Die Gebänderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum ist eine Art aus der Familie der Segellibellen Libellulidae Sie verfü
Gebänderte Heidelibelle

Die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) ist eine Art aus der Familie der Segellibellen (Libellulidae). Sie verfügt über auffällige dunkle Flügelbinden, die unverkennbar sind. Auch ihr mitunter schmetterlingshafter „Gaukelflug“ ist sehr markant und erinnert etwas an die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens). Die Spezies gilt als sibirisches Faunenelement, das im mittleren und südwestlichen Europa seine westlichsten Vorkommen hat und hier in teils isolierten Streufunden vorhanden ist. Das Artepitheton pedemontanum (wörtlich: „am Fuße der Berge“) geht auf den Entdeckungs- und Erstbeschreibungsort, das Piémont, zurück.
Gebänderte Heidelibelle | ||||||||||||
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Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sympetrum pedemontanum | ||||||||||||
(Allioni, 1766) |
Merkmale
Es handelt sich um eine relativ kleine Vertreterin der Heidelibellen (Sympetrum) mit einer Körperlänge von rund drei Zentimetern und einer Flügelspannweite von 4,5 bis 5,5 Zentimetern. Beide Geschlechter weisen eine Zeichnung aus dunkelbraunen Bändern auf, die sich ungefähr in Höhe der Flügelmale (etwas nach innen versetzt) quer über alle vier Flügel ziehen. Junge Männchen sowie die Weibchen haben ein gelbbraunes Abdomen und weißliche (bei alten Weibchen gelbbraune) Flügelmale. Beim reifen Männchen ist der Hinterleib rot, ebenso wie die Flügelmale; der Thorax ist braun. Die Beine sind komplett schwarz gefärbt.
Verbreitung
Das Areal der Art reicht von Mitteleuropa bis nach Ostasien; dabei wird zwischen der europäisch-westsibirischen Nominatform, der ostsibirischen Unterart Sympetrum pedemontanum kurentzovi und der in Japan heimischen Unterart S. p. elatum unterschieden. Der Westteil des Verbreitungsgebietes besteht aus einem schmalen Band zwischen dem 45. und 50. Breitengrad sowie weiteren, teils disjunkten Reliktpopulationen bzw. Vorposten im mitteleuropäischen Raum (westwärts bis nach Belgien und Ostfrankreich, inselartig aber auch in Zentralspanien). Innerhalb Deutschlands wurde die Gebänderte Heidelibelle bis in die 1970er-Jahre fast nur in Südbayern und im südwestlichen Baden-Württemberg beobachtet. Seither häufen sich allerdings Funde auch in Teilen Nord- und Ostdeutschlands, wobei Flussläufe wie die Elbe oder die Aller wichtige Ausbreitungslinien nach Nordwesten darstellen. Während sich die Art im Nord(ost)deutschen Tiefland in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet hat, war dies in Süddeutschland offenbar nicht der Fall.
Lebensraum und Lebensweise
Die Gebänderte Heidelibelle besiedelt vor allem wärmebegünstigte Flusstäler mit eher seichten, mäßig verlandeten, submers teils verkrauteten, besonnten und windgeschützten Gewässern, etwa Entwässerungsgräben, Weiher in Kiesgruben, moorige Tümpel, Altwässer und Überflutungsbereiche. Umgewandelte Tiere treten ab dem Hochsommer auf (nördlich der Alpen etwa ab Mitte bis Ende Juli, ausnahmsweise schon Ende Juni); ihre Flugzeit erstreckt sich bis ungefähr Anfang Oktober. Häufig sind sie mit anderen Sympetrum-Arten vergesellschaftet, insbesondere mit der Großen, der Gemeinen, der Gefleckten und der Blutroten Heidelibelle.
Die Flügelzeichnung sorgt im Flug für einen optischen Effekt im Sinne eines Flimmerns und einer Auflösung der Konturen. Die niedrig fliegenden Tiere sind daher nur schwer zu erkennen, und auch die häufig ruhenden Individuen sind damit in der Vegetation überraschend gut getarnt. Gebänderte Heidelibellen sind untereinander und gegenüber anderen Libellenarten wenig aggressiv, werden aber ihrerseits häufig von anderen Großlibellen attackiert. Ihre Lebensdauer als metamorphosiertes Vollinsekt beträgt maximal etwa vier Wochen.
Imagines
Der Jungfernflug der am Gewässerufer oft kollektiv schlüpfenden Imagines endet in der Regel nach einigen Metern in der Vegetation der Umgebung. Nach ihrer Aushärtung suchen sie Reife- und Jagdhabitate auf, beispielsweise Wiesen, Hochstaudenfluren und Sümpfe. Die geschlechtsreifen Libellen kehren bald zum Gewässer zurück. Die Männchen besetzen dabei wohl Reviere, verteidigen diese aber nicht besonders „temperamentvoll“ gegen Konkurrenten. Der Kopulation geht die Bildung von libellentypischen „Tandems“ aus Männchen und Weibchen voraus, was auch bei der anschließenden Eiablage über dem Wasser meistens der Fall ist. Die Eiablage wird immer wieder durch Pausen und erneute Kopulationen unterbrochen.
Larven
Nach einer Überwinterung der Eier, die auch Austrocknungsphasen überstehen, schlüpfen die Larven im folgenden Frühjahr bis Frühsommer. Ihre weitere Entwicklung vollzieht sich in nur circa fünf bis acht Wochen, wobei sie elf Larvenstadien durchlaufen. Über ihre Lebensweise ist nichts bekannt; die Exuvien sind, anders als die anderer Heidelibellen, meistens schlammverkrustet.
Gefährdung und Schutz
Die Gebänderte Heidelibelle ist unter anderem nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung eine „besonders geschützte“ Art. In der Roten Liste Deutschlands wird sie als „stark gefährdet“ eingestuft, in Österreich als „VU – gefährdet“, in der Schweiz als „EN – stark gefährdet“. Die Spezies gilt als relativ konkurrenzschwache Libelle und Pionierart. Intensive Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen an Gräben und in deren Umfeld können ihre Bestände erheblich beeinträchtigen, etwa alljährlich wiederholte Entkrautungen gleichzeitig auf großer Strecke sowie die radikale Mahd von Staudenfluren an Grabenböschungen. Andererseits verlieren aber auch zu stark verlandende Gewässer mit der Zeit an Attraktivität für diese Art.
Quellen
Literatur
- H. Bellmann: Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2007, ISBN 978-3-440-10616-7.
- H. Hunger, F.-J. Schiel, W. Röske & K. Sternberg: Sympetrum pedemontanum (Allioni, 1766) – Gebänderte Heidelibelle. In: Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3514-0, S. 578–587.
Einzelnachweise
- J. Ott, K.-J. Conze, A. Günther, M. Lohr, R. Mauersberger, H.-J. Rohland & F. Suhling: Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit, dritte Fassung, Stand Anfang 2012 (Odonata). Libellula Supplement 14, 2015: 395–422.
- Rote Liste der Libellen Österreichs bei www.libelleninfo.de
- Monnerat C., Wildermuth H., Gonseth Y.: Rote Liste der Libellen. Gefährdete Arten der Schweiz. Umwelt-Vollzug Nr. 2120, 2021 online
Weblinks
- Video: Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) – Männchen auf der Jagd
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Gebanderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum ist eine Art aus der Familie der Segellibellen Libellulidae Sie verfugt uber auffallige dunkle Flugelbinden die unverkennbar sind Auch ihr mitunter schmetterlingshafter Gaukelflug ist sehr markant und erinnert etwas an die Gebanderte Prachtlibelle Calopteryx splendens Die Spezies gilt als sibirisches Faunenelement das im mittleren und sudwestlichen Europa seine westlichsten Vorkommen hat und hier in teils isolierten Streufunden vorhanden ist Das Artepitheton pedemontanum wortlich am Fusse der Berge geht auf den Entdeckungs und Erstbeschreibungsort das Piemont zuruck Gebanderte HeidelibelleGebanderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum MannchenSystematikUnterordnung Grosslibellen Anisoptera Uberfamilie LibelluloideaFamilie Segellibellen Libellulidae Unterfamilie SympetrinaeGattung Heidelibellen Sympetrum Art Gebanderte HeidelibelleWissenschaftlicher NameSympetrum pedemontanum Allioni 1766 MerkmaleJungeres noch nicht voll ausgefarbtes MannchenWeibchen geschlechtsreif und ausgefarbtAltes Weibchen am Ende der Flugzeit im HerbstMannchen der japanischen Unterart Sympetrum pedemontanum elatumTandemPaarungsrad Es handelt sich um eine relativ kleine Vertreterin der Heidelibellen Sympetrum mit einer Korperlange von rund drei Zentimetern und einer Flugelspannweite von 4 5 bis 5 5 Zentimetern Beide Geschlechter weisen eine Zeichnung aus dunkelbraunen Bandern auf die sich ungefahr in Hohe der Flugelmale etwas nach innen versetzt quer uber alle vier Flugel ziehen Junge Mannchen sowie die Weibchen haben ein gelbbraunes Abdomen und weissliche bei alten Weibchen gelbbraune Flugelmale Beim reifen Mannchen ist der Hinterleib rot ebenso wie die Flugelmale der Thorax ist braun Die Beine sind komplett schwarz gefarbt VerbreitungDas Areal der Art reicht von Mitteleuropa bis nach Ostasien dabei wird zwischen der europaisch westsibirischen Nominatform der ostsibirischen Unterart Sympetrum pedemontanum kurentzovi und der in Japan heimischen Unterart S p elatum unterschieden Der Westteil des Verbreitungsgebietes besteht aus einem schmalen Band zwischen dem 45 und 50 Breitengrad sowie weiteren teils disjunkten Reliktpopulationen bzw Vorposten im mitteleuropaischen Raum westwarts bis nach Belgien und Ostfrankreich inselartig aber auch in Zentralspanien Innerhalb Deutschlands wurde die Gebanderte Heidelibelle bis in die 1970er Jahre fast nur in Sudbayern und im sudwestlichen Baden Wurttemberg beobachtet Seither haufen sich allerdings Funde auch in Teilen Nord und Ostdeutschlands wobei Flusslaufe wie die Elbe oder die Aller wichtige Ausbreitungslinien nach Nordwesten darstellen Wahrend sich die Art im Nord ost deutschen Tiefland in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet hat war dies in Suddeutschland offenbar nicht der Fall Lebensraum und LebensweiseDie Gebanderte Heidelibelle besiedelt vor allem warmebegunstigte Flusstaler mit eher seichten massig verlandeten submers teils verkrauteten besonnten und windgeschutzten Gewassern etwa Entwasserungsgraben Weiher in Kiesgruben moorige Tumpel Altwasser und Uberflutungsbereiche Umgewandelte Tiere treten ab dem Hochsommer auf nordlich der Alpen etwa ab Mitte bis Ende Juli ausnahmsweise schon Ende Juni ihre Flugzeit erstreckt sich bis ungefahr Anfang Oktober Haufig sind sie mit anderen Sympetrum Arten vergesellschaftet insbesondere mit der Grossen der Gemeinen der Gefleckten und der Blutroten Heidelibelle Die Flugelzeichnung sorgt im Flug fur einen optischen Effekt im Sinne eines Flimmerns und einer Auflosung der Konturen Die niedrig fliegenden Tiere sind daher nur schwer zu erkennen und auch die haufig ruhenden Individuen sind damit in der Vegetation uberraschend gut getarnt Gebanderte Heidelibellen sind untereinander und gegenuber anderen Libellenarten wenig aggressiv werden aber ihrerseits haufig von anderen Grosslibellen attackiert Ihre Lebensdauer als metamorphosiertes Vollinsekt betragt maximal etwa vier Wochen Imagines Der Jungfernflug der am Gewasserufer oft kollektiv schlupfenden Imagines endet in der Regel nach einigen Metern in der Vegetation der Umgebung Nach ihrer Aushartung suchen sie Reife und Jagdhabitate auf beispielsweise Wiesen Hochstaudenfluren und Sumpfe Die geschlechtsreifen Libellen kehren bald zum Gewasser zuruck Die Mannchen besetzen dabei wohl Reviere verteidigen diese aber nicht besonders temperamentvoll gegen Konkurrenten Der Kopulation geht die Bildung von libellentypischen Tandems aus Mannchen und Weibchen voraus was auch bei der anschliessenden Eiablage uber dem Wasser meistens der Fall ist Die Eiablage wird immer wieder durch Pausen und erneute Kopulationen unterbrochen Larven Nach einer Uberwinterung der Eier die auch Austrocknungsphasen uberstehen schlupfen die Larven im folgenden Fruhjahr bis Fruhsommer Ihre weitere Entwicklung vollzieht sich in nur circa funf bis acht Wochen wobei sie elf Larvenstadien durchlaufen Uber ihre Lebensweise ist nichts bekannt die Exuvien sind anders als die anderer Heidelibellen meistens schlammverkrustet Gefahrdung und SchutzDie Gebanderte Heidelibelle ist unter anderem nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschutzte Art In der Roten Liste Deutschlands wird sie als stark gefahrdet eingestuft in Osterreich als VU gefahrdet in der Schweiz als EN stark gefahrdet Die Spezies gilt als relativ konkurrenzschwache Libelle und Pionierart Intensive Pflege und Unterhaltungsmassnahmen an Graben und in deren Umfeld konnen ihre Bestande erheblich beeintrachtigen etwa alljahrlich wiederholte Entkrautungen gleichzeitig auf grosser Strecke sowie die radikale Mahd von Staudenfluren an Grabenboschungen Andererseits verlieren aber auch zu stark verlandende Gewasser mit der Zeit an Attraktivitat fur diese Art QuellenLiteratur H Bellmann Der Kosmos Libellenfuhrer Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2007 ISBN 978 3 440 10616 7 H Hunger F J Schiel W Roske amp K Sternberg Sympetrum pedemontanum Allioni 1766 Gebanderte Heidelibelle In Sternberg K amp R Buchwald Hrsg Die Libellen Baden Wurttembergs Band 2 Grosslibellen Anisoptera Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3514 0 S 578 587 Einzelnachweise J Ott K J Conze A Gunther M Lohr R Mauersberger H J Rohland amp F Suhling Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit dritte Fassung Stand Anfang 2012 Odonata Libellula Supplement 14 2015 395 422 Rote Liste der Libellen Osterreichs bei www libelleninfo de Monnerat C Wildermuth H Gonseth Y Rote Liste der Libellen Gefahrdete Arten der Schweiz Umwelt Vollzug Nr 2120 2021 onlineWeblinksCommons Gebanderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video Gebanderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum Mannchen auf der JagdLibelle des Jahres in Deutschland Feuerlibelle 2011 Blaugrune Mosaikjungfer 2012 Speer Azurjungfer 2013 Kleine Moosjungfer 2014 Gefleckte Heidelibelle 2015 Gemeine Binsenjungfer 2016 Gemeine 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