Als geschäftsführende Reichsregierung wurde in Deutschland sowohl in der Zeit der Weimarer Republik 1920 bis 1933 als au
Geschäftsführende Reichsregierung

Als geschäftsführende Reichsregierung wurde in Deutschland sowohl in der Zeit der Weimarer Republik 1920 bis 1933 als auch nach dem Ende des Nationalsozialismus 1945 die nach Abtreten des Reichskanzlers vorläufig die Geschäfte weiterführende Regierung des Deutschen Reiches bezeichnet.
Gab es für die Regierungen zwischen 1920 und 1933 eine gesetzliche Grundlage für deren Geschäftsordnung, so fehlt diese für die so genannte Regierung Dönitz vollständig. Das Amt des Reichspräsidenten wurde am 1. Mai 1945 ohne Rechtsgrundlage von Hitler testamentarisch an Karl Dönitz übertragen. Dieser beauftragte am 2. Mai 1945 Lutz Graf Schwerin von Krosigk als Leitenden Reichsminister mit der Regierungsbildung, der darauf ein Kabinett Schwerin von Krosigk zusammenrief. Staats- und völkerrechtlich war Dönitz’ Ernennung und damit auch die Ernennung der Geschäftsführenden Reichsregierung durch ihn irrelevant, da formal noch die Weimarer Reichsverfassung galt, die keine testamentarische Weitergabe eines Staatsamtes vorsah.
Kurz nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte traf in Flensburg die Alliierte Kontrollkommission beim Oberkommando der Wehrmacht ein. Ihre Aufgabe war es, die loyale Durchführung der Kapitulationsbedingungen der Alliierten zu überwachen. Zunächst bestand sie nur aus Engländern und Amerikanern unter der Leitung von Generalmajor Rooks (USA) und Brigadegeneral Foord (Großbritannien). Hauptquartier der Kommission wurde die dort ankernde Patria. Am Mittwoch, 23. Mai 1945, wurden Dönitz, Generaloberst Alfred Jodl und Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg für 9:45 Uhr auf die Patria beordert. US-General Rooks verlas ein Schreiben folgenden Wortlauts:
„Ich habe den Auftrag […] Ihnen mitzuteilen, dass der Oberbefehlshaber, General Eisenhower, in Übereinstimmung mit dem Sowjetischen Oberkommando entschieden hat, dass die amtierende Regierung und das deutsche Oberkommando mit dem heutigen Tag mit seinen Mitgliedern als Kriegsgefangene in Haft genommen werden. Damit ist die amtierende deutsche Regierung aufgelöst.“
Literatur
- Klaus Goehrke: In den Fesseln der Pflicht. Der Weg des Reichsfinanzministers Lutz Graf Schwerin von Krosigk. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1995, ISBN 3-8046-8825-X.
- Jörg Hillmann: Die „Reichsregierung“ in Flensburg. In: Jörg Hillmann, John Zimmermann (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Deutschland (= Beiträge zur Militärgeschichte. 55). Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56649-0, S. 35–65.
- Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine perspektivische Rückschau (= Piper. 2056). Piper, München u. a. 1995, ISBN 3-492-12056-3, S. 1–23.
- Marlis G. Steinert: Die 23 Tage der Regierung Dönitz. Die Agonie des Dritten Reiches (= Heyne-Geschichte. 10). Genehmigte, erweiterte Taschenbuchausgabe. Heyne, München 1978, ISBN 3-453-48038-4.
Weblinks
- Die 21 Tage der Regierung Dönitz. In: Die Zeit, Nummer 45, 8. November 1951, S. 3.
Einzelnachweise
- Sven Felix Kellerhoff: Doch, das Deutsche Reich ist wirklich untergegangen, Welt Online, 20. Oktober 2016, abgerufen am 14. Mai 2017.
Autor: www.NiNa.Az
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Als geschaftsfuhrende Reichsregierung wurde in Deutschland sowohl in der Zeit der Weimarer Republik 1920 bis 1933 als auch nach dem Ende des Nationalsozialismus 1945 die nach Abtreten des Reichskanzlers vorlaufig die Geschafte weiterfuhrende Regierung des Deutschen Reiches bezeichnet Die Sportschule am Rande der Marineschule in Flensburg Murwik wo sich 1945 der Sitz der geschaftsfuhrenden Reichsregierung befand Foto 2014 Gab es fur die Regierungen zwischen 1920 und 1933 eine gesetzliche Grundlage fur deren Geschaftsordnung so fehlt diese fur die so genannte Regierung Donitz vollstandig Das Amt des Reichsprasidenten wurde am 1 Mai 1945 ohne Rechtsgrundlage von Hitler testamentarisch an Karl Donitz ubertragen Dieser beauftragte am 2 Mai 1945 Lutz Graf Schwerin von Krosigk als Leitenden Reichsminister mit der Regierungsbildung der darauf ein Kabinett Schwerin von Krosigk zusammenrief Staats und volkerrechtlich war Donitz Ernennung und damit auch die Ernennung der Geschaftsfuhrenden Reichsregierung durch ihn irrelevant da formal noch die Weimarer Reichsverfassung galt die keine testamentarische Weitergabe eines Staatsamtes vorsah Kurz nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und aller Teilstreitkrafte traf in Flensburg die Alliierte Kontrollkommission beim Oberkommando der Wehrmacht ein Ihre Aufgabe war es die loyale Durchfuhrung der Kapitulationsbedingungen der Alliierten zu uberwachen Zunachst bestand sie nur aus Englandern und Amerikanern unter der Leitung von Generalmajor Rooks USA und Brigadegeneral Foord Grossbritannien Hauptquartier der Kommission wurde die dort ankernde Patria Am Mittwoch 23 Mai 1945 wurden Donitz Generaloberst Alfred Jodl und Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg fur 9 45 Uhr auf die Patria beordert US General Rooks verlas ein Schreiben folgenden Wortlauts Ich habe den Auftrag Ihnen mitzuteilen dass der Oberbefehlshaber General Eisenhower in Ubereinstimmung mit dem Sowjetischen Oberkommando entschieden hat dass die amtierende Regierung und das deutsche Oberkommando mit dem heutigen Tag mit seinen Mitgliedern als Kriegsgefangene in Haft genommen werden Damit ist die amtierende deutsche Regierung aufgelost LiteraturKlaus Goehrke In den Fesseln der Pflicht Der Weg des Reichsfinanzministers Lutz Graf Schwerin von Krosigk Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1995 ISBN 3 8046 8825 X Jorg Hillmann Die Reichsregierung in Flensburg In Jorg Hillmann John Zimmermann Hrsg Kriegsende 1945 in Deutschland Beitrage zur Militargeschichte 55 Oldenbourg Munchen 2002 ISBN 3 486 56649 0 S 35 65 Herbert Kraus Karl Donitz und das Ende des Dritten Reiches In Hans Erich Volkmann Hrsg Ende des Dritten Reiches Ende des Zweiten Weltkriegs Eine perspektivische Ruckschau Piper 2056 Piper Munchen u a 1995 ISBN 3 492 12056 3 S 1 23 Marlis G Steinert Die 23 Tage der Regierung Donitz Die Agonie des Dritten Reiches Heyne Geschichte 10 Genehmigte erweiterte Taschenbuchausgabe Heyne Munchen 1978 ISBN 3 453 48038 4 WeblinksDie 21 Tage der Regierung Donitz In Die Zeit Nummer 45 8 November 1951 S 3 EinzelnachweiseSven Felix Kellerhoff Doch das Deutsche Reich ist wirklich untergegangen Welt Online 20 Oktober 2016 abgerufen am 14 Mai 2017