Bernhard Schleißheimer 14 August 1922 in Unterfinning 5 Mai 2020 war ein deutscher Philosoph und Pädagoge Er war Profess
Bernhard Schleißheimer

Bernhard Schleißheimer (* 14. August 1922 in Unterfinning; † 5. Mai 2020) war ein deutscher Philosoph und Pädagoge. Er war Professor für Philosophie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Leben
Schleißheimer war der Sohn des Lehrers Jakob Schleißheimer und von Hedwig, geb. Koeßler, und wuchs in Unterfinning bei Landsberg am Lech auf. Als Achtzehnjähriger wurde er 1940 Soldat an der russischen Ostfront und geriet 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1948 absolvierte er an der Lehrerbildungsanstalt einen Lehrgang für Spätheimkehrer und war als Lehrer in Fischbach (1950–1952) und München (1954–1962) tätig. Von 1954 bis 1959 studierte er neben seiner Lehrertätigkeit Philosophie, Pädagogik, Geschichte und Byzantinistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1958 zum Dr. phil. promoviert wurde; er habilitierte sich mit einer Arbeit zum Thema „Wissen und Glauben“.
Ab 1962 lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1987 an der Hochschule in Eichstätt und war dort ab 1970 Professor für Philosophie. Er war von 1970 bis 1972 Rektor der «Pädagogischen Hochschule Eichstätt» und von 1977 bis 1979 Vizepräsident der «Gesamthochschule Eichstätt».
Bernhard Schleißheimer war seit 1948 verheiratet mit Annemarie, geb. Biberger; der Ehe entstammen fünf Kinder.
Wirken
Hauptlehr- und Forschungsgebiete waren unter anderem die Anthropologie und Kulturphilosophie, philosophische Grundfragen der Pädagogik sowie die Ethik. Mit seiner 2003 publizierten „Ethik heute“ legte Schleißheimer in Auseinandersetzung mit der griechisch-abendländischen Tradition des ethischen Denkens und zeitgenössischen Philosophen wie Alasdair MacIntyre und Martha Nussbaum eine eigene Ethik vor.
Als letzter Rektor der «Pädagogischen Hochschule Eichstätt» (1970–1972) und Vizepräsident der «Gesamthochschule Eichstätt» (1977–1979) wirkte er 1972 maßgeblich am Zusammenschluss mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule an der Errichtung der Katholischen Universität Eichstätt mit. Von 1973 bis 1975 war er als Mitglied eines Strukturbeirates wesentlich beteiligt an den Grundlagen für die Erhebung der Gesamthochschule zur ersten Katholischen Universität im deutschen Sprachraum.
Für seine Verdienste um die Wissenschaft und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde er 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, erhielt 2002 den päpstlichen Silvesterorden und wurde von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt 2012 zum Ehrensenator ernannt.
Schriften (Auswahl)
- Kosmas Indikopleustes. Ein altchristliches Weltbild. Salzer Verlag, München 1959.
- Der Mensch als Wissender und Glaubender. Herder, Freiburg 1970.
- Sein und Sollen. Zur Frage der theoretischen Begründbarkeit praktischer Normen. Minerva-Publikation, München 1978.
- Die Verantwortung des Erziehers, Vorüberlegungen zu einer Ethik pädagogischen Handelns. In: Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik. 50 Jg./1984, H. 1., S. 1–17.
- Ethik heute. Eine Antwort auf die Fragen nach dem guten Leben. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2512-1.
Literatur
- Gertrud Häußler, Reto Luzius Fetz (Hrsg.): Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer (Schriftenreihe Präsidenten und Wegbereiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Band 2). Wolnzach, Kastner 2007, ISBN 978-3-937082-77-6.
- Walter Buckl, Paul Geyer (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert. Aufbruch in die Moderne. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1996 (mit Beiträgen von Roland Hagenbüchle, Wolfgang Frühwald, Alfred Schmidt, Heinz Otto Luthe, Vincent Ziswiler, Bernhard Schleißheimer, Theo Hirsbrunner, Peter Pütz, Franz Rindfleisch und Helmut Koopmann).
- Michael Miedaner, Matthias Rath, Hans-Ludwig Schmidt (Hrsg.): Leben verantworten. Festschrift für Bernhard Schleissheimer zum 65. Geburtstag. Lang, Frankfurt am Main, u. a. 1987.
Weblinks
- Literatur von und über Bernhard Schleißheimer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pressearchiv der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Netzwerk Leben: Professor Schleißheimer geehrt, 23. Oktober 2010
Einzelnachweise
- Trauer um Wegbereiter der KU: Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer verstorben – Presseinformation der KU Eichstätt-Ingolstadt vom 6. Mai 2020, abgerufen am 4. November 2020
- Gertrud Häußler, Barbara Brustlein: Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer, Schriftenreihe Präsidenten und Wegbereiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Hrsg.: Gertrud Häußler und Reto Luzius Fetz. Band 2. Kastner Verlag, Wolnzach 2007, ISBN 978-3-937082-77-6, S. 8, 9.
- Gertrud Häußler, Barbara Brustlein: Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer, Schriftenreihe Präsidenten und Wegbereiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Hrsg.: Gertrud Häußler und Reto Luzius Fetz. Band 2. Kastner Verlag, Wolnzach 2007, ISBN 978-3-937082-77-6, S. 21–25.
- Gertrud Häußler, Barbara Brustlein: Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer, Schriftenreihe Präsidenten und Wegbereiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Hrsg.: Gertrud Häußler und Reto Luzius Fetz. Band 2. Kastner Verlag, Wolnzach 2007, ISBN 978-3-937082-77-6, S. 25.
- Gertrud Häußler, Barbara Brustlein: Prof. Dr. Bernhard Schleißheimer, Schriftenreihe Präsidenten und Wegbereiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Hrsg.: Gertrud Häußler und Reto Luzius Fetz. Band 2. Kastner Verlag, Wolnzach 2007, ISBN 978-3-937082-77-6, S. 26.
- Wegbereiter der KU beim Dies academicus zum Ehrensenator ernannt. KU Eichstätt-Ingolstadt, 7. Dezember 2012, abgerufen am 4. November 2020.
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt: Ehrenwürdenträger. Abgerufen am 4. November 2020.
Personendaten | |
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NAME | Schleißheimer, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 14. August 1922 |
GEBURTSORT | Unterfinning |
STERBEDATUM | 5. Mai 2020 |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Bernhard Schleissheimer 14 August 1922 in Unterfinning 5 Mai 2020 war ein deutscher Philosoph und Padagoge Er war Professor fur Philosophie an der Katholischen Universitat Eichstatt Ingolstadt LebenSchleissheimer war der Sohn des Lehrers Jakob Schleissheimer und von Hedwig geb Koessler und wuchs in Unterfinning bei Landsberg am Lech auf Als Achtzehnjahriger wurde er 1940 Soldat an der russischen Ostfront und geriet 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft Nach Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1948 absolvierte er an der Lehrerbildungsanstalt einen Lehrgang fur Spatheimkehrer und war als Lehrer in Fischbach 1950 1952 und Munchen 1954 1962 tatig Von 1954 bis 1959 studierte er neben seiner Lehrertatigkeit Philosophie Padagogik Geschichte und Byzantinistik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen wo er 1958 zum Dr phil promoviert wurde er habilitierte sich mit einer Arbeit zum Thema Wissen und Glauben Ab 1962 lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1987 an der Hochschule in Eichstatt und war dort ab 1970 Professor fur Philosophie Er war von 1970 bis 1972 Rektor der Padagogischen Hochschule Eichstatt und von 1977 bis 1979 Vizeprasident der Gesamthochschule Eichstatt Bernhard Schleissheimer war seit 1948 verheiratet mit Annemarie geb Biberger der Ehe entstammen funf Kinder WirkenHauptlehr und Forschungsgebiete waren unter anderem die Anthropologie und Kulturphilosophie philosophische Grundfragen der Padagogik sowie die Ethik Mit seiner 2003 publizierten Ethik heute legte Schleissheimer in Auseinandersetzung mit der griechisch abendlandischen Tradition des ethischen Denkens und zeitgenossischen Philosophen wie Alasdair MacIntyre und Martha Nussbaum eine eigene Ethik vor Als letzter Rektor der Padagogischen Hochschule Eichstatt 1970 1972 und Vizeprasident der Gesamthochschule Eichstatt 1977 1979 wirkte er 1972 massgeblich am Zusammenschluss mit der Philosophisch Theologischen Hochschule an der Errichtung der Katholischen Universitat Eichstatt mit Von 1973 bis 1975 war er als Mitglied eines Strukturbeirates wesentlich beteiligt an den Grundlagen fur die Erhebung der Gesamthochschule zur ersten Katholischen Universitat im deutschen Sprachraum Fur seine Verdienste um die Wissenschaft und die Katholische Universitat Eichstatt Ingolstadt wurde er 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet erhielt 2002 den papstlichen Silvesterorden und wurde von der Katholischen Universitat Eichstatt Ingolstadt 2012 zum Ehrensenator ernannt Schriften Auswahl Kosmas Indikopleustes Ein altchristliches Weltbild Salzer Verlag Munchen 1959 Der Mensch als Wissender und Glaubender Herder Freiburg 1970 Sein und Sollen Zur Frage der theoretischen Begrundbarkeit praktischer Normen Minerva Publikation Munchen 1978 Die Verantwortung des Erziehers Voruberlegungen zu einer Ethik padagogischen Handelns In Vierteljahresschrift fur wissenschaftliche Padagogik 50 Jg 1984 H 1 S 1 17 Ethik heute Eine Antwort auf die Fragen nach dem guten Leben Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 ISBN 3 8260 2512 1 LiteraturGertrud Haussler Reto Luzius Fetz Hrsg Prof Dr Bernhard Schleissheimer Schriftenreihe Prasidenten und Wegbereiter der Katholischen Universitat Eichstatt Ingolstadt Band 2 Wolnzach Kastner 2007 ISBN 978 3 937082 77 6 Walter Buckl Paul Geyer Hrsg Das 19 Jahrhundert Aufbruch in die Moderne Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 mit Beitragen von Roland Hagenbuchle Wolfgang Fruhwald Alfred Schmidt Heinz Otto Luthe Vincent Ziswiler Bernhard Schleissheimer Theo Hirsbrunner Peter Putz Franz Rindfleisch und Helmut Koopmann Michael Miedaner Matthias Rath Hans Ludwig Schmidt Hrsg Leben verantworten Festschrift fur Bernhard Schleissheimer zum 65 Geburtstag Lang Frankfurt am Main u a 1987 WeblinksLiteratur von und uber Bernhard Schleissheimer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pressearchiv der Katholischen Universitat Eichstatt Ingolstadt Netzwerk Leben Professor Schleissheimer geehrt 23 Oktober 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