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Klassifikation nach ICD 10S06 Intrakranielle VerletzungS06 0 Gehirnerschütterung Commotio cerebriS06 1 Traumatisches Hir

Gehirnerschütterung

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Gehirnerschütterung
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Klassifikation nach ICD-10
S06 Intrakranielle Verletzung
S06.0 Gehirnerschütterung
Commotio cerebri
S06.1 Traumatisches Hirnödem
S06.2 Diffuse Hirnverletzung
Compressio cerebri, traumatisch, o.n.A.
Hirnkontusion o.n.A.
S06.3 Umschriebene Hirnverletzung
umschriebene Hirnkontusion
traumatische intrazerebrale Blutung
S06.4 Epidurale Blutung
S06.5 Traumatische subdurale Blutung
S06.6 Traumatische subarachnoidale Blutung
S06.7 Intrakranielle Verletzung mit verlängertem Koma [Coma prolongé]
S06.8 Sonstige intrakranielle Verletzungen
S06.9 Intrakranielle Verletzung, nicht näher bezeichnet
Hirnverletzung o.n.A.
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Schädel-Hirn-Trauma (von altgriechisch τραῦμα trauma, deutsch ‚Wunde‘; Abkürzung SHT) oder Schädel-Hirn-Verletzung (auch Hirnverletzung) bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Ursache (Krafteinwirkung). Der Begriff bezieht sich jedoch nicht auf gegebenenfalls damit verbundene Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Oft wird wegen der Möglichkeit von Hirnblutungen oder anderen Komplikationen bei einem Schädel-Hirn-Trauma eine Beobachtung im Krankenhaus empfohlen, selbst bei einem nur leichten Schädel-Hirn-Trauma, das oft auch als „Gehirnerschütterung“ bezeichnet wird. Dass auch gedeckte Hirnschäden ohne morphologisch fassbares Substrat tödlich enden können, hatte bereits 1702 formuliert. Eine Verletzung des Schädels durch stumpfe Gewalt und mit nur geringen Symptomen bezeichnet man als Kopfprellung (Contusio capitis) oder Schädelprellung. Unterschieden werden gedeckte und offene Schädel-Hirn-Traumata. Eine Kopfverletzung kann mit einem Schädel-Hirn-Trauma verbunden sein.

Ursachen

Menschen erleiden Schädel-Hirn-Traumata häufig bei Arbeitsunfällen, Verkehrsunfällen, Haushalts- bzw. Sportunfällen.

Angaben zu den hochgerechnet 270.000 Schädelhirnverletzten pro Jahr insgesamt und der Aufteilung nach Unfallursachen liefert die 2006 publizierte Studie Schädel-Hirn-Verletzung – Epidemiologie und Versorgung. Unfallursachen:

  • 52,2 % Sturz
  • 26,3 % Verkehrsunfall, davon:
    • 12 % Autofahrer
    • 9 % Radfahrer
    • 3 % Fußgänger
    • 2 % Motorradfahrer
  • 14,2 % Gewalt
  • 6,9 % Sportunfall
  • 0,1 % Suizid(versuch)

Lisa Linnea Jägers kommt 2020 zu folgender Ursachenverteilung für die Patientenschaft in berufsgenossenschaftlichen Kliniken:

  • 52 % Trauma durch Sturz
  • 22 % Verkehrsunfall
  • 16 % Trauma durch äußere Gewalt
  • 7 % unbekannt/k. A.
  • 3 % Sportunfall
  • 0 % Suizid(versuch)

In der Gruppe Verkehrsunfall veröffentlicht sie folgende Patientenschaft mit SH-Trauma:

  • 32 % Fahrradfahrer ohne Helm
  • 28 % PKW-(Bei-)Fahrer oder -insasse
  • 13 % Kraftrad-(Bei-)Fahrer mit Helm
  • 12 % Fahrradfahrer mit Helm
  • 10 % Fußgänger
  • 2 % Sonstige
  • 2 % Kraftrad-(Bei)Fahrer ohne Helm
  • 1 % LKW-(Bei)Fahrer oder -insasse

Eine Aufschlüsselung der Hintergründe zu Beratungsanfragen rund um Hirnschäden findet sich im Geschäftsbericht der Hannelore-Kohl-Stiftung auf Seite 15 unten.

Helme (zum Beispiel Schutzhelme, Autohelme, Motorradhelme, Fahrradhelme, Sporthelme) können das Verletzungsrisiko vermindern. Explizit im Hinblick auf die Anforderungen an eine umweltverträgliche Mobilität und die demografischen Veränderungen sind Fragen des sicheren Radverkehrs unbedingt zu klären: Dies sollte – insbesondere durch Unfälle gänzlich vermeidende Maßnahmen – nicht zu mehr Unfällen mit SHT als Folge führen.

Manche Sportarten bergen ein besonders hohes Risiko eines Schädel-Hirn-Traumas, zum Beispiel durch den Bodycheck beim Eishockey und American Football. 42 % aller Verletzungen, die Eishockeyspieler erleiden, sind direkt auf einen Bodycheck zurückzuführen. Etliche professionelle Eishockey-Spieler mussten nach Kopfverletzungen (mit Schädel-Hirn-Trauma) ihre Sportlerlaufbahn beenden. Die Deutsche Eishockey Liga gab 2012 an, Checks gegen den Kopf- und/oder Nackenbereich härter als früher zu verfolgen. In den Vereinigten Staaten leiden ehemalige Football-Spieler gehäuft an chronischen Hirnkrankheiten.

Siehe auch: American Football – Gesundheitsrisiken und Hirn-Traumata beim Fußball

Einteilungen

Man unterteilt das SHT mittels Glasgow-Koma-Skala (GCS):

  • leichtes SHT: GCS 15–13
  • mittelschweres SHT: GCS 12–9
  • schweres SHT: GCS 8–3

Man unterscheidet weiterhin das

  • gedeckte SHT und das
  • offene SHT: Perforation von Kopfhaut, Schädelknochen und Zerreißung der harten Hirnhaut (Dura mater).

Früher erfolgte eine Einteilung nach Tönnies und Loew in drei Schweregrade, ausgehend von der Dauer der Bewusstlosigkeit, der Rückbildung der Symptome und den Spätfolgen:

  • SHT 1. Grades (Commotio cerebri oder Gehirnerschütterung): leichte, gedeckte Hirnverletzung mit akuter, vorübergehender Funktionsstörung des Gehirns. Sie geht mit sofortiger kurzfristiger Bewusstseinsstörung von einigen Sekunden bis zu maximal zehn Minuten einher. Weitere typische Symptome sind retrograde Amnesie (Gedächtnislücke für das Unfallereignis und einen Zeitraum vor dem Unfallgeschehen), Übelkeit und/oder Erbrechen. Eine anterograde Amnesie (Gedächtnisverlust für die Zeit nach dem Unfallgeschehen) tritt selten auf (sie ist in der Regel Zeichen einer höhergradigen Hirnverletzung). Neurologische Ausfälle treten nach Abklingen der Bewusstlosigkeit nicht auf. Beschwerden wie etwa Apathie, Leistungsminderung, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit können im Rahmen eines so genannten postkommotionellen Syndroms mehrere Wochen fortbestehen.
  • SHT 2. Grades (Contusio cerebri, Gehirnprellung oder Hirnprellung): Es handelt sich um eine gedeckte Verletzung bzw. Zerstörung von Gehirnsubstanz durch stumpfe Gewalt. Die Bewusstlosigkeit dauert länger als zehn Minuten. Spätfolgen sind von der Lokalisation der Hirnverletzung abhängig. Keine Perforation der Dura mater. Die Contusio tritt sehr oft mit einer Commotio cerebri zusammen auf.
  • SHT 3. Grades (Compressio cerebri oder Gehirnquetschung): Die Bewusstlosigkeit dauert länger als 60 Minuten und ist verursacht durch Einklemmung des Gehirns durch Blutungen (etwa bei einem Epiduralhämatom), Ödeme oder ähnliche Vorgänge. Das Gehirn ist der einzige große Körperteil des Menschen, der fast vollständig von Knochen umgeben ist. Dieser besondere Schutz kann jedoch bei raumfordernden Prozessen zur Gefahr werden, da das gesamte Gehirn unter dem Druckanstieg und der folgenden Einklemmung leiden kann. Die Folge ist oftmals ein lang andauerndes Koma (das oft künstlich verlängert wird), ein komaähnlicher Zustand oder gar der Tod. Zur Druckentlastung kann eine temporäre Entfernung eines Teils der Schädeldecke (einige Monate) angewandt werden. Dauerhafte Hirnverletzungen sind zu erwarten, aber nicht zwangsläufig.

Die Einteilung ist sehr schematisch. Beispielsweise hat eine traumatische Verletzung des Frontalhirns nicht unbedingt eine Bewusstlosigkeit zur Folge, kann aber zu einer dauernden Hirnverletzung führen (Frontalhirnsyndrom). Meist wird heute nur noch zwischen leichtem, mittelschwerem und schwerem Schädel-Trauma differenziert (gemäß Glasgow-Koma-Skala). Eine leichtere Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel verursachende Schädelverletzung durch stumpfe Gewalt, ohne dass das vollständige Bild einer Gehirnerschütterung hervorgerufen wird, bezeichnet man als Kopfprellung (Contusio capitis) oder Schädelprellung.

Pathophysiologie

Bei einem SHT erfolgt die Beschädigung neuronaler Strukturen in zwei Phasen. Die erste Phase betrifft die akute Verletzung: Die Schädigung neuronaler Strukturen kann hier nicht mehr verhindert werden. Die zweite Phase der Hirnschädigung beginnt erst später: Durch verschiedene pathophysiologische Prozesse kommt es zu einer verspäteten und nicht-mechanischen neuronalen Schädigung, die durch eine adäquate Therapie möglicherweise abgemildert werden kann.

Siehe auch: Posttraumatische Belastungsstörung und Depression

Symptome

Die folgenden Symptome können auf ein Schädel-Hirn-Trauma hindeuten. Einige der genannten Symptome können sich teilweise auch erst einige Zeit nach dem Trauma entwickeln. Dies wird als oder Latenzzeit (Zeitraum zwischen Auftreten des Traumas und des Symptoms) bezeichnet.

  • Bewusstseinsstörung, eventuell mit zunehmender Eintrübung, bis zur Bewusstlosigkeit
  • Kopfschmerzen bestehen bei bis zu 95 % der Patienten und können auch verzögert, bis sieben Tage nach dem Trauma auftreten. Sie können für Wochen bis Monate bestehen, nach drei Jahren litten in einer Fallserie noch 13 % unter persistierenden (anhaltenden) Kopfschmerzen.
  • Schwindel und
  • Liquorfluss aus dem Ohr
  • Schielen (Déviation conjuguée)
  • Augenzittern
  • Pupillendifferenz (unterschiedlich große Pupillen)
  • Pupillenstarre
  • Lähmungen an Armen oder Beinen
  • Krämpfe, Krampfanfälle, Streckstarre
  • Atemstörung, etwa durch Verlegung der Atemwege durch Zurückfallen der Zunge
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Wortfindungsstörungen (Amnestische bzw. anomische Aphasie)
  • Erinnerungslücken (Amnesie)
  • visuelle Halluzinationen (Photopsien)

Die Pupillendifferenz (Anisokorie) und zunehmende Bewusstseinsstörungen sind besondere ernst zu nehmende Warnzeichen, da sie Hinweise auf eine Blutung innerhalb des Schädels sein können. Tritt nach einer unmittelbar posttraumatischen, zunächst zeitlich begrenzten Bewusstlosigkeit später eine zweite Phase von Bewusstseinsstörung auf, bezeichnet man die dazwischenliegende Phase klareren Bewusstseins als freies Intervall. Ein solcher Verlauf wird als Anzeichen einer epiduralen oder subduralen Hirnblutung gewertet.

Diagnostik

Das Schädel-Hirn-Trauma ist eine potentiell lebensbedrohende Erkrankung. Daher muss der Patient umgehend untersucht werden:

  • Klinisch-neurologische Untersuchung: Prüfung der Bewusstseinslage (einschließlich Sprache und Gedächtnis), der Hirnnerven (Auge, Ohr, Mimik, Zunge und Rachen), der Bewegungsfähigkeit (Kraft, Koordination) und der Sensibilität. Dabei Einschätzung der Glasgow-Koma-Skala und Prüfung der Indikation für eine Computertomographie. Da das SHT oft im Rahmen eines Polytraumas auftritt, müssen auch alle anderen Körperregionen untersucht werden.
  • Computertomographie (CT) des Kopfes: Mittels des Röntgenverfahrens kann festgestellt werden, ob und wo Blutungsherde, Gewebeschäden oder Hirndruckzeichen vorhanden sind. Bei Kindern ist zu prüfen, ob die CT wegen der Strahlenbelastung durch die Magnetresonanztomographie ersetzt werden kann.
  • Bei Beuge- und/oder Strecksynergismen am Unfallort, arterieller Hypotension und höherem Lebensalter besteht die Indikation zur Anlage eines invasiven Hirndruckmonitorings mittels einer intraventrikulären ICP-Sonde.
  • Die Analyse des Proteins S100 aus dem Blut kann zur Ausschlussdiagnose des leichten Schädel-Hirn-Traumas verwendet werden, ist aber kaum verfügbar.

Danach müssen die unmittelbaren (akuten) Therapieentscheidungen getroffen werden: Indikation für Operation, Intensivmedizin, weitere fachärztliche Untersuchungen (Augenarzt, HNO-Arzt usw.), stationäre Überwachung oder Entlassung (zum Beispiel bei Schädelprellung ohne SHT).

Im Intervall sind oft weitere Untersuchungen sinnvoll:

  • Magnetresonanztomographie (MRT): Die Bilder lassen bereits kleine Schäden an verschiedenen Hirngebieten erkennen. Auch ist eine frühe Aussage zur Prognose beim schweren SHT möglich. Voraussetzung für diese Untersuchung ist die Ruhelage des Patienten.
  • Das Elektroenzephalogramm (EEG): Damit werden die Hirnströme, also die Funktion des Gehirns, gemessen (Frage nach epileptischen Anfällen, Prüfung der Reaktion auf Außenreize beim schweren SHT).
  • Evozierte Potentiale: Nervenbahnen werden auf ihre Durchlässigkeit überprüft. Auge, Ohr und Haut werden elektrisch gereizt. Reaktionen darauf lassen auf Störungen an bestimmten Schaltstellen schließen. Besonders SEP und AEP erlauben oft Aussagen zur Prognose beim schweren SHT.
  • Der augenärztliche Befund: Klärung zusätzlicher Verletzungen des Auges (Einblutung, Perforation, Netzhautablösung).
  • Post mortem finden sich als Hinweise auf ein schweres SHT bei einer Autopsie Plaques jaunes.

Mit Hilfe von MicroRNAs aus dem Speichel ergeben sich Hinweise auf den Schweregrad einer Gehirnerschütterung, insbesondere bei Kindern, wie Forscher um von der Pennsylvania State University festgestellt haben. Etwa ein Drittel der Kinder, die eine Gehirnerschütterung erleiden, entwickeln länger andauernde Gehirnerschütterungssymptome. Die Speichel-MicroRNAs stellen leicht messbare, physiologisch relevante und genaue potentielle Biomarker für ein Schädel-Hirn-Trauma dar, die eine Vorhersage der Symptomatik erlauben.

Auswirkung auf das Gangbild

Bei Patienten, bei denen sich durch das Schädel-Hirn-Trauma eine Lähmung der Beine in Form einer spastischen Hemiplegie oder Diplegie entwickelt hat, lassen sich verschiedene Gangbilder beobachten, die in der genauen Ausprägung nur mithilfe von komplexen Ganganalysesystemen beschrieben werden können. Um bei Therapiebesprechungen eine fachübergreifende Kommunikation im interdisziplinären Team zwischen Betroffenen, Ärzten, Physiotherapeuten und Orthopädietechnik-Mechanikern zu erleichtern, ist eine einfache Beschreibung des Gangbildes sinnvoll. J. Rodda und H. K. Graham haben bereits im Jahr 2001 beschrieben, wie sich Gangbilder leichter erkennen lassen, und haben Gangtypen definiert, die sie in einer Klassifikation gegenübergestellt haben. Sie beschrieben auch, dass die Gangbilder mit zunehmendem Alter variieren können. Darauf aufbauend wurde an der freien Universität in Amsterdam, dem VU medisch centrum, die Amsterdam Gait Classification entwickelt. Eine Besonderheit dieser Klassifikation ist, dass sie unterschiedliche Gangbilder sehr einfach erkennbar macht und sowohl bei Patienten angewendet werden kann, bei denen nur ein Bein betroffen ist, als auch bei Patienten, bei denen beide Beine betroffen sind. Die Amsterdam Gait Classification wurde zur Betrachtung von Patienten mit Cerebralparese entwickelt. Sie lässt sich aber genauso gut bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma anwenden. Nach der Amsterdam Gait Classification werden fünf Gangtypen beschrieben. Zur Beurteilung des Gangbildes wird der Patient visuell oder über eine Videoaufzeichnung von der Seite des zu beurteilenden Beines betrachtet. Zu dem Zeitpunkt, an dem sich das zu betrachtende Bein in der mittleren Standphase (englisch Mid stance) befindet und das nicht zu betrachtende Bein in der mittleren Schwungphase (Mid swing), wird einerseits der Kniewinkel und zusätzlich der Kontakt des Fußes zum Boden beurteilt.

Klassifizierung des Gangbildes nach der Amsterdam Gait Classification: Beim Gangtyp 1 ist der Kniewinkel normal und der Fußkontakt vollständig. Beim Gangtyp 2 ist der Kniewinkel überstreckt und der Fußkontakt vollständig. Beim Gangtyp 3 ist der Kniewinkel überstreckt und der Fußkontakt unvollständig (nur auf dem Vorfuß). Beim Gangtyp 4 ist der Kniewinkel gebeugt und der Fußkontakt unvollständig (nur auf dem Vorfuß). Beim Gangtyp 5 ist der Kniewinkel gebeugt und der Fußkontakt vollständig.

Die Gangtypen 3 und 4 werden auch als Steppergang bezeichnet und der Gangtyp 5 wird auch Kauergang genannt.

Behandlung

Allgemeine Maßnahmen

Die Behandlung eines Schädel-Hirn-Traumas kann sich je nach Schweregrad und Begleitverletzungen unterscheiden. Die Sofortmaßnahmen, die noch am Unfallort ergriffen werden, konzentrieren sich darauf, die Herz-Kreislauffunktion zu stabilisieren und alle Zustände zu beseitigen, die mit Blutdruckabfall (Hypotension) und verminderter Sauerstoffkonzentration (Hypoxie) im Blut einhergehen. Es müssen also Maßnahmen ergriffen werden, um die Sauerstoffversorgung des Gehirns sicherzustellen. Bewusstlose Patienten werden daher intubiert, und atemrelevante Begleitverletzungen wie Pneumothorax müssen ebenfalls behandelt werden.

Bei einem SHT ersten Grades (und wenn keine Begleitverletzungen vorliegen) ist dazu nur die symptomatische Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, Bettruhe und eine stationäre Überwachung von 12–24 Stunden nötig.

Bei einem SHT zweiten oder höheren Grades sind weitere Maßnahmen erforderlich: Die Sicherung der Atmung durch Sauerstoffgabe und Intubation, Flüssigkeitsersatz je nach Verlust, Schockbehandlung (falls erforderlich), Hirndruckbekämpfung durch Oberkörperhochlagerung, Intubation, milde Hyperventilation, (starke) Sedierung mittels Benzodiazepin und Propofol und gegebenenfalls Barbiturat, da diese Substanzen gleichzeitig den Hirndruck senken und den zerebralen Stoffwechsel reduzieren. Chirurgische Maßnahmen kommen unmittelbar in Betracht, wenn raumfordernde Blutungen entstanden sind.

Zur weiteren Behandlung und Überwachung muss der Patient ins nächste Krankenhaus, das über ein CT verfügt, transportiert werden.

Steigt der Hirndruck trotz maximaler konservativer Therapie zu stark an, empfiehlt sich eine Entlastungskraniektomie. Bei dieser Operation werden Teile des Schädels entfernt, um dem angeschwollenen Gehirn mehr Platz zu verschaffen und so zur Hirndrucksenkung beizutragen. Die entfernten Schädelteile können nach dem Rückgang der Schwellung, üblicherweise nach 4 Wochen bis 6 Monaten, wieder eingesetzt werden.

Die Rückbildung der Symptome bei einer Gehirnerschütterung kann 10 bis 25 Tage dauern, in weniger schweren Fällen auch nur 3 bis 7 Tage. Sie wird unterstützt durch Ruhe sowie Vermeiden von Fernsehen, Lärm und Stress.

Übt ein Betroffener nach einer im Kontaktsport erlittenen Gehirnerschütterung seinen Sport unmittelbar weiter aus, verdoppelt sich die Zeit für die Rückbildung seiner Symptome.

Im Rahmen des SHT können verschiedene Komplikationen auftreten, deren Therapie jeweils gesondert beschrieben sind: Bewusstlosigkeit, Hirndruck, Epiduralblutung, Subduralblutung und Schädelbasisbruch.

Hypothermie

In der Theorie soll eine kurz nach dem Trauma eingeleitete Hypothermie, also künstliche Absenkung der Körpertemperatur, den Energie- und Sauerstoffbedarf des Gehirns senken, die Entzündungsreaktion (Enzephalitis) und das Risiko von bleibenden Hirnschäden reduzieren. Die ersten beobachtenden experimentellen Studien zeigten auch deutliche neuroprotektive Ergebnisse. Inzwischen liegt mit der POLAR-Studie von 2018 aber die vierte große multizentrische randomisierte Studie vor, die eindeutig zeigt, dass eine Hypothermie keine protektive Wirkung entfaltet. In dieser Studie mit 466 Patienten nach schwerer, traumatischer Hirnschädigung erfolgte die Hypothermie im Durchschnitt 1,8 Stunden nach der Hirnverletzung. Nach 22,5 Stunden erfolgte eine langsame Wiedererwärmung. Nach sechs Monaten wurde das Ergebnis mithilfe der Glasgow Outcome Scale überprüft. Mit Hypothermie war in 48,8 % das Ergebnis günstig, ohne Hypothermie in 49,1 % (relatives Risiko RR=0,99, nicht signifikant). Unter Hypothermie waren Lungenentzündungen (55 % gegen 51,3 %) und intrakranielle Blutungen (18,1 % gegen 15,4 %) häufiger.

Sonstiges

Es gibt ein Konsenspapier des IOC und der FIFA, das konkrete Richtlinien zum diagnostischen Vorgehen nach dem Auftreten einer leichten Kopfverletzung im Sport sowie Empfehlungen für die Kriterien zur schrittweisen Rückkehr ins Trainings- und Spielgeschehen enthält (Sport Concussion Assessment Tool, SCAT).

Neben der GCS sind folgende Kontrollfragen aufgeführt, die u. a. zur Bewertung herangezogen werden: Kopfschmerzen, Druck im Kopf, Nackenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Schwindelgefühl, verschwommenes Sehen, Gleichgewichtsstörungen, Licht- oder Lärmempfindlichkeit, das Gefühl „alles ist langsamer“, man fühlt sich „wie im Nebel“, man fühlt sich nicht „beieinander“, Konzentrationsschwierigkeiten, Erinnerungslücken, Müdigkeit oder niedrige Energie, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Probleme beim Einschlafen (falls zutreffend), mehr Emotionen/Reizbarkeit/Traurigkeit, Nervosität und Ängstlichkeit.

Eine wissenschaftliche Longitudinal-Studie an 235.110 Patienten mit einer Gehirnerschütterung ergab im Jahr 2016, dass 667 von diesen später (median 9,3 Jahre danach) Suizid begingen. Das entspricht jährlich 31 Selbsttötungen unter 100.000 Patienten oder 3fach mehr Suiziden als in der Normalbevölkerung.

Seit 1992 erscheint die Special-Interest-Zeitschrift not, die vorwiegend an Patienten mit Schädel-Hirn-Traumata und Angehörige, aber auch an Kliniken und medizinisches Fachpersonal adressiert ist.

Siehe auch

  • Chronisch-traumatische Enzephalopathie
  • Fragile Suisse, Schweizer Patienten-Organisation für Menschen mit Hirnverletzung und ihre Angehörigen

Literatur

  • Volker Schumpelick, Niels Bleese, Ulrich Mommsen (Hrsg.): Kurzlehrbuch Chirurgie. 8. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart / New York 2010, ISBN 978-3-13-127128-0, S. 181, 182. 

Weblinks

Leitlinien

  • S2e-Leitlinie Schädel-Hirn-Trauma im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie. In: AWMF online (Stand 2015)
  • S2k-Leitlinie Begutachtung nach gedecktem Schädel-Hirntrauma im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung. In: AWMF online (Stand 2018)
  • S2k-Leitlinie Schädel-Hirn-Trauma im Kindes- und Jugendalter der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin. In: AWMF online (Stand 2022)

Sonstiges

Wikibooks: Erste Hilfe bei Kopfverletzung – Lern- und Lehrmaterialien
  • Unterschätzter Befund. Forscher warnen vor Verharmlosung von Gehirnerschütterungen. In: Spiegel Online, 18. Januar 2010.
  • Ratgeber Schädelhirntrauma des medizinischen Verlags GFMK

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Seeger, Carl Ludwig Geletneky: Chirurgie des Nervensystems. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 229–262, hier: S. 244.
  2. Vgl. etwa Edgar Passarge: Anatomische Grundlagen von Kopfverletzungen. Gustav Fischer, Jena 1941.
  3. Vgl. auch P. Hewett: Injuries of the head. Hrsg. von T. Holmes. Parker Son and Bourn. London 1861.
  4. Eckhard Rickels, Klaus von Wild, Paul Wenzlaff, Wolfgang J. Bock: Schädel-Hirn-Verletzung – Epidemiologie und Versorgung. (Memento vom 2. Mai 2022 im Internet Archive)
  5. Prospektive Untersuchung zu Epidemiologie und Initialversorgung von Patienten und Patientinnen mit Schädel-Hirn-Traumen in berufsgenossenschaftlichen Kliniken – 2020. Seite 33 (Memento vom 16. September 2021 im Internet Archive)
  6. Geschäftsbericht 2004 der Hannelore-Kohl-Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  7. Prospektive Untersuchung zu Epidemiologie und Initialversorgung von Patienten und Patientinnen mit Schädel-Hirn-Traumen in berufsgenossenschaftlichen Kliniken – 2020. Seite 66 (Memento vom 16. September 2021 im Internet Archive)
  8. Ice Hockey Injuries (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive)
  9. Im Eishockey nimmt die Zahl schwerer Gehirnerschütterungen drastisch zu. Viele Spieler stehen vor dem Karriereende. In: Rheinische Post. 8. Dezember 2012.
  10. del.org (Memento vom 28. Dezember 2012 im Internet Archive)
  11. Super Bowl: Der Tod steht mit auf dem Feld. auf: web.de, 30. Januar 2013.
  12. Head Injuries in Football. In: New York Times; Virginia Tech expands sports concussion-risk studies to include hockey and baseball, President Barack Obama And NFL Exchange Comments On Football And Concussions, Obama would think ‘hard’ before letting son play football, cites head-injury fears
  13. W. Tönnies, F. Loew: Einteilung der gedeckten Hirnschädigungen. Hrsg.: Ärztliche Praxis. Band V, Nr. 36, 1953, S. 13–14. 
  14. Heinz-Walter Delank: Neurologie. 11. Auflage. Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-129771-9, S. 277 ff. 
  15. Immo von Hattingberg: Gedeckte Hirnverletzungen. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 1321–1326.
  16. Immo von Hattingberg: Gedeckte Hirnverletzungen. 1961, S. 1321–1323: Kopfprellung und Gehirnerschütterung (commotio cerebri).
  17. Vgl. etwa Kopfprellung auf averbis.com.
  18. A. G. Mustafa, O. A. Alshboul: Pathophysiology of traumatic brain injury. In: Neurosciences (Riyadh, Saudi Arabia). Band 18, Nummer 3, Juli 2013, S. 222–234, ISSN 1319-6138. PMID 23887212. (Review).
  19. Felicitas Witte: Kopfschmerzen nach Hirntrauma. In: Deutsches Ärzteblatt. 2018, Jahrgang 115, Ausgabe 6 vom 9. Februar 2018, Seiten A244-A246
  20. Manio von Maravic: Neurologische Notfälle. In: Jörg Braun, Roland Preuss (Hrsg.): Klinikleitfaden Intensivmedizin. 9. Auflage. Elsevier, München 2016, ISBN 978-3-437-23763-8, S. 311–356, hier: S. 340–342 (Schädel-Hirn-Trauma).
  21. Steffen Reißberg u. a.: Neuroradiologische Befunde zur Beurteilung der Prognose bei Patienten nach Schädel-Hirn-Traumen. In: Clinical Neuroradiology. 13, Nr. 1, S. 27–33, 2003, doi:10.1007/s00062-003-4348-4.
  22. Jeremiah J. Johnson, Andrea C. Loeffert, Jennifer Stokes, Robert P. Olympia, Harry Bramley, Steven D. Hicks: Association of Salivary MicroRNA Changes With Prolonged Concussion Symptoms. In: Journal of the American Medical Association – Pediatrics, , 20. November 2017. doi:10.1001/jamapediatrics.2017.3884.
  23. J. Rodda, H. K. Graham: Classification of gait patterns in spastic hemiplegia and spastic diplegia: a basis for a management algorithm. Band 8, Nr. 5. European Journal of Neurology, 2001, S. 98–108 (wiley.com). 
  24. Sebastian Grunt: Geh-Orthesen bei Kindern mit Cerebralparese. In: Pediatrica. Band 18, Nr. 6, 2007, S. 30–34. 
  25. Schädel-Hirn-Trauma. Universitätsklinik Heidelberg
  26. Rachel Rabkin Peachman: Playing With a Concussion Doubles Recovery Time. In: The New York Times.com. 29. August 2016, abgerufen am 3. Oktober 2016. 
  27. RJ Elbin, Sufrinko A, Schatz P, French J, Henry L, Burkhart S, Collins MW, Kontos AP: Removal From Play After Concussion and Recovery Time. In: Pediatrics. 138:e20160910. Jahrgang, 2016, PMID 27573089 (englisch). 
  28. Kathrin Gießelmann: Neuroprotektion nach Schädel-Hirn-Trauma: Frühzeitige Hypothermie ist klinisch ohne Nutzen. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 115, Nr. 46, 16. November 2018, S. A2128; [1].
  29. D. J. Cooper, A. D. Nichol, M. Bailey und andere: Effect of Early Sustained Prophylactic Hypothermia on Neurologic Outcomes Among Patients With Severe Traumatic Brain Injury. The POLAR Randomized Clinical Trial. In: Journal of the American Medical Association. Band 320, Nr. 21, 2018, S. 2204–2206. doi:10.1001/jama.2018.17075
  30. Erhebungsbogen (Memento vom 27. April 2013 im Internet Archive) (englisch, PDF, 272 kB), App fürs iPhone
  31. M. Fralick, D. Thiruchelvam, H. C. Tien, D. A.: Risk of suicide after a concussion. In: CMAJ. Band 188, 2016, S. 497–504, PMID 26858348. 
  32. Mediadaten 2022 (PDF; 160 kB), not, abgerufen am 25. Februar 2022.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 07 Jul 2025 / 11:42

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Klassifikation nach ICD 10S06 Intrakranielle VerletzungS06 0 Gehirnerschutterung Commotio cerebriS06 1 Traumatisches HirnodemS06 2 Diffuse Hirnverletzung Compressio cerebri traumatisch o n A Hirnkontusion o n A S06 3 Umschriebene Hirnverletzung umschriebene Hirnkontusion traumatische intrazerebrale BlutungS06 4 Epidurale BlutungS06 5 Traumatische subdurale BlutungS06 6 Traumatische subarachnoidale BlutungS06 7 Intrakranielle Verletzung mit verlangertem Koma Coma prolonge S06 8 Sonstige intrakranielle VerletzungenS06 9 Intrakranielle Verletzung nicht naher bezeichnet Hirnverletzung o n A 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Ausgedehnte Blutung unter der harten Hirnhaut subdurales Hamatom markiert durch Einzelpfeile mit Verlegung des linken Seitenventrikels und Verdrangung des Hirngewebes mit Mittellinienverlagerung nach rechts Doppelpfeile Als Schadel Hirn Trauma von altgriechisch traῦma trauma deutsch Wunde Abkurzung SHT oder Schadel Hirn Verletzung auch Hirnverletzung bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer ausseren Ursache Krafteinwirkung Der Begriff bezieht sich jedoch nicht auf gegebenenfalls damit verbundene Schadelfrakturen oder Kopfplatzwunden Oft wird wegen der Moglichkeit von Hirnblutungen oder anderen Komplikationen bei einem Schadel Hirn Trauma eine Beobachtung im Krankenhaus empfohlen selbst bei einem nur leichten Schadel Hirn Trauma das oft auch als Gehirnerschutterung bezeichnet wird Dass auch gedeckte Hirnschaden ohne morphologisch fassbares Substrat todlich enden konnen hatte bereits 1702 formuliert Eine Verletzung des Schadels durch stumpfe Gewalt und mit nur geringen Symptomen bezeichnet man als Kopfprellung Contusio capitis oder Schadelprellung Unterschieden werden gedeckte und offene Schadel Hirn Traumata Eine Kopfverletzung kann mit einem Schadel Hirn Trauma verbunden sein UrsachenMenschen erleiden Schadel Hirn Traumata haufig bei Arbeitsunfallen Verkehrsunfallen Haushalts bzw Sportunfallen Angaben zu den hochgerechnet 270 000 Schadelhirnverletzten pro Jahr insgesamt und der Aufteilung nach Unfallursachen liefert die 2006 publizierte Studie Schadel Hirn Verletzung Epidemiologie und Versorgung Unfallursachen 52 2 Sturz 26 3 Verkehrsunfall davon 12 Autofahrer 9 Radfahrer 3 Fussganger 2 Motorradfahrer 14 2 Gewalt 6 9 Sportunfall 0 1 Suizid versuch Lisa Linnea Jagers kommt 2020 zu folgender Ursachenverteilung fur die Patientenschaft in berufsgenossenschaftlichen Kliniken 52 Trauma durch Sturz 22 Verkehrsunfall 16 Trauma durch aussere Gewalt 7 unbekannt k A 3 Sportunfall 0 Suizid versuch In der Gruppe Verkehrsunfall veroffentlicht sie folgende Patientenschaft mit SH Trauma 32 Fahrradfahrer ohne Helm 28 PKW Bei Fahrer oder insasse 13 Kraftrad Bei Fahrer mit Helm 12 Fahrradfahrer mit Helm 10 Fussganger 2 Sonstige 2 Kraftrad Bei Fahrer ohne Helm 1 LKW Bei Fahrer oder insasse Eine Aufschlusselung der Hintergrunde zu Beratungsanfragen rund um Hirnschaden findet sich im Geschaftsbericht der Hannelore Kohl Stiftung auf Seite 15 unten Helme zum Beispiel Schutzhelme Autohelme Motorradhelme Fahrradhelme Sporthelme konnen das Verletzungsrisiko vermindern Explizit im Hinblick auf die Anforderungen an eine umweltvertragliche Mobilitat und die demografischen Veranderungen sind Fragen des sicheren Radverkehrs unbedingt zu klaren Dies sollte insbesondere durch Unfalle ganzlich vermeidende Massnahmen nicht zu mehr Unfallen mit SHT als Folge fuhren Manche Sportarten bergen ein besonders hohes Risiko eines Schadel Hirn Traumas zum Beispiel durch den Bodycheck beim Eishockey und American Football 42 aller Verletzungen die Eishockeyspieler erleiden sind direkt auf einen Bodycheck zuruckzufuhren Etliche professionelle Eishockey Spieler mussten nach Kopfverletzungen mit Schadel Hirn Trauma ihre Sportlerlaufbahn beenden Die Deutsche Eishockey Liga gab 2012 an Checks gegen den Kopf und oder Nackenbereich harter als fruher zu verfolgen In den Vereinigten Staaten leiden ehemalige Football Spieler gehauft an chronischen Hirnkrankheiten Siehe auch American Football Gesundheitsrisiken und Hirn Traumata beim FussballEinteilungenMan unterteilt das SHT mittels Glasgow Koma Skala GCS leichtes SHT GCS 15 13 mittelschweres SHT GCS 12 9 schweres SHT GCS 8 3 Man unterscheidet weiterhin das gedeckte SHT und das offene SHT Perforation von Kopfhaut Schadelknochen und Zerreissung der harten Hirnhaut Dura mater Fruher erfolgte eine Einteilung nach Tonnies und Loew in drei Schweregrade ausgehend von der Dauer der Bewusstlosigkeit der Ruckbildung der Symptome und den Spatfolgen SHT 1 Grades Commotio cerebri oder Gehirnerschutterung leichte gedeckte Hirnverletzung mit akuter vorubergehender Funktionsstorung des Gehirns Sie geht mit sofortiger kurzfristiger Bewusstseinsstorung von einigen Sekunden bis zu maximal zehn Minuten einher Weitere typische Symptome sind retrograde Amnesie Gedachtnislucke fur das Unfallereignis und einen Zeitraum vor dem Unfallgeschehen Ubelkeit und oder Erbrechen Eine anterograde Amnesie Gedachtnisverlust fur die Zeit nach dem Unfallgeschehen tritt selten auf sie ist in der Regel Zeichen einer hohergradigen Hirnverletzung Neurologische Ausfalle treten nach Abklingen der Bewusstlosigkeit nicht auf Beschwerden wie etwa Apathie Leistungsminderung Kopfschmerzen Schwindel und Ubelkeit konnen im Rahmen eines so genannten postkommotionellen Syndroms mehrere Wochen fortbestehen SHT 2 Grades Contusio cerebri Gehirnprellung oder Hirnprellung Es handelt sich um eine gedeckte Verletzung bzw Zerstorung von Gehirnsubstanz durch stumpfe Gewalt Die Bewusstlosigkeit dauert langer als zehn Minuten Spatfolgen sind von der Lokalisation der Hirnverletzung abhangig Keine Perforation der Dura mater Die Contusio tritt sehr oft mit einer Commotio cerebri zusammen auf SHT 3 Grades Compressio cerebri oder Gehirnquetschung Die Bewusstlosigkeit dauert langer als 60 Minuten und ist verursacht durch Einklemmung des Gehirns durch Blutungen etwa bei einem Epiduralhamatom Odeme oder ahnliche Vorgange Das Gehirn ist der einzige grosse Korperteil des Menschen der fast vollstandig von Knochen umgeben ist Dieser besondere Schutz kann jedoch bei raumfordernden Prozessen zur Gefahr werden da das gesamte Gehirn unter dem Druckanstieg und der folgenden Einklemmung leiden kann Die Folge ist oftmals ein lang andauerndes Koma das oft kunstlich verlangert wird ein komaahnlicher Zustand oder gar der Tod Zur Druckentlastung kann eine temporare Entfernung eines Teils der Schadeldecke einige Monate angewandt werden Dauerhafte Hirnverletzungen sind zu erwarten aber nicht zwangslaufig Die Einteilung ist sehr schematisch Beispielsweise hat eine traumatische Verletzung des Frontalhirns nicht unbedingt eine Bewusstlosigkeit zur Folge kann aber zu einer dauernden Hirnverletzung fuhren Frontalhirnsyndrom Meist wird heute nur noch zwischen leichtem mittelschwerem und schwerem Schadel Trauma differenziert gemass Glasgow Koma Skala Eine leichtere Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel verursachende Schadelverletzung durch stumpfe Gewalt ohne dass das vollstandige Bild einer Gehirnerschutterung hervorgerufen wird bezeichnet man als Kopfprellung Contusio capitis oder Schadelprellung PathophysiologieBei einem SHT erfolgt die Beschadigung neuronaler Strukturen in zwei Phasen Die erste Phase betrifft die akute Verletzung Die Schadigung neuronaler Strukturen kann hier nicht mehr verhindert werden Die zweite Phase der Hirnschadigung beginnt erst spater Durch verschiedene pathophysiologische Prozesse kommt es zu einer verspateten und nicht mechanischen neuronalen Schadigung die durch eine adaquate Therapie moglicherweise abgemildert werden kann Siehe auch Posttraumatische Belastungsstorung und DepressionSymptomeDie folgenden Symptome konnen auf ein Schadel Hirn Trauma hindeuten Einige der genannten Symptome konnen sich teilweise auch erst einige Zeit nach dem Trauma entwickeln Dies wird als oder Latenzzeit Zeitraum zwischen Auftreten des Traumas und des Symptoms bezeichnet Bewusstseinsstorung eventuell mit zunehmender Eintrubung bis zur Bewusstlosigkeit Kopfschmerzen bestehen bei bis zu 95 der Patienten und konnen auch verzogert bis sieben Tage nach dem Trauma auftreten Sie konnen fur Wochen bis Monate bestehen nach drei Jahren litten in einer Fallserie noch 13 unter persistierenden anhaltenden Kopfschmerzen Schwindel und Liquorfluss aus dem Ohr Schielen Deviation conjuguee Augenzittern Pupillendifferenz unterschiedlich grosse Pupillen Pupillenstarre Lahmungen an Armen oder Beinen Krampfe Krampfanfalle Streckstarre Atemstorung etwa durch Verlegung der Atemwege durch Zuruckfallen der Zunge Ubelkeit und Erbrechen Wortfindungsstorungen Amnestische bzw anomische Aphasie Erinnerungslucken Amnesie visuelle Halluzinationen Photopsien Die Pupillendifferenz Anisokorie und zunehmende Bewusstseinsstorungen sind besondere ernst zu nehmende Warnzeichen da sie Hinweise auf eine Blutung innerhalb des Schadels sein konnen Tritt nach einer unmittelbar posttraumatischen zunachst zeitlich begrenzten Bewusstlosigkeit spater eine zweite Phase von Bewusstseinsstorung auf bezeichnet man die dazwischenliegende Phase klareren Bewusstseins als freies Intervall Ein solcher Verlauf wird als Anzeichen einer epiduralen oder subduralen Hirnblutung gewertet DiagnostikDas Schadel Hirn Trauma ist eine potentiell lebensbedrohende Erkrankung Daher muss der Patient umgehend untersucht werden Klinisch neurologische Untersuchung Prufung der Bewusstseinslage einschliesslich Sprache und Gedachtnis der Hirnnerven Auge Ohr Mimik Zunge und Rachen der Bewegungsfahigkeit Kraft Koordination und der Sensibilitat Dabei Einschatzung der Glasgow Koma Skala und Prufung der Indikation fur eine Computertomographie Da das SHT oft im Rahmen eines Polytraumas auftritt mussen auch alle anderen Korperregionen untersucht werden Computertomographie CT des Kopfes Mittels des Rontgenverfahrens kann festgestellt werden ob und wo Blutungsherde Gewebeschaden oder Hirndruckzeichen vorhanden sind Bei Kindern ist zu prufen ob die CT wegen der Strahlenbelastung durch die Magnetresonanztomographie ersetzt werden kann Bei Beuge und oder Strecksynergismen am Unfallort arterieller Hypotension und hoherem Lebensalter besteht die Indikation zur Anlage eines invasiven Hirndruckmonitorings mittels einer intraventrikularen ICP Sonde Die Analyse des Proteins S100 aus dem Blut kann zur Ausschlussdiagnose des leichten Schadel Hirn Traumas verwendet werden ist aber kaum verfugbar Danach mussen die unmittelbaren akuten Therapieentscheidungen getroffen werden Indikation fur Operation Intensivmedizin weitere facharztliche Untersuchungen Augenarzt HNO Arzt usw stationare Uberwachung oder Entlassung zum Beispiel bei Schadelprellung ohne SHT Im Intervall sind oft weitere Untersuchungen sinnvoll Magnetresonanztomographie MRT Die Bilder lassen bereits kleine Schaden an verschiedenen Hirngebieten erkennen Auch ist eine fruhe Aussage zur Prognose beim schweren SHT moglich Voraussetzung fur diese Untersuchung ist die Ruhelage des Patienten Das Elektroenzephalogramm EEG Damit werden die Hirnstrome also die Funktion des Gehirns gemessen Frage nach epileptischen Anfallen Prufung der Reaktion auf Aussenreize beim schweren SHT Evozierte Potentiale Nervenbahnen werden auf ihre Durchlassigkeit uberpruft Auge Ohr und Haut werden elektrisch gereizt Reaktionen darauf lassen auf Storungen an bestimmten Schaltstellen schliessen Besonders SEP und AEP erlauben oft Aussagen zur Prognose beim schweren SHT Der augenarztliche Befund Klarung zusatzlicher Verletzungen des Auges Einblutung Perforation Netzhautablosung Post mortem finden sich als Hinweise auf ein schweres SHT bei einer Autopsie Plaques jaunes Mit Hilfe von MicroRNAs aus dem Speichel ergeben sich Hinweise auf den Schweregrad einer Gehirnerschutterung insbesondere bei Kindern wie Forscher um von der Pennsylvania State University festgestellt haben Etwa ein Drittel der Kinder die eine Gehirnerschutterung erleiden entwickeln langer andauernde Gehirnerschutterungssymptome Die Speichel MicroRNAs stellen leicht messbare physiologisch relevante und genaue potentielle Biomarker fur ein Schadel Hirn Trauma dar die eine Vorhersage der Symptomatik erlauben Auswirkung auf das Gangbild Die Amsterdam Gait Classification erleichtert die Beurteilung des Gangbildes bei Patienten nach einem Schadel Hirn Trauma Sie hilft dabei die Kommunikation im interdisziplinaren Team zwischen Betroffenen Arzten Physiotherapeuten und Orthopadietechnik Mechanikern zu erleichtern Bei Patienten bei denen sich durch das Schadel Hirn Trauma eine Lahmung der Beine in Form einer spastischen Hemiplegie oder Diplegie entwickelt hat lassen sich verschiedene Gangbilder beobachten die in der genauen Auspragung nur mithilfe von komplexen Ganganalysesystemen beschrieben werden konnen Um bei Therapiebesprechungen eine fachubergreifende Kommunikation im interdisziplinaren Team zwischen Betroffenen Arzten Physiotherapeuten und Orthopadietechnik Mechanikern zu erleichtern ist eine einfache Beschreibung des Gangbildes sinnvoll J Rodda und H K Graham haben bereits im Jahr 2001 beschrieben wie sich Gangbilder leichter erkennen lassen und haben Gangtypen definiert die sie in einer Klassifikation gegenubergestellt haben Sie beschrieben auch dass die Gangbilder mit zunehmendem Alter variieren konnen Darauf aufbauend wurde an der freien Universitat in Amsterdam dem VU medisch centrum die Amsterdam Gait Classification entwickelt Eine Besonderheit dieser Klassifikation ist dass sie unterschiedliche Gangbilder sehr einfach erkennbar macht und sowohl bei Patienten angewendet werden kann bei denen nur ein Bein betroffen ist als auch bei Patienten bei denen beide Beine betroffen sind Die Amsterdam Gait Classification wurde zur Betrachtung von Patienten mit Cerebralparese entwickelt Sie lasst sich aber genauso gut bei Patienten mit Schadel Hirn Trauma anwenden Nach der Amsterdam Gait Classification werden funf Gangtypen beschrieben Zur Beurteilung des Gangbildes wird der Patient visuell oder uber eine Videoaufzeichnung von der Seite des zu beurteilenden Beines betrachtet Zu dem Zeitpunkt an dem sich das zu betrachtende Bein in der mittleren Standphase englisch Mid stance befindet und das nicht zu betrachtende Bein in der mittleren Schwungphase Mid swing wird einerseits der Kniewinkel und zusatzlich der Kontakt des Fusses zum Boden beurteilt Klassifizierung des Gangbildes nach der Amsterdam Gait Classification Beim Gangtyp 1 ist der Kniewinkel normal und der Fusskontakt vollstandig Beim Gangtyp 2 ist der Kniewinkel uberstreckt und der Fusskontakt vollstandig Beim Gangtyp 3 ist der Kniewinkel uberstreckt und der Fusskontakt unvollstandig nur auf dem Vorfuss Beim Gangtyp 4 ist der Kniewinkel gebeugt und der Fusskontakt unvollstandig nur auf dem Vorfuss Beim Gangtyp 5 ist der Kniewinkel gebeugt und der Fusskontakt vollstandig Die Gangtypen 3 und 4 werden auch als Steppergang bezeichnet und der Gangtyp 5 wird auch Kauergang genannt BehandlungAllgemeine Massnahmen Die Behandlung eines Schadel Hirn Traumas kann sich je nach Schweregrad und Begleitverletzungen unterscheiden Die Sofortmassnahmen die noch am Unfallort ergriffen werden konzentrieren sich darauf die Herz Kreislauffunktion zu stabilisieren und alle Zustande zu beseitigen die mit Blutdruckabfall Hypotension und verminderter Sauerstoffkonzentration Hypoxie im Blut einhergehen Es mussen also Massnahmen ergriffen werden um die Sauerstoffversorgung des Gehirns sicherzustellen Bewusstlose Patienten werden daher intubiert und atemrelevante Begleitverletzungen wie Pneumothorax mussen ebenfalls behandelt werden Bei einem SHT ersten Grades und wenn keine Begleitverletzungen vorliegen ist dazu nur die symptomatische Behandlung von Ubelkeit und Erbrechen Bettruhe und eine stationare Uberwachung von 12 24 Stunden notig Bei einem SHT zweiten oder hoheren Grades sind weitere Massnahmen erforderlich Die Sicherung der Atmung durch Sauerstoffgabe und Intubation Flussigkeitsersatz je nach Verlust Schockbehandlung falls erforderlich Hirndruckbekampfung durch Oberkorperhochlagerung Intubation milde Hyperventilation starke Sedierung mittels Benzodiazepin und Propofol und gegebenenfalls Barbiturat da diese Substanzen gleichzeitig den Hirndruck senken und den zerebralen Stoffwechsel reduzieren Chirurgische Massnahmen kommen unmittelbar in Betracht wenn raumfordernde Blutungen entstanden sind Zur weiteren Behandlung und Uberwachung muss der Patient ins nachste Krankenhaus das uber ein CT verfugt transportiert werden Steigt der Hirndruck trotz maximaler konservativer Therapie zu stark an empfiehlt sich eine Entlastungskraniektomie Bei dieser Operation werden Teile des Schadels entfernt um dem angeschwollenen Gehirn mehr Platz zu verschaffen und so zur Hirndrucksenkung beizutragen Die entfernten Schadelteile konnen nach dem Ruckgang der Schwellung ublicherweise nach 4 Wochen bis 6 Monaten wieder eingesetzt werden Die Ruckbildung der Symptome bei einer Gehirnerschutterung kann 10 bis 25 Tage dauern in weniger schweren Fallen auch nur 3 bis 7 Tage Sie wird unterstutzt durch Ruhe sowie Vermeiden von Fernsehen Larm und Stress Ubt ein Betroffener nach einer im Kontaktsport erlittenen Gehirnerschutterung seinen Sport unmittelbar weiter aus verdoppelt sich die Zeit fur die Ruckbildung seiner Symptome Im Rahmen des SHT konnen verschiedene Komplikationen auftreten deren Therapie jeweils gesondert beschrieben sind Bewusstlosigkeit Hirndruck Epiduralblutung Subduralblutung und Schadelbasisbruch Hypothermie In der Theorie soll eine kurz nach dem Trauma eingeleitete Hypothermie also kunstliche Absenkung der Korpertemperatur den Energie und Sauerstoffbedarf des Gehirns senken die Entzundungsreaktion Enzephalitis und das Risiko von bleibenden Hirnschaden reduzieren Die ersten beobachtenden experimentellen Studien zeigten auch deutliche neuroprotektive Ergebnisse Inzwischen liegt mit der POLAR Studie von 2018 aber die vierte grosse multizentrische randomisierte Studie vor die eindeutig zeigt dass eine Hypothermie keine protektive Wirkung entfaltet In dieser Studie mit 466 Patienten nach schwerer traumatischer Hirnschadigung erfolgte die Hypothermie im Durchschnitt 1 8 Stunden nach der Hirnverletzung Nach 22 5 Stunden erfolgte eine langsame Wiedererwarmung Nach sechs Monaten wurde das Ergebnis mithilfe der Glasgow Outcome Scale uberpruft Mit Hypothermie war in 48 8 das Ergebnis gunstig ohne Hypothermie in 49 1 relatives Risiko RR 0 99 nicht signifikant Unter Hypothermie waren Lungenentzundungen 55 gegen 51 3 und intrakranielle Blutungen 18 1 gegen 15 4 haufiger SonstigesEs gibt ein Konsenspapier des IOC und der FIFA das konkrete Richtlinien zum diagnostischen Vorgehen nach dem Auftreten einer leichten Kopfverletzung im Sport sowie Empfehlungen fur die Kriterien zur schrittweisen Ruckkehr ins Trainings und Spielgeschehen enthalt Sport Concussion Assessment Tool SCAT Neben der GCS sind folgende Kontrollfragen aufgefuhrt die u a zur Bewertung herangezogen werden Kopfschmerzen Druck im Kopf Nackenschmerzen Ubelkeit oder Erbrechen Schwindelgefuhl verschwommenes Sehen Gleichgewichtsstorungen Licht oder Larmempfindlichkeit das Gefuhl alles ist langsamer man fuhlt sich wie im Nebel man fuhlt sich nicht beieinander Konzentrationsschwierigkeiten Erinnerungslucken Mudigkeit oder niedrige Energie Verwirrtheit Schlafrigkeit Probleme beim Einschlafen falls zutreffend mehr Emotionen Reizbarkeit Traurigkeit Nervositat und Angstlichkeit Eine wissenschaftliche Longitudinal Studie an 235 110 Patienten mit einer Gehirnerschutterung ergab im Jahr 2016 dass 667 von diesen spater median 9 3 Jahre danach Suizid begingen Das entspricht jahrlich 31 Selbsttotungen unter 100 000 Patienten oder 3fach mehr Suiziden als in der Normalbevolkerung Seit 1992 erscheint die Special Interest Zeitschrift not die vorwiegend an Patienten mit Schadel Hirn Traumata und Angehorige aber auch an Kliniken und medizinisches Fachpersonal adressiert ist Siehe auchChronisch traumatische Enzephalopathie Fragile Suisse Schweizer Patienten Organisation fur Menschen mit Hirnverletzung und ihre AngehorigenLiteraturVolker Schumpelick Niels Bleese Ulrich Mommsen Hrsg Kurzlehrbuch Chirurgie 8 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2010 ISBN 978 3 13 127128 0 S 181 182 WeblinksLeitlinien S2e Leitlinie Schadel Hirn Trauma im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft fur Neurochirurgie In AWMF online Stand 2015 S2k Leitlinie Begutachtung nach gedecktem Schadel Hirntrauma im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft fur Neurowissenschaftliche Begutachtung In AWMF online Stand 2018 S2k Leitlinie Schadel Hirn Trauma im Kindes und Jugendalter der Gesellschaft fur Neonatologie und padiatrische Intensivmedizin In AWMF online Stand 2022 Sonstiges Wikibooks Erste Hilfe bei Kopfverletzung Lern und Lehrmaterialien Unterschatzter Befund Forscher warnen vor Verharmlosung von Gehirnerschutterungen In Spiegel Online 18 Januar 2010 Ratgeber Schadelhirntrauma des medizinischen Verlags GFMKEinzelnachweiseWolfgang Seeger Carl Ludwig Geletneky Chirurgie des Nervensystems In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 229 262 hier S 244 Vgl etwa Edgar Passarge Anatomische Grundlagen von Kopfverletzungen Gustav Fischer Jena 1941 Vgl auch P Hewett Injuries of the head Hrsg von T Holmes Parker Son and Bourn London 1861 Eckhard Rickels Klaus von Wild Paul Wenzlaff Wolfgang J Bock Schadel Hirn Verletzung Epidemiologie und Versorgung Memento vom 2 Mai 2022 im Internet Archive Prospektive Untersuchung zu Epidemiologie und Initialversorgung von Patienten und Patientinnen mit Schadel Hirn Traumen in berufsgenossenschaftlichen Kliniken 2020 Seite 33 Memento vom 16 September 2021 im Internet Archive Geschaftsbericht 2004 der Hannelore Kohl Stiftung fur Verletzte mit Schaden des Zentralen Nervensystems Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Prospektive Untersuchung zu Epidemiologie und Initialversorgung von Patienten und Patientinnen mit Schadel Hirn Traumen in berufsgenossenschaftlichen Kliniken 2020 Seite 66 Memento vom 16 September 2021 im Internet Archive Ice Hockey Injuries Memento vom 20 Marz 2012 im Internet Archive Im Eishockey nimmt die Zahl schwerer Gehirnerschutterungen drastisch zu Viele Spieler stehen vor dem Karriereende In Rheinische Post 8 Dezember 2012 del org Memento vom 28 Dezember 2012 im Internet Archive Super Bowl Der Tod steht mit auf dem Feld auf web de 30 Januar 2013 Head Injuries in Football In New York Times Virginia Tech expands sports concussion risk studies to include hockey and baseball President Barack Obama And NFL Exchange Comments On Football And Concussions Obama would think hard before letting son play football cites head injury fears W Tonnies F Loew Einteilung der gedeckten Hirnschadigungen Hrsg Arztliche Praxis Band V Nr 36 1953 S 13 14 Heinz Walter Delank Neurologie 11 Auflage Thieme Stuttgart 2006 ISBN 3 13 129771 9 S 277 ff Immo von Hattingberg Gedeckte Hirnverletzungen In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 1321 1326 Immo von Hattingberg Gedeckte Hirnverletzungen 1961 S 1321 1323 Kopfprellung und Gehirnerschutterung commotio cerebri Vgl etwa Kopfprellung auf averbis com A G Mustafa O A Alshboul Pathophysiology of traumatic brain injury In Neurosciences Riyadh Saudi Arabia Band 18 Nummer 3 Juli 2013 S 222 234 ISSN 1319 6138 PMID 23887212 Review Felicitas Witte Kopfschmerzen nach Hirntrauma In Deutsches Arzteblatt 2018 Jahrgang 115 Ausgabe 6 vom 9 Februar 2018 Seiten A244 A246 Manio von Maravic Neurologische Notfalle In Jorg Braun Roland Preuss Hrsg Klinikleitfaden Intensivmedizin 9 Auflage Elsevier Munchen 2016 ISBN 978 3 437 23763 8 S 311 356 hier S 340 342 Schadel Hirn Trauma Steffen Reissberg u a Neuroradiologische Befunde zur Beurteilung der Prognose bei Patienten nach Schadel Hirn Traumen In Clinical Neuroradiology 13 Nr 1 S 27 33 2003 doi 10 1007 s00062 003 4348 4 Jeremiah J Johnson Andrea C Loeffert Jennifer Stokes Robert P Olympia Harry Bramley Steven D Hicks Association of Salivary MicroRNA Changes With Prolonged Concussion Symptoms In Journal of the American Medical Association Pediatrics 20 November 2017 doi 10 1001 jamapediatrics 2017 3884 J Rodda H K Graham Classification of gait patterns in spastic hemiplegia and spastic diplegia a basis for a management algorithm Band 8 Nr 5 European Journal of Neurology 2001 S 98 108 wiley com Sebastian Grunt Geh Orthesen bei Kindern mit Cerebralparese In Pediatrica Band 18 Nr 6 2007 S 30 34 Schadel Hirn Trauma Universitatsklinik Heidelberg Rachel Rabkin Peachman Playing With a Concussion Doubles Recovery Time In The New York Times com 29 August 2016 abgerufen am 3 Oktober 2016 RJ Elbin Sufrinko A Schatz P French J Henry L Burkhart S Collins MW Kontos AP Removal From Play After Concussion and Recovery Time In Pediatrics 138 e20160910 Jahrgang 2016 PMID 27573089 englisch Kathrin Giesselmann Neuroprotektion nach Schadel Hirn Trauma Fruhzeitige Hypothermie ist klinisch ohne Nutzen In Deutsches Arzteblatt Band 115 Nr 46 16 November 2018 S A2128 1 D J Cooper A D Nichol M Bailey und andere Effect of Early Sustained Prophylactic Hypothermia on Neurologic Outcomes Among Patients With Severe Traumatic Brain Injury The POLAR Randomized Clinical Trial In Journal of the American Medical Association Band 320 Nr 21 2018 S 2204 2206 doi 10 1001 jama 2018 17075 Erhebungsbogen Memento vom 27 April 2013 im Internet Archive englisch PDF 272 kB App furs iPhone M Fralick D Thiruchelvam H C Tien D A Risk of suicide after a concussion In CMAJ Band 188 2016 S 497 504 PMID 26858348 Mediadaten 2022 PDF 160 kB not abgerufen am 25 Februar 2022 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4127937 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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