Der Dom zu Eichstätt St Salvator U L Frau und St Willibald ist die Kathedralkirche des katholischen Bistums Eichstätt in
Eichstätter Dom

Der Dom zu Eichstätt (St. Salvator, U.L. Frau und St. Willibald) ist die Kathedralkirche des katholischen Bistums Eichstätt in Eichstätt, Bayern. Die dreischiffige Hallenkirche geht auf den Gründungsbau des hl. Willibald zurück, der hier bereits im 8. Jahrhundert eine erste Steinkirche errichtet haben soll. Die heutige Kirche entstand im Wesentlichen in hoch- und spätgotischen Stilformen und wurde 1718 durch eine barocke Westfassade abgeschlossen. Zusammen mit dem Kreuzgang und dem zweischiffigen Mortuarium gilt der Dom als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmäler Bayerns.
Geschichte
Frühmittelalter
Der Gründungsbau des hl. Willibald im 8. Jahrhundert war ein 12 Meter breiter steinerner Saalbau, der ungefähr unter dem Ostteil des heutigem Mittelschiffs zu verorten ist und die gleiche Orientierung und Breite wie dieses aufwies. Baulich getrennt schloss sich westlich an die Kirche ein steinernes Mönchskloster mit Apsissaal an. Komplettiert wurde der Gebäudekomplex von einigen hölzernen Bauten westlich des Apsissaals. Kieswege verbanden Kirche und Kloster. Das Kloster wurde wahrscheinlich während der Ungarneinfälle zerstört, die Kirche blieb jedoch erhalten. Teile dieser Kirche haben sich im Mauerwerk des Ostchores erhalten.
Bischof Reginold (966–991) ließ über den Ruinen des Missionsklosters einen Rundbau mit zwei Flankentürmen und eine Außenkrypta für die Gebeine des Bistumsgründers errichten.
Romanik
Dieser karolingisch-ottonische Architekturkomplex musste den Neubauplänen Bischof Heriberts (1022–1042) weichen. In Augsburg war schon um 1000 eine neue große romanische Kathedralkirche entstanden, gleichzeitig entstand auch in Speyer ein Neubau. Bischof Gundekar II. weihte 1060 ein neues Langhaus und einen Chor.
Die romanische Kathedrale konnte 1972/1975 zusammen mit den Vorgängerbauten unter dem Mittelschiff ergraben werden. Die kreuzförmige Basilika besaß je eine Apsis im Osten und Westen sowie eine 16 m lange Ostkrypta. Aus Kostengründen wurden die Ausgrabungen wieder verfüllt. Die beiden Türme dürften erst im 12. Jahrhundert entstanden sein und zeigen oberitalienische Einflüsse. Einen Bauabschluss dieser Kathedrale kann man in der Weihe am 13. Oktober 1310 vermuten.
Gotik
Ab 1256 entstand der frühgotische Westchor, in dem die Gebeine des hl. Willibald neu beigesetzt wurden. 1269 war der Neubau vollendet.
Unter den Bischöfen Raban Truchseß von Wilburgstetten und Friedrich IV. von Oettingen brach man die salische Kirche schrittweise ab und errichtete die erhaltene hochgotische Halle. Nach 1350 wurde der Ostchor begonnen, gegen 1400 wurde der Willibaldschor (Westchor) an das Langhaus angeschlossen. Das Hauptportal im Norden ist mit 1396 bezeichnet.
Die Spätgotik fügte die Kapitelsakristei mit der Roritzerkapelle (1463–1480) hinzu. Der anschließende Domkreuzgang mit dem Mortuarium wurde 1410 mit dem Nordflügel begonnen und 1510 mit der Vollendung des Mortuariums abgeschlossen.
Barock
Die barocke Westfassade (1716–1718) Gabriel de Gabrielis ist das erste Eichstätter Werk des Graubündner Baumeisters, der anschließend das Bild der Stadt bis heute prägen sollte. Bischof Johann Anton I. Knebel von Katzenellenbogen gab die Fassade als Dank für die Verschonung der Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg in Auftrag. 1720 entstand eine barocke Kanzel auf der Nordseite der Mittelschiffsarkaden (Stiftung des Domherren Rudolph Theodorich von Freyberg).
1745 feierte das Bistum sein tausendjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stiftete Bischof Johann Anton II. den eleganten Rokokoaltar am Anfang des Willibaldschores, der Teile des Renaissancegrabaltares mit einbezieht. 1749 gab der Bischof anlässlich seines fünfzigjährigen Priesterjubiläums ein aufwändiges Gegenstück (Hochaltar) im Ostchor in Auftrag. Beide Altäre wurden von Matthias Seybold entworfen, der auch für die Planung zweier weiterer Altäre verantwortlich war. Um 1750 baute Johann Martin Baumeister um den mittleren Vierungspfeiler der Nordempore ein Orgelwerk, das 1778 und 1780 überarbeitet bzw. erneuert wurde. Der barocke Orgelprospekt stammte von den einheimischen Schreinern Willibald und Josef Hainle.
Im 18. Jahrhundert waren die Seitenkapellen durch reiche, schmiedeeiserne Gitter vom Langhaus abgeschlossen. Die gusseisernen Chorschranken kamen 1789 hinzu. Heute ist nur noch ein Gitter unter der Empore des Willibaldschores erhalten.
Die gotischen Maßwerke der Fenster waren teilweise durch einfache Windeisen ersetzt worden, die gotischen Glasmalereien durch Blankverglasung. Die Wände und Gewölbe erschienen in einem kühlen Grauton. Zahlreiche barocke Ausstattungsstücke, Grabmäler und Altäre prägten den Raumeindruck. Einige Bischöfe erwählten sich die Langhauskapellen als Grablegen und stifteten hierfür weitere Ausstattungsstücke.
19. Jahrhundert
1845 sollte das elfhundertjährige Bistumsjubiläums „mit Anstand und Würde…, auch mit Glanz begangen werden“. Bischof Karl August von Reisach und das Domkapitel wollten den Dom deshalb wieder dem mittelalterlichen Erscheinungsbild annähern. Die Gotik galt seit dem frühen 19. Jahrhundert als der christliche Idealstil. Aus chronischem Geldmangel beschränkte man sich jedoch zunächst auf die Neuausmalung des Innenraumes und einen neuen Anstrich der barocken Ausstattungsstücke. Einige Altäre wurden sogar entfernt, so etwa die beiden Seitenaltäre im Westchor. Von 1849 bis 1850 setzte man die Sanierung ohne größere Veränderungen am Inventar fort. 1866 bis 1869 wurde das Mortuarium wiederhergestellt.
Bischof Franz Leopold von Leonrod veranlasste die umfassende Sanierung der Kathedrale, die sich von 1881 bis 1904 hinzog. Der Sakralraum wurde in ein einheitliches „spätgotisches“ Gewand gekleidet, neugotische Glasfenster ersetzten die Klarverglasung des Hochchores. Auch ein neuer Hochaltar entstand, in den große Teile des ursprünglichen mittelalterlichen Altares integriert wurden. Der barocke Vorgängeraltar befindet sich jetzt in Deggendorf. Die farbige Neuausmalung des Raumes wurde Fritz Geiges anvertraut, der die Gewölbeflächen mit Ranken überzog und großformatige Wandgemälde mit den Legenden der Bistumsheiligen schuf. Auch die Fenster des Langhauses erhielten bunte Glasfenster und „gotische“ Maßwerke.
Die Restaurierung kostete insgesamt über 260.000 Mark, die durch Spenden und das Wirken des Dombauvereins aufgebracht wurden. Der neugotische Dom war 1893 vollendet; die Sanierung des Kreuzganges zog sich bis ins 20. Jahrhundert hin. Bis zur erneuten Sanierung und Stilbereinigung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges blieb die Bischofskirche im Wesentlichen unverändert.
20. Jahrhundert
Bald meldeten sich jedoch erste Kritiker zu Wort. Der „künstliche“, „akademische“ Raumeindruck der Kathedrale wurde bereits kurz nach der Jahrhundertwende als zu düster und kalt empfunden. Die neugotischen Glasfenster verdunkelten den Raum, so dass permanent künstliches Licht eingesetzt werden musste. 1916/1917 versuchte man deshalb, die Scheiben abzuätzen und so mehr Licht ins Innere zu bringen. Noch radikaler ging man 1936 vor, als die oberen Drittel der Fenster durch blanke Antikglasscheiben ersetzt wurden.
Der unbefriedigende Zustand des Domes führte 1939 zum Beginn einer grundlegenden Restaurierung. Im Juni begann die Neufassung der Raumschale durch eine Münchner Kirchenmalerfirma. Ab Juli versuchte der Dachauer Glasermeister Syrius Eberle, einen besseren Übergang zwischen den Glasfenstern des 19. Jahrhunderts und den Blankglasflächen zu erreichen. Die meisten seiner Entwürfe wurden jedoch von der Denkmalpflege zurückgewiesen. 1945 dunkelte man die Buntglasscheiben einfach mit Wasserfarben ab.
Im Zuge dieser Restaurierung kam es auch zu einer Neuordnung der Altäre. 1942 entstand ein Konglomerat aus der neugotischen Altarausstattung und mittelalterlichen Originalen. Kriegsbedingt mussten geplante Neuanschaffungen weitgehend unterbleiben. Die Verantwortlichen befürchteten eine Beschlagnahme der reichen Bestände des Diözesanmuseums durch die NS-Machthaber und ersetzen deshalb die Skulpturen des 19. Jahrhunderts weitgehend durch mittelalterliche Originale. Das Museum selbst löste man auf. Zudem wollte man so eine künstlerische Aufwertung der Ausstattung erreichen, die der bedeutenden Architektur der Kathedrale besser entsprach.
Ab November 1941 waren besonders die Glocken und bronzenen Ausstattungsstücke von einer Beschlagnahme bedroht. Einiges konnte von der Denkmalpflege bewahrt werden, die sich hierzu manchmal auch außerhalb der damaligen Legalität bewegen musste, anderes konnte zumindest umfassend dokumentiert werden.
Die Maßnahmen der Kriegsjahre prägen das Dombild bis heute. Auch die Sanierung durch Gottfried Böhm von 1971 bis 1976 orientierte sich an diesem Zustand. Der bedeutendste Eingriff war hier die Beseitigung der Chorschranken, die auf Wunsch Bischof Alois Brems geschah. Der heftige Einspruch der Denkmalpflege blieb erfolglos. Auch die Tauf- und die Kriegergedächtniskapelle wurden damals umgewidmet, der Kreuzaltar, mit dem von Loy Hering gestalteten Altarkreuz, das heute in der Anbetungskapelle hängt, verschwand bereits 1968. Von 1968 bis 1971 wurde eine Interimslösung mit einem provisorischen Volksaltar und einem modern gehaltenen Chorgestühl in einem mit Teppich ausgelegtem Altarraum verwendet.
Von 1958 bis 1965 wurde der Außenbau restauriert.
21. Jahrhundert
Weitere umfassende Restaurierungen des Doms fanden zu Beginn des 21. Jahrhunderts statt. So wurde die Westfassade zwischen 2014 und 2017 saniert. Eine Gesamtsanierung des Doms fand seit 2019 statt. Die für das Wilibaldsfest geplante Wiedereröffnung musste aufgrund eines Kleinbrandes kurzfristig verschoben werden. Somit fand feierliche Wiedereröffnung am bayerischen Kirchweihsonntag, dem 20. Oktober 2024, statt. Seit der Sanierung besitzt der Dom nun einen Aufzug um einen barrierefreieren Zugang zu ermöglichen.
Baumeister und Künstler
Die am Bau beteiligten Handwerker und Künstler werden erst ab dem 15. Jahrhundert namentlich greifbar. 1420 erscheint Frantz Peringer als „tummeister“, 1440 hatte Meister Conradt von Kamerberg dieses Amt inne. Ein Steinmetz und Steinbildhauer Eckhart Gräczer erscheint 1440/1445.
Matthäus Roritzer schuf wahrscheinlich um 1470 die Kapitelsakristei mit der nach ihm benannten Kapelle (Chörlein). 1475 bis 1500 war Hans Paur Dombaumeister. Er gilt als Schöpfer des Mortuariums und der Architektur des „Pappenheimer Altars“.
Mit Hans Alberthal kam einer der ersten Graubündner Meister 1609 in die Stadt. Ihm ist der Giebel des Querhauses zuzurechnen. Sein Landsmann Gabriel de Gabrieli aus Roveredo sollte wie kein anderer das Gesicht der Stadt bis heute umprägen. Ab 1714 verwandelte er das mittelalterliche Eichstätt in eine moderne Barockstadt südlicher Prägung. Seine Umgestaltungen am Dom berücksichtigten die mittelalterliche Substanz in bemerkenswerter Weise; dem herausragenden Architekten war die Leistung seiner mittelalterlichen Vorgänger offenbar sehr bewusst. Gabrieli schuf die Westfassade, die Willibaldssakristei und die Wunibaldkapelle.
Ab 1750 war der Norditaliener Maurizio Pedetti Hofbaudirektor. Für den Dom fertigte er die Entwürfe der Schönborn- und Strasoldodenkmäler.
Gottfried Böhm und Nikolaus Rosiny waren für die groß angelegte Domerneuerung von 1972–1975 verantwortlich.
Von den Bildhauern und Malern sind vor allem der Allgäuer Loy Hering und der Augsburger Hans Holbein der Ältere hervorzuheben. Hering schuf zahlreichen Epitaphien und Steinkreuze. Holbeins Glasmalereien (Entwürfe) im Mortuarium sind nicht vollständig erhalten. († um 1530) wird als der Schöpfer der vielfigurigen Kreuzigung des „Pappenheimer Altares“ angesehen. Hans Krumpper († 1634) aus Weilheim lieferte das Gemmingen-Epitaph.
Beschreibung
Der Eichstätter Dom ist eine dreischiffige, doppelchörige hochgotische Halle mit Querhaus und begleitenden Kapellenreihen. Die beiden romanischen Glockentürme flankieren den Ostchor. Das Langhaus erscheint nach außen sehr schlicht, die Streben sind teilweise nach innen eingezogen. Schlanke Maßwerkfenster erhellen den Innenraum, neben dem Hauptportal bereichert ein Treppenturm die Ansicht. Das Portal selbst wird von einer offenen Vorhalle geschützt, deren Spitzbogen von Hohlkehlen begleitet wird. Das Portal (1396) besitzt reichen, bemalten Skulpturenschmuck (Terrakotta) unter Baldachinen. Im Tympanon erkennt man in der unteren Bildzone die Darstellung von Mariä Tod im Kreis der Apostel und ihre Aufnahme in den Himmel. Ihre Seele ist in der symbolischen Gestalt eines Kindes dargestellt, das Jesus, der hinter dem Sterbebett seiner Mutter steht, auf dem Arm hält. In der Bildzone darüber ist die Krönung der Gottesmutter zu sehen. Umrahmt ist die Szenerie von 12 Propheten des Alten Testaments. Die Skulpturengruppe in Portalhöhe (um 1420) aus Terrakotta umfasst Maria mit dem Kind, die Heiligen Drei Könige und den frommen Stifter, die Figuren an den Seitenwänden (um 1450) die Bistumsheiligen Willibald, den ersten Bischof von Eichstätt, und seinen Vater Richard (links), Walburga als Äbtissin und Wunibald als Abt, Willibalds Geschwister (rechts).
Der westlich vorgelegte frühgotische Willibaldschor wird durch ein viertes, spätgotisches Joch abgeschlossen, dem noch die barocke Westfassade Gabrielis vorgelegt ist. Das Portal liegt zwischen Doppelpilastern, den Abschluss bildet eine geschwungene Balustrade mit dem barock bewegten Skulpturenschmuck der Maria mit dem Kind und den vier Bistumsheiligen.
Die Türme werden durch romanische Rundbögen und Friesen gegliedert und von Spitzhelmen über Dreiecksgiebeln bekrönt.
Am reichsten dekoriert ist die spätgotische Kapitelsakristei mit ihren Fialen und Wimpergen und der abschließenden niedrigen Roritzerkapelle. Bescheidener ist die Dekoration der Strebepfeiler des Ostchores angelegt, zwischen welchen wieder Maßwerkfenster sitzen.
Da die Seitenkapellen bis zur Gewölbehöhe aufgeführt wurden, wirkt der, von Kreuzgewölben auf Rundpfeilern überdeckte Innenraum sehr geräumig. Der Ostchor ist etwas niedriger als das Langhaus, als völlig eigenständiger Bauteil öffnet sich im Westen der frühgotische Willibaldschor mit seinen wuchtigen Gewölbeformen und dem Grabmal des Heiligen.
Der Dom ist 98 Meter lang und im Querhaus 38,5 m breit. Die Hauptschiffe sind etwa 19,5 Meter hoch.
Im Südosten umschließt die Vierflügelanlage des Kreuzgangs mit dem Mortuarium einen Innenhof, der seit 1958 als Begräbnisstätte für das Domkapitel dient. Die prächtigen Maßwerkformen wurden nach den Zerstörungen der Säkularisationszeit ab 1886 rekonstruiert. Westlich schließt sich das Geviert der bischöflichen Residenz an, die im 18. Jahrhundert die Willibaldsburg als Bischofssitz ablöste.
Die zweischiffige Halle des Mortiariums (Grablege) gilt als einer der schönsten spätgotischen Innenräume Deutschlands. Die Gewölbe der acht Doppeljoche werden von Mittelsäulen gestützt und von Netzgewölben überspannt.
Willibaldschor
Der hochmittelalterliche Willibaldschor umfasst drei frühgotische und ein spätgotisches Joch. Die drei Ostjoche überspannen einfache, wulstige Kreuzgewölbe ohne Schlusssteine auf fünfteiligen Bündeldiensten.
Auch das Westjoch von 1471 ist kreuzgewölbt, anstelle der gotischen Rippen werden Motive des Astwerks verwendet. Es wird durch einen Rundbogen von den Ostjochen separiert. Der Schlussstein trägt die Wappen des Bistums, des Domkapitels und des Bischofs Wilhelm von Reichenau und ist mit „1471“ bezeichnet.
Am schlichten Außenbau überrascht besonders die wenig sorgfältige Ausführung des Mauerwerks der Nordseite. Die rundbogig geschlossenen Fenster liegen zwischen einfachen Strebepfeilern mit Pultdächern, die Aufsätze schließen mit Satteldächern.
Gabrielis Westfassade ist angeblendet. Über dem Portal sitzt das Wappen Bischof Johann Anton Knebels von Katzenellenbogen, das von zwei Putten begleitet wird.
Der Willibaldschor war die Kirche des Kollegiatstiftes St. Willibald. Er besaß bis 1971 noch eine eigene Sakristei, die im Zuge der Umgestaltung des Domes heute als Vorraum dient, um einerseits weiterhin dem Dom einen Zugang von Westen aus zu ermöglichen und gleichzeitig den Willibaldschor vor durchlaufenden Besucherströmen zu verschonen um ihn als Gebetsort aufrechtzuerhalten.
Türme
Die beiden romanischen Chorseitentürme sind besonders wegen ihrer Kapellen in den ersten Obergeschossen von baugeschichtlichem Interesse. Im Nordturm (Höhe 52 Meter) liegt die ehemalige Marienkapelle. Der Raum ist 9 Meter hoch und wird von einem Kreuzgewölbe mit Rechteckrippen überdeckt. Rundbögen öffnen sich zum Ostchor des Domes und zum Querhaus. Die Apsis an der Ostseite wurde in die Mauer eingearbeitet und schließt ebenfalls rundbogig. Der Kapellenraum wurde am 10. Juli 1072 vom Salzburger Bischof Gebhardt geweiht. Den Zugang vom gleichfalls kreuzgewölbten Untergeschoss ermöglicht eine schmale Steintreppe in der Mauer.
Der Turm besitzt fünf Geschosse unterschiedlicher Höhe und einfacher Rundbogengliederung. Die Giebel und der Spitzhelm stammen aus der Gotik. Der kleine Erker im Osten, der sich noch auf einem Stahlstich von 1845 erkennen lässt, wurde bei der Neudeckung im Jahr 1859 abgetragen.
Die Anlage des Südturms entspricht im Wesentlichen der des Nordturms, der Aufbau ist mit insgesamt 54 Metern jedoch etwa zwei Meter höher gestaltet. Hier liegt im ersten Obergeschoss die ehemalige Michaelskapelle, die gleichzeitig mit der Marienkapelle durch den Patriarchen Sieghard von Aquileia geweiht wurde. Der Turm wird bis zum dritten Obergeschoss vom Querhaus und den Klausurgebäuden (Mortuarium) umschlossen.
Beide Türme bestehen aus schmalen Kalkbruchsteinen einheimischer Brüche, tragen aber helle Kalkputze. Auffallend ist die sorgfältige Ausführung des Mauerwerks, das in deutlichem Gegensatz zur flüchtigeren Ausführung des Willibaldschores steht.
Kapitelsakristei und Roritzerkapelle
Die spätgotische Kapitelsakristei schließt sich auf der Ostseite der Kirche an den Nordturm an. Das vierjochige Sterngewölbe des quadratischen Hauptraumes ruht auf einer runden Mittelsäule. Ein ungewöhnliches Motiv ist der hängende Schlussstein am Chorbogen. Das niedrigere Chörlein ist stark eingezogen, also schmäler als der Gesamtbau und springt fünfseitig aus. Das Rippengewölbe entwickelt sich aus einem Vierpass, der Schlussstein zeigt die Wappen des Bistums, des Bischofs Johann III. von Eych und des Domkapitels.
Den Außenbau gliedern die reich verzierten Strebepfeiler mit ihren Blendfeldern, Fialen und Wimpergen. Das steinerne Dach des Chörleins (Roritzerkapelle) wird von einer Kreuzblume bekrönt.
Der Entwurf der Gesamtanlage wird Matthäus Roritzer zugeschrieben, der 1469 und 1473 in Eichstätt nachweisbar ist. Möglich ist auch die Beteiligung seines Vaters Konrad, bzw. Wolfgang Roritzers. Die Eichstätter Quellen sprechen nur von einem „Meister Mattheis“, der 1473 nach München an die Frauenkirche berufen wurde.
Die Sakristei ist nicht öffentlich zugänglich und wird seit der Errichtung der neuen gemeinsamen Sakristei von Pfarrei und Kapitel nicht mehr als solche benützt. Sie dient heute zum gemeinsamen Chorgebet des Domkapitels.
Kreuzgang und Mortuarium
Den Kreuzgang und das anschließende Mortuarium bezeichnete bereits Georg Dehio als „glänzende Leistung der Spätgotik“. Die reichen Gewölbefigurationen und architektonischen Erfindungen ließen auch die Bearbeiter des sonst eher nüchternen Inventarbandes von 1924 ins Schwärmen geraten. Besonders „die zweischiffige Halle des Mortuariums hat immer Bewunderung erweckt“. Auch der Innenhof darf zu den besten Leistungen der deutschen Spätgotik gezählt werden, der malerische Reiz der Gesamtanlage gilt den meisten Autoren als unübertroffen.
Die zweischiffige Anlage ist ein typisches Kennzeichen solcher halbsakraler gotischer Räume. Vorbilder für diese Grablege des Domkapitels waren die älteren Mortuarien in Bamberg und Würzburg. Zwei der sieben stützenden Säulen wurden besonders aufwändig gestaltet. Im Norden lenkt die „Schöne Säule“ mit ihrem knorrigen Astwerk die Blicke auf sich, im Süden windet sich die „Gewundene Säule“ (Bild) zum Gewölbe empor. Fünf der 10 Maßwerkfenster besitzen Glasmalereien (sign. 1502) nach Entwürfen Hans Holbeins d. Ä. Dargestellt wurden unter anderem die Kreuzigung Christi, das Jüngste Gericht und die Schutzmantelmadonna.
Der zweigeschossige Kreuzgang wird von Strebepfeilern gestützt, bei denen romanische Säulen aus dem 12. Jahrhundert wiederverwendet wurden. Sicherlich stammen diese Spolien noch von der hochmittelalterlichen Vorgängeranlage.
Die reichen Gewölbefigurationen sind im Nordflügel als Springgewölbe gestaltet, die Schlusssteine also gegeneinander versetzt. Die anderen Joche zeigen Rauten und Sterne, die Schlusssteine und Konsolen tragen reichen plastischen Schmuck.
Zahlreiche Grabplatten sind in die Fußböden und Wandflächen eingelassen, Glasgemälde ergänzen die Szenerie. Zusammen mit der hochgotischen Architektur des Domes ist hier eines der bedeutendsten Ensembles der süddeutschen Gotik entstanden, das noch durch die reichen Bestände des angeschlossenen Diözesanmuseums ergänzt wird.
- Kreuzgang
- Nordflügel des Kreuzganges
- Ostflügel des Kreuzganges
- Kreuzgang: Gewölbejoch Nordost
- Gewundene Säule im Mortuarium
- Schöne Säule im Mortuarium, Ansicht vor der Restaurierung (ca. 1889)
- Schöne Säule im Mortuarium 2012
Ausstattung
Altäre
Als bedeutendster Altar der Domkirche gilt der prachtvolle Pappenheimer Altar (um 1495) im östlichen Querhaus, eine Stiftung des Kanonikus Kaspar Marschalk von Pappenheim. Der Altaraufbau besteht vollständig aus heimischem Kalkstein (Oberer Schwammkalk) und ist (ohne die Mensa) 9,5 m hoch und über 2 m breit. Im Schrein wird die Kreuzigung geschildert. Zahlreiche Figuren begleiten die Szene, im Hintergrund sieht man eine Phantasieansicht Jerusalems. Die Stadt ist nach einem Holzschnitt von Breitenbach (1486) dargestellt, der Motive (Dogenpalast) aus Venedig und Nürnberg verwendete und diese neben Darstellungen des Felsendomes und der Grabeskirche stellte. Als Bekrönung steigen fünf Baldachine in die Höhe. Der Pappenheimer Altar wirkt heute ein wenig abseitsliegend. Vor der Entfernung der Chorschranken wurde durch diese eine eigene Kapelle für den Altar gebildet.
Der neugotische Hochaltar (Ostchor) birgt die Holzfiguren des ehemaligen spätgotischen Flügelaltares. Fünf vom sogenannten Meister des Eichstätter Domhochaltars um 1470 geschaffene überlebensgroße Statuen im Schrein zeigen die Madonna auf der Mondsichel sowie die vier Bistumsheiligen. Die ebenfalls aus dem Mittelalter stammenden Flügel tragen acht spätgotische Passionsreliefs, auch das Sprengwerk ist mittelalterlich.
Den schlichten Kreuzaltar (Volksaltar) auf der neuen Altarinsel der Vierung schufen Theo Heiermann und Elmar Hillebrand im Jahr 1975 zuvor befand sich hier zwischen den Chorschranken der sogenannte Pfarreialtar.
Die zwölf Nebenaltäre der Kathedrale entstanden meist als private Stiftungen für Messfeiern, etwa zur Fürbitte für verstorbene Angehörige. Als einer der frühesten Renaissance-Altäre Deutschlands gilt der Altar für Dompropst Johannes von Wolfstein (gest. 1519) im Südschiff. Das Hauptrelief mit der Aufnahme Mariens in den Himmel entstand nach einem Holzschnitt Albrecht Dürers (Werkstatt Loy Hering, um 1519/20).
Aus dem Frühbarock stammt der Ölberg- oder Laurentius-Altar (Nordseite), in hochbarocken Stilformen präsentiert sich der Magdalenen-Altar in seiner Kapelle im Südschiff. Kapelle (Stuckausstattung) und Altar veranschaulichen die bedeutende Barockausstattung des Domes, die sonst der Regotisierung im 19. Jahrhundert zu Opfer gefallen ist.
Aus dieser Zeit sind noch vier Seitenaltäre vorhanden, die man allerdings im 20. Jahrhundert mit gotischen und barocken Bildwerken aufwertete. So birgt auch der Marien-Altar von 1879 (Südschiff) eine spätgotische Mondsichelmadonna der Zeit um 1500, die im Volksmund „Bäckermadonna“ genannt wird. Die Flügelreliefs entstanden gegen 1470 und zeigen die hl. Barbara und Katharina. Die weiteren Altäre sind den hll. Wunibald und Anna und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht.
Erst 1912 entstand der neugotische Altar der Kapitelsakristei mit einem Relief der Beweinung Christi (um 1480) und weiteren Skulpturen unterschiedlicher Herkunft (nicht öffentlich zugänglich).
Ein weiterer Altar, der heute nicht mehr existent ist, befand sich in der früheren Sakristei der Willibaldschores. Heute ist an dieser Stelle der Zugang zum Vorraum des Domes von Westen her.
Ambo
Von 1976 bis 2014 befand sich ein hölzerner beweglicher Ambo im Chorraum, der heute in der Kirche Heilig Kreuz in Eichstätt genutzt wird. Diese als Provisorium ausgewiesene Lösung wurde im Jahr 2014 durch das Domkapitel durch eine umstrittene Kombination aus Osterleuchter, Evangelienpult und Ambo des Künstlers Rudolf Bott ersetzt, was zu Protesten der Gläubigen führte, ein mediales Echo nach sich zog und nachträgliche Gesprächsabende der Verantwortlichen notwendig machte. Im Volksmund wurde der Osterleuchter auch bald als „Raketenabschussrampe“ tituliert. Im Zuge der Generalsanierung des Domes von 2019-2025, aber auch aufgrund der anhaltenden Kritik aus der Bevölkerung entschied man sich nach öffentlicher Ausschreibung für eine Neugestaltung des Ambos nach den Plänen des Künstlerbüros Lutzenberger+Lutzenberger aus Bad Wörishofen.
Grabdenkmäler
Über den Stufen des Willibaldschores erhebt sich das Renaissancegrabmal des Bistumsgründers, des hl. Willibald. Unter Bischof Gabriel von Eyb schuf vermutlichLoy Hering eines seiner Hauptwerke (vollendet 1514). Die Gesamtanlage wurde im Rokoko verändert. Erhalten blieb der monumentale Hauptteil mit der lebensgroßen Sitzfigur des Heiligen in einer Muschelnische, der hohe Baldachin ist eine Ergänzung des 18. Jahrhunderts, die Matthias Seybold 1745 nach dem Vorbild des Petrusgrabes (Bernini) im Petersdom zu Rom schuf.
Die ältere frühgotische Grabtumba steht jetzt an der Südseite des Westchores. Sie ist in der Form eines gotischen Chorbaues gearbeitet. Die Pultdächer der Strebepfeiler tragen große Tierköpfe, darüber läuft eine Blendgalerie um die Dachfläche.
Zahlreiche Grabmäler und Epitaphaltäre der Bischöfe und der Domherren stehen an den Pfeilern und Wandflächen. Zu den ältesten gehören die Steine der Bischöfe Konrad II. von Pfeffenhausen († 1305) und Johann II. von Heideck († 1429) sowie die Tumba Gundekars († 1075) in dessen Grabkapelle.
Der Ostchor birgt das Denkmal für Bischof Johann Konrad von Gemmingen (1595–1612), das zu den bedeutendsten Werken der bayerischen Spätrenaissance gezählt wird (Zuschreibung an Hans Krumpper). Nach Entwürfen de Gabrielis entstanden die Grabmäler der Bischöfe Marquard II. (1637–1685), Johann Euchar (1695–1697) und Franz Ludwig (1725–1736), die alle der Familie der Schenken von Castell angehörten.
Im nördlichen Querhaus finden sich einige Steine für Angehörige des Geschlechtes der Marschälle von Pappenheim. Loy Hering schuf das Triptychon für Bischof Christoph Marschall von Pappenheim (1535–39) mit der Beweinung Christi im Mittelfeld. Daneben ist das Epitaph für vier Domherren der Familie von Eyb angebracht (um 1483). Die farbige Fassung des spätgotischen Gedenksteins kontrastiert wirkungsvoll mit der Einfarbigkeit des in der Nähe stehenden „Pappenheimer Altares“. Unter einem Kielbogen steht die Gottesmutter mit dem Kind, an den Seiten erkennt man die hl. Barbara und Katharina.
Am Pfeilerpaar vor dem Hauptportal wurden im 18. Jahrhundert die Epitaphien für Dompropst († 1770) und den Domherrn aufgestellt († 1787).
Für die zweite Seitenkapelle westlich des Portals schuf Loy Hering um 1514–1520 eines der Hauptwerke der Eichstätter Grabmalskunst der Renaissance. Bischof Gabriel von Eyb (1496–1535) ließ sich noch zu Lebzeiten in einer Muschelnische stehend porträtieren.
In der westlichsten Kapelle wurde 1989 die neue Grablege der Bischöfe angelegt. Fritz Koenig und Blasius Gerg gestalteten die schlichte Anlage mit dem steinernen Wandepitaph im Jahr 1989. Bisher wurden hier Joseph Kardinal Schröffer († 1983) und Alois Brems († 1987) bestattet. Ursprünglich war die Kapelle Grablege für die Domherren und Bischöfe aus dem Hause der Freiherren von Leonrod. Erhalten haben sich davon die Epitaphien für Kanonikus Friedrich († 1539), Hofmeister Albrecht († 1543, Werkstatt Loy Hering) und Bischof Franz Leopold von Leonrod (1867–1905).
Über dem Westeingang sind die beiden Deckplatten der ehemaligen Hochgräber der Bischöfe Konrad II. von Pfeffenhausen (1297–1305) und Johann II. von Heideck (1415–1429) eingelassen. Beide Steine sind farbig gefasst und zeigen die Verstorbenen in Ganzfigur.
Im Willibaldschor befinden sich die Gedenksteine für Bischof Eberhard II. von Hirnheim (1552–1560), den Domherren Johannes von Stain († 1543, Loy Hering nach Albrecht Dürer), das Gemeinschaftsdenkmal der Bischöfe Albrecht II. von Hohenrechberg (1429–1445) und Moritz von Hutten (1539–1552) und das klassizistische Epitaph für Bischof Johann III. Freiherr von Zehmen (Ignaz Alexander Breitenauer, 1790). Bemerkenswert ist die deutsche Inschrift, die auf die im Sinne der Aufklärung fortschrittliche Gesinnung des beliebten Kirchenmannes hinweist.
Vor dem Chorbogen steht der Rotmarmorstein des Bischofs Wilhelm von Reichenau (1464–1496), der als eines der bedeutendsten Bildwerke der Kathedrale gilt. Das Hochrelief der Kreuzigung schuf Hans Peuerlin. Zu Füßen des Erlösers kniet der Bischof zusammen mit der hl. Maria Magdalena.
Zwei weitere klassizistische Bischofsdenkmäler sind an den Langhauspfeilern vor der modernen Orgel zu sehen. Auf einen Entwurf Maurizio Pedettis geht das Epitaph für Raymund Anton Graf von Strasoldo (1757–1781) zurück. Josef Graf von Stubenberg (1790–1824) war der letzte Fürstbischof von Eichstätt. Das Grabmal entstand 1828 in den zurückhaltenden Formen des späten Klassizismus (Peter Schöpf und Ferdinand Vellhorn).
Den Typus des Epitaphaltares repräsentieren die Mahnmale der Bischöfe Kaspar von Seckendorff (1590–1595) in seiner Grabkapelle vor dem südlichen Querhaus und die große Renaissanceanlage für Bischof Martin von Schaumberg (1560–1590) im Querhaus. In den dreigeschossigen Aufbau sind Reliefs der Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt und Wiederkunft Christi eingearbeitet. Im Giebeldreieck thront Gottvater. Das manieristische Werk entstand um 1570 (Philipp Sarder), also noch zu Lebzeiten des Bischofs.
Die Namen der Bestatteten verweisen auf die Lage des Bistums an der Grenze der drei bayerischen Stämme. Die Würdenträger entstammten dem bayerischen, fränkischen und schwäbischen Adel des heutigen bayerischen Staatsgebietes.
Glasfenster
Der mittelalterliche Bestand an Glasmalereien im Dom ist nur noch archivalisch belegbar. Die erhaltenen Scheiben stammen aus dem 19. Jahrhundert, als die Bischofskirche im Sinne der Neugotik umgestaltet wurde. Die Fenster des Ostchores schuf im Jahr 1883 nach Entwürfen von Sebastian Mutzl. Geschildert werden die Verklärung Christi und die Himmelfahrt Mariens.
Der zehnteilige Zyklus im Langhaus wurde 1936 auf die figürlichen Teile reduziert. Die Darstellungen nehmen Bezug auf die Anrufungen der Lauretanischen Litanei und erinnern so an das Marienpatrozinium der Kathedrale. Die Entwürfe von Fritz Geiges (1889–92 ausgeführt) fügen sich gut in den mittelalterlichen Kirchenraum ein. Dem Künstler gelang die Verbindung hochmittelalterlicher Stilelemente mit, zurückhaltend eingesetzten, frühen Jugendstilformen.
Die Glasmalereien der Sakramentskapelle schuf Geiges 1897/98 eigentlich für die bischöfliche Hauskapelle. Nach der Restaurierung im Jahre 2001 übertrug man die Darstellungen der Zwölf Apostel in den Dom.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Nach dem Abbau der Chorschranken vor dem Ostchor wurde eine Verstärkung der Vierungspfeiler notwendig. Die Pfeiler mussten mit hohen Betonsockeln unterfangen werden, die 1975 mit dekorativen Steingussreliefs von Theo Heiermann (Nordpfeiler) und Elmar Hillebrand (Südpfeiler) verblendet wurden. Der Nordpfeiler illustriert zwölf Szenen der alttestamentlichen Heilsgeschichte, etwa die Schöpfung, die Vertreibung aus dem Paradies und die Sintflut. Am Südpfeiler erkennt man als Ergänzung zwölf weitere Episoden der neutestamentlichen Heilsgeschichte. Neben der Taufe Jesu sind u. a. die Bergpredigt und die Rückkehr des verlorenen Sohnes zu sehen.
Die Sakramentskapelle birgt ein weiteres Hauptwerk Loy Herings. Das Kruzifix entstand um 1520 und zeigt Christus mit erhobenem Haupt am Aufbruch in ein neues Leben. Seit 1975 hängt das große Steinkreuz über dem modernen Sakramentsaltar. Bis 1968 stand dieses Kreuz auf dem sog. Pfarreialtar, an dessen Stelle sich der heutige Volksaltar befindet. An der Südwand befindet sich eine spätgotische Schutzmantelmadonna (um 1520/30), der an der Nordwand eine gleichzeitige Figur Johannes des Täufers beigestellt ist. Die Sakramentskapelle wurde erst im Jahre 1971 eingerichtet zuvor war dies die Sakristei der Dompfarrei.
Von den Einzelskulpturen sind u. a. die Buchenhüller Madonna (um 1430) am südlichen Vierungspfeiler, die frühgotische Sibotomadonna (1296) im Willibaldschor und die Steinplastiken der Anbetung der Könige um 1590 in der Westvorhalle zu vermerken.
Orgel
Vor der Domrenovierung 1971 befanden sich im Dom drei Orgeln der Eichstätter Orgelbauer Bittner. Ein Instrument befand sich über dem Westportal, eines über dem Nordportal und ein weiteres auf der rechten Chorschranke, wo auch ein zentraler Spieltisch positioniert war. Eine weitere Orgel auf der linken Chorschranke war geplant.
Die derzeitige Domorgel wurde 1975 von der Orgelbaufirma Sandtner aus Dillingen/Donau erbaut und besitzt 68 Register auf 4 Manualen und Pedal:
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- Koppeln:
- Normalkoppeln (mechanisch): I/II, III/II, IV/I, I/P, II/P, III/P, IV/P
- Normalkoppeln (elektrisch): III/I, III/II, IV/II, IV/III
- Suboktavkoppeln: III/I, III/II, III/III
- Superoktavkoppeln: I/P, IV/P
Glocken
Der Eichstätter Dom verfügt über einen Bestand aus 18 Glocken und zählt damit zu den glockenreichsten Gotteshäusern Deutschlands. Die Glocken – auf Nord- und Südturm verteilt – werden nicht zusammen, sondern in vier voneinander getrennten Gruppen geläutet.
Hauptgeläut im Nordturm
Die „Frauenglocke“ (Anfang 14. Jahrhundert) ist die älteste Glocke des Nordturmes. Sie wird zum Angelus geläutet; ihre Inschrift zitiert aus dem Engel des Herrn. Im Jahre 1540 goss der Nürnberger Meister Hans Glockengießer die „Christusglocke“ oder „Unseres-Herren-Glocke“, genannt „Hallerin“. Mit ihrem sonoren und kräftigen Klang zeugt sie von der hohen Glockengießerkunst der einst vielbeschäftigten Nürnberger Gießschule. Beide Glocken waren einst Bestandteil des Stiftsgeläutes.
Im Zuge der Geläuteerweiterungen in den Jahren 1966, 1975 und 1976 wurde neben mehreren kleineren eine neue, über fünf Tonnen schwere große Glocke angeschafft, die in ihrer Klangfülle der alten „Hallerin“ angeglichen ist. An die Stelle der „Aveglocke“ trat im Jahre 2002 die sogenannte „Bistumsglocke“ auf gleicher Tonhöhe.
Nr. | Name, Widmung | Schlagton (a′ = 435 Hz) | Masse ≈ | Durchmesser | Gussjahr | Gießer |
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1 | Dreifaltigkeit | A°+1⁄16 | 5300 kg | 1930 mm | 1976 | Stumpf, Glockengießerei Heidelberg |
2 | Christus, gen. „Hallerin“ | c′+1⁄16 | 3800 kg | 1775 mm | 1540 | Hans Glockengießer (Nürnberger Gießschule) |
3 | Johannes der Täufer | d′+1⁄16 | 2321 kg | 1500 mm | 1975 | Stumpf, Glockengießerei Heidelberg |
4 | Frauenglocke | e′+6⁄16 | 1750 kg | 1370 mm | Anfang 14. Jh. | Nürnberger Gießschule (evtl. Hermann Kessler) |
5 | Josef | g′+1⁄16 | 947 kg | 1100 mm | 1975 | Stumpf, Glockengießerei Heidelberg |
6 | Magnificat, gen. „Bistumsglocke“ | a′+2⁄16 | 771 kg | 1010 mm | 2002 | Glockengießerei Rudolf Perner, Passau |
7 | Cäcilia | h′+1⁄16 | 692 kg | 963 mm | 1967 | Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg |
8 | Bonifatius | c″+1⁄16 | 554 kg | 910 mm | 1975 | Stumpf, Glockengießerei Heidelberg |
9 | Gundekar | d″+1⁄16 | 385 kg | 800 mm | ||
10 | Franz Xaver | e″+1⁄16 | 276 kg | 710 mm |
Nebengeläut im Nordturm
Die Chorglocke und die Marienglocke wurden 2002 um die Aveglocke, an deren statt die „Bistumsglocke“ angeschafft wurde, und 2005 um die Benediktsglocke ergänzt und in einen separaten Holzglockenstuhl gehängt. Dieses Vierergeläut wird ausschließlich vor Tauffeiern geläutet.
Name, Widmung | Schlagton (a′ = 435 Hz) | Masse ≈ | Durchmesser | Gussjahr | Gießer |
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Aveglocke | a′+3⁄16 | 750 kg | 1030 mm | um 1500 | Nürnberger Gießschule (Fam. Glockengießer) |
Chorglocke | c″+3⁄16 | 500 kg | 880 mm | Anfang 16. Jh. | |
Maria | d″±0 | 230 kg | 700 mm | 1671 | Caspar Haslauer, Ingolstadt |
Benedikt | f″+9⁄16 | 105 kg | 560 mm | 2005 | Rudolf Perner, Passau |
Sterbeglocke im Nordturm
Die Sterbeglocke, genannt „Klag“, wird ausschließlich geläutet, wenn ein Angehöriger der Dompfarrei verstorben ist. Sie wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts vermutlich von Hermann Kessler gegossen (a″ +1/16, ca. 120 kg, 560 mm).
Pfarrgeläut im Südturm
Die drei Glocken im Südturm waren eigens bestimmt für das Läuten zu den Gottesdiensten der Dompfarrei. Das Geläut ist weit über die Grenzen des Bistums hinaus wegen seiner Klangschönheit bekannt; die beiden Glocken von 1256 weisen ein sehr charakteristisches Klangbild auf, das aus ihrer besonderen Glockenform (sogenannte Rippe) herrührt. Im Geläut zum Requiem von Pfarrangehörigen spiegelt sich noch die ursprüngliche Verwendung der Glocken wider. Zwei Glocken werden zu Wochentags-Vespern, je eine Glocke zu Rosenkranzandachten sowie jeden Freitag um 11 Uhr zum Leiden Christi geläutet.
Name, Widmung | Schlagton (a′ = 435 Hz) | Masse ≈ | Durchmesser | Gussjahr | Gießer |
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Willibald | f′+2⁄16 | 1300 kg | 1255 mm | 1256 | Magister Cunrad Citewar de Wircebu |
Maria | g′ +8⁄16 | 900 kg | 1120 mm | 1299 | Magister S(ifridus), Nürnberg |
Maria | as′ +6⁄16 | 550 kg | 961 mm | 1256 | Magister Cunrad Citewar de Wircebu |
Siehe auch
- Liste der Bischöfe von Eichstätt
- Liste der Eichstätter Domherren
Literatur
- Franz Xaver Herb, Felix Mader, Sebastian Mutzl, Joseph Schlecht, Franz Xaver Thurnhofer: Eichstätts Kunst. München 1901, S. 29–58.
- Felix Mader: Stadt Eichstätt (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 1). R. Oldenbourg, München 1924, DNB 366496166, S. 32–120.
- Felix Mader: Der Dom zu Eichstätt. Dr. Benno Filser Verlag, Augsburg 1929.
- Gerhard Hirschmann: Eichstätt. (Historischer Atlas von Bayern), München 1959.
- Erich Herzog und Theodor Neuhofer: Dom zu Eichstätt. 4. Aufl. Schnell & Steiner, München/Zürich 1965.
- Domerneuerung Eichstätt 1971–75. Festgabe zur Wiedereröffnung des Domes in Eichstätt 1975.
- Walter Sage: Die Ausgrabungen in den Domen zu Bamberg und Eichstätt 1969–1972. Sonderdruck aus dem Jahresbericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 17/18-1976/77 (1978).
- Andreas Bauch: Der Dom zu Eichstätt (= Schnell & Steiner Kunstführer, 527). 10. Aufl. München/Zürich 1983.
- Emanuel Braun: Eichstätt Dom und Domschatz. Königstein im Taunus 1986, ISBN 3-7845-4400-2.
- Jürgen Fabian: Der Dom zu Eichstätt (= Manuskripte zur Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 19). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1989, ISBN 978-3-88462-918-5.
- Alexander Rauch: Stadt Eichstätt (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler in Bayern, Band I.9/1). München/Zürich 1989, ISBN 3-7954-1004-5.
- Michael Schmidt: Das Mortuarium am Eichstätter Dom. Eine architekturhistorische Untersuchung. Eichstätt 1996, ISBN 3-9805508-0-X.
- Claudia Grund (Bearb.): Der Dom zu Eichstätt im Wandel 1745–1945. 200 Jahre aus der Geschichte einer Kathedrale. Katalog (=Schriften der Universitätsbibliothek Eichstätt, Band 42). St. Ottilien 1999, ISBN 3-88096-987-6.
- Claudia Grund: Der Dom zu Eichstätt. Kunstverlag Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-293-5.
- Ludwig Brandl, Claudia Grund, Peter Stockmann (Hgg.): Der Dom zu Eichstätt. Mit Fotografien von Anton Brandl. Regensburg 2021.
- Ausstattung
- Benno Baumbauer: Die Kirche von Eichstätt unter Fürstbischof Wilhelm von Reichenau 1464-1496. Selbstverständnis und visuelle Repräsentation eines spätmittelalterlichen Hochstifts (= Studia Jagellonica Lipsiensia, 21). Wien/Köln/Weimar 2021.
- Benno Baumbauer: Zur Silbermadonna des Eichstätter Fürstbischofs Wilhelm von Reichenau (1464–1496) im Kimbell Art Museum: Funktion und stilistische Einordnung. In: Hans-Christoph Dittscheid, Doris Gerstel, Simone Hespers (Hrsg.): Kunst-Kontexte. Festschrift für Heidrun Stein-Kecks (= Schriftenreihe des Erlanger Instituts für Kunstgeschichte 3). Petersberg 2016, S. 51–65.
- Benno Baumbauer: Veit Wirsbergers Pappenheim-Retabel und seine Stellung in der niederländisch-oberrheinischen Hofkunst Kaiser Friedrichs III. In: Jiří Fajt, Markus Hörsch (Hrsg.): Niederländische Kunstexporte nach Nord- und Ostmitteleuropa vom 14. bis 16. Jahrhundert. Forschungen zu ihren Anfängen, zur Rolle höfischer Auftraggeber, der Künstler und ihrer Werkstattbetriebe (= Studia jagellonica lipsiensia, 15). Ostfildern 2014, S. 247–277.
- Benno Baumbauer: Das Hochaltarretabel. In: Ludwig Brandl, Claudia Grund, Peter Stockmann (Hgg.): Der Dom zu Eichstätt. Mit Fotografien von Anton Brandl. Regensburg 2021, S. 102–113. Digitalisat
- Benno Baumbauer: Das Pappenheim-Retabel. In: Ludwig Brandl, Claudia Grund, Peter Stockmann (Hgg.): Der Dom zu Eichstätt. Mit Fotografien von Anton Brandl. Regensburg 2021, S. 126–135. Digitalisat
Weblinks
- Darstellung des Doms auf der Website des Bistums Eichstätt.
- Dommusik in Eichstätt.
- Dom zu Eichstätt – Einzelglocken und Vollgeläute, aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube
- Dom zu Eichstätt – Das historische Südturmgeläut, aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube
- Dom zu Eichstätt – Das Nebengeläut im Nordturm, aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube
- Virtuelle Präsentation der Glasmalereien im Mortuarium im Open-Access-Forschungsmodul Glasmalereien im Kontext
Einzelnachweise
- Sage, Walter: Die Domgrabung Eichstätt. In: Rieder, Karl Heinz & Tillmann, Andreas: 10 Jahre Stadtkernarchäologie. Zwischenbilanz einer Chance. Hercynia Verlag. Kipfenberg. 1992. S. 22f.
- Der Bistumsgründer ist wieder da. In: Eichstätter Kurier vom 26. September 2017; Zugriff am 27. September 2018
- Gesamtsanierung Dom Eichstätt. Staatliches Bauamt Ingolstadt; Zugriff am 27. September 2018.
- Der Hohe Dom zu Eichstätt: Domsanierung. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- Ende eines Provisoriums. 13. Oktober 2022, abgerufen am 21. Oktober 2024.
- Sakrale Ausstattung Dom Eichstätt. Abgerufen am 21. Oktober 2024 (deutsch).
- Eichstätt: Demonstration gegen Osterleuchter. 31. März 2015, abgerufen am 21. Oktober 2024 (deutsch).
- Öffentliches Gespräch über die Altarraumgestaltung im Eichstätter Dom. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- "Proporz und Maßstab gelten nicht". 3. Oktober 2022, abgerufen am 21. Oktober 2024.
- Eichstätter Dom: Altarraum wird neu gestaltet. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- Zweifel an Loy Herings Urheberschaft der Willibaldfigur. Donaukurier vom 2. November 2012
- „wahrscheinlich“ von Loy Hering Homepage der Stadt Eichstätt, abgerufen am 6. Februar 2018
- Selbst Kunsthistoriker der Kirche zweifeln an Loy Hering als Schaffer der Willibaldsfigur Video des Bistums Eichstätt
- Disposition Domorgel – sandtner-orgelbau.de
- Martin Seidler: Kölner Glocken und Geläute. In: Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. (Hrsg.): Colonia Romanica. IV. Köln 1989, S. 13.
Koordinaten: 48° 53′ 30,7″ N, 11° 11′ 0,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Dom zu Eichstatt St Salvator U L Frau und St Willibald ist die Kathedralkirche des katholischen Bistums Eichstatt in Eichstatt Bayern Die dreischiffige Hallenkirche geht auf den Grundungsbau des hl Willibald zuruck der hier bereits im 8 Jahrhundert eine erste Steinkirche errichtet haben soll Die heutige Kirche entstand im Wesentlichen in hoch und spatgotischen Stilformen und wurde 1718 durch eine barocke Westfassade abgeschlossen Zusammen mit dem Kreuzgang und dem zweischiffigen Mortuarium gilt der Dom als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmaler Bayerns Der Eichstatter DomGeschichteFruhmittelalter Der Grundungsbau des hl Willibald im 8 Jahrhundert war ein 12 Meter breiter steinerner Saalbau der ungefahr unter dem Ostteil des heutigem Mittelschiffs zu verorten ist und die gleiche Orientierung und Breite wie dieses aufwies Baulich getrennt schloss sich westlich an die Kirche ein steinernes Monchskloster mit Apsissaal an Komplettiert wurde der Gebaudekomplex von einigen holzernen Bauten westlich des Apsissaals Kieswege verbanden Kirche und Kloster Das Kloster wurde wahrscheinlich wahrend der Ungarneinfalle zerstort die Kirche blieb jedoch erhalten Teile dieser Kirche haben sich im Mauerwerk des Ostchores erhalten Bischof Reginold 966 991 liess uber den Ruinen des Missionsklosters einen Rundbau mit zwei Flankenturmen und eine Aussenkrypta fur die Gebeine des Bistumsgrunders errichten Romanik Dieser karolingisch ottonische Architekturkomplex musste den Neubauplanen Bischof Heriberts 1022 1042 weichen In Augsburg war schon um 1000 eine neue grosse romanische Kathedralkirche entstanden gleichzeitig entstand auch in Speyer ein Neubau Bischof Gundekar II weihte 1060 ein neues Langhaus und einen Chor Die romanische Kathedrale konnte 1972 1975 zusammen mit den Vorgangerbauten unter dem Mittelschiff ergraben werden Die kreuzformige Basilika besass je eine Apsis im Osten und Westen sowie eine 16 m lange Ostkrypta Aus Kostengrunden wurden die Ausgrabungen wieder verfullt Die beiden Turme durften erst im 12 Jahrhundert entstanden sein und zeigen oberitalienische Einflusse Einen Bauabschluss dieser Kathedrale kann man in der Weihe am 13 Oktober 1310 vermuten Gotik Die Anbetung der Konige am Hauptportal Abgusse Ab 1256 entstand der fruhgotische Westchor in dem die Gebeine des hl Willibald neu beigesetzt wurden 1269 war der Neubau vollendet Unter den Bischofen Raban Truchsess von Wilburgstetten und Friedrich IV von Oettingen brach man die salische Kirche schrittweise ab und errichtete die erhaltene hochgotische Halle Nach 1350 wurde der Ostchor begonnen gegen 1400 wurde der Willibaldschor Westchor an das Langhaus angeschlossen Das Hauptportal im Norden ist mit 1396 bezeichnet Die Spatgotik fugte die Kapitelsakristei mit der Roritzerkapelle 1463 1480 hinzu Der anschliessende Domkreuzgang mit dem Mortuarium wurde 1410 mit dem Nordflugel begonnen und 1510 mit der Vollendung des Mortuariums abgeschlossen Barock Die barocke Westfassade Die barocke Westfassade 1716 1718 Gabriel de Gabrielis ist das erste Eichstatter Werk des Graubundner Baumeisters der anschliessend das Bild der Stadt bis heute pragen sollte Bischof Johann Anton I Knebel von Katzenellenbogen gab die Fassade als Dank fur die Verschonung der Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg in Auftrag 1720 entstand eine barocke Kanzel auf der Nordseite der Mittelschiffsarkaden Stiftung des Domherren Rudolph Theodorich von Freyberg 1745 feierte das Bistum sein tausendjahriges Jubilaum Aus diesem Anlass stiftete Bischof Johann Anton II den eleganten Rokokoaltar am Anfang des Willibaldschores der Teile des Renaissancegrabaltares mit einbezieht 1749 gab der Bischof anlasslich seines funfzigjahrigen Priesterjubilaums ein aufwandiges Gegenstuck Hochaltar im Ostchor in Auftrag Beide Altare wurden von Matthias Seybold entworfen der auch fur die Planung zweier weiterer Altare verantwortlich war Um 1750 baute Johann Martin Baumeister um den mittleren Vierungspfeiler der Nordempore ein Orgelwerk das 1778 und 1780 uberarbeitet bzw erneuert wurde Der barocke Orgelprospekt stammte von den einheimischen Schreinern Willibald und Josef Hainle Im 18 Jahrhundert waren die Seitenkapellen durch reiche schmiedeeiserne Gitter vom Langhaus abgeschlossen Die gusseisernen Chorschranken kamen 1789 hinzu Heute ist nur noch ein Gitter unter der Empore des Willibaldschores erhalten Die gotischen Masswerke der Fenster waren teilweise durch einfache Windeisen ersetzt worden die gotischen Glasmalereien durch Blankverglasung Die Wande und Gewolbe erschienen in einem kuhlen Grauton Zahlreiche barocke Ausstattungsstucke Grabmaler und Altare pragten den Raumeindruck Einige Bischofe erwahlten sich die Langhauskapellen als Grablegen und stifteten hierfur weitere Ausstattungsstucke 19 Jahrhundert Ein Rest der neugotischen Ausstattung Die Kanzel 1887 1845 sollte das elfhundertjahrige Bistumsjubilaums mit Anstand und Wurde auch mit Glanz begangen werden Bischof Karl August von Reisach und das Domkapitel wollten den Dom deshalb wieder dem mittelalterlichen Erscheinungsbild annahern Die Gotik galt seit dem fruhen 19 Jahrhundert als der christliche Idealstil Aus chronischem Geldmangel beschrankte man sich jedoch zunachst auf die Neuausmalung des Innenraumes und einen neuen Anstrich der barocken Ausstattungsstucke Einige Altare wurden sogar entfernt so etwa die beiden Seitenaltare im Westchor Von 1849 bis 1850 setzte man die Sanierung ohne grossere Veranderungen am Inventar fort 1866 bis 1869 wurde das Mortuarium wiederhergestellt Bischof Franz Leopold von Leonrod veranlasste die umfassende Sanierung der Kathedrale die sich von 1881 bis 1904 hinzog Der Sakralraum wurde in ein einheitliches spatgotisches Gewand gekleidet neugotische Glasfenster ersetzten die Klarverglasung des Hochchores Auch ein neuer Hochaltar entstand in den grosse Teile des ursprunglichen mittelalterlichen Altares integriert wurden Der barocke Vorgangeraltar befindet sich jetzt in Deggendorf Die farbige Neuausmalung des Raumes wurde Fritz Geiges anvertraut der die Gewolbeflachen mit Ranken uberzog und grossformatige Wandgemalde mit den Legenden der Bistumsheiligen schuf Auch die Fenster des Langhauses erhielten bunte Glasfenster und gotische Masswerke Die Restaurierung kostete insgesamt uber 260 000 Mark die durch Spenden und das Wirken des Dombauvereins aufgebracht wurden Der neugotische Dom war 1893 vollendet die Sanierung des Kreuzganges zog sich bis ins 20 Jahrhundert hin Bis zur erneuten Sanierung und Stilbereinigung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges blieb die Bischofskirche im Wesentlichen unverandert 20 Jahrhundert OstchorWillibaldschor Westchor Bald meldeten sich jedoch erste Kritiker zu Wort Der kunstliche akademische Raumeindruck der Kathedrale wurde bereits kurz nach der Jahrhundertwende als zu duster und kalt empfunden Die neugotischen Glasfenster verdunkelten den Raum so dass permanent kunstliches Licht eingesetzt werden musste 1916 1917 versuchte man deshalb die Scheiben abzuatzen und so mehr Licht ins Innere zu bringen Noch radikaler ging man 1936 vor als die oberen Drittel der Fenster durch blanke Antikglasscheiben ersetzt wurden Der unbefriedigende Zustand des Domes fuhrte 1939 zum Beginn einer grundlegenden Restaurierung Im Juni begann die Neufassung der Raumschale durch eine Munchner Kirchenmalerfirma Ab Juli versuchte der Dachauer Glasermeister Syrius Eberle einen besseren Ubergang zwischen den Glasfenstern des 19 Jahrhunderts und den Blankglasflachen zu erreichen Die meisten seiner Entwurfe wurden jedoch von der Denkmalpflege zuruckgewiesen 1945 dunkelte man die Buntglasscheiben einfach mit Wasserfarben ab Im Zuge dieser Restaurierung kam es auch zu einer Neuordnung der Altare 1942 entstand ein Konglomerat aus der neugotischen Altarausstattung und mittelalterlichen Originalen Kriegsbedingt mussten geplante Neuanschaffungen weitgehend unterbleiben Die Verantwortlichen befurchteten eine Beschlagnahme der reichen Bestande des Diozesanmuseums durch die NS Machthaber und ersetzen deshalb die Skulpturen des 19 Jahrhunderts weitgehend durch mittelalterliche Originale Das Museum selbst loste man auf Zudem wollte man so eine kunstlerische Aufwertung der Ausstattung erreichen die der bedeutenden Architektur der Kathedrale besser entsprach Ab November 1941 waren besonders die Glocken und bronzenen Ausstattungsstucke von einer Beschlagnahme bedroht Einiges konnte von der Denkmalpflege bewahrt werden die sich hierzu manchmal auch ausserhalb der damaligen Legalitat bewegen musste anderes konnte zumindest umfassend dokumentiert werden Die Massnahmen der Kriegsjahre pragen das Dombild bis heute Auch die Sanierung durch Gottfried Bohm von 1971 bis 1976 orientierte sich an diesem Zustand Der bedeutendste Eingriff war hier die Beseitigung der Chorschranken die auf Wunsch Bischof Alois Brems geschah Der heftige Einspruch der Denkmalpflege blieb erfolglos Auch die Tauf und die Kriegergedachtniskapelle wurden damals umgewidmet der Kreuzaltar mit dem von Loy Hering gestalteten Altarkreuz das heute in der Anbetungskapelle hangt verschwand bereits 1968 Von 1968 bis 1971 wurde eine Interimslosung mit einem provisorischen Volksaltar und einem modern gehaltenen Chorgestuhl in einem mit Teppich ausgelegtem Altarraum verwendet Von 1958 bis 1965 wurde der Aussenbau restauriert 21 Jahrhundert Weitere umfassende Restaurierungen des Doms fanden zu Beginn des 21 Jahrhunderts statt So wurde die Westfassade zwischen 2014 und 2017 saniert Eine Gesamtsanierung des Doms fand seit 2019 statt Die fur das Wilibaldsfest geplante Wiedereroffnung musste aufgrund eines Kleinbrandes kurzfristig verschoben werden Somit fand feierliche Wiedereroffnung am bayerischen Kirchweihsonntag dem 20 Oktober 2024 statt Seit der Sanierung besitzt der Dom nun einen Aufzug um einen barrierefreieren Zugang zu ermoglichen Baumeister und KunstlerDie am Bau beteiligten Handwerker und Kunstler werden erst ab dem 15 Jahrhundert namentlich greifbar 1420 erscheint Frantz Peringer als tummeister 1440 hatte Meister Conradt von Kamerberg dieses Amt inne Ein Steinmetz und Steinbildhauer Eckhart Graczer erscheint 1440 1445 Matthaus Roritzer schuf wahrscheinlich um 1470 die Kapitelsakristei mit der nach ihm benannten Kapelle Chorlein 1475 bis 1500 war Hans Paur Dombaumeister Er gilt als Schopfer des Mortuariums und der Architektur des Pappenheimer Altars Mit Hans Alberthal kam einer der ersten Graubundner Meister 1609 in die Stadt Ihm ist der Giebel des Querhauses zuzurechnen Sein Landsmann Gabriel de Gabrieli aus Roveredo sollte wie kein anderer das Gesicht der Stadt bis heute umpragen Ab 1714 verwandelte er das mittelalterliche Eichstatt in eine moderne Barockstadt sudlicher Pragung Seine Umgestaltungen am Dom berucksichtigten die mittelalterliche Substanz in bemerkenswerter Weise dem herausragenden Architekten war die Leistung seiner mittelalterlichen Vorganger offenbar sehr bewusst Gabrieli schuf die Westfassade die Willibaldssakristei und die Wunibaldkapelle Ab 1750 war der Norditaliener Maurizio Pedetti Hofbaudirektor Fur den Dom fertigte er die Entwurfe der Schonborn und Strasoldodenkmaler Gottfried Bohm und Nikolaus Rosiny waren fur die gross angelegte Domerneuerung von 1972 1975 verantwortlich Von den Bildhauern und Malern sind vor allem der Allgauer Loy Hering und der Augsburger Hans Holbein der Altere hervorzuheben Hering schuf zahlreichen Epitaphien und Steinkreuze Holbeins Glasmalereien Entwurfe im Mortuarium sind nicht vollstandig erhalten um 1530 wird als der Schopfer der vielfigurigen Kreuzigung des Pappenheimer Altares angesehen Hans Krumpper 1634 aus Weilheim lieferte das Gemmingen Epitaph BeschreibungDie Gewolbezone des LanghausesHauptportal Der Eichstatter Dom ist eine dreischiffige doppelchorige hochgotische Halle mit Querhaus und begleitenden Kapellenreihen Die beiden romanischen Glockenturme flankieren den Ostchor Das Langhaus erscheint nach aussen sehr schlicht die Streben sind teilweise nach innen eingezogen Schlanke Masswerkfenster erhellen den Innenraum neben dem Hauptportal bereichert ein Treppenturm die Ansicht Das Portal selbst wird von einer offenen Vorhalle geschutzt deren Spitzbogen von Hohlkehlen begleitet wird Das Portal 1396 besitzt reichen bemalten Skulpturenschmuck Terrakotta unter Baldachinen Im Tympanon erkennt man in der unteren Bildzone die Darstellung von Maria Tod im Kreis der Apostel und ihre Aufnahme in den Himmel Ihre Seele ist in der symbolischen Gestalt eines Kindes dargestellt das Jesus der hinter dem Sterbebett seiner Mutter steht auf dem Arm halt In der Bildzone daruber ist die Kronung der Gottesmutter zu sehen Umrahmt ist die Szenerie von 12 Propheten des Alten Testaments Die Skulpturengruppe in Portalhohe um 1420 aus Terrakotta umfasst Maria mit dem Kind die Heiligen Drei Konige und den frommen Stifter die Figuren an den Seitenwanden um 1450 die Bistumsheiligen Willibald den ersten Bischof von Eichstatt und seinen Vater Richard links Walburga als Abtissin und Wunibald als Abt Willibalds Geschwister rechts Der westlich vorgelegte fruhgotische Willibaldschor wird durch ein viertes spatgotisches Joch abgeschlossen dem noch die barocke Westfassade Gabrielis vorgelegt ist Das Portal liegt zwischen Doppelpilastern den Abschluss bildet eine geschwungene Balustrade mit dem barock bewegten Skulpturenschmuck der Maria mit dem Kind und den vier Bistumsheiligen Die Turme werden durch romanische Rundbogen und Friesen gegliedert und von Spitzhelmen uber Dreiecksgiebeln bekront Am reichsten dekoriert ist die spatgotische Kapitelsakristei mit ihren Fialen und Wimpergen und der abschliessenden niedrigen Roritzerkapelle Bescheidener ist die Dekoration der Strebepfeiler des Ostchores angelegt zwischen welchen wieder Masswerkfenster sitzen Da die Seitenkapellen bis zur Gewolbehohe aufgefuhrt wurden wirkt der von Kreuzgewolben auf Rundpfeilern uberdeckte Innenraum sehr geraumig Der Ostchor ist etwas niedriger als das Langhaus als vollig eigenstandiger Bauteil offnet sich im Westen der fruhgotische Willibaldschor mit seinen wuchtigen Gewolbeformen und dem Grabmal des Heiligen Der Dom ist 98 Meter lang und im Querhaus 38 5 m breit Die Hauptschiffe sind etwa 19 5 Meter hoch Im Sudosten umschliesst die Vierflugelanlage des Kreuzgangs mit dem Mortuarium einen Innenhof der seit 1958 als Begrabnisstatte fur das Domkapitel dient Die prachtigen Masswerkformen wurden nach den Zerstorungen der Sakularisationszeit ab 1886 rekonstruiert Westlich schliesst sich das Geviert der bischoflichen Residenz an die im 18 Jahrhundert die Willibaldsburg als Bischofssitz abloste Die zweischiffige Halle des Mortiariums Grablege gilt als einer der schonsten spatgotischen Innenraume Deutschlands Die Gewolbe der acht Doppeljoche werden von Mittelsaulen gestutzt und von Netzgewolben uberspannt Willibaldschor Westliches Joch des Willibaldschors 1471 durch Wilhelm von Reichenau in Auftrag gegebenBlick aus dem Willibaldschor ins Langhaus Der hochmittelalterliche Willibaldschor umfasst drei fruhgotische und ein spatgotisches Joch Die drei Ostjoche uberspannen einfache wulstige Kreuzgewolbe ohne Schlusssteine auf funfteiligen Bundeldiensten Auch das Westjoch von 1471 ist kreuzgewolbt anstelle der gotischen Rippen werden Motive des Astwerks verwendet Es wird durch einen Rundbogen von den Ostjochen separiert Der Schlussstein tragt die Wappen des Bistums des Domkapitels und des Bischofs Wilhelm von Reichenau und ist mit 1471 bezeichnet Am schlichten Aussenbau uberrascht besonders die wenig sorgfaltige Ausfuhrung des Mauerwerks der Nordseite Die rundbogig geschlossenen Fenster liegen zwischen einfachen Strebepfeilern mit Pultdachern die Aufsatze schliessen mit Satteldachern Gabrielis Westfassade ist angeblendet Uber dem Portal sitzt das Wappen Bischof Johann Anton Knebels von Katzenellenbogen das von zwei Putten begleitet wird Der Willibaldschor war die Kirche des Kollegiatstiftes St Willibald Er besass bis 1971 noch eine eigene Sakristei die im Zuge der Umgestaltung des Domes heute als Vorraum dient um einerseits weiterhin dem Dom einen Zugang von Westen aus zu ermoglichen und gleichzeitig den Willibaldschor vor durchlaufenden Besucherstromen zu verschonen um ihn als Gebetsort aufrechtzuerhalten Turme Die beiden romanischen Chorseitenturme sind besonders wegen ihrer Kapellen in den ersten Obergeschossen von baugeschichtlichem Interesse Im Nordturm Hohe 52 Meter liegt die ehemalige Marienkapelle Der Raum ist 9 Meter hoch und wird von einem Kreuzgewolbe mit Rechteckrippen uberdeckt Rundbogen offnen sich zum Ostchor des Domes und zum Querhaus Die Apsis an der Ostseite wurde in die Mauer eingearbeitet und schliesst ebenfalls rundbogig Der Kapellenraum wurde am 10 Juli 1072 vom Salzburger Bischof Gebhardt geweiht Den Zugang vom gleichfalls kreuzgewolbten Untergeschoss ermoglicht eine schmale Steintreppe in der Mauer Der Turm besitzt funf Geschosse unterschiedlicher Hohe und einfacher Rundbogengliederung Die Giebel und der Spitzhelm stammen aus der Gotik Der kleine Erker im Osten der sich noch auf einem Stahlstich von 1845 erkennen lasst wurde bei der Neudeckung im Jahr 1859 abgetragen Die Anlage des Sudturms entspricht im Wesentlichen der des Nordturms der Aufbau ist mit insgesamt 54 Metern jedoch etwa zwei Meter hoher gestaltet Hier liegt im ersten Obergeschoss die ehemalige Michaelskapelle die gleichzeitig mit der Marienkapelle durch den Patriarchen Sieghard von Aquileia geweiht wurde Der Turm wird bis zum dritten Obergeschoss vom Querhaus und den Klausurgebauden Mortuarium umschlossen Beide Turme bestehen aus schmalen Kalkbruchsteinen einheimischer Bruche tragen aber helle Kalkputze Auffallend ist die sorgfaltige Ausfuhrung des Mauerwerks das in deutlichem Gegensatz zur fluchtigeren Ausfuhrung des Willibaldschores steht Kapitelsakristei und Roritzerkapelle Der Ostchor mit der Kapitelsakristei und der Roritzerkapelle Die spatgotische Kapitelsakristei schliesst sich auf der Ostseite der Kirche an den Nordturm an Das vierjochige Sterngewolbe des quadratischen Hauptraumes ruht auf einer runden Mittelsaule Ein ungewohnliches Motiv ist der hangende Schlussstein am Chorbogen Das niedrigere Chorlein ist stark eingezogen also schmaler als der Gesamtbau und springt funfseitig aus Das Rippengewolbe entwickelt sich aus einem Vierpass der Schlussstein zeigt die Wappen des Bistums des Bischofs Johann III von Eych und des Domkapitels Den Aussenbau gliedern die reich verzierten Strebepfeiler mit ihren Blendfeldern Fialen und Wimpergen Das steinerne Dach des Chorleins Roritzerkapelle wird von einer Kreuzblume bekront Der Entwurf der Gesamtanlage wird Matthaus Roritzer zugeschrieben der 1469 und 1473 in Eichstatt nachweisbar ist Moglich ist auch die Beteiligung seines Vaters Konrad bzw Wolfgang Roritzers Die Eichstatter Quellen sprechen nur von einem Meister Mattheis der 1473 nach Munchen an die Frauenkirche berufen wurde Die Sakristei ist nicht offentlich zuganglich und wird seit der Errichtung der neuen gemeinsamen Sakristei von Pfarrei und Kapitel nicht mehr als solche benutzt Sie dient heute zum gemeinsamen Chorgebet des Domkapitels Kreuzgang und Mortuarium Kreuzgang und Mortuarium Grundriss Das Mortuarium Den Kreuzgang und das anschliessende Mortuarium bezeichnete bereits Georg Dehio als glanzende Leistung der Spatgotik Die reichen Gewolbefigurationen und architektonischen Erfindungen liessen auch die Bearbeiter des sonst eher nuchternen Inventarbandes von 1924 ins Schwarmen geraten Besonders die zweischiffige Halle des Mortuariums hat immer Bewunderung erweckt Auch der Innenhof darf zu den besten Leistungen der deutschen Spatgotik gezahlt werden der malerische Reiz der Gesamtanlage gilt den meisten Autoren als unubertroffen Die zweischiffige Anlage ist ein typisches Kennzeichen solcher halbsakraler gotischer Raume Vorbilder fur diese Grablege des Domkapitels waren die alteren Mortuarien in Bamberg und Wurzburg Zwei der sieben stutzenden Saulen wurden besonders aufwandig gestaltet Im Norden lenkt die Schone Saule mit ihrem knorrigen Astwerk die Blicke auf sich im Suden windet sich die Gewundene Saule Bild zum Gewolbe empor Funf der 10 Masswerkfenster besitzen Glasmalereien sign 1502 nach Entwurfen Hans Holbeins d A Dargestellt wurden unter anderem die Kreuzigung Christi das Jungste Gericht und die Schutzmantelmadonna Der zweigeschossige Kreuzgang wird von Strebepfeilern gestutzt bei denen romanische Saulen aus dem 12 Jahrhundert wiederverwendet wurden Sicherlich stammen diese Spolien noch von der hochmittelalterlichen Vorgangeranlage Die reichen Gewolbefigurationen sind im Nordflugel als Springgewolbe gestaltet die Schlusssteine also gegeneinander versetzt Die anderen Joche zeigen Rauten und Sterne die Schlusssteine und Konsolen tragen reichen plastischen Schmuck Zahlreiche Grabplatten sind in die Fussboden und Wandflachen eingelassen Glasgemalde erganzen die Szenerie Zusammen mit der hochgotischen Architektur des Domes ist hier eines der bedeutendsten Ensembles der suddeutschen Gotik entstanden das noch durch die reichen Bestande des angeschlossenen Diozesanmuseums erganzt wird Kreuzgang Nordflugel des Kreuzganges Ostflugel des Kreuzganges Kreuzgang Gewolbejoch Nordost Gewundene Saule im Mortuarium Schone Saule im Mortuarium Ansicht vor der Restaurierung ca 1889 Schone Saule im Mortuarium 2012AusstattungAltare Der Pappenheimer Altar Mittelteil Mittelschrein des Hochaltars im OstchorStatue des hl Willibald Gregor Erhart Als bedeutendster Altar der Domkirche gilt der prachtvolle Pappenheimer Altar um 1495 im ostlichen Querhaus eine Stiftung des Kanonikus Kaspar Marschalk von Pappenheim Der Altaraufbau besteht vollstandig aus heimischem Kalkstein Oberer Schwammkalk und ist ohne die Mensa 9 5 m hoch und uber 2 m breit Im Schrein wird die Kreuzigung geschildert Zahlreiche Figuren begleiten die Szene im Hintergrund sieht man eine Phantasieansicht Jerusalems Die Stadt ist nach einem Holzschnitt von Breitenbach 1486 dargestellt der Motive Dogenpalast aus Venedig und Nurnberg verwendete und diese neben Darstellungen des Felsendomes und der Grabeskirche stellte Als Bekronung steigen funf Baldachine in die Hohe Der Pappenheimer Altar wirkt heute ein wenig abseitsliegend Vor der Entfernung der Chorschranken wurde durch diese eine eigene Kapelle fur den Altar gebildet Der neugotische Hochaltar Ostchor birgt die Holzfiguren des ehemaligen spatgotischen Flugelaltares Funf vom sogenannten Meister des Eichstatter Domhochaltars um 1470 geschaffene uberlebensgrosse Statuen im Schrein zeigen die Madonna auf der Mondsichel sowie die vier Bistumsheiligen Die ebenfalls aus dem Mittelalter stammenden Flugel tragen acht spatgotische Passionsreliefs auch das Sprengwerk ist mittelalterlich Den schlichten Kreuzaltar Volksaltar auf der neuen Altarinsel der Vierung schufen Theo Heiermann und Elmar Hillebrand im Jahr 1975 zuvor befand sich hier zwischen den Chorschranken der sogenannte Pfarreialtar Die zwolf Nebenaltare der Kathedrale entstanden meist als private Stiftungen fur Messfeiern etwa zur Furbitte fur verstorbene Angehorige Als einer der fruhesten Renaissance Altare Deutschlands gilt der Altar fur Dompropst Johannes von Wolfstein gest 1519 im Sudschiff Das Hauptrelief mit der Aufnahme Mariens in den Himmel entstand nach einem Holzschnitt Albrecht Durers Werkstatt Loy Hering um 1519 20 Aus dem Fruhbarock stammt der Olberg oder Laurentius Altar Nordseite in hochbarocken Stilformen prasentiert sich der Magdalenen Altar in seiner Kapelle im Sudschiff Kapelle Stuckausstattung und Altar veranschaulichen die bedeutende Barockausstattung des Domes die sonst der Regotisierung im 19 Jahrhundert zu Opfer gefallen ist Aus dieser Zeit sind noch vier Seitenaltare vorhanden die man allerdings im 20 Jahrhundert mit gotischen und barocken Bildwerken aufwertete So birgt auch der Marien Altar von 1879 Sudschiff eine spatgotische Mondsichelmadonna der Zeit um 1500 die im Volksmund Backermadonna genannt wird Die Flugelreliefs entstanden gegen 1470 und zeigen die hl Barbara und Katharina Die weiteren Altare sind den hll Wunibald und Anna und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht Erst 1912 entstand der neugotische Altar der Kapitelsakristei mit einem Relief der Beweinung Christi um 1480 und weiteren Skulpturen unterschiedlicher Herkunft nicht offentlich zuganglich Ein weiterer Altar der heute nicht mehr existent ist befand sich in der fruheren Sakristei der Willibaldschores Heute ist an dieser Stelle der Zugang zum Vorraum des Domes von Westen her Ambo Von 1976 bis 2014 befand sich ein holzerner beweglicher Ambo im Chorraum der heute in der Kirche Heilig Kreuz in Eichstatt genutzt wird Diese als Provisorium ausgewiesene Losung wurde im Jahr 2014 durch das Domkapitel durch eine umstrittene Kombination aus Osterleuchter Evangelienpult und Ambo des Kunstlers Rudolf Bott ersetzt was zu Protesten der Glaubigen fuhrte ein mediales Echo nach sich zog und nachtragliche Gesprachsabende der Verantwortlichen notwendig machte Im Volksmund wurde der Osterleuchter auch bald als Raketenabschussrampe tituliert Im Zuge der Generalsanierung des Domes von 2019 2025 aber auch aufgrund der anhaltenden Kritik aus der Bevolkerung entschied man sich nach offentlicher Ausschreibung fur eine Neugestaltung des Ambos nach den Planen des Kunstlerburos Lutzenberger Lutzenberger aus Bad Worishofen Grabdenkmaler Epitaph fur Furstbischof Johann Anton von Zehmen 1790 im WillibaldschorHochgrab des seligen Bischofs Gundekar II 1057 75 in der SakramentskapelleDer manieristische Epitaphaltar des Bischofs Martin von Schaumberg 1560 90 im sudlichen Querhaus Uber den Stufen des Willibaldschores erhebt sich das Renaissancegrabmal des Bistumsgrunders des hl Willibald Unter Bischof Gabriel von Eyb schuf vermutlichLoy Hering eines seiner Hauptwerke vollendet 1514 Die Gesamtanlage wurde im Rokoko verandert Erhalten blieb der monumentale Hauptteil mit der lebensgrossen Sitzfigur des Heiligen in einer Muschelnische der hohe Baldachin ist eine Erganzung des 18 Jahrhunderts die Matthias Seybold 1745 nach dem Vorbild des Petrusgrabes Bernini im Petersdom zu Rom schuf Die altere fruhgotische Grabtumba steht jetzt an der Sudseite des Westchores Sie ist in der Form eines gotischen Chorbaues gearbeitet Die Pultdacher der Strebepfeiler tragen grosse Tierkopfe daruber lauft eine Blendgalerie um die Dachflache Zahlreiche Grabmaler und Epitaphaltare der Bischofe und der Domherren stehen an den Pfeilern und Wandflachen Zu den altesten gehoren die Steine der Bischofe Konrad II von Pfeffenhausen 1305 und Johann II von Heideck 1429 sowie die Tumba Gundekars 1075 in dessen Grabkapelle Der Ostchor birgt das Denkmal fur Bischof Johann Konrad von Gemmingen 1595 1612 das zu den bedeutendsten Werken der bayerischen Spatrenaissance gezahlt wird Zuschreibung an Hans Krumpper Nach Entwurfen de Gabrielis entstanden die Grabmaler der Bischofe Marquard II 1637 1685 Johann Euchar 1695 1697 und Franz Ludwig 1725 1736 die alle der Familie der Schenken von Castell angehorten Im nordlichen Querhaus finden sich einige Steine fur Angehorige des Geschlechtes der Marschalle von Pappenheim Loy Hering schuf das Triptychon fur Bischof Christoph Marschall von Pappenheim 1535 39 mit der Beweinung Christi im Mittelfeld Daneben ist das Epitaph fur vier Domherren der Familie von Eyb angebracht um 1483 Die farbige Fassung des spatgotischen Gedenksteins kontrastiert wirkungsvoll mit der Einfarbigkeit des in der Nahe stehenden Pappenheimer Altares Unter einem Kielbogen steht die Gottesmutter mit dem Kind an den Seiten erkennt man die hl Barbara und Katharina Am Pfeilerpaar vor dem Hauptportal wurden im 18 Jahrhundert die Epitaphien fur Dompropst 1770 und den Domherrn aufgestellt 1787 Fur die zweite Seitenkapelle westlich des Portals schuf Loy Hering um 1514 1520 eines der Hauptwerke der Eichstatter Grabmalskunst der Renaissance Bischof Gabriel von Eyb 1496 1535 liess sich noch zu Lebzeiten in einer Muschelnische stehend portratieren In der westlichsten Kapelle wurde 1989 die neue Grablege der Bischofe angelegt Fritz Koenig und Blasius Gerg gestalteten die schlichte Anlage mit dem steinernen Wandepitaph im Jahr 1989 Bisher wurden hier Joseph Kardinal Schroffer 1983 und Alois Brems 1987 bestattet Ursprunglich war die Kapelle Grablege fur die Domherren und Bischofe aus dem Hause der Freiherren von Leonrod Erhalten haben sich davon die Epitaphien fur Kanonikus Friedrich 1539 Hofmeister Albrecht 1543 Werkstatt Loy Hering und Bischof Franz Leopold von Leonrod 1867 1905 Uber dem Westeingang sind die beiden Deckplatten der ehemaligen Hochgraber der Bischofe Konrad II von Pfeffenhausen 1297 1305 und Johann II von Heideck 1415 1429 eingelassen Beide Steine sind farbig gefasst und zeigen die Verstorbenen in Ganzfigur Im Willibaldschor befinden sich die Gedenksteine fur Bischof Eberhard II von Hirnheim 1552 1560 den Domherren Johannes von Stain 1543 Loy Hering nach Albrecht Durer das Gemeinschaftsdenkmal der Bischofe Albrecht II von Hohenrechberg 1429 1445 und Moritz von Hutten 1539 1552 und das klassizistische Epitaph fur Bischof Johann III Freiherr von Zehmen Ignaz Alexander Breitenauer 1790 Bemerkenswert ist die deutsche Inschrift die auf die im Sinne der Aufklarung fortschrittliche Gesinnung des beliebten Kirchenmannes hinweist Vor dem Chorbogen steht der Rotmarmorstein des Bischofs Wilhelm von Reichenau 1464 1496 der als eines der bedeutendsten Bildwerke der Kathedrale gilt Das Hochrelief der Kreuzigung schuf Hans Peuerlin Zu Fussen des Erlosers kniet der Bischof zusammen mit der hl Maria Magdalena Zwei weitere klassizistische Bischofsdenkmaler sind an den Langhauspfeilern vor der modernen Orgel zu sehen Auf einen Entwurf Maurizio Pedettis geht das Epitaph fur Raymund Anton Graf von Strasoldo 1757 1781 zuruck Josef Graf von Stubenberg 1790 1824 war der letzte Furstbischof von Eichstatt Das Grabmal entstand 1828 in den zuruckhaltenden Formen des spaten Klassizismus Peter Schopf und Ferdinand Vellhorn Den Typus des Epitaphaltares reprasentieren die Mahnmale der Bischofe Kaspar von Seckendorff 1590 1595 in seiner Grabkapelle vor dem sudlichen Querhaus und die grosse Renaissanceanlage fur Bischof Martin von Schaumberg 1560 1590 im Querhaus In den dreigeschossigen Aufbau sind Reliefs der Kreuzigung Auferstehung Himmelfahrt und Wiederkunft Christi eingearbeitet Im Giebeldreieck thront Gottvater Das manieristische Werk entstand um 1570 Philipp Sarder also noch zu Lebzeiten des Bischofs Die Namen der Bestatteten verweisen auf die Lage des Bistums an der Grenze der drei bayerischen Stamme Die Wurdentrager entstammten dem bayerischen frankischen und schwabischen Adel des heutigen bayerischen Staatsgebietes Glasfenster Der mittelalterliche Bestand an Glasmalereien im Dom ist nur noch archivalisch belegbar Die erhaltenen Scheiben stammen aus dem 19 Jahrhundert als die Bischofskirche im Sinne der Neugotik umgestaltet wurde Die Fenster des Ostchores schuf im Jahr 1883 nach Entwurfen von Sebastian Mutzl Geschildert werden die Verklarung Christi und die Himmelfahrt Mariens Der zehnteilige Zyklus im Langhaus wurde 1936 auf die figurlichen Teile reduziert Die Darstellungen nehmen Bezug auf die Anrufungen der Lauretanischen Litanei und erinnern so an das Marienpatrozinium der Kathedrale Die Entwurfe von Fritz Geiges 1889 92 ausgefuhrt fugen sich gut in den mittelalterlichen Kirchenraum ein Dem Kunstler gelang die Verbindung hochmittelalterlicher Stilelemente mit zuruckhaltend eingesetzten fruhen Jugendstilformen Die Glasmalereien der Sakramentskapelle schuf Geiges 1897 98 eigentlich fur die bischofliche Hauskapelle Nach der Restaurierung im Jahre 2001 ubertrug man die Darstellungen der Zwolf Apostel in den Dom Sonstige Sehenswurdigkeiten Die Sibotomadonna 1296 im Willibaldschor Die gotische Buchenhuller Madonna um 1430 1440 Nach dem Abbau der Chorschranken vor dem Ostchor wurde eine Verstarkung der Vierungspfeiler notwendig Die Pfeiler mussten mit hohen Betonsockeln unterfangen werden die 1975 mit dekorativen Steingussreliefs von Theo Heiermann Nordpfeiler und Elmar Hillebrand Sudpfeiler verblendet wurden Der Nordpfeiler illustriert zwolf Szenen der alttestamentlichen Heilsgeschichte etwa die Schopfung die Vertreibung aus dem Paradies und die Sintflut Am Sudpfeiler erkennt man als Erganzung zwolf weitere Episoden der neutestamentlichen Heilsgeschichte Neben der Taufe Jesu sind u a die Bergpredigt und die Ruckkehr des verlorenen Sohnes zu sehen Die Sakramentskapelle birgt ein weiteres Hauptwerk Loy Herings Das Kruzifix entstand um 1520 und zeigt Christus mit erhobenem Haupt am Aufbruch in ein neues Leben Seit 1975 hangt das grosse Steinkreuz uber dem modernen Sakramentsaltar Bis 1968 stand dieses Kreuz auf dem sog Pfarreialtar an dessen Stelle sich der heutige Volksaltar befindet An der Sudwand befindet sich eine spatgotische Schutzmantelmadonna um 1520 30 der an der Nordwand eine gleichzeitige Figur Johannes des Taufers beigestellt ist Die Sakramentskapelle wurde erst im Jahre 1971 eingerichtet zuvor war dies die Sakristei der Dompfarrei Orgelprospekt mit Ruckpositiv Von den Einzelskulpturen sind u a die Buchenhuller Madonna um 1430 am sudlichen Vierungspfeiler die fruhgotische Sibotomadonna 1296 im Willibaldschor und die Steinplastiken der Anbetung der Konige um 1590 in der Westvorhalle zu vermerken OrgelVor der Domrenovierung 1971 befanden sich im Dom drei Orgeln der Eichstatter Orgelbauer Bittner Ein Instrument befand sich uber dem Westportal eines uber dem Nordportal und ein weiteres auf der rechten Chorschranke wo auch ein zentraler Spieltisch positioniert war Eine weitere Orgel auf der linken Chorschranke war geplant Die derzeitige Domorgel wurde 1975 von der Orgelbaufirma Sandtner aus Dillingen Donau erbaut und besitzt 68 Register auf 4 Manualen und Pedal I Ruckpositiv C g30 1 Principal 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Viola 0 8 0 4 Octave 0 4 0 5 Spitzflote 0 4 0 6 Octave 0 2 0 7 Feldpfeife 0 2 0 8 Quinte 0 1 1 3 0 9 Sesquialtera II 0 2 2 3 10 Mixtur IV 0 1 11 Dulcian 16 12 Trompete 0 8 13 Krummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g314 Praestant 16 15 Principal 0 8 16 Flauto 0 8 17 Gamba 0 8 18 Quinte 0 5 1 3 19 Octav 0 4 20 Blockflote 0 4 21 Terz 0 3 1 5 22 Quinte 0 2 2 3 23 Octav 0 2 24 Cornett V 0 8 25 Mixtur V 0 1 1 3 26 Mixtur III 0 2 3 27 Trompete 16 28 Trompete 0 8 Cimbelstern III Schwellwerk C g329 Bordun 16 30 Principal 0 8 31 Copel 0 8 32 Salicional 0 8 33 Unda Maris 0 8 34 Octav 0 4 35 Holzflote 0 4 36 Viola 0 4 37 Nasard 0 2 2 3 38 Waldflote 0 2 39 Terz 0 1 3 5 40 None 0 8 9 41 Mixtur VI 0 2 42 Fagott 16 43 Trompette harm 0 8 44 Oboe 0 8 45 Clairon 0 4 Tremulant IV Brustwerk C g346 Gedackt 0 8 47 Quintade 0 8 48 Rohrflote 0 4 49 Principal 0 2 50 Octave 0 1 51 Scharff II III 0 0 1 2 52 Rankett 16 53 Vox humana 0 8 Pedal C f1Grosspedal 0 054 Principal 32 55 Principal 16 56 Octave 0 8 57 Octave 0 4 58 Mixtur VI 0 2 2 3 59 Bombarde 32 60 Posaune 16 61 Trompete 0 8 Kleinpedal62 Subbass 16 63 Spielflote 0 8 64 Nachthorn 0 4 65 Holzpfeiferl 0 2 66 Basszink IV 0 3 1 5 67 Dulcian 16 68 Schalmey 0 4 TremulantKoppeln Normalkoppeln mechanisch I II III II IV I I P II P III P IV P Normalkoppeln elektrisch III I III II IV II IV III Suboktavkoppeln III I III II III III Superoktavkoppeln I P IV PGlockenDer Eichstatter Dom verfugt uber einen Bestand aus 18 Glocken und zahlt damit zu den glockenreichsten Gotteshausern Deutschlands Die Glocken auf Nord und Sudturm verteilt werden nicht zusammen sondern in vier voneinander getrennten Gruppen gelautet Hauptgelaut im Nordturm Die Frauenglocke Anfang 14 Jahrhundert ist die alteste Glocke des Nordturmes Sie wird zum Angelus gelautet ihre Inschrift zitiert aus dem Engel des Herrn Im Jahre 1540 goss der Nurnberger Meister Hans Glockengiesser die Christusglocke oder Unseres Herren Glocke genannt Hallerin Mit ihrem sonoren und kraftigen Klang zeugt sie von der hohen Glockengiesserkunst der einst vielbeschaftigten Nurnberger Giessschule Beide Glocken waren einst Bestandteil des Stiftsgelautes Im Zuge der Gelauteerweiterungen in den Jahren 1966 1975 und 1976 wurde neben mehreren kleineren eine neue uber funf Tonnen schwere grosse Glocke angeschafft die in ihrer Klangfulle der alten Hallerin angeglichen ist An die Stelle der Aveglocke trat im Jahre 2002 die sogenannte Bistumsglocke auf gleicher Tonhohe Nr Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse Durchmesser Gussjahr Giesser1 Dreifaltigkeit A 1 16 5300 kg 1930 mm 1976 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg2 Christus gen Hallerin c 1 16 3800 kg 1775 mm 1540 Hans Glockengiesser Nurnberger Giessschule 3 Johannes der Taufer d 1 16 2321 kg 1500 mm 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg4 Frauenglocke e 6 16 1750 kg 1370 mm Anfang 14 Jh Nurnberger Giessschule evtl Hermann Kessler 5 Josef g 1 16 947 kg 1100 mm 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg6 Magnificat gen Bistumsglocke a 2 16 771 kg 1010 mm 2002 Glockengiesserei Rudolf Perner Passau7 Cacilia h 1 16 692 kg 963 mm 1967 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg8 Bonifatius c 1 16 554 kg 910 mm 1975 Stumpf Glockengiesserei Heidelberg9 Gundekar d 1 16 385 kg 800 mm10 Franz Xaver e 1 16 276 kg 710 mmNebengelaut im Nordturm Die Chorglocke und die Marienglocke wurden 2002 um die Aveglocke an deren statt die Bistumsglocke angeschafft wurde und 2005 um die Benediktsglocke erganzt und in einen separaten Holzglockenstuhl gehangt Dieses Vierergelaut wird ausschliesslich vor Tauffeiern gelautet Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse Durchmesser Gussjahr GiesserAveglocke a 3 16 750 kg 1030 mm um 1500 Nurnberger Giessschule Fam Glockengiesser Chorglocke c 3 16 500 kg 880 mm Anfang 16 Jh Maria d 0 230 kg 700 mm 1671 Caspar Haslauer IngolstadtBenedikt f 9 16 105 kg 560 mm 2005 Rudolf Perner PassauSterbeglocke im Nordturm Die Sterbeglocke genannt Klag wird ausschliesslich gelautet wenn ein Angehoriger der Dompfarrei verstorben ist Sie wurde zu Beginn des 14 Jahrhunderts vermutlich von Hermann Kessler gegossen a 1 16 ca 120 kg 560 mm Pfarrgelaut im Sudturm Die drei Glocken im Sudturm waren eigens bestimmt fur das Lauten zu den Gottesdiensten der Dompfarrei Das Gelaut ist weit uber die Grenzen des Bistums hinaus wegen seiner Klangschonheit bekannt die beiden Glocken von 1256 weisen ein sehr charakteristisches Klangbild auf das aus ihrer besonderen Glockenform sogenannte Rippe herruhrt Im Gelaut zum Requiem von Pfarrangehorigen spiegelt sich noch die ursprungliche Verwendung der Glocken wider Zwei Glocken werden zu Wochentags Vespern je eine Glocke zu Rosenkranzandachten sowie jeden Freitag um 11 Uhr zum Leiden Christi gelautet Name Widmung Schlagton a 435 Hz Masse Durchmesser Gussjahr GiesserWillibald f 2 16 1300 kg 1255 mm 1256 Magister Cunrad Citewar de WircebuMaria g 8 16 900 kg 1120 mm 1299 Magister S ifridus NurnbergMaria as 6 16 550 kg 961 mm 1256 Magister Cunrad Citewar de WircebuSiehe auchListe der Bischofe von Eichstatt Liste der Eichstatter DomherrenLiteraturFranz Xaver Herb Felix Mader Sebastian Mutzl Joseph Schlecht Franz Xaver Thurnhofer Eichstatts Kunst Munchen 1901 S 29 58 Felix Mader Stadt Eichstatt Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 1 R Oldenbourg Munchen 1924 DNB 366496166 S 32 120 Felix Mader Der Dom zu Eichstatt Dr Benno Filser Verlag Augsburg 1929 Gerhard Hirschmann Eichstatt Historischer Atlas von Bayern Munchen 1959 Erich Herzog und Theodor Neuhofer Dom zu Eichstatt 4 Aufl Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1965 Domerneuerung Eichstatt 1971 75 Festgabe zur Wiedereroffnung des Domes in Eichstatt 1975 Walter Sage Die Ausgrabungen in den Domen zu Bamberg und Eichstatt 1969 1972 Sonderdruck aus dem Jahresbericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 17 18 1976 77 1978 Andreas Bauch Der Dom zu Eichstatt Schnell amp Steiner Kunstfuhrer 527 10 Aufl Munchen Zurich 1983 Emanuel Braun Eichstatt Dom und Domschatz Konigstein im Taunus 1986 ISBN 3 7845 4400 2 Jurgen Fabian Der Dom zu Eichstatt Manuskripte zur Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 19 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1989 ISBN 978 3 88462 918 5 Alexander Rauch Stadt Eichstatt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler in Bayern Band I 9 1 Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7954 1004 5 Michael Schmidt Das Mortuarium am Eichstatter Dom Eine architekturhistorische Untersuchung Eichstatt 1996 ISBN 3 9805508 0 X Claudia Grund Bearb Der Dom zu Eichstatt im Wandel 1745 1945 200 Jahre aus der Geschichte einer Kathedrale Katalog Schriften der Universitatsbibliothek Eichstatt Band 42 St Ottilien 1999 ISBN 3 88096 987 6 Claudia Grund Der Dom zu Eichstatt Kunstverlag Fink Lindenberg 2007 ISBN 978 3 89870 293 5 Ludwig Brandl Claudia Grund Peter Stockmann Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton Brandl Regensburg 2021 AusstattungBenno Baumbauer Die Kirche von Eichstatt unter Furstbischof Wilhelm von Reichenau 1464 1496 Selbstverstandnis und visuelle Reprasentation eines spatmittelalterlichen Hochstifts Studia Jagellonica Lipsiensia 21 Wien Koln Weimar 2021 Benno Baumbauer Zur Silbermadonna des Eichstatter Furstbischofs Wilhelm von Reichenau 1464 1496 im Kimbell Art Museum Funktion und stilistische Einordnung In Hans Christoph Dittscheid Doris Gerstel Simone Hespers Hrsg Kunst Kontexte Festschrift fur Heidrun Stein Kecks Schriftenreihe des Erlanger Instituts fur Kunstgeschichte 3 Petersberg 2016 S 51 65 Benno Baumbauer Veit Wirsbergers Pappenheim Retabel und seine Stellung in der niederlandisch oberrheinischen Hofkunst Kaiser Friedrichs III In Jiri Fajt Markus Horsch Hrsg Niederlandische Kunstexporte nach Nord und Ostmitteleuropa vom 14 bis 16 Jahrhundert Forschungen zu ihren Anfangen zur Rolle hofischer Auftraggeber der Kunstler und ihrer Werkstattbetriebe Studia jagellonica lipsiensia 15 Ostfildern 2014 S 247 277 Benno Baumbauer Das Hochaltarretabel In Ludwig Brandl Claudia Grund Peter Stockmann Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton Brandl Regensburg 2021 S 102 113 Digitalisat Benno Baumbauer Das Pappenheim Retabel In Ludwig Brandl Claudia Grund Peter Stockmann Hgg Der Dom zu Eichstatt Mit Fotografien von Anton Brandl Regensburg 2021 S 126 135 DigitalisatWeblinksCommons Dom zu Eichstatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellung des Doms auf der Website des Bistums Eichstatt Dommusik in Eichstatt Dom zu Eichstatt Einzelglocken und Vollgelaute aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube Dom zu Eichstatt Das historische Sudturmgelaut aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube Dom zu Eichstatt Das Nebengelaut im Nordturm aufgenommen in der Glockenstube auf YouTube Virtuelle Prasentation der Glasmalereien im Mortuarium im Open Access Forschungsmodul Glasmalereien im KontextEinzelnachweiseSage Walter Die Domgrabung Eichstatt In Rieder Karl Heinz amp Tillmann Andreas 10 Jahre Stadtkernarchaologie Zwischenbilanz einer Chance Hercynia Verlag Kipfenberg 1992 S 22f Der Bistumsgrunder ist wieder da In Eichstatter Kurier vom 26 September 2017 Zugriff am 27 September 2018 Gesamtsanierung Dom Eichstatt Staatliches Bauamt Ingolstadt Zugriff am 27 September 2018 Der Hohe Dom zu Eichstatt Domsanierung Abgerufen am 21 Oktober 2024 Ende eines Provisoriums 13 Oktober 2022 abgerufen am 21 Oktober 2024 Sakrale Ausstattung Dom Eichstatt Abgerufen am 21 Oktober 2024 deutsch Eichstatt Demonstration gegen Osterleuchter 31 Marz 2015 abgerufen am 21 Oktober 2024 deutsch Offentliches Gesprach uber die Altarraumgestaltung im Eichstatter Dom Abgerufen am 21 Oktober 2024 Proporz und Massstab gelten nicht 3 Oktober 2022 abgerufen am 21 Oktober 2024 Eichstatter Dom Altarraum wird neu gestaltet Abgerufen am 21 Oktober 2024 Zweifel an Loy Herings Urheberschaft der Willibaldfigur Donaukurier vom 2 November 2012 wahrscheinlich von Loy Hering Homepage der Stadt Eichstatt abgerufen am 6 Februar 2018 Selbst Kunsthistoriker der Kirche zweifeln an Loy Hering als Schaffer der Willibaldsfigur Video des Bistums Eichstatt Disposition Domorgel sandtner orgelbau de Martin Seidler Kolner Glocken und Gelaute In Forderverein Romanische Kirchen Koln e V Hrsg Colonia Romanica IV Koln 1989 S 13 Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger Dom Konkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard Stuttgart Normdaten Geografikum GND 4218076 4 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n87949539 VIAF 260145857882723020674 48 891861111111 11 183555555556 Koordinaten 48 53 30 7 N 11 11 0 8 O