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Fort Düsselburg

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Das Fort Düsselburg war ein linksrheinisches Hornwerk der rechtsrheinischen Festung Düsseldorf.

Geschichte

Ein Manko der Festung Düsseldorf war, dass sie vom linken Ufer des Rheins mit Kanonen, deren Reichweite und Treffgenauigkeit sich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts bedeutend entwickelt hatte, gut beschossen werden konnte. Mit Leichtigkeit waren dort, am Rheindamm beim damaligen Dorf Oberkassel, Batterien zu errichten, welche durch den Damm gegen das Feuer der Festung Düsseldorf geschützt waren. Aus diesem Grund ließ Johann Wilhelm von der Pfalz, der als Kurfürst die Kurpfalz und ihre Nebenländer von Düsseldorf aus regierte, auf dem seiner Residenzstadt gegenüberliegenden, linken Rheinufer im Jahr 1700 das Fort Düsselburg als Außenwerk errichten. Es sicherte nicht nur die Rheinseite der Festung Düsseldorf und des dortigen Residenzschlosses ab, sondern als Brückenkopf auch die linksrheinische Anlegestelle einer 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg errichteten Gierponte, welche Handel und Verkehr förderte und dem Kurfürsten rasche Truppenbewegungen über den Rhein ermöglichte, insbesondere zwischen den Landesteilen Jülich und Berg.

Besonders bemerkenswert ist an dieser Baumaßnahme, dass sie aufgrund linksrheinischer Lage auf fremdem Herrschaftsgebiet stattfand, nämlich dem Territorium Kurkölns, und dass sie mangels Genehmigung ein Schwarzbau war. Bereits 1689 hatte Johann Wilhelm eine erste Schanze zum Schutz der Gierponte aufwerfen lassen. Das Bauwerk bildete in den folgenden Jahrzehnten einen Streitgegenstand zwischen den Kölner Erzbischöfen und dessen Domkapitel einerseits, die wegen Verletzung ihrer Hoheitsrechte dessen Beseitigung forderten, und den pfälzischen Kurfürsten und deren Hofbeamten andererseits, die in Verhandlungen Gegenleistungen Kurkölns verlangten.

Die Befestigungsanlage, die bereits in einem 1697 oder 1699 datierenden Stadterweiterungsplan des Düsseldorfer Festungsingenieurs Michael Cagnon auftaucht, wurde mit vergleichsweise geringen Mitteln gebaut. Statt sonst üblichem Mauerwerk wurden als Basis bloß Erdwerke errichtet und mit Faschinen befestigt. Auf dem Erdwerk erbaute man zwei kleinere Gebäude zur Kasernierung des Militärpersonals und -materials, außerdem ein Wachthaus. Im Spanischen Erbfolgekrieg, als der französische General de Tallard mit einem Korps 1702 Kaiserswerth belagerte, stellte dieser die Forderung auf, dass Johann Wilhelm die auf kurkölnischem Boden errichtete Befestigung abzureißen habe, woraufhin er die Antwort erhielt, dass die Kurpfalz weitere Erwägungen hierzu treffen werde, wenn die französische Seite eine bei Bonn errichtete Schanze und Schiffsbrücke beseitigt habe.

Das Fort Düsselburg war so niedrig, dass es bei Hochwasser vom Rhein überschwemmt und damit unbenutzbar wurde. Als am 3. Februar 1716 der zugefrorene Strom aufbrach, wurde das Fort Düsseldorf durch Eisgang stark beschädigt. Nachdem die Anlage 1720/1721 geschleift worden war, schritten Johann Wilhelms Nachfolger Karl III. Philipp und dessen Festungsingenieur Friedrich von Fremelle 1738 auf Grundlage privater Abmachungen mit Erzbischof Clemens August I. zur Wiedererrichtung des Forts.

Karl Theodor von der Pfalz ließ die Anlage 1748 jedoch endgültig abreißen. Verbliebene Gräben bildeten allerdings noch eine Deckung für Artillerie der französischen Revolutionsarmee, die 1794 im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs nach der Zweiten Schlacht bei Aldenhoven unter dem Kommando von Brigadegeneral Jean Baptiste Bernadotte vor Düsseldorf Stellung nahm. Das anschließende Bombardement der Stadt, das am 6. Oktober 1794 um 22 Uhr nach einer Salve der Düsseldorfer Garnison begann, setzte das Residenzschloss, den Marstall, das Cölestinerkloster und mehr als 20 Privathäuser in Brand.

Fundamentreste des Forts traten 1854 bei Arbeiten zur Errichtung eines Hebeturms für die Rheinstation des Bahnhofs Oberkassel der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn unter dem Erdreich einer weiteren Befestigungsanlage zutage, die französisches Militär 1795 nach der Eroberung Düsseldorfs zur Ertüchtigung der Festung Düsseldorf aufgeschüttet hatte.

Literatur

  • M. Kohtz:Geschichte der militärischen Verhältnisse der Stadt Düsseldorf. In: Geschichte der Stadt Düsseldorf in zwölf Abhandlungen. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum (= Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins, Band 3). Kraus, Düsseldorf 1888, S. 429, 432 (Google Books, Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Herchenbach: Von Düsseldorf nach Langst. Düsseldorf 1860, S. 2 (PDF)
  2. Ernst von Schaumburg: Johann Wilhelm. Erbprinz und Pfalzgraf zu Neuburg. Regent der Herzogthümer Jülich und Berg. 1679–1690. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 8 (1872), S. 150 (Google Books)
  3. Edmund Spohr: Düsseldorf. Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf 1978, ISBN 3-5903-0241-0, S. 174, 193 f.
  4. Daniel Schneider: Theatri Europæi. Band 16: Außführlich fortgeführte Friedens- und Kriegs-Beschreibung. Band 2 (1701–1703), Frankfurt am Main 1717, S. 646 (Google Books)
  5. Hermann Weber: Die Politik des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz während des österreichischen Erbfolgekrieges (1742–1748) (= Bonner historische Forschungen, Band 6). Röhrscheid, Bonn 1956, S. 215, Fußnote 140
  6. Karl Leopold Strauven: Geschichte des Schlosses zu Düsseldorf von seiner Gründung bis zum Brand am 20. März 1872. F. N. Palm & Co., Düsseldorf 1872, S. 35 (Google Books)
  7. Identisch mit der historischen „Rheinstation“ der Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf
  8. Hermann Ritter: Zur Geschichte von Düsseldorf. Nebst Beschreibung der Belagerung und Zerstörung von Kaiserswerth. Düsseldorf 1855, S. 20 (Google Books)
  9. Hauptmann des Niederrheinischen Füsilier-Regiments Nr. 39, Mitglied des Düsseldorfer Geschichtsvereins

51.2264136.765583Koordinaten: 51° 13′ 35,1″ N, 6° 45′ 56,1″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 04:59

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Das Fort Dusselburg war ein linksrheinisches Hornwerk der rechtsrheinischen Festung Dusseldorf Georges Louis Le Rouge Plan de Dusseldorp Capitale du Duche de Berg Am unteren Rand des Plans der Festung Dusseldorf aus dem Jahr 1758 ist die Darstellung einer idealtypischen Wiederherstellung des Forts Dusselburg oder dessen Gestalt vor dem Abriss im Jahr 1748 zu sehen GeschichteEin Manko der Festung Dusseldorf war dass sie vom linken Ufer des Rheins mit Kanonen deren Reichweite und Treffgenauigkeit sich bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts bedeutend entwickelt hatte gut beschossen werden konnte Mit Leichtigkeit waren dort am Rheindamm beim damaligen Dorf Oberkassel Batterien zu errichten welche durch den Damm gegen das Feuer der Festung Dusseldorf geschutzt waren Aus diesem Grund liess Johann Wilhelm von der Pfalz der als Kurfurst die Kurpfalz und ihre Nebenlander von Dusseldorf aus regierte auf dem seiner Residenzstadt gegenuberliegenden linken Rheinufer im Jahr 1700 das Fort Dusselburg als Aussenwerk errichten Es sicherte nicht nur die Rheinseite der Festung Dusseldorf und des dortigen Residenzschlosses ab sondern als Bruckenkopf auch die linksrheinische Anlegestelle einer 1689 im Pfalzischen Erbfolgekrieg errichteten Gierponte welche Handel und Verkehr forderte und dem Kurfursten rasche Truppenbewegungen uber den Rhein ermoglichte insbesondere zwischen den Landesteilen Julich und Berg Besonders bemerkenswert ist an dieser Baumassnahme dass sie aufgrund linksrheinischer Lage auf fremdem Herrschaftsgebiet stattfand namlich dem Territorium Kurkolns und dass sie mangels Genehmigung ein Schwarzbau war Bereits 1689 hatte Johann Wilhelm eine erste Schanze zum Schutz der Gierponte aufwerfen lassen Das Bauwerk bildete in den folgenden Jahrzehnten einen Streitgegenstand zwischen den Kolner Erzbischofen und dessen Domkapitel einerseits die wegen Verletzung ihrer Hoheitsrechte dessen Beseitigung forderten und den pfalzischen Kurfursten und deren Hofbeamten andererseits die in Verhandlungen Gegenleistungen Kurkolns verlangten Plan der Dusseldorfer Festungs und Stadterweiterung von Michael Cagnon 1697 oder 1699 Die Befestigungsanlage die bereits in einem 1697 oder 1699 datierenden Stadterweiterungsplan des Dusseldorfer Festungsingenieurs Michael Cagnon auftaucht wurde mit vergleichsweise geringen Mitteln gebaut Statt sonst ublichem Mauerwerk wurden als Basis bloss Erdwerke errichtet und mit Faschinen befestigt Auf dem Erdwerk erbaute man zwei kleinere Gebaude zur Kasernierung des Militarpersonals und materials ausserdem ein Wachthaus Im Spanischen Erbfolgekrieg als der franzosische General de Tallard mit einem Korps 1702 Kaiserswerth belagerte stellte dieser die Forderung auf dass Johann Wilhelm die auf kurkolnischem Boden errichtete Befestigung abzureissen habe woraufhin er die Antwort erhielt dass die Kurpfalz weitere Erwagungen hierzu treffen werde wenn die franzosische Seite eine bei Bonn errichtete Schanze und Schiffsbrucke beseitigt habe Das Fort Dusselburg war so niedrig dass es bei Hochwasser vom Rhein uberschwemmt und damit unbenutzbar wurde Als am 3 Februar 1716 der zugefrorene Strom aufbrach wurde das Fort Dusseldorf durch Eisgang stark beschadigt Nachdem die Anlage 1720 1721 geschleift worden war schritten Johann Wilhelms Nachfolger Karl III Philipp und dessen Festungsingenieur Friedrich von Fremelle 1738 auf Grundlage privater Abmachungen mit Erzbischof Clemens August I zur Wiedererrichtung des Forts Nachtlicher Artilleriebeschuss aus Stellungen am ehemaligen Fort Dusselburg und brennendes Residenzschloss in der Nacht vom 6 auf den 7 Oktober 1794Letzter Ausbaustand der Festung Dusseldorf mit Resten des Forts Dusselburg am gegenuberliegenden Rheinufer 1795 1799 Karl Theodor von der Pfalz liess die Anlage 1748 jedoch endgultig abreissen Verbliebene Graben bildeten allerdings noch eine Deckung fur Artillerie der franzosischen Revolutionsarmee die 1794 im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs nach der Zweiten Schlacht bei Aldenhoven unter dem Kommando von Brigadegeneral Jean Baptiste Bernadotte vor Dusseldorf Stellung nahm Das anschliessende Bombardement der Stadt das am 6 Oktober 1794 um 22 Uhr nach einer Salve der Dusseldorfer Garnison begann setzte das Residenzschloss den Marstall das Colestinerkloster und mehr als 20 Privathauser in Brand Fundamentreste des Forts traten 1854 bei Arbeiten zur Errichtung eines Hebeturms fur die Rheinstation des Bahnhofs Oberkassel der Aachen Dusseldorf Ruhrorter Eisenbahn unter dem Erdreich einer weiteren Befestigungsanlage zutage die franzosisches Militar 1795 nach der Eroberung Dusseldorfs zur Ertuchtigung der Festung Dusseldorf aufgeschuttet hatte LiteraturM Kohtz Geschichte der militarischen Verhaltnisse der Stadt Dusseldorf In Geschichte der Stadt Dusseldorf in zwolf Abhandlungen Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Jahrbuch des Dusseldorfer Geschichtsvereins Band 3 Kraus Dusseldorf 1888 S 429 432 Google Books Digitalisat 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