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Die Schöpfung

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Die Schöpfung
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Dieser Artikel behandelt das Oratorium von Haydn. Zu anderen Bedeutungen siehe Schöpfung (Begriffsklärung).

Die Schöpfung ist ein Oratorium von Joseph Haydn, (Hob. XXI:2). Das Werk entstand ab 1796 bis 1798 als drittes seiner vier Oratorien, nach Il ritorno di Tobia (1775) und der Chorfassung der Sieben letzten Worte (1796) und vor den Jahreszeiten (1801). Es handelt von der Erschaffung der Welt, wie sie im ersten Kapitel der Genesis erzählt wird (Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift). Es folgt den dort genannten Werken Gottes an den Tagen eins bis sechs, führt aber statt des siebten Tags eine Betrachtung der ersten Menschen im Paradies aus (die letzten sechs von 34 Musiknummern).

Komposition und Premiere

Haydn wurde bei seinen England-Aufenthalten 1791–92 und 1794–95 zur Komposition eines großen Oratoriums angeregt, als er die Oratorien von Georg Friedrich Händel in großer Besetzung hörte. Wahrscheinlich wollte Haydn durch den Einsatz der Musiksprache der reifen Wiener Klassik ähnlich gewichtige Resultate erreichen.

Die Arbeit am Oratorium dauerte vom Oktober 1796 bis zum April 1798. Haydns eigener Aussage nach war die Komposition für ihn eine inspirierende und grundlegende religiöse Erfahrung. So äußerte er gegenüber seinem Biographen Georg August von Griesinger (1769–1845): „Ich war auch nie so fromm, als während der Zeit, da ich an der Schöpfung arbeitete; täglich fiel ich auf meine Knie nieder und bat Gott, daß er mir Kraft zur glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen möchte.“ Er arbeitete an dem Projekt bis zur Erschöpfung und war nach der Uraufführung längere Zeit krank. Die Kosten, einschließlich einer üppigen Gage für den Komponisten, wurden von der Gesellschaft der Associierten Cavaliers getragen, deren künstlerischer Leiter Gottfried van Swieten war.

Die Schöpfung wurde erstmals am 29. und 30. April 1798 unter der Leitung des 66-jährigen Haydn im heute nicht mehr existierenden Stadtpalais Schwarzenberg am Neuen Markt in Wien aufgeführt. Diese Voraufführungen fanden vor einer geschlossenen Gesellschaft statt, doch hatten diese solches Interesse hervorgerufen, dass – wie Pieter Andriessen feststellte – 30 Gendarmen, darunter 18 Berittene, abgeordnet waren, um den Weg zum Schwarzenberg’schen Palais freizuhalten. Die Händler auf dem Neuen Markt sollen sogar ihre Stände abgebaut haben, wofür jeder von ihnen von Schwarzenberg mit 10 Gulden und 20 Kreuzern entschädigt worden sein soll. Zwei Wiederholungen im Palais Schwarzenberg fanden am 7. und 10. Mai 1798 statt. Diese Aufführungen erlaubten es Haydn, Korrekturen in Vorbereitung der öffentlichen Uraufführung anzubringen. Sie fand am 19. März 1799 im alten Burgtheater statt. Diese Aufführung des etwa eindreiviertelstündigen Werkes war ebenfalls sehr erfolgreich. Der schwedische Musiker Johan Fredrik Berwald, der damals 12 Jahre alt war, schrieb 1850 in seinen Memoiren: „Zwischen den Abschnitten der Aufführung brach jedes Mal stürmischer Applaus aus. Während der Abschnitte herrschte Todesstille. Am Ende der Aufführung riefen einige: ,Wir wollen Papa Haydn!‘ Schließlich kam der alte Mann auf die Bühne und wurde laut begrüßt: ,Es lebe Papa Haydn! Es lebe die Musik!‘ Alle kaiserlichen Majestäten (damals war Franz II. römisch-deutscher Kaiser) waren anwesend und riefen zusammen mit der Menge: ,Bravo!‘“

Rezeption und Verbreitung

Mit dem Erfolg der Schöpfung waren für Haydn nicht nur höchster Ruhm und Ansehen verbunden, sondern auch beträchtliche finanzielle Einnahmen. Der Erlös vieler Aufführungen diente wohltätigen Zwecken: der Altersversorgung von Musikern und der Versorgung von Witwen und Waisen. Die ersten wohltätigen Aufführungen erfolgten am 12. und 13. Dezember 1799 im Burgtheater durch die Tonkünstler-Sozietät. Neben öffentlichen Aufführungen in großer Besetzung gab es auch private Aufführungen, so am 25. Mai 1801 im Kreise der kaiserlichen Familie, wo Haydn dirigierte und die Kaiserin Maria Theresia die Sopranpartie sang.

Die erste Aufführung außerhalb Wiens fand am 8. März 1800 in Buda auf Veranlassung der Großfürstin Alexandra Pawlowna Romanowa zum Geburtstag ihres Gatten, des Palatin von Ungarn Joseph statt, Haydn selbst dirigierte. Noch im selben Jahr folgten Aufführungen in vielen weiteren europäischen Städten: Prag, Covent Garden Theatre London, Graz, Klagenfurt, Dresden, Berlin, Kremsmünster, Braunschweig, Liebwerda, Salzburg unter der Leitung von Haydns Bruder Michael, Innsbruck, Leipzig, Ballenstedt, Bayreuth, Lille, Brünn, Breslau, Worcester. In wenigen Jahren folgten zahlreiche weitere Orte in ganz Europa, darunter Amsterdam, St. Petersburg, Moskau, Warschau, Stockholm und Kopenhagen. Daniel Steibelt dirigierte die erste Aufführung in Paris am 24. Dezember 1800 (3. Nivôse IX). Napoléon Bonaparte befand sich im Publikum, obwohl er auf dem Weg dorthin nur knapp einem Bombenanschlag entgangen war. Die Explosion der Höllenmaschine war im Konzertsaal zu hören.

Am 27. März 1808 dirigierte Salieri eine Aufführung der Schöpfung in italienischer Sprache in der Übersetzung Carpanis im Festsaal der Neuen Aula der Universität. Der bereits sehr geschwächte Haydn wurde als Ehrengast unter anderem von Salieri, Beethoven und Hummel begrüßt. Es war das letzte öffentliche Auftreten Haydns, wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag.

Text und Übersetzungen

Der Text der Schöpfung hat eine lange Vorgeschichte. Die drei Quellen sind das Buch Genesis, das Buch der Psalmen und John Miltons Genesis-Epos Paradise Lost. Das Material wurde von einem ansonsten unbekannten Lidley (oder Linley) zu einem Oratorien-Libretto verarbeitet, der es ursprünglich für Händel gedacht haben soll. Händel jedenfalls setzte es nie in Musik um. Haydns Gastgeber in England, Johann Peter Salomon, gelangte in den Besitz einer Kopie von Lidleys Libretto und gab es an Haydn weiter. Als Haydn nach Wien zurückkehrte, händigte er es seinem Freund und Gönner Baron Gottfried van Swieten aus, der eine deutsche Übersetzung veranlasste sowie eine der Haydnschen Musik angepasste englische Rückübersetzung.

Das Werk wurde 1800 zweisprachig veröffentlicht und wird auch heute noch in beiden Sprachen aufgeführt. Allerdings war van Swieten offensichtlich des Englischen nicht vollständig mächtig, und die englische Version des Librettos hat Anlass zu Kritik und verschiedenen Versuchen der Verbesserung gegeben. Tatsächlich ist die Rückübersetzung so ungenügend, dass das Oratorium manchmal auch in englischsprachigen Ländern auf Deutsch aufgeführt wird.

Haydn autorisierte noch weitere Übersetzungen, und das Werk wurde überall in Europa aufgeführt. Seitdem ist Die Schöpfung weltweit Teil des klassischen Repertoires geworden.

Musik

Die Schöpfung wurde komponiert für drei Gesangssolisten (Sopran, Tenor und Bass), vierstimmigen Chor (Sopran, Alt, Tenor und Bass) und ein großes spätklassisches Orchester, bestehend aus: drei Querflöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotten, einem Kontrafagott, zwei Waldhörnern, zwei Trompeten, drei Posaunen, Pauken, und der üblichen Streichergruppe mit erster und zweiter Violine, Viola, Cello, Kontrabass. Ein Tasteninstrument übernimmt die akkordische Ausführung des Basso continuo. Dieses begleitet nicht nur die Rezitative, sondern auch Arien und Chöre.

Es gibt wenig Zweifel, dass Haydn, gemessen am Standard seiner Zeit, ein großes Klangvolumen wünschte. Zwischen den ersten privaten Aufführungen und der Uraufführung fügte Haydn weitere Instrumentalparts in das Werk ein. Bei der Uraufführung kamen 120 Instrumentalisten und 60 Sänger zum Einsatz.

Die drei Solisten repräsentieren Erzengel, die die sechs Tage der Schöpfung erzählen und kommentieren: Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass). Haydns Praxis folgend werden im 3. Teil die Rollen von Adam und Eva üblicherweise von den Solisten gesungen, die auch den Raphael und Gabriel singen. Einige Dirigenten ziehen es jedoch vor, die fünf Rollen mit fünf Solisten zu besetzen. Zwar gibt es in der Schöpfung auch eine Passage für eine Alt-Solistin, doch beschränkt sich diese auf vier Amen im Schlusschor.

Der Chor ist in einer Serie monumentaler Chorpassagen eingesetzt, von denen einige das Ende eines Schöpfungstages feiern. Das Orchester spielt häufig ohne Gesangsbegleitung, vor allem in Tonmalerei-Episoden: der Aufgang der Sonne, der Erschaffung der verschiedenen Tiere und in der Ouvertüre – der Beschreibung des Chaos vor der Schöpfung.

Form

Die Schöpfung besteht aus drei Teilen. Wie in anderen Oratorien, gehen auch hier den größeren Arien und Chorsätzen oft kurze Rezitative voran. Das Rezitativ folgt dabei meist dem Wortlaut der Genesis, während die folgende Musik die biblische Erzählung in Versen aufnimmt.

Solisten:

  • Gabriel (Sopran)
  • Uriel (Tenor)
  • Raphael (Bass)
  • Eva (Sopran)
  • Adam (Bass)

Für die Bestandteile des Werks gibt es zwei etwas voneinander abweichende Nummerierungen.

Teil I

Der erste Teil feiert die Erschaffung des Lichts, der Erde, der Himmelskörper, des Wassers, des Wetters und der Pflanzen.

Nr. 1a (1) Die Vorstellung des Chaos
Die c-Moll-Ouvertüre in langsamem Tempo ist einer der berühmtesten Abschnitte der Komposition. Haydn beschreibt das uranfängliche Chaos, indem er die Kadenz zur Grundtonart bis zum Ende der Ouvertüre vermeidet.
Nr. 1b (2) Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde
Dieser Satz stellt eine Vertonung des Handlungsverlaufs aus Gen 1,1–4 Lut dar. Er beginnt mit einem Rezitativ (Raphael) in c-Moll. Nach dem Einsatz des Chores sotto voce im Pianissimo und einem Pizzicato-Akkord der Streicher findet der Chor mit den Worten „Und es ward Licht“ zu einem ebenso gewaltigen wie überraschenden Fortissimo in C-Dur, das dann auch vom Orchester aufgenommen wird und eindrucksvoll ausgestaltet wird. Dieser zentrale Moment ist ein erster Hinweis auf den hier affirmierten normativen Gehalt der Aufklärung; ein zweiter findet sich im Sonnenaufgang in Nr. 12 (13). Die musikalisch gestaltete Geburt des Lichts wurde bei der öffentlichen Premiere zu einer Sensation. Der mit Haydn befreundete schwedische Diplomat Fredrik Samuel Silverstolpe (1769–1851) schreibt:
„In dem Moment, als das Licht zum ersten Mal erschien, konnte man sagen, dass Strahlen aus den leuchtenden Augen des Komponisten schossen. Die Verzauberung der elektrisierten Wiener war so allgemein, dass das Orchester einige Minuten lang nicht weiterspielen konnte.“
Mit dem folgenden Bibelvers „Und Gott sah das Licht, dass es gut war“ als Rezitativ leitet der Tenor (Uriel) über zu:
Nr. 2 (3) Nun schwanden vor dem heiligen Strahle
Arie (Uriel) mit Chor in A-Dur, in der die Niederlage der Heerscharen Satans (nach Paradise Lost) beschrieben wird.
— Ende des ersten Tages —
Nr. 3 (4) Und Gott machte das Firmament
Langes Rezitativ (Raphael) in C-Dur nach Gen 1,6-7 Lut. Anschließend ein orchestrales Tongemälde, in dem die Teilung von Wasser und Land und die ersten Stürme beschrieben werden.
Nr. 4 (5) Mit Staunen sieht das Wunderwerk
Solo (Gabriel) mit Chor in C-Dur. Die himmlischen Heerscharen preisen Gott und die Arbeit des zweiten Tages.
— Ende des zweiten Tages —
Nr. 5 (6) Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser
Kurzes Rezitativ (Raphael, nach Gen 1,9–10 Lut), anschließend:
Nr. 6 (7) Rollend in schäumenden Wellen
Arie in d-Moll (Raphael), beschreibt mit einem Decrescendo-Effekt die Erschaffung des Meeres, der Berge, Flüsse und (in einer D-Dur-Coda) Bäche. Wie John Mangum ausführt, scheint die stilistische Eingebung hier einer „Revanche-Arie“ der Opera buffa des 18. Jahrhunderts zu entstammen, wie zum Beispiel in La vendetta aus Mozarts Le nozze di Figaro.
Nr. 7 (8) Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor
Kurzes Rezitativ (Gabriel, nach Gen 1,11 Lut), anschließend:
Nr. 8 (9) Nun beut die Flur das frische Grün
Arie (Gabriel) in B-Dur im Siciliano-Rhythmus, die die Erschaffung der Pflanzen feiert.
Nr. 9 (10) Und die himmlischen Heerscharen verkündeten
Kurzes Rezitativ (Uriel), anschließend:
Nr. 10 (11) Stimmt an die Saiten
Der Chor feiert den dritten Tag mit einer vierstimmigen Fuge zu den Worten „Denn er hat Himmel und Erde bekleidet“.
— Ende des dritten Tages —
Nr. 11 (12) Und Gott sprach: Es sei’n Lichter an der Feste des Himmels
Rezitativ (Uriel) mit Teilen aus Gen 1,14–16 Lut.
Nr. 12 (13) In vollem Glanze steiget jetzt die Sonne
Das Orchester porträtiert – mit dem Tenor (Uriel) als Erzähler – einen glänzenden Sonnenaufgang und dann einen matten Mondaufgang. Die Bebilderung des ersten Sonnenaufgangs („Andante“ überschrieben) beginnt in den Oberstimmen (Flöten, Violinen) mit zehn schrittweise aufsteigenden, der D-Dur-Tonleiter entnommenen Tönen, die in den Unterstimmen (in der Tradition von „Ligature e Durezze“ des „Stilo Antico“ stehend) kontrapunktiert werden. Die Passage beginnt im pianissimo, auf der Dezime (dem zehnten Ton) treten die Trompeten hinzu und lassen die Passage im fortissimo gipfeln. Ein Dominantseptakkord (als Quintsextakkord) von gleißender Helligkeit mag für die drückende Mittagssonne stehen und leitet vorübergehend nach G-Dur. Der Mondaufgang wird ebenfalls durch eine aufsteigende Tonleiterpassage wiedergegeben, diesmal jedoch in den Bässen. Der schlichtere Orchestersatz beschränkt sich auf die Streicher und bleibt im pianissimo. Er steht in G-Dur (der Subdominante zur „Sonnen-Passage“) und bebildert („Più Adagio“ überschrieben) das „Schleichen“ des Mondes über den nächtlichen Himmel. Das Ende des Rezitativs spielt kurz auf die neugeschaffenen Sterne an und leitet dann über zu:
Nr. 13 (14) Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
Terzett und Chor. Der mächtigste Chor aus der Schöpfung. Die Worte stammen zumeist aus Ps 19,1–3 Lut. Die Himmel erzählen steht in C-Dur, der zentralen Tonart des ersten Teils. Es beginnt mit alternierenden feierlichen Choralpassagen und eher meditativen Sequenzen der drei Gesangssolisten, gefolgt von einer Choralfuge zu den Worten „Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament“ und einem abschließenden homophonen Abschnitt. Die erstaunliche Intensität des Schlusses mag das Ergebnis der Anhäufung verschiedener Coden sein, jede an einem Punkt beginnend, an dem die Musik eigentlich schon zu Ende scheint.
Haydns Jahrhundert erreichte – nach den Entdeckungen Isaac Newtons, besonders der mathematischen Vorhersagbarkeit der Bewegungen der Himmelskörper – ein Maximum an Zuversicht in die Existenz eines geordneten Universums, das gemäß der Überzeugung der Zeitgenossen die göttliche Weisheit bestätigte. Haydn, der ein neugieriger Mensch war, mag ein Amateurinteresse an Astronomie gehabt haben, zumal er, als er in England war, die Mühe auf sich nahm, Wilhelm Herschel, den ehemaligen Komponisten und Entdecker des Uranus, in seinem Observatorium in Slough bei Windsor zu besuchen.
— Ende des vierten Tages —

Teil II

Der zweite Teil feiert die Erschaffung der Fische, Vögel, des Viehs und schließlich des Menschen.

Nr. 14 (15) Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle hervor
Rezitativ (Gabriel, nach Gen 1,20 Lut), anschließend:
Nr. 15 (16) Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz
Arie (Gabriel) in F-Dur zur Erschaffung der Vögel. Die erwähnten Arten sind der Adler, die Lerche, die Taube und die Nachtigall. Der Liedtext enthält die Behauptung, dass in der Zeit unmittelbar nach der Schöpfung der Gesang der Nachtigall nicht melancholisch war.
Nr. 16 (17) Und Gott schuf große Walfische
Rezitativ (Raphael) in d-Moll. Es handelt sich um ein Rezitativ (nach Gen 1,21–22 Lut), dem eine kurze Arie folgt, letztere eine gereimte Paraphrase der biblischen Worte „Seid fruchtbar und mehret euch“. Die düstere Begleitung kommt ohne Violinen aus, nutzt lediglich die tieferen Streicher mit geteilten Violen und Celli.
Haydns Musik rührt von einem Vorschlag van Swietens her, diesen Text von dem Bass-Solisten zu einer schmucklosen Basslinie singen zu lassen. Haydn folgte dem Vorschlag nur teilweise und fügte eine Schicht vierstimmiger Harmonien von Cello und Viola hinzu.
Nr. 17 (18) Und die Engel rührten ihr’ unsterblichen Harfen
Kurzes Rezitativ (Raphael).
Nr. 18 (19a) In holder Anmut stehn
Terzett in A-Dur. Haydn bricht die Regelmäßigkeit des Musters „Rezitativ-Ausarbeitung nur für Solo“ mit einer nachdenklichen Passage für die drei Sänger, die die Schönheit und den Reichtum der neu geschaffenen Welt betrachten. Ohne Übergang folgt:
Nr. 19 (19b) Der Herr ist groß in seiner Macht
Chor mit den drei Solisten, in A-Dur für den fünften Tag.
— Ende des fünften Tages —
Nr. 20 (20) Und Gott sprach: Es bringe die Erde hervor lebende Geschöpfe
Rezitativ (Raphael, nach Gen 1,24 Lut), anschließend:
Nr. 21 (21) Gleich öffnet sich der Erde Schoß
Ein Tongemälde mit erzählendem Bass (Raphael). Haydn führt die neugeschaffenen Kreaturen mit humoristischer Untermalung ein: Löwe, Tiger, Hirsch, Pferd, Rind, Schaf, Insekten und Würmer. Wie stets bei Haydns Tonmalerei in diesem Oratorium, folgen die gesungenen Erläuterungen dem Orchesterporträt. Der Übergang von den herrschaftlichen Tieren (den ersten vier) zu den niederen (den letzten vier) wird durch eine unvorbereitete Modulation von Des- nach A-Dur markiert. Die zahmen Tiere werden im Siciliano-Rhythmus dargestellt, der (nicht nur) bei Haydn für eine ländliche Idylle steht.
Nr. 22 (22) Nun scheint in vollem Glanze der Himmel
Arie (Raphael) in D-Dur. Das Thema ist:

Doch war noch alles nicht vollbracht
Dem Ganzen fehlte das Geschöpf
Das Gottes Werke dankbar seh'n
Des Herren Güte preisen soll.

Dieser Satz ist die Vorbereitung für die Erschaffung des Menschen.
Der erste Teil dieses Satzes enthält eine weitere Tonmalerei, ein Fortissimo in Oktaven für Posaune, Kontrafagott und Kontrabass zu den Worten „den Boden drückt der Tiere Last“.
Nr. 23 (23) Und Gott schuf den Menschen
Rezitativ (Uriel, nach Gen 1,27 Lut, 2,7 Lut), anschließend:
Nr. 24 (24) Mit Würd’ und Hoheit angetan
Eine glanzvolle Arie (Uriel) in C-Dur, die die Erschaffung des Mannes, dann der Frau feiert, oft auch außerhalb der Schöpfung gesungen. Obwohl die Arie eine biblische Geschichte erzählt, spiegeln die Tugenden, die Adam (und nicht Eva) zugeschrieben werden, die Werte der Aufklärung wider.
Nr. 25 (25) Und Gott sah jedes Ding
Kurzes Rezitativ (Raphael; der Text erweitert Gen 1,31 Lut), anschließend:
Nr. 26 (26a) Vollendet ist das große Werk
Chorsatz in B auf den sechsten Tag.
Nr. 27 (26b) Zu dir, o Herr, blickt alles auf
Eine weitere Meditation für die drei Erzengel (Terzett), diesmal in Es-Dur, auf Gottes Allmacht und Güte, nach Ps 145,15–16 Lut. Direkt anschließend:
Nr. 28 (26c) Vollendet ist das große Werk
Dieser Chor beginnt mit den gleichen Worten und Noten wie Nr. 26 und in der gleichen Tonart (B). Er wechselt schnell in eine große Doppelfuge zu den Worten „Alles lobe seinen Namen, denn er allein ist hoch erhaben“. Zum Finale des Teils II passend, ist dieser wiederholte Chorsatz länger und intensiver als der erste.

Die drei letzten Bestandteile des zweiten Teils – mit zwei Chorsätzen zu einem identischen Thema, die einen langsameren, meditativen Satz flankierend – folgen dem Muster zahlloser Vertonungen der lateinischen Messe, in der für gewöhnlich zwei ähnliche oder identische Chöre auf die Worte „Hosanna in excelsis“ einen meditativen Teil zu „Benedictus qui venit in nomine Domini“ einrahmen.

Teil III

Der dritte Teil spielt im Garten Eden und erzählt die glücklichen ersten Stunden von Adam und Eva.

Nr. 29 (27) Aus Rosenwolken bricht
Orchesterpräludium in langsamem Tempo, das die Dämmerung im Garten Eden beschreibt, gefolgt von einem Rezitativ für Uriel. Adam und Eva gehen Hand in Hand.
Die Tonart ist E-Dur, sehr entfernt von den Tonarten, die bisher dominiert haben. Verschiedene Kommentatoren meinen, Haydns Absicht damit sei gewesen, die Entfernung zwischen Himmel und Erde zu übermitteln, oder die Sündhaftigkeit des Menschen mit der Perfektion der Engel zu kontrastieren.
Nr. 30 (28) Von deiner Güt, o Herr und Gott
Adam und Eva sprechen ein Dankgebet in C-Dur, begleitet von einem Engelschor.
Dieser Satz, der längste in der Schöpfung, hat drei Teile. Im ersten, einem Adagio, singen Adam und Eva ihr Gebet, begleitet vom Chor und sanft rollenden Pauken. Im zweiten Abschnitt zieht das Tempo an, und Adam, Eva und die Engel preisen die neu geschaffene Welt. Der letzte Abschnitt ist alleine für Chor und Orchester, ein Gesang auf die Worte „Wir preisen dich in Ewigkeit“.
Nr. 31 (29) Nun ist die erste Pflicht erfüllt
Rezitativ für Adam, anschließend:
Nr. 32 (30) Holde Gattin, dir zur Seite
Liebesduett für Adam und Eva in Es-Dur mit einer langsamen Einleitung, gefolgt von einem Allegro. Der Stil ist deutlich von der Oper beeinflusst, und einige Kommentatoren haben eine Parallele zwischen Adam und Eva und den Charakteren Papageno und Papagena aus Mozarts Zauberflöte erkannt.
Nr. 33 (31) O glücklich Paar, und glücklich immerfort
Uriel erklärt dem Paar kurz, dass sie immer glücklich sein werden, solange sie davon Abstand nehmen, mehr haben oder wissen zu wollen, als sie sollten. Eine dunkle Vorahnung auf den späteren Sündenfall.
Nr. 34 (32) Singt dem Herren alle Stimmen!
Schlusschor in B-Dur: eine langsame Einleitung, gefolgt von einer Doppelfuge auf die Worte „Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit“, mit Passagen für die Solisten und einem abschließenden homophonen Abschnitt.

Zitate

“The pleasure of experiencing Haydn and van Swieten’s Die Schöpfung lies less in the inevitable trajectory of the plot – we all know the story, and it contains no real sense of conflict – than in the wide-eyed wonder with which the composer visits its familiar contours. A childlike quality pervades the work, as if Haydn were relating the narrative to young listeners who had never heard it before.”

„Die Freude am Erlebnis der Schöpfung von Haydn und van Swieten liegt weniger im unausweichlichen Ablauf der Handlung – wir alle kennen sie, und in ihr ist kein eigentlicher Konfliktstoff enthalten – als darin, wie der Komponist mit staunenden Augen das Vertraute bearbeitet. Eine kindliche Qualität durchdringt das Werk, so als ob Haydn die Geschichte jungen Hörern erzählen würde, die sie vorher noch nie gehört haben.“

– James Keller

„Die ›Schöpfung‹ und die ›Jahreszeiten‹ malen das Universum, wie Haydn es kannte. Die vom pastoralen Stil auferlegte Simplizität war die Voraussetzung dafür, daß Gegenstände von solcher Erhabenheit überhaupt angefaßt werden konnten. Ohne die Fiktion einer Naivität im tiefsten Sinn, als der spontanen und unaffektierten Reaktion des kindlichen Auges auf die Welt, könnten diese Werke gar nicht existieren.“

– Charles Rosen: Der klassische Stil 1971

„Das Wiener Publikum im alten Burgtheater feierte den Komponisten mit ‚Papa Haydn‘-Rufen. Aber Joseph Haydns Oratorium ‚Die Schöpfung‘ hat so gar nichts Gemütlich-Altväterliches an sich, sondern ist ein Stück voll von versammelter, dabei behänder Kraft, kompositorischer Geschmeidigkeit und einem Bekenntnis zum Diesseits, zum Leben hier und jetzt ohne Frömmelei und Weihrauchdunst. Nach den undefinierbaren, ziellos mäandernden düsteren Modulationsnebeln des Chaosbeginns fährt beim Wort ‚Licht‘ durch Orchester, Chor und Zuhörer ein so gleißender Fortissimo-Blitzstrahl, dass sein feuriger Glanz alle drei Teile des Werks erleuchtet. ‚Die Schöpfung‘ gilt zu Recht als aufklärerisches Stück, als neuartiges Oratorium jenseits des Barock eines Händel. Der Textdichter Baron van Swieten und mit ihm Joseph Haydn wollten die Feier der Schöpfung mit der Erschaffung des Menschen als Zielpunkt, ganz ohne Sündenfall, Erbsünde und Schuld.“

– Harald Eggebrecht: Haydns "Schöpfung" in Nürnberg: Raschelndes Gewürm

Bearbeitungen

  • Eine Neubearbeitung von Andreas Spörri und Thomas Rüedi für drei Solostimmen, Chor und Blechblasorchester erlebte am 19. Juli 2006 im Rahmen der Thurn-und-Taxis-Schlossfestspiele in Regensburg ihre Welturaufführung. Ausführende waren die Regensburger Domspatzen sowie die Swiss Army Brass Band unter der Leitung von Spörri. Auch in der Schweiz wurde das Werk im Rahmen einer Tournee mehrfach aufgeführt.
  • Joseph Haydns Bruder Michael Haydn bearbeitete das Terzett Nr. 27 (26b) Zu dir, o Herr, blickt alles auf unter dem Titel Tischgebet für vierstimmiges Männer-Vokalensemble a cappella (MH 768).

Literatur

  • Georg Feder: Joseph Haydn. Die Schöpfung. Bärenreiter, Kassel usw. 1999, ISBN 3-7618-1253-1.
  • H. C. Robbins Landon: Haydn: The Years of The Creation 1796–1800. Thames & Hudson Ltd, London 1977, ISBN 0-500-01166-4.
  • Gottfried Scholz: Haydns Oratorien. Ein musikalischer Werkführer (= Beck’sche Reihe. 2217). C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57763-5, S. 57–85.

Weblinks

  • Die Schöpfung: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
  • Die Schöpfung: MIDI/MP3-Format, mit Übungsdateien für Choristen
  • Deutsches Libretto
  • Deutsches Libretto, gedruckt 1804
  • Englisches Libretto
  • Partitur (Breitkopf & Härtel) mit Leonard Bernsteins Anmerkungen, New Yorker Philharmoniker
  • Walter Eigenmann: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde – Über Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung“, im Glarean Magazin, 30. April 2008

Einzelnachweise

  1. Georg August von Griesinger: Biographische Notizen über Joseph Haydn. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1810.
  2. Marc Vignal: Joseph Haydn. Fayard 1988, ISBN 978-2-213-61086-3, S. 560–561.
  3. Marc Vignal: Joseph Haydn. Fayard 1988, ISBN 978-2-213-61086-3, S. 548.
  4. John Mangum: Die Schöpfung (The Creation). Los Angeles Philharmonic Orchestra, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2015; abgerufen am 3. Oktober 2012. 
  5. James M. Keller: Joseph Haydn, Die Schöpfung (The Creation), Hob.XXI: 2. Notes on the program. (PDF; 254 kB) New York Philharmonic Orchestra, 21. Januar 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2004; abgerufen am 3. Oktober 2012 (englisch). 
  6. Charles Rosen: Der klassische Stil. Bärenreiter, Kassel 1983, ISBN 3-7618-1235-3, S. 423.
  7. Harald Eggebrecht, „Haydns "Schöpfung" in Nürnberg: Raschelndes Gewürm“, In: Süddeutsche Zeitung. 6. Januar 2022.
  8. Haydns «Schöpfung» als Brass-Band-Spiel, Neue Zürcher Zeitung, 9. Oktober 2006.
  9. „Domspatzen in der Kathedrale“ (Memento vom 29. Januar 2018 im Internet Archive), St. Galler Tagblatt, 14. Oktober 2006.
Normdaten (Werk): GND: 300070071 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82039833 | VIAF: 184285900

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 00:02

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Dieser Artikel behandelt das Oratorium von Haydn Zu anderen Bedeutungen siehe Schopfung Begriffsklarung Die Schopfung ist ein Oratorium von Joseph Haydn Hob XXI 2 Das Werk entstand ab 1796 bis 1798 als drittes seiner vier Oratorien nach Il ritorno di Tobia 1775 und der Chorfassung der Sieben letzten Worte 1796 und vor den Jahreszeiten 1801 Es handelt von der Erschaffung der Welt wie sie im ersten Kapitel der Genesis erzahlt wird Schopfungsgeschichte der Priesterschrift Es folgt den dort genannten Werken Gottes an den Tagen eins bis sechs fuhrt aber statt des siebten Tags eine Betrachtung der ersten Menschen im Paradies aus die letzten sechs von 34 Musiknummern Domenico Zampieri Gott ermahnt Adam und Eva um 1624 Musee de Grenoble Komposition und PremiereHaydn wurde bei seinen England Aufenthalten 1791 92 und 1794 95 zur Komposition eines grossen Oratoriums angeregt als er die Oratorien von Georg Friedrich Handel in grosser Besetzung horte Wahrscheinlich wollte Haydn durch den Einsatz der Musiksprache der reifen Wiener Klassik ahnlich gewichtige Resultate erreichen Die Arbeit am Oratorium dauerte vom Oktober 1796 bis zum April 1798 Haydns eigener Aussage nach war die Komposition fur ihn eine inspirierende und grundlegende religiose Erfahrung So ausserte er gegenuber seinem Biographen Georg August von Griesinger 1769 1845 Ich war auch nie so fromm als wahrend der Zeit da ich an der Schopfung arbeitete taglich fiel ich auf meine Knie nieder und bat Gott dass er mir Kraft zur glucklichen Ausfuhrung dieses Werkes verleihen mochte Er arbeitete an dem Projekt bis zur Erschopfung und war nach der Urauffuhrung langere Zeit krank Die Kosten einschliesslich einer uppigen Gage fur den Komponisten wurden von der Gesellschaft der Associierten Cavaliers getragen deren kunstlerischer Leiter Gottfried van Swieten war Die Schopfung wurde erstmals am 29 und 30 April 1798 unter der Leitung des 66 jahrigen Haydn im heute nicht mehr existierenden Stadtpalais Schwarzenberg am Neuen Markt in Wien aufgefuhrt Diese Vorauffuhrungen fanden vor einer geschlossenen Gesellschaft statt doch hatten diese solches Interesse hervorgerufen dass wie Pieter Andriessen feststellte 30 Gendarmen darunter 18 Berittene abgeordnet waren um den Weg zum Schwarzenberg schen Palais freizuhalten Die Handler auf dem Neuen Markt sollen sogar ihre Stande abgebaut haben wofur jeder von ihnen von Schwarzenberg mit 10 Gulden und 20 Kreuzern entschadigt worden sein soll Zwei Wiederholungen im Palais Schwarzenberg fanden am 7 und 10 Mai 1798 statt Diese Auffuhrungen erlaubten es Haydn Korrekturen in Vorbereitung der offentlichen Urauffuhrung anzubringen Sie fand am 19 Marz 1799 im alten Burgtheater statt Diese Auffuhrung des etwa eindreiviertelstundigen Werkes war ebenfalls sehr erfolgreich Der schwedische Musiker Johan Fredrik Berwald der damals 12 Jahre alt war schrieb 1850 in seinen Memoiren Zwischen den Abschnitten der Auffuhrung brach jedes Mal sturmischer Applaus aus Wahrend der Abschnitte herrschte Todesstille Am Ende der Auffuhrung riefen einige Wir wollen Papa Haydn Schliesslich kam der alte Mann auf die Buhne und wurde laut begrusst Es lebe Papa Haydn Es lebe die Musik Alle kaiserlichen Majestaten damals war Franz II romisch deutscher Kaiser waren anwesend und riefen zusammen mit der Menge Bravo Rezeption und VerbreitungMit dem Erfolg der Schopfung waren fur Haydn nicht nur hochster Ruhm und Ansehen verbunden sondern auch betrachtliche finanzielle Einnahmen Der Erlos vieler Auffuhrungen diente wohltatigen Zwecken der Altersversorgung von Musikern und der Versorgung von Witwen und Waisen Die ersten wohltatigen Auffuhrungen erfolgten am 12 und 13 Dezember 1799 im Burgtheater durch die Tonkunstler Sozietat Neben offentlichen Auffuhrungen in grosser Besetzung gab es auch private Auffuhrungen so am 25 Mai 1801 im Kreise der kaiserlichen Familie wo Haydn dirigierte und die Kaiserin Maria Theresia die Sopranpartie sang Gedenktafel in Budapest zur Auffuhrung am 8 Marz 1800 Die erste Auffuhrung ausserhalb Wiens fand am 8 Marz 1800 in Buda auf Veranlassung der Grossfurstin Alexandra Pawlowna Romanowa zum Geburtstag ihres Gatten des Palatin von Ungarn Joseph statt Haydn selbst dirigierte Noch im selben Jahr folgten Auffuhrungen in vielen weiteren europaischen Stadten Prag Covent Garden Theatre London Graz Klagenfurt Dresden Berlin Kremsmunster Braunschweig Liebwerda Salzburg unter der Leitung von Haydns Bruder Michael Innsbruck Leipzig Ballenstedt Bayreuth Lille Brunn Breslau Worcester In wenigen Jahren folgten zahlreiche weitere Orte in ganz Europa darunter Amsterdam St Petersburg Moskau Warschau Stockholm und Kopenhagen Daniel Steibelt dirigierte die erste Auffuhrung in Paris am 24 Dezember 1800 3 Nivose IX Napoleon Bonaparte befand sich im Publikum obwohl er auf dem Weg dorthin nur knapp einem Bombenanschlag entgangen war Die Explosion der Hollenmaschine war im Konzertsaal zu horen Am 27 Marz 1808 dirigierte Salieri eine Auffuhrung der Schopfung in italienischer Sprache in der Ubersetzung Carpanis im Festsaal der Neuen Aula der Universitat Der bereits sehr geschwachte Haydn wurde als Ehrengast unter anderem von Salieri Beethoven und Hummel begrusst Es war das letzte offentliche Auftreten Haydns wenige Tage vor seinem 76 Geburtstag Text und UbersetzungenDie Schopfung Anschlagzettel zur ersten offentlichen Auffuhrung im Burgtheater am 19 Marz 1799 Der Text der Schopfung hat eine lange Vorgeschichte Die drei Quellen sind das Buch Genesis das Buch der Psalmen und John Miltons Genesis Epos Paradise Lost Das Material wurde von einem ansonsten unbekannten Lidley oder Linley zu einem Oratorien Libretto verarbeitet der es ursprunglich fur Handel gedacht haben soll Handel jedenfalls setzte es nie in Musik um Haydns Gastgeber in England Johann Peter Salomon gelangte in den Besitz einer Kopie von Lidleys Libretto und gab es an Haydn weiter Als Haydn nach Wien zuruckkehrte handigte er es seinem Freund und Gonner Baron Gottfried van Swieten aus der eine deutsche Ubersetzung veranlasste sowie eine der Haydnschen Musik angepasste englische Ruckubersetzung Das Werk wurde 1800 zweisprachig veroffentlicht und wird auch heute noch in beiden Sprachen aufgefuhrt Allerdings war van Swieten offensichtlich des Englischen nicht vollstandig machtig und die englische Version des Librettos hat Anlass zu Kritik und verschiedenen Versuchen der Verbesserung gegeben Tatsachlich ist die Ruckubersetzung so ungenugend dass das Oratorium manchmal auch in englischsprachigen Landern auf Deutsch aufgefuhrt wird Haydn autorisierte noch weitere Ubersetzungen und das Werk wurde uberall in Europa aufgefuhrt Seitdem ist Die Schopfung weltweit Teil des klassischen Repertoires geworden MusikDie Schopfung wurde komponiert fur drei Gesangssolisten Sopran Tenor und Bass vierstimmigen Chor Sopran Alt Tenor und Bass und ein grosses spatklassisches Orchester bestehend aus drei Querfloten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotten einem Kontrafagott zwei Waldhornern zwei Trompeten drei Posaunen Pauken und der ublichen Streichergruppe mit erster und zweiter Violine Viola Cello Kontrabass Ein Tasteninstrument ubernimmt die akkordische Ausfuhrung des Basso continuo Dieses begleitet nicht nur die Rezitative sondern auch Arien und Chore Es gibt wenig Zweifel dass Haydn gemessen am Standard seiner Zeit ein grosses Klangvolumen wunschte Zwischen den ersten privaten Auffuhrungen und der Urauffuhrung fugte Haydn weitere Instrumentalparts in das Werk ein Bei der Urauffuhrung kamen 120 Instrumentalisten und 60 Sanger zum Einsatz Die drei Solisten reprasentieren Erzengel die die sechs Tage der Schopfung erzahlen und kommentieren Gabriel Sopran Uriel Tenor und Raphael Bass Haydns Praxis folgend werden im 3 Teil die Rollen von Adam und Eva ublicherweise von den Solisten gesungen die auch den Raphael und Gabriel singen Einige Dirigenten ziehen es jedoch vor die funf Rollen mit funf Solisten zu besetzen Zwar gibt es in der Schopfung auch eine Passage fur eine Alt Solistin doch beschrankt sich diese auf vier Amen im Schlusschor Der Chor ist in einer Serie monumentaler Chorpassagen eingesetzt von denen einige das Ende eines Schopfungstages feiern Das Orchester spielt haufig ohne Gesangsbegleitung vor allem in Tonmalerei Episoden der Aufgang der Sonne der Erschaffung der verschiedenen Tiere und in der Ouverture der Beschreibung des Chaos vor der Schopfung FormAuffuhrung der Schopfung 1808 im Festsaal der alten Universitat Wien Neue Aula Die Schopfung besteht aus drei Teilen Wie in anderen Oratorien gehen auch hier den grosseren Arien und Chorsatzen oft kurze Rezitative voran Das Rezitativ folgt dabei meist dem Wortlaut der Genesis wahrend die folgende Musik die biblische Erzahlung in Versen aufnimmt Solisten Gabriel Sopran Uriel Tenor Raphael Bass Eva Sopran Adam Bass Fur die Bestandteile des Werks gibt es zwei etwas voneinander abweichende Nummerierungen Teil I Der erste Teil feiert die Erschaffung des Lichts der Erde der Himmelskorper des Wassers des Wetters und der Pflanzen Nr 1a 1 Die Vorstellung des Chaos Die c Moll Ouverture in langsamem Tempo ist einer der beruhmtesten Abschnitte der Komposition Haydn beschreibt das uranfangliche Chaos indem er die Kadenz zur Grundtonart bis zum Ende der Ouverture vermeidet Nr 1b 2 Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde Dieser Satz stellt eine Vertonung des Handlungsverlaufs aus Gen 1 1 4 Lut dar Er beginnt mit einem Rezitativ Raphael in c Moll Nach dem Einsatz des Chores sotto voce im Pianissimo und einem Pizzicato Akkord der Streicher findet der Chor mit den Worten Und es ward Licht zu einem ebenso gewaltigen wie uberraschenden Fortissimo in C Dur das dann auch vom Orchester aufgenommen wird und eindrucksvoll ausgestaltet wird Dieser zentrale Moment ist ein erster Hinweis auf den hier affirmierten normativen Gehalt der Aufklarung ein zweiter findet sich im Sonnenaufgang in Nr 12 13 Die musikalisch gestaltete Geburt des Lichts wurde bei der offentlichen Premiere zu einer Sensation Der mit Haydn befreundete schwedische Diplomat Fredrik Samuel Silverstolpe 1769 1851 schreibt In dem Moment als das Licht zum ersten Mal erschien konnte man sagen dass Strahlen aus den leuchtenden Augen des Komponisten schossen Die Verzauberung der elektrisierten Wiener war so allgemein dass das Orchester einige Minuten lang nicht weiterspielen konnte dd Mit dem folgenden Bibelvers Und Gott sah das Licht dass es gut war als Rezitativ leitet der Tenor Uriel uber zu Nr 2 3 Nun schwanden vor dem heiligen Strahle Arie Uriel mit Chor in A Dur in der die Niederlage der Heerscharen Satans nach Paradise Lost beschrieben wird Ende des ersten Tages Nr 3 4 Und Gott machte das Firmament Langes Rezitativ Raphael in C Dur nach Gen 1 6 7 Lut Anschliessend ein orchestrales Tongemalde in dem die Teilung von Wasser und Land und die ersten Sturme beschrieben werden Nr 4 5 Mit Staunen sieht das Wunderwerk Solo Gabriel mit Chor in C Dur Die himmlischen Heerscharen preisen Gott und die Arbeit des zweiten Tages Ende des zweiten Tages Nr 5 6 Und Gott sprach Es sammle sich das Wasser Kurzes Rezitativ Raphael nach Gen 1 9 10 Lut anschliessend Nr 6 7 Rollend in schaumenden Wellen Arie in d Moll Raphael beschreibt mit einem Decrescendo Effekt die Erschaffung des Meeres der Berge Flusse und in einer D Dur Coda Bache Wie John Mangum ausfuhrt scheint die stilistische Eingebung hier einer Revanche Arie der Opera buffa des 18 Jahrhunderts zu entstammen wie zum Beispiel in La vendetta aus Mozarts Le nozze di Figaro Nr 7 8 Und Gott sprach Es bringe die Erde Gras hervor Kurzes Rezitativ Gabriel nach Gen 1 11 Lut anschliessend Nr 8 9 Nun beut die Flur das frische Grun Arie Gabriel in B Dur im Siciliano Rhythmus die die Erschaffung der Pflanzen feiert Nr 9 10 Und die himmlischen Heerscharen verkundeten Kurzes Rezitativ Uriel anschliessend Nr 10 11 Stimmt an die Saiten Der Chor feiert den dritten Tag mit einer vierstimmigen Fuge zu den Worten Denn er hat Himmel und Erde bekleidet Ende des dritten Tages Nr 11 12 Und Gott sprach Es sei n Lichter an der Feste des Himmels Rezitativ Uriel mit Teilen aus Gen 1 14 16 Lut Nr 12 13 In vollem Glanze steiget jetzt die Sonne Das Orchester portratiert mit dem Tenor Uriel als Erzahler einen glanzenden Sonnenaufgang und dann einen matten Mondaufgang Die Bebilderung des ersten Sonnenaufgangs Andante uberschrieben beginnt in den Oberstimmen Floten Violinen mit zehn schrittweise aufsteigenden der D Dur Tonleiter entnommenen Tonen die in den Unterstimmen in der Tradition von Ligature e Durezze des Stilo Antico stehend kontrapunktiert werden Die Passage beginnt im pianissimo auf der Dezime dem zehnten Ton treten die Trompeten hinzu und lassen die Passage im fortissimo gipfeln Ein Dominantseptakkord als Quintsextakkord von gleissender Helligkeit mag fur die druckende Mittagssonne stehen und leitet vorubergehend nach G Dur Der Mondaufgang wird ebenfalls durch eine aufsteigende Tonleiterpassage wiedergegeben diesmal jedoch in den Bassen Der schlichtere Orchestersatz beschrankt sich auf die Streicher und bleibt im pianissimo Er steht in G Dur der Subdominante zur Sonnen Passage und bebildert Piu Adagio uberschrieben das Schleichen des Mondes uber den nachtlichen Himmel Das Ende des Rezitativs spielt kurz auf die neugeschaffenen Sterne an und leitet dann uber zu Nr 13 14 Die Himmel erzahlen die Ehre Gottes Terzett und Chor Der machtigste Chor aus der Schopfung Die Worte stammen zumeist aus Ps 19 1 3 Lut Die Himmel erzahlen steht in C Dur der zentralen Tonart des ersten Teils Es beginnt mit alternierenden feierlichen Choralpassagen und eher meditativen Sequenzen der drei Gesangssolisten gefolgt von einer Choralfuge zu den Worten Und seiner Hande Werk zeigt an das Firmament und einem abschliessenden homophonen Abschnitt Die erstaunliche Intensitat des Schlusses mag das Ergebnis der Anhaufung verschiedener Coden sein jede an einem Punkt beginnend an dem die Musik eigentlich schon zu Ende scheint Haydns Jahrhundert erreichte nach den Entdeckungen Isaac Newtons besonders der mathematischen Vorhersagbarkeit der Bewegungen der Himmelskorper ein Maximum an Zuversicht in die Existenz eines geordneten Universums das gemass der Uberzeugung der Zeitgenossen die gottliche Weisheit bestatigte Haydn der ein neugieriger Mensch war mag ein Amateurinteresse an Astronomie gehabt haben zumal er als er in England war die Muhe auf sich nahm Wilhelm Herschel den ehemaligen Komponisten und Entdecker des Uranus in seinem Observatorium in Slough bei Windsor zu besuchen Ende des vierten Tages Teil II Der zweite Teil feiert die Erschaffung der Fische Vogel des Viehs und schliesslich des Menschen Nr 14 15 Und Gott sprach Es bringe das Wasser in der Fulle hervor Rezitativ Gabriel nach Gen 1 20 Lut anschliessend Nr 15 16 Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz Arie Gabriel in F Dur zur Erschaffung der Vogel Die erwahnten Arten sind der Adler die Lerche die Taube und die Nachtigall Der Liedtext enthalt die Behauptung dass in der Zeit unmittelbar nach der Schopfung der Gesang der Nachtigall nicht melancholisch war Nr 16 17 Und Gott schuf grosse Walfische Rezitativ Raphael in d Moll Es handelt sich um ein Rezitativ nach Gen 1 21 22 Lut dem eine kurze Arie folgt letztere eine gereimte Paraphrase der biblischen Worte Seid fruchtbar und mehret euch Die dustere Begleitung kommt ohne Violinen aus nutzt lediglich die tieferen Streicher mit geteilten Violen und Celli Haydns Musik ruhrt von einem Vorschlag van Swietens her diesen Text von dem Bass Solisten zu einer schmucklosen Basslinie singen zu lassen Haydn folgte dem Vorschlag nur teilweise und fugte eine Schicht vierstimmiger Harmonien von Cello und Viola hinzu Nr 17 18 Und die Engel ruhrten ihr unsterblichen Harfen Kurzes Rezitativ Raphael Nr 18 19a In holder Anmut stehn Terzett in A Dur Haydn bricht die Regelmassigkeit des Musters Rezitativ Ausarbeitung nur fur Solo mit einer nachdenklichen Passage fur die drei Sanger die die Schonheit und den Reichtum der neu geschaffenen Welt betrachten Ohne Ubergang folgt Nr 19 19b Der Herr ist gross in seiner Macht Chor mit den drei Solisten in A Dur fur den funften Tag Ende des funften Tages Nr 20 20 Und Gott sprach Es bringe die Erde hervor lebende Geschopfe Rezitativ Raphael nach Gen 1 24 Lut anschliessend Nr 21 21 Gleich offnet sich der Erde Schoss Ein Tongemalde mit erzahlendem Bass Raphael Haydn fuhrt die neugeschaffenen Kreaturen mit humoristischer Untermalung ein Lowe Tiger Hirsch Pferd Rind Schaf Insekten und Wurmer Wie stets bei Haydns Tonmalerei in diesem Oratorium folgen die gesungenen Erlauterungen dem Orchesterportrat Der Ubergang von den herrschaftlichen Tieren den ersten vier zu den niederen den letzten vier wird durch eine unvorbereitete Modulation von Des nach A Dur markiert Die zahmen Tiere werden im Siciliano Rhythmus dargestellt der nicht nur bei Haydn fur eine landliche Idylle steht Nr 22 22 Nun scheint in vollem Glanze der Himmel Arie Raphael in D Dur Das Thema ist Doch war noch alles nicht vollbracht Dem Ganzen fehlte das Geschopf Das Gottes Werke dankbar seh n Des Herren Gute preisen soll Dieser Satz ist die Vorbereitung fur die Erschaffung des Menschen Der erste Teil dieses Satzes enthalt eine weitere Tonmalerei ein Fortissimo in Oktaven fur Posaune Kontrafagott und Kontrabass zu den Worten den Boden druckt der Tiere Last Nr 23 23 Und Gott schuf den Menschen Rezitativ Uriel nach Gen 1 27 Lut 2 7 Lut anschliessend Nr 24 24 Mit Wurd und Hoheit angetan Eine glanzvolle Arie Uriel in C Dur die die Erschaffung des Mannes dann der Frau feiert oft auch ausserhalb der Schopfung gesungen Obwohl die Arie eine biblische Geschichte erzahlt spiegeln die Tugenden die Adam und nicht Eva zugeschrieben werden die Werte der Aufklarung wider Nr 25 25 Und Gott sah jedes Ding Kurzes Rezitativ Raphael der Text erweitert Gen 1 31 Lut anschliessend Nr 26 26a Vollendet ist das grosse Werk Chorsatz in B auf den sechsten Tag Nr 27 26b Zu dir o Herr blickt alles auf Eine weitere Meditation fur die drei Erzengel Terzett diesmal in Es Dur auf Gottes Allmacht und Gute nach Ps 145 15 16 Lut Direkt anschliessend Nr 28 26c Vollendet ist das grosse Werk Dieser Chor beginnt mit den gleichen Worten und Noten wie Nr 26 und in der gleichen Tonart B Er wechselt schnell in eine grosse Doppelfuge zu den Worten Alles lobe seinen Namen denn er allein ist hoch erhaben Zum Finale des Teils II passend ist dieser wiederholte Chorsatz langer und intensiver als der erste Die drei letzten Bestandteile des zweiten Teils mit zwei Chorsatzen zu einem identischen Thema die einen langsameren meditativen Satz flankierend folgen dem Muster zahlloser Vertonungen der lateinischen Messe in der fur gewohnlich zwei ahnliche oder identische Chore auf die Worte Hosanna in excelsis einen meditativen Teil zu Benedictus qui venit in nomine Domini einrahmen Teil III Der dritte Teil spielt im Garten Eden und erzahlt die glucklichen ersten Stunden von Adam und Eva Nr 29 27 Aus Rosenwolken bricht Orchesterpraludium in langsamem Tempo das die Dammerung im Garten Eden beschreibt gefolgt von einem Rezitativ fur Uriel Adam und Eva gehen Hand in Hand Die Tonart ist E Dur sehr entfernt von den Tonarten die bisher dominiert haben Verschiedene Kommentatoren meinen Haydns Absicht damit sei gewesen die Entfernung zwischen Himmel und Erde zu ubermitteln oder die Sundhaftigkeit des Menschen mit der Perfektion der Engel zu kontrastieren Nr 30 28 Von deiner Gut o Herr und Gott Adam und Eva sprechen ein Dankgebet in C Dur begleitet von einem Engelschor Dieser Satz der langste in der Schopfung hat drei Teile Im ersten einem Adagio singen Adam und Eva ihr Gebet begleitet vom Chor und sanft rollenden Pauken Im zweiten Abschnitt zieht das Tempo an und Adam Eva und die Engel preisen die neu geschaffene Welt Der letzte Abschnitt ist alleine fur Chor und Orchester ein Gesang auf die Worte Wir preisen dich in Ewigkeit Nr 31 29 Nun ist die erste Pflicht erfullt Rezitativ fur Adam anschliessend Nr 32 30 Holde Gattin dir zur Seite Liebesduett fur Adam und Eva in Es Dur mit einer langsamen Einleitung gefolgt von einem Allegro Der Stil ist deutlich von der Oper beeinflusst und einige Kommentatoren haben eine Parallele zwischen Adam und Eva und den Charakteren Papageno und Papagena aus Mozarts Zauberflote erkannt Nr 33 31 O glucklich Paar und glucklich immerfort Uriel erklart dem Paar kurz dass sie immer glucklich sein werden solange sie davon Abstand nehmen mehr haben oder wissen zu wollen als sie sollten Eine dunkle Vorahnung auf den spateren Sundenfall Nr 34 32 Singt dem Herren alle Stimmen Schlusschor in B Dur eine langsame Einleitung gefolgt von einer Doppelfuge auf die Worte Des Herren Ruhm er bleibt in Ewigkeit mit Passagen fur die Solisten und einem abschliessenden homophonen Abschnitt Zitate The pleasure of experiencing Haydn and van Swieten s Die Schopfung lies less in the inevitable trajectory of the plot we all know the story and it contains no real sense of conflict than in the wide eyed wonder with which the composer visits its familiar contours A childlike quality pervades the work as if Haydn were relating the narrative to young listeners who had never heard it before Die Freude am Erlebnis der Schopfung von Haydn und van Swieten liegt weniger im unausweichlichen Ablauf der Handlung wir alle kennen sie und in ihr ist kein eigentlicher Konfliktstoff enthalten als darin wie der Komponist mit staunenden Augen das Vertraute bearbeitet Eine kindliche Qualitat durchdringt das Werk so als ob Haydn die Geschichte jungen Horern erzahlen wurde die sie vorher noch nie gehort haben James Keller Die Schopfung und die Jahreszeiten malen das Universum wie Haydn es kannte Die vom pastoralen Stil auferlegte Simplizitat war die Voraussetzung dafur dass Gegenstande von solcher Erhabenheit uberhaupt angefasst werden konnten Ohne die Fiktion einer Naivitat im tiefsten Sinn als der spontanen und unaffektierten Reaktion des kindlichen Auges auf die Welt konnten diese Werke gar nicht existieren Charles Rosen Der klassische Stil 1971 Das Wiener Publikum im alten Burgtheater feierte den Komponisten mit Papa Haydn Rufen Aber Joseph Haydns Oratorium Die Schopfung hat so gar nichts Gemutlich Altvaterliches an sich sondern ist ein Stuck voll von versammelter dabei behander Kraft kompositorischer Geschmeidigkeit und einem Bekenntnis zum Diesseits zum Leben hier und jetzt ohne Frommelei und Weihrauchdunst Nach den undefinierbaren ziellos maandernden dusteren Modulationsnebeln des Chaosbeginns fahrt beim Wort Licht durch Orchester Chor und Zuhorer ein so gleissender Fortissimo Blitzstrahl dass sein feuriger Glanz alle drei Teile des Werks erleuchtet Die Schopfung gilt zu Recht als aufklarerisches Stuck als neuartiges Oratorium jenseits des Barock eines Handel Der Textdichter Baron van Swieten und mit ihm Joseph Haydn wollten die Feier der Schopfung mit der Erschaffung des Menschen als Zielpunkt ganz ohne Sundenfall Erbsunde und Schuld Harald Eggebrecht Haydns Schopfung in Nurnberg Raschelndes GewurmBearbeitungenEine Neubearbeitung von Andreas Sporri und Thomas Ruedi fur drei Solostimmen Chor und Blechblasorchester erlebte am 19 Juli 2006 im Rahmen der Thurn und Taxis Schlossfestspiele in Regensburg ihre Welturauffuhrung Ausfuhrende waren die Regensburger Domspatzen sowie die Swiss Army Brass Band unter der Leitung von Sporri Auch in der Schweiz wurde das Werk im Rahmen einer Tournee mehrfach aufgefuhrt Joseph Haydns Bruder Michael Haydn bearbeitete das Terzett Nr 27 26b Zu dir o Herr blickt alles auf unter dem Titel Tischgebet fur vierstimmiges Manner Vokalensemble a cappella MH 768 LiteraturGeorg Feder Joseph Haydn Die Schopfung Barenreiter Kassel usw 1999 ISBN 3 7618 1253 1 H C Robbins Landon Haydn The Years of The Creation 1796 1800 Thames amp Hudson Ltd London 1977 ISBN 0 500 01166 4 Gottfried Scholz Haydns Oratorien Ein musikalischer Werkfuhrer Beck sche Reihe 2217 C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57763 5 S 57 85 WeblinksDie Schopfung Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Die Schopfung MIDI MP3 Format mit Ubungsdateien fur Choristen Deutsches Libretto Deutsches Libretto gedruckt 1804 Englisches Libretto Partitur Breitkopf amp Hartel mit Leonard Bernsteins Anmerkungen New Yorker Philharmoniker Walter Eigenmann Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde Uber Joseph Haydns Oratorium Die Schopfung im Glarean Magazin 30 April 2008EinzelnachweiseGeorg August von Griesinger Biographische Notizen uber Joseph Haydn Breitkopf amp Hartel Leipzig 1810 Marc Vignal Joseph Haydn Fayard 1988 ISBN 978 2 213 61086 3 S 560 561 Marc Vignal Joseph Haydn Fayard 1988 ISBN 978 2 213 61086 3 S 548 John Mangum Die Schopfung The Creation Los Angeles Philharmonic Orchestra archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 19 September 2015 abgerufen am 3 Oktober 2012 James M Keller Joseph Haydn Die Schopfung The Creation Hob XXI 2 Notes on the program PDF 254 kB New York Philharmonic Orchestra 21 Januar 2004 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 26 Marz 2004 abgerufen am 3 Oktober 2012 englisch Charles Rosen Der klassische Stil Barenreiter Kassel 1983 ISBN 3 7618 1235 3 S 423 Harald Eggebrecht Haydns Schopfung in Nurnberg Raschelndes Gewurm In Suddeutsche Zeitung 6 Januar 2022 Haydns Schopfung als Brass Band Spiel Neue Zurcher Zeitung 9 Oktober 2006 Domspatzen in der Kathedrale Memento vom 29 Januar 2018 im Internet Archive St Galler Tagblatt 14 Oktober 2006 Normdaten Werk GND 300070071 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n82039833 VIAF 184285900

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