Günter Urban 6 Oktober 1926 in Bochum 27 Juni 2017 in Aachen war ein deutscher Bauhistoriker und Hochschullehrer Er war
Günter Urban

Günter Urban (* 6. Oktober 1926 in Bochum; † 27. Juni 2017 in Aachen) war ein deutscher Bauhistoriker und Hochschullehrer. Er war von 1972 bis 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
Leben und Wirken
Urban studierte von 1947 bis 1953 an den Universitäten Frankfurt am Main und Pisa Kunstgeschichte, Archäologie und Volkskunde. Er wurde 1953 bei Harald Keller am Kunstgeschichtlichen Institut in Frankfurt mit der Arbeit Der Vierungsturm bis zum Ende des romanischen Stils unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung zum Dr. phil. promoviert.
1954 wurde Urban Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana und beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der Frührenaissance in Rom. 1956 wurde er Wissenschaftlicher Assistent an der Hertziana, 1958 wechselte er in dieser Tätigkeit an die Universität Bonn.
1960 wurde Urban vom Senat der Max-Planck-Gesellschaft als Nachfolger des tödlich verunglückten Hanno Hahn zum Leiter des Referats für Süditalienische Kunstforschung der Hertziana ernannt.
1969 habilitierte sich Urban an der Universität Frankfurt mit der Arbeit Studien zur langobardischen und romanischen Kirchenarchitektur und Bauplastik in Campanien. 1970 wurde er Privatdozent in Frankfurt am Main.
1972 erhielt er als Nachfolger von Willy Weyres den Ruf auf den Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen. Urban engagierte sich in hohem Maße in der Selbstverwaltung der Hochschule. Er war 1977 bis 1979 Dekan der Fakultät für Bauwesen. 1979 war er Prorektor, 1980 bis 1984 Rektor der RWTH Aachen, 1982 bis 1985 Vorsitzender der Landesrektoren-Konferenz Nordrhein-Westfalen. 1986/87 war er Dekan der Fakultät für Architektur.
Günter Urban wurde für sein Lebenswerk mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Seine vielfältigen Forschungsaktivitäten umfassten neben der europäischen Bau- und Kunstgeschichte, die archäologische Forschung in der bronzezeitlichen Induskultur.
Zu seinen Schülern und Doktoranden zählte Klaus Winands, der spätere Landeskonservator von Mecklenburg-Vorpommern, der nach seiner Promotion 1987 bis 1991 als Hochschulassistent am Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege tätig war.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Der Vierungsturm bis zum Ende des romanischen Stils unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung, Frankfurt a. M. 1953.
- Die Kirchenbaukunst des Quattrocento in Rom. Eine bau- und stilgeschichtlihe Untersuchung, München 1962.
- Der Tempietto in Vicovaro und Domenico da Capo d'Istria. In: Festschrift für Herbert von Einem. Berlin 1965, S. 266–291.
- Zum Neubau-Projekt von St. Peter unter Papst Nikolaus V. In: Festschrift für Harald Keller. Darmstadt 1963, S. 131–173.
- Die Klosterakademie von Montecassino und der Neubau der Abteikirche im 11. Jahrhundert. In: Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte. Bd. 15 (1975), S. 11–23.
- Forschungsprojekt DFG Mohenjo-Daro – Dokumentation in der Archäologie. Techniken, Methoden, Analysen. Aachen 1983.
- mit Michael Jansen: The Architecture of Mohenjo-Daro. New Delhi 1984.
- Vergessene Städte am Indus. Frühe Kulturen in Pakistan vom 8.–2. Jahrtausend vor Christus. Mainz 1987.
Literatur
- Michael Jansen, Klaus Winands: Architektur und Kunst im Abendland: Festschrift zur Vollendung des 65. Lebensjahres von Günter Urban. Herder, Rom 1992, ISBN 978-88-85876-17-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Nachruf Univ.-Prof. Dr. phil. Günter Urban. RWTH Aachen, Fakultät für Architektur, 3. Juli 2017, abgerufen am 8. Juli 2017.
- Gerhard Curdes: Architektur und Städtebau: 130 Jahre Lehre und Forschung an der RWTH Aachen. Eine Annäherung und Materialverdichtung in drei Bänden Band I: 1870 bis 1945; Band II: 1945 bis 2000; Band III: Rückblicke – Biographien – Daten, Aachen 2020.
Personendaten | |
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NAME | Urban, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bauhistoriker und Hochschulrektor |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1926 |
GEBURTSORT | Bochum |
STERBEDATUM | 27. Juni 2017 |
STERBEORT | Aachen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gunter Urban 6 Oktober 1926 in Bochum 27 Juni 2017 in Aachen war ein deutscher Bauhistoriker und Hochschullehrer Er war von 1972 bis 1992 Inhaber des Lehrstuhls fur Baugeschichte und Denkmalpflege an der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen Leben und WirkenUrban studierte von 1947 bis 1953 an den Universitaten Frankfurt am Main und Pisa Kunstgeschichte Archaologie und Volkskunde Er wurde 1953 bei Harald Keller am Kunstgeschichtlichen Institut in Frankfurt mit der Arbeit Der Vierungsturm bis zum Ende des romanischen Stils unter besonderer Berucksichtigung der deutschen Entwicklung zum Dr phil promoviert 1954 wurde Urban Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana und beschaftigte sich schwerpunktmassig mit der Fruhrenaissance in Rom 1956 wurde er Wissenschaftlicher Assistent an der Hertziana 1958 wechselte er in dieser Tatigkeit an die Universitat Bonn 1960 wurde Urban vom Senat der Max Planck Gesellschaft als Nachfolger des todlich verungluckten Hanno Hahn zum Leiter des Referats fur Suditalienische Kunstforschung der Hertziana ernannt 1969 habilitierte sich Urban an der Universitat Frankfurt mit der Arbeit Studien zur langobardischen und romanischen Kirchenarchitektur und Bauplastik in Campanien 1970 wurde er Privatdozent in Frankfurt am Main 1972 erhielt er als Nachfolger von Willy Weyres den Ruf auf den Lehrstuhl fur Baugeschichte und Denkmalpflege an der Fakultat fur Architektur der RWTH Aachen Urban engagierte sich in hohem Masse in der Selbstverwaltung der Hochschule Er war 1977 bis 1979 Dekan der Fakultat fur Bauwesen 1979 war er Prorektor 1980 bis 1984 Rektor der RWTH Aachen 1982 bis 1985 Vorsitzender der Landesrektoren Konferenz Nordrhein Westfalen 1986 87 war er Dekan der Fakultat fur Architektur Gunter Urban wurde fur sein Lebenswerk mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen ausgezeichnet Seine vielfaltigen Forschungsaktivitaten umfassten neben der europaischen Bau und Kunstgeschichte die archaologische Forschung in der bronzezeitlichen Induskultur Zu seinen Schulern und Doktoranden zahlte Klaus Winands der spatere Landeskonservator von Mecklenburg Vorpommern der nach seiner Promotion 1987 bis 1991 als Hochschulassistent am Lehrstuhl fur Baugeschichte und Denkmalpflege tatig war Veroffentlichungen Auswahl Der Vierungsturm bis zum Ende des romanischen Stils unter besonderer Berucksichtigung der deutschen Entwicklung Frankfurt a M 1953 Die Kirchenbaukunst des Quattrocento in Rom Eine bau und stilgeschichtlihe Untersuchung Munchen 1962 Der Tempietto in Vicovaro und Domenico da Capo d Istria In Festschrift fur Herbert von Einem Berlin 1965 S 266 291 Zum Neubau Projekt von St Peter unter Papst Nikolaus V In Festschrift fur Harald Keller Darmstadt 1963 S 131 173 Die Klosterakademie von Montecassino und der Neubau der Abteikirche im 11 Jahrhundert In Romisches Jahrbuch fur Kunstgeschichte Bd 15 1975 S 11 23 Forschungsprojekt DFG Mohenjo Daro Dokumentation in der Archaologie Techniken Methoden Analysen Aachen 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Burkhard Rauhut 1999 2008 Ernst Schmachtenberg 2008 2018 Ulrich Rudiger seit 2018 Normdaten Person GND 1012062880 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85251192 VIAF 296658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Urban GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Bauhistoriker und HochschulrektorGEBURTSDATUM 6 Oktober 1926GEBURTSORT BochumSTERBEDATUM 27 Juni 2017STERBEORT Aachen