Das Amt CalvördeDie Lage der Exklave Calvörde im Herzogtum Braunschweig 1914 Das Amt Calvörde gehörte von 1571 bis 1945
Amt Calvörde

Das Amt Calvörde | |
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Die Lage der Exklave Calvörde im Herzogtum Braunschweig (1914) |
Das Amt Calvörde gehörte von 1571 bis 1945 als Exklave zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel beziehungsweise Herzogtum Braunschweig und zuletzt zum Freistaat Braunschweig. Es war damit ein Amt des Landkreises Helmstedt und hatte eine Größe von 102 km² und war von den Kreisen Gardelegen und Neuhaldensleben umschlossen, die zur preußischen Provinz Sachsen gehörten. Innerhalb der braunschweigischen Exklave befand sich wiederum die preußische Enklave „Pax“.
Position des Hauptortes auf einer Landkarte des heutigen Sachsen-Anhalts |
Geschichte
1571 wurden die Pfandbesitzungen um Calvörde mit der Burg Calvörde (Calvörde mit Hünerdorf, Velsdorf, Berenbrock, Elsebeck und Lössewitz) – diese hatten ab 1565 Viktor von Bülow gehört – durch Julius von Braunschweig wieder eingelöst. Er vereinigte das Gebiet mit dem Halbgericht (Uthmöden, Zobbenitz, Dorst und Born) zum Amt Calvörde. Seit diesem Zeitpunkt war das Amtsgebiet rein braunschweigisch und wurde von einem sogenannten herzoglichen Amtmann verwaltet.
Das Amt Calvörde gehörte zum Braunschweigischen Herzogtum und blieb dessen Bestandteil bis zur Auflösung des Freistaates nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Lediglich von 1807 bis 1813 gehörte es als Kanton Calvörde zum Königreich Westphalen.
Im Zuge der Reorganisation des Herzogtums Braunschweig wurden die Ortschaften des Amts Calvörde mit dem Amt Vorsfelde zu einem Kreisgericht, dann Kreisamt Vorsfelde zusammengelegt. 1827 wurde in Calvörde ein eigenes Kreisamt eingerichtet und ab 1833 galt auch wieder die alte Bezeichnung „Amt Calvörde“. Im Jahre 1847 hatte das Amt Calvörde 3676 Einwohner und umfasste den Flecken Calvörde, der der Sitz der Amtsverwaltung war und zu dem der Ortsteil Hünerdorf gehörte, sowie die zehn Dörfer Berenbrock, Elsebeck, Jeseritz, Lössewitz, Parleib, Velsdorf, Zobbenitz, Dorst und Uthmöden mit Born. Heute gehören Jeseritz und Parleib zum Altmarkkreis Salzwedel, die übrigen Dörfer zum Landkreis Börde.
Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 21. August 1849 und dessen Umsetzung zum 1. Juli 1850 wurden Verwaltung und Justiz im Herzogtum Braunschweig konsequent getrennt. Amt Calvörde und die weiteren Ämter des Herzogtums verloren daraufhin an Bedeutung. Im Jahr 1855 umfasste das Amt neun Ortschaften mit 3782 Einwohnern.
Zur Entwicklung des Postwesens im Amt Calvörde siehe: Postroute Braunschweig–Calvörde.
Wappen
Das calvördische Amtssiegel enthielt damals oben einen Braunschweiger Löwen, in der Mitte einen Wasserstrom und unten zwei einander abgekehrte Klauen, zur Bezeichnung der hiesigen Braunschweiger Amtsherrschaft dies- und jenseits der Ohre. Die Umschrift lautet Ambt Kalvörde.
Amtmänner
Amtszeit | Name | Bemerkung | |
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1. | 1571 | Erich Dux | erster Amtmann |
1.a | (1586) | Johann Schoppe | siehe Uthmöden |
2. | 1571–1592 | Georg von Halle | starb am 18. August 1592 im Amt |
3. | …… –1593 | Johann von Doyen | |
4. | …… –1599 | Moritz von Lüden | (oder Moritz von der Lühe) |
5. | …… –1616 | Simon Reihers | |
6. | …… –1621 | Burghard Wacker | |
7. | …… –1623 | Johann Kühne | |
8. | …… –1625 | Johann Falkenberg | |
9. | …… –1642 | Peter Franz Fricke | |
10. | 1642– …… | Hubold Rörig | |
11. | 1677– …… | Johann Zimmermann | |
12. | …… –1713 | Johann Georg Fromme | |
13. | …… –1747 | Johann Nicolaus Lambrecht | |
14. | …… –1779 | Johann August Kamlah | |
15. | …… –1809 | Johann Levin Kagel |
Einwohnerverteilung aus dem Jahr 1832
Durch Angaben der Calvörder Predigers, Friedrich Röver, wissen wir etwas über die Einwohnerverteilung im Amt Calvörde.
Orte | Häuseranzahl | Einwohneranzahl |
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Flecken Calvörde (⊙ ) / Hünerdorf (⊙ ) | 156 | 1874 |
Velsdorf (⊙ ) | 18 | 175 |
Berenbrock (⊙ ) | 12 | 129 |
Elsebeck (⊙ ) | 12 | 134 |
Jeseritz (⊙ ) | 23 | 285 |
Parleib | 12 | 104 |
Lössewitz (⊙ ) | 13 | 129 |
Zobbenitz (⊙ ) | 23 | 333 |
Dorst (⊙ ) | 3 | 31 |
Uthmöden (⊙ ) / Horstmühle / Born (⊙ ) | 49 / 2 / 1 | 580 |
Literatur
- Jürgen Schrader: Der Flecken Calvörde. Eine 1200-jährige Geschichte. Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-808-3.
- Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig A–K. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen (Bremen und die ehemaligen Länder Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe) XXX, Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, 2, Land Braunschweig. August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1967.
- Wilhelm Görges, Ludwig Spehr, Franz Fuhse: Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Lande Braunschweig und Hannover, Band 1: Braunschweig; 3. Auflage, Braunschweig 1929.
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Die Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. 2. Auflage. Appelhans Verlag, Braunschweig 2001, ISBN 3-930292-28-9.
- Karl Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner gegenwärtigen Beschaffenheit, 3. Auflage, Helmstedt 1847.
Einzelnachweise
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, S. 21
- A. Bühling: Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks Magdeburg, 1. Theil, Magdeburg 1864, S. 2
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, S. 23
- Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde – Eine Chronik bis 1991.
- Karl Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner gegenwärtigen Beschaffenheit, S. 266
- Stefan Brüdermann (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens, Band 4, Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, Wallstein, Göttingen 2016, S. 256, ISBN 978-3-8353-1585-3
- Georg von Viebahn: Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands. Reimer, Berlin 1858, S. 405
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Amt CalvordeDie Lage der Exklave Calvorde im Herzogtum Braunschweig 1914 Das Amt Calvorde gehorte von 1571 bis 1945 als Exklave zum Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel beziehungsweise Herzogtum Braunschweig und zuletzt zum Freistaat Braunschweig Es war damit ein Amt des Landkreises Helmstedt und hatte eine Grosse von 102 km und war von den Kreisen Gardelegen und Neuhaldensleben umschlossen die zur preussischen Provinz Sachsen gehorten Innerhalb der braunschweigischen Exklave befand sich wiederum die preussische Enklave Pax Amt Calvorde Sachsen Anhalt CalvordePosition des Hauptortes auf einer Landkarte des heutigen Sachsen AnhaltsGeschichteGrenzsteinCalvorde um 1654 1658 Stich von Matthaus Merian 1571 wurden die Pfandbesitzungen um Calvorde mit der Burg Calvorde Calvorde mit Hunerdorf Velsdorf Berenbrock Elsebeck und Lossewitz diese hatten ab 1565 Viktor von Bulow gehort durch Julius von Braunschweig wieder eingelost Er vereinigte das Gebiet mit dem Halbgericht Uthmoden Zobbenitz Dorst und Born zum Amt Calvorde Seit diesem Zeitpunkt war das Amtsgebiet rein braunschweigisch und wurde von einem sogenannten herzoglichen Amtmann verwaltet Das Amt Calvorde gehorte zum Braunschweigischen Herzogtum und blieb dessen Bestandteil bis zur Auflosung des Freistaates nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Lediglich von 1807 bis 1813 gehorte es als Kanton Calvorde zum Konigreich Westphalen Im Zuge der Reorganisation des Herzogtums Braunschweig wurden die Ortschaften des Amts Calvorde mit dem Amt Vorsfelde zu einem Kreisgericht dann Kreisamt Vorsfelde zusammengelegt 1827 wurde in Calvorde ein eigenes Kreisamt eingerichtet und ab 1833 galt auch wieder die alte Bezeichnung Amt Calvorde Im Jahre 1847 hatte das Amt Calvorde 3676 Einwohner und umfasste den Flecken Calvorde der der Sitz der Amtsverwaltung war und zu dem der Ortsteil Hunerdorf gehorte sowie die zehn Dorfer Berenbrock Elsebeck Jeseritz Lossewitz Parleib Velsdorf Zobbenitz Dorst und Uthmoden mit Born Heute gehoren Jeseritz und Parleib zum Altmarkkreis Salzwedel die ubrigen Dorfer zum Landkreis Borde Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 21 August 1849 und dessen Umsetzung zum 1 Juli 1850 wurden Verwaltung und Justiz im Herzogtum Braunschweig konsequent getrennt Amt Calvorde und die weiteren Amter des Herzogtums verloren daraufhin an Bedeutung Im Jahr 1855 umfasste das Amt neun Ortschaften mit 3782 Einwohnern Zur Entwicklung des Postwesens im Amt Calvorde siehe Postroute Braunschweig Calvorde WappenDas calvordische Amtssiegel enthielt damals oben einen Braunschweiger Lowen in der Mitte einen Wasserstrom und unten zwei einander abgekehrte Klauen zur Bezeichnung der hiesigen Braunschweiger Amtsherrschaft dies und jenseits der Ohre Die Umschrift lautet Ambt Kalvorde Das AmtssiegelAmtmannerAmtszeit Name Bemerkung1 1571 Erich Dux erster Amtmann1 a 1586 Johann Schoppe siehe Uthmoden2 1571 1592 Georg von Halle starb am 18 August 1592 im Amt3 1593 Johann von Doyen4 1599 Moritz von Luden oder Moritz von der Luhe 5 1616 Simon Reihers6 1621 Burghard Wacker7 1623 Johann Kuhne8 1625 Johann Falkenberg9 1642 Peter Franz Fricke10 1642 Hubold Rorig11 1677 Johann Zimmermann12 1713 Johann Georg Fromme13 1747 Johann Nicolaus Lambrecht14 1779 Johann August Kamlah15 1809 Johann Levin KagelEinwohnerverteilung aus dem Jahr 1832Durch Angaben der Calvorder Predigers Friedrich Rover wissen wir etwas uber die Einwohnerverteilung im Amt Calvorde Orte Hauseranzahl EinwohneranzahlFlecken Calvorde 52 400277777778 11 300277777778 Hunerdorf 52 400555555556 11 300555555556 156 1874Velsdorf 52 4075 11 247222222222 18 175Berenbrock 52 419444444444 11 3075 12 129Elsebeck 52 428611111111 11 3025 12 134Jeseritz 52 444722222222 11 306388888889 23 285Parleib 12 104Lossewitz 52 408888888889 11 330555555556 13 129Zobbenitz 52 404444444444 11 367222222222 23 333Dorst 52 378888888889 11 389166666667 3 31Uthmoden 52 351111111111 11 355 Horstmuhle Born 52 375555555556 11 470555555556 49 2 1 580LiteraturJurgen Schrader Der 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