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Augustin Josef Anton Sebastian Dornblüth OSB 13 August 1691 in Gengenbach 26 Oktober oder 26 November 1775 in Ettenheimm

Augustin Dornblüth

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Augustin (Josef Anton Sebastian) Dornblüth OSB (* 13. August 1691 in Gengenbach; † 26. Oktober oder 26. November 1775 in Ettenheimmünster) war ein Benediktinermönch und Gelehrter aus Gengenbach, der vor allem durch seine Schriften im barocken Sprachenstreit bekannt wurde. Er war ein vehementer Gegner der hochdeutschen Sprache nach Vorschlag von Johann Christoph Gottsched.

Leben

Augustin Dornblüth wurde unter dem Namen Josef Anton Sebastian am 13. August 1691 in Gengenbach in der Ortenau als Sohn des Schultheißen Georg Friedrich Dornblüth und der Maria Ursula Schmidt geboren. Er trat später unter dem Ordensnamen Augustin in die dortige Benediktinerabtei ein. Aus dem Jahr 1711 ist bekannt, dass er zu weiterer Ausbildung gemeinsam mit dem späteren Abt des Klosters Gengenbach, Pater Paulus Seeger, in die Abtei Sankt Blasien im Schwarzwald geschickt wurde. Seine linguistischen Schriften entstanden in Reaktion auf die 1748 in Leipzig herausgebrachte „Grundlegung einer deutschen Sprachkunst“ von Johann Christoph Gottsched. Am 17. Mai 1740 wurde er einstimmig als Nachfolger des in Wien verstorbenen Johann Baptist Eck zum Abt der Benediktinerabtei Ettenheimmünster erwählt, die er bis zu seinem Tod im Jahre 1775 leitete. Er wurde in der Gruft der Klosterkirche beigesetzt.

Rolle im barocken Sprachenstreit

Augustin Dornblüth trat als vehementer Gegner von Johann Christoph Gottsched auf und kritisierte dessen Form einer hochdeutschen Schriftsprache. Zu dieser Zeit gab es noch keine überregionale hochdeutsche Schriftnorm und verschiedene Gelehrte brachten jeweils unterschiedliche Vorschläge in die Diskussion ein. Augustin Dornblüth vertrat eine Variante, die auch auf die regionalen Sprechgewohnheiten im südlichen deutschsprachigen Raum eingehen sollte und verurteilte das ostmitteldeutsche Meißnerdeutsch scharf. Er stand in der Tradition der oberdeutschen Literatursprache, die seit dem späten 17. Jahrhundert entstanden war und sich an dem kaiserlichen bzw. kurfürstlich-bayerischen Kanzleistil in Wien, Prag und München orientierte.

Der Sprachenstreit war jedoch auch durch konfessionelle Konflikte aufgeladen und vor allem von Germanisten des 19. Jahrhunderts wurde Dornblüth als katholischer Fanatiker hingestellt. Die oberdeutsche Literatursprache, die vor allem durch das Betreiben katholischer Geistlicher entstanden war, wurde als Jesuitendeutsch bezeichnet und konnte sich auch schlussendlich nicht gegen das Gottsched’sche Deutsch durchsetzen.

Das bekannteste Werk Dornblüths ist:

  • Observationes oder Gründliche Anmerckungen über die Art und Weise eine gute Ubersetzung, besonders in die teutsche Sprach zu machen. Wobey die Fehler der bisherigen teutschen Ubersetzungen samt denen Ursachen solcher Fehleren, und daraus erfolgten Verkehrung der teutschen Sprach, aufrichtig entdeckt werden. Nebst einer zu disem Vorhaben unentpärlichen Critic über Herrn Gottschedens sogenannte Redekunst, und teutsche Grammatic, oder (wie er sie nennt) Grundlegung zur teutschen Sprache. Aus patriotischem Eyfer zur Verhütung fernerer Verkehrung und Schändung der ausländischen Bücheren, ans Tagliecht gegeben von R. P. Augustino Dornblüth (Augsburg, 1755),

das in zweiter Auflage erschien als

  • Herrn Augustin Dornblüths P. i. G. gründliche Anmerkungen über die Art und Weise eine gute Uebersetzung besonders in die deutsche Sprache zu machen. Wobey die Fehler der bisherigen deutschen Uebersetzungen samt den Ursachen solcher Fehler, und daraus erfolgten Verkehrung der deutschen Sprache aufrichtig entdeckt werden. Nebst einer Critik über Herrn Gottschedens sogenannte Redekunst, und deutsche Grammatik, oder Grundlegung zur deutschen Sprache (Augsburg und Leipzig, 1768).

Reaktionen auf Augustin Dornblüth sind sowohl von Gottsched persönlich überliefert, der ihm vorwarf eine veraltete „altfränkische“ Hofsprache zu verwenden, als auch vom schwäbischen Prediger und Schriftsteller Sebastian Sailer, dem wiederum Dornblüths Vorschlag zu weit weg vom lokalen schwäbischen Dialekt war.

Einzelnachweise

  1. Taufbuch kath. Pfarrgemeinde Gengenbach
  2. Pater Bernard Stoeber, Kurze Historische Beschreibung der Pfarrey Münsterthal bei St: Landelin von dem siebenden Jahrhunderte nach Christi Geburt bis auf das Jahr 1804 verfasset von P: Bernard Stöber des Ordens des heil. Benedicts, Professen des aufgehobenen Klosters Ettenheim(m)ünster geweßter Pfarrherrn dieser Pfarrey, handschriftlich 1804, Seite 147 - anders: Albert Kürzel, Benediktiner-Abtei Ettenheim-Münster (Lahr 1870) Seite 159
  3. Taufbuch kath. Pfarrgemeinde Gengenbach. - Vgl. Killy Literaturlexikon III, 89f.
  4. Pater Bernard Stoeber, Kurze Historische Beschreibung der Pfarrey Münsterthal bei St: Landelin von dem siebenden Jahrhunderte nach Christi Geburt bis auf das Jahr 1804 verfasset von P: Bernard Stöber des Ordens des heil. Benedicts, Professen des aufgehobenen Klosters Ettenheim(m)ünster geweßter Pfarrherrn dieser Pfarrey, handschriftlich 1804, Seite 138. 147
  5. Pater Bernard Mugg OSB / Pater Carolus Will OSB, Catalogus Religiosorum huius Divi Ettonis Monasterii ad S. Landelinum
  6. Werner Besch (Hrsg.): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2003, S. 2281.
  7. Ernst Cassirer: Nachgelassene Manuskripte und Texte. 2003, S. 409.

Quellen

  • Ingo Reiffenstein: Aspekte einer bayerischen Sprachgeschichte seit der beginnenden Neuzeit. In: Werner Besch (Hrsg.): Sprachgeschichte: Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 3. Band, 2. Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015883-3, S. 2942–2971. Google Books
  • Karl-Heinz Musseleck: Untersuchungen zur Sprache katholischer Bibelübersetzungen der Reformationszeit. Hrsg. dieses Bd.: Hugo Moser u. Werner Besch. Winter, Heidelberg 1981, ISBN 3-533-03057-1. (Studien zum Frühneuhochdeutschen, 6)
  • Andreas Gardt (Hrsg.): Nation und Sprache: die Diskussion ihres Verhältnisses in Geschichte und Gegenwart. de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-014841-2. Google Books
  • Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des Deutschsprachigen Kulturraumes, Band 3, 89f.
  • Sebastian Sailer: Benastasii Liares – Vier Sendschreiben wider Hrn. P. Augustin Dornblüth. Capitularen des … Reichs-Gottshauses Gengenbach; aus dem Preißgauischen in das Teutsche übersetzt. Christian Ulrich Wagner, Ulm 1756.
Normdaten (Person): GND: 100110274 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 232817102 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dornblüth, Augustin
ALTERNATIVNAMEN Dornblüth, Augustin Josef Anton Sebastian; Dornblüth, Joseph Anton Sebastian
KURZBESCHREIBUNG Benediktinermönch, Gegner Gottscheds im barocken Sprachenstreit
GEBURTSDATUM um 1690
GEBURTSORT Gengenbach
STERBEDATUM um 1760

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 08:28

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Augustin Josef Anton Sebastian Dornbluth OSB 13 August 1691 in Gengenbach 26 Oktober oder 26 November 1775 in Ettenheimmunster war ein Benediktinermonch und Gelehrter aus Gengenbach der vor allem durch seine Schriften im barocken Sprachenstreit bekannt wurde Er war ein vehementer Gegner der hochdeutschen Sprache nach Vorschlag von Johann Christoph Gottsched LebenAugustin Dornbluth wurde unter dem Namen Josef Anton Sebastian am 13 August 1691 in Gengenbach in der Ortenau als Sohn des Schultheissen Georg Friedrich Dornbluth und der Maria Ursula Schmidt geboren Er trat spater unter dem Ordensnamen Augustin in die dortige Benediktinerabtei ein Aus dem Jahr 1711 ist bekannt dass er zu weiterer Ausbildung gemeinsam mit dem spateren Abt des Klosters Gengenbach Pater Paulus Seeger in die Abtei Sankt Blasien im Schwarzwald geschickt wurde Seine linguistischen Schriften entstanden in Reaktion auf die 1748 in Leipzig herausgebrachte Grundlegung einer deutschen Sprachkunst von Johann Christoph Gottsched Am 17 Mai 1740 wurde er einstimmig als Nachfolger des in Wien verstorbenen Johann Baptist Eck zum Abt der Benediktinerabtei Ettenheimmunster erwahlt die er bis zu seinem Tod im Jahre 1775 leitete Er wurde in der Gruft der Klosterkirche beigesetzt Rolle im barocken SprachenstreitAugustin Dornbluth trat als vehementer Gegner von Johann Christoph Gottsched auf und kritisierte dessen Form einer hochdeutschen Schriftsprache Zu dieser Zeit gab es noch keine uberregionale hochdeutsche Schriftnorm und verschiedene Gelehrte brachten jeweils unterschiedliche Vorschlage in die Diskussion ein Augustin Dornbluth vertrat eine Variante die auch auf die regionalen Sprechgewohnheiten im sudlichen deutschsprachigen Raum eingehen sollte und verurteilte das ostmitteldeutsche Meissnerdeutsch scharf Er stand in der Tradition der oberdeutschen Literatursprache die seit dem spaten 17 Jahrhundert entstanden war und sich an dem kaiserlichen bzw kurfurstlich bayerischen Kanzleistil in Wien Prag und Munchen orientierte Der Sprachenstreit war jedoch auch durch konfessionelle Konflikte aufgeladen und vor allem von Germanisten des 19 Jahrhunderts wurde Dornbluth als katholischer Fanatiker hingestellt Die oberdeutsche Literatursprache die vor allem durch das Betreiben katholischer Geistlicher entstanden war wurde als Jesuitendeutsch bezeichnet und konnte sich auch schlussendlich nicht gegen das Gottsched sche Deutsch durchsetzen Das bekannteste Werk Dornbluths ist Observationes oder Grundliche Anmerckungen uber die Art und Weise eine gute Ubersetzung besonders in die teutsche Sprach zu machen Wobey die Fehler der bisherigen teutschen Ubersetzungen samt denen Ursachen solcher Fehleren und daraus erfolgten Verkehrung der teutschen Sprach aufrichtig entdeckt werden Nebst einer zu disem Vorhaben unentparlichen Critic uber Herrn Gottschedens sogenannte Redekunst und teutsche Grammatic oder wie er sie nennt Grundlegung zur teutschen Sprache Aus patriotischem Eyfer zur Verhutung fernerer Verkehrung und Schandung der auslandischen Bucheren ans Tagliecht gegeben von R P Augustino Dornbluth Augsburg 1755 das in zweiter Auflage erschien als Herrn Augustin Dornbluths P i G grundliche Anmerkungen uber die Art und Weise eine gute Uebersetzung besonders in die deutsche Sprache zu machen Wobey die Fehler der bisherigen deutschen Uebersetzungen samt den Ursachen solcher Fehler und daraus erfolgten Verkehrung der deutschen Sprache aufrichtig entdeckt werden Nebst einer Critik uber Herrn Gottschedens sogenannte Redekunst und deutsche Grammatik oder Grundlegung zur deutschen Sprache Augsburg und Leipzig 1768 Reaktionen auf Augustin Dornbluth sind sowohl von Gottsched personlich uberliefert der ihm vorwarf eine veraltete altfrankische Hofsprache zu verwenden als auch vom schwabischen Prediger und Schriftsteller Sebastian Sailer dem wiederum Dornbluths Vorschlag zu weit weg vom lokalen schwabischen Dialekt war EinzelnachweiseTaufbuch kath Pfarrgemeinde Gengenbach Pater Bernard Stoeber Kurze Historische Beschreibung der Pfarrey Munsterthal bei St Landelin von dem siebenden Jahrhunderte nach Christi Geburt bis auf das Jahr 1804 verfasset von P Bernard Stober des Ordens des heil Benedicts Professen des aufgehobenen Klosters Ettenheim m unster gewesster Pfarrherrn dieser Pfarrey handschriftlich 1804 Seite 147 anders Albert Kurzel Benediktiner Abtei Ettenheim Munster Lahr 1870 Seite 159 Taufbuch kath Pfarrgemeinde Gengenbach Vgl Killy Literaturlexikon III 89f Pater Bernard Stoeber Kurze Historische Beschreibung der Pfarrey Munsterthal bei St Landelin von dem siebenden Jahrhunderte nach Christi Geburt bis auf das Jahr 1804 verfasset von P Bernard Stober des Ordens des heil Benedicts Professen des aufgehobenen Klosters Ettenheim m unster gewesster Pfarrherrn dieser Pfarrey handschriftlich 1804 Seite 138 147 Pater Bernard Mugg OSB Pater Carolus Will OSB Catalogus Religiosorum huius Divi Ettonis Monasterii ad S Landelinum Werner Besch Hrsg Sprachgeschichte Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung 2003 S 2281 Ernst Cassirer Nachgelassene Manuskripte und Texte 2003 S 409 QuellenIngo Reiffenstein Aspekte einer bayerischen Sprachgeschichte seit der beginnenden Neuzeit In Werner Besch Hrsg Sprachgeschichte Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung 3 Band 2 Auflage de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015883 3 S 2942 2971 Google Books Karl Heinz Musseleck Untersuchungen zur Sprache katholischer Bibelubersetzungen der Reformationszeit Hrsg dieses Bd Hugo Moser u Werner Besch Winter Heidelberg 1981 ISBN 3 533 03057 1 Studien zum Fruhneuhochdeutschen 6 Andreas Gardt Hrsg Nation und Sprache die Diskussion ihres Verhaltnisses in Geschichte und Gegenwart de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 014841 2 Google Books Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des Deutschsprachigen Kulturraumes Band 3 89f Sebastian Sailer Benastasii Liares Vier Sendschreiben wider Hrn P Augustin Dornbluth 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