 18 Jahrhundert ein umfangreicher Literaturapparat Bedeutender Autor dieses Jahrhunderts war der preussische Konig Friedrich II selbst vgl Liste der literarischen Werke Friedrichs des Grossen Die klassischen Forschungsschwerpunkte neueren Datums liegen in der Sozialgeschichte und darin vor allem die Untersuchungsfelder Besoldung Verpflegung Unterbringung Bekleidung Sanitats Justiz und Verwaltungswesen Ein weiterer Untersuchungsgegenstand ist das Militar als Beruf die Stellung des Einzelnen zur Armee Motivation zum Eintritt wirtschaftliche und soziale Lage Zukunftsaussichten Militargeschichtsforscher untersuchen zudem das preussische Militar als Organisation und deren Adaption bei taktischen Veranderungen wie zum Beispiel der Einfuhrung neuer Kampf oder Waffentechnik Insbesondere englischsprachige Geschichtsschreiber widmen sich der Untersuchung der Militartaktik der preussisch deutschen Armee unter der Pramisse der als ur preussisch angesehenen Blitzkriegsfuhrung im preussischen Kriegsansatz In Deutsch publizierende Autoren halten sich weiterhin bei dem Thema Kriegsfuhrung zuruck Folkloristische Publikationen befassen sich detailliert mit der Ausschmuckung und der Ausstaffierung von Uniform und Gebrauchsteilen und der Wiedergabe der einzelnen Regiments und Formationsgeschichten Bedeutende deutsche Schreiber aus dieser Kategorie sind Martin Guddat oder Hans Bleckwenn Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert dominierte besonders in Preussen eine nationalistische Borussische Geschichtsschreibung mit einem tendenziellen Hang zu militarglorifizierender Geschichtsklitterung Das Standardwerk von Curt Jany entstammt dieser Zeit Da sich seine Bucher auf archivarische Datensatze beziehen die 1945 verloren gegangen sind sind die truppenspezifischen Daten weiterhin als Quelle aus Mangel an gleichwertigen Alternativen bei Recherchen hinzuzuziehen Angesichts der spezifisch deutschen Entwicklung die in einem Sonderweg im 19 und 20 Jahrhundert kumulierte fokussiert sich der wissenschaftliche Erkenntnisblick der Historiker in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts auf das Verhaltnis des Militars zur preussischen Zivilgesellschaft Bedeutende und anerkannte Autoren dieser Zeit sind Otto Busch Wolfgang Neugebauer und Gordon A Craig Militargeschichtliche Forschungen zur preussischen Armee betrieb das Militargeschichtliche Institut der DDR und betreibt heute unter anderem uber die Militargeschichtliche Zeitschrift das Militargeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr Siehe auchListe der Infanterieregimenter der altpreussischen Armee Liste der Infanterieregimenter der neupreussischen Armee Fahnen der Linien Infanterie Regimenter der Preussischen Armee Liste der Kavallerieregimenter der altpreussischen Armee Liste der Kavallerieregimenter der neupreussischen Armee Liste altpreussischer Artillerieregimenter Liste der Frei Truppen und Milizen der altpreussischen Armee Preussische MarineCommons Regimentsfahnen im 18 Jahrhundert Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteraturGeschichte Eike Mohr Bibliographie zur Heeres und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Lander 1806 bis 1933 Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2331 3 Peter Baumgart Bernhard R Kroener Heinz Stubig Hrsg Die Preussische Armee zwischen Ancien Regime und Reichsgrundung Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 506 75660 2 Rezension Hans Bleckwenn Unter dem Preussen Adler Das brandenburgisch preussische Heer 1640 1807 Bertelsmann 1978 ISBN 3 570 00522 4 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Band 2 4 Teil Militarsystem und Gesellschaftsordnung Verlag de Gruyter 1981 ISBN 3 11 008324 8 S 749 871 Martin Guddat Handbuch zur preussischen Militargeschichte 1701 1786 Verlag Mittler Hamburg 2001 ISBN 3 8132 0732 3 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vowinckel Verlag Potsdam 1998 ISBN 3 921655 86 2 Karl Volker Neugebauer Grundzuge der deutschen Militargeschichte Band 1 Historischer Uberblick Hrsg im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Rombach Verlag Freiburg 1993 ISBN 3 7930 0662 6 Gordon A Craig Die preussisch deutsche Armee 1640 1945 Staat im Staate Droste Verlag Dusseldorf 1960 Emilio Willems Der preussisch deutsche Militarismus Ein Kulturkomplex im sozialen Wandel Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1984 ISBN 3 8046 8630 3 Hans Joachim Neumann Friedrich Wilhelm der Grosse Kurfurst Der Sieger von Fehrbellin edition q Verlag Berlin 1995 ISBN 3 86124 293 1 Das Preussische Heer der Befreiungskriege hg vom Grossen Generalstabe Kriegsgeschichtliche Abteilung II Urkundliche Beitrage und Forschungen zur Geschichte des Preussischen Heeres Bd 21 35 3 Bde Berlin 1912 1920 Reprint Bad Honnef 1982 Heinz Stubig Zwischen Reformzeit und Reichsgrundung Studien zur Entwicklung der preussisch deutschen Armee im 19 Jahrhundert BWV Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 8305 3140 1 Lebensumstande Klaus Neitmann Jurgen Theil Die Herkunft der Brandenburger Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam ISBN 3 935035 11 X Ulrich Braker Lebensgeschichte und Naturliche Ebenteuer des Armen Mannes im Tockenburg Reclam Stuttgart 1993 ISBN 3 15 002601 6 Verlust Listen der Koniglich Preussischen Armee Kgl Geh Ober Hofbuchdr Berlin Nr 1 1866 12 1866 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Verlust Listen der Koniglich Preussischen Armee und der Grossherzoglich Badischen Division aus dem Feldzuge 1870 1871 1 248 Digitalisat Zbigniew Golasz Sebastian Rosenbaum Hrsg Dem Regiment zur Ehr dem Vaterland zur Wehr Preussische Regimenter in der Provinz Schlesien 1871 1914 Zwischen Militarismus und Alltagsleben Oberschlesisches Landesmuseum Ratingen 2023 Ausstellungskatalog Organisation der Armee Hans Bleckwenn Hrsg Das altpreussische Heer Erscheinungsbild und Wesen 1713 1807 8 Teile in 16 Banden Osnabruck 1973ff ISBN 3 7648 0187 5 Jorg Muth Flucht aus dem militarischen Alltag Rombach Verlag Freiburg i Br 2003 ISBN 3 7930 9338 7 auch fur den Bereich Lebensumstande Olaf Groehler Das Heerwesen in Brandenburg und Preussen von 1640 bis 1806 Das Heerwesen 1 Auflage Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1993 ISBN 3 89488 013 9 Martin Guddat Kurassiere Dragoner Husaren Die Kavallerie Friedrichs des Grossen Verlag Mittler amp Sohn Bonn 1989 ISBN 3 8132 0324 7 Martin Guddat Kanoniere Bombardiere Pontoniere Die Artillerie Friedrich des Grossen Verlag Mittler amp Sohn Bonn 1992 ISBN 3 8132 0383 2 Martin Guddat Grenadiere Musketiere Fusiliere Die Infanterie Friedrichs des Grossen Edition Nikol Verlag E S Mittler amp Sohn GmbH Hamburg ISBN 3 930656 38 8 Curt Jany Eberhard Jany Hrsg Geschichte der Preussischen Armee vom 15 Jahrhundert bis 1914 3 Bande Biblio Verlag Osnabruck 1967 erweiterte Auflage der Originalausgabe von 1928 Philip Haythornthwaite Die Armee Friedrich des Grossen Infanterie amp Kavallerie Siegler Verlag Sankt Augustin 2004 ISBN 3 87748 641 X Dirk Oetting Auftragstaktik Frankfurt am Main Bonn 1993 Heiger Ostertag Bildung Ausbildung und Erziehung Eliteideal Anspruch und Wirklichkeit im Offizierkorps im Kaiserreich 1871 1918 Paris New York 1990 374 S ISBN 3 631 42489 2 Siegfried Fiedler Heerwesen der Neuzeit Kriegswesen und Kriegfuhrung im Zeitalter der Kabinettskriege ISBN 3 7637 5478 4 Ausrustung und Uniformierung Die neue Uniformirung und die grossen Manoeuvres in Preussen In Illustrirte Zeitung Nr 37 J J Weber Leipzig 9 Marz 1844 S 163 169 Digitalisat in der Google Buchsuche Hans Bleckwenn Die friderizianischen Uniformen 1753 1786 4 Bande Hardenberg Dortmund 1984 Band I ISBN 3 88379 444 9 Der bunte Rock in Preussen Militar und Ziviluniformen 17 bis 20 Jahrhundert in Zeichnungen Stichen und Photographien aus dem Bestand der Kunstbibliothek Berlin Ausgewahlt u bearb v Ekhart Berckenhagen u Gretel Wagner Ausstellungskatalog Berlin 1981 u Celle und Bonn Bad Godesberg 1982 Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin 1981 ISBN 3 88609 029 9 Werner Eckardt Otto Morawietz Die Handwaffen des brandenburg preussisch deutschen Heeres 1640 1945 2 Auflage Hamburg 1973 Hans Dieter Gotz Die deutschen Militargewehre und Maschinenpistolen 1871 1945 4 Auflage Stuttgart 1985 Hans Dieter Gotz Militargewehre und Pistolen der deutschen Staaten 1800 1870 Stuttgart 1978 Daniel Hohrath Friedrich der Grosse und die Uniformierung der preussischen Armee von 1740 bis 1786 Eine Publikation des Deutschen Historischen Museums 2 Bande Verlag Militaria Wien 2011 ISBN 978 3 902526 50 2 Richard Knotel Herbert Knotel Herbert Sieg Farbiges Handbuch der Uniformkunde 2 Bande Bechtermunz Verlag Augsburg 1996 ISBN 978 3 86047 165 4 A Mila Geschichte der Bekleidung und Ausrustung der Koniglich Preussischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878 Zugleich eine Erganzungsschrift der Uniformirungs Liste des Deutschen Reichs Heeres Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Berlin Mittler 1878 Heere der Vergangenheit J Olmes Krefeld 1970 Heinrich Muller Das Heerwesen in Brandenburg und Preussen von 1640 bis 1806 Die Bewaffnung Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1991 ISBN 3 327 01072 2 Paul Pietsch Die Formations und Uniformirungs Geschichte des preussischen Heeres 1808 1910 Band I Fusstruppen Infanterie Jager Schutzen Pioniere und deren Landwehr Verlag fur nationale Literatur Berlin 1911 Paul Pietsch Die Formations und Uniformirungs Geschichte des preussischen Heeres 1808 1912 Band II Kavallerie Artillerie Train generalitat usw Verlag fur nationale Literatur Berlin 1913 Carmen Winkel Distinktion und Reprasentation Deutung und Bedeutung von militarischen Uniformen im 18 Jahrhundert In Sandro Wiggerich Steven Kensy Hrsg Staat Macht Uniform Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel Studien zur Geschichte des Alltags Nr 29 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 515 09933 2 S 127 145 WeblinksCommons Militar Preussens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Preussische Armee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Armee Brandenburg Preussens Sammlung Bleckwenn im Militargeschichtlichen Forschungsamt Potsdam geschlossenster privat zusammengetragener Bestand zur Geschichte der preussischen Armee des 18 Jahrhunderts Website der Deutschen Gesellschaft fur Heereskunde e V gegrundet 1898 Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich 1815 von Willibald Alexis 1815 uber die Preussische Armee in Frankreich AnmerkungenEs liegt die Vermutung nahe dass die oft als Tick bezeichnete Forderung langer Kerls durchaus um Kalkul des Konigs lag Mein ganzes Leben hindurch fand ich mich genotigt zwei Leidenschaften anzuhangen die ich nicht sic hatte eine war ungereimter Geiz und die andere eine ausschweifende Neigung fur grosse Soldaten Nur wegen dieser so sehr in die Augen fallenden Schwachheiten vergonnte man mir das Einsammeln eines grossen Schatzes und die Errichtung einer starken Armee Beide sind da nun bedarf mein Nachfolger weiter keiner Maske Bericht des Geheimen Rates von Schliestadt Kommissar des braunschweig wolfenbuttelschen Hofes zitiert nach Georg Malkowsky Die Kunst im Dienste der Staats Idee Berlin 1912 S 110 Manner welche das Reichsgebiet verlassen die Reichsangehorigkeit verloren eine andere Staatsangehorigkeit aber nicht erworben oder wieder verloren hatten waren wenn sie ihren dauernden Aufenthalt in Preussen nahmen meldepflichtig und konnten nachtraglich ausgehoben jedoch im Frieden nicht uber das vollendete 31 Lebensjahr hinaus im Dienst zuruckgehalten werden Dasselbe galt von den Sohnen ausgewanderter und wieder nach Preussen zuruckgekehrter Personen sofern die Sohne keine andere Staatsangehorigkeit erworben hatten Die vorstehenden Bestimmungen fanden auch Anwendung auf Ausgewanderte welche zwar eine andere Staatsangehorigkeit erworben hatten aber vor vollendetem 31 Lebensjahre wieder Reichsangehorige wurden 11 Reichs Militargesetz Scan auf Commons So beschreibt Reif in seinem Beitrag die Wandlung der geschichtswissenschaftlichen Bilder zum Junkertum in Etienne Francois Hagen Schulze Hrsg Deutsche Erinnerungsorte C H Beck Verlag Munchen 2001 Band 1 Kapitel Die Junker S 520ff Der Inhalt des Abschnitts ist nachzulesen in David E Barclay Preussens Verschwinden Ein Streifzug durch die angloamerikanische Literatur in Zeitschrift fur Ideengeschichte 4 2011 S 52 64EinzelnachweiseKarl Heinz Lutz Martin Rink Marcus von Salisch Reform Reorganisation Transformation Zum Wandel in den deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr im Auftrag des MGFA R Oldenbourg Verlag Munchen 2010 Vorwort und Geleitwort Jany Bd I Lit S 546 Siehe die Statistik in Grosser Generalstab Kriegsgeschichtliche Abteilung II Hrsg Das Preussische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse Mittler und Sohn Berlin 1906 S 104 107 Das Preussische Heer im Jahre 1812 Bd 1 Grosser Generalstab Berlin 1912 Curt Jany S 149 Lothar Gall Der Kanonenkonig Alfred Krupp In Forschung Frankfurt 7 Mai 2010 S 56 ff pdf online Militar Convention vom 13 Juni 1871 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 32 vom 6 Oktober 1871 S 342 349 Eckhart G Franz Peter Fleck Fritz Kallenberg Grossherzogtum Hessen 1800 1806 1918 In Walter Heinemeyer Helmut Berding Peter Moraw Hans Philippi Hg Handbuch der Hessischen Geschichte Band 4 2 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich 1806 1815 1945 Die hessischen Staaten bis 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1238 7 S 848 Hans Joachim Neumann S 46 Curt Jany S 228 Curt Jany S 254 Curt Jany S 287 Andreas Wirsching Die Weimarer Republik Politik und Gesellschaft Munchen 2000 S 55 f Eberhard Kolb Die Weimarer Republik 6 Auflage Munchen 2002 S 42 Hans Mommsen Militar und zivile Militarisierung in Deutschland 1914 bis 1938 In Ute Frevert Hrsg Militar und Gesellschaft im 19 und 20 Jahrhundert Klett Cotta Stuttgart 1997 S 273 Vgl Carmen Winkel Distinktion und Reprasentation Deutung und Bedeutung von militarischen Uniformen im 18 Jahrhundert In Sandro Wiggerich Steven Kensy Hrsg Staat Macht Uniform Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel Studien zur Geschichte des Alltags 29 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 515 09933 2 S 127 145 Achim Kloppert Der Schlesische Feldzug von 1762 Hochschulschrift Universitat Bonn Diss 1988 S 195 Richard Knotel Uniformenkunde Teil 5 Bande XIV XVI und die dazu erschienenen Mitteilungen digitalisiert digital restauriert und als Digitaldruck Ausgabe herausgegeben von Curt Hoffmann Dresden 2020 S 235 Hein Das kleine Buch vom Deutschen Heere Lipsius amp Tischer Kiel 1901 Digitalisat Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd II S 244 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 41 Das Preussische Heer der Befreiungskriege Band 1 Seite 27 Moritz Ruhl Uniformen Leipzig Verlag von Moritz Ruhl abgerufen am 23 Juni 2021 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 23 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd II S 292 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 126 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd II S 28 S 178 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 28 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 43 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 27 Pietsch Formations und Uniformirungs Geschichte Bd I S 248 S Schindelmeiser Die Geschichte des Corps Baltia II zu Konigsberg i Pr 1970 1985 Munchen 2010 S 278 Karl Heinz Lutz Martin Rink Marcus von Salisch Reform Reorganisation Transformation Zum Wandel in den deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr im Auftrag des MGFA R Oldenbourg Verlag Munchen 2010 S 191 198 Das kleine Buch vom deutschen Heere Verlag von Lipsius amp Tischer Kiel und Leipzig 1901 S 24 ff Curt Jany S 326 Karl Heinz Lutz Martin Rink Marcus von Salisch Reform Reorganisation Transformation Zum Wandel in den deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr im Auftrag des MGFA R Oldenbourg Verlag Munchen 2010 S 68 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 365 Karl Heinz Lutz Martin Rink Marcus von Salisch Reform Reorganisation Transformation Zum Wandel in den deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr im Auftrag des MGFA R Oldenbourg Verlag Munchen 2010 S 29f Karl Heinz Lutz Martin Rink Marcus von Salisch Reform Reorganisation Transformation Zum Wandel in den deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr im Auftrag des MGFA R Oldenbourg Verlag Munchen 2010 S 67 Klaus Jurgen Bremm Von der Chaussee zur Schiene Militar und Eisenbahnen in Preussen Frankreich und der Habsburgermonarchie bis 1848 50 Militargeschichtliche Zeitschrift Band 63 Heft 1 Seiten 1 52 S 1f Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte de Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 763f Ralf Prove Stehendes Heer und stadtische Gesellschaft im 18 Jahrhundert Gottingen und seine Militarbevolkerung 1713 1756 R Oldenbourg Verlag Munchen 1995 S 2 Hartmut Schustereit Deutsche Militarverwaltung im Umbruch Oberbaum Verlag 2000 S 17 als Beitrag erschienen in Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 855 Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogthume Vor und Hinterpommern Stettin 1793 S 691 693 Gottfried Traugott Gallus Geschichte der Mark Brandenburg fur Freunde historischer Kunde Band 6 Zullich und Freistadt 1805 S 274 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 12 Mecklenburg Pommern Kroner Stuttgart 1996 S 289 290 Olaf Groehler S 31 Jurgen Kloosterhuis Legendare lange Kerls Quellen zur Regimentskultur der Konigsgrenadiere Friedrich Wilhelms I 1713 1740 Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preussischer Kulturbesitz Berlin 2003 S 222 Jurgen Kloosterhuis Katte Ordre und Kriegsartikel aktenanalytische und militarhistorische Aspekte einer facheusen Geschichte Duncker amp Humblot Berlin 2011 2 Auflage S 61 Olaf Groehler S 20 Martin Guddat Handbuch zur preussischen Militargeschichte 1688 1786 E S Mittler amp Sohn Berlin 2012 S 56 Michael Reiff Strandgut des Krieges Die soziale Lage Kriegsversehrter in den deutschen Armeen des Absolutismus und der napoleonischen Zeit 1648 1815 in Militar und Gesellschaft in der Fruhen Neuzeit Bulletin Jg V Heft 1 2001 S 56 Wolfram Sternbeck Die Invalidensiedlung in Berlin Frohnau Ein vergessenes Erbe Preussens Hrsg Invalidenstiftung Berlin Sutton Verlag Berlin 2007 Michael Reiff Strandgut des Krieges Die soziale Lage Kriegsversehrter in den deutschen Armeen des Absolutismus und der napoleonischen Zeit 1648 1815 in Militar und Gesellschaft in der Fruhen Neuzeit Bulletin Jg V Heft 1 2001 S 57 Karl H Peter Seeoffizieranwarter ihre Ausbildung von 1848 bis heute 1969 Das kleine Buch vom deutschen Heere Verlag von Lipsius amp Tischer Kiel und Leipzig 1901 S 124 ff Ubertragungsfehler behoben gem Hein Das kleine Buch vom Deutschen Heere Kiel und Leipzig 1901 S 126 Adolf Levenstein Die Arbeiterfrage mit besonderer Berucksichtigung der sozialpsychologischen Seite des modernen Grossbetriebes und der psychophysischen Einwirkungen auf die Arbeiter Munchen 1912 S 68 75 Torsten Voss Korper Uniformen und Offiziere Soldatische Mannlichkeiten in der Literatur von Grimmelshausen und J M R Lenz bis Ernst Junger und Hermann Broch Transcript Verlag Bielefeld 2016 ISBN 978 3 8376 3322 1 S 269f Karl Volker Neugebauer S 223 224 Karl Volker Neugebauer S 220 ff 10 11 Reichs Militargesetz vom 9 November 1867 Bundesgesetzblatt S 131 Scan auf Commons siehe z B 8 Landwehr Division Deutsches Kaiserreich Kaiserliches Gesetz uber den Landsturm vom 12 Februar 1875 Deutsches Reichsgesetzblatt Band 1875 Nr 7 Seite 63 64 Scan auf Commons Reichsgesetzblatt 1888 S 11 ff siehe z B Wurttembergisches Landsturm Infanterie Regiment Nr 13 Etienne Francois Hagen Schulze Hrsg Deutsche Erinnerungsorte C H Beck Verlag Munchen 2001 Band 1 Kapitel Die Junker S 526 Grundlegend nachzulesen im Standardwerk von 1958 von Hans Rosenberg Bureaucracy Aristocracy Autocracy The Prussian Experience 1660 1815 Harvard University Press Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 10 Clark zitiert in einer Gesamtzusammenstellung der Debattengeschichte in seinem international beachteten Standardwerk Ludwig Dehio einen bekannten Historiker wonach der Nationalsozialismus kein Zufall gewesen sei sondern das aktuelle Symptom eines chronischen preussischen Gebrechens Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 354 Georg Heinrich von Berenhorst Aus dem Nachlasse Neudruck der Ausgabe Dessau 1845 und 1847 Biblio Verlag Osnabruck 1978 ISBN 3 7648 0850 0 S 187 Olaf Groehler S 66 Hauptsache Uniform In Tagesspiegel 5 November 2003 archive org Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 682 Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Verlag Volk amp Welt Berlin 1992 S 286 https www preussenchronik de thema jsp key thema preu 25dfen mythos html Das Internetangebot www preussenchronik de ist als Begleitangebot zur sechsteiligen Fernsehdokumentation entstanden die 2000 2001 im Ersten Programm der ARD im ORB Fernsehen im WDR Fernsehen auf B1 SFB und Phoenix gezeigt wurde https www bundeswehr de portal a bwde start streitkraefte grundlagen geschichte tradition https www dhm de sammlung forschung sammlungen00 militaria uniformen html Wolfgang Heil Die Gemeinen Soldaten Das Sozialleben der militarischen Unterschicht im altpreussischen Heer und seine Stellung in der altstandischen Gesellschaft 2001 S 151 so zum Beispiel Robert Michael Citino in The German Way of War From the Thirty Years War to the Third Reich University Press of Kansas 2005Stehende Heere im Heiligen Romischen Reich Fruhe Neuzeit Badische Armee Bayerische Armee Braunschweigische Armee Erzstiftisch salzburgische Armee Hessen darmstadtische Armee Hessen kasselsche Armee Kaiserliche Armee Kurhannoversche Armee Kurmainzische Armee Kurkolnische Armee Kurpfalzische Armee Kurtrierische Armee Mecklenburger Militar Munstersche Armee Preussische Armee Sachsische Armee Truppen des Schwabischen Reichskreises Furstbischoflich wurzburgische Armee Wurttembergische Armee Siehe auch Stehendes Heer und Heiliges Romisches Reich Fruhe Neuzeit Dieser Artikel wurde am 8 April 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Korperschaft GND 2033828 4 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80044963 VIAF 146577160