Das Eurasische Eichhörnchen Sciurus vulgaris häufig nur als Eichhörnchen bekannt ist ein Nagetier aus der Familie der Hö
Eurasisches Eichhörnchen

Das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), häufig nur als Eichhörnchen bekannt, ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Es ist der einzige natürlich in Mitteleuropa vorkommende Vertreter aus der Gattung der Eichhörnchen und wird zur Unterscheidung von anderen Arten wie dem Kaukasischen Eichhörnchen und dem in Europa eingebürgerten Grauhörnchen auch als Europäisches Eichhörnchen bezeichnet.
Eurasisches Eichhörnchen | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sciurus vulgaris | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Regionale Bezeichnungen des Tieres sind Eichkätzchen, Eichkatz(er)l, Eichkater, überdies – umgesetzt aus der jeweiligen Mundartform – Eicher(li) (Schweiz), Eichhase (Österreich), Baumfuchs (Hessen), Konradchen (Nassau), Eichhalm (Württemberg) sowie niederdeutsch Katteker (Katzeicher) und Ekenaape (Eichenaffe). Zur nicht restlos geklärten Wortherkunft siehe Artikel Eichhörnchen.
Merkmale
Körperbau und Maße
In seinem Körperbau ist das Eichhörnchen an eine baumbewohnende und kletternde Lebensweise angepasst. Es wiegt etwa 200–400 g. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 20–25 cm. Der zweizeilig behaarte, buschige Schwanz ist 15–20 cm lang. Er dient beim Klettern als Balancierhilfe und beim Springen als Steuerruder. Beim Laufen wird der Schwanz stets in der Luft gehalten. Die Geschlechter sind anhand von Größe und Fellfarbe nicht zu unterscheiden.
Eichhörnchen gehören zu den Sohlengängern. Sie haben an den Vorderpfoten vier lange, sehr bewegliche, mit langen gebogenen Krallen ausgestattete Finger. Den verkümmerten Daumen haftet ein winziger Nagelrest an. Die Hinterbeine sind überproportional lang, sehr kräftig und haben jeweils fünf Zehen. Die langen, gebogenen Krallen bieten den Eichhörnchen auch beim schnellen Kopfüber-Klettern an glatten Stämmen guten Halt.
Schädel
Der Schädel des Eichhörnchens ist breit, eben und abgerundet mit einem hohen, weitgehend eiförmigen Hirnschädel und einer kurzen, schmalen und hohen Schnauze. Im Vergleich zum Schädel des Grauhörnchens ist der Schädel des Eichhörnchens kleiner, der Hirnschädel ist höher, die sind länger und schmaler, und die Stirn ist vorne zwischen den Augenhöhlen leicht eingedellt. Vom Kaukasischen Eichhörnchen unterscheidet sich das Eichhörnchen ebenfalls durch den höheren Hirnschädel sowie durch die längere Schnauze, den langen unteren Rand des Jochbogens, der mittig zum hinteren oberen Vorbackenzahn am Oberkiefer ansetzt, und größere Paukenblasen mit zwei statt drei Scheidewänden. Im Gegensatz zum Kaukasischen Eichhörnchen ist zudem die Breite des Unterkieferastes in der Mitte größer als die Länge der Backenzahnreihe.
Abhängig von der Unterart variieren die Schädelmaße des Eichhörnchens über das Verbreitungsgebiet. So nimmt die Größe des Schädels in ganz Eurasien unabhängig von Klimafaktoren von Norden nach Süden zu. In Europa ist diese Beziehung jedoch nicht sehr klar, und in Mitteleuropa wurde eine Größenzunahme von Süden und Westen nach Nordosten festgestellt. Die Condylobasallänge des Eichhörnchens beträgt 44,0–49,3 mm, die Basallänge 40,2–48,4 mm, die zygomatische Breite 29,0–35,2 mm, die Nasalialänge 14,0–18,7 mm und die Länge der oberen Backenzahnreihe 8,5–10,4 mm. Bei Jungtieren scheint der Schädel noch etwas über das erste Jahr hinaus zu wachsen. Ein Geschlechtsdimorphismus in Bezug auf die Schädelmaße besteht nicht.
Gebiss
1 | · | 0 | · | 2 | · | 3 | = 22 |
1 | · | 0 | · | 1 | · | 3 |
Das für Hörnchen typische Gebiss des Eichhörnchens weist in jeder Kieferhälfte einen Nagezahn, zwei Vorbackenzähne oben und einen Vorbackenzahn unten sowie drei Backenzähne auf. Eckzähne sind nicht vorhanden, die Gesamtzahl der Zähne beträgt 22.
Die Größe der Vorbacken- und Backenzähne nimmt von vorne nach hinten zu. Der vordere obere Vorbackenzahn des Eichhörnchens ist klein, stiftförmig, etwas einwärts gerückt, nahezu funktionslos und anders als beim Kaukasischen Eichhörnchen immer in beiden Kieferhälften vorhanden. Der hintere obere Vorbackenzahn entspricht in Form und Größe fast den oberen Backenzähnen. Wie diese weist er zungenseitig einen großen, halbmondförmigen Höcker und backenseitig vier Höcker auf. Von den höheren, zweiten und vierten Höckern ziehen Querleisten zum zungenseitigen Höcker. Am hinteren Vorbackenzahn ersetzt ein gut abgegrenzter Höcker die sonst mit dem vierten Höcker verbundene Leiste, und am hinteren Backenzahn fehlt sie. Der untere Vorbackenzahn und die unteren Backenzähne sind rautenförmig mit eingetieftem Zentrum. An den vier Ecken weisen sie je einen Haupthöcker auf. Vorne und an den beiden Seiten befindet sich je ein kleiner Nebenhöcker, der mit zunehmender Abnutzung verschwindet. Wiltafsky (1978) gibt die Anzahl der Zahnwurzeln beim vorderen oberen Vorbackenzahn mit eins, beim hinteren oberen Vorbackenzahn, bei den oberen Backenzähnen und beim unteren Vorbackenzahn mit drei und bei den unteren Backenzähnen mit vier an. Die Anzahl der Zahnfächer geben Niethammer und Krapp (1978) beim vorderen oberen Vorbackenzahn mit eins, beim unteren Vorbackenzahn mit zwei, beim hinteren oberen Vorbackenzahn, bei den oberen Backenzähnen und beim hinteren unteren Backenzahn mit drei sowie beim vorderen und mittleren unteren Backenzahn mit vier an.
Der hintere obere und der untere Vorbackenzahn haben Vorläufer im Milchgebiss, die im Alter von 16 Wochen ausfallen. Bei Jungtieren ist der hintere obere Vorbackenzahn wesentlich kleiner als die Backenzähne, seine Hinterkante ist stets stark abgenutzt, und er bildet mit der Vorderkante des vorderen oberen Backenzahns eine Kaufläche. Die Abnutzung der Vorbacken- und Backenzähne und das Wachstum des Wurzelzements können ebenfalls zur Altersbestimmung herangezogen werden.
Behaarung und Färbung
Die dichte Behaarung ist kurz, seidig bis gröber (8.000 bis 10.000 Haare pro cm²). Die Länge der Grannenhaare beträgt auf der Nase 3–11 mm (Mittelwert 5,9 mm), am Bauch 13–23 mm (Mittelwert 16,4 mm) und auf dem Rücken 17–23 mm (Mittelwert 22,5 mm). Im Haargrund haben die Haare einen Durchmesser von 0,04 mm, im Bereich der Granne steigt der Durchmesser bis auf 0,12 mm. Die Wollhaare sind unterschiedlich lang, gewellt oder spiralförmig gewunden. Ihr Durchmesser beträgt 0,010–0,015 mm. Sie sind zur Spitze und zur Haarzwiebel hin verjüngt. Die ausgewachsenen Ohrpinselhaare sind 3–5 cm lang, die Schwanzhaare 5–8 cm (gelegentlich auch bis 10 cm) lang.
Die Oberseitenfarbe variiert von Hellrot bis zu Braunschwarz; die Bauchseite ist, sauber abgegrenzt vom Rückenfell, weiß oder cremefarben. Das Winterfell ist wesentlich dichter als das Sommerfell. Im Winter wird die Fellfarbe oft dunkler und kann auch graue Farbtöne annehmen. Im Winterfell haben Eichhörnchen bis zu 3,5 cm lange rotbraune Ohrpinsel. Im Sommerfell sind diese Ohrpinsel klein oder nicht vorhanden. Im Winter sind außerdem die sonst nackten Fußsohlen behaart.
- Mit Sommerfell
- Dunkelbraune Farbvariante
- Im Herbst mit Ohrpinseln
- Mit Winterfell
Albinismus und Melanismus sind auf dem europäischen Kontinent recht häufige Phänomene unter Eichhörnchen.
Das Eichhörnchen wechselt zweimal jährlich das Fell. Der Haarwechsel im Frühjahr verläuft vom Kopf über den Rücken und die Körperseiten bis zu den Hinterschenkeln, der Herbsthaarwechsel verläuft in umgekehrter Richtung, beginnend an der Schwanzwurzel hin zum Kopf. Ohren und Schwanz wechseln ihr Haar nur einmal im Jahr. Zuerst gehen im Frühjahr ein Teil der Grannen und die gesamte Unterwolle des Schwanzes aus. Während des Sommers erneuern sich die Schwanzhaare dann völlig, beginnend von der Mitte, zu den Seiten hin endend. Die Ohrpinselhaare wachsen vom Sommer bis in den Winter hinein. Der Haarwechsel im Frühjahr dauert etwas länger als der Herbsthaarwechsel. Weibchen beginnen den Frühjahrshaarwechsel etwas später als die männlichen Tiere, beim Werfen der Jungen haben sie ihn abgeschlossen.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Eurasischen Eichhörnchens ist paläarktisch und umfasst beinahe ganz Europa einschließlich Großbritanniens und Irlands sowie große Teile von Nordasien vom Ural ostwärts bis an die Pazifikküste in Kamtschatka, der Volksrepublik China und Korea sowie die Inseln Sachalin und Hokkaidō. In Europa fehlt es nur im Südosten Englands sowie im Südwesten Spaniens und dem Süden Portugals und in manchen Regionen Italiens. In der Balkanregion kommt die Art nur sporadisch vor und auf den meisten Inseln des Mittelmeeres ist das Eichhörnchen nicht anzutreffen. In der Türkei umfassen die Vorkommen die europäischen Teile (Ostthrakien) sowie die nordöstliche Türkei.
Eichhörnchen kommen bis in einer Höhe von 2000 Meter, nach anderen Angaben bis 3100 Meter in den Alpen, vor.
Die typischen Lebensräume sind, auf das gesamte Verbreitungsgebiet bezogen, überwiegend boreale Nadelwälder. Nur im europäischen Teil des Verbreitungsgebiets sind Eichhörnchen auch in Laub- und Mischwäldern heimisch. Als Kulturfolger sind sie dort heute in Parks und Gärten häufig zu finden.
Lebensweise
Aktivität
Eichhörnchen sind tagaktiv. Die Tiere klettern sehr geschickt und bewegen sich stoßweise voran, ihre Bewegungen sind sehr schnell und präzise. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen Baumstamm oder eine raue Hausfassade hinauf- oder mit dem Kopf voran hinunterklettern. Wenn sie abwärts klettern, drehen sie ihre hinteren Pfoten nach außen und hinten. Mit einem Sprung können die Tiere leicht Entfernungen von vier bis fünf Metern überbrücken. Eichhörnchen wagen sich wegen ihres geringen Gewichtes auch auf sehr dünne Zweige, dabei bewegen sie sich stets springend vorwärts und sind damit jedem Verfolger absolut überlegen. Auch auf dem Boden bewegen sie sich in Sprüngen, nicht im Galopp wie andere Vierbeiner; dabei sind sie relativ langsam und können leicht von Hunden und Katzen gegriffen, auf Straßen auch von Autos überfahren werden. Immer öfter wird beobachtet, dass Eichhörnchen als deutliche Kulturfolger auch an Hausfassaden herumklettern, sofern es dort mehr als die absolut glatte Wand gibt, und sich auf Balkonen und Dachterrassen füttern lassen bzw. selbst mit Nahrung (z. B. Vogelfutter aus Vogelhäuschen) versorgen.
Zum Schlafen und Ruhen bauen Eichhörnchen Nester, die Kobel genannt werden. Das sind hohlkugelförmige Bauten. Sie werden in einer Astgabel oder an der Basis eines Astes platziert, normalerweise in Höhen über sechs Metern. Der Durchmesser des Nestes beträgt etwa 30–50 cm, während der Innendurchmesser bei 15–20 cm liegt. Der Kobel wird aus Zweigen, Nadeln und Blättern errichtet, innen wird er mit Moosen, Blättern und Gras ausgepolstert. Er ist beinahe wasserdicht; durch die dicke Wandstärke bietet er im Winter einen guten Wärmeschutz. Die Kobel haben mindestens zwei Schlupflöcher, von denen eines immer nach unten weist, weil Eichhörnchen, anders als Vögel, von unten in ihre Behausung gehen.
Der Bau eines Kobels dauert etwa drei bis fünf Tage. Da es recht häufig vorkommt, dass die Tiere wegen Parasitenbefall oder Störungen umziehen müssen, bauen sie zwei bis acht Nester und nutzen alle Nester in unregelmäßigem Wechsel. Dabei wird zwischen Schlafkobeln für die Nacht und Schattenkobeln für Ruhephasen am Tage unterschieden. Auch werden verlassene Höhlen von Spechten gern genutzt, ebenso verlassene Vogelnester als Fundament für den Kobel.
Das Eichhörnchen ist ganzjährig aktiv, es hält keinen echten Winterschlaf. Allerdings kann es in strengen Wintern verminderte Aktivität zeigen, bei der es das Nest nicht verlässt (Winterruhe). In sehr warmen Sommern halten sie in ihren Kobeln ausgiebigen Mittagsschlaf. An heißen Tagen streifen sie dann nur sehr früh am Morgen oder am Abend umher, um sich mit Nahrung zu versorgen.
Raumorganisation
Der Aktionsraum eines Eichhörnchens variiert je nach Gegend. Auf Inseln gibt es Tiere mit Aktionsräumen von unter einem Hektar, während diese im Bayerischen Wald bis 47 ha groß sein können.
Männchen haben größere Aktionsräume als Weibchen. In England betragen die der Männchen 23–40 ha, die der Weibchen 14–26 ha. Die Aktionsräume verschiedener Individuen überschneiden einander. Wenn Weibchen Junge haben, verringern sie die Größe ihres Aktionsraums. Innerhalb dieses Gebiets werden Wege und Aufenthaltsorte mit Urin und mit einem Sekret der Kinndrüsen markiert.
Eichhörnchen bauen ihre Nester (Kobel oder auch Kogel) in der Regel in Form eines kugelförmigen Baus aus Zweigen und Blättern in Baumhöhlen oder Astgabeln. Manchmal werden auch Vogelnistkästen von Eichhörnchen dafür zweckentfremdet. Zudem besitzen Eichhörnchen meistens nicht nur einen solchen Kobel, sondern oft mehrere und bis zu 5 Stück. Diese redundanten Nester sind wegen Fressfeinden, Parasitenbefall oder einer eventuellen Zerstörung durch Mensch oder Natur sinnvoll, um jederzeit über ein adäquates Ausweichquartier zu verfügen.
Sozialverhalten
Eichhörnchen sind meist Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit verfolgen die Männchen die Weibchen innerhalb der Baumkronen. Sie bewohnen ihre Kobel in der Regel alleine.
Eine Ausnahme bildet die Paarungszeit, während der sie sich einen Kobel mit einem Partner teilen können. Im Winter finden sich Eichhörnchen manchmal aber ebenso zusammen, um gemeinsam im Nest zu schlafen und der Kälte zu trotzen.
Innerhalb einer Gruppe dominieren die größeren und älteren Tiere. Männchen sind größeren und älteren Weibchen gegenüber nicht unbedingt dominant, allerdings dominieren sie Weibchen gleicher Größe und gleichen Alters.
Ernährung
Eichhörnchen gehören zu den Allesfressern. Dabei variiert die Nahrung der Tiere je nach Jahreszeit. Sie besteht in erster Linie aus Beeren, Nüssen und anderen Früchten sowie Samen. Daneben werden auch Knospen, Rinde, Baumsaft, Blüten, Flechten, Körner, Pilze, Obst und wirbellose Tiere wie beispielsweise Würmer gefressen. Auch Vogeleier und Jungvögel sowie Insekten, Larven und Schnecken gehören zum Nahrungsspektrum. Typischerweise wird die Nahrung beim Fressen in den Vorderpfoten gehalten.
Eichhörnchen verbrauchen die Samen von bis zu 100 Fichtenzapfen pro Tag; durchschnittlich sind es täglich 80–100 g. Eichhörnchen unterscheiden sich beim Fichtenzapfenschälen von anderen Nagern dadurch, dass sie die Deckschuppen der Zapfen mit ihrer großen Körperkraft einfach abreißen. Dagegen müssen zum Beispiel Mäuse die Schuppen abbeißen, um an die nahrhaften Samen zu gelangen. Eichhörnchen öffnen Haselnüsse und Walnüsse innerhalb weniger Sekunden. Mit den unteren Schneidezähnen nagen sie mit schabenden Bewegungen zunächst ein Loch in die Nuss. Ist das Loch groß genug, setzen sie die unteren Schneidezähne wie einen Hebel ein und sprengen ein Stück Schale heraus. Dies ist ein erlerntes Verhalten; es ist nicht angeboren. Eichhörnchen benötigen zusätzlich aufgenommenes Wasser.
- Eichhörnchen beim Fressen einer Nuss
- Benagte Haselnuss
- Benagte Fichtenzapfen
- Eichhörnchen-Abfallhaufen
- Futterbox für Eichhörnchen, zur Nahrungsergänzung in Wintermonaten
- Tränke auf dem Friedhof
Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den Winter an. Dafür ist es wichtig, dass sie ausreichend Nahrung finden, um die Vorratslager zu füllen. Nicht immer gelingt dies, in strengen Wintern verhungern unter Umständen viele der Tiere. Sie vergraben die Nahrung entweder im Boden, oft in der Nähe von Baumwurzeln, oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat. Im Kobel lagern sie keine Vorräte. Die Einlagerung im Boden erfolgt immer gleich: Loch scharren, Nahrung hineinlegen, zuscharren, die Erde festdrücken, mit der Schnauze nachstoßen.
Im Winter dienen die Vorräte oft als einzige Nahrungsquelle. Werden die eingegrabenen Vorräte vergessen, beginnen die Samen im Frühjahr zu keimen. Deshalb spricht man den Eichhörnchen eine wichtige Rolle bei der Erneuerung und Verjüngung des Waldes zu. Für das Wiederfinden der im Herbst gesammelten Nahrung ist der Geruchssinn sehr wichtig. Auch wenn sich Eichhörnchen einige ihrer vergrabenen Vorräte merken, sind sie doch nicht fähig, sich alle Verstecke einzuprägen.
Das Vergraben von Vorräten ist ein Verhalten, das man vor allem bei den Populationen der europäischen Laub- und Mischwälder findet. In borealen Nadelwäldern fehlt dieses Verhalten meistens, da die immer zur Verfügung stehenden Zapfen als Winternahrung dienen können.
An manchen Orten kommt es infolge Angewöhnung vor, dass freilebende Eichhörnchen dargebotene Nahrung direkt aus der Hand von Menschen fressen, wie beispielsweise beim sogenannten Eichhörnli-Weg in Arosa. Im Leipziger Clara-Zetkin-Park bedienen sich Eichhörnchen ohne Scheu aus den Taschen von auf Parkbänken sitzenden Menschen. Im Park des Pillnitzer Schlosses bei Dresden kann man die Tiere ebenso mit der Hand füttern.
Eichhörnchen fressen Pilze, die für Menschen giftig sind.
Fortpflanzung und Entwicklung
Paarung
Abhängig von Lebensraum und Nahrungsangebot sind ab Ende Dezember Paarungen zu beobachten. Die Männchen werden durch Vaginalsekrete angelockt, die von den brünstigen Weibchen verströmt werden. Bei den Annäherungsversuchen kommt es zu wilden Verfolgungsjagden. Sind die Weibchen noch nicht zur Paarung bereit, kommt es zu Kämpfen.
Sobald das Weibchen paarungsbereit ist, werden die Paarungsjagden zu einem Spiel und es wird ein Eisprung ausgelöst. Vor der Begattung gibt das Weibchen etwas Harn ab. In manchen Fällen kann es jedoch Tage dauern, bis es tatsächlich zur Paarung kommt. Ist es so weit, umklammert das Männchen die Lenden des Weibchens und begattet es von hinten, mit aufgestelltem Schwanz.
In den meisten Jahren gibt es zwei Paarungszeiten, eine im Winter, eine weitere ab dem späten Frühjahr mit Wurf zwischen Mai und August. Stehen am Jahresbeginn zu wenig Nahrungsressourcen zur Verfügung, kann die erste Paarungszeit entfallen. Treffen mehrere Männchen bei einem Weibchen ein, kann es zu aggressivem Verhalten mit Schreien und Bissen kommen. Eichhörnchen sind polygyn – die Männchen verlassen das Weibchen bald wieder und suchen neue Partnerinnen, mit der Aufzucht der Jungen haben sie nichts zu tun. Hält sich ein Männchen bis zur Geburt der Jungen in der Nähe des Weibchens auf, wird es spätestens jetzt vom Weibchen verbissen. Das Männchen wehrt sich selbst dann nicht, wenn es deutlich stärker als das Weibchen ist (Beißhemmung); das Männchen räumt dann kampflos das Feld.
Jungenaufzucht
Nach einer Tragzeit von 38 Tagen kommen ein bis sechs Junge im Kobel zur Welt. Sie sind bei der Geburt nackt, taub und blind (Nesthocker) und haben ein Gewicht von etwa 8,5 g. Die Körperlänge beträgt etwa 6 cm, die Schwanzlänge bis zu 3 cm.
Die jungen Eichhörnchen sind nach drei Wochen vom ersten Haarflaum vollständig bedeckt; gleichzeitig brechen die ersten Zähne durch. Die Jungen öffnen nach 30–32 Tagen die Augen. Zwischen dem 37. und dem 41. Tag brechen die oberen Schneidezähne durch den Kiefer. Nach sechs Wochen verlassen sie erstmals das Nest, nach acht bis zehn Wochen werden sie nicht mehr gesäugt und suchen selbständig nach Nahrung. Bei Gefahr reagieren die Mütter sehr schnell und tragen ihre Jungen im Maul in einen Ausweichkobel.
Die Jungtiere bleiben noch einige Monate in der Nähe des mütterlichen Nestes. Geschlechtsreif werden Eichhörnchen schon nach elf Monaten, doch meistens ziehen sie erst nach zwei Jahren selbst Junge groß. Etwa 80 Prozent der Jungtiere überleben das erste Jahr nicht.
Überlebt ein Eichhörnchen die ersten sechs Monate, verbleibt eine durchschnittliche Lebenserwartung von drei Jahren. Selten werden Eichhörnchen sieben, in Gefangenschaft auch bis zu zehn Jahre alt.
Fressfeinde und Parasiten
Zu den natürlichen Fressfeinden des Eichhörnchens zählt der Baummarder. Er klettert fast so geschickt wie das Eichhörnchen. Während das Eichhörnchen am Tage durch sein geringeres Gewicht im Vorteil ist, überrascht der nachtaktive Baummarder das Eichhörnchen gern im Schlaf. Weitere Feinde sind die Wildkatze, der Uhu, der Habicht und der Mäusebussard. Den Greifvögeln können die Eichhörnchen häufig entkommen, indem sie in kreisenden Bewegungen um den Baumstamm herumlaufen. In höchster Not kann sich das Eichhörnchen aus großer Höhe bis zum Boden fallen lassen, ohne sich zu verletzen. Junge Eichhörnchen fallen in den Kobeln oft Wieseln zum Opfer. In Parks und Gärten ist die Hauskatze der größte Feind des Eichhörnchens.
Eichhörnchen werden von vielen Ektoparasiten befallen. Die wichtigsten sind der (Monopsyllus sciurorum) und die Eichhörnchenlaus (Neohaematopinus sciuri).
Bei Untersuchungen von Eichhörnchen in Großbritannien wurden Erreger der Lepra nachgewiesen, die teilweise auch zu tödlichen Erkrankungen führten. Bei den nachgewiesenen Bakterien Mycobacterium leprae handelt es sich den Untersuchungen der Arbeitsgruppe zufolge wahrscheinlich um einen Stamm, der sich nach einer Epidemie unter Menschen bei den Hörnchen gehalten und entwickelt hat. Neben diesen wurde als zweite Art auch nachgewiesen.
Systematik
Das Eurasische Eichhörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Eichhörnchen (Sciurus) eingeordnet, die heute aus insgesamt 28 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Carl von Linné, der die Art im Jahr 1758 in der 10. Auflage seines Systema Naturae als eine der ersten Hörnchenarten beschrieb und sie auch bereits der von ihm erstbeschriebenen Gattung Sciurus als einer von sechs Nagetiergattungen zuordnete. Diese enthielt neben dem eurasischen Eichhörnchen auch die amerikanischen Fuchshörnchen S. niger und S. cinereus, das Europäische Gleithörnchen (S. volans, heute Pteromys volans), das Atlashörnchen (S. getulus, heute Atlantoxerus getulus), das Streifen-Backenhörnchen (S. striatus, heute Tamias striatus) sowie die nicht zuzuordnende Art Sciurus flavus.
Variationen der Fellfarbe und der Morphologie führten zur Beschreibung von mehr als 40 Unterarten des Eichhörnchens. So ändert sich in Europa die Färbung von Süden nach Norden und Nordosten in ein reineres Grau. In einigen Gegenden kommen gleichzeitig rötliche und schwärzliche Typen vor. Vom Ural aus gesehen, wird das Fell nach Westen flacher und heller, die Färbung ist in Westeuropa und Mitteleuropa rötlich bis dunkelrot. Nach Osten wird das Fell voller und dunkler, am dunkelsten ist es in Ostsibirien. Der taxonomische Status einiger Unterarten ist unsicher, und die Anzahl der anerkannten Unterarten unterscheidet sich von Autor zu Autor. Die folgende Systematik mit 23 Unterarten sowie der Zuordnung einiger Synonyme folgt Thorington und Hoffmann (2005). Die Angaben zur Verbreitung basieren auf Sidorowicz (1971), Wiltafsky (1978), Gromow und Jerbajewa (1995) sowie Hoffmann und Smith (2008).
- S. v. fuscoater in Mitteleuropa und als russus in Frankreich
- S. v. leucourus auf Großbritannien und auf Irland
- S. v. alpinus in Südeuropa mit alpinus, numanitus, infuscatus, segurae und hoffmanni auf der Iberischen Halbinsel sowie italicus auf der Apennin-Halbinsel
- S. v. lilaeus im Westen der Balkanhalbinsel mit lilaeus und ameliae im Süden sowie croaticus im Norden
- S. v. balcanicus im Osten der Balkanhalbinsel
- S. v. vulgaris im Süden der Skandinavischen Halbinsel und als carpathicus in den Karpaten oberhalb von 600 Metern
- S. v. varius im Norden der Skandinavischen Halbinsel, auf der Kola-Halbinsel, in Finnland und in Karelien
- S. v. formosovi im Nordrussischen Tiefland
- S. v. fedjushini im Norden von Belarus und im angrenzenden Russland
- S. v. ukrainicus im Osten der Ukraine und im angrenzenden Russland sowie als kessleri im Süden von Belarus und in der Ukraine
- S. v. ognevi in Zentralrussland bis zum Ural sowie als bashkiricus im Ural und als golzmajeri südöstlich des Urals
- S. v. cinerea
- S. v. exalbidus als argenteus im Westsibirischen Tiefland sowie als kalbinensis im Altai und in Xinjiang
- S. v. altaicus in den Südsibirischen Gebirgen
- S. v. martensi einschließlich jenissejensis im Mittelsibirischen Bergland
- S. v. arcticus einschließlich jacutensis im Südosten Sachas, in Magadan und auf Kamtschatka
- S. v. anadyrensis auf der Tschuktschen-Halbinsel
- S. v. fusconigricans in Daurien und im Norden der Mongolei
- S. v. dulkeiti in Chabarowsk und auf den Schantarinseln
- S. v. rupestris auf Sachalin
- S. v. mantchuricus in der Mandschurei, in der Primorje und auf der Koreanischen Halbinsel
- S. v. chiliensis im Osten Chinas
- S. v. orientis auf Hokkaidō
Status, Bedrohung und Schutz
Genereller Status
Die IUCN (International Union for Conservation of Nature) stuft das Eichhörnchen aufgrund des sehr großen Verbreitungsgebietes und der großen Bestände als nicht gefährdet (Least Concern) ein. Global wird keine Gefährdung der Bestände gesehen, obwohl es regional zu Rückgängen durch Lebensraumverluste und Fragmentierung der verfügbaren Lebensräume kommt.
Vor allem in der Mongolei stellt die starke Bejagung als Pelztier und der Pelzhandel ein potenzielles Risiko für die Eichhörnchenbestände dar.
In Deutschland gehört das Eichhörnchen nach der Bundesartenschutzverordnung als heimische Art zu den „besonders geschützten Arten“. Die Tiere dürfen daher nicht gejagt, gefangen, getötet oder privat gehalten werden. Ebenso dürfen Kobel nicht entfernt und nicht geleert werden.
Konkurrenz durch Grauhörnchen
Das in Großbritannien, Irland und Italien als Neozoon eingebürgerte nordamerikanische Grauhörnchen führt in Regionen gleichen Vorkommens zu einem dramatischen Bestandsrückgang des Europäischen Eichhörnchens aufgrund der Konkurrenz. Das Grauhörnchen ist erfolgreicher als das heimische Eichhörnchen, weil es die im Herbst vergrabenen Nahrungsvorräte mit größerer Sicherheit wiederfindet und dabei außerdem die Vorräte des heimischen Eichhörnchens nutzt. Befürchtet wird, dass ein Vordringen der Grauhörnchen auf dem Kontinent das Eichhörnchen hier weiter zurückdrängen könnte und die Grauhörnchen weite Teile des Verbreitungsgebiets der Eichhörnchen besiedeln könnten. Allerdings gilt die Überlegenheit der Grauhörnchen nur für Laub- und Mischwaldhabitate, in Nadelwäldern dagegen können sich die Eichhörnchen weiter gegen die nordamerikanischen Konkurrenten behaupten.
Hinzu kommt, dass Grauhörnchen nicht durch eine Infektion mit dem Parapoxvirus der Hörnchen an Parapocken erkranken und dass sie das Virus als Reservoirwirte an das Eichhörnchen übertragen, für das diese Virusinfektion oft tödlich ist. Bei Studien in Großbritannien wurde festgestellt, dass mehr als 60 Prozent der Grauhörnchen mit dem Virus infiziert sind und dass die Verdrängung des Eichhörnchens in Gebieten, in denen das Virus festgestellt wurde, etwa 20-mal so schnell stattfindet wie in Gebieten ohne Virusnachweis. In Italien wurde das Virus bislang nicht festgestellt.
Einer irischen Studie zufolge kann eine ausreichende Population von Baummardern die Verdrängung der Europäischen Eichhörnchen durch das Grauhörnchen verhindern. Wissenschaftler vermuten, dass die Europäischen Eichhörnchen vergleichsweise sicherer vor dem Baummarder sind, weil sie flinker sind als die Grauhörnchen und sich zur Nahrungsaufnahme seltener auf dem Boden aufhalten.
Eichhörnchen als Neozoon
Vor allem in Japan, wo das Eichhörnchen nicht heimisch ist, wird es regelmäßig als Haustier eingeführt. Durch eine unkontrollierte Verbreitung stellt es hier ein potenzielles Risiko für die Bestände des Japanischen Eichhörnchens (Sciurus lis) dar, mit dem es sehr nah verwandt ist.
Eichhörnchen in der Kultur
Von der in der Antike verbreiteten Ansicht, dass sich Eichhörnchen mit ihrem gewaltigen Schwanz selber Schatten geben könnten, stammt ihr griechischer (in die wissenschaftliche Gattungsbezeichnung eingegangener) Name σκιοῦρος skiuros („Schattenschwanz“).
In der nordischen Mythologie findet man das Eichhörnchen Ratatöskr, das an der Weltenesche Yggdrasil auf und ab läuft.
Eichhörnchenfelle werden seit alters zur Herstellung von Kleidungsstücken benutzt, die Felle werden als Feh bezeichnet. Die Winterfelle der sibirischen Unterarten des Europäischen Eichhörnchens mit dem blaugrauen Rücken und der weißen Bauchseite galten als besonders wertvoll. Das verarbeitete Fell wird als symbolhaftes Standeskennzeichen als heraldisches Feh in Wappen dargestellt.
Dass Eichhörnchen früher auch gegessen wurden, belegen Funde von Überresten in den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten der Schweiz.
Die Stadt Eckernförde sowie die Gemeinden Westensee und Emkendorf u. a. zeigen das Tier jeweils auf dem Wappen, siehe Eichhörnchen (Wappentier).
Das Eurasische Eichhörnchen ist zusammen mit dem Grauhörnchen Namensgeber des Asteroiden (7334) Sciurus, da diese Tiere in der Umgebung vieler Observatorien vorkommen.
Literatur
- Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012, ISBN 978-1-4214-0469-1, S. 73–76.
- Igor Michailowitsch Gromow, Margarita Alexandrowna Jerbajewa: Mlekopitaiushchie fauny Rossii i sopredelnykh territorii. Zaitseobraznye i gryzuny. (Die Säugetiere Russlands und angrenzender Gebiete. Hasenartige und Nagetiere). Russische Akademie der Wissenschaften, Sankt Petersburg 1995, OCLC 490694051 (russisch, Volltext ( vom 15. März 2005 im Internet Archive) – 520 Seiten, russischer Originaltitel: Млекопитающие фауны России и сопредельных территорий. Зайцеобразные и грызуны).
- Peter W. W. Lurz, John Gurnell, Louise Magris: Sciurus vulgaris. In: Mammalian Species. Nr. 769, 2005, ISSN 1545-1410, S. 1–10 (Volltext als PDF).
- Sibylle Münch: Eichhörnchen. Sciurus vulgaris Linnaeus, 1758. In: Monika Braun, Fritz Dieterlen (Hrsg.): Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4246-5, S. 153–166.
- J. Sidorowicz: Problems of subspecific taxonomy of squirrel (Sciurus vulgaris L.) in Palaearctic. In: Zoologischer Anzeiger. Band 187, 1971, ISSN 0044-5231, S. 123–142.
- Herbert Wiltafsky: Sciurus vulgaris Linnaeus, 1758 – Eichhörnchen. In: Jochen Niethammer, Franz Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 1. Nagetiere I. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1978, ISBN 3-400-00458-8, S. 86–105.
- Josef H. Reichholf, Johann Brandstetter (Illustrator): Das Leben der Eichhörnchen. Hanser, München 2019, ISBN 978-3-446-26407-6.
Weblinks
- waldwissen.net: Eichhörnchen – Kobolde im Wald
- Eichhörnchen Schutz Aktionsgemeinschaft
- Sciurus vulgaris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015-4. Eingestellt von: S. Shar, D. Lkhagvasuren, S. Bertolino, H. Henttonen, B. Kryštufek, H. Meinig, 2002. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- spurenjagd.de: Eichhörnchen – Tierspuren Enzyklopädie
- Dokumentation: Geheimnisvolle Eichhörnchen; 45 min, 3sat Mediathek, verfügbar bis 26. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2024
Einzelnachweise
- Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 18. Aufl., bearb. von Walther Mitzka. Walter de Gruyter, Berlin 1960, S. 154 f.; Schweizerisches Idiotikon, Band I, Sp. 73.
- Wolfgang Gewalt: Das Eichhörnchen. A. Ziemsen Verlag, 1956, ISBN 3-89432-164-4.
- Stefan Bosch, Peter W. W. Lurz: Das Eichhörnchen. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 183). Westarp-Verlag. 1. Auflage, 2011, S. 44, ISBN 978-3-89432-164-2.
- Lurz und Mitarbeiter, 2005 („Form and Function“ S. 3).
- Lurz und Mitarbeiter, 2005 („Diagnosis“ S. 1–2).
- Wiltafsky, 1978 („Beschreibung“ S. 86–87).
- Gromow und Jerbajewa: Obyknowennaja belka – Sciurus (Sciurus) vulgaris. 1995, archiviert vom 19. März 2007; abgerufen am 25. Januar 2013 (russisch). am
- Wiltafsky, 1978 („Diagnose“ S. 87).
- Gromow und Jerbajewa: Rod belki – Sciurus. 1995, archiviert vom 20. März 2007; abgerufen am 25. Januar 2013 (russisch). am
- Lurz und Mitarbeiter, 2005 („General Characters“ S. 2).
- Wiltafsky, 1978 („Merkmalsvariationen“ S. 92–98).
- Münch, 2005 („Beschreibung“ S. 153–156).
- Jochen Niethammer und Franz Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 1. Nagetiere I. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1978, ISBN 3-400-00458-8 (476 Seiten; Abb. 12).
- Heinrich Dathe, Paul Schöps: Pelztieratlas. VEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1986, S. 95–98.
- Sciurus vulgaris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015-4. Eingestellt von: S. Shar, D. Lkhagvasuren, S. Bertolino, H. Henttonen, B. Kryštufek, H. Meinig, 2002. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- Lebensweise von Eichhörnchen. Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- Eichhörnchen: Was brauchen sie zum Nestbau? In: Mein schöner Garten. 26. November 2023, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- So locken Sie Eichhörnchen in den Garten. Mein schöner Garten, 5. November 2023, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- Franz Robiller: Tiere der Nacht. Urania-Verlag, ISBN 3-332-00108-6.
- Videoclip 1 Fütterung am Eichhörnli-Weg Arosa (1957) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Videoclip 2 Fütterung am Eichhörnli-Weg Arosa (1957) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Stefan Bosch, Peter W. W. Lurz: Das Eichhörnchen. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 183). Westarp-Verlag. 1. Auflage, 2011, S. 66, ISBN 978-3-89432-164-2.
- Josef H. Reichholf, S. 79
- Das Eichhörnchen bei Eifelnatur
- Charlotte Avanzi, Jorge del-Pozo, Andrej Benjak, Karen Stevenson, Victor R. Simpson, Philippe Busso, Joyce McLuckie, Chloé Loiseau, Colin Lawton, Janne Schoening, Darren J. Shaw, Jérémie Piton, Lucio Vera-Cabrera, Jesùs S. Velarde-Felix, Fergal McDermott, Stephen V. Gordon, Stewart T. Cole, Anna L. Meredith: Red squirrels in the British Isles are infected with leprosy bacilli. Science 354 (6313), 11. November 2016; S. 744–747, doi:10.1126/science.aah3783.
- Carl von Linné: Systema naturae. 10. Auflage, 1758; Band 1, S. 60, 63–64 (Digitalisat).
- Lurz und Mitarbeiter, 2005 („Context and Content“ S. 1).
- Richard W. Thorington junior und Robert S. Hoffmann: Familie Sciuridae. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 754–818 („Sciurus vulgaris“ S. 764).
- Sidorowicz, 1971. Zitiert in: Lurz und Mitarbeiter, 2005 („Context and Content“ S. 1).
- Wiltafsky, 1978 („Verbreitung“ S. 90–92, Abb. 22).
- Robert S. Hoffmann, Andrew T. Smith: Family Sciuridae. In: Andrew T. Smith, Xie Yan (Hrsg.): A Guide to the Mammals of China. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2008, ISBN 978-0-691-09984-2, S. 172–196 („Eurasian Red Squirrel“ S. 181).
- „Kampf“ der Hörnchen – Grauhörnchen verdrängt Eichhörnchen. Archiviert vom 6. Februar 2012; abgerufen am 31. Januar 2017. am
- FAZ Tierwelt
- Red squirrel finds pine marten a fearsome ally in its fight for survival. The Guardian, 22. Februar 2013, abgerufen am 21. November 2015 (englisch).
- Henry George Liddell, Henry Stuart Jones, Robert Scott: A Greek-English lexicon, A new ed. (9th), rev. and augm. throughout / by Henry Stuart Jones, Oxford, Clarendon Pr. 1951.
- Bernhard Grzimek (Hrsg.): Grzimeks Tierleben, Band 11: Säugetiere 2. dtv-Verlag, 1979, S. 250 ff.
- das im Pelzhandel als „Feh“ bekannte Sibirische Eichhörnchen „Sciurus vulgaris exalbidus“ (Synonyme: S. v. argenteus, S. v. kalbinensis) Eintrag auf www.zoodirektoren.de; abgerufen am 12. November 2017
- 7334 Sciurus (1988 QV). Datenbankeintrag. In: Small-Body Database Lookup. https://ssd.jpl.nasa.gov/, abgerufen am 5. Juli 2024 (englisch).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Eurasisches Eichhörnchen, Was ist Eurasisches Eichhörnchen? Was bedeutet Eurasisches Eichhörnchen?
Das Eurasische Eichhornchen Sciurus vulgaris haufig nur als Eichhornchen bekannt ist ein Nagetier aus der Familie der Hornchen Sciuridae Es ist der einzige naturlich in Mitteleuropa vorkommende Vertreter aus der Gattung der Eichhornchen und wird zur Unterscheidung von anderen Arten wie dem Kaukasischen Eichhornchen und dem in Europa eingeburgerten Grauhornchen auch als Europaisches Eichhornchen bezeichnet Eurasisches EichhornchenEichhornchen Sciurus vulgaris SystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Baum und Gleithornchen Sciurinae Tribus Baumhornchen Sciurini Gattung Eichhornchen Sciurus Art Eurasisches EichhornchenWissenschaftlicher NameSciurus vulgarisLinnaeus 1758 Regionale Bezeichnungen des Tieres sind Eichkatzchen Eichkatz er l Eichkater uberdies umgesetzt aus der jeweiligen Mundartform Eicher li Schweiz Eichhase Osterreich Baumfuchs Hessen Konradchen Nassau Eichhalm Wurttemberg sowie niederdeutsch Katteker Katzeicher und Ekenaape Eichenaffe Zur nicht restlos geklarten Wortherkunft siehe Artikel Eichhornchen MerkmaleKorperbau und Masse Eichhornchen auf einem Wegpfosten In seinem Korperbau ist das Eichhornchen an eine baumbewohnende und kletternde Lebensweise angepasst Es wiegt etwa 200 400 g Die Kopf Rumpf Lange betragt 20 25 cm Der zweizeilig behaarte buschige Schwanz ist 15 20 cm lang Er dient beim Klettern als Balancierhilfe und beim Springen als Steuerruder Beim Laufen wird der Schwanz stets in der Luft gehalten Die Geschlechter sind anhand von Grosse und Fellfarbe nicht zu unterscheiden Die kraftigen Krallen helfen Eichhornchen beim Klettern Eichhornchen gehoren zu den Sohlengangern Sie haben an den Vorderpfoten vier lange sehr bewegliche mit langen gebogenen Krallen ausgestattete Finger Den verkummerten Daumen haftet ein winziger Nagelrest an Die Hinterbeine sind uberproportional lang sehr kraftig und haben jeweils funf Zehen Die langen gebogenen Krallen bieten den Eichhornchen auch beim schnellen Kopfuber Klettern an glatten Stammen guten Halt Schadel Schadel Sammlung Museum Wiesbaden Der Schadel des Eichhornchens ist breit eben und abgerundet mit einem hohen weitgehend eiformigen Hirnschadel und einer kurzen schmalen und hohen Schnauze Im Vergleich zum Schadel des Grauhornchens ist der Schadel des Eichhornchens kleiner der Hirnschadel ist hoher die sind langer und schmaler und die Stirn ist vorne zwischen den Augenhohlen leicht eingedellt Vom Kaukasischen Eichhornchen unterscheidet sich das Eichhornchen ebenfalls durch den hoheren Hirnschadel sowie durch die langere Schnauze den langen unteren Rand des Jochbogens der mittig zum hinteren oberen Vorbackenzahn am Oberkiefer ansetzt und grossere Paukenblasen mit zwei statt drei Scheidewanden Im Gegensatz zum Kaukasischen Eichhornchen ist zudem die Breite des Unterkieferastes in der Mitte grosser als die Lange der Backenzahnreihe Abhangig von der Unterart variieren die Schadelmasse des Eichhornchens uber das Verbreitungsgebiet So nimmt die Grosse des Schadels in ganz Eurasien unabhangig von Klimafaktoren von Norden nach Suden zu In Europa ist diese Beziehung jedoch nicht sehr klar und in Mitteleuropa wurde eine Grossenzunahme von Suden und Westen nach Nordosten festgestellt Die Condylobasallange des Eichhornchens betragt 44 0 49 3 mm die Basallange 40 2 48 4 mm die zygomatische Breite 29 0 35 2 mm die Nasalialange 14 0 18 7 mm und die Lange der oberen Backenzahnreihe 8 5 10 4 mm Bei Jungtieren scheint der Schadel noch etwas uber das erste Jahr hinaus zu wachsen Ein Geschlechtsdimorphismus in Bezug auf die Schadelmasse besteht nicht Gebiss 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel des Eichhornchens Das fur Hornchen typische Gebiss des Eichhornchens weist in jeder Kieferhalfte einen Nagezahn zwei Vorbackenzahne oben und einen Vorbackenzahn unten sowie drei Backenzahne auf Eckzahne sind nicht vorhanden die Gesamtzahl der Zahne betragt 22 Die Grosse der Vorbacken und Backenzahne nimmt von vorne nach hinten zu Der vordere obere Vorbackenzahn des Eichhornchens ist klein stiftformig etwas einwarts geruckt nahezu funktionslos und anders als beim Kaukasischen Eichhornchen immer in beiden Kieferhalften vorhanden Der hintere obere Vorbackenzahn entspricht in Form und Grosse fast den oberen Backenzahnen Wie diese weist er zungenseitig einen grossen halbmondformigen Hocker und backenseitig vier Hocker auf Von den hoheren zweiten und vierten Hockern ziehen Querleisten zum zungenseitigen Hocker Am hinteren Vorbackenzahn ersetzt ein gut abgegrenzter Hocker die sonst mit dem vierten Hocker verbundene Leiste und am hinteren Backenzahn fehlt sie Der untere Vorbackenzahn und die unteren Backenzahne sind rautenformig mit eingetieftem Zentrum An den vier Ecken weisen sie je einen Haupthocker auf Vorne und an den beiden Seiten befindet sich je ein kleiner Nebenhocker der mit zunehmender Abnutzung verschwindet Wiltafsky 1978 gibt die Anzahl der Zahnwurzeln beim vorderen oberen Vorbackenzahn mit eins beim hinteren oberen Vorbackenzahn bei den oberen Backenzahnen und beim unteren Vorbackenzahn mit drei und bei den unteren Backenzahnen mit vier an Die Anzahl der Zahnfacher geben Niethammer und Krapp 1978 beim vorderen oberen Vorbackenzahn mit eins beim unteren Vorbackenzahn mit zwei beim hinteren oberen Vorbackenzahn bei den oberen Backenzahnen und beim hinteren unteren Backenzahn mit drei sowie beim vorderen und mittleren unteren Backenzahn mit vier an Der hintere obere und der untere Vorbackenzahn haben Vorlaufer im Milchgebiss die im Alter von 16 Wochen ausfallen Bei Jungtieren ist der hintere obere Vorbackenzahn wesentlich kleiner als die Backenzahne seine Hinterkante ist stets stark abgenutzt und er bildet mit der Vorderkante des vorderen oberen Backenzahns eine Kauflache Die Abnutzung der Vorbacken und Backenzahne und das Wachstum des Wurzelzements konnen ebenfalls zur Altersbestimmung herangezogen werden Behaarung und Farbung Die dichte Behaarung ist kurz seidig bis grober 8 000 bis 10 000 Haare pro cm Die Lange der Grannenhaare betragt auf der Nase 3 11 mm Mittelwert 5 9 mm am Bauch 13 23 mm Mittelwert 16 4 mm und auf dem Rucken 17 23 mm Mittelwert 22 5 mm Im Haargrund haben die Haare einen Durchmesser von 0 04 mm im Bereich der Granne steigt der Durchmesser bis auf 0 12 mm Die Wollhaare sind unterschiedlich lang gewellt oder spiralformig gewunden Ihr Durchmesser betragt 0 010 0 015 mm Sie sind zur Spitze und zur Haarzwiebel hin verjungt Die ausgewachsenen Ohrpinselhaare sind 3 5 cm lang die Schwanzhaare 5 8 cm gelegentlich auch bis 10 cm lang Die Oberseitenfarbe variiert von Hellrot bis zu Braunschwarz die Bauchseite ist sauber abgegrenzt vom Ruckenfell weiss oder cremefarben Das Winterfell ist wesentlich dichter als das Sommerfell Im Winter wird die Fellfarbe oft dunkler und kann auch graue Farbtone annehmen Im Winterfell haben Eichhornchen bis zu 3 5 cm lange rotbraune Ohrpinsel Im Sommerfell sind diese Ohrpinsel klein oder nicht vorhanden Im Winter sind ausserdem die sonst nackten Fusssohlen behaart Mit Sommerfell Dunkelbraune Farbvariante Im Herbst mit Ohrpinseln Mit Winterfell Albinismus und Melanismus sind auf dem europaischen Kontinent recht haufige Phanomene unter Eichhornchen Das Eichhornchen wechselt zweimal jahrlich das Fell Der Haarwechsel im Fruhjahr verlauft vom Kopf uber den Rucken und die Korperseiten bis zu den Hinterschenkeln der Herbsthaarwechsel verlauft in umgekehrter Richtung beginnend an der Schwanzwurzel hin zum Kopf Ohren und Schwanz wechseln ihr Haar nur einmal im Jahr Zuerst gehen im Fruhjahr ein Teil der Grannen und die gesamte Unterwolle des Schwanzes aus Wahrend des Sommers erneuern sich die Schwanzhaare dann vollig beginnend von der Mitte zu den Seiten hin endend Die Ohrpinselhaare wachsen vom Sommer bis in den Winter hinein Der Haarwechsel im Fruhjahr dauert etwas langer als der Herbsthaarwechsel Weibchen beginnen den Fruhjahrshaarwechsel etwas spater als die mannlichen Tiere beim Werfen der Jungen haben sie ihn abgeschlossen Verbreitung und LebensraumLebensraum der eurasischen Eichhornchen Das Verbreitungsgebiet des Eurasischen Eichhornchens ist palaarktisch und umfasst beinahe ganz Europa einschliesslich Grossbritanniens und Irlands sowie grosse Teile von Nordasien vom Ural ostwarts bis an die Pazifikkuste in Kamtschatka der Volksrepublik China und Korea sowie die Inseln Sachalin und Hokkaidō In Europa fehlt es nur im Sudosten Englands sowie im Sudwesten Spaniens und dem Suden Portugals und in manchen Regionen Italiens In der Balkanregion kommt die Art nur sporadisch vor und auf den meisten Inseln des Mittelmeeres ist das Eichhornchen nicht anzutreffen In der Turkei umfassen die Vorkommen die europaischen Teile Ostthrakien sowie die nordostliche Turkei Eichhornchen kommen bis in einer Hohe von 2000 Meter nach anderen Angaben bis 3100 Meter in den Alpen vor Die typischen Lebensraume sind auf das gesamte Verbreitungsgebiet bezogen uberwiegend boreale Nadelwalder Nur im europaischen Teil des Verbreitungsgebiets sind Eichhornchen auch in Laub und Mischwaldern heimisch Als Kulturfolger sind sie dort heute in Parks und Garten haufig zu finden LebensweiseAktivitat Eichhornchen klettert kopfuberEin Eichhornchen neben seinem KobelEichhornchen transportiert sein Jungtier in TragestarreEichhornchen mit Jungtier Eichhornchen sind tagaktiv Die Tiere klettern sehr geschickt und bewegen sich stossweise voran ihre Bewegungen sind sehr schnell und prazise Dabei spielt es keine Rolle ob sie einen Baumstamm oder eine raue Hausfassade hinauf oder mit dem Kopf voran hinunterklettern Wenn sie abwarts klettern drehen sie ihre hinteren Pfoten nach aussen und hinten Mit einem Sprung konnen die Tiere leicht Entfernungen von vier bis funf Metern uberbrucken Eichhornchen wagen sich wegen ihres geringen Gewichtes auch auf sehr dunne Zweige dabei bewegen sie sich stets springend vorwarts und sind damit jedem Verfolger absolut uberlegen Auch auf dem Boden bewegen sie sich in Sprungen nicht im Galopp wie andere Vierbeiner dabei sind sie relativ langsam und konnen leicht von Hunden und Katzen gegriffen auf Strassen auch von Autos uberfahren werden Immer ofter wird beobachtet dass Eichhornchen als deutliche Kulturfolger auch an Hausfassaden herumklettern sofern es dort mehr als die absolut glatte Wand gibt und sich auf Balkonen und Dachterrassen futtern lassen bzw selbst mit Nahrung z B Vogelfutter aus Vogelhauschen versorgen Zum Schlafen und Ruhen bauen Eichhornchen Nester die Kobel genannt werden Das sind hohlkugelformige Bauten Sie werden in einer Astgabel oder an der Basis eines Astes platziert normalerweise in Hohen uber sechs Metern Der Durchmesser des Nestes betragt etwa 30 50 cm wahrend der Innendurchmesser bei 15 20 cm liegt Der Kobel wird aus Zweigen Nadeln und Blattern errichtet innen wird er mit Moosen Blattern und Gras ausgepolstert Er ist beinahe wasserdicht durch die dicke Wandstarke bietet er im Winter einen guten Warmeschutz Die Kobel haben mindestens zwei Schlupflocher von denen eines immer nach unten weist weil Eichhornchen anders als Vogel von unten in ihre Behausung gehen Der Bau eines Kobels dauert etwa drei bis funf Tage Da es recht haufig vorkommt dass die Tiere wegen Parasiten befall oder Storungen umziehen mussen bauen sie zwei bis acht Nester und nutzen alle Nester in unregelmassigem Wechsel Dabei wird zwischen Schlafkobeln fur die Nacht und Schattenkobeln fur Ruhephasen am Tage unterschieden Auch werden verlassene Hohlen von Spechten gern genutzt ebenso verlassene Vogelnester als Fundament fur den Kobel Das Eichhornchen ist ganzjahrig aktiv es halt keinen echten Winterschlaf Allerdings kann es in strengen Wintern verminderte Aktivitat zeigen bei der es das Nest nicht verlasst Winterruhe In sehr warmen Sommern halten sie in ihren Kobeln ausgiebigen Mittagsschlaf An heissen Tagen streifen sie dann nur sehr fruh am Morgen oder am Abend umher um sich mit Nahrung zu versorgen Raumorganisation Der Aktionsraum eines Eichhornchens variiert je nach Gegend Auf Inseln gibt es Tiere mit Aktionsraumen von unter einem Hektar wahrend diese im Bayerischen Wald bis 47 ha gross sein konnen Mannchen haben grossere Aktionsraume als Weibchen In England betragen die der Mannchen 23 40 ha die der Weibchen 14 26 ha Die Aktionsraume verschiedener Individuen uberschneiden einander Wenn Weibchen Junge haben verringern sie die Grosse ihres Aktionsraums Innerhalb dieses Gebiets werden Wege und Aufenthaltsorte mit Urin und mit einem Sekret der Kinndrusen markiert Eichhornchen bauen ihre Nester Kobel oder auch Kogel in der Regel in Form eines kugelformigen Baus aus Zweigen und Blattern in Baumhohlen oder Astgabeln Manchmal werden auch Vogelnistkasten von Eichhornchen dafur zweckentfremdet Zudem besitzen Eichhornchen meistens nicht nur einen solchen Kobel sondern oft mehrere und bis zu 5 Stuck Diese redundanten Nester sind wegen Fressfeinden Parasitenbefall oder einer eventuellen Zerstorung durch Mensch oder Natur sinnvoll um jederzeit uber ein adaquates Ausweichquartier zu verfugen Sozialverhalten Eichhornchen sind meist Einzelganger Nur zur Paarungszeit verfolgen die Mannchen die Weibchen innerhalb der Baumkronen Sie bewohnen ihre Kobel in der Regel alleine Eine Ausnahme bildet die Paarungszeit wahrend der sie sich einen Kobel mit einem Partner teilen konnen Im Winter finden sich Eichhornchen manchmal aber ebenso zusammen um gemeinsam im Nest zu schlafen und der Kalte zu trotzen Innerhalb einer Gruppe dominieren die grosseren und alteren Tiere Mannchen sind grosseren und alteren Weibchen gegenuber nicht unbedingt dominant allerdings dominieren sie Weibchen gleicher Grosse und gleichen Alters Ernahrung source source source source source source source source Ein Eichhornchen im Berliner Rosengarten frisst ausgelegtes Futter Eichhornchen gehoren zu den Allesfressern Dabei variiert die Nahrung der Tiere je nach Jahreszeit Sie besteht in erster Linie aus Beeren Nussen und anderen Fruchten sowie Samen Daneben werden auch Knospen Rinde Baumsaft Bluten Flechten Korner Pilze Obst und wirbellose Tiere wie beispielsweise Wurmer gefressen Auch Vogeleier und Jungvogel sowie Insekten Larven und Schnecken gehoren zum Nahrungsspektrum Typischerweise wird die Nahrung beim Fressen in den Vorderpfoten gehalten Eichhornchen verbrauchen die Samen von bis zu 100 Fichtenzapfen pro Tag durchschnittlich sind es taglich 80 100 g Eichhornchen unterscheiden sich beim Fichtenzapfenschalen von anderen Nagern dadurch dass sie die Deckschuppen der Zapfen mit ihrer grossen Korperkraft einfach abreissen Dagegen mussen zum Beispiel Mause die Schuppen abbeissen um an die nahrhaften Samen zu gelangen Eichhornchen offnen Haselnusse und Walnusse innerhalb weniger Sekunden Mit den unteren Schneidezahnen nagen sie mit schabenden Bewegungen zunachst ein Loch in die Nuss Ist das Loch gross genug setzen sie die unteren Schneidezahne wie einen Hebel ein und sprengen ein Stuck Schale heraus Dies ist ein erlerntes Verhalten es ist nicht angeboren Eichhornchen benotigen zusatzlich aufgenommenes Wasser Eichhornchen beim Fressen einer Nuss Benagte Haselnuss Benagte Fichtenzapfen Eichhornchen Abfallhaufen Futterbox fur Eichhornchen zur Nahrungserganzung in Wintermonaten Tranke auf dem Friedhof Eichhornchen legen im Herbst Vorrate fur den Winter an Dafur ist es wichtig dass sie ausreichend Nahrung finden um die Vorratslager zu fullen Nicht immer gelingt dies in strengen Wintern verhungern unter Umstanden viele der Tiere Sie vergraben die Nahrung entweder im Boden oft in der Nahe von Baumwurzeln oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat Im Kobel lagern sie keine Vorrate Die Einlagerung im Boden erfolgt immer gleich Loch scharren Nahrung hineinlegen zuscharren die Erde festdrucken mit der Schnauze nachstossen Im Winter dienen die Vorrate oft als einzige Nahrungsquelle Werden die eingegrabenen Vorrate vergessen beginnen die Samen im Fruhjahr zu keimen Deshalb spricht man den Eichhornchen eine wichtige Rolle bei der Erneuerung und Verjungung des Waldes zu Fur das Wiederfinden der im Herbst gesammelten Nahrung ist der Geruchssinn sehr wichtig Auch wenn sich Eichhornchen einige ihrer vergrabenen Vorrate merken sind sie doch nicht fahig sich alle Verstecke einzupragen Zahmes Eichhornchen Das Vergraben von Vorraten ist ein Verhalten das man vor allem bei den Populationen der europaischen Laub und Mischwalder findet In borealen Nadelwaldern fehlt dieses Verhalten meistens da die immer zur Verfugung stehenden Zapfen als Winternahrung dienen konnen An manchen Orten kommt es infolge Angewohnung vor dass freilebende Eichhornchen dargebotene Nahrung direkt aus der Hand von Menschen fressen wie beispielsweise beim sogenannten Eichhornli Weg in Arosa Im Leipziger Clara Zetkin Park bedienen sich Eichhornchen ohne Scheu aus den Taschen von auf Parkbanken sitzenden Menschen Im Park des Pillnitzer Schlosses bei Dresden kann man die Tiere ebenso mit der Hand futtern Eichhornchen fressen Pilze die fur Menschen giftig sind Fortpflanzung und Entwicklung Paarung Abhangig von Lebensraum und Nahrungsangebot sind ab Ende Dezember Paarungen zu beobachten Die Mannchen werden durch Vaginalsekrete angelockt die von den brunstigen Weibchen verstromt werden Bei den Annaherungsversuchen kommt es zu wilden Verfolgungsjagden Sind die Weibchen noch nicht zur Paarung bereit kommt es zu Kampfen Sobald das Weibchen paarungsbereit ist werden die Paarungsjagden zu einem Spiel und es wird ein Eisprung ausgelost Vor der Begattung gibt das Weibchen etwas Harn ab In manchen Fallen kann es jedoch Tage dauern bis es tatsachlich zur Paarung kommt Ist es so weit umklammert das Mannchen die Lenden des Weibchens und begattet es von hinten mit aufgestelltem Schwanz In den meisten Jahren gibt es zwei Paarungszeiten eine im Winter eine weitere ab dem spaten Fruhjahr mit Wurf zwischen Mai und August Stehen am Jahresbeginn zu wenig Nahrungsressourcen zur Verfugung kann die erste Paarungszeit entfallen Treffen mehrere Mannchen bei einem Weibchen ein kann es zu aggressivem Verhalten mit Schreien und Bissen kommen Eichhornchen sind polygyn die Mannchen verlassen das Weibchen bald wieder und suchen neue Partnerinnen mit der Aufzucht der Jungen haben sie nichts zu tun Halt sich ein Mannchen bis zur Geburt der Jungen in der Nahe des Weibchens auf wird es spatestens jetzt vom Weibchen verbissen Das Mannchen wehrt sich selbst dann nicht wenn es deutlich starker als das Weibchen ist Beisshemmung das Mannchen raumt dann kampflos das Feld Jungenaufzucht source source source source source source source Muttertier das drei Jungtiere saugtEichhornchen JungtierEichhornchen mehrere Wochen alt Nach einer Tragzeit von 38 Tagen kommen ein bis sechs Junge im Kobel zur Welt Sie sind bei der Geburt nackt taub und blind Nesthocker und haben ein Gewicht von etwa 8 5 g Die Korperlange betragt etwa 6 cm die Schwanzlange bis zu 3 cm Die jungen Eichhornchen sind nach drei Wochen vom ersten Haarflaum vollstandig bedeckt gleichzeitig brechen die ersten Zahne durch Die Jungen offnen nach 30 32 Tagen die Augen Zwischen dem 37 und dem 41 Tag brechen die oberen Schneidezahne durch den Kiefer Nach sechs Wochen verlassen sie erstmals das Nest nach acht bis zehn Wochen werden sie nicht mehr gesaugt und suchen selbstandig nach Nahrung Bei Gefahr reagieren die Mutter sehr schnell und tragen ihre Jungen im Maul in einen Ausweichkobel Die Jungtiere bleiben noch einige Monate in der Nahe des mutterlichen Nestes Geschlechtsreif werden Eichhornchen schon nach elf Monaten doch meistens ziehen sie erst nach zwei Jahren selbst Junge gross Etwa 80 Prozent der Jungtiere uberleben das erste Jahr nicht Uberlebt ein Eichhornchen die ersten sechs Monate verbleibt eine durchschnittliche Lebenserwartung von drei Jahren Selten werden Eichhornchen sieben in Gefangenschaft auch bis zu zehn Jahre alt Fressfeinde und Parasiten Zu den naturlichen Fressfeinden des Eichhornchens zahlt der Baummarder Er klettert fast so geschickt wie das Eichhornchen Wahrend das Eichhornchen am Tage durch sein geringeres Gewicht im Vorteil ist uberrascht der nachtaktive Baummarder das Eichhornchen gern im Schlaf Weitere Feinde sind die Wildkatze der Uhu der Habicht und der Mausebussard Den Greifvogeln konnen die Eichhornchen haufig entkommen indem sie in kreisenden Bewegungen um den Baumstamm herumlaufen In hochster Not kann sich das Eichhornchen aus grosser Hohe bis zum Boden fallen lassen ohne sich zu verletzen Junge Eichhornchen fallen in den Kobeln oft Wieseln zum Opfer In Parks und Garten ist die Hauskatze der grosste Feind des Eichhornchens Eichhornchen werden von vielen Ektoparasiten befallen Die wichtigsten sind der Monopsyllus sciurorum und die Eichhornchenlaus Neohaematopinus sciuri Bei Untersuchungen von Eichhornchen in Grossbritannien wurden Erreger der Lepra nachgewiesen die teilweise auch zu todlichen Erkrankungen fuhrten Bei den nachgewiesenen Bakterien Mycobacterium leprae handelt es sich den Untersuchungen der Arbeitsgruppe zufolge wahrscheinlich um einen Stamm der sich nach einer Epidemie unter Menschen bei den Hornchen gehalten und entwickelt hat Neben diesen wurde als zweite Art auch nachgewiesen SystematikDas Eurasische Eichhornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Eichhornchen Sciurus eingeordnet die heute aus insgesamt 28 Arten besteht Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Carl von Linne der die Art im Jahr 1758 in der 10 Auflage seines Systema Naturae als eine der ersten Hornchenarten beschrieb und sie auch bereits der von ihm erstbeschriebenen Gattung Sciurus als einer von sechs Nagetiergattungen zuordnete Diese enthielt neben dem eurasischen Eichhornchen auch die amerikanischen Fuchshornchen S niger und S cinereus das Europaische Gleithornchen S volans heute Pteromys volans das Atlashornchen S getulus heute Atlantoxerus getulus das Streifen Backenhornchen S striatus heute Tamias striatus sowie die nicht zuzuordnende Art Sciurus flavus Variationen der Fellfarbe und der Morphologie fuhrten zur Beschreibung von mehr als 40 Unterarten des Eichhornchens So andert sich in Europa die Farbung von Suden nach Norden und Nordosten in ein reineres Grau In einigen Gegenden kommen gleichzeitig rotliche und schwarzliche Typen vor Vom Ural aus gesehen wird das Fell nach Westen flacher und heller die Farbung ist in Westeuropa und Mitteleuropa rotlich bis dunkelrot Nach Osten wird das Fell voller und dunkler am dunkelsten ist es in Ostsibirien Der taxonomische Status einiger Unterarten ist unsicher und die Anzahl der anerkannten Unterarten unterscheidet sich von Autor zu Autor Die folgende Systematik mit 23 Unterarten sowie der Zuordnung einiger Synonyme folgt Thorington und Hoffmann 2005 Die Angaben zur Verbreitung basieren auf Sidorowicz 1971 Wiltafsky 1978 Gromow und Jerbajewa 1995 sowie Hoffmann und Smith 2008 S v fuscoater in Mitteleuropa und als russus in Frankreich S v leucourus auf Grossbritannien und auf Irland S v alpinus in Sudeuropa mit alpinus numanitus infuscatus segurae und hoffmanni auf der Iberischen Halbinsel sowie italicus auf der Apennin Halbinsel S v lilaeus im Westen der Balkanhalbinsel mit lilaeus und ameliae im Suden sowie croaticus im Norden S v balcanicus im Osten der Balkanhalbinsel S v vulgaris im Suden der Skandinavischen Halbinsel und als carpathicus in den Karpaten oberhalb von 600 Metern S v varius im Norden der Skandinavischen Halbinsel auf der Kola Halbinsel in Finnland und in Karelien S v formosovi im Nordrussischen Tiefland S v fedjushini im Norden von Belarus und im angrenzenden Russland S v ukrainicus im Osten der Ukraine und im angrenzenden Russland sowie als kessleri im Suden von Belarus und in der Ukraine S v ognevi in Zentralrussland bis zum Ural sowie als bashkiricus im Ural und als golzmajeri sudostlich des Urals S v cinerea S v exalbidus als argenteus im Westsibirischen Tiefland sowie als kalbinensis im Altai und in Xinjiang S v altaicus in den Sudsibirischen Gebirgen S v martensi einschliesslich jenissejensis im Mittelsibirischen Bergland S v arcticus einschliesslich jacutensis im Sudosten Sachas in Magadan und auf Kamtschatka S v anadyrensis auf der Tschuktschen Halbinsel S v fusconigricans in Daurien und im Norden der Mongolei S v dulkeiti in Chabarowsk und auf den Schantarinseln S v rupestris auf Sachalin S v mantchuricus in der Mandschurei in der Primorje und auf der Koreanischen Halbinsel S v chiliensis im Osten Chinas S v orientis auf HokkaidōStatus Bedrohung und SchutzGenereller Status Die IUCN International Union for Conservation of Nature stuft das Eichhornchen aufgrund des sehr grossen Verbreitungsgebietes und der grossen Bestande als nicht gefahrdet Least Concern ein Global wird keine Gefahrdung der Bestande gesehen obwohl es regional zu Ruckgangen durch Lebensraumverluste und Fragmentierung der verfugbaren Lebensraume kommt Vor allem in der Mongolei stellt die starke Bejagung als Pelztier und der Pelzhandel ein potenzielles Risiko fur die Eichhornchenbestande dar In Deutschland gehort das Eichhornchen nach der Bundesartenschutzverordnung als heimische Art zu den besonders geschutzten Arten Die Tiere durfen daher nicht gejagt gefangen getotet oder privat gehalten werden Ebenso durfen Kobel nicht entfernt und nicht geleert werden Konkurrenz durch Grauhornchen Das Grauhornchen Sciurus carolinensis verdrangt auf den britischen Inseln allmahlich das Europaische Eichhornchen Das in Grossbritannien Irland und Italien als Neozoon eingeburgerte nordamerikanische Grauhornchen fuhrt in Regionen gleichen Vorkommens zu einem dramatischen Bestandsruckgang des Europaischen Eichhornchens aufgrund der Konkurrenz Das Grauhornchen ist erfolgreicher als das heimische Eichhornchen weil es die im Herbst vergrabenen Nahrungsvorrate mit grosserer Sicherheit wiederfindet und dabei ausserdem die Vorrate des heimischen Eichhornchens nutzt Befurchtet wird dass ein Vordringen der Grauhornchen auf dem Kontinent das Eichhornchen hier weiter zuruckdrangen konnte und die Grauhornchen weite Teile des Verbreitungsgebiets der Eichhornchen besiedeln konnten Allerdings gilt die Uberlegenheit der Grauhornchen nur fur Laub und Mischwaldhabitate in Nadelwaldern dagegen konnen sich die Eichhornchen weiter gegen die nordamerikanischen Konkurrenten behaupten Hinzu kommt dass Grauhornchen nicht durch eine Infektion mit dem Parapoxvirus der Hornchen an Parapocken erkranken und dass sie das Virus als Reservoirwirte an das Eichhornchen ubertragen fur das diese Virusinfektion oft todlich ist Bei Studien in Grossbritannien wurde festgestellt dass mehr als 60 Prozent der Grauhornchen mit dem Virus infiziert sind und dass die Verdrangung des Eichhornchens in Gebieten in denen das Virus festgestellt wurde etwa 20 mal so schnell stattfindet wie in Gebieten ohne Virusnachweis In Italien wurde das Virus bislang nicht festgestellt Einer irischen Studie zufolge kann eine ausreichende Population von Baummardern die Verdrangung der Europaischen Eichhornchen durch das Grauhornchen verhindern Wissenschaftler vermuten dass die Europaischen Eichhornchen vergleichsweise sicherer vor dem Baummarder sind weil sie flinker sind als die Grauhornchen und sich zur Nahrungsaufnahme seltener auf dem Boden aufhalten Eichhornchen als Neozoon Vor allem in Japan wo das Eichhornchen nicht heimisch ist wird es regelmassig als Haustier eingefuhrt Durch eine unkontrollierte Verbreitung stellt es hier ein potenzielles Risiko fur die Bestande des Japanischen Eichhornchens Sciurus lis dar mit dem es sehr nah verwandt ist Eichhornchen in der KulturRatatoskr an der Weltenesche Yggdrasil Aus einer islandischen Handschrift des 17 Jahrhunderts Von der in der Antike verbreiteten Ansicht dass sich Eichhornchen mit ihrem gewaltigen Schwanz selber Schatten geben konnten stammt ihr griechischer in die wissenschaftliche Gattungsbezeichnung eingegangener Name skioῦros skiuros Schattenschwanz In der nordischen Mythologie findet man das Eichhornchen Ratatoskr das an der Weltenesche Yggdrasil auf und ab lauft Eichhornchenfelle werden seit alters zur Herstellung von Kleidungsstucken benutzt die Felle werden als Feh bezeichnet Die Winterfelle der sibirischen Unterarten des Europaischen Eichhornchens mit dem blaugrauen Rucken und der weissen Bauchseite galten als besonders wertvoll Das verarbeitete Fell wird als symbolhaftes Standeskennzeichen als heraldisches Feh in Wappen dargestellt Dass Eichhornchen fruher auch gegessen wurden belegen Funde von Uberresten in den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten der Schweiz Die Stadt Eckernforde sowie die Gemeinden Westensee und Emkendorf u a zeigen das Tier jeweils auf dem Wappen siehe Eichhornchen Wappentier Das Eurasische Eichhornchen ist zusammen mit dem Grauhornchen Namensgeber des Asteroiden 7334 Sciurus da diese Tiere in der Umgebung vieler Observatorien vorkommen LiteraturRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 73 76 Igor Michailowitsch Gromow Margarita Alexandrowna Jerbajewa Mlekopitaiushchie fauny Rossii i sopredelnykh territorii Zaitseobraznye i gryzuny Die Saugetiere Russlands und angrenzender Gebiete Hasenartige und Nagetiere Russische Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg 1995 OCLC 490694051 russisch Volltext Memento vom 15 Marz 2005 im Internet Archive 520 Seiten russischer Originaltitel Mlekopitayushie fauny Rossii i sopredelnyh territorij Zajceobraznye i gryzuny Peter W W Lurz John Gurnell Louise Magris Sciurus vulgaris In Mammalian Species Nr 769 2005 ISSN 1545 1410 S 1 10 Volltext als PDF Sibylle Munch Eichhornchen Sciurus vulgaris Linnaeus 1758 In Monika Braun Fritz Dieterlen Hrsg Die Saugetiere Baden Wurttembergs Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart 2005 ISBN 3 8001 4246 5 S 153 166 J Sidorowicz Problems of subspecific taxonomy of squirrel Sciurus vulgaris L in Palaearctic In Zoologischer Anzeiger Band 187 1971 ISSN 0044 5231 S 123 142 Herbert Wiltafsky Sciurus vulgaris Linnaeus 1758 Eichhornchen In Jochen Niethammer Franz Krapp Hrsg Handbuch der Saugetiere Europas Band 1 Nagetiere I Akademische Verlagsgesellschaft Wiesbaden 1978 ISBN 3 400 00458 8 S 86 105 Josef H Reichholf Johann Brandstetter Illustrator Das Leben der Eichhornchen Hanser Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26407 6 WeblinksCommons Eurasisches Eichhornchen Sciurus vulgaris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikispecies Eurasisches Eichhornchen Sciurus vulgaris Artenverzeichnis Wikiquote Eichhornchen Zitate waldwissen net Eichhornchen Kobolde im Wald Eichhornchen Schutz Aktionsgemeinschaft Sciurus vulgaris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von S Shar D Lkhagvasuren S Bertolino H Henttonen B Krystufek H Meinig 2002 Abgerufen am 19 Mai 2016 spurenjagd de Eichhornchen Tierspuren Enzyklopadie Dokumentation Geheimnisvolle Eichhornchen 45 min 3sat Mediathek verfugbar bis 26 Januar 2024 abgerufen am 5 Januar 2024EinzelnachweiseEtymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 18 Aufl bearb von Walther Mitzka Walter de Gruyter Berlin 1960 S 154 f Schweizerisches Idiotikon Band I Sp 73 Wolfgang Gewalt Das Eichhornchen A Ziemsen Verlag 1956 ISBN 3 89432 164 4 Stefan Bosch Peter W W Lurz Das Eichhornchen Die Neue Brehm Bucherei Band 183 Westarp Verlag 1 Auflage 2011 S 44 ISBN 978 3 89432 164 2 Lurz und Mitarbeiter 2005 Form and Function S 3 Lurz und Mitarbeiter 2005 Diagnosis S 1 2 Wiltafsky 1978 Beschreibung S 86 87 Gromow und Jerbajewa Obyknowennaja belka Sciurus Sciurus vulgaris 1995 archiviert vom Original am 19 Marz 2007 abgerufen am 25 Januar 2013 russisch Wiltafsky 1978 Diagnose S 87 Gromow und Jerbajewa Rod belki Sciurus 1995 archiviert vom Original am 20 Marz 2007 abgerufen am 25 Januar 2013 russisch Lurz und Mitarbeiter 2005 General Characters S 2 Wiltafsky 1978 Merkmalsvariationen S 92 98 Munch 2005 Beschreibung S 153 156 Jochen Niethammer und Franz Krapp Hrsg Handbuch der Saugetiere Europas Band 1 Nagetiere I Akademische Verlagsgesellschaft Wiesbaden 1978 ISBN 3 400 00458 8 476 Seiten Abb 12 Heinrich Dathe Paul Schops Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 95 98 Sciurus vulgaris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von S Shar D Lkhagvasuren S Bertolino H Henttonen B Krystufek H Meinig 2002 Abgerufen am 19 Mai 2016 Lebensweise von Eichhornchen Eichhornchen Hilfe Berlin Brandenburg abgerufen am 9 Oktober 2024 Eichhornchen Was brauchen sie zum Nestbau In Mein schoner Garten 26 November 2023 abgerufen am 9 Oktober 2024 So locken Sie Eichhornchen in den Garten Mein schoner Garten 5 November 2023 abgerufen am 9 Oktober 2024 Franz Robiller Tiere der Nacht Urania Verlag ISBN 3 332 00108 6 Videoclip 1 Futterung am Eichhornli Weg Arosa 1957 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Videoclip 2 Futterung am Eichhornli Weg Arosa 1957 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Stefan Bosch Peter W W Lurz Das Eichhornchen Die Neue Brehm Bucherei Band 183 Westarp Verlag 1 Auflage 2011 S 66 ISBN 978 3 89432 164 2 Josef H Reichholf S 79 Das Eichhornchen bei Eifelnatur Charlotte Avanzi Jorge del Pozo Andrej Benjak Karen Stevenson Victor R Simpson Philippe Busso Joyce McLuckie Chloe Loiseau Colin Lawton Janne Schoening Darren J Shaw Jeremie Piton Lucio Vera Cabrera Jesus S Velarde Felix Fergal McDermott Stephen V Gordon Stewart T Cole Anna L Meredith Red squirrels in the British Isles are infected with leprosy bacilli Science 354 6313 11 November 2016 S 744 747 doi 10 1126 science aah3783 Carl von Linne Systema naturae 10 Auflage 1758 Band 1 S 60 63 64 Digitalisat Lurz und Mitarbeiter 2005 Context and Content S 1 Richard W Thorington junior und Robert S Hoffmann Familie Sciuridae In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 S 754 818 Sciurus vulgaris S 764 Sidorowicz 1971 Zitiert in Lurz und Mitarbeiter 2005 Context and Content S 1 Wiltafsky 1978 Verbreitung S 90 92 Abb 22 Robert S Hoffmann Andrew T Smith Family Sciuridae In Andrew T Smith Xie Yan Hrsg A Guide to the Mammals of China Princeton University Press Princeton Oxford 2008 ISBN 978 0 691 09984 2 S 172 196 Eurasian Red Squirrel S 181 Kampf der Hornchen Grauhornchen verdrangt Eichhornchen Archiviert vom Original am 6 Februar 2012 abgerufen am 31 Januar 2017 FAZ Tierwelt Red squirrel finds pine marten a fearsome ally in its fight for survival The Guardian 22 Februar 2013 abgerufen am 21 November 2015 englisch Henry George Liddell Henry Stuart Jones Robert Scott A Greek English lexicon A new ed 9th rev and augm throughout by Henry Stuart Jones Oxford Clarendon Pr 1951 Bernhard Grzimek Hrsg Grzimeks Tierleben Band 11 Saugetiere 2 dtv Verlag 1979 S 250 ff das im Pelzhandel als Feh bekannte Sibirische Eichhornchen Sciurus vulgaris exalbidus Synonyme S v argenteus S v kalbinensis Eintrag auf www zoodirektoren de abgerufen am 12 November 2017 7334 Sciurus 1988 QV Datenbankeintrag In Small Body Database Lookup https ssd jpl nasa gov abgerufen am 5 Juli 2024 englisch