Der Europäische Aal Anguilla anguilla ist eine vom Aussterben bedrohte Art der Aale und in ganz Europa Kleinasien und No
Europäischer Aal

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine vom Aussterben bedrohte Art der Aale und in ganz Europa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet. Er hat einen schlangenförmigen, langgestreckten, drehrunden Körper. Die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden einen durchgängigen Flossensaum. In der dicken Haut sind sehr kleine Rundschuppen eingebettet. Der europäische Aal hat ein oberständiges Maul, das heißt, der Unterkiefer ist etwas länger als der Oberkiefer. Die Färbung der Oberseite kann zwischen schwarz und dunkelgrün, die der Unterseite zwischen gelb (junger, sog. Gelbaal) und weiß (erwachsener, sog. Blankaal) variieren. Erwachsene Weibchen können bis zu 150 cm lang und 6 kg schwer werden, Männchen erreichen nur 60 cm Länge. Solche Größen werden aber extrem selten erreicht, und schon ein Weibchen von einem Meter Länge ist ausgesprochen groß.
Europäischer Aal | ||||||||||||
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Europäischer Aal (Anguilla anguilla) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anguilla anguilla | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Europäische Aal ist in Deutschland 1995, 2009 und 2025 sowie in der Schweiz 2018 zum Fisch des Jahres ernannt worden. Seit den 1970er Jahren ist der Bestand in Europa um 98 Prozent zurückgegangen.
Lebenszyklus und Fortpflanzung
Aale schlüpfen im Atlantik, in der Sargassosee (in der Nähe der Bahamas). Wegen ihrer Form heißen die Aallarven Weidenblattlarven (Leptocephalus-Larve). Etwa drei Jahre brauchen diese Larven, um von der Sargassosee an die europäischen Küsten zu gelangen. Während man früher annahm, dass sie sich dabei passiv vom Golfstrom tragen lassen, weiß man heute, dass die Larven aktiv schwimmen.
Etwa 100 km vor der europäischen Küste beginnt die Metamorphose der Weidenblattlarven zu den ca. 7 cm langen Glasaalen. Im Frühjahr schwimmen sie in zum Teil großen Schwärmen von den europäischen Küsten flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren. Während dieser Zeit heißen sie „Steigaale“, wegen ihrer gelblichen Bauchfärbung auch „Gelbaale“.
In ihren Heimatgewässern wachsen sie die nächsten Jahre zur vollen Größe heran. Weibliche Tiere werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, männliche in einem Alter von 6 bis 9 Jahren. Zum Ablaichen wandern die Tiere im September/Oktober aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft sind: in die Sargassosee. Dabei werden innerhalb eines Jahres teilweise Strecken von über 5000 Kilometern ohne Nahrungsaufnahme gegen den Golfstrom zurückgelegt. Ergebnisse, die per Satellitentelemetrie an Aalen gewonnen wurden, denen satellitenerkennbare Markierungen angebracht wurden, zeigten, dass die Tiere sich während der Wanderung tagsüber in kühlen Wässern zwischen 200 und 1000 Metern Tiefe aufhalten und nachts in wärmeren Oberflächenbereichen schwimmen. Dabei legen sie zwischen Irland und den Bahamas auf den ersten 1300 Kilometern nur 5–25 Kilometer pro Tag zurück, viel weniger als die 35 Kilometer, die nötig wären, um innerhalb eines Jahres die Strecke von 5000 km zu bewältigen. Daraus folgert man, dass die Aale später Wasserströmungen ausnutzen, die ihnen dann eine höhere Tagesgeschwindigkeit ermöglichen – eine Weile nahm man daher auch an, europäische Aale erreichten das Laichgebiet gar nicht und alle Jungaale stammten von amerikanischen Eltern und schwärmten nach beiden Richtungen aus.
Während der letzten Zeit in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück zum Meer verändern sich die Körpermerkmale der Tiere: Ihre ursprüngliche Färbung wechselt von grün-braun zu silbrig-grau, der After zieht sich ein und die Augen vergrößern sich – der Aal wird zum „Blankaal“ bzw. „Silberaal“. Dieser Umwandlungsprozess dauert ca. vier Wochen. In dieser Zeit wird die Nahrungsaufnahme immer weiter eingeschränkt und schließlich ganz eingestellt, denn der Verdauungstrakt bildet sich komplett zurück. Stattdessen entwickeln sich die Geschlechtsorgane, die später die gesamte Leibeshöhle einnehmen. Die Energie für den „Umbau“ des Körpers und für die lange Reise zum Laichort entnehmen die Aale ausschließlich ihren Fettreserven, die sie sich im Laufe der Jahre angefressen haben. Das Fettreservoir wird in den Eingeweiden und unter der Haut gebildet: Aale gehören zu den so genannten „Fettfischen“, denn ihre Körpermasse kann bis zu 30 % aus Fett bestehen.
Das Umfärben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres – dort ist ein silbrig-glänzender Unterbauch weniger auffällig als ein gelber. Auch die vergrößerten Tiefseeaugen der Tiere könnten eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres sein.
Während der Wanderung müssen sich die Aale den erheblichen Änderungen in der Umgebungsosmolarität anpassen. Dabei kommt es zu Umwandlungen in den Kiemenepithelien der Tiere. Dieser Prozess wird insbesondere durch Prolaktin gesteuert, ein Hormon, das beim Menschen vor allem aufgrund seiner Wirkung auf die Milchdrüsensekretion bekannt ist. Aale sind in der Lage, außerhalb des Wassers beachtliche Strecken über feuchtes Land zurückzulegen, denn sie können den lebensnotwendigen Sauerstoff über die Haut aufnehmen.
In der Sargassosee laichen die Tiere ab und sterben. Da Aale sich nur einmal am Ende ihres Lebens fortpflanzen und anschließend sterben, zählen sie zu den semelparen Tierarten. Aale können ein Alter von 50 bis 80 Jahren, in Einzelfällen auch deutlich über 100 Jahren erreichen, wenn sie keine Möglichkeit zum Abwandern haben.
Vom Amerikanischen Aal ist der Europäische Aal äußerlich kaum zu unterscheiden. Dennoch ist eine Hybridisierung – aufgrund von prä- und postzygotischen Barrieren – kaum zu beobachten. Der Europäische und der Amerikanische Aal laichen in der Sargassosee südlich der Bermuda-Inseln zwischen 20° und 30° nördlicher Breite und 80° und 50° westlicher Länge, der Japanische Aal im westlichen Nordpazifik südlich von Japan nahe Guam und der australische Kurzflossen-Aal und der Neuseeland-Aal im zentralen Pazifik zwischen dem Bismarck-Archipel und Fidschi.
Lebensweise
Aale sind insbesondere in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Sie ernähren sich vorwiegend von Würmern, (Klein-)Krebsen, Insektenlarven etc., aber auch von Fischlaich und Fischen. Kleinfische werden aktiv im Mittelwasser und an der Wasseroberfläche gejagt. Dabei erweist sich der Aal als geschickter Jäger.
Der Europäische Aal kommt im Süßwasser in zwei Ernährungsvarianten vor: Die eine ist der Spitzkopfaal, mit schmalem Kopf und spitz zulaufender Schnauze, der sich vorwiegend von Krebsen und anderen Wirbellosen ernährt. Die andere Variante ist der Breitkopfaal, mit breitem Kopf und breiter Schnauze, ein Fischjäger.
Beide Formen existieren auch nebeneinander in den gleichen Gewässern, wobei die prozentuale Verteilung auf die beiden Formen ausschließlich von dem vorherrschenden Nahrungsangebot abhängt. So wird man in Gewässern mit großem Bestand an kleinen Fischen und geringem Bestand an Krebsen bis zu 90 % Breitmaulaale im Verhältnis zu Spitzmaulaalen finden und umgekehrt.
Die oft verbreitete Aussage, Aale seien Aasfresser, resultiert aus ihrem Versteckverhalten, das früher durch das Auslegen von Tierschädeln zum Fang genutzt wurde. Diese Fangmethode wurde in der Blechtrommel von Günter Grass – fachlich falsch – beschrieben. Fischer wissen, dass Aale bestenfalls frisch getötete Köder fressen, niemals aber verweste. Das liegt nicht zuletzt in dem extrem fein ausgebildeten Geruchssinn des Aales begründet. Er ist in der Lage, einzelne Geruchs- oder Geschmacksmoleküle wahrzunehmen. Seine röhrenartig ausgebildeten Nasenlöcher befähigen ihn zudem, eine Geruchsspur in allen drei Dimensionen wahrzunehmen und zu verfolgen (stereoskopisches Riechen).
Wanderung
Aale sind, wie angedeutet, katadrome Wanderfische, was bedeutet, dass sie zum Laichen vom Süßwasser ins Meer ziehen. Die Reise in die Sargassosee dauert ein bis anderthalb Jahre, und sie beginnt in den Wohngewässern der Aale. Im Oktober und November, bei mildem Wetter auch noch im Dezember, werden die Aale unruhig und ziehen in den Abend- und Nachtstunden los, besonders wenn es stürmt und regnet. Anfangs ziehen sie noch sehr aktiv, schlängeln aus den kleinsten Gräben in größere Bäche oder auch aus stehenden, abgeschlossenen Gewässern durch feuchtes Gras in den nächsten Bach oder Fluss. In den großen Strömen wie Rhein, Weser, Ems, Elbe und Oder lassen sie sich energiesparend weitgehend von der Strömung treiben. Dabei schweben sie, S-förmig gekrümmt, im Mittelwasser. In der Mündung angekommen, schwimmen sie wieder aktiv und gehen sofort auf Tiefe.
Während ihrer Wanderung im Meer führen die Blankaale tagesperiodische Vertikalwanderungen aus, d. h. tagsüber schwimmen sie in Tiefen bis zu 1000 m und steigen nachts fast bis an die Wasseroberfläche. Im folgenden Jahr treffen sie dann in der Sargassosee ein, wo sie vermutlich in Tiefen bis zu 2000 m laichen. Nach Paarung und Abgabe der Geschlechtsprodukte sterben sie.
Wissenschaftsgeschichte
Der Lebenszyklus des Europäischen Aales gab den Menschen über viele Jahrhunderte Rätsel auf. Aristoteles war noch davon überzeugt, dass Aale entweder spontan im Schlamm entstünden, sich aus Staub bildeten oder von Erdwürmern geboren werden. Auch die lebendgebärende Aalmutter (Zoarces viviparus), ein kleiner bis mittelgroßer Meeresfisch mit langgestrecktem Körper, erhielt ihren Namen, weil ihr nachgesagt wurde, sie gebäre kleine Aale. Im Mittelalter wurde der Aal häufig den Schlangen zugeordnet oder zumindest behauptet, dass Aale und Schlangen sich paaren würden. Zahlreichen Bestandteilen des Aals wurden in der Volksmedizin heilende Kräfte zugesprochen.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erkannte Giovanni Battista Grassi die durchsichtigen und weidenblattähnlich geformten Fischchen, die bis dahin als Leptocephalus brevirostris wissenschaftlich beschrieben worden waren, als Larvenform der Aale. Da die Jungaale in der Straße von Messina gefangen wurden, vermutete man den Laichgrund der Aale im Mittelmeer. 1904 befand sich der dänische Zoologe Johannes Schmidt auf dem Forschungsschiff Thor, als er bei den Färöer Weidenblattlarven fand. Als er 1912 die Ergebnisse seiner Forschungsreisen publizierte stieß er auf Unglauben. Aber 1922 entdeckte er die bis heute kleinsten Larven nördlich der Bermudas. In den 1970er Jahren begann man Aale mit Transpondern auszustatten, was die Hinweise auf die Sargassosee verstärkte. 2017 konnte man die Azoren als wichtigen Wegpunkt identifizieren und seit etwa 2020 weiß man, dass die Wanderung der Aale von den Azoren zur Sargassosee ca. 1 Jahr dauert.
Der genaue Paarungsprozess konnte bisher nie in freier Wildbahn beobachtet werden. 2013 und 2017 wurden experimentelle Nachweise publiziert, denen zufolge Europäische Aale sich im Erdmagnetfeld orientieren können und folglich einen Magnetsinn besitzen.
Nachdem beim Japanischen Aal das bei einer Bindung an Bilirubin grünlich fluoreszierende Protein UnaG entdeckt wurde, gelang dessen Nachweis auch beim Europäischen Aal.
Gefährdung
Der Europäische Aal gilt inzwischen als stark gefährdet, die IUCN listet die Art als Critically Endangered (vom Aussterben bedroht), die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) haben 2007 die Aufnahme des Europäischen Aals in den Anhang II (schutzbedürftige Arten) des Übereinkommens beschlossen, was von der Europäischen Union 2009 umgesetzt wurde.
Fischfang
Glasaale werden in großen Mengen vor den europäischen Küsten gefangen, um direkt verzehrt oder in Aquakulturen, beispielsweise in Asien, gemästet zu werden. In den letzten Jahren gingen die Fangzahlen dramatisch zurück (laut Greenpeace in den letzten 20 Jahren um 99 %). Zudem werden durch öffentlich geförderte Aal-Besatzmaßnahmen Glasaale in Mündungsbereichen großer Flüsse gefangen und in Binnengewässer eingesetzt, um die Aalbestände zu verbessern. Vom Fischereiökologen Reinhold Hanel wird diese Praxis kritisiert, da viele Tiere (nach einer französischen Studie 40 %) beim Fang und Transport sterben. Inzwischen ist ein lukrativer illegaler Handel mit Glasaalen von Europa nach Asien entstanden.
Schwimmblasenwurm
Der aus dem asiatischen Raum eingeschleppte Schwimmblasenwurm lebt als Larve obligat in Hüpferlingen und wird mit ihnen vom fressenden Aal aufgenommen. Im Aal entwickelt sich der Wurm und wandert in die Schwimmblase, wo er von Epithel- und auch Blutzellen lebt. Die Schwimmblase wird durch den Wurm geschädigt und kann ihre Funktion, das Austarieren des Fisches im Freiwasser, nicht mehr erfüllen. Solange der Aal im Süßwasser lebt, ist er ein Bodenfisch, der nur wenig auf seine Schwimmblase angewiesen ist. Sobald er aber als Blankaal ins Meer wandert, wird die Schwimmblase zu seinem wichtigsten Druckausgleichsorgan. Eine geschädigte Schwimmblase kann aber dem Aal kein freies Schweben im Wasser mehr ermöglichen, so dass der Aal vermehrt Energie ins Schwimmen stecken muss. Diese Energie, die er ausschließlich aus seinen Fettreserven bezieht, reicht dann evtl. nicht mehr für die gesamte Reise aus bzw. fehlt beim späteren Laichgeschäft. Das heißt, dass der Aal während der Reise verhungert bzw. später nicht mehr laicht.
Umweltverschmutzung
Viele Giftstoffe, die in die Flüsse gelangt sind, sind fettlöslich. Der Aal nimmt sie mit seiner Nahrung auf und reichert sie dadurch in seinen Fettvorräten an. Beim Umbau seines Körpers – Abbau der Verdauungsorgane, dafür Aufbau der Geschlechtsorgane – gelangen diese Giftstoffe in die Gonaden und können eine erfolgreiche Reproduktion verhindern.
Wasserkraftwerke
Zwar zeichnet sich der Aal durch ein extrem zähes Wanderverhalten aus, das ihn zu Landgängen befähigt oder ihn sogar glatte Betonwehre überwinden lässt, doch bei der Abwanderung werden die Blankaale in großer Zahl Opfer der Wasserkraftwerke. Sie folgen der Strömung und gelangen dadurch in die Turbinen der Kraftwerke.
Der Europäische Aal hat den Status vom Aussterben bedroht. Schätzungen gehen davon aus, dass es diesen Fisch in 20 bis 30 Jahren in europäischen Gewässern nicht mehr geben wird. Diese Einschätzung basiert auf dem starken Rückgang des Glasaalaufkommens an europäischen Küsten seit Ende der 1970er Jahre (Moriarty & Dekker 1997).
In der Schweiz kommen Aale daher beispielsweise nur noch durch Fischbesatz vor.
Fisch des Jahres
Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und der (SFV) haben den Aal zum Fisch des Jahres in Deutschland 1995, 2009 und 2025 sowie zum Fisch des Jahres in Österreich 2009 und zum Fisch des Jahres in der Schweiz 2018 gewählt. Mit diesen Wahlen soll auf die Gefährdung hingewiesen und für verbesserten Schutz geworben werden.
Aalfang und Bedeutung in der Küche
Die Aalwanderung in der Ostsee durch die dänischen Belte war die Basis für eine bedeutende traditionelle Fischerei mit charakteristischen Netzen (Bundgarn). Meist werden Aale aber in Aalreusen gefangen, die besondere Fallenkonstruktionen darstellen.
Der Aal ist ein beliebter Speisefisch, der sich durch sein extrem fettreiches Fleisch auszeichnet. Aufgrund seines Fettgehaltes eignet er sich besonders zum Räuchern. Er wird aber auch gebraten oder gekocht. Darreichungsformen sind neben Räucheraal der und die Aalsuppe. Als Spezialität im Hannöverschen Raum wird vor allen Dingen Steinhuder Rauchaal auch als „Aal in Gelee“ und „Aal grün“ zubereitet. Die Hamburger Aalsuppe enthält als Zutat Räucheraal. Das Fleisch des Aals besteht größtenteils aus Fett (ca. 70 % ungesättigte Fettsäuren) und ist reich an Proteinen. Wie die meisten Fischarten ist der Aal reich an Vitamin B12 und Vitamin D. Daneben kommen auch Vitamin A, Vitamin B3 und Vitamin E in nennenswerten Mengen vor. Das Blut des Aals enthält ein hämolytisches Gift (Ichthyotoxin), welches allerdings beim Kochen, Braten oder Räuchern neutralisiert wird. Aalblut sollte daher nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Es kann zu Lähmungserscheinungen oder Erbrechen führen.Aalbricken sind kleine Aale, welche zu Bratmarinaden verarbeitet werden.
100 g Aal (roh) enthalten durchschnittlich: | |||||||||
Energie | Wasser | Fett | Eiweiß | Vitamin A | Vitamin B3 | Vitamin B12 | Vitamin D | Vitamin E | |
770 kJ (184 kcal) | 68,3 g | 11,7 g | 18,4 g | 1,04 mg | 3,5 mg | 3 µg | 23 µg | 4 mg |
Die ersten Aalesser waren wohl die Skandinavier, denn in deren Küchenabfällen aus der Zeit zwischen dem Spätpaläolithikum und der Eisenzeit wurden Aalskelette gefunden.
Weblinks
- Europäischer Aal auf Fishbase.org (englisch)
- Ergänzung zur Aal-Wanderung
- Europäischer Aal auf Pivi.de
- Bernhard Kastner: Der Aal - Ein Fisch voller Rätsel Bayern 2 Radiowissen. Ausstrahlung am 29. Oktober 2021 (Podcast)
Einzelnachweise
- K. Aarestrup, F. Okland, M.M. Hansen, D. Righton, P. Gargan, M. Castonguay, L. Bernatchez, P. Howey, H. Sparholt, M. Pedersen, R.S. McKinley: Oceanic spawning migration of the European Eal (Anguilla anguilla). Science, Sep 25, 2009;325:1660.
- Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) BUND, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Hintergrundinformation: Europäischer Flussaal (Anguilla anguilla) ( des vom 12. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , WWF Deutschland und TRAFFIC Germany, Frankfurt am Main 2010.
- ORF.at: Mutmaßlich ältester Aal der Welt verendet vom 8. August 2014, geladen am 13. Mai 2015.
- Melanie Reckordt, Inge Kronberg: Isolation und Hybridisierung beim Europäischen und Amerikanischen Aal: Artbildung. In: Biologie in unserer Zeit. Band 47, Nr. 5, Oktober 2017, ISSN 0045-205X, S. 284–285, doi:10.1002/biuz.201770507 (wiley.com [abgerufen am 17. Januar 2024]).
- Melanie Reckordt, Inge Kronberg: Isolation und Hybridisierung beim Europäischen und Amerikanischen Aal: Artbildung. In: Biologie in unserer Zeit. Band 47, Nr. 5, Oktober 2017, ISSN 0045-205X, S. 284–285, doi:10.1002/biuz.201770507 (wiley.com [abgerufen am 17. Januar 2024]).
- Kathrin Passig, Aleks Scholz: Lexikon des Unwissens. Rowohlt, 2007, ISBN 3-87134-569-5, S. 19–24.
- Caroline M. F. Durif et al.: Magnetic Compass Orientation in the European Eel. In: PLoS ONE. Band 8, Nr. 3, 2013, e59212, doi:10.1371/journal.pone.0059212.
- Lewis C. Naisbett-Jones, Nathan F. Putman et al.: A Magnetic Map Leads Juvenile European Eels to the Gulf Stream. In: Current Biology. Band 27, Nr. 8, 2017, S. 1236–1240, doi:10.1016/j.cub.2017.03.015.
- Monya Baker: First Fluorescent Protein Identified in a Vertebrate Animal. In: Scientific American. 2013, abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
- Anguilla anguilla in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015.4. Eingestellt von: Jacoby, D. & Gollock, M., 2013. Abgerufen am 1. März 2016.
- Ein- und Ausfuhr des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) und seiner Produkte. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 4. Oktober 2018.
- James Prosek: Das geheime Leben der Aale, in National Geographic Heft 11 / 2010, Seiten 82 bis 99, abgerufen am 29. Jan. 2022
- Greenpeace-Studie 2006. Zusammenfassung und Sekundärinformation ohne Hinweis auf die Originalstudie zum Populationsrückgang ( des vom 24. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Weser-Kurier vom Dienstag, den 21. April 2015.
- Der Europäische Aal – eine vom Aussterben bedrohte Fischart. (PDF; 286 KB) Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, 6. Februar 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
- Aal. In: angel-fische.de. Abgerufen am 3. August 2021 (deutsch).
- Todesfalle Wasserkraftwerk In: srf.ch, 31. Januar 2018, abgerufen am 1. Februar 2018.
- Wasserwerk-Turbinen zerfetzen Tausende Aale In: srf.ch, 31. Januar 2017, abgerufen am 1. Februar 2018.
- https://www.zoo.ch/de/naturschutz-tiere/tier-pflanzenlexikon/europaeischer-aal Tierlexikon zum europäischen Aal, Zoo Zürich, abgerufen am 29. Jan. 2022
- DAFV-Pressemitteilung: Fisch des Jahres 2009: Aal (Anguilla anguilla). Deutscher Angelfischerverband, abgerufen am 4. November 2024.
- DAFV-Pressemitteilung: Der Europäische Aal ist „Fisch des Jahres 2025“. Deutscher Angelfischerverband, abgerufen am 4. November 2024.
- Fisch des Jahres 2018 in der Schweiz. In: web.archive.org. Schweizerischer Fischerei-Verband, 2018, archiviert vom 27. Februar 2018; abgerufen am 26. Februar 2018. am
- Vitamingehalt Speiseaal
- A. C. G. Ross: Eel serum or Serum Anguillae Ichthyotoxin In: British Homeopathic Journal, Band 68, Nr. 04, 1979, S. 227–229.
- Inhaltsstoffe und Nährwert Speiseaal
Autor: www.NiNa.Az
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Der Europaische Aal Anguilla anguilla ist eine vom Aussterben bedrohte Art der Aale und in ganz Europa Kleinasien und Nordafrika beheimatet Er hat einen schlangenformigen langgestreckten drehrunden Korper Die Rucken Schwanz und Afterflosse bilden einen durchgangigen Flossensaum In der dicken Haut sind sehr kleine Rundschuppen eingebettet Der europaische Aal hat ein oberstandiges Maul das heisst der Unterkiefer ist etwas langer als der Oberkiefer Die Farbung der Oberseite kann zwischen schwarz und dunkelgrun die der Unterseite zwischen gelb junger sog Gelbaal und weiss erwachsener sog Blankaal variieren Erwachsene Weibchen konnen bis zu 150 cm lang und 6 kg schwer werden Mannchen erreichen nur 60 cm Lange Solche Grossen werden aber extrem selten erreicht und schon ein Weibchen von einem Meter Lange ist ausgesprochen gross Europaischer AalEuropaischer Aal Anguilla anguilla SystematikTeilklasse Echte Knochenfische Teleostei Kohorte ElopomorphaOrdnung Aalartige Anguilliformes Familie AnguillidaeGattung Aale Anguilla Art Europaischer AalWissenschaftlicher NameAnguilla anguilla Linnaeus 1758 Verbreitungsgebiet in EuropaKopf des Aals Der Europaische Aal ist in Deutschland 1995 2009 und 2025 sowie in der Schweiz 2018 zum Fisch des Jahres ernannt worden Seit den 1970er Jahren ist der Bestand in Europa um 98 Prozent zuruckgegangen Lebenszyklus und FortpflanzungLebenslauf der AaleEine Weidenblattlarve Aale schlupfen im Atlantik in der Sargassosee in der Nahe der Bahamas Wegen ihrer Form heissen die Aallarven Weidenblattlarven Leptocephalus Larve Etwa drei Jahre brauchen diese Larven um von der Sargassosee an die europaischen Kusten zu gelangen Wahrend man fruher annahm dass sie sich dabei passiv vom Golfstrom tragen lassen weiss man heute dass die Larven aktiv schwimmen Etwa 100 km vor der europaischen Kuste beginnt die Metamorphose der Weidenblattlarven zu den ca 7 cm langen Glasaalen Im Fruhjahr schwimmen sie in zum Teil grossen Schwarmen von den europaischen Kusten flussaufwarts in die Binnengewasser des Landesinneren Wahrend dieser Zeit heissen sie Steigaale wegen ihrer gelblichen Bauchfarbung auch Gelbaale In ihren Heimatgewassern wachsen sie die nachsten Jahre zur vollen Grosse heran Weibliche Tiere werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif mannliche in einem Alter von 6 bis 9 Jahren Zum Ablaichen wandern die Tiere im September Oktober aus den Gewassern des Landesinneren uber die Flusse dahin zuruck wo sie geschlupft sind in die Sargassosee Dabei werden innerhalb eines Jahres teilweise Strecken von uber 5000 Kilometern ohne Nahrungsaufnahme gegen den Golfstrom zuruckgelegt Ergebnisse die per Satellitentelemetrie an Aalen gewonnen wurden denen satellitenerkennbare Markierungen angebracht wurden zeigten dass die Tiere sich wahrend der Wanderung tagsuber in kuhlen Wassern zwischen 200 und 1000 Metern Tiefe aufhalten und nachts in warmeren Oberflachenbereichen schwimmen Dabei legen sie zwischen Irland und den Bahamas auf den ersten 1300 Kilometern nur 5 25 Kilometer pro Tag zuruck viel weniger als die 35 Kilometer die notig waren um innerhalb eines Jahres die Strecke von 5000 km zu bewaltigen Daraus folgert man dass die Aale spater Wasserstromungen ausnutzen die ihnen dann eine hohere Tagesgeschwindigkeit ermoglichen eine Weile nahm man daher auch an europaische Aale erreichten das Laichgebiet gar nicht und alle Jungaale stammten von amerikanischen Eltern und schwarmten nach beiden Richtungen aus Wahrend der letzten Zeit in den Binnengewassern und auf dem Weg zuruck zum Meer verandern sich die Korpermerkmale der Tiere Ihre ursprungliche Farbung wechselt von grun braun zu silbrig grau der After zieht sich ein und die Augen vergrossern sich der Aal wird zum Blankaal bzw Silberaal Dieser Umwandlungsprozess dauert ca vier Wochen In dieser Zeit wird die Nahrungsaufnahme immer weiter eingeschrankt und schliesslich ganz eingestellt denn der Verdauungstrakt bildet sich komplett zuruck Stattdessen entwickeln sich die Geschlechtsorgane die spater die gesamte Leibeshohle einnehmen Die Energie fur den Umbau des Korpers und fur die lange Reise zum Laichort entnehmen die Aale ausschliesslich ihren Fettreserven die sie sich im Laufe der Jahre angefressen haben Das Fettreservoir wird in den Eingeweiden und unter der Haut gebildet Aale gehoren zu den so genannten Fettfischen denn ihre Korpermasse kann bis zu 30 aus Fett bestehen Das Umfarben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres dort ist ein silbrig glanzender Unterbauch weniger auffallig als ein gelber Auch die vergrosserten Tiefseeaugen der Tiere konnten eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres sein Wahrend der Wanderung mussen sich die Aale den erheblichen Anderungen in der Umgebungsosmolaritat anpassen Dabei kommt es zu Umwandlungen in den Kiemenepithelien der Tiere Dieser Prozess wird insbesondere durch Prolaktin gesteuert ein Hormon das beim Menschen vor allem aufgrund seiner Wirkung auf die Milchdrusensekretion bekannt ist Aale sind in der Lage ausserhalb des Wassers beachtliche Strecken uber feuchtes Land zuruckzulegen denn sie konnen den lebensnotwendigen Sauerstoff uber die Haut aufnehmen In der Sargassosee laichen die Tiere ab und sterben Da Aale sich nur einmal am Ende ihres Lebens fortpflanzen und anschliessend sterben zahlen sie zu den semelparen Tierarten Aale konnen ein Alter von 50 bis 80 Jahren in Einzelfallen auch deutlich uber 100 Jahren erreichen wenn sie keine Moglichkeit zum Abwandern haben Vom Amerikanischen Aal ist der Europaische Aal ausserlich kaum zu unterscheiden Dennoch ist eine Hybridisierung aufgrund von pra und postzygotischen Barrieren kaum zu beobachten Der Europaische und der Amerikanische Aal laichen in der Sargassosee sudlich der Bermuda Inseln zwischen 20 und 30 nordlicher Breite und 80 und 50 westlicher Lange der Japanische Aal im westlichen Nordpazifik sudlich von Japan nahe Guam und der australische Kurzflossen Aal und der Neuseeland Aal im zentralen Pazifik zwischen dem Bismarck Archipel und Fidschi LebensweiseAale sind insbesondere in der Dammerung und in der Nacht aktiv Sie ernahren sich vorwiegend von Wurmern Klein Krebsen Insektenlarven etc aber auch von Fischlaich und Fischen Kleinfische werden aktiv im Mittelwasser und an der Wasseroberflache gejagt Dabei erweist sich der Aal als geschickter Jager Der Europaische Aal kommt im Susswasser in zwei Ernahrungsvarianten vor Die eine ist der Spitzkopfaal mit schmalem Kopf und spitz zulaufender Schnauze der sich vorwiegend von Krebsen und anderen Wirbellosen ernahrt Die andere Variante ist der Breitkopfaal mit breitem Kopf und breiter Schnauze ein Fischjager Beide Formen existieren auch nebeneinander in den gleichen Gewassern wobei die prozentuale Verteilung auf die beiden Formen ausschliesslich von dem vorherrschenden Nahrungsangebot abhangt So wird man in Gewassern mit grossem Bestand an kleinen Fischen und geringem Bestand an Krebsen bis zu 90 Breitmaulaale im Verhaltnis zu Spitzmaulaalen finden und umgekehrt Die oft verbreitete Aussage Aale seien Aasfresser resultiert aus ihrem Versteckverhalten das fruher durch das Auslegen von Tierschadeln zum Fang genutzt wurde Diese Fangmethode wurde in der Blechtrommel von Gunter Grass fachlich falsch beschrieben Fischer wissen dass Aale bestenfalls frisch getotete Koder fressen niemals aber verweste Das liegt nicht zuletzt in dem extrem fein ausgebildeten Geruchssinn des Aales begrundet Er ist in der Lage einzelne Geruchs oder Geschmacksmolekule wahrzunehmen Seine rohrenartig ausgebildeten Nasenlocher befahigen ihn zudem eine Geruchsspur in allen drei Dimensionen wahrzunehmen und zu verfolgen stereoskopisches Riechen WanderungAale sind wie angedeutet katadrome Wanderfische was bedeutet dass sie zum Laichen vom Susswasser ins Meer ziehen Die Reise in die Sargassosee dauert ein bis anderthalb Jahre und sie beginnt in den Wohngewassern der Aale Im Oktober und November bei mildem Wetter auch noch im Dezember werden die Aale unruhig und ziehen in den Abend und Nachtstunden los besonders wenn es sturmt und regnet Anfangs ziehen sie noch sehr aktiv schlangeln aus den kleinsten Graben in grossere Bache oder auch aus stehenden abgeschlossenen Gewassern durch feuchtes Gras in den nachsten Bach oder Fluss In den grossen Stromen wie Rhein Weser Ems Elbe und Oder lassen sie sich energiesparend weitgehend von der Stromung treiben Dabei schweben sie S formig gekrummt im Mittelwasser In der Mundung angekommen schwimmen sie wieder aktiv und gehen sofort auf Tiefe Wahrend ihrer Wanderung im Meer fuhren die Blankaale tagesperiodische Vertikalwanderungen aus d h tagsuber schwimmen sie in Tiefen bis zu 1000 m und steigen nachts fast bis an die Wasseroberflache Im folgenden Jahr treffen sie dann in der Sargassosee ein wo sie vermutlich in Tiefen bis zu 2000 m laichen Nach Paarung und Abgabe der Geschlechtsprodukte sterben sie WissenschaftsgeschichteEdouard Manet 1864 Der Lebenszyklus des Europaischen Aales gab den Menschen uber viele Jahrhunderte Ratsel auf Aristoteles war noch davon uberzeugt dass Aale entweder spontan im Schlamm entstunden sich aus Staub bildeten oder von Erdwurmern geboren werden Auch die lebendgebarende Aalmutter Zoarces viviparus ein kleiner bis mittelgrosser Meeresfisch mit langgestrecktem Korper erhielt ihren Namen weil ihr nachgesagt wurde sie gebare kleine Aale Im Mittelalter wurde der Aal haufig den Schlangen zugeordnet oder zumindest behauptet dass Aale und Schlangen sich paaren wurden Zahlreichen Bestandteilen des Aals wurden in der Volksmedizin heilende Krafte zugesprochen Erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts erkannte Giovanni Battista Grassi die durchsichtigen und weidenblattahnlich geformten Fischchen die bis dahin als Leptocephalus brevirostris wissenschaftlich beschrieben worden waren als Larvenform der Aale Da die Jungaale in der Strasse von Messina gefangen wurden vermutete man den Laichgrund der Aale im Mittelmeer 1904 befand sich der danische Zoologe Johannes Schmidt auf dem Forschungsschiff Thor als er bei den Faroer Weidenblattlarven fand Als er 1912 die Ergebnisse seiner Forschungsreisen publizierte stiess er auf Unglauben Aber 1922 entdeckte er die bis heute kleinsten Larven nordlich der Bermudas In den 1970er Jahren begann man Aale mit Transpondern auszustatten was die Hinweise auf die Sargassosee verstarkte 2017 konnte man die Azoren als wichtigen Wegpunkt identifizieren und seit etwa 2020 weiss man dass die Wanderung der Aale von den Azoren zur Sargassosee ca 1 Jahr dauert Der genaue Paarungsprozess konnte bisher nie in freier Wildbahn beobachtet werden 2013 und 2017 wurden experimentelle Nachweise publiziert denen zufolge Europaische Aale sich im Erdmagnetfeld orientieren konnen und folglich einen Magnetsinn besitzen Nachdem beim Japanischen Aal das bei einer Bindung an Bilirubin grunlich fluoreszierende Protein UnaG entdeckt wurde gelang dessen Nachweis auch beim Europaischen Aal GefahrdungDer Europaische Aal gilt inzwischen als stark gefahrdet die IUCN listet die Art als Critically Endangered vom Aussterben bedroht die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzubereinkommens CITES haben 2007 die Aufnahme des Europaischen Aals in den Anhang II schutzbedurftige Arten des Ubereinkommens beschlossen was von der Europaischen Union 2009 umgesetzt wurde Fischfang Glasaale werden in grossen Mengen vor den europaischen Kusten gefangen um direkt verzehrt oder in Aquakulturen beispielsweise in Asien gemastet zu werden In den letzten Jahren gingen die Fangzahlen dramatisch zuruck laut Greenpeace in den letzten 20 Jahren um 99 Zudem werden durch offentlich geforderte Aal Besatzmassnahmen Glasaale in Mundungsbereichen grosser Flusse gefangen und in Binnengewasser eingesetzt um die Aalbestande zu verbessern Vom Fischereiokologen Reinhold Hanel wird diese Praxis kritisiert da viele Tiere nach einer franzosischen Studie 40 beim Fang und Transport sterben Inzwischen ist ein lukrativer illegaler Handel mit Glasaalen von Europa nach Asien entstanden Schwimmblasenwurm Der aus dem asiatischen Raum eingeschleppte Schwimmblasenwurm lebt als Larve obligat in Hupferlingen und wird mit ihnen vom fressenden Aal aufgenommen Im Aal entwickelt sich der Wurm und wandert in die Schwimmblase wo er von Epithel und auch Blutzellen lebt Die Schwimmblase wird durch den Wurm geschadigt und kann ihre Funktion das Austarieren des Fisches im Freiwasser nicht mehr erfullen Solange der Aal im Susswasser lebt ist er ein Bodenfisch der nur wenig auf seine Schwimmblase angewiesen ist Sobald er aber als Blankaal ins Meer wandert wird die Schwimmblase zu seinem wichtigsten Druckausgleichsorgan Eine geschadigte Schwimmblase kann aber dem Aal kein freies Schweben im Wasser mehr ermoglichen so dass der Aal vermehrt Energie ins Schwimmen stecken muss Diese Energie die er ausschliesslich aus seinen Fettreserven bezieht reicht dann evtl nicht mehr fur die gesamte Reise aus bzw fehlt beim spateren Laichgeschaft Das heisst dass der Aal wahrend der Reise verhungert bzw spater nicht mehr laicht Umweltverschmutzung Viele Giftstoffe die in die Flusse gelangt sind sind fettloslich Der Aal nimmt sie mit seiner Nahrung auf und reichert sie dadurch in seinen Fettvorraten an Beim Umbau seines Korpers Abbau der Verdauungsorgane dafur Aufbau der Geschlechtsorgane gelangen diese Giftstoffe in die Gonaden und konnen eine erfolgreiche Reproduktion verhindern Wasserkraftwerke Zwar zeichnet sich der Aal durch ein extrem zahes Wanderverhalten aus das ihn zu Landgangen befahigt oder ihn sogar glatte Betonwehre uberwinden lasst doch bei der Abwanderung werden die Blankaale in grosser Zahl Opfer der Wasserkraftwerke Sie folgen der Stromung und gelangen dadurch in die Turbinen der Kraftwerke Der Europaische Aal hat den Status vom Aussterben bedroht Schatzungen gehen davon aus dass es diesen Fisch in 20 bis 30 Jahren in europaischen Gewassern nicht mehr geben wird Diese Einschatzung basiert auf dem starken Ruckgang des Glasaalaufkommens an europaischen Kusten seit Ende der 1970er Jahre Moriarty amp Dekker 1997 In der Schweiz kommen Aale daher beispielsweise nur noch durch Fischbesatz vor Fisch des Jahres Der Verband Deutscher Sportfischer VDSF das OKF das Bundesamt fur Naturschutz BfN der Verband Deutscher Sporttaucher VDST und der SFV haben den Aal zum Fisch des Jahres in Deutschland 1995 2009 und 2025 sowie zum Fisch des Jahres in Osterreich 2009 und zum Fisch des Jahres in der Schweiz 2018 gewahlt Mit diesen Wahlen soll auf die Gefahrdung hingewiesen und fur verbesserten Schutz geworben werden Aalfang und Bedeutung in der Kuche Hauptartikel Aalfang Die Aalwanderung in der Ostsee durch die danischen Belte war die Basis fur eine bedeutende traditionelle Fischerei mit charakteristischen Netzen Bundgarn Meist werden Aale aber in Aalreusen gefangen die besondere Fallenkonstruktionen darstellen Der Aal ist ein beliebter Speisefisch der sich durch sein extrem fettreiches Fleisch auszeichnet Aufgrund seines Fettgehaltes eignet er sich besonders zum Rauchern Er wird aber auch gebraten oder gekocht Darreichungsformen sind neben Raucheraal der und die Aalsuppe Als Spezialitat im Hannoverschen Raum wird vor allen Dingen Steinhuder Rauchaal auch als Aal in Gelee und Aal grun zubereitet Die Hamburger Aalsuppe enthalt als Zutat Raucheraal Das Fleisch des Aals besteht grosstenteils aus Fett ca 70 ungesattigte Fettsauren und ist reich an Proteinen Wie die meisten Fischarten ist der Aal reich an Vitamin B12 und Vitamin D Daneben kommen auch Vitamin A Vitamin B3 und Vitamin E in nennenswerten Mengen vor Das Blut des Aals enthalt ein hamolytisches Gift Ichthyotoxin welches allerdings beim Kochen Braten oder Rauchern neutralisiert wird Aalblut sollte daher nicht mit den Augen oder Schleimhauten in Beruhrung kommen Es kann zu Lahmungserscheinungen oder Erbrechen fuhren Aalbricken sind kleine Aale welche zu Bratmarinaden verarbeitet werden 100 g Aal roh enthalten durchschnittlich Energie Wasser Fett Eiweiss Vitamin A Vitamin B3 Vitamin B12 Vitamin D Vitamin E770 kJ 184 kcal 68 3 g 11 7 g 18 4 g 1 04 mg 3 5 mg 3 µg 23 µg 4 mg Die ersten Aalesser waren wohl die Skandinavier denn in deren Kuchenabfallen aus der Zeit zwischen dem Spatpalaolithikum und der Eisenzeit wurden Aalskelette gefunden WeblinksCommons Europaischer Aal Album mit Bildern Videos und Audiodateien Europaischer Aal auf Fishbase org englisch Erganzung zur Aal Wanderung Europaischer Aal auf Pivi de Bernhard Kastner Der Aal Ein Fisch voller Ratsel Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 29 Oktober 2021 Podcast EinzelnachweiseK Aarestrup F Okland M M Hansen D Righton P Gargan M Castonguay L Bernatchez P Howey H Sparholt M Pedersen R S McKinley Oceanic spawning migration of the European Eal Anguilla anguilla Science Sep 25 2009 325 1660 Der Europaische Aal Anguilla anguilla BUND abgerufen am 13 Oktober 2021 Hintergrundinformation Europaischer Flussaal Anguilla anguilla Memento des Originals vom 12 November 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 WWF Deutschland und TRAFFIC Germany Frankfurt am Main 2010 ORF at Mutmasslich altester Aal der Welt verendet vom 8 August 2014 geladen am 13 Mai 2015 Melanie Reckordt Inge Kronberg Isolation und Hybridisierung beim Europaischen und Amerikanischen Aal Artbildung In Biologie in unserer Zeit Band 47 Nr 5 Oktober 2017 ISSN 0045 205X S 284 285 doi 10 1002 biuz 201770507 wiley com abgerufen am 17 Januar 2024 Melanie Reckordt Inge Kronberg Isolation und Hybridisierung beim Europaischen und Amerikanischen Aal Artbildung In Biologie in unserer Zeit Band 47 Nr 5 Oktober 2017 ISSN 0045 205X S 284 285 doi 10 1002 biuz 201770507 wiley com abgerufen am 17 Januar 2024 Kathrin Passig Aleks Scholz Lexikon des Unwissens Rowohlt 2007 ISBN 3 87134 569 5 S 19 24 Caroline M F Durif et al Magnetic Compass Orientation in the European Eel In PLoS ONE Band 8 Nr 3 2013 e59212 doi 10 1371 journal pone 0059212 Lewis C Naisbett Jones Nathan F Putman et al A Magnetic Map Leads Juvenile European Eels to the Gulf Stream In Current Biology Band 27 Nr 8 2017 S 1236 1240 doi 10 1016 j cub 2017 03 015 Monya Baker First Fluorescent Protein Identified in a Vertebrate Animal In Scientific American 2013 abgerufen am 29 November 2020 englisch Anguilla anguilla in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von Jacoby D amp Gollock M 2013 Abgerufen am 1 Marz 2016 Ein und Ausfuhr des Europaischen Aals Anguilla anguilla und seiner Produkte Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 4 Oktober 2018 James Prosek Das geheime Leben der Aale in National Geographic Heft 11 2010 Seiten 82 bis 99 abgerufen am 29 Jan 2022 Greenpeace Studie 2006 Zusammenfassung und Sekundarinformation ohne Hinweis auf die Originalstudie zum Populationsruckgang Memento des Originals vom 24 August 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Weser Kurier vom Dienstag den 21 April 2015 Der Europaische Aal eine vom Aussterben bedrohte Fischart PDF 286 KB Bundesamt fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen 6 Februar 2019 abgerufen am 1 Dezember 2019 Aal In angel fische de Abgerufen am 3 August 2021 deutsch Todesfalle Wasserkraftwerk In srf ch 31 Januar 2018 abgerufen am 1 Februar 2018 Wasserwerk Turbinen zerfetzen Tausende Aale In srf ch 31 Januar 2017 abgerufen am 1 Februar 2018 https www zoo ch de naturschutz tiere tier pflanzenlexikon europaeischer aal Tierlexikon zum europaischen Aal Zoo Zurich abgerufen am 29 Jan 2022 DAFV Pressemitteilung Fisch des Jahres 2009 Aal Anguilla anguilla Deutscher Angelfischerverband abgerufen am 4 November 2024 DAFV Pressemitteilung Der Europaische Aal ist Fisch des Jahres 2025 Deutscher Angelfischerverband abgerufen am 4 November 2024 Fisch des Jahres 2018 in der Schweiz In web archive org Schweizerischer Fischerei Verband 2018 archiviert vom Original am 27 Februar 2018 abgerufen am 26 Februar 2018 Vitamingehalt Speiseaal A C G Ross Eel serum or Serum Anguillae Ichthyotoxin In British Homeopathic Journal Band 68 Nr 04 1979 S 227 229 Inhaltsstoffe und Nahrwert Speiseaal Fisch des Jahres in Deutschland Bachschmerle 1984 Bitterling 1985 Schneider 1986 Europaischer Schlammpeitzger 1987 Bachneunauge Flussneunauge 1988 Groppe 1989 Bachforelle 1990 Elritze 1991 Atlantischer Lachs 1992 Atlantischer Kabeljau 1993 Nase 1994 Europaischer Aal 1995 Meerforelle 1996 Europaische Asche 1997 Stromer 1998 Nordseeschnapel 1999 Atlantischer Lachs 2000 Europaischer Stor 2001 Quappe 2002 Barbe 2003 Maifisch 2004 Bachforelle 2005 Groppe 2006 Schleie 2007 Bitterling 2008 Europaischer Aal 2009 Karausche 2010 Asche 2011 Neunaugen 2012 Forelle 2013 Europaischer Stor 2014 Huchen 2015 Hecht 2016 Flunder 2017 Dreistachliger 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