Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kötzschenbroda Begriffsklärung aufgeführt Radebe
Anger Altkötzschenbroda

Kötzschenbroda ist ein Stadtteil der sächsischen Stadt Radebeul im Landkreis Meißen. Kötzschenbroda besteht aus zwei Flurteilen, da die Gemeindegründung von Niederlößnitz auf der Weinbergsflur von Kötzschenbroda die Oberflur der Gemeinde als Kötzschenbroda Oberort von der Unterflur mit dem Dorfkern abtrennte. Die Gemarkung hatte im Jahr 1900 einschließlich der Fläche von Fürstenhain (Gemeindeverband Kötzschenbroda mit Fürstenhain) eine Größe von 664 Hektar, die sich durch Gebietshinzunahmen von Friedewald beispielsweise im Bereich des Lößnitzgrunds nach der politischen Wende 1989 vergrößerte. Ebenfalls nach der Wende wurden die Stadtteile Kötzschenbroda mit Oberort sowie Niederlößnitz zur heutigen gemeinsamen Gemarkung Kötzschenbroda zusammengefasst, wodurch die Trennung der beiden Kötzschenbrodaer Fluren verwaltungsmäßig wieder aufgehoben wurde.
Kötzschenbroda Stadt Radebeul | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 6′ N, 13° 38′ O |
Höhe: | 109 m ü. NN |
Fläche: | 6,64 km² |
Einwohner: | 3852 (31. Dez. 2016) |
Bevölkerungsdichte: | 580 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1935 |
Postleitzahl: | 01445 |
Vorwahl: | 0351 |
Lage von Kötzschenbroda in Radebeul |
Bereits in der frühen Neuzeit mit einigen Stadtrechten (1555: Städtlein) bedacht, war Kötzschenbroda von je her die bedeutendste Siedlung auf dem Gebiet der Lößnitz. Durch Eingemeindungen zu Beginn der 1920er Jahre wurde Kötzschenbroda 1923 zur Großgemeinde und bekam 1924 das Stadtrecht.
Im Jahre 1935 wurde Kötzschenbroda mit Radebeul unter dem Namen der damals kleineren Stadt Radebeul zusammengeschlossen. Kötzschenbroda hatte zu dieser Zeit über 18.000 Einwohner, in Radebeul wohnten damals mehr als 16.000 Einwohner.
Die ehemalige Stadt Kötzschenbroda in den Grenzen vor 1935 bildet heute das Stadtgebiet Radebeul-West.
Geschichte
Siedlungszentrum und Parochieort
Kötzschenbroda wurde 1226 als Schozebro erstmals erwähnt, dort befand sich der Herrensitz von Zisimo de Schozebro. Dieser Rittersitz befand sich „an der Stelle der Oberschänke an der höchsten Stelle des Geländes“, wie dort „im Luftbild durch die Stellung von Scheunen deutlich erkennbar“ ist. Weitere Erwähnungen waren 1242 als Schosebrode und 1271 als Coschebrode (altsorbisch Skoci brod für „Spring über die Furt“). Seit dem 13. Jahrhundert gab es dort Wein- und Gartenbau (Obst, Spargel, Erdbeeren). 1273 erfolgte die Erwähnung der Kirche, die ursprünglich dem Heiligen Vernius, einem Schutzpatron des Weines, gewidmet gewesen sein soll. Das Dresdner Maternihospital besaß dort ab 1286 zwei Weinberge. 1324 verpflichteten sich die Brüder Magnis, ein halbes Fass eigenen Kötzschenbrodaer Weins („vinum Kotzbrodensis“) an kirchliche Einrichtung in Dresden und Meißen zu liefern.
1429 wurde Kötzschenbroda von den Hussiten ausgeraubt und abgebrannt. „Boregk sagt / daß sie damalen auch Kotzbrod / da guter Wein wachse / verbrannt haben.“ (Martin Zeiller (≈1650): Topographia Superioris Saxoniae.) Im Jahr 1497 entstanden die ältesten schriftlich erhaltenen Dorfrügen, nach ihrem Schreiber die Thanneberger Rügen: Sie hielten die bis dahin einmal jährlich nur mündlich verkündeten Dorfvorschriften über die „Marktgerechtigkeit“, den „freien Weinschank“, die „Freiheit, Handel und Gewerbe zu treiben“ und das Recht des „Holzlesens“ und des „Streuholens im Wald“ fest, so wie sie in jenem Jahr öffentlich ausgerufen wurden.
1463 erwarb Kötzschenbroda von dem Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige im südlichen Friedewald nahe Lindenau vier wüste Hufen Land (Lindenauer Büsche), aus denen sich Kötzschenbroda-Oberort entwickelte. 1519 wurden die Weiherwiesen auf dem linken Elbufer erworben, aus denen sich später der bis 1954 zu Radebeul gehörende Stadtteil Am Fährhaus entwickelte. 1555 war Kötzschenbroda verfassungsrechtlich ein Städtlein.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt der Ort 1633 noch einmal das Schicksal ausgeraubt und abgebrannt zu werden, diesmal durch die Schweden. Am 27. August 1645 (6. September nach dem im Jahr 1700 in Sachsen eingeführten Gregorianischen Kalender) wurde im Pfarrhaus der Friedenskirche der Waffenstillstand von Kötzschenbroda zwischen dem Königreich Schweden und dem Kurfürstentum Sachsen geschlossen. 1752 war Kötzschenbroda ein Marktflecken.
1812 verhinderte Johann Samuel Gottlob Flemming, Pfarrer am Ort, die Plünderung von Kötzschenbroda durch napoleonische Truppen.
Die erste Apotheke (Alte Apotheke) und die erste Fabrik (Laspe’sche Tonpfeifenfabrik) wurden 1826 gegründet.
Entstehung von Kötzschenbroda-Oberort
Obwohl Kötzschenbroda bereits seit 1463 Buschflur auf der Höhe bei Lindenau besaß, ist die eigentliche Entstehung von Kötzschenbroda-Oberort (auch Kötzschenbroda Oberort oder Oberkötzschenbroda) auf die Ausgründung von Niederlößnitz aus der Kötzschenbrodaer Weinbergsflur zurückzuführen. Eigentümer der dort liegenden Weingüter hatten sich 1832 zum Niederlößnitzer Weinbergverein zusammengetan. Nach den Regelungen der neuen Landgemeindeordnung von 1838 wurde die Flur Nieder-Lössnitz 1839 förmlich in eine eigene Kommune abgetrennt. Da sie oberhalb der Meißner Straße zwischen dem Ortskern bei Altkötzschenbroda und der Kante der Hochebene bei Lindenau lag, hatten die beiden restlichen Kommunalflächen von Kötzschenbroda keine Verbindung mehr. Die Gemarkung Kötzschenbroda wurde zusammengelassen, sodass sich die noch bestehende Gemarkung Kötzschenbroda (Sächsischer Gemarkungsschlüssel 3063) auch über das Gebiet von Niederlößnitz und Oberkötzschenbroda erstreckt.
Der Oberort umfasst nahezu vollständig Lindenau, lediglich am Westrand gehört ein Stück Naundorf zur Grenze. Als diese Gemeinde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach der Einwohneranzahl über ihre eigenen Kommunalgrenzen hinauswuchs (wofür Straßen gebaut wurden, entlang derer Wohnhäuser errichtet wurden), wuchs die Bevölkerung der Ortslage Oberort automatisch mit. Auch öffentliche Einrichtungen wie die Schule organisierten die beiden kommunalen Nachbarn gemeinsam.
Kötzschenbroda mit Fürstenhain
Da Fürstenhain keine 25 selbstständigen Hausbesitzer aufwies, konnte es aufgrund der Landgemeindeordnung von 1838 keine eigenständige Gemeinde mehr sein. Daher wurde im November 1839 zwischen Fürstenhain und Kötzschenbroda ein Vertrag über die gemeinsame Durchführung wichtiger kommunaler Angelegenheiten abgeschlossen. Für die Fürstenhainer war dies mit dem Erhalt eines Sitzes im Kötzschenbrodaer Gemeinderat verbunden, der von da ab für den Gemeindeverband Kötzschenbroda mit Fürstenhain zuständig war.
Nach dem Bau der Eisenbahnlinie Dresden – Riesa – Leipzig (1839) siedelte sich zunehmend Industrie an. Im Jahr 1854 eröffnet die erste Königlich-Sächsische Postexpedition (Altkötzschenbroda 18). 1865 bekam der Ort seine eigene Zeitung, die Kötzschenbrodaer Zeitung, die bis 1943 herausgegeben wurde und auch als Amtsblatt fungierte.
Im Jahr 1876 wurde Fürstenhain eingemeindet. 1887 wurde die ortsansässige Sparkasse gegründet. Am 12. Oktober 1899 bekam Kötzschenbroda mit der meterspurigen Lößnitzbahn eine Straßenbahnverbindung nach Dresden. Sie verlief von der Ecke Meißner Straße / Moritzburger Straße bis zum Straßenbahn-Umsteigepunkt Mickten. Die Strecke wurde am 25. Dezember 1924 nach Zitzschewig verlängert und 1929/1930 auf die Spurweite der Dresdner Straßenbahn (1450 mm) umgespurt.
Großgemeinde und Stadtrecht
Durch die Eingemeindung von Lindenau (1920) sowie von Zitzschewig, Naundorf und Niederlößnitz (jeweils 1923) wurde Kötzschenbroda 1923 Großgemeinde und erhielt am 5. Mai 1924 Stadtrecht.
Die Großgemeinde mit dem gemeinsamen Namen der vorher bereits größten Ortschaft Kötzschenbroda erhielt durch den Zusammenschluss endlich ein eigenes Rathaus, das am Rosa-Luxemburg-Platz gelegene Rathaus Niederlößnitz, in dem der ab 1904 agierende Gemeindevorstand von Niederlößnitz, Oswald Hans, für die nächsten Jahre bis 1929 als Bürgermeister amtierte. Hans wurde für seine 25 Jahre im Amt 1929 zum Kötzschenbrodaer Ehrenbürger ernannt, während ihm im Amt der spätere Pirnaer Oberbürgermeister, Wilhelm Brunner, nachfolgte.
Jahr | 1550 | 1750 (1764) | 1803 | 1834 | 1849 | 1871 | 1890 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 630 (90 besessene Mann, 55 Inwohner) | 587 (52 besessene Mann, 51 Gärtner, 10 Häusler) | 831 | 1.057 | 1.291 | 2.227 | 4.523 | 6.444 | 6.499 | 17.425 | 18.909 |
Zusammenschluss mit Radebeul
Der Zusammenschluss mit Radebeul am 1. Januar 1935 unter dem gemeinsamen Namen Stadt Radebeul erfolgte mit dem gemeinsamen Ziel beider Städte, auf diese Weise einer drohenden Eingemeindung nach Dresden zu entgehen. Zum 1. April 1935 erfolgte die Ernennung zum bezirksfreien Stadtkreis.
Mit dem Zusammenschluss mit Radebeul 1935 wurde der Bahnhof Kötzschenbroda in Bahnhof Radebeul-Kötzschenbroda umbenannt, 1941 bekam er den Namen Radebeul West, 2013 wieder den Namen Radebeul-Kötzschenbroda.
Ab März 2004 galt die Satzung mit der förmlichen Festsetzung des Sanierungsgebiets Kötzschenbroda, zu dem neben dem Anger Altkötzschenbroda ganz oder teilweise im Osten die Neue Straße und die Vorwerkstraße gehörten sowie im Westen ganz oder teilweise die Kötitzer Straße, Uferstraße, An der Festwiese und Elbstraße. Dazu kamen Teile der Bahnhofstraße, vom Gradsteg, Hermann-Ilgen-Straße und vom Auenweg. Die Aufhebungsbekanntmachung des Sanierungsgebiets erfolgte im Amtsblatt vom Juli 2012.
Abgabe linkselbischer Besitzungen
Die 1519 auf dem jenseitigen Elbufer erworbenen Flächen, später zusammen mit den 1569 von Naundorfer Bauern erworbenen Wiesen zum Ortsteil Am Fährhaus zusammengefasst, wurden 1954 unter anderem wegen der Zerstörung der beiden Elbebrücken Niederwartha an Niederwartha abgetreten. Auf der Fläche befanden sich insbesondere die linkselbische Rampe der Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Berlin–Dresden als auch ein Teil des Pumpspeicherwerks Niederwartha. Seit 1997 gehört das Areal zu Dresden.
Altkötzschenbroda
Altkötzschenbroda mit der Parochiekirche und dem ehemaligen Rittersitz am ursprünglichen Marktplatz sowie dem Anger als Hauptstraße des zentralen Siedlungsortes in der Lößnitz stellt den historischen Siedlungskern der ehemaligen Stadt Kötzschenbroda dar, die 1935 mit Radebeul zusammengelegt wurde und als Radebeul-West eines der zwei Zentren der Stadt Radebeul bildet. Zusammen mit der Bahnhofsstraße, die den Anger mit dem Bahnhof Kötzschenbroda verbindet, ergibt sich der Stadtkern Radebeul-Kötzschenbroda.
Markt und Anger
Im 17. Jahrhundert wurde auf Höhe des heutigen Gradstegs quer über den Dorfanger des Dorfkerns von Kötzschenbroda ein gemeindeeigenes Schlachthaus, die Communschlächterei, gebaut. Das 1908 wieder abgerissene Anwesen besaß auch Schank-, Back- und Herbergsrechte. Die Communschlächterei trennte den Anger in einen östlichen Platz vor der Kirche, den Markt, auf dem die Wochenmärkte abgehalten wurden und an dem sich die Friedenskirche mit dem Kirchhof und dem Pfarrgut sowie die Oberschänke befinden.
Der eigentliche Dorfanger erstreckte sich vom Schlachthaus bis zum Hirtenhaus, das als Wohnung des Gemeindehirten wie auch als Armenhaus diente. Die heutige Bahnhofstraße trennte den Dorfkern in das größere Oberdorf, in dem nach Art der fränkischen Straßenangerdörfer die Dreiseithöfe der Bauerngutsbesitzer der Altgemeinde der „Neunziger“ giebelständig aufgereiht sind, und jenseits der Bahnhofstraße nach Westen in das Unterdorf. „Neunziger“ gibt an, dass in Kötzschenbroda neunzig Gutsherren einschließlich Schänkguts- und Kirchgutsbesitzern für die Gemeinde gegenüber dem Grundherren verantwortlich waren.
Traditionell wurde die nördliche Angerseite als Sommerseite bezeichnet, während die südlich zur Elbe hin liegende Angerseite Winterseite hieß.
Der historische Ortskern Kötzschenbroda, der sich einer umfassenden Gebietssanierung unterzogen hatte, nahm an dem 2001 ausgelobten Bundeswettbewerb Leben in historischen Innenstädten und Ortskernen teil. Zu dem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ausgelobten Wettbewerb traten 129 Teilnehmer an. Für die „Entwicklung von Alt-Kötzschenbroda zu einem lokalen Identifikationspunkt mit stark regionaler Ausstrahlung“ (Zitat aus der Urkunde) erhielt die Stadt Radebeul 2002 eine Silberplakette.
- Kötzschenbrodaer Anger, Dorflage von Fürstenhain (re.), Bahnhof (ob.). Kartenausschnitt aus sächsischer Äquidistantenkarte von 1894.
- Kötzschenbroda auf einer Karte von 1896
- Anger von Kötzschenbroda, links die Communschlächterei (1908 abgebrochen)
- Kötzschenbroda – Hauptstraße mit Anger, um 1900; Rechts am Bildrand ist der Goldene Anker zu sehen.
- Blick über das Unterdorf, am Ende das Hirtenhaus
Herbst- und Weinfest
Zusammen mit dem Karl-May-Fest im Lößnitzgrund gehört das alljährlich auf dem Anger Altkötzschenbroda stattfindende Herbst- und Weinfest in Verbindung mit dem Wandertheaterfestival zu den beiden großen Volksfesten in Radebeul.
Eine Besonderheit Kötzschenbrodas ist der Kötzschber. Kötzschber war über Jahrhunderte die Bezeichnung für Wein aus Kötzschenbroda. Erwähnung findet er durch Martin Luther, der ihn 1520 in einem Brief an den Meißner Bischof für seine Güte lobt. Da die Weinbauflur hauptsächlich zu Niederlößnitz gehört, bietet den Kötzschber von Kötzschenbrodaer Flur nur noch ein Winzer (Weinhaus Förster) als Weißwein, Rotwein und Rotling (Schieler) an.
Kulturdenkmale
Auf der östlichen Seite der Moritzburger Straße gehört nördlich des Weges Am Wasserturm ein schmaler Streifen von Kötzschenbroda Oberort, auf beiden Seiten des Wasserturms, zum Landschaftsschutzgebiet, das mit seinen trockengesetzten Weinbergsmauern 1999 insgesamt als Historische Weinberglandschaft Radebeul auch unter Gebietsdenkmalschutz gestellt wurde. Dieses zieht sich von Oberlößnitz im Osten über Niederlößnitz und Kötzschenbroda Oberort bis nach Naundorf und Zitzschewig.
Als denkmalpflegerische Sachgesamtheiten befinden sich in Kötzschenbroda die beiden Friedhöfe, der Alte Friedhof und der Friedhof Radebeul-West. Beide gelten darüber hinaus als Werk der Landschafts- und Gartengestaltung. Als solche zählen auch die großen Gärten der ebenfalls denkmalgeschützten Villa Tanger, der Villa Krüger, auch Berliner Haus genannt, sowie der Hofmann-Villa.
Der Kirchhof um die Friedenskirche gehört zu den denkmalpflegerischen Nebenanlagen. Auf ihm steht das wohl bedeutendste Denkmal Radebeuls, das 2005 restaurierte Sandstein-Bildwerk Chronos und die Trauernde oder auch Chronos und klagendes Weib. Ebenfalls auf dem Kirchhof befindet sich das Grabmal von Franz Richard Steche (1837–1893), Kunsthistoriker und Architekt, dem Begründer des sächsischen Inventarisationswerks. Vor dem Kirchhof, auf dem Anger, steht das Kötzschenbrodaer Kriegerdenkmal. Gleich benachbart davon stehen das Lutherhaus und das Pfarrhaus, wo im Dreißigjährigen Krieg der Waffenstillstand von Kötzschenbroda unterzeichnet wurde. Eine Gedenktafel dazu ist in den Boden vor dem Toreingang zum Pfarrhaus eingelassen.
Am Anger Altkötzschenbroda befinden sich etwa 40 Baudenkmale, die auf der Liste der Kulturdenkmale Radebeuls stehen. Am Anger stehen auch zwei der fünf historischen Brauschenkengüter der Lößnitz, die Oberschänke sowie der Goldene Anker. Am westlichen Rand des Angers, im ehemaligen Unterdorf, steht das Hirtenhaus, das auch als Armenhaus diente. Als weiteres Gasthaus steht am Kötzschenbrodaer Dampfschiff-Anleger die Restauration „Zum Dampfschiff“.
Ferner gibt es in diesem Stadtteil die unter Denkmalschutz stehende Sparkasse Kötzschenbroda neben der Apotheke zu Kötzschenbroda, in der der Apotheker Hermann Ilgen („Mäusetod“) wirkte, das Gebäude des Amtsgerichts Kötzschenbroda mit dem Diensthaus für den Gerichtsvorstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der Villa d’Orville von Löwenclau, sowie den Bahnhof Radebeul West, den Bully Buhlan mit seinem Kötzschenbroda-Express besang. In der Fabrikstraße 27 steht das Verwaltungsgebäude des Elektroarmaturenwerks JWH des Unternehmers und Stifters Johannes Wilhelm Hofmann, der 1927 Ehrenbürger Kötzschenbrodas wurde. Eines der wenigen Denkmäler in Kötzschenbroda Oberort ist das von dem Kötzschenbrodaer Baumeister Bernhard Große errichtete Wohnhaus Ringstraße 16.
Persönlichkeiten
- In der Mitte des 14. Jahrhunderts unterstand einem Johannes de Ketschbrode als Grundherrn der heutige Dresdner Stadtteil Rockau.
- Von Oktober 1888 bis Anfang 1890 lebte Karl May in Kötzschenbroda in der Villa Idylle in der Schützenstraße 6 (seit 1960 Wilhelm-Eichler-Straße 8), anschließend bis April 1891 in Zitzschewig in der Lößnitzstraße 11.
- Mit Friedrich Gottfried Seyfried ab 1871 als Stadtmusikus sowie Bruno Krumbholz und Wilhelm Laudel als Stadtmusikdirektoren spielten drei Kapellmeister mit der Lößnitz-Kapelle als städtischem Sinfonieorchester den westlichen Lößnitzortschaften für mehr als 80 Jahre auf.
Gemeindevorstände/Bürgermeister/Gemeindeälteste
Nach dem Tod von Paul Sewening, der das Amt des Gemeindevorstands als Privatier ehrenamtlich geführt hatte, wurde 1904 Emil Schüller zum ersten hauptamtlichen Gemeindevorstand gewählt. Mit dessen Tod übernahm der Gemeindeälteste Curt Schnabel, Eigentümer der Apotheke zu Kötzschenbroda, das Amt geschäftsführend. Schnabel erhielt 1926 die Ehrenbürgerwürde von Kötzschenbroda. Der letzte Niederlößnitzer Gemeindevorstand, Oswald Hans, war dann ab 1923 noch weitere sechs Jahre für das vereinte Kötzschenbroda im Amt, erst als Gemeindevorstand, ab 1924 als Bürgermeister des mit Stadtrechten versehenen Kötzschenbroda. Zum 25-jährigen Dienstjubiläum im Jahr 1929 erhielt Hans ebenfalls die Kötzschenbrodaer Ehrenbürgerwürde.
Der letzte Kötzschenbrodaer Bürgermeister, Wilhelm Brunner, wurde kurzzeitig 2. Bürgermeister von Radebeul und nach 1935 als Oberbürgermeister nach Pirna berufen. Der 2. Bürgermeister von 1932 an, Ratsassessor Ulrich Thon aus Oppeln, Nachfolger des bereits 1930 aus dem Amt geschiedenen Selmar Prasse, wurde in der Folge Stadtrat von Radebeul, bis er 1940 als solcher nach Posen ging.
Moritz Große (1835–1898), Maurer- und Baumeister, war Gemeindeältester von Kötzschenbroda (1864–1892).
Gemeindevorstand bzw. Bürgermeister waren:
- 1839–1840: Gottlieb August Kunze
- 1840–1845: Johann Gotthelf Häbold
- 1846–1851: Johann Christian Rüdiger
- 1852–1854: Friedrich Christian Stumpf
- 1854–1860: Johann Gottlieb Grießbach
- 1860–1873: Friedrich David Trache
- 1873–1876: Friedrich Wilhelm Weinert
- 1876–1890: Friedrich Woldemar Vogel
- 1890–1904: Paul Sewening (1837–1904)
- 1904–1923: Emil Schüller (1871–1923)
- 1923: Curt Schnabel (geschäftsführend) (1863–1938)
- 1923–1929: Oswald Hans (1866–1946)
- 1929–1934: Wilhelm Brunner (1899–1944)
In der Kultur
Die Sänger Bully Buhlan und Peter Rebhuhn machten 1947 mit der deutschen Version des durch das Glenn-Miller-Orchester populär gewordenen Musiktitels Chattanooga Choo Choo, dem Nachkriegsschlager Kötzschenbroda-Express (Verzeih’n Sie, mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötzschenbroda?), den Namen des Ortes in ganz Deutschland bekannt. Der Titel entstand, da durch Bombenschäden im Dresdner Stadtgebiet die Züge Berlin–Dresden in Kötzschenbroda endeten und damit der ungewohnte Name auf Berliner Bahnhöfen auftauchte. Der Bahnhof Kötzschenbroda trug bis 2013 den Namen Radebeul West, wurde nach dem Komplettumbau jedoch wieder in Radebeul-Kötzschenbroda umbenannt.
Kötzschenbroda wird auch als „Dresdener Vergnügungsort“ mit „komisch[em]“ Namen erwähnt, als in Theodor Fontanes Roman Irrungen, Wirrungen der Zug im dortigen Bahnhof hielt.
Der Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky negierte den „Rhythmus der Weltstadt“ und hörte „im Gebraus der großen Stadt“ Berlin „auf Schritt und Tritt das Geklapper von Kötzschenbroda“.
Auch Johann Georg Theodor Grässe erwähnt Kötzschenbroda in seinem Sagenschatz:
„Auf der nach Meißen führenden Chaussee, besonders an der Stelle, wo der Weg in das Städtchen hineingeht, zeigt sich zuweilen ein großer schwarzer Hund, der bald an der Eisenbahn sitzt, bald dort herumläuft. Einige Tage nachher bricht gewöhnlich Feuer im Orte aus.“
Gemeint ist die Kreuzung der Meißner Straße mit der Bahnhofstraße (im Bild unten). Damals war die Bahn für die Bahnhofstraße noch nicht untertunnelt, sondern ein ebenerdiger Bahnübergang, sodass die Gleise einfach zu erreichen waren.
Der Comic Edelgas-Erlebniszentrum Kötzschenbroda (2022) von Katz & Goldt erwähnt den Ort ebenfalls.
Siehe auch
- Liste der Straßen und Plätze in Radebeul-Kötzschenbroda
- Liste der Straßen und Plätze in Radebeul-Kötzschenbroda-Oberort
- Liste der Kulturdenkmale in Radebeul-Oberkötzschenbroda
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Cornelius Gurlitt: Kötzschenbroda. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 26. Heft: Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung, Theil 2: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 44 ff.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Moritz Eduard Lilie: Chronik der Lößnitz-Ortschaften Kötzschenbroda Niederlößnitz, Radebeul, Oberlößnitz mit Hoflößnitz Serkowitz Naundorf, Zitzschewig und Lindenau mit besonderer Berücksichtigung von Coswig und der übrigen Nachbarorte. Niederlößnitz 1893 (Digitalisat).
- Heinrich Magirius: Dorfkerne in der Lößnitz – ihre historische und städtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Kulturlandschaft Lößnitz-Radebeul. Verlag Dresdner Geschichtsverein, Dresden 1998, ISBN 3-910055-44-3, S. 62–68 (= Dresdner Hefte, Nr. 54).
- Adolf Schruth; Manfred Richter (Bearb.): Chronik Kötzschenbroda. Teil I, Teil II. Radebeul (Teil I. [ vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive; PDF; 423 kB] – Teil II. [ vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive; PDF; 467 kB] – 1934, 1936; 1986/2010).
- Gustav Wilhelm Schubert: Chronik und Topographie der – den mit Stadtgerechtigkeit begabten Marktflecken Kötzschenbroda nebst Dörfchen Fürstenhain, die Orte Hof- und Niederlößnitz, ingleichen die Dörfer Nauendorf, Zitzschewig und Lindenau umfassenden – Parochie Kötzschenbroda nebst historischen allgemeinen Notizen. In der Hauptsache auf Grund urkundlicher Nachrichten etc.zusammengestellt. Im Selbstverlage des Verfassers (Buchdruckerei von Hellmuth Henkler in Dresden), Dresden (1864 und) 1865 (Digitalisat).
- Heinz Hoffmann: Radebeuler Eisenbahngeschichte. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2006.
- Stadtsanierung Kötzschenbroda. In: Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Planen und Bauen in Radebeul. Radebeul 2003.
- Kötzschenbroda. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band. Schumann, Zwickau 1818, S. 36–40.
Weblinks
- Kötzschenbroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Historisches: Vereinigung von Radebeul und Kötzschenbroda. radebeul.de
- Historische Postkarten zu Kötzschenbroda. ( vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) In: Manfred Richter: Radebeul auf historischen Postkarten; von anno dazumal.
- Historische Postkarten zu Kötzschenbroda-Oberort. ( vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) In: Manfred Richter: Radebeul auf historischen Postkarten; von anno dazumal.
- Sämtliche Fotos und Scans zu Kötzschenbroda. Deutschen Fotothek.
- Historisches: Waffenstillstand von Kötzschenbroda. ( vom 30. August 2006 im Internet Archive) radebeul.de
- Der Kirchenbau der Friedenskirchgemeinde. friedenskirchgemeinde-radebeul.de
- Text des Kötzschenbroda-Express (Bully Buhlan). geocities.ws
Einzelnachweise
- Statistischer Bericht Große Kreisstadt Radebeul – I. Quartal 2017. (PDF; 407 kB) S. 4, abgerufen am 20. November 2023.
- Kötzschenbroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Heinrich Magirius: Dorfkerne in der Lößnitz – ihre historische und städtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Kulturlandschaft Lößnitz-Radebeul. (= Dresdner Hefte Nr. 54), Verlag Dresdner Geschichtsverein, Dresden 1998, ISBN 3-910055-44-3, S. 62–68.
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Gottfried Thiele: Rund um die Sparkasse zu Kötzschenbroda. Geschichte einer 110-jährigen Sparkasse und Geschichten eines jahrhundertealten Ortes. Hrsg.: Kreissparkasse Meißen. Radebeul 1997, S. 10–11.
- Martin Zeiller: Dippoldißwalda. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 41 (Volltext [Wikisource]).
- Heinrich Magirius: Dorfkerne in der Lößnitz – ihre historische und städtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Kulturlandschaft Lößnitz – Radebeul. Dresdner Hefte 54, Dresden 1998, ISBN 3-910055-44-3.
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 262.
- Stadtsanierung Kötzschenbroda. In: Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Planen und Bauen in Radebeul. Radebeul 2003.
- Wein und Winzer ( vom 22. September 2012 im Internet Archive)
- Begründung gemäß § 21 Abs. 3 Sächsisches Denkmalschutzgesetz zur Satzung für das Denkmalschutzgebiet „Historische Weinberglandschaft Radebeul“
- Eintrag im Karl-May-Wiki
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 264.
- Nachkriegsschlager. Abgerufen am 9. Juni 2020.
- Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen. 16. Kapitel; Digitalisat. zeno.org
- Carl von Ossietzky: Rechenschaft: Publizistik aus den Jahren 1913–1933. Das Ärgernis (Das Tage-Buch, 18. April 1925). (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Dresden 1874, S. 77–78. Volltext (Wikisource).
- Edelgas-Erlebniszentrum Kötzschenbroda. Katz & Goldt, abgerufen am 29. Oktober 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Anger Altkötzschenbroda, Was ist Anger Altkötzschenbroda? Was bedeutet Anger Altkötzschenbroda?
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kotzschenbroda Begriffsklarung aufgefuhrt Radebeul Kotzschenbroda ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen siehe unter Haltepunkt Radebeul Kotzschenbroda bzw Radebeuler Zentren Kotzschenbroda ist ein Stadtteil der sachsischen Stadt Radebeul im Landkreis Meissen Kotzschenbroda besteht aus zwei Flurteilen da die Gemeindegrundung von Niederlossnitz auf der Weinbergsflur von Kotzschenbroda die Oberflur der Gemeinde als Kotzschenbroda Oberort von der Unterflur mit dem Dorfkern abtrennte Die Gemarkung hatte im Jahr 1900 einschliesslich der Flache von Furstenhain Gemeindeverband Kotzschenbroda mit Furstenhain eine Grosse von 664 Hektar die sich durch Gebietshinzunahmen von Friedewald beispielsweise im Bereich des Lossnitzgrunds nach der politischen Wende 1989 vergrosserte Ebenfalls nach der Wende wurden die Stadtteile Kotzschenbroda mit Oberort sowie Niederlossnitz zur heutigen gemeinsamen Gemarkung Kotzschenbroda zusammengefasst wodurch die Trennung der beiden Kotzschenbrodaer Fluren verwaltungsmassig wieder aufgehoben wurde KotzschenbrodaStadt RadebeulWappen von KotzschenbrodaKoordinaten 51 6 N 13 38 O 51 104722222222 13 631388888889 109 Koordinaten 51 6 17 N 13 37 53 OHohe 109 m u NNFlache 6 64 km Einwohner 3852 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 580 Einwohner km Eingemeindung 1935Postleitzahl 01445Vorwahl 0351KarteLage von Kotzschenbroda in Radebeul Bereits in der fruhen Neuzeit mit einigen Stadtrechten 1555 Stadtlein bedacht war Kotzschenbroda von je her die bedeutendste Siedlung auf dem Gebiet der Lossnitz Durch Eingemeindungen zu Beginn der 1920er Jahre wurde Kotzschenbroda 1923 zur Grossgemeinde und bekam 1924 das Stadtrecht Im Jahre 1935 wurde Kotzschenbroda mit Radebeul unter dem Namen der damals kleineren Stadt Radebeul zusammengeschlossen Kotzschenbroda hatte zu dieser Zeit uber 18 000 Einwohner in Radebeul wohnten damals mehr als 16 000 Einwohner Die ehemalige Stadt Kotzschenbroda in den Grenzen vor 1935 bildet heute das Stadtgebiet Radebeul West GeschichteDas Siegel von Kotzschenbroda zeigt einen Weinstock 1598 Siedlungszentrum und Parochieort Siehe auch Geschichte des Weinbaus in der Lossnitz Friedenskirche Kotzschenbroda Kotzschenbroda wurde 1226 als Schozebro erstmals erwahnt dort befand sich der Herrensitz von Zisimo de Schozebro Dieser Rittersitz befand sich an der Stelle der Oberschanke an der hochsten Stelle des Gelandes wie dort im Luftbild durch die Stellung von Scheunen deutlich erkennbar ist Weitere Erwahnungen waren 1242 als Schosebrode und 1271 als Coschebrode altsorbisch Skoci brod fur Spring uber die Furt Seit dem 13 Jahrhundert gab es dort Wein und Gartenbau Obst Spargel Erdbeeren 1273 erfolgte die Erwahnung der Kirche die ursprunglich dem Heiligen Vernius einem Schutzpatron des Weines gewidmet gewesen sein soll Das Dresdner Maternihospital besass dort ab 1286 zwei Weinberge 1324 verpflichteten sich die Bruder Magnis ein halbes Fass eigenen Kotzschenbrodaer Weins vinum Kotzbrodensis an kirchliche Einrichtung in Dresden und Meissen zu liefern 1429 wurde Kotzschenbroda von den Hussiten ausgeraubt und abgebrannt Boregk sagt dass sie damalen auch Kotzbrod da guter Wein wachse verbrannt haben Martin Zeiller 1650 Topographia Superioris Saxoniae Im Jahr 1497 entstanden die altesten schriftlich erhaltenen Dorfrugen nach ihrem Schreiber die Thanneberger Rugen Sie hielten die bis dahin einmal jahrlich nur mundlich verkundeten Dorfvorschriften uber die Marktgerechtigkeit den freien Weinschank die Freiheit Handel und Gewerbe zu treiben und das Recht des Holzlesens und des Streuholens im Wald fest so wie sie in jenem Jahr offentlich ausgerufen wurden 1463 erwarb Kotzschenbroda von dem Kurfursten Friedrich der Sanftmutige im sudlichen Friedewald nahe Lindenau vier wuste Hufen Land Lindenauer Busche aus denen sich Kotzschenbroda Oberort entwickelte 1519 wurden die Weiherwiesen auf dem linken Elbufer erworben aus denen sich spater der bis 1954 zu Radebeul gehorende Stadtteil Am Fahrhaus entwickelte 1555 war Kotzschenbroda verfassungsrechtlich ein Stadtlein Im Dreissigjahrigen Krieg erlitt der Ort 1633 noch einmal das Schicksal ausgeraubt und abgebrannt zu werden diesmal durch die Schweden Am 27 August 1645 6 September nach dem im Jahr 1700 in Sachsen eingefuhrten Gregorianischen Kalender wurde im Pfarrhaus der Friedenskirche der Waffenstillstand von Kotzschenbroda zwischen dem Konigreich Schweden und dem Kurfurstentum Sachsen geschlossen 1752 war Kotzschenbroda ein Marktflecken 1812 verhinderte Johann Samuel Gottlob Flemming Pfarrer am Ort die Plunderung von Kotzschenbroda durch napoleonische Truppen Die erste Apotheke Alte Apotheke und die erste Fabrik Laspe sche Tonpfeifenfabrik wurden 1826 gegrundet Entstehung von Kotzschenbroda Oberort Ehemalige Volksschule Oberkotzschen broda ab 1920 auch Nachfolge der Lindenauer Schule Obwohl Kotzschenbroda bereits seit 1463 Buschflur auf der Hohe bei Lindenau besass ist die eigentliche Entstehung von Kotzschenbroda Oberort auch Kotzschenbroda Oberort oder Oberkotzschenbroda auf die Ausgrundung von Niederlossnitz aus der Kotzschenbrodaer Weinbergsflur zuruckzufuhren Eigentumer der dort liegenden Weinguter hatten sich 1832 zum Niederlossnitzer Weinbergverein zusammengetan Nach den Regelungen der neuen Landgemeindeordnung von 1838 wurde die Flur Nieder Lossnitz 1839 formlich in eine eigene Kommune abgetrennt Da sie oberhalb der Meissner Strasse zwischen dem Ortskern bei Altkotzschenbroda und der Kante der Hochebene bei Lindenau lag hatten die beiden restlichen Kommunalflachen von Kotzschenbroda keine Verbindung mehr Die Gemarkung Kotzschenbroda wurde zusammengelassen sodass sich die noch bestehende Gemarkung Kotzschenbroda Sachsischer Gemarkungsschlussel 3063 auch uber das Gebiet von Niederlossnitz und Oberkotzschenbroda erstreckt Der Oberort umfasst nahezu vollstandig Lindenau lediglich am Westrand gehort ein Stuck Naundorf zur Grenze Als diese Gemeinde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nach der Einwohneranzahl uber ihre eigenen Kommunalgrenzen hinauswuchs wofur Strassen gebaut wurden entlang derer Wohnhauser errichtet wurden wuchs die Bevolkerung der Ortslage Oberort automatisch mit Auch offentliche Einrichtungen wie die Schule organisierten die beiden kommunalen Nachbarn gemeinsam Kotzschenbroda mit Furstenhain Das Siegel von Kotzschenbroda mit Furstenhain zeigt eine Weintraube 1839 Meist giebelstandige Bauernhauser am Anger AltkotzschenbrodaDie Sachsische Pferdepersonenpost macht Station am Anger Altkotzschenbroda Da Furstenhain keine 25 selbststandigen Hausbesitzer aufwies konnte es aufgrund der Landgemeindeordnung von 1838 keine eigenstandige Gemeinde mehr sein Daher wurde im November 1839 zwischen Furstenhain und Kotzschenbroda ein Vertrag uber die gemeinsame Durchfuhrung wichtiger kommunaler Angelegenheiten abgeschlossen Fur die Furstenhainer war dies mit dem Erhalt eines Sitzes im Kotzschenbrodaer Gemeinderat verbunden der von da ab fur den Gemeindeverband Kotzschenbroda mit Furstenhain zustandig war Nach dem Bau der Eisenbahnlinie Dresden Riesa Leipzig 1839 siedelte sich zunehmend Industrie an Im Jahr 1854 eroffnet die erste Koniglich Sachsische Postexpedition Altkotzschenbroda 18 1865 bekam der Ort seine eigene Zeitung die Kotzschenbrodaer Zeitung die bis 1943 herausgegeben wurde und auch als Amtsblatt fungierte Im Jahr 1876 wurde Furstenhain eingemeindet 1887 wurde die ortsansassige Sparkasse gegrundet Am 12 Oktober 1899 bekam Kotzschenbroda mit der meterspurigen Lossnitzbahn eine Strassenbahnverbindung nach Dresden Sie verlief von der Ecke Meissner Strasse Moritzburger Strasse bis zum Strassenbahn Umsteigepunkt Mickten Die Strecke wurde am 25 Dezember 1924 nach Zitzschewig verlangert und 1929 1930 auf die Spurweite der Dresdner Strassenbahn 1450 mm umgespurt Grossgemeinde und Stadtrecht Durch die Eingemeindung von Lindenau 1920 sowie von Zitzschewig Naundorf und Niederlossnitz jeweils 1923 wurde Kotzschenbroda 1923 Grossgemeinde und erhielt am 5 Mai 1924 Stadtrecht Die Grossgemeinde mit dem gemeinsamen Namen der vorher bereits grossten Ortschaft Kotzschenbroda erhielt durch den Zusammenschluss endlich ein eigenes Rathaus das am Rosa Luxemburg Platz gelegene Rathaus Niederlossnitz in dem der ab 1904 agierende Gemeindevorstand von Niederlossnitz Oswald Hans fur die nachsten Jahre bis 1929 als Burgermeister amtierte Hans wurde fur seine 25 Jahre im Amt 1929 zum Kotzschenbrodaer Ehrenburger ernannt wahrend ihm im Amt der spatere Pirnaer Oberburgermeister Wilhelm Brunner nachfolgte Einwohnerentwicklung einschliesslich Furstenhain ab 1923 mit allen Eingemeindungen Jahr 1550 1750 1764 1803 1834 1849 1871 1890 1910 1919 1925 1933Einwohner 630 90 besessene Mann 55 Inwohner 587 52 besessene Mann 51 Gartner 10 Hausler 831 1 057 1 291 2 227 4 523 6 444 6 499 17 425 18 909Zusammenschluss mit Radebeul Der Zusammenschluss mit Radebeul am 1 Januar 1935 unter dem gemeinsamen Namen Stadt Radebeul erfolgte mit dem gemeinsamen Ziel beider Stadte auf diese Weise einer drohenden Eingemeindung nach Dresden zu entgehen Zum 1 April 1935 erfolgte die Ernennung zum bezirksfreien Stadtkreis Mit dem Zusammenschluss mit Radebeul 1935 wurde der Bahnhof Kotzschenbroda in Bahnhof Radebeul Kotzschenbroda umbenannt 1941 bekam er den Namen Radebeul West 2013 wieder den Namen Radebeul Kotzschenbroda Ab Marz 2004 galt die Satzung mit der formlichen Festsetzung des Sanierungsgebiets Kotzschenbroda zu dem neben dem Anger Altkotzschenbroda ganz oder teilweise im Osten die Neue Strasse und die Vorwerkstrasse gehorten sowie im Westen ganz oder teilweise die Kotitzer Strasse Uferstrasse An der Festwiese und Elbstrasse Dazu kamen Teile der Bahnhofstrasse vom Gradsteg Hermann Ilgen Strasse und vom Auenweg Die Aufhebungsbekanntmachung des Sanierungsgebiets erfolgte im Amtsblatt vom Juli 2012 Abgabe linkselbischer Besitzungen Die 1519 auf dem jenseitigen Elbufer erworbenen Flachen spater zusammen mit den 1569 von Naundorfer Bauern erworbenen Wiesen zum Ortsteil Am Fahrhaus zusammengefasst wurden 1954 unter anderem wegen der Zerstorung der beiden Elbebrucken Niederwartha an Niederwartha abgetreten Auf der Flache befanden sich insbesondere die linkselbische Rampe der Eisenbahnbrucke der Bahnstrecke Berlin Dresden als auch ein Teil des Pumpspeicherwerks Niederwartha Seit 1997 gehort das Areal zu Dresden AltkotzschenbrodaAltkotzschenbroda mit der Parochiekirche und dem ehemaligen Rittersitz am ursprunglichen Marktplatz sowie dem Anger als Hauptstrasse des zentralen Siedlungsortes in der Lossnitz stellt den historischen Siedlungskern der ehemaligen Stadt Kotzschenbroda dar die 1935 mit Radebeul zusammengelegt wurde und als Radebeul West eines der zwei Zentren der Stadt Radebeul bildet Zusammen mit der Bahnhofsstrasse die den Anger mit dem Bahnhof Kotzschenbroda verbindet ergibt sich der Stadtkern Radebeul Kotzschenbroda Markt und Anger Im 17 Jahrhundert wurde auf Hohe des heutigen Gradstegs quer uber den Dorfanger des Dorfkerns von Kotzschenbroda ein gemeindeeigenes Schlachthaus die Communschlachterei gebaut Das 1908 wieder abgerissene Anwesen besass auch Schank Back und Herbergsrechte Die Communschlachterei trennte den Anger in einen ostlichen Platz vor der Kirche den Markt auf dem die Wochenmarkte abgehalten wurden und an dem sich die Friedenskirche mit dem Kirchhof und dem Pfarrgut sowie die Oberschanke befinden Der eigentliche Dorfanger erstreckte sich vom Schlachthaus bis zum Hirtenhaus das als Wohnung des Gemeindehirten wie auch als Armenhaus diente Die heutige Bahnhofstrasse trennte den Dorfkern in das grossere Oberdorf in dem nach Art der frankischen Strassenangerdorfer die Dreiseithofe der Bauerngutsbesitzer der Altgemeinde der Neunziger giebelstandig aufgereiht sind und jenseits der Bahnhofstrasse nach Westen in das Unterdorf Neunziger gibt an dass in Kotzschenbroda neunzig Gutsherren einschliesslich Schankguts und Kirchgutsbesitzern fur die Gemeinde gegenuber dem Grundherren verantwortlich waren Traditionell wurde die nordliche Angerseite als Sommerseite bezeichnet wahrend die sudlich zur Elbe hin liegende Angerseite Winterseite hiess Der historische Ortskern Kotzschenbroda der sich einer umfassenden Gebietssanierung unterzogen hatte nahm an dem 2001 ausgelobten Bundeswettbewerb Leben in historischen Innenstadten und Ortskernen teil Zu dem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Wohnungswesen ausgelobten Wettbewerb traten 129 Teilnehmer an Fur die Entwicklung von Alt Kotzschenbroda zu einem lokalen Identifikationspunkt mit stark regionaler Ausstrahlung Zitat aus der Urkunde erhielt die Stadt Radebeul 2002 eine Silberplakette Kotzschenbrodaer Anger Dorflage von Furstenhain re Bahnhof ob Kartenausschnitt aus sachsischer Aqui distantenkarte von 1894 Kotzschenbroda auf einer Karte von 1896 Anger von Kotzschenbroda links die Communschlachterei 1908 abgebrochen Kotzschenbroda Hauptstrasse mit Anger um 1900 Rechts am Bildrand ist der Goldene Anker zu sehen Blick uber das Unterdorf am Ende das Hirtenhausvergrossern und Informationen zum Bild anzeigenElbhochwasser 2006 bei Kotzschenbroda Bildmitte der Anger Altkotzschenbroda unten am Bildrand das Dach von Lutherhaus und Pfarrhaus Rechts der Platz vor der Friedenskirche ganz rechts das Dach der Oberschanke Herbst und Weinfest Weinfest und Theaterfestival 2007 Zusammen mit dem Karl May Fest im Lossnitzgrund gehort das alljahrlich auf dem Anger Altkotzschenbroda stattfindende Herbst und Weinfest in Verbindung mit dem Wandertheaterfestival zu den beiden grossen Volksfesten in Radebeul Eine Besonderheit Kotzschenbrodas ist der Kotzschber Kotzschber war uber Jahrhunderte die Bezeichnung fur Wein aus Kotzschenbroda Erwahnung findet er durch Martin Luther der ihn 1520 in einem Brief an den Meissner Bischof fur seine Gute lobt Da die Weinbauflur hauptsachlich zu Niederlossnitz gehort bietet den Kotzschber von Kotzschenbrodaer Flur nur noch ein Winzer Weinhaus Forster als Weisswein Rotwein und Rotling Schieler an KulturdenkmaleDenkmal Chronos und die Trauernde auf dem Kirchhof der FriedenskircheSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Radebeul Kotzschenbroda Auf der ostlichen Seite der Moritzburger Strasse gehort nordlich des Weges Am Wasserturm ein schmaler Streifen von Kotzschenbroda Oberort auf beiden Seiten des Wasserturms zum Landschaftsschutzgebiet das mit seinen trockengesetzten Weinbergsmauern 1999 insgesamt als Historische Weinberglandschaft Radebeul auch unter Gebietsdenkmalschutz gestellt wurde Dieses zieht sich von Oberlossnitz im Osten uber Niederlossnitz und Kotzschenbroda Oberort bis nach Naundorf und Zitzschewig Als denkmalpflegerische Sachgesamtheiten befinden sich in Kotzschenbroda die beiden Friedhofe der Alte Friedhof und der Friedhof Radebeul West Beide gelten daruber hinaus als Werk der Landschafts und Gartengestaltung Als solche zahlen auch die grossen Garten der ebenfalls denkmalgeschutzten Villa Tanger der Villa Kruger auch Berliner Haus genannt sowie der Hofmann Villa Der Kirchhof um die Friedenskirche gehort zu den denkmalpflegerischen Nebenanlagen Auf ihm steht das wohl bedeutendste Denkmal Radebeuls das 2005 restaurierte Sandstein Bildwerk Chronos und die Trauernde oder auch Chronos und klagendes Weib Ebenfalls auf dem Kirchhof befindet sich das Grabmal von Franz Richard Steche 1837 1893 Kunsthistoriker und Architekt dem Begrunder des sachsischen Inventarisationswerks Vor dem Kirchhof auf dem Anger steht das Kotzschenbrodaer Kriegerdenkmal Gleich benachbart davon stehen das Lutherhaus und das Pfarrhaus wo im Dreissigjahrigen Krieg der Waffenstillstand von Kotzschenbroda unterzeichnet wurde Eine Gedenktafel dazu ist in den Boden vor dem Toreingang zum Pfarrhaus eingelassen Am Anger Altkotzschenbroda befinden sich etwa 40 Baudenkmale die auf der Liste der Kulturdenkmale Radebeuls stehen Am Anger stehen auch zwei der funf historischen Brauschenkenguter der Lossnitz die Oberschanke sowie der Goldene Anker Am westlichen Rand des Angers im ehemaligen Unterdorf steht das Hirtenhaus das auch als Armenhaus diente Als weiteres Gasthaus steht am Kotzschenbrodaer Dampfschiff Anleger die Restauration Zum Dampfschiff Ferner gibt es in diesem Stadtteil die unter Denkmalschutz stehende Sparkasse Kotzschenbroda neben der Apotheke zu Kotzschenbroda in der der Apotheker Hermann Ilgen Mausetod wirkte das Gebaude des Amtsgerichts Kotzschenbroda mit dem Diensthaus fur den Gerichtsvorstand auf der gegenuberliegenden Strassenseite der Villa d Orville von Lowenclau sowie den Bahnhof Radebeul West den Bully Buhlan mit seinem Kotzschenbroda Express besang In der Fabrikstrasse 27 steht das Verwaltungsgebaude des Elektroarmaturenwerks JWH des Unternehmers und Stifters Johannes Wilhelm Hofmann der 1927 Ehrenburger Kotzschenbrodas wurde Eines der wenigen Denkmaler in Kotzschenbroda Oberort ist das von dem Kotzschenbrodaer Baumeister Bernhard Grosse errichtete Wohnhaus Ringstrasse 16 PersonlichkeitenEhemaliges Rathaus von Niederlossnitz dann von KotzschenbrodaSiehe auch Liste von Personlichkeiten der Stadt Radebeul Liste von Sohnen und Tochtern der Stadt Radebeul und Liste der Ehrenburger von Radebeul In der Mitte des 14 Jahrhunderts unterstand einem Johannes de Ketschbrode als Grundherrn der heutige Dresdner Stadtteil Rockau Von Oktober 1888 bis Anfang 1890 lebte Karl May in Kotzschenbroda in der Villa Idylle in der Schutzenstrasse 6 seit 1960 Wilhelm Eichler Strasse 8 anschliessend bis April 1891 in Zitzschewig in der Lossnitzstrasse 11 Mit Friedrich Gottfried Seyfried ab 1871 als Stadtmusikus sowie Bruno Krumbholz und Wilhelm Laudel als Stadtmusikdirektoren spielten drei Kapellmeister mit der Lossnitz Kapelle als stadtischem Sinfonieorchester den westlichen Lossnitzortschaften fur mehr als 80 Jahre auf Gemeindevorstande Burgermeister Gemeindealteste Siehe auch Liste der Oberburgermeister von Radebeul Nach dem Tod von Paul Sewening der das Amt des Gemeindevorstands als Privatier ehrenamtlich gefuhrt hatte wurde 1904 Emil Schuller zum ersten hauptamtlichen Gemeindevorstand gewahlt Mit dessen Tod ubernahm der Gemeindealteste Curt Schnabel Eigentumer der Apotheke zu Kotzschenbroda das Amt geschaftsfuhrend Schnabel erhielt 1926 die Ehrenburgerwurde von Kotzschenbroda Der letzte Niederlossnitzer Gemeindevorstand Oswald Hans war dann ab 1923 noch weitere sechs Jahre fur das vereinte Kotzschenbroda im Amt erst als Gemeindevorstand ab 1924 als Burgermeister des mit Stadtrechten versehenen Kotzschenbroda Zum 25 jahrigen Dienstjubilaum im Jahr 1929 erhielt Hans ebenfalls die Kotzschenbrodaer Ehrenburgerwurde Der letzte Kotzschenbrodaer Burgermeister Wilhelm Brunner wurde kurzzeitig 2 Burgermeister von Radebeul und nach 1935 als Oberburgermeister nach Pirna berufen Der 2 Burgermeister von 1932 an Ratsassessor Ulrich Thon aus Oppeln Nachfolger des bereits 1930 aus dem Amt geschiedenen Selmar Prasse wurde in der Folge Stadtrat von Radebeul bis er 1940 als solcher nach Posen ging Moritz Grosse 1835 1898 Maurer und Baumeister war Gemeindealtester von Kotzschenbroda 1864 1892 Gemeindevorstand bzw Burgermeister waren 1839 1840 Gottlieb August Kunze 1840 1845 Johann Gotthelf Habold 1846 1851 Johann Christian Rudiger 1852 1854 Friedrich Christian Stumpf 1854 1860 Johann Gottlieb Griessbach 1860 1873 Friedrich David Trache 1873 1876 Friedrich Wilhelm Weinert 1876 1890 Friedrich Woldemar Vogel 1890 1904 Paul Sewening 1837 1904 1904 1923 Emil Schuller 1871 1923 1923 Curt Schnabel geschaftsfuhrend 1863 1938 1923 1929 Oswald Hans 1866 1946 1929 1934 Wilhelm Brunner 1899 1944 In der KulturBahnhof von Kotzschenbroda zwischenzeitlich Radebeul West Die Sanger Bully Buhlan und Peter Rebhuhn machten 1947 mit der deutschen Version des durch das Glenn Miller Orchester popular gewordenen Musiktitels Chattanooga Choo Choo dem Nachkriegsschlager Kotzschenbroda Express Verzeih n Sie mein Herr fahrt dieser Zug nach Kotzschenbroda den Namen des Ortes in ganz Deutschland bekannt Der Titel entstand da durch Bombenschaden im Dresdner Stadtgebiet die Zuge Berlin Dresden in Kotzschenbroda endeten und damit der ungewohnte Name auf Berliner Bahnhofen auftauchte Der Bahnhof Kotzschenbroda trug bis 2013 den Namen Radebeul West wurde nach dem Komplettumbau jedoch wieder in Radebeul Kotzschenbroda umbenannt Kotzschenbroda wird auch als Dresdener Vergnugungsort mit komisch em Namen erwahnt als in Theodor Fontanes Roman Irrungen Wirrungen der Zug im dortigen Bahnhof hielt Der Friedensnobelpreistrager Carl von Ossietzky negierte den Rhythmus der Weltstadt und horte im Gebraus der grossen Stadt Berlin auf Schritt und Tritt das Geklapper von Kotzschenbroda Kreuzung Meissner Strasse Bahnhofstrasse Moritzburger Strasse Auch Johann Georg Theodor Grasse erwahnt Kotzschenbroda in seinem Sagenschatz Auf der nach Meissen fuhrenden Chaussee besonders an der Stelle wo der Weg in das Stadtchen hineingeht zeigt sich zuweilen ein grosser schwarzer Hund der bald an der Eisenbahn sitzt bald dort herumlauft Einige Tage nachher bricht gewohnlich Feuer im Orte aus Johann Georg Theodor Grasse basierend auf einer mundlichen Uberlieferung Gemeint ist die Kreuzung der Meissner Strasse mit der Bahnhofstrasse im Bild unten Damals war die Bahn fur die Bahnhofstrasse noch nicht untertunnelt sondern ein ebenerdiger Bahnubergang sodass die Gleise einfach zu erreichen waren Der Comic Edelgas Erlebniszentrum Kotzschenbroda 2022 von Katz amp Goldt erwahnt den Ort ebenfalls Siehe auchListe der Strassen und Platze in Radebeul Kotzschenbroda Liste der Strassen und Platze in Radebeul Kotzschenbroda Oberort Liste der Kulturdenkmale in Radebeul OberkotzschenbrodaLiteraturFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Cornelius Gurlitt Kotzschenbroda In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 44 ff Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Moritz Eduard Lilie Chronik der Lossnitz Ortschaften Kotzschenbroda Niederlossnitz Radebeul Oberlossnitz mit Hoflossnitz Serkowitz Naundorf Zitzschewig und Lindenau mit besonderer Berucksichtigung von Coswig und der ubrigen Nachbarorte Niederlossnitz 1893 Digitalisat Heinrich Magirius Dorfkerne in der Lossnitz ihre historische und stadtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Kulturlandschaft Lossnitz Radebeul Verlag Dresdner Geschichtsverein Dresden 1998 ISBN 3 910055 44 3 S 62 68 Dresdner Hefte Nr 54 Adolf Schruth Manfred Richter Bearb Chronik Kotzschenbroda Teil I Teil II Radebeul Teil I Memento vom 20 Dezember 2014 im Internet Archive PDF 423 kB Teil II Memento vom 20 Dezember 2014 im Internet Archive PDF 467 kB 1934 1936 1986 2010 Gustav Wilhelm Schubert Chronik und Topographie der den mit Stadtgerechtigkeit begabten Marktflecken Kotzschenbroda nebst Dorfchen Furstenhain die Orte Hof und Niederlossnitz ingleichen die Dorfer Nauendorf Zitzschewig und Lindenau umfassenden Parochie Kotzschenbroda nebst historischen allgemeinen Notizen In der Hauptsache auf Grund urkundlicher Nachrichten etc zusammengestellt Im Selbstverlage des Verfassers Buchdruckerei von Hellmuth Henkler in Dresden Dresden 1864 und 1865 Digitalisat Heinz Hoffmann Radebeuler Eisenbahngeschichte In verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul Hrsg Beitrage zur Stadtkultur der Stadt Radebeul Radebeul 2006 Stadtsanierung Kotzschenbroda In Grosse Kreisstadt Radebeul Hrsg Planen und Bauen in Radebeul Radebeul 2003 Kotzschenbroda In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 5 Band Schumann Zwickau 1818 S 36 40 WeblinksCommons Kotzschenbroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kotzschenbroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Historisches Vereinigung von Radebeul und Kotzschenbroda radebeul de Historische Postkarten zu Kotzschenbroda Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive In Manfred Richter Radebeul auf historischen Postkarten von anno dazumal Historische Postkarten zu Kotzschenbroda Oberort Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive In Manfred Richter Radebeul auf historischen Postkarten von anno dazumal Samtliche Fotos und Scans zu Kotzschenbroda Deutschen Fotothek Historisches Waffenstillstand von Kotzschenbroda Memento vom 30 August 2006 im Internet Archive radebeul de Der Kirchenbau der Friedenskirchgemeinde friedenskirchgemeinde radebeul de Text des Kotzschenbroda Express Bully Buhlan geocities wsEinzelnachweiseStatistischer Bericht Grosse Kreisstadt Radebeul I Quartal 2017 PDF 407 kB S 4 abgerufen am 20 November 2023 Kotzschenbroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Heinrich Magirius Dorfkerne in der Lossnitz ihre historische und stadtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Kulturlandschaft Lossnitz Radebeul Dresdner Hefte Nr 54 Verlag Dresdner Geschichtsverein Dresden 1998 ISBN 3 910055 44 3 S 62 68 Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Gottfried Thiele Rund um die Sparkasse zu Kotzschenbroda Geschichte einer 110 jahrigen Sparkasse und Geschichten eines jahrhundertealten Ortes Hrsg Kreissparkasse Meissen Radebeul 1997 S 10 11 Martin Zeiller Dippoldisswalda In Matthaus Merian Hrsg Topographia Superioris Saxoniae Thuringiae Misniae et Lusatiae Topographia Germaniae Band 12 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1650 S 41 Volltext Wikisource Heinrich Magirius Dorfkerne in der Lossnitz ihre historische und stadtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Kulturlandschaft Lossnitz Radebeul Dresdner Hefte 54 Dresden 1998 ISBN 3 910055 44 3 Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 262 Stadtsanierung Kotzschenbroda In Grosse Kreisstadt Radebeul Hrsg Planen und Bauen in Radebeul Radebeul 2003 Wein und Winzer Memento vom 22 September 2012 im Internet Archive Begrundung gemass 21 Abs 3 Sachsisches Denkmalschutzgesetz zur Satzung fur das Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul Eintrag im Karl May Wiki Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 264 Nachkriegsschlager Abgerufen am 9 Juni 2020 Theodor Fontane Irrungen Wirrungen 16 Kapitel Digitalisat zeno org Carl von Ossietzky Rechenschaft Publizistik aus den Jahren 1913 1933 Das Argernis Das Tage Buch 18 April 1925 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Georg Theodor Grasse Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen Band 1 Dresden 1874 S 77 78 Volltext Wikisource Edelgas Erlebniszentrum Kotzschenbroda Katz amp Goldt abgerufen am 29 Oktober 2024 Stadtteile von Radebeul Alt Radebeul Furstenhain Kotzschenbroda Kotzschenbroda Oberort Lindenau Naundorf Niederlossnitz Oberlossnitz Serkowitz Wahnsdorf Zitzschewig ehemals Hoflossnitz kurfurstlich koniglicher Amtsort bis 1875 Am Fahrhaus linkselbisch bis 1954 Normdaten Geografikum GND 4623509 7 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 132061652