Der Begriff Gesundheitsförderung englisch health promotion ist die Bezeichnung für Maßnahmen und Strategien mit denen di
Gesundheitsförderung

Der Begriff Gesundheitsförderung (englisch health promotion) ist die Bezeichnung für Maßnahmen und Strategien, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden sollen. Er wurde 1986 mit der Ottawa-Charta in die gesundheitspolitische und -wissenschaftliche Diskussion eingeführt. Gesundheitsförderung bezieht sich auch auf den Prozess der Befähigung von Menschen, ihre Kontrolle über Bedingungen von Gesundheit zu erhöhen. Dabei werden das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsverhältnisse, also die sozialen, ökonomischen und Umweltbedingungen, mit einbezogen. Gesundheit wird in ganzheitlicher Sichtweise als körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert.
Gesundheitsförderung ist laut der Bangkok-Charta der WHO aus dem Jahre 2005 der Weg zu einer höheren Lebensqualität.
Abgrenzung von Gesundheitsförderung und Prävention
Während Prävention auf die Vorbeugung von Krankheit zielt und sich dabei z. B. für Impfungen, gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung ausspricht, ist der Ansatz der Gesundheitsförderung auf die Stärkung der Gesundheit gerichtet. Die zentrale Frage lautet: Was hält den Menschen gesund? Diese Verschiebung der Perspektive von Krankheit und ihrer Entstehung auf die Determinanten von Gesundheit wird als Salutogenese bezeichnet. Analytisch lassen sich Gesundheitsförderung und Prävention folgendermaßen unterscheiden: Sowohl Krankheitsprävention als auch Gesundheitsförderung wollen einen Gesundheitsgewinn erzielen, aber auf je unterschiedliche Weise. Bei der Krankheitsprävention soll der Gesundheitsgewinn durch das Zurückdrängen von Krankheitslast erzielt werden, bei der Gesundheitsförderung durch die Stärkung von Gesundheitsressourcen. Dementsprechend richtet die Prävention ihren Akzent vor allem auf Risikofaktoren für Krankheit, die Gesundheitsförderung vor allem auf gesund erhaltende Schutzfaktoren. Die beiden Interventionsformen können deshalb als einander ergänzend verstanden werden, wobei je nach Ausgangslage einmal die eine und einmal die andere Interventionsform die angemessene und erfolgversprechende sein kann. Eine allzu scharfe Abgrenzung zwischen Prävention und Gesundheitsförderung ist wissenschaftlich nicht unumstritten.
Handlungsstrategien und Handlungsfelder – Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung
Das Konzept der Gesundheitsförderung wurde bei der WHO im Vorfeld der Internationalen Konferenz in Ottawa entwickelt und mit der Ottawa-Charta öffentlich bekannt gemacht. In den WHO-Nachfolgekonferenzen in Adelaide (1988), Sundsvall (1991), Jakarta (1997), Mexiko-Stadt (2000), Bangkok (2005), Nairobi (2009) und Helsinki (2013) wurden einzelne Handlungsbereiche und Politikfelder spezifiziert. Die in der Ottawa-Charta formulierten Grundgedanken gelten heute als akzeptierter Orientierungsrahmen für Politik und Praxis der Gesundheitsförderung. Das Konzept enthält die wichtigsten Aktionsstrategien und Handlungsfelder der Gesundheitsförderung. Dabei wird zwischen drei grundlegenden Handlungsstrategien und fünf zentralen Handlungsfeldern unterschieden.
Handlungsstrategien
Als Handlungsstrategien der Gesundheitsförderung werden von der WHO benannt:
- Anwaltschaftliches Eintreten für Gesundheit: Die in der Gesundheitsförderung Tätigen treten aktiv für Gesundheit ein; im Sinne der Beeinflussung politischer, ökonomischer, sozialer, kultureller, biologischer sowie Umwelt- und Verhaltensfaktoren.
- Befähigen und Ermöglichen: Diese Handlungsstrategie zielt darauf ab, partnerschaftlich mit Individuen oder Gruppen zu handeln, um diese in die Lage zu versetzen, Kontrolle über ihre Gesundheitsbelange auszuüben sowie ihre Ressourcen zu fördern und zu nutzen (Gesundheitskompetenz, Empowerment). Den Menschen soll der Zugang zu allen relevanten Informationen und Ansprechpartnern möglich gemacht werden. Dadurch sollen Unterschiede im Gesundheitszustand, beispielsweise bedingt durch soziale Ungleichheit, verringert werden.
- Vermitteln und Vernetzen: Unter Vermittlung und Vernetzung versteht man die aktive und permanente Kooperation mit allen Akteuren innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens. Alle Bereiche, die einen Einfluss auf die Gesundheit ausüben (neben Akteuren des Gesundheitssystems also auch beispielsweise die politische Ebene, Arbeitgeber, Verbände und Vereine etc.) sollen vernetzt zusammenarbeiten und somit eine Kontinuität im gesundheitsförderlichen Verhalten des Einzelnen sowie in der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten gewährleisten können.
Handlungsfelder
Die fünf vorrangigen Handlungsfelder und -ebenen (sog. Mehrebenenmodell der Gesundheitsförderung) sind laut WHO:
- Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik entwickeln: Das primäre Ziel einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik ist es, dass Gesundheit in allen Politikbereichen und allen Ebenen auf der politischen Tagesordnung steht. Politiker müssen sich der gesundheitlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen und ihrer Verantwortung für Gesundheit bewusst sein. Die politische Ebene in Bund, Ländern und Kommunen beeinflusst in erheblichem Maß die Verhältnisse der Bevölkerung im Umfeld von Arbeit, Ausbildung, Wohnen, Freizeit, Versorgung. Alle Politikbereiche haben somit Einfluss auf die Gesundheit der Bürger und können durch eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik zur Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität beitragen. Eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik wendet dabei sich gegenseitig ergänzende Ansätze an, wie beispielsweise Gesetzesinitiativen, steuerliche Maßnahmen, organisatorisch-strukturelle Veränderungen.
- Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen: Durch Gesundheitsförderung sollen Lebenswelten geschaffen werden, die Menschen Schutz vor Gesundheitsgefahren bieten und sie in die Lage versetzen, ihre Fähigkeiten auszuweiten und Selbstvertrauen in Bezug auf gesundheitliche Belange zu entwickeln. Gesundheitsfördernde Lebenswelten umfassen Orte, an denen Menschen leben, arbeiten, spielen und ihre Freizeit verbringen (beispielsweise Stadt, Gemeinde, Wohnung, Arbeitsplatz, Schule, Kindergärten). Lebenswelten schließen den Zugang von Menschen zu Ressourcen und Dienstleistungen für Gesundheit sowie die Wechselbeziehungen zu ihrer Umwelt ein.
- Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen: Ein wesentliches Bestreben der Gesundheitsförderung ist die Unterstützung von Nachbarschaften, Gemeinschaftsaktivitäten von Bürgern, Selbsthilfeaktivitäten und Gemeinden im Sinne einer erhöhten Selbstbestimmung, Autonomie und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsbelange.
- Persönliche Kompetenzen entwickeln: Durch Gesundheitsförderung werden persönliche Kompetenzen und Fähigkeiten entwickelt, die es dem Einzelnen ermöglicht, sein Leben zu gestalten, Herausforderungen zu meistern und Veränderungen der Umwelt zu integrieren. Dies umfasst zum Beispiel Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit, Problemlösekompetenz oder der Umgang mit Stress. Darauf aufbauend können gesundheitsförderliche Verhaltensweisen (wie gesunde Ernährung, Bewegung, soziale Kompetenzen, gesunde Denkmuster) erlernt werden. Entscheidend dabei ist die Partizipation und Selbstbestimmung der Adressaten, um adäquate Verhaltensänderung zu erreichen und in den Alltag zu integrieren. Menschen sollen zu einem lebenslangen Lernen befähigt werden. Es wird dazu aufgerufen, in den verschiedenen Phasen des Lebens sowie eventuellen chronischen Erkrankungen und Behinderungen umgehen zu können. Dazu zählen die gesundheitliche Aufklärung, die Gesundheitserziehung, -bildung, -beratung sowie die Patientenedukation.
- Gesundheitsdienste neu orientieren: Die Gesundheitsdienste sollen ein Versorgungssystem aufbauen, das sich auf die stärkere Förderung von Gesundheit konzentriert und nicht wie bisher auf medizinisch-kurative Betreuung. Vor allem soll es sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Durch die Neuorientierung soll auch die Möglichkeit der Koordination zwischen dem Gesundheitssektor und den anderen gesundheitsrelevanten sozialen, politischen und ökonomischen Kräften verbessert werden.
Ansätze und Modelle der Gesundheitsförderung
Neben den Handlungsstrategien und -feldern lassen sich mehrere Ansätze und Modelle der Gesundheitsförderung unterscheiden.
Ansätze der Gesundheitsförderung
- Der Medizinische oder präventive Ansatz zielt auf Maßnahmen zur Verminderung der Krankheitslast. Es werden drei Ebenen (primäre, sekundäre und tertiäre) der Prävention unterschieden. Gesundheitsförderung ist in erster Linie auf der primären Ebene angesiedelt und dient der Verbesserung medizinischer Interventionen.
- Der Ansatz der Verhaltensänderung zielt auf Individuen und ihr gesundheitsrelevantes Verhalten. Verhaltensänderungen sollen bspw. durch Kampagnen oder Nudging erreicht werden.
- Mit dem Ansatz der Gesundheitsaufklärung wird versucht, den Menschen das Wissen und die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um selbstbestimmt Entscheidungen über ihr Gesundheitsverhalten treffen zu können. Dies kann durch Informationsbroschüren, Ausstellungen, Beratungsgespräche, Gruppendiskussionen oder Fortbildungsprogramme erfolgen.
- Mittels Empowerment sollen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit erhalten. Empowerment hilft dabei, gesundheitsrelevante Aspekte in der Lebensführung zu erkennen und zu verstehen. Hier liefert die Lebensqualitätsforschung wertvolle Hinweise, um die Handlungsbarrieren, welche einem gesundheitsfördernden Lebensstil entgegenstehen, zu durchbrechen.
- Der Ansatz der sozialen und politischen Veränderung zielt auf allgemeine Lebensverhältnisse und spezifisch auf sozioökonomische Verhältnisse als Determinanten von Gesundheit und deren Gestaltbarkeit in allen Politikfeldern, insbesondere durch Sozial- und Gesundheitspolitik. Dieser Ansatz wird auch als Health in All Policies oder Public Health in All Policies bezeichnet.
Modelle der Gesundheitsförderung
Das Modell nach Caplan & Holland (1990) besteht aus vier Paradigmen oder Sichtweisen der Gesundheitsförderung, welche sich aus der Art des Wissens (objektiv oder subjektiv) und aus der Art der Gesellschaft (grundlegende Veränderung oder soziale Regulierung) ergeben. Die traditionelle Sichtweise spiegelt die Ansätze der Medizin und Verhaltensänderung mit Vermittlung von Wissen wider. Die humanistische Sichtweise greift auf den Ansatz der Gesundheitsaufklärung und -erziehung zurück. Die fundamental-humanistisch Sichtweise ist mit dem Begriff „Empowerment“ zu verstehen. Die vierte fundamental-gesellschaftsbezogen Sichtweise beschäftigt sich mit dem Zusammenhang der soziale Ungleichheit und der Gesundheit.
Beattie entwickelte 1991 ein Modell, welches aus vier Strategien der Gesundheitsförderung (Information und Aufklärung, gesetzgebende Aktivitäten, persönliche Beratung, Gemeinwesenarbeit) besteht, die sich zum einen aus der Art der Intervention (autoritativ oder basierend auf der Aushandlung) ergeben und zum anderen auf den Ausgangspunkt des Denkens (objektiv oder subjektiv) beziehen.
Das Modell von Tones (1994) beinhaltet das grundlegende Ziel, Empowerment wiederzufinden. Die Gesundheitsförderung ist der Prozess der gesundheitsfördernden Gesamtpolitik multipliziert mit der Gesundheitsaufklärung und -erziehung.
Das praxisnahe Modell von Tannahill (1996, gegliedert in drei vernetzte Interventionsbereiche Gesundheitsaufklärung und -erziehung, Prävention, Gesundheitsschutz), findet breite Anerkennung innerhalb der im Gesundheitswesen tätigen Personen. Es hält das gesamte Spektrum der Gesundheitsförderung vor Augen.
Aufgabenfelder
Gesundheitsförderung findet auf der primären, sekundären und tertiären Ebene statt. Der Setting-Ansatz zielt auf die Veränderung des Alltags durch niederschwellige systemische Interventionen in konkreten Lebenswelten wie Schule, Betrieb oder Stadtteil, die alle Beteiligten einbeziehen. Grundlegende Philosophie der Setting-Intervention ist, dass die Zielgruppen als aktiv handelnde Kompetenzen (Life Skills) zur Wahrnehmung ihrer eigenen gesundheitsbezogenen Interessen erwerben (Empowerment) und nicht Empfänger von gesundheitsförderlichen Botschaften und Angeboten sind. Elemente des Settings-Ansatzes sind die Entwicklung von Life Skills. Partizipation ist die Teilhabe beziehungsweise der Grad der Mitwirkungsmöglichkeit von Einzelnen oder Gruppen an Entscheidungsprozessen und Handlungsabläufen in übergeordneten Organisationen (z. B. Gewerkschaften, Parteien) und Strukturen (Gesellschaft, Staat).
Als Settings werden aber auch die einzelnen „Organisationen, die eine durch ihre Struktur und Aufgabe anerkannte soziale Einheit darstellen“ bezeichnet. Es handelt sich also um relativ dauerhafte Sozialzusammenhänge, von denen wichtige Impulse für Gesundheit (Gesundheitsbelastungen, Gesundheitsressourcen) ausgehen.
Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und in Betrieben
Die Beschäftigten in einem Betrieb sind für die Gesundheitsförderung eine in sich geschlossene Adressatengruppe. Es erhöht die Chance der Beteiligung an Gesundheitsprogrammen, da es in den Betrieben bereits etablierte Kommunikationskanäle gibt. Ein Grund zur Förderung von Gesundheit am Arbeitsplatz ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz, also der Schutz der Beschäftigten vor Schädigungen ihrer Gesundheit, die durch bestimmte berufliche Tätigkeiten hervorgerufen oder verstärkt werden können. Ziel des Arbeitsschutzes ist die Vermeidung oder Minderung der vom Arbeitsumfeld ausgehenden gesundheitsschädlichen Fehlbelastungen. Die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz beschäftigt sich unter anderem mit den Bereichen Erste Hilfe und medizinische Behandlung, Einstellungsuntersuchungen, Unfallschutz, Überwachung von Gesundheits- und Infektionsgefahren, Aufklärung und Beratung zu gesünderen Lebensweisen, Verfahren und Regelungen zur Schaffung gesünderer Arbeitsbedingungen sowie Bereitstellung von Diensten. Neben der Ernährung und dem Stressmanagement stellt die Bewegungsförderung eine der drei zentralen Säulen zur Verbesserung der Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dar Bewegungsbezogene Interventionen gehören dabei zu den am häufigsten in Unternehmen vorgehaltenen Maßnahmen.
Gesundheitsförderung in Schulen und Kindertagesstätten
Schulen und Kindertagesstätten werden als wichtige Zielgruppe der Gesundheitsförderung gesehen, da durch sie ein großer Teil der Bevölkerung über viele Jahre hinweg erreichbar ist. Die besondere Bedeutung von Schule und Kindertagesstätte basiert auch auf der Erkenntnis, dass das Wissen, die Einstellungen und Verhaltensweisen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit bereits im frühen Kindesalter erworben werden. Hierbei wird Wert darauf gelegt, dass die Kinder und Jugendlichen ihr Verständnis für Gesundheit verbessern und bewusstere Entscheidungen über ihr Gesundheitsverhalten treffen.
Gesundheitsförderung im sozialen Wohnumfeld
Als entscheidender Faktor bei der Gesundheitsförderung gilt, dass die Menschen ihr soziales Wohnumfeld selbst definieren und das Gefühl haben, dass sie etwas für ihre gemeinsame Zukunft, die Dienstleistungsangebote und das Erscheinungsbild ihrer Wohngegend tun. Durch eine direkte Auseinandersetzung mit dem und der Lebensqualität können die Bewohner mehr Kontrolle über ihre Lebensbedingungen erhalten, ihre Nachbarn kennenlernen, ggf. aus der Isolation treten und mitbestimmen. Die Methoden der Gesundheitsförderung im Wohnumfeld stammen zum großen Teil aus der Gemeinwesenarbeit. Anwendung findet die Theorie zum Beispiel im Quartiersmanagement, einem Instrument des Programms „Soziale Stadt“ des Bundes. Ein zweiter Ansatz, die „Gesunde Stadt“ im Sinne der WHO, ist einem ganzheitlichen Ansatz (Körper, Geist und Seele) verpflichtet und sollte sich auf allen Ebenen (Kindergärten, Schulen, Betriebe, Krankenhäuser und in der allgemeinen Gesundheitsförderung) bemühen, aktiv zu sein. Die besondere Stärke von Gesundheitsförderung im Wohnumfeld ist die Erreichbarkeit auch sozial benachteiligter Menschen und damit die Möglichkeit einen effizienten Beitrag zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit zu leisten.
Gesundheitsförderung in der primären Gesundheitsversorgung
Die primäre Gesundheitsversorgung ist die erste Stufe der lokalen Gesundheitsversorgung. Das „Gesundheit für alle“-Programm der WHO forderte eine Umorientierung der Gesundheitsdienste. Der Schwerpunkt des Gesundheitssystems sollte auf die primäre Versorgung gelegt werden, da die gesundheitsfördernden Grundsätze der Partizipation, Zusammenarbeit und Chancengleichheit integriert werden können.
Auch das Krankenhaus bietet vielfältige Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, in dem Menschen ein erhöhtes Bewusstsein für Gesundheit und Krankheit haben. Sie sind daher eher motiviert, entscheidende Veränderungen in ihrer Lebensweise vorzunehmen. Gesundheitsförderung in Krankenhäusern umfasst sowohl Maßnahmen für eine ganzheitlichere Versorgung der Patienten als auch Strategien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des gesamten Krankenhauspersonals.
Gesetzliche Grundlagen
Für die Gesundheitsförderung gelten in Deutschland verschiedene Rechtsgrundlagen, zu denen grundsätzlichen gehören:
- SGB V, Gesetzliche Krankenversicherung, insbesondere § 20 Prävention und Selbsthilfe; § 20a Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten; § 20b Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren; § 20c Förderung der Selbsthilfe
- SGB VII, Gesetzliche Unfallversicherung, insbesondere § 14 Präventionsaufgabe der Unfallkasse
- SGB IX, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, insbesondere § 167 Abs. 2 Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Organisation des Arbeitsschutzes im Betrieb
- Arbeitssicherheitsgesetz (ASIG): Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit
- Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG)
Digitale Gesundheitsförderung
Der Begriff Digitale Gesundheitsförderung (engl. Digital Health promotion) vereint alle Maßnahmen und Konzepte, welche durch die Unterstützung von digitalen Medien und Anwendungen, auf die Stärkung der Gesundheit nach dem Prinzip der Salutogenese abzielen. Dabei spielt auch der immer größer werdende Markt an E-Healthcare Produkten wie beispielsweise Wearables und Gesundheits-Apps eine zunehmend wichtigere Rolle. Diese unterstützen den Prozess der nachhaltigen Aufrechterhaltung der Gesundheit. Allerdings gehen mit den aufkommenden Produkten innerhalb der digitalen Gesundheitsförderung auch Risiken einher. Das Thema Datenschutz ist dabei stark diskutiert und erfordert eine einheitliche Gesetzgebung, damit Nutzerdaten, welche Aufschluss über den Gesundheitszustand eines Nutzers geben, nicht an Dritte gelangen können.
Ausgaben für die Gesundheitsförderung
Laut der OECD sind die Ausgaben für Prävention und öffentliche Gesundheit von 2000 bis 2005 um 6 % gestiegen und betrugen im Jahr 2005 im Durchschnitt der 20 erfassten Länder 2,5 % der nationalen Gesamtgesundheitsausgaben. Die Varianz reichte von 0,6 % (Island) bis 6,1 % (Kanada), Neuseeland (6,0 %), die USA (3,5 %) und Deutschland (3,3 %) liegen über dem Schnitt, Frankreich, Schweiz (jeweils 2,1 %), Österreich (2 %) und Italien (0,7 %) darunter.
Ausbildung, Studium und Berufsfeld
Gesundheitsförderung kann als wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland an mehreren Hochschulen auf Bachelor- und auf Masterniveau explizit und mit Schwerpunkten im Bereich Public Health oder Prävention studiert werden, findet sich aber auch implizit in unterschiedlichen Berufsausbildungen und Studiengängen wie z. B. Altenpflege oder Pflegewissenschaft. Mit dem Bachelorstudiengang „Gesundheitsförderung und Prävention“ an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW besteht seit 2016 auch in der Schweiz die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Gesundheitsförderin oder zum Gesundheitsförderer zu machen. Das Berufsfeld ist heterogen und reicht von Tätigkeiten in wissenschaftlichen Einrichtungen über betriebliches Gesundheitsmanagement bis hin zur Selbständigkeit, z. B. in der Beratung.
Für Berufsangehörige in der Gesundheitsförderung bestehen in Deutschland zwei Berufsverbände.
- Der Berufsverband Gesundheitsförderung e. V. ist eine berufspolitische Interessenvertretung von Gesundheitswirten. Er wurde am 15. Mai 2004 in Magdeburg gegründet. Das Hauptanliegen des Verbandes ist die Herstellung von Transparenz hinsichtlich der Qualifikationen von Akteuren im Berufsfeld Gesundheit und Prävention und die Etablierung eines einheitlichen Leitbildes für das Berufsfeld eines Gesundheitswirtes. Heute werden rund 380 Mitglieder in allen berufs- und bildungspolitischen Angelegenheiten vertreten. Der Berufsverband organisiert Weiterbildungen, Mitgliedertreffen und beteiligt sich an Kongressen und Fachtagungen.
- Der Berufsverband Integrative Gesundheitsförderung e. V. wurde von Absolventen des gleichnamigen Studienganges an der Hochschule Coburg im Jahr 2007 gegründet. Der Verband vertritt seine Mitglieder in allen berufspolitischen Angelegenheiten und stellt eine Plattform für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Berufsbildes dar. Neben der Förderung von Weiterbildung und Qualitätssicherung arbeitet er an dem stetigen Ausbau der Vernetzung mit relevanten Akteuren der Gesundheitsförderung. Darüber hinaus unterstützt der Berufsverband Studierenden in ihrem Studienalltag. Der Berufsverband ist in seiner Arbeit unabhängig und verfolgt keinerlei wirtschaftliche Interessen.
Netzwerke und Organisationen
Akteure in der Gesundheitsförderung sind national und international auf unterschiedlichen Ebenen vernetzt:
- Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen
- Kooperationsverbund Hochschulen für Gesundheit
- Gesunde-Städte-Netzwerk
- Internationale Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (HPH)
- Deutsches Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen
- Deutsches Netzwerk betriebliche Gesundheitsförderung
- Schule & Gesundheit
- Europäische Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen
- Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung
- Landesarbeitsgemeinschaften für Gesundheitsförderung
- Public Health Schweiz
Literatur
- Stefan Bär: Soziologie und Gesundheitsförderung. Einführung für Studium und Praxis. Beltz Juventa, Weinheim 2016, ISBN 978-3-7799-3407-3.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Neuausgabe. Verlag für Gesundheitsförderung, Werbach-Gamburg 2011.
- Gesundheit Berlin (Hrsg.): Aktiv werden für Gesundheit. Arbeitshilfen für Prävention und Gesundheitsförderung im Quartier. Berlin 2008.
- Lotte Habermann-Horstmeier: Gesundheitsförderung und Prävention. Hogrefe Verlag, Bern 2017, ISBN 978-3-456-85707-7.
- Klaus Hurrelmann, Theodor Klotz, Jochen Haisch (Hrsg.): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Bern 2010.
- Jennie Naidoo, Jane Wills: Lehrbuch der Gesundheitsförderung. 2., überarbeitete Auflage. Verlag für Gesundheitsförderung:, Werbach-Gamburg 2010.
- Fred Paccaud: Prävention von Krankheiten und öffentliche Gesundheit. In: Gesundheitswesen Schweiz 2007–2009. Verlag Hans Huber, Bern 2007.
- Christian Schmahl: Betriebliches Gesundheitsmanagement. epubli, 2012, ISBN 978-3-8442-4141-9.
- World Health Organization: Glossar Gesundheitsförderung. Gamburg 1998.
- Sintje Mayländer, Maria Walden, Tobias Stefan Kaeding (Hrsg.): Die vitale Firma: So bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Bewegung. Richard Pflaum Verlag, München 2019.
- Kirsten Haas: Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch eine Maßnahme der betrieblichen Gesundheitsförderung : Untersuchung zum Teilnahme- und Teilnehmerverhalten. Dissertation TU Dortmund. Dortmund 2014 (pdf)
- Peter-Ernst Schnabel: Gesundheit fördern und Krankheit prävenieren. Besonderheiten, Leistungen und Potentiale aktueller Konzepte vorbeugenden Versorgungshandelns. Juventa-Verlag, Weinheim 2006, ISBN 3-7799-1145-0.
- Ansgar Thiel u. a. (Hrsg.): Handbuch bewegungsbezogene Gesundheitsförderung (= Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, Bd. 199). Hofmann, Schorndorf 2023, ISBN 978-3-7780-4990-7.
Weblinks
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Fonds Gesundes Österreich – Kompetenzstelle für Gesundheitsförderung und Prävention in Österreich
- Gesundheitsförderung (ZPID)
- Gesundheitsfördernde Hochschulen
- Homepage des Berufsverbandes Gesundheitsförderung e. V.
- Homepage des Berufsverbandes Integrative Gesundheitsförderung e. V.
- Website von Gesundheitsförderung Schweiz
- Bundesgesundheitsministerium 2018: Gesundheitsförderung
- Digitalisierung des Gesundheitsmanagements: YOWO 2019
- Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationssicherheit: E-Healthcare 2018
Siehe auch
- Gesundheitskompetenz
Einzelnachweise
- WHO: Ottawa Charta for Health Promotion. 1986. In übersetzter Form: Ottawa Charta
- Richard Hennessey, Roland Mangold: Die Gesundheitsförderung wirksamer machen. ( des vom 7. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Soziale Sicherheit. Heft 11/2009, S. 12–15. (PDF 2,32 MB).
- Aaron Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Deutsche Herausgabe von Alexa Franke. dgvt-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-87159-136-X.
- Klaus Hurrelmann, Theodor Klotz, Jochen Haisch: Prävention und Gesundheitsförderung. Huber, Bern 2010, S. 17.
- Martin Hafen: Was unterscheidet Prävention von Gesundheitsförderung? In: Prävention – Zeitschrift für Gesundheitsförderung, H. 1 2004, S. 8–11.
- Martin Hafen: Was unterscheidet Prävention von Gesundheitsförderung? In: Bauch, Jost (Hrsg.): Gesundheit als System. Systemtheoretische Betrachtungen des Gesundheitssystems. 2006, Konstanz, S. 129–138.
- Brigitte Ruckstuhl: Gesundheitsförderung. Entwicklungsgeschichte einer neuen Public Health Perspektive. 2011, Weinheim, Juventa
- who.int
- Naidoo & Wills, 2003.
- Richard Hennessey, Roland Mangold: Die Gesundheitsförderung wirksamer machen. In: Soziale Sicherheit. 11/2009, S. 14.
- rki.de
- Russell Caplan, Ray Holland: Rethinking health education theory. In: Health Education Journal. Band 49, Nr. 1, März 1990, ISSN 0017-8969, S. 10–12, doi:10.1177/001789699004900103.
- Baric, Conrad 2000, S. 18
- Rosenbrock 2004, S. 155–159.
- Susanne Hartung / Rolf Rosenbrock: Settingansatz / Lebensweltansatz. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Leitbegriffe der Gesundheitsförderung – Online-Glossar. doi:10.17623/BZGA:224-i106-1.0 (bzga.de [abgerufen am 25. Februar 2018]).
- Gesundheitsförderung Schutz der Daten. (PDF) Archiviert vom 22. März 2019; abgerufen am 22. März 2019. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Sintje Mayländer, Maria Walden, Tobias Stefan Kaeding (Hrsg.): Die vitale Firma: So bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Bewegung. Richard Pflaum Verlag, München 2019.
- bundesgesundheitsministerium.de
- Gesundheits-Apps: Viele Chancen, wenig Evidenz. Deutscher Ärzteverlag GmbH, abgerufen am 22. April 2019.
- Gesundheitsförderung. Bundesgesundheitsministerium, abgerufen am 22. März 2019.
- Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationssicherheit: Datenschutz E-Healthcare. (PDF) Archiviert vom 22. März 2019; abgerufen am 22. März 2019. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- OECD Health Data 2007, Paris 2007.
- studycheck.de
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- Bachelor Gesundheitsförderung und Prävention. Abgerufen am 4. April 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
- Berufsverband Gesundheitsförderung e. V.
- Berufsverband Integrative Gesundheitsförderung e. V. ( des vom 27. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de
- hochges.de
- gesunde-staedte-netzwerk.de
- bmgf.gv.at
- dnbgf.de
Autor: www.NiNa.Az
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Der Begriff Gesundheitsforderung englisch health promotion ist die Bezeichnung fur Massnahmen und Strategien mit denen die Starkung der Gesundheitsressourcen und potenziale der Menschen erreicht werden sollen Er wurde 1986 mit der Ottawa Charta in die gesundheitspolitische und wissenschaftliche Diskussion eingefuhrt Gesundheitsforderung bezieht sich auch auf den Prozess der Befahigung von Menschen ihre Kontrolle uber Bedingungen von Gesundheit zu erhohen Dabei werden das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsverhaltnisse also die sozialen okonomischen und Umweltbedingungen mit einbezogen Gesundheit wird in ganzheitlicher Sichtweise als korperliches psychisches und soziales Wohlbefinden definiert Gesundheitsforderung ist laut der Bangkok Charta der WHO aus dem Jahre 2005 der Weg zu einer hoheren Lebensqualitat Abgrenzung von Gesundheitsforderung und PraventionWahrend Pravention auf die Vorbeugung von Krankheit zielt und sich dabei z B fur Impfungen gesunde Ernahrung und ausreichende Bewegung ausspricht ist der Ansatz der Gesundheitsforderung auf die Starkung der Gesundheit gerichtet Die zentrale Frage lautet Was halt den Menschen gesund Diese Verschiebung der Perspektive von Krankheit und ihrer Entstehung auf die Determinanten von Gesundheit wird als Salutogenese bezeichnet Analytisch lassen sich Gesundheitsforderung und Pravention folgendermassen unterscheiden Sowohl Krankheitspravention als auch Gesundheitsforderung wollen einen Gesundheitsgewinn erzielen aber auf je unterschiedliche Weise Bei der Krankheitspravention soll der Gesundheitsgewinn durch das Zuruckdrangen von Krankheitslast erzielt werden bei der Gesundheitsforderung durch die Starkung von Gesundheitsressourcen Dementsprechend richtet die Pravention ihren Akzent vor allem auf Risikofaktoren fur Krankheit die Gesundheitsforderung vor allem auf gesund erhaltende Schutzfaktoren Die beiden Interventionsformen konnen deshalb als einander erganzend verstanden werden wobei je nach Ausgangslage einmal die eine und einmal die andere Interventionsform die angemessene und erfolgversprechende sein kann Eine allzu scharfe Abgrenzung zwischen Pravention und Gesundheitsforderung ist wissenschaftlich nicht unumstritten Handlungsstrategien und Handlungsfelder Ottawa Charta zur GesundheitsforderungDas Konzept der Gesundheitsforderung wurde bei der WHO im Vorfeld der Internationalen Konferenz in Ottawa entwickelt und mit der Ottawa Charta offentlich bekannt gemacht In den WHO Nachfolgekonferenzen in Adelaide 1988 Sundsvall 1991 Jakarta 1997 Mexiko Stadt 2000 Bangkok 2005 Nairobi 2009 und Helsinki 2013 wurden einzelne Handlungsbereiche und Politikfelder spezifiziert Die in der Ottawa Charta formulierten Grundgedanken gelten heute als akzeptierter Orientierungsrahmen fur Politik und Praxis der Gesundheitsforderung Das Konzept enthalt die wichtigsten Aktionsstrategien und Handlungsfelder der Gesundheitsforderung Dabei wird zwischen drei grundlegenden Handlungsstrategien und funf zentralen Handlungsfeldern unterschieden Handlungsstrategien Als Handlungsstrategien der Gesundheitsforderung werden von der WHO benannt Anwaltschaftliches Eintreten fur Gesundheit Die in der Gesundheitsforderung Tatigen treten aktiv fur Gesundheit ein im Sinne der Beeinflussung politischer okonomischer sozialer kultureller biologischer sowie Umwelt und Verhaltensfaktoren Befahigen und Ermoglichen Diese Handlungsstrategie zielt darauf ab partnerschaftlich mit Individuen oder Gruppen zu handeln um diese in die Lage zu versetzen Kontrolle uber ihre Gesundheitsbelange auszuuben sowie ihre Ressourcen zu fordern und zu nutzen Gesundheitskompetenz Empowerment Den Menschen soll der Zugang zu allen relevanten Informationen und Ansprechpartnern moglich gemacht werden Dadurch sollen Unterschiede im Gesundheitszustand beispielsweise bedingt durch soziale Ungleichheit verringert werden Vermitteln und Vernetzen Unter Vermittlung und Vernetzung versteht man die aktive und permanente Kooperation mit allen Akteuren innerhalb und ausserhalb des Gesundheitswesens Alle Bereiche die einen Einfluss auf die Gesundheit ausuben neben Akteuren des Gesundheitssystems also auch beispielsweise die politische Ebene Arbeitgeber Verbande und Vereine etc sollen vernetzt zusammenarbeiten und somit eine Kontinuitat im gesundheitsforderlichen Verhalten des Einzelnen sowie in der Entwicklung gesundheitsforderlicher Lebenswelten gewahrleisten konnen Handlungsfelder Die funf vorrangigen Handlungsfelder und ebenen sog Mehrebenenmodell der Gesundheitsforderung sind laut WHO Gesundheitsfordernde Gesamtpolitik entwickeln Das primare Ziel einer gesundheitsfordernden Gesamtpolitik ist es dass Gesundheit in allen Politikbereichen und allen Ebenen auf der politischen Tagesordnung steht Politiker mussen sich der gesundheitlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen und ihrer Verantwortung fur Gesundheit bewusst sein Die politische Ebene in Bund Landern und Kommunen beeinflusst in erheblichem Mass die Verhaltnisse der Bevolkerung im Umfeld von Arbeit Ausbildung Wohnen Freizeit Versorgung Alle Politikbereiche haben somit Einfluss auf die Gesundheit der Burger und konnen durch eine gesundheitsforderliche Gesamtpolitik zur Forderung von Wohlbefinden und Lebensqualitat beitragen Eine gesundheitsfordernde Gesamtpolitik wendet dabei sich gegenseitig erganzende Ansatze an wie beispielsweise Gesetzesinitiativen steuerliche Massnahmen organisatorisch strukturelle Veranderungen Gesundheitsfordernde Lebenswelten schaffen Durch Gesundheitsforderung sollen Lebenswelten geschaffen werden die Menschen Schutz vor Gesundheitsgefahren bieten und sie in die Lage versetzen ihre Fahigkeiten auszuweiten und Selbstvertrauen in Bezug auf gesundheitliche Belange zu entwickeln Gesundheitsfordernde Lebenswelten umfassen Orte an denen Menschen leben arbeiten spielen und ihre Freizeit verbringen beispielsweise Stadt Gemeinde Wohnung Arbeitsplatz Schule Kindergarten Lebenswelten schliessen den Zugang von Menschen zu Ressourcen und Dienstleistungen fur Gesundheit sowie die Wechselbeziehungen zu ihrer Umwelt ein Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstutzen Ein wesentliches Bestreben der Gesundheitsforderung ist die Unterstutzung von Nachbarschaften Gemeinschaftsaktivitaten von Burgern Selbsthilfeaktivitaten und Gemeinden im Sinne einer erhohten Selbstbestimmung Autonomie und Kontrolle uber die eigenen Gesundheitsbelange Personliche Kompetenzen entwickeln Durch Gesundheitsforderung werden personliche Kompetenzen und Fahigkeiten entwickelt die es dem Einzelnen ermoglicht sein Leben zu gestalten Herausforderungen zu meistern und Veranderungen der Umwelt zu integrieren Dies umfasst zum Beispiel Kommunikations und Entscheidungsfahigkeit Problemlosekompetenz oder der Umgang mit Stress Darauf aufbauend konnen gesundheitsforderliche Verhaltensweisen wie gesunde Ernahrung Bewegung soziale Kompetenzen gesunde Denkmuster erlernt werden Entscheidend dabei ist die Partizipation und Selbstbestimmung der Adressaten um adaquate Verhaltensanderung zu erreichen und in den Alltag zu integrieren Menschen sollen zu einem lebenslangen Lernen befahigt werden Es wird dazu aufgerufen in den verschiedenen Phasen des Lebens sowie eventuellen chronischen Erkrankungen und Behinderungen umgehen zu konnen Dazu zahlen die gesundheitliche Aufklarung die Gesundheitserziehung bildung beratung sowie die Patientenedukation Gesundheitsdienste neu orientieren Die Gesundheitsdienste sollen ein Versorgungssystem aufbauen das sich auf die starkere Forderung von Gesundheit konzentriert und nicht wie bisher auf medizinisch kurative Betreuung Vor allem soll es sich an den Bedurfnissen der Menschen orientieren Durch die Neuorientierung soll auch die Moglichkeit der Koordination zwischen dem Gesundheitssektor und den anderen gesundheitsrelevanten sozialen politischen und okonomischen Kraften verbessert werden Ansatze und Modelle der GesundheitsforderungNeben den Handlungsstrategien und feldern lassen sich mehrere Ansatze und Modelle der Gesundheitsforderung unterscheiden Ansatze der Gesundheitsforderung Der Medizinische oder praventive Ansatz zielt auf Massnahmen zur Verminderung der Krankheitslast Es werden drei Ebenen primare sekundare und tertiare der Pravention unterschieden Gesundheitsforderung ist in erster Linie auf der primaren Ebene angesiedelt und dient der Verbesserung medizinischer Interventionen Der Ansatz der Verhaltensanderung zielt auf Individuen und ihr gesundheitsrelevantes Verhalten Verhaltensanderungen sollen bspw durch Kampagnen oder Nudging erreicht werden Mit dem Ansatz der Gesundheitsaufklarung wird versucht den Menschen das Wissen und die Fahigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln die sie benotigen um selbstbestimmt Entscheidungen uber ihr Gesundheitsverhalten treffen zu konnen Dies kann durch Informationsbroschuren Ausstellungen Beratungsgesprache Gruppendiskussionen oder Fortbildungsprogramme erfolgen Mittels Empowerment sollen Menschen ein hoheres Mass an Selbstbestimmung uber ihre Gesundheit erhalten Empowerment hilft dabei gesundheitsrelevante Aspekte in der Lebensfuhrung zu erkennen und zu verstehen Hier liefert die Lebensqualitatsforschung wertvolle Hinweise um die Handlungsbarrieren welche einem gesundheitsfordernden Lebensstil entgegenstehen zu durchbrechen Der Ansatz der sozialen und politischen Veranderung zielt auf allgemeine Lebensverhaltnisse und spezifisch auf soziookonomische Verhaltnisse als Determinanten von Gesundheit und deren Gestaltbarkeit in allen Politikfeldern insbesondere durch Sozial und Gesundheitspolitik Dieser Ansatz wird auch als Health in All Policies oder Public Health in All Policies bezeichnet Modelle der Gesundheitsforderung Das Modell nach Caplan amp Holland 1990 besteht aus vier Paradigmen oder Sichtweisen der Gesundheitsforderung welche sich aus der Art des Wissens objektiv oder subjektiv und aus der Art der Gesellschaft grundlegende Veranderung oder soziale Regulierung ergeben Die traditionelle Sichtweise spiegelt die Ansatze der Medizin und Verhaltensanderung mit Vermittlung von Wissen wider Die humanistische Sichtweise greift auf den Ansatz der Gesundheitsaufklarung und erziehung zuruck Die fundamental humanistisch Sichtweise ist mit dem Begriff Empowerment zu verstehen Die vierte fundamental gesellschaftsbezogen Sichtweise beschaftigt sich mit dem Zusammenhang der soziale Ungleichheit und der Gesundheit Beattie entwickelte 1991 ein Modell welches aus vier Strategien der Gesundheitsforderung Information und Aufklarung gesetzgebende Aktivitaten personliche Beratung Gemeinwesenarbeit besteht die sich zum einen aus der Art der Intervention autoritativ oder basierend auf der Aushandlung ergeben und zum anderen auf den Ausgangspunkt des Denkens objektiv oder subjektiv beziehen Das Modell von Tones 1994 beinhaltet das grundlegende Ziel Empowerment wiederzufinden Die Gesundheitsforderung ist der Prozess der gesundheitsfordernden Gesamtpolitik multipliziert mit der Gesundheitsaufklarung und erziehung Das praxisnahe Modell von Tannahill 1996 gegliedert in drei vernetzte Interventionsbereiche Gesundheitsaufklarung und erziehung Pravention Gesundheitsschutz findet breite Anerkennung innerhalb der im Gesundheitswesen tatigen Personen Es halt das gesamte Spektrum der Gesundheitsforderung vor Augen AufgabenfelderGesundheitsforderung findet auf der primaren sekundaren und tertiaren Ebene statt Der Setting Ansatz zielt auf die Veranderung des Alltags durch niederschwellige systemische Interventionen in konkreten Lebenswelten wie Schule Betrieb oder Stadtteil die alle Beteiligten einbeziehen Grundlegende Philosophie der Setting Intervention ist dass die Zielgruppen als aktiv handelnde Kompetenzen Life Skills zur Wahrnehmung ihrer eigenen gesundheitsbezogenen Interessen erwerben Empowerment und nicht Empfanger von gesundheitsforderlichen Botschaften und Angeboten sind Elemente des Settings Ansatzes sind die Entwicklung von Life Skills Partizipation ist die Teilhabe beziehungsweise der Grad der Mitwirkungsmoglichkeit von Einzelnen oder Gruppen an Entscheidungsprozessen und Handlungsablaufen in ubergeordneten Organisationen z B Gewerkschaften Parteien und Strukturen Gesellschaft Staat Als Settings werden aber auch die einzelnen Organisationen die eine durch ihre Struktur und Aufgabe anerkannte soziale Einheit darstellen bezeichnet Es handelt sich also um relativ dauerhafte Sozialzusammenhange von denen wichtige Impulse fur Gesundheit Gesundheitsbelastungen Gesundheitsressourcen ausgehen Gesundheitsforderung am Arbeitsplatz und in Betrieben Hauptartikel Betriebliche Gesundheitsforderung Die Beschaftigten in einem Betrieb sind fur die Gesundheitsforderung eine in sich geschlossene Adressatengruppe Es erhoht die Chance der Beteiligung an Gesundheitsprogrammen da es in den Betrieben bereits etablierte Kommunikationskanale gibt Ein Grund zur Forderung von Gesundheit am Arbeitsplatz ist der Arbeits und Gesundheitsschutz also der Schutz der Beschaftigten vor Schadigungen ihrer Gesundheit die durch bestimmte berufliche Tatigkeiten hervorgerufen oder verstarkt werden konnen Ziel des Arbeitsschutzes ist die Vermeidung oder Minderung der vom Arbeitsumfeld ausgehenden gesundheitsschadlichen Fehlbelastungen Die Gesundheitsforderung am Arbeitsplatz beschaftigt sich unter anderem mit den Bereichen Erste Hilfe und medizinische Behandlung Einstellungsuntersuchungen Unfallschutz Uberwachung von Gesundheits und Infektionsgefahren Aufklarung und Beratung zu gesunderen Lebensweisen Verfahren und Regelungen zur Schaffung gesunderer Arbeitsbedingungen sowie Bereitstellung von Diensten Neben der Ernahrung und dem Stressmanagement stellt die Bewegungsforderung eine der drei zentralen Saulen zur Verbesserung der Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dar Bewegungsbezogene Interventionen gehoren dabei zu den am haufigsten in Unternehmen vorgehaltenen Massnahmen Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Gesundheitsforderung in Schulen und Kindertagesstatten Schulen und Kindertagesstatten werden als wichtige Zielgruppe der Gesundheitsforderung gesehen da durch sie ein grosser Teil der Bevolkerung uber viele Jahre hinweg erreichbar ist Die besondere Bedeutung von Schule und Kindertagesstatte basiert auch auf der Erkenntnis dass das Wissen die Einstellungen und Verhaltensweisen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit bereits im fruhen Kindesalter erworben werden Hierbei wird Wert darauf gelegt dass die Kinder und Jugendlichen ihr Verstandnis fur Gesundheit verbessern und bewusstere Entscheidungen uber ihr Gesundheitsverhalten treffen Gesundheitsforderung im sozialen Wohnumfeld Als entscheidender Faktor bei der Gesundheitsforderung gilt dass die Menschen ihr soziales Wohnumfeld selbst definieren und das Gefuhl haben dass sie etwas fur ihre gemeinsame Zukunft die Dienstleistungsangebote und das Erscheinungsbild ihrer Wohngegend tun Durch eine direkte Auseinandersetzung mit dem und der Lebensqualitat konnen die Bewohner mehr Kontrolle uber ihre Lebensbedingungen erhalten ihre Nachbarn kennenlernen ggf aus der Isolation treten und mitbestimmen Die Methoden der Gesundheitsforderung im Wohnumfeld stammen zum grossen Teil aus der Gemeinwesenarbeit Anwendung findet die Theorie zum Beispiel im Quartiersmanagement einem Instrument des Programms Soziale Stadt des Bundes Ein zweiter Ansatz die Gesunde Stadt im Sinne der WHO ist einem ganzheitlichen Ansatz Korper Geist und Seele verpflichtet und sollte sich auf allen Ebenen Kindergarten Schulen Betriebe Krankenhauser und in der allgemeinen Gesundheitsforderung bemuhen aktiv zu sein Die besondere Starke von Gesundheitsforderung im Wohnumfeld ist die Erreichbarkeit auch sozial benachteiligter Menschen und damit die Moglichkeit einen effizienten Beitrag zur Forderung gesundheitlicher Chancengleichheit zu leisten Gesundheitsforderung in der primaren Gesundheitsversorgung Die primare Gesundheitsversorgung ist die erste Stufe der lokalen Gesundheitsversorgung Das Gesundheit fur alle Programm der WHO forderte eine Umorientierung der Gesundheitsdienste Der Schwerpunkt des Gesundheitssystems sollte auf die primare Versorgung gelegt werden da die gesundheitsfordernden Grundsatze der Partizipation Zusammenarbeit und Chancengleichheit integriert werden konnen Auch das Krankenhaus bietet vielfaltige Moglichkeiten zur Gesundheitsforderung Dies geschieht zu einem Zeitpunkt in dem Menschen ein erhohtes Bewusstsein fur Gesundheit und Krankheit haben Sie sind daher eher motiviert entscheidende Veranderungen in ihrer Lebensweise vorzunehmen Gesundheitsforderung in Krankenhausern umfasst sowohl Massnahmen fur eine ganzheitlichere Versorgung der Patienten als auch Strategien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des gesamten Krankenhauspersonals Gesetzliche GrundlagenFur die Gesundheitsforderung gelten in Deutschland verschiedene Rechtsgrundlagen zu denen grundsatzlichen gehoren SGB V Gesetzliche Krankenversicherung insbesondere 20 Pravention und Selbsthilfe 20a Gesundheitsforderung und Pravention in Lebenswelten 20b Pravention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren 20c Forderung der Selbsthilfe SGB VII Gesetzliche Unfallversicherung insbesondere 14 Praventionsaufgabe der Unfallkasse SGB IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen insbesondere 167 Abs 2 Betriebliches Eingliederungsmanagement Arbeitsschutzgesetz ArbSchG Organisation des Arbeitsschutzes im Betrieb Arbeitssicherheitsgesetz ASIG Gesetz uber Betriebsarzte Sicherheitsingenieure und andere Fachkrafte fur Arbeitssicherheit Das Gesetz zur Starkung der Gesundheitsforderung und der Pravention Praventionsgesetz PravG Digitale GesundheitsforderungDer Begriff Digitale Gesundheitsforderung engl Digital Health promotion vereint alle Massnahmen und Konzepte welche durch die Unterstutzung von digitalen Medien und Anwendungen auf die Starkung der Gesundheit nach dem Prinzip der Salutogenese abzielen Dabei spielt auch der immer grosser werdende Markt an E Healthcare Produkten wie beispielsweise Wearables und Gesundheits Apps eine zunehmend wichtigere Rolle Diese unterstutzen den Prozess der nachhaltigen Aufrechterhaltung der Gesundheit Allerdings gehen mit den aufkommenden Produkten innerhalb der digitalen Gesundheitsforderung auch Risiken einher Das Thema Datenschutz ist dabei stark diskutiert und erfordert eine einheitliche Gesetzgebung damit Nutzerdaten welche Aufschluss uber den Gesundheitszustand eines Nutzers geben nicht an Dritte gelangen konnen Ausgaben fur die GesundheitsforderungLaut der OECD sind die Ausgaben fur Pravention und offentliche Gesundheit von 2000 bis 2005 um 6 gestiegen und betrugen im Jahr 2005 im Durchschnitt der 20 erfassten Lander 2 5 der nationalen Gesamtgesundheitsausgaben Die Varianz reichte von 0 6 Island bis 6 1 Kanada Neuseeland 6 0 die USA 3 5 und Deutschland 3 3 liegen uber dem Schnitt Frankreich Schweiz jeweils 2 1 Osterreich 2 und Italien 0 7 darunter Ausbildung Studium und BerufsfeldGesundheitsforderung kann als wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland an mehreren Hochschulen auf Bachelor und auf Masterniveau explizit und mit Schwerpunkten im Bereich Public Health oder Pravention studiert werden findet sich aber auch implizit in unterschiedlichen Berufsausbildungen und Studiengangen wie z B Altenpflege oder Pflegewissenschaft Mit dem Bachelorstudiengang Gesundheitsforderung und Pravention an der Zurcher Hochschule fur Angewandte Wissenschaften ZHAW besteht seit 2016 auch in der Schweiz die Moglichkeit eine Ausbildung zur Gesundheitsforderin oder zum Gesundheitsforderer zu machen Das Berufsfeld ist heterogen und reicht von Tatigkeiten in wissenschaftlichen Einrichtungen uber betriebliches Gesundheitsmanagement bis hin zur Selbstandigkeit z B in der Beratung Fur Berufsangehorige in der Gesundheitsforderung bestehen in Deutschland zwei Berufsverbande Der Berufsverband Gesundheitsforderung e V ist eine berufspolitische Interessenvertretung von Gesundheitswirten Er wurde am 15 Mai 2004 in Magdeburg gegrundet Das Hauptanliegen des Verbandes ist die Herstellung von Transparenz hinsichtlich der Qualifikationen von Akteuren im Berufsfeld Gesundheit und Pravention und die Etablierung eines einheitlichen Leitbildes fur das Berufsfeld eines Gesundheitswirtes Heute werden rund 380 Mitglieder in allen berufs und bildungspolitischen Angelegenheiten vertreten Der Berufsverband organisiert Weiterbildungen Mitgliedertreffen und beteiligt sich an Kongressen und Fachtagungen Der Berufsverband Integrative Gesundheitsforderung e V wurde von Absolventen des gleichnamigen Studienganges an der Hochschule Coburg im Jahr 2007 gegrundet Der Verband vertritt seine Mitglieder in allen berufspolitischen Angelegenheiten und stellt eine Plattform fur die kontinuierliche Weiterentwicklung des Berufsbildes dar Neben der Forderung von Weiterbildung und Qualitatssicherung arbeitet er an dem stetigen Ausbau der Vernetzung mit relevanten Akteuren der Gesundheitsforderung Daruber hinaus unterstutzt der Berufsverband Studierenden in ihrem Studienalltag Der Berufsverband ist in seiner Arbeit unabhangig und verfolgt keinerlei wirtschaftliche Interessen Netzwerke und OrganisationenAkteure in der Gesundheitsforderung sind national und international auf unterschiedlichen Ebenen vernetzt Arbeitskreis Gesundheitsfordernde Hochschulen Kooperationsverbund Hochschulen fur Gesundheit Gesunde Stadte Netzwerk Internationale Netzwerk Gesundheitsfordernder Krankenhauser und Gesundheitseinrichtungen HPH Deutsches Netz Gesundheitsfordernder Krankenhauser und Gesundheitseinrichtungen Deutsches Netzwerk betriebliche Gesundheitsforderung Schule amp Gesundheit Europaische Netzwerk Gesundheitsfordernde Schulen Bundesvereinigung Pravention und Gesundheitsforderung Landesarbeitsgemeinschaften fur Gesundheitsforderung Public Health SchweizLiteraturStefan Bar Soziologie und Gesundheitsforderung Einfuhrung fur Studium und Praxis Beltz Juventa Weinheim 2016 ISBN 978 3 7799 3407 3 Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Hrsg Leitbegriffe der Gesundheitsforderung und Pravention Neuausgabe Verlag fur Gesundheitsforderung Werbach Gamburg 2011 Gesundheit Berlin Hrsg Aktiv werden fur Gesundheit Arbeitshilfen fur Pravention und Gesundheitsforderung im Quartier Berlin 2008 Lotte Habermann Horstmeier Gesundheitsforderung und Pravention Hogrefe Verlag Bern 2017 ISBN 978 3 456 85707 7 Klaus Hurrelmann Theodor Klotz Jochen Haisch Hrsg Lehrbuch Pravention und Gesundheitsforderung Bern 2010 Jennie Naidoo Jane Wills Lehrbuch der Gesundheitsforderung 2 uberarbeitete Auflage Verlag fur Gesundheitsforderung Werbach Gamburg 2010 Fred Paccaud Pravention von Krankheiten und offentliche Gesundheit In Gesundheitswesen Schweiz 2007 2009 Verlag Hans Huber Bern 2007 Christian Schmahl Betriebliches Gesundheitsmanagement epubli 2012 ISBN 978 3 8442 4141 9 World Health Organization Glossar Gesundheitsforderung Gamburg 1998 Sintje Maylander Maria Walden Tobias Stefan Kaeding Hrsg Die vitale Firma So bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Bewegung Richard Pflaum Verlag Munchen 2019 Kirsten Haas Verbesserung der kognitiven Leistungsfahigkeit durch eine Massnahme der betrieblichen Gesundheitsforderung Untersuchung zum Teilnahme und Teilnehmerverhalten Dissertation TU Dortmund Dortmund 2014 pdf Peter Ernst Schnabel Gesundheit fordern und Krankheit pravenieren Besonderheiten Leistungen und Potentiale aktueller Konzepte vorbeugenden Versorgungshandelns Juventa Verlag Weinheim 2006 ISBN 3 7799 1145 0 Ansgar Thiel u a Hrsg Handbuch bewegungsbezogene Gesundheitsforderung Beitrage zur Lehre und Forschung im Sport Bd 199 Hofmann Schorndorf 2023 ISBN 978 3 7780 4990 7 WeblinksBundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Fonds Gesundes Osterreich Kompetenzstelle fur Gesundheitsforderung und Pravention in Osterreich Gesundheitsforderung ZPID Gesundheitsfordernde Hochschulen Homepage des Berufsverbandes Gesundheitsforderung e V Homepage des Berufsverbandes Integrative Gesundheitsforderung e V Website von Gesundheitsforderung Schweiz Bundesgesundheitsministerium 2018 Gesundheitsforderung Digitalisierung des Gesundheitsmanagements YOWO 2019 Bundesbeauftragter fur Datenschutz und Informationssicherheit E Healthcare 2018Siehe auchGesundheitskompetenzEinzelnachweiseWHO Ottawa Charta for Health Promotion 1986 In ubersetzter Form Ottawa Charta Richard Hennessey Roland Mangold Die Gesundheitsforderung wirksamer machen Memento des Originals vom 7 Dezember 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Soziale Sicherheit Heft 11 2009 S 12 15 PDF 2 32 MB Aaron Antonovsky Salutogenese Zur Entmystifizierung der Gesundheit Deutsche Herausgabe von Alexa Franke dgvt Verlag Tubingen 1997 ISBN 3 87159 136 X Klaus Hurrelmann Theodor Klotz Jochen Haisch Pravention und Gesundheitsforderung Huber Bern 2010 S 17 Martin Hafen Was unterscheidet Pravention von Gesundheitsforderung In Pravention Zeitschrift fur Gesundheitsforderung H 1 2004 S 8 11 Martin Hafen Was unterscheidet Pravention von Gesundheitsforderung In Bauch Jost Hrsg Gesundheit als System Systemtheoretische Betrachtungen des Gesundheitssystems 2006 Konstanz S 129 138 Brigitte Ruckstuhl Gesundheitsforderung Entwicklungsgeschichte einer neuen Public Health Perspektive 2011 Weinheim Juventa who int Naidoo amp Wills 2003 Richard Hennessey Roland Mangold Die Gesundheitsforderung wirksamer machen In Soziale Sicherheit 11 2009 S 14 rki de Russell Caplan Ray Holland Rethinking health education theory In Health Education Journal Band 49 Nr 1 Marz 1990 ISSN 0017 8969 S 10 12 doi 10 1177 001789699004900103 Baric Conrad 2000 S 18 Rosenbrock 2004 S 155 159 Susanne Hartung Rolf Rosenbrock Settingansatz Lebensweltansatz In Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Hrsg Leitbegriffe der Gesundheitsforderung Online Glossar doi 10 17623 BZGA 224 i106 1 0 bzga de abgerufen am 25 Februar 2018 Gesundheitsforderung Schutz der Daten PDF Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 22 Marz 2019 abgerufen am 22 Marz 2019 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Sintje Maylander Maria Walden Tobias Stefan Kaeding Hrsg Die vitale Firma So bringen Sie Ihre Mitarbeiter in Bewegung Richard Pflaum Verlag Munchen 2019 bundesgesundheitsministerium de Gesundheits Apps Viele Chancen wenig Evidenz Deutscher Arzteverlag GmbH abgerufen am 22 April 2019 Gesundheitsforderung Bundesgesundheitsministerium abgerufen am 22 Marz 2019 Bundesbeauftragter fur Datenschutz und Informationssicherheit Datenschutz E Healthcare PDF Archiviert vom Original nicht mehr online 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