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Gotthard Günther 15 Juni 1900 in Arnsdorf Landkreis Hirschberg Provinz Schlesien 29 November 1984 in Hamburg war ein deu

Gotthard Günther

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Gotthard Günther (* 15. Juni 1900 in Arnsdorf, Landkreis Hirschberg, Provinz Schlesien; † 29. November 1984 in Hamburg) war ein deutscher Philosoph und Logiker.

Günther entwarf einen über den klassisch zweiwertigen (aristotelischen) Logikkalkül hinausgehenden Kalkül, die Polykontexturale Logik (kurz PKL). Die polykontexturale Logik benötigt eine Morphogrammatik genannte prä-logische Theorie der Form. Den Notationsrahmen für beide liefert die ebenfalls von Günther entwickelte Kenogrammatik. PKL, Morpho- und Kenogrammatik bilden die sogenannte Polykontexturalitätstheorie. Günthers Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser Theorie ist eine fundamentale philosophisch-wissenschaftstheoretische Kritik der auf strikter Identitätsontologie basierenden klassischen (mono-kontexturalen) Standard- sowie Nicht-Standard-Logikkalküle.

Leben

Studium

Günther wuchs in einem Pastorenhaus in Oberschlesien auf und kam schon früh in Kontakt mit Werken der klassischen Bildung. Er studierte neben Philosophie auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften. Er erwarb im Mai 1933 den Doktorgrad bei Eduard Spranger. Die erweiterte Dissertation Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik erschien im selben Jahr bei Felix Meiner. Seine jüdische Frau Marie Günther, geb. Hendel, verlor nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ihre Stelle als Lehrerin und ging nach Italien. Am Vigiljoch, oberhalb von Lana, war sie im November 1933 Mitbegründerin des Alpinen Schulheims am Vigiljoch. Gotthard Günther war ebenfalls an dieser Schule für kurze Zeit als Lehrer tätig, nachdem auch er Deutschland verlassen hatte.

Günther verlor 1935 sein Stipendium und nahm eine Assistentenstelle bei dem um vier Jahre jüngeren Arnold Gehlen an, der soeben nach Leipzig berufen worden war. Günther gehörte also zum Umfeld der Leipziger Schule der Soziologie. Günther war, anders als die Leipziger Gehlen oder Helmut Schelsky, der mit Günther 1937 das Buch Christliche Metaphysik und das Schicksal des modernen Bewußtseins veröffentlichte, nie Nationalsozialist.

Emigration

1937 emigrierte das Ehepaar Günther von Italien aus nach Südafrika, und von dort 1940 in die USA. Günther erhielt ein Forschungsstipendium und arbeitete an der Widener Library der Harvard-Universität in Cambridge, Massachusetts. In dieser Zeit entwickelt sich eine Freundschaft zu dem ebenfalls in Cambridge lebenden Ernst Bloch.

1945 begann Günther seine Arbeiten der reflexionstheoretischen Interpretation mehrwertiger Logiken, die ihn zur Entwicklung seiner Stellenwertlogiken führten, die er später auch als „ontologisches Ortswert-System“ bezeichnet. Das Ehepaar Günther nahm 1948, acht Jahre nach der Immigration, die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Günther lernte den Schriftsteller John W. Campbell kennen, der ihn auf die Bedeutung der amerikanischen Science-Fiction-Literatur aufmerksam machte.

1952 gab Günther im Karl Rauch Verlag (Düsseldorf) eine von ihm kommentierte vierbändige Reihe Rauchs Weltraum-Bücher ausgesuchter amerikanischer Science-Fiction-Literatur heraus, Autoren u. a.: Isaac Asimov (Ich, der Robot), John W. Campbell (Der unglaubliche Planet), Jack Williamson (Wing 4), Lewis Padgett u. a. (Überwindung von Raum und Zeit, Kurzgeschichtensammlung). In diesem Jahr erhielt er auf Vorschlag von Kurt Gödel einen Forschungsauftrag der Bollingen Foundation.

1953 bis 1955 erschienen erste Veröffentlichungen Günthers in den USA über logisch-metaphysische Themen. Da die Aufsätze von einschlägigen philosophischen Fachzeitschriften in den USA abgelehnt wurden, publizierte Günther diese Arbeiten in einer umgeschriebenen, auch für interessierte Laien verständlichen Form in den US-Science-Fiction-Magazinen „Astounding Science Fiction“, später umbenannt in „Analog“, und „Startling Stories“: Can Mechanical Brains Have Consciousness? (Startling 1953), The Logical Parallax (Astounding 1953), Achilles and the Tortoise (Astounding 1954), Aristotelian and Non Aristotelian Logic (Startling 1954), The Seetee Mind (Startling 1954), The Soul of a Robot (Startling 1955), The Thought Translator (Startling 1955).

Wissenschaftlich-philosophische Leistungen

1957 erschienen einige der maßgeblichen Arbeiten Gotthard Günthers: Das Bewusstsein der Maschinen – Eine Metaphysik der Kybernetik, und Metaphysik, Logik und die Theorie der Reflexion sowie im Jahr 1959 Idee und Grundriss einer Nicht-Aristotelischen Logik.

1960 lernte Günther einen der Väter der Kybernetik, den Neurophysiologen Warren Sturgis McCulloch, kennen, eine Bekanntschaft von entscheidender Bedeutung für Günthers weitere Forschungsarbeiten. Sie hatte nicht nur den Beginn einer tiefen Freundschaft zu dem Begründer der Kybernetik und der modernen Neuroinformatik zur Folge, sondern auch Günthers Anstellung an dem von Heinz von Foerster geleiteten Biological Computer Laboratory (BCL), das zum Department of Electrical Engineering der University of Illinois in Urbana gehört und an dem Wissenschaftler wie Gordon Pask, , W. Ross Ashby und Humberto Maturana wirkten.

Ebenfalls 1960 sprach Günther in einem Brief an Kurt Gödel erstmals von seiner „Entdeckung einer Generalisierung seines Stellenwertsystems“. Insofern markiert dieser Zeitpunkt zugleich auch den Beginn einer Theorie nebengeordneter Zahlen, eine Idee, die offensichtlich auch McCulloch im Jahre 1945 in seiner – heute kaum wahrgenommenen – Arbeit A Heterarchy of Values Determined by the Topology of Nervous Nets vorgeschwebt haben muss. Es ist bekannt, dass sich McCulloch mit der Erweiterung des klassischen Logikkalküls beschäftigt hat. Welche Bedeutung Günther selbst dieser Begegnung beimaß, kann der Laudatio, Number and Logos – Unforgettable Hours with Warren S. McCulloch, dem Nachruf zum Tode seines Freundes 1969 entnommen werden.

Von 1961 bis 1972 hatte Gotthard Günther eine Forschungsprofessur am BCL inne. In dieser Zeit entstanden die wesentlichen Konstruktionselemente der Polykontexturalitätstheorie. Günther stieß im Zuge der Erforschung reflexiver Stellenwertsysteme, d. h. polykontexturaler Logikkalküle auf das Problem der morpho- und der kenogrammatischen Strukturen, die er der Öffentlichkeit in Arbeiten wie Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations (op. Dialektik, Bd. 1), Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental-dialektischen Logik (op. Dialektik, Bd. 1), Logik, Zeit, Emanation und Evolution (op. Dialektik, Bd. 3) oder Natural Numbers in Trans-Classic Systems (op. Dialektik, Bd. 2) vorstellte.

Durch seine Emeritierung im Jahr 1972 beendete Günther seine Tätigkeit am BCL. Er siedelte nach Hamburg über und hielt an der dortigen Universität bis zu seinem Tod 1984 Vorlesungen über Philosophie; sowie Vorträge in West-Berlin und an der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin.

1975 erschien Günthers Autobiographie „Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas“, in der er ein erstes Resümee seiner Arbeiten zog. Seine Bemühungen um eine stellenwertige reflexive Logik und Arithmetik kulminierten in seiner „Theorie der Polykontexturalität“, – einer Theorie, die er den klassischen (monokontexturalen) Standard- und Nicht-Standard-Logik-Systemen sowie der klassischen Arithmetik entgegenstellte.

Auf dem Hegel-Kongress 1979 in Belgrad begründete Günther eine allgemeine „Theorie der Negativsprachen“ unter dem Titel Identität, Gegenidentität und Negativsprache als Komplement zu den herkömmlichen gegenstandsbezogenen, positiven Wissenschaftssprachen.

Am 29. November 1984 starb Gotthard Günther in Hamburg. Er wurde (wie später auch seine Frau Marie Günther) auf dem dem Ohlsdorfer Friedhof benachbarten Jüdischen Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt. Sein wissenschaftlicher Nachlass ist im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und befindet sich in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin.

Wirken

Zur Theorie der Polykontexturalität

→ Hauptartikel: Polykontexturalitätstheorie

Die von Gotthard Günther entworfene Polykontexturalitätstheorie stellt eine formale Theorie dar, die es ermöglicht, komplexe, selbstreferentielle Prozesse, die charakteristisch für alle Lebensprozesse sind, nicht-reduktionistisch und logisch widerspruchsfrei zu modellieren. In seinen Arbeiten entwirft er einen parallel-vernetzten Kalkül, den er als Polykontexturale Logik (PKL) in die Wissenschaft einführt.

Die grundlegende Idee dieses Kalküls ist es, einzelne Logiksysteme, die er als Kontexturen bezeichnet, über neue, von ihm eingeführte Operatoren vermittelnd miteinander zu verknüpfen. Die PKL zeichnet sich durch Distribution und Vermittlung verschiedener logischer Kontexturen aus, wobei innerhalb einer Kontextur – also intra-kontextural – alle Regeln der klassischen Aussagenlogik strikt gelten, während inter-kontextural – also zwischen den Kontexturen – neue Operationen, die es klassisch nicht gibt, eingeführt werden. Damit wird es möglich, selbstreferentielle Prozesse logisch widerspruchsfrei nicht nur zu modellieren, sondern auch prinzipiell einer Implementierung zuzuführen.

Für die Distribution und Vermittlung der logischen Kontexturen wird eine spezielle prä-logische Theorie benötigt, die Günther unter dem Namen Morphogrammatik eingeführt hat. Günther wies die morphogrammatische Unvollständigkeit der klassischen Aussagenlogik nach und stieß damit auf die Notwendigkeit, den kenogrammatischen Unterbau der Logik prinzipiell zu erweitern, um eine Generalisierung der Logik vollziehen zu können. Die sich daraus ergebende kenogrammatische Theorie, die Kenogrammatik, stellt dabei eine Theorie dieser Leerstellengebilde dar.

In der Günther’schen Konzeption bildet die Kenogrammatik den Notationsrahmen der Morphogrammatik sowie der Polykontexturalen Logik.

Die Kenogrammatik stellt einen Bereich des Formalen dar, der allen klassischen Logik- und Formkonzeptionen vorangeht. Sie bedeutet eine Strukturtheorie, die noch nicht durch die Differenz von Form und Inhalt belastet ist. In ihr ist insbesondere das logische und semiotische Identitätsprinzip nicht gültig.

Die Polykontexturalitätstheorie umfasst sowohl die PKL als auch Morpho- und Kenogrammatik und stellt die Basis für eine standpunktabhängige Systemtheorie, eine Theorie der Qualitäten oder allgemein für eine Theorie der Subjektivität dar.

Eine – allerdings monokontexturale – kritische Analyse der Morphogrammatik und deren Einbettung in Naive Mengenlehre legte S. Heise vor.

Eine ausführliche Darstellung findet sich in Thomas Mahler, Rudolf Kaehr: Morphogrammatik – Eine Einführung in die Theorie der logischen Form. In dieser umfangreichen Arbeit wird die mathematische Theorie der Morphogrammatik systematisch aus kenogrammatischen Konzepten, Strukturen und Operationen heraus entwickelt. An Heises Analyse bemängeln die Autoren, dass dort nur die erste Stufe einer Folge von Formalisierungsstufen einer allgemeinen Morphogrammatik betrachtet ist. "Selbst eine korrekte mengentheoretische Einbettung dieser ersten Stufe" habe "keine Aussagekraft bezüglich der allgemeinen Morphogrammatik".

Zur Philosophie

Gotthard Günther stellt als Metaphysiker und Logiker unter den Philosophen des 20. Jahrhunderts in verschiedener Hinsicht eine Besonderheit dar. Er kann keiner philosophischen Schule direkt zugeordnet werden.

Als vom Geiste Preußens geprägter Rationalist wollte er das Studium der Geisteswissenschaften systematisch angehen, und so führten ihn seine Bestrebungen zunächst zur östlichen Philosophie.

„Da die Entwicklung der indischen Kultur um ungefähr 400 Jahre vor der griechischen angesetzt werden muss und er die Geschichte der Philosophie chronologisch beginnen wollte, war es für ihn ganz selbstverständlich, sich vorerst mit den Anfängen der indischen Philosophie zu beschäftigen“

– Gotthard Günther: Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas

So heißt es in seiner in der dritten Person geschriebenen Autobiographie Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas. Hinzu kam das Studium des klassischen Chinesisch. Bei der Beschäftigung mit der abendländischen Philosophie

„[…] entdeckte er dann, was für ihn die asiatische Philosophie langsam in den Hintergrund treten ließ, das Streben nach einer Exaktheit, die er […] in der indischen und chinesischen Philosophie vermisst hatte.“

– Gotthard Günther: Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas, S. 8

Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant hielt er für „den Gipfelpunkt aller Philosophie überhaupt“( S. 9), bis ihn sein akademischer Lehrer Eduard Spranger auf die Bedeutung Hegels aufmerksam machte, ein erster Wendepunkt in Günthers Denken, das von da an in der Tradition des deutschen Idealismus stand. Auch wenn er in seinen späteren Arbeiten weit über diesen hinausging, nahm er immer wieder interpretierenden Bezug zu Hegel, Schelling und auch Fichte, dessen Werk er durch Arnold Gehlens Schrift Theorie der Willensfreiheit für sich entdeckte. Insbesondere Schellings Naturphilosophie bildete die Basis für Günthers letzte Vorlesungen, die er, bereits über achtzig, an der Universität Hamburg hielt. Im Absatz von Kants Kritik der reinen Vernunft, der von der Amphibolie „der Reflexionsbegriffe“ und vom „transzendentalen Schein“ handelt, sah er den basalen Hinweis, „dass man ohne Dialektik nicht durchkommt“ – ein Hinweis, der ihn weiter zu Hegel und den anderen Idealisten führt.

„Was ist der Mechanismus, der den Schein produziert, der unser Denken immer wieder irritiert? und zwar in einer Art des Betrugs, der „unhintertreiblich“ ist, wie Kant wörtlich sagt. Der Schein entsteht, wenn ich über das Subjekt rede, denn ich kann nicht anders über das Subjekt reden, als dass ich es als Gegenstand nehme, das heißt, indem es Objekt für mich wird, und damit nicht mehr das ist, was es ist. Das Reden, Urteilen über ein Subjekt verkehrt es in sein Gegenteil. Selbst wenn ich diesen Schein für mich aufgedeckt habe, unterliege ich ihm weiter, kann nicht heraus aus ihm. [….] Kant war der kritische Wegbereiter, der das Problem aufgewiesen hat, Fichte und Hegel haben eine systematische Theorie darauf aufgebaut. Sie haben die Dialektik der Ding- und Selbsterfahrungen des Bewusstseins, des Verhältnisses von Subjekt und Objekt, Sein und Nichts, Wesen und Schein, Einheit und Vielheit usw. systematisch entwickelt.“

– Claus Baldus, Gotthard Günther: Phaidros und das Segelflugzeug: Von der Architektonik der Vernunft zur technischen Utopie

Aber Günthers Philosophie nimmt lediglich einen Ausgangspunkt beim deutschen Idealismus und bei der von ihm bearbeiteten prima philosophia, der Metaphysik. In einem Brief vom 23. Mai 1954 schrieb er an den Mathematiker und Logiker Kurt Gödel:

„Ich bin – abgesehen von den Neo-Thomisten – so ziemlich der einzige Metaphysiker, der davon überzeugt ist, dass man heute nicht Metaphysik treiben kann, ohne die Ergebnisse der symbolischen mathematischen Logik vorauszusetzen. Und die symbolische Logik im Neo-Thomismus ( z. B.) ist meiner Ansicht nach auf einem Irrweg. Es wird dort nämlich nicht zugegeben, dass der logische Positivismus überzeugend demonstriert hat, dass die klassische ontologische Metaphysik wissenschaftlich unhaltbar ist. Anstatt die Resultate der Logistik für eine neue Metaphysik zu verwenden, versucht man dort immer noch die mittelalterliche Kirchenmetaphysik (die Fundamentalontologie) mit mathematischer Logik zu beweisen. Auf der anderen Seite steht Heidegger, der erst kürzlich wieder die Logistik eine „Ausartung“, die sich mit einem „Schein der Produktivität“ umgibt, genannt hat. – Von diesen Leuten her, können meine Gedanken also keine Kontrolle erfahren. Ich muss mich also schon an mathematische Logiker wenden.“

– Gotthard Günther: Kurt Gödel: Collected Works. Volume IV

Günther setzt sich hiermit in einen doppelten Gegensatz zu zweien seiner zeitgenössischen Philosophien. Zum einen zum deutschen Idealismus und seinen Epigonen wie Martin Heidegger, deren Ablehnung logisch-formaler Werkzeuge er scharf kritisierte, allerdings mit der Entschuldigung für Hegel und seine Zeitgenossen, dass adäquate formale Methoden Anfang des 19. Jahrhunderts noch nicht zur Verfügung standen. Zum anderen besteht ein Gegensatz zum logischen Positivismus, zum Neopositivismus und zu der heutigen analytischen Philosophie, deren formale Arbeiten er zwar ausdrücklich bejaht, aber deren prinzipielle Ablehnung der Beschäftigung mit metaphysischen Themen ebenfalls Günthers scharfe Kritik findet.

„Es ist kindisch zu behaupten, man habe die klassische Metaphysik abgeschafft, solange man die Logik, die aus dieser Metaphysik entsprungen ist, immer noch als das Organon der eigenen Rationalität benutzt. Beharrt man bei der klassischen Logik, bleiben eben die Fragestellungen der alten Metaphysik bestehen, so sehr einem auch die bisher gegebenen Antworten missfallen. Das ist das gegenwärtige Verhältnis zwischen Idealismus und Materialismus: jede Seite hält die Antworten, die der Gegner auf die Rätselfragen der Philosophie gibt, für falsch; aber keiner Seite fällt es in ihrer Selbstgerechtigkeit ein, sich Rechenschaft darüber zu geben, ob nicht vielleicht, die ganze Fragestellung, aus der die Unversöhnlichkeit der Antworten entspringt, längst überholt ist.“

– Gotthard Günther: Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas, S. 51

Günther bestätigte mit dieser Haltung, dass für ihn die Husserlsche Korrespondenz zwischen Logik und formaler Ontologie Gültigkeit hatte. Das hat er mit dem Husserl-Schüler Martin Heidegger gemeinsam. Methodisch sah er sich jedoch weniger in der Tradition Hegels als in der von Leibniz, des letzten abendländischen Philosophen, der sowohl in Philosophie und Metaphysik als auch in der Mathematik auf der Höhe des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes seiner Zeit war.

Ausgehend von dem von Hegel vorgeschlagenen Thema der „reinen Sichselbstgleichheit im Anderssein“, das – als identitätstheoretisches Problem – auf dem Boden der Kant’schen Rationalität mit dem „Tertium non datur“ der klassischen Logik und mit den zur Verfügung stehenden formalen Werkzeugen nicht mehr zu bewältigen ist – der wesentliche Grund für den „im deutschen Idealismus so tief eingewurzelten Hass gegen den logischen Formalismus, der bei Hegel geradezu groteske Formen erreiche“, so Günther – unterzog er beginnend mit seiner Dissertation die der Logik zugrunde liegende abendländische Ontologiekonzeption einer strukturellen Analyse. In der eben nicht in die Affirmation zurückführenden zweiten Negation Hegels sah er das Hauptindiz dafür, dass die bisherige Ontologie strukturell zu arm ist, um den Relationenreichtum der Wirklichkeit auch nur annähernd abbilden zu können. Ihm gelang es, bei Hegel die Ansätze zu einer neuen formalen Struktur abzuheben und diese zunächst zu einem Stellenwertsystem auszubauen, in dem mehrere so genannte logische Domänen (Kontexturen) einander vermittelt sind. Der Begriff der „Polykontexturalen Logik“ entstand erst später, er ist auf den Anfang der siebziger Jahre zu datieren.

1959 bekam Gotthard Günther Kontakt zu dem Neurophysiologen und Vater der Kybernetik Warren S. McCulloch, der bereits 1945 nachgewiesen hatte, dass die Topologien bestimmter neuronaler Netze das Transitivitätsgesetz der klassischen Logik verletzen, ein Problem der formalen Beschreibung neuronaler Prozesse, das sich als isomorph zu im deutschen Idealismus behandelten philosophischen Problemen herausstellt. Die Begegnung mit McCulloch brachte über die Logik hinaus das Wesen der Zahl ins Spiel und führte Günther zur Entwicklung der Kenogrammatik und der dialektischen Zahlentheorie. Ihrer ontologischen Grunddaten entleert (kenos für leer) liefern diese Strukturen eine Option zur Selbstabbildung von Selbstreferenz, die qualitativ etwas völlig anderes darstellt, als der Versuch, Selbstreferentialität über rekursive Funktionen zu modellieren.

Im Jahr 2000 erschien aus dem Nachlass heraus und anlässlich von Günthers hundertstem Geburtstag die um 1954 entstandene und bislang unveröffentlichte Schrift Die amerikanische Apokalypse – Ideen zu einer Geschichtsmetaphysik der westlichen Hemisphäre. Ausgehend von der Entdeckung Amerikas, die er als geschichtsmetaphysisches Problem behandelte, nahm Günther vor allem Bezug zu Oswald Spenglers Der Untergang des Abendlandes, ein Werk, das ihn schon in seiner Jugend beeindruckt hatte, und unterzog die von Spengler angeregte zweistufige Kulturzyklentheorie einer fundamentalen Kritik, die er mit der Zukunftslosigkeit des Spenglerschen Konzeptes begründete. Amerika, vornehmlich die USA, stellte er als kommenden Treibriemen für die Entwicklung einer dritten menschheitsgeschichtlichen Stufe der planetaren Zivilisation dar, in der die bisherigen Hochkulturen die in der faustisch-abendländischen Kultur – dieser Terminus stammt von Spengler – und der in Amerika entwickelten Maschinentechnik und Kybernetik übernehmen und selbst – über Technik vermittelte – kulturelle Transformationen erfahren. Die Entwicklungen seit Beginn der achtziger Jahre, insbesondere im Kontext von Computer und Internet, scheinen Günther posthum recht zu geben. Amerika ist bei Günther ein Synonym für ein Durchgangsstadium, in dessen kulturellem Schmelztiegel der Mensch eine Reduktion auf das erfährt, was allen Menschen gemein ist und nicht zu den Spezifika der historisch vorangegangenen regionalen Hochkulturen gehört. „Was uns in der Maschine begegnet, ist gewesenes Leben, ist lebendiges Fühlen und alte Leidenschaft, die der Mensch nicht gescheut hat, dem Tode der Objektwelt zu übergeben. Nur dieser Tod ist das Tor zur Zukunft. Die Geschichtsperspektive Spenglers mit dem Rückfall der Menschheit in den Bios ist die Perspektive der Kraftlosigkeit […]“ heißt es in Günthers Aufsatz Maschine, Seele und Weltgeschichte.

Technikphilosophie

Damit wird Gotthard Günther zu dem Philosophen der Technik, dessen Auffassung des Themas jenseits der Gehlen’schen Interpretation des Menschen als Mängelwesen steht, das seine Technik lediglich benutzt, um ebendiese Mängel zu kompensieren. Eine zu Günther ähnliche Sicht auf die Technik findet sich im Werk Vilém Flussers, das jedoch eher essayistisch angelegt ist und nicht auf formalen Analysen der abendländischen Ontologiekonzeption aufbaut.

In der Technik zeigte sich für Günther das Problem der Subjektivität als Prozess aktiver Willensäußerung (Volition) im Gegensatz zur Subjektivität als Prozess des Erkennens (Kognition) sowie das der dialektischen Verschränkung beider. „Die Technik ist die einzige historische Gestalt, in der das Wollen sich eine allgemein verbindliche Gestalt geben kann“.

Im Gegensatz zum deutschen Idealismus wurde damit das Problem der Subjektivität für Günther zu einem Problem des Diesseits. Er stellte sich damit in die Nähe des dialektischen Materialismus. Ein weiterer Gegensatz ergibt sich zum heute in der Philosophie des Geistes gepflegten Kompatibilismus oder weichen Determinismus.

„An dieser Stelle soll hervorgehoben werden, dass es eigentlich nicht richtig ist, von zwei Kausalketten zu sprechen – eine entsprungen im unbelebten Objekt und die andere im Lebendigen – und zwar deshalb, weil alle lebendigen Systeme ursprünglich aus eben der Umwelt aufgetaucht sind, von der sie sich dann selbst abgeschirmt haben. In der Tat gibt es nur eine Kausalkette, entsprungen aus und sich ausbreitend durch die Umwelt und zurückreflektiert in diese Umwelt durch das Medium des lebenden Systems. Das Gesetz der Determinierung drückt sich dabei jedoch in zwei unterschiedlichen Modalitäten aus. Wir müssen zwischen irreflexiver und reflexiver Kausalität unterscheiden. Damit meinen wir, dass die Kausalkette auf ihrem Weg durch ein lebendes System eine radikale Veränderung ihres Charakters erfährt.“

– Gotthard Günther: Erkennen und Wollen

Das dialektische Problem der Verschränkung von Freiheit und Notwendigkeit, resp. Wollen und Erkennen, identifizierte Günther als das Problem einer Rückkopplungsschleife zwischen Subjekt und Objekt, resp. objektiver Umwelt, jedoch von einem Komplexitätsgrad, der bislang technisch realisierte Rückkopplungsschleifen weit übersteigt. Der Streit um die Freiheit des Willens ist vor dem Hintergrund der Günther’schen Philosophie obsolet.

„Ein Willensakt eines Subjektes beinhaltet eine viel höhere strukturelle Komplexität als wir sie in der physischen irreflexiven Kausalität im Objektbereich beobachten. […] Nehmen wir jedoch an, dass die Realität als Integration von Objektivität und Subjektivität voll determiniert ist, dann können wir sagen, dass die Kausalität der objektiven Kontextur des Universums eine Rückkopplungsschleife durch die Subjektivität hindurch zurück in die Umwelt bildet. Mit solchen Aussagen müssen wir jedoch sehr vorsichtig sein, weil die Rückkopplung, auf die wir uns beziehen, eine viel höhere strukturelle Komplexität aufweist als jene Rückkopplung, die wir in physischen Systemen beobachten.“

– Gotthard Günther: Erkennen und Wollen

Günther sah jedoch die Möglichkeit des technischen Zugriffs auf solche Rückkopplungsschleifen gegeben:

„Für das weltanschauliche Bewusstsein einer kommenden Kulturstufe wird also der Kausalnexus nicht mehr wie für uns das einzige Realitätsschema sein, in dem sich Wirklichkeitsvorgänge abspielen.“

– Gotthard Günther: Die Amerikanische Apokalypse

Aber im Hinblick auf die technische Realisierung von Bewusstseinsfunktionen sagte er ganz klar, dass ein Ingenieur lediglich in der Lage sein werde,

„eine Maschine zu bauen, die Subjektivität resp. Bewußtseinsfunktionen leistet. Wohlgemerkt: leistet, und nicht eine, die Bewußtseinsfunktionen hat! Eine Maschine, die Bewußtsein hat, ist eine contradictio in adjecto. Das gilt nicht nur für die klassische Tradition unseres Denkens, sondern auch für alle künftige transklassische Maschinentheorie.“

– Gotthard Günther: Maschine, Seele und Weltgeschichte

Gotthard Günthers Verdienst besteht darin, gezeigt zu haben, dass eine transklassische Logik als formaler Kalkül, mit dem man rechnen kann, machbar ist. Darüber hinaus erhob er den Anspruch, die Dialektik der Zahl entdeckt zu haben. Er selbst bezeichnete seine Lebensarbeit als unvollendet, als work in progress, wie er gegenüber seinem Laudator zum achtzigsten Geburtstag, Willy Hochkeppel, in Die Zeit freimütig zugab. Günther war Rationalist. Demzufolge und angesichts der Tatsache, dass er formal und inhaltlich gezeigt hat, dass dialektischer Materialismus und dialektischer Idealismus nur die sich spiegelnden ideologischen Konsequenzen ein und derselben Ontologiekonzeption darstellen, kann seine Philosophie mit dem Etikett „dialektischer Rationalismus“ versehen werden.

Wirkung und Rezeption

In den Jahren seiner Anstellung als Assistent bei Arnold Gehlen von 1935 bis zu seiner Emigration 1937 nahm Günther Einfluss auf die dortige Philosophie, insbesondere auf die Leipziger Schule und seine jüngeren Freunde Arnold Gehlen und Helmut Schelsky. Er sollte einen Lehrstuhl an der Universität Jena erhalten, verweigerte jedoch den Eid auf den Führer und musste emigrieren.

1955 wurde Gotthard Günther auf Initiative seines Freundes Helmut Schelsky und C. F. von Weizsäckers eingeladen, an der Universität Hamburg eine Vorlesung zu halten, mit dem Ziel, Günthers Wiedereingliederung in das akademische Leben Deutschlands zu ermöglichen. Außerhalb des Rahmens seiner Vorlesung hielt er einen allgemeinen Vortrag vor den Mitgliedern der Philosophischen Fakultät mit dem Thema „Die philosophische Bedeutung der Kybernetik“. Wie Günther selbst sagte, hatte er sich damit in einen „unversöhnlichen Gegensatz zum akademischen Zeitgeist“ gesetzt. Hegelianer aller Spielarten begegneten ihm mit freundlicher Verständnislosigkeit und moderne Logiker nahmen sein Werk nicht zur Kenntnis.

1961 bis 1972, in seiner Zeit am BCL in Urbana nahm Gotthard Günther durch seine Arbeiten zu Logik und Stellenwerttheorie Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Kybernetik zweiter Ordnung.

Günthers 1957 in der ersten Auflage und 1962 in der zweiten Auflage erschienenes bekanntestes Werk „Das Bewusstsein der Maschinen – Eine Metaphysik der Kybernetik“ erfährt eine Rezeption in den Kreisen der 68er-Bewegung. Der Veröffentlichung folgte eine lebhafte internationale Diskussion unter Kybernetikern in Ost und West, u. a. Karl Steinbuch, Max Bense, Helmar Frank, Georg Klaus.

Die 1968 erschienene und von scharfer Kritik geprägte Rezension von Habermas’ „Logik der Sozialwissenschaften“ mit dem Titel „Kritische Bemerkungen zur gegenwärtigen Wissenschaftstheorie“ wurde von Jürgen Habermas nicht wahrgenommen. Demgegenüber sah der Soziologe Walter L. Bühl in Günthers Argumentationsgang eine „überzeugende“ Begründung für das Ende der zweiwertigen Soziologie.

Der Sozialwissenschaftler Niklas Luhmann und vor allem dessen Schülerin Elena Esposito versuchten, neben der Kybernetik zweiter Ordnung auch das Werk Günthers, insbesondere die Polykontexturalitätstheorie, für die Systemtheorie nutzbar zu machen. Insofern genoss Gotthard Günther in der Soziologie eine gewisse Popularität, auch wenn der Günther reichlich zitierende Luhmann der Beobachtung Walter L. Bühls zufolge das Werk des Philosophen „in seinen wesentlichen Konstruktionselementen […] missdeutet“.

Eine (wiewohl in der Erziehungswissenschaft kaum rezipierte) bildungstheoretisch zentrale Bedeutung kam dem Denken Günthers in der transformatorischen Bildungstheorie Winfried Marotzkis zu. In seiner Habilitationsschrift „Entwurf einer strukturalen Bildungstheorie“ (1991) macht Marotzki ausgiebig Gebrauch von Günthers Entwurf mehrwertiger Logiken. Dabei wird in der dreiwertigen Logik der dritte Wert als Verweis auf offene Zukünftigkeit – und damit als Verweis auf Subjektivität innerhalb der Logik – verstanden, während im vier- und n-wertigen System Intersubjektivität tragen wird (ebd., S. 202). Günthers Begriff der Polykontexturalität erlaubt Marotzki (ebd., 213 ff.), das von ihm zuvor im Anschluss an Gregory Batesons Lernebenentheorie entwickelte Modell der Bildungsprozesse als Rahmungswechel logisch und ontologisch zu differenzieren und zugleich den bildungstheoretischen Anschluss an Georg Wilhelm Friedrich Hegel – vermittelt über Günters Begriff der Negation zweiter Ordnung – als zentrales Kriterium zur (auch empirischen) Identifikation von Bildungsprozessen herauszuarbeiten.

Eine starke, wenngleich nicht formallogische Rezeption erfuhr Günther im Werk des Sozial- und Sprachphilosophen Johannes Heinrichs, der sich in seiner des Sozialen sowie in seinem allgemeinen Verständnis von Philosophie als Reflexionstheorie zu Günthers Grundgedanken bekennt. Heinrichs betrachtet sein Ausgehen von vier gleichursprünglichen Sinn-Elementen (Ich, Du, Es, Sinn-Medium, anstelle des traditionellen Subjekt-Objekt-Dualismus) sowie seine Methode der „dialektischen Subsumtion“ als eine nicht-formale Durchführung von logischer Mehrwertigkeit in Günthers Sinne. Weiterhin wurde Günther rezipiert in den Werken der Soziologen Arno Bammé, Lars Clausen und Elke M. Geenen.

Eine tiefer gehende soziologische Rezeption der am BCL geleisteten Grundlagenforschung im Allgemeinen und der Arbeiten von Günther im Besonderen findet sich im Werk des Soziologen Peter M. Hejl.

Der Philosoph und Mathematiker Rudolf Kaehr, der bei Gotthard Günther promoviert hatte, setzte die logischen und kalkültechnischen Arbeiten Günthers fort. Ihm gebührt auch das Verdienst, die Werke Gotthard Günthers und Jacques Derridas zueinander in Beziehung gebracht zu haben. Derridas Kritik des gebe

„[…] einen Zugang zu den Arbeiten Günthers, der in seinen reflexionstheoretischen Untersuchungen sehr lange am Primat der Rede festhielt, obwohl er faktisch in seinen logischen Formalisierungsschritten einen Primat der Schrift einleitete“

– Rudolf Kaehr, Joseph Ditterich: Einübung in eine andere Lektüre, Diagramm einer Rekonstruktion der Güntherschen Theorie der Negativsprachen

In der Derridaschen Denkfigur der Différance sah Kaehr eine Struktur, die mit der Kenogrammatik in Einklang gebracht werden kann, und in der es darum geht, die Ermöglichungsbedingungen eines generellen Sprachrahmens zu notieren.

An deutschen Universitäten ist ein wachsendes Interesse an Gotthard Günthers Philosophie zu verzeichnen, so u. a. in den Seminaren Peter Sloterdijks.

Siehe auch

  • Morphogramm
  • Selbstbewusstsein
  • Roboter
  • Jan Łukasiewicz

Literatur

Schriften Gotthard Günthers

  • Die logisch-methodischen Voraussetzungen zu Hegels Theorie des Denkens. Eduard Stichnote, Potsdam 1933 (Dissertation). 
  • Die Entdeckung Amerikas und die Sache der Weltraum-Literatur (Science Fiction), Düsseldorf (Karl Rauch-Verlag) 1952.
  • Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik. 2., mit neuem Vorwort erw. Auflage. Meiner, Hamburg 1978, ISBN 3-7873-0435-5 (Erstausgabe: 1933). 
  • Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik. 3., erw. Auflage. Agis, Krefeld, Baden-Baden 2002, ISBN 3-87007-009-9 (Erstausgabe: 1957).  Neuauflage mit einem Nachwort von Peter Trawny: Klostermann, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-465-04564-9.
  • Life As Poly-Contexturality. (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  • Idee und Grundriss einer nicht Aristotelischen Logik. 2., durchges. Auflage. Meiner, Hamburg 1978, ISBN 3-7873-0392-8 (Erstausgabe: 1959). 
    • Oskar Becker: Book Review: Idee und Grundriß einer nicht-Aristotelischen Logik. 1. Band: Die Idee und ihre philosophischen Voraussetzungen. In: Hegel Studien. Band 2, 1963, S. 322–325 (vordenker.de [PDF; 15 kB; abgerufen am 19. April 2015]). 
  • Number and Logos – Unforgettable Hours with Warren S. McCulloch. In: R. Kaehr, A. Ziemke (Hrsg.): Realitäten und Rationalitäten, Selbstorganisation, Jahrbuch für Komplexität in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Band 6. Duncker & Humblot, Berlin 1995, S. 318–348 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  • Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik. Meiner, Hamburg (Erster Band 1976. Zweiter Band 1979. Dritter Band 1980). 
  • Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas. In: L. J. Pongratz (Hrsg.): Philosophie in Selbstdarstellungen II. Meiner, Hamburg 1975, S. 1–76. 
  • Identität, Gegenidentität und Negativsprache. Vortrag auf dem Internationalen Hegel-Kongress, Belgrad 1979. In: Hegeljahrbücher 1979. S. 22–88 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  • Lebenslinien der Subjektivität. Kybernetische Reflexionen. Originaltonaufnahmen 1965–1984, hrsg. v. Bernhard Mitterauer u. Klaus Sander, supposé, Köln 2000, ISBN 978-3-932513-14-5
  • Die Amerikanische Apokalypse. Ein Kollektivpseudonym der Klagenfurter Wissenschaftlergruppe um Arno Bammé. In: Kurt Klagenfurt (Hrsg.): Technik- und Wissenschaftsforschung. Band 36. Profil, München, Wien 2000, ISBN 3-89019-496-6. 
  • Dieter von Reeken (Hg.): Gotthard Günther. Science Fiction als Metaphysik? Einleitung und Kommentare zu den vier »Rauchs Weltraum-Büchern« (1951/52). Nachwort von Franz Rottensteiner (mit einem Beitrag von Rainer Eisfeld), 2. Aufl. Lüneburg (Dieter von Reeken Verlag) 2016. ISBN 978-3-945807-06-4

Periodikum

  • Zeitschrift Grundlagenstudien aus Kybernetik und Geisteswissenschaft. Verlag Schnelle, Quickborn. (Gotthard Günther war Mitherausgeber, weitere Herausgeber waren: Max Bense, Felix von Cube, Gerhard Eichhorn, Helmar Frank, Abraham Moles, Elisabeth Walther. Erscheinungsweise: Vier Hefte bilden einen Jahresband, zusätzlich ein Beiheft, erstmals 1960.)

Schriften, konzeptionelle Weiterentwicklung der Polykontexturalitätstheorie

Anmerkung: Hier sind nur Publikationen gelistet, die sich explizit mit der Weiterentwicklung der Polykontexturalitätstheorie befassen.

  • Rudolf Kaehr: Materialien zur Formalisierung der dialektischen Logik und der Morphogrammatik 1973–1975. Anhang. In: Idee und Grundriss einer nicht-Aristotelischen Logik. 2. Auflage. Meiner, Hamburg 1978 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 20. Oktober 2015]). 
  • Engelbert Kronthaler: Grundlegung einer Mathematik der Qualitäten. Lang, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-8204-9168-6. 
  • Thomas Mahler, Rudolf Kaehr: Morphogrammatik – Eine Einführung in die Theorie der logischen Form. (PDF, 1,2 MB) Arbeitsbericht des Forschungsprojektes: Theorie komplexer biologischer Systeme – Autopoiesis und Polykontexturalität: Formalisation, Operativierung und Modellierung. (Wettbewerb Biowissenschaften, Volkswagenstiftung). Abgerufen am 11. Oktober 2021. 
  • Rudolf Kaehr: Disseminatorik – Zur Logik der "Second order cybernetics". (PDF, 577 kB) originally published in: "Kalkül der Form" (Dirk Baecker, Hg.), Frankfurt a. M., 1993, S. 152–196. Abgerufen am 11. Oktober 2021. 
  • Rudolf Kaehr: Skizze eines Gewebes rechnender Räume in denkender Leere. (PDF, 1,2 MB) Abgerufen am 11. Oktober 2021. 
  • Rudolf Kaehr: Derrida’s Machines. (PDF, 1,9 MB) ThinkArtLab, Glasgow 2004. Abgerufen am 11. Oktober 2021. 

Weblinks

  • Literatur von und über Gotthard Günther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Vordenker – Webforum für Innovatives in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Vordenker, abgerufen am 14. April 2015.  umfangreiche Textsammlung mit z. T. bislang unveröffentlichten Originaltexten Günthers sowie Sekundär- und weiterführender Literatur, enthält darüber hinaus Fortführungen des Günther’schen Werkes durch den Mathematiker und Philosophen Rudolf Kaehr
  • ThinkArt Lab. Dr. phil. Rudolf Kaehr, Glasgow, UK, 2. Juni 2010, abgerufen am 14. April 2015.  WebSite zur Polykontexturalen Logik PKL/PCL Die WebSite der PKL-Arbeitsgruppe des Philosophen und Mathematikers Rudolf Kaehr bietet Günther’sche Originaltexte, Kommentare und weiterführende Arbeiten.
  • Eine interdisziplinäre „Gotthard-Günther-Arbeitsstelle“ wirkte am IFF der Universität Klagenfurt. guenther.uni-klu.ac.at (Memento vom 16. September 2006 im Internet Archive)
  • PKL-Mailinglist. Oliver Bandel, abgerufen am 14. April 2015. 
  • Gotthard Günther Archives. Volitronics Institute for basic ResearchPsychopathologie and Brain Philosophy, Prof. Dr. Bernhard Mitterauer, abgerufen am 14. April 2015 (englisch). 
  • Gotthard Günther. Gernot Brehm, abgerufen am 14. April 2015. 
  • Die komplette Bibliographie Gotthard Günthers. Vordenker, abgerufen am 14. April 2015. 
  • Was ist Polykontexturale Logik / PolykontexturalLogik? Lösung für den Streit der Standpunkte. Neo von Terra alias Hans Mack, 2013, abgerufen am 14. April 2015 (Friedensforschung, Radikaler Konstruktivismus und Polykontexturallogik. Praktischer Einstieg in widersprüchliche Perspektiven durch schauspielerisches Know-how). 
  • Gotthard Günther: Die Entdeckung Amerikas und die Sache mit der Weltraum-Literatur. Vordenker, 1952, abgerufen am 14. April 2015 (Wissenshistorischer Essay von Gotthard Günther 1952). 
  • Gotthard Günther. Lebenslinien der Subjektivität, Kybernetische Reflexionen. supposé-Verlag, abgerufen am 3. April 2021 (Audioaufnahmen mit Vorträgen von Gotthard Günther und über ihn). 

Einzelnachweise

  1. Arno Bammé: Entfesselte Logik. Gotthard Günther: Ein Leben zwischen den Welten. In: Ernst Kotzmann (Hrsg.): Gotthard Günther – Technik, Logik, Technologie. Profil, München / Wien 1994, S. 11–31 (guenther.uni-klu.ac.at (Memento vom 22. Februar 2005 im Internet Archive) [abgerufen am 19. April 2015]).  Entfesselte Logik. Gotthard Günther: Ein Leben zwischen den Welten (Memento des Originals vom 22. Februar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  2. Warren S. McCulloch: A Heterarchy of Values Determined by the Topology of Nervous Nets. In: Bulletin of Mathematical Biophysics. Band 7, 1945, S. 89–93 (englisch, vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  3. C. Longyear: Towards a Triadic Calculus. In: Journal of Cybernetics. 1972, S. 50–65, 7–25 and 51–78. 
  4. Schriftliche Auskunft des Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e. V. vom 29. Juni 2017. Die Grablage ist L3, 31–32.
  5. Heise, Steffen: Analyse der Morphogrammatik. In: Beiträge zur Klagenfurter Technikdiskussion, Heft 50; ISSN 1028-2734. Bammè, Arno; Baumgartner, Peter; Berger, Wilhelm; Kotzmann, Ernst, 1993, abgerufen am 14. März 2014. 
  6. Thomas Mahler, Rudolf Kaehr: Morphogrammatik: Eine Einführung in die Theorie der logischen Form. In: (originally published) Klagenfurter Beiträge zur Technikdiskussion, (A. Bammé, P. Baumgartner, W. Berger, E. Kotzmann, Eds.), Heft 65, Klagenfurt 1993. 1993, abgerufen am 1. Oktober 2021. 
  7. Thomas Mahler, Rudolf Kaehr: Morphogrammatik: Eine Einführung in die Theorie der logischen Form. In: (originally published) Klagenfurter Beiträge zur Technikdiskussion, (A. Bammé, P. Baumgartner, W. Berger, E. Kotzmann, Eds.), Heft 65, Klagenfurt 1993. 1993, abgerufen am 1. Oktober 2021. 
  8. Gotthard Günther: Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas. In: L. J. Pongratz (Hrsg.): Philosophie in Selbstdarstellungen. Band 2. Meiner, Hamburg 1975, S. 1–76. 
  9. Claus Baldus, Gotthard Günther: Phaidros und das Segelflugzeug: Von der Architektonik der Vernunft zur technischen Utopie. Aus Gesprächen mit Gotthard Günther. In: Das Abenteuer der Ideen. Architektur und Philosophie seit der industriellen Revolution. Internationale Bauausstellung Berlin 1987. 1987, S. 69–83 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  10. Anm.: Günther benutzt hier das mittlerweile veraltete Synonym Logistik für formale Logik.
  11. Kurt Gödel: Correspondence A–G. In: Solomon Feferman, John W. Dawson Jr., Warren Goldfarb, Charles Parsons, Wilfried Sieg (Hrsg.): Collected Works. Band IV. Clarendon Press, Oxford 2003, S. 456–535 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]).  Anmerkung: Die Briefe von Günther an Gödel befinden sich im Nachlass „Kurt Gödel“ in der Firestone Library at Princeton University (USA), (Die Briefe von Gödel an Günther befinden sich darüber hinaus auch im Nachlass „Gotthard Günther“ in der Staatsbibliothek Berlin, Handschriften-Abteilung)
  12. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 61. Digitale Bibliothek, Band 2: Philosophie, S. 38817, vgl. Hegel-W Bd. 3, S. 53
  13. Gotthard Günther: Der Tod des Idealismus und die letzte Mythologie. Unveröffentlichtes Manuskript (Fragment), nach 1950. Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin, Handschriftenabteilung, Nachlass Nr. 196, Gotthard Günther. (vordenker.de). 
  14. Rudolf Kaehr, Joseph Ditterich: Einübung in eine andere Lektüre, Diagramm einer Rekonstruktion der Güntherschen Theorie der Negativsprachen. In: Philosophisches Jahrbuch. 86. Jhg. 1979, S. 385–408 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  15. Gotthard Günther: Number and Logos – Unforgettable Hours with Warren S. McCulloch. In: R. Kaehr und A. Ziemke (Hrsg.): Realitäten und Rationalitäten, Selbstorganisation. Jahrbuch für Komplexität in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Band 6. Duncker & Humblot, Berlin 1995, S. 318–348 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  16. Gotthard Günther: Maschine, Seele und Weltgeschichte. In: Gotthard Günther (Hrsg.): Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik. Band 3. Meiner, Hamburg 1980, S. 211–235 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  17. Gotthard Günther: Identität, Gegenidentität und Negativsprache. Vortrag auf dem Internationalen Hegel-Kongress, Belgrad 1979. In: Hegeljahrbücher 1979. S. 22–88 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  18. Gotthard Günther: Erkennen und Wollen. Eine gekürzte Fassung von Cognition and Volition. Erstmals veröffentlicht in: Cybernetics Technique in Brain Research and the Educational Process. 1971 Fall Conference of American Society for Cybernetics, Washington D.C. Dt. Übersetzung durch die PKL-Group. Vollständige Fassung in Das Bewusstsein der Maschinen. AGIS, Baden-Baden 2002 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  19. Gotthard Günther: Die Amerikanische Apokalypse. In: Kurt Klagenfurt (Hrsg.): Technik- und Wissenschaftsforschung. Band 36. Profil Verlag, München / Wien 2000, S. 144. 
  20. Willy Hochkeppel: Negativsprache zur Erfassung der Welt? Der Philosoph Gotthard Günther wird achtzig Jahre alt. In: Die Zeit. Nr. 25, 13. Juni 1980 (vordenker.de [abgerufen am 19. April 2015]). 
  21. Gotthard Günther: Kritische Bemerkungen zur gegenwärtigen Wissenschaftstheorie – Aus Anlass von Jürgen Habermas: Zur Logik der Sozialwissenschaften. In: Soziale Welt. Band 19, 1968, S. 328–341 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  22. Walter L. Bühl: Das Ende der zweiwertigen Soziologie. In: Soziale Welt. Band 20, 1969, S. 162–180 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  23. Walter L. Bühl: Luhmanns Flucht in die Paradoxie. In: P.-U. Merz-Benz, G. Wagner (Hrsg.): Die Logik der Systeme: Zur Kritik der systemtheoretischen Systemtheorie von Niklas Luhmann. Universitätsverlag, Konstanz 2000, S. 225–256 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  24. Vgl. bes. J. Heinrichs: Sprache. Band 1. München 2008, S. 58–67.  („Methodologisches mit Bezug auf Gotthard Günther“); ders., Logik des Sozialen, München 2005.
  25. Vgl. Lars Clausen: Die Jagd um die Mauer. Klagenfurt 1991. ; Lars Clausen: Zur Asymmetrie von Prognose und Epignose in den Sozialwissenschaften. In: Krasser sozialer Wandel. Leske + Budrich, Opladen 1994, S. 169–180. 
  26. Sandrina Khaled, Rudolf Kaehr: Über Todesstruktur, Maschine und Kenogrammatik. Rudolf Kaehr im Gespräch mit Sandrina Khaled. In: Information Philosophie. 21. Jahrgang, Heft 5. Lörrach Dezember 1993 (vordenker.de [PDF; abgerufen am 19. April 2015]). 
  27. Peter Sloterdijk, Hans-Jürgen Heinrichs: Amphibische Anthropologie und informelles Denken, Gelassenheit und Mehrwertigkeit. In: Peter Sloterdijk, Hans-Jürgen Heinrichs (Hrsg.): Die Sonne und der Tod, Dialogische Untersuchungen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001, S. 351 ff. 
Normdaten (Person): GND: 118698915 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n85376216 | VIAF: 66566062 | Wikipedia-Personensuche
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Personendaten
NAME Günther, Gotthard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph
GEBURTSDATUM 15. Juni 1900
GEBURTSORT Arnsdorf, Landkreis Hirschberg, Provinz Schlesien
STERBEDATUM 29. November 1984
STERBEORT Hamburg

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 15:06

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Gotthard Gunther 15 Juni 1900 in Arnsdorf Landkreis Hirschberg Provinz Schlesien 29 November 1984 in Hamburg war ein deutscher Philosoph und Logiker Gunther entwarf einen uber den klassisch zweiwertigen aristotelischen Logikkalkul hinausgehenden Kalkul die Polykontexturale Logik kurz PKL Die polykontexturale Logik benotigt eine Morphogrammatik genannte pra logische Theorie der Form Den Notationsrahmen fur beide liefert die ebenfalls von Gunther entwickelte Kenogrammatik PKL Morpho und Kenogrammatik bilden die sogenannte Polykontexturalitatstheorie Gunthers Ausgangspunkt fur die Entwicklung dieser Theorie ist eine fundamentale philosophisch wissenschaftstheoretische Kritik der auf strikter Identitatsontologie basierenden klassischen mono kontexturalen Standard sowie Nicht Standard Logikkalkule LebenStudium Gunther wuchs in einem Pastorenhaus in Oberschlesien auf und kam schon fruh in Kontakt mit Werken der klassischen Bildung Er studierte neben Philosophie auch Indologie klassisches Chinesisch Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften Er erwarb im Mai 1933 den Doktorgrad bei Eduard Spranger Die erweiterte Dissertation Grundzuge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik erschien im selben Jahr bei Felix Meiner Seine judische Frau Marie Gunther geb Hendel verlor nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ihre Stelle als Lehrerin und ging nach Italien Am Vigiljoch oberhalb von Lana war sie im November 1933 Mitbegrunderin des Alpinen Schulheims am Vigiljoch Gotthard Gunther war ebenfalls an dieser Schule fur kurze Zeit als Lehrer tatig nachdem auch er Deutschland verlassen hatte Gunther verlor 1935 sein Stipendium und nahm eine Assistentenstelle bei dem um vier Jahre jungeren Arnold Gehlen an der soeben nach Leipzig berufen worden war Gunther gehorte also zum Umfeld der Leipziger Schule der Soziologie Gunther war anders als die Leipziger Gehlen oder Helmut Schelsky der mit Gunther 1937 das Buch Christliche Metaphysik und das Schicksal des modernen Bewusstseins veroffentlichte nie Nationalsozialist Emigration 1937 emigrierte das Ehepaar Gunther von Italien aus nach Sudafrika und von dort 1940 in die USA Gunther erhielt ein Forschungsstipendium und arbeitete an der Widener Library der Harvard Universitat in Cambridge Massachusetts In dieser Zeit entwickelt sich eine Freundschaft zu dem ebenfalls in Cambridge lebenden Ernst Bloch 1945 begann Gunther seine Arbeiten der reflexionstheoretischen Interpretation mehrwertiger Logiken die ihn zur Entwicklung seiner Stellenwertlogiken fuhrten die er spater auch als ontologisches Ortswert System bezeichnet Das Ehepaar Gunther nahm 1948 acht Jahre nach der Immigration die amerikanische Staatsburgerschaft an Gunther lernte den Schriftsteller John W Campbell kennen der ihn auf die Bedeutung der amerikanischen Science Fiction Literatur aufmerksam machte 1952 gab Gunther im Karl Rauch Verlag Dusseldorf eine von ihm kommentierte vierbandige Reihe Rauchs Weltraum Bucher ausgesuchter amerikanischer Science Fiction Literatur heraus Autoren u a Isaac Asimov Ich der Robot John W Campbell Der unglaubliche Planet Jack Williamson Wing 4 Lewis Padgett u a Uberwindung von Raum und Zeit Kurzgeschichtensammlung In diesem Jahr erhielt er auf Vorschlag von Kurt Godel einen Forschungsauftrag der Bollingen Foundation 1953 bis 1955 erschienen erste Veroffentlichungen Gunthers in den USA uber logisch metaphysische Themen Da die Aufsatze von einschlagigen philosophischen Fachzeitschriften in den USA abgelehnt wurden publizierte Gunther diese Arbeiten in einer umgeschriebenen auch fur interessierte Laien verstandlichen Form in den US Science Fiction Magazinen Astounding Science Fiction spater umbenannt in Analog und Startling Stories Can Mechanical Brains Have Consciousness Startling 1953 The Logical Parallax Astounding 1953 Achilles and the Tortoise Astounding 1954 Aristotelian and Non Aristotelian Logic Startling 1954 The Seetee Mind Startling 1954 The Soul of a Robot Startling 1955 The Thought Translator Startling 1955 Wissenschaftlich philosophische Leistungen 1957 erschienen einige der massgeblichen Arbeiten Gotthard Gunthers Das Bewusstsein der Maschinen Eine Metaphysik der Kybernetik und Metaphysik Logik und die Theorie der Reflexion sowie im Jahr 1959 Idee und Grundriss einer Nicht Aristotelischen Logik 1960 lernte Gunther einen der Vater der Kybernetik den Neurophysiologen Warren Sturgis McCulloch kennen eine Bekanntschaft von entscheidender Bedeutung fur Gunthers weitere Forschungsarbeiten Sie hatte nicht nur den Beginn einer tiefen Freundschaft zu dem Begrunder der Kybernetik und der modernen Neuroinformatik zur Folge sondern auch Gunthers Anstellung an dem von Heinz von Foerster geleiteten Biological Computer Laboratory BCL das zum Department of Electrical Engineering der University of Illinois in Urbana gehort und an dem Wissenschaftler wie Gordon Pask W Ross Ashby und Humberto Maturana wirkten Ebenfalls 1960 sprach Gunther in einem Brief an Kurt Godel erstmals von seiner Entdeckung einer Generalisierung seines Stellenwertsystems Insofern markiert dieser Zeitpunkt zugleich auch den Beginn einer Theorie nebengeordneter Zahlen eine Idee die offensichtlich auch McCulloch im Jahre 1945 in seiner heute kaum wahrgenommenen Arbeit A Heterarchy of Values Determined by the Topology of Nervous Nets vorgeschwebt haben muss Es ist bekannt dass sich McCulloch mit der Erweiterung des klassischen Logikkalkuls beschaftigt hat Welche Bedeutung Gunther selbst dieser Begegnung beimass kann der Laudatio Number and Logos Unforgettable Hours with Warren S McCulloch dem Nachruf zum Tode seines Freundes 1969 entnommen werden Von 1961 bis 1972 hatte Gotthard Gunther eine Forschungsprofessur am BCL inne In dieser Zeit entstanden die wesentlichen Konstruktionselemente der Polykontexturalitatstheorie Gunther stiess im Zuge der Erforschung reflexiver Stellenwertsysteme d h polykontexturaler Logikkalkule auf das Problem der morpho und der kenogrammatischen Strukturen die er der Offentlichkeit in Arbeiten wie Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations op Dialektik Bd 1 Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental dialektischen Logik op Dialektik Bd 1 Logik Zeit Emanation und Evolution op Dialektik Bd 3 oder Natural Numbers in Trans Classic Systems op Dialektik Bd 2 vorstellte Durch seine Emeritierung im Jahr 1972 beendete Gunther seine Tatigkeit am BCL Er siedelte nach Hamburg uber und hielt an der dortigen Universitat bis zu seinem Tod 1984 Vorlesungen uber Philosophie sowie Vortrage in West Berlin und an der Akademie der Wissenschaften in Ost Berlin 1975 erschien Gunthers Autobiographie Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas in der er ein erstes Resumee seiner Arbeiten zog Seine Bemuhungen um eine stellenwertige reflexive Logik und Arithmetik kulminierten in seiner Theorie der Polykontexturalitat einer Theorie die er den klassischen monokontexturalen Standard und Nicht Standard Logik Systemen sowie der klassischen Arithmetik entgegenstellte Auf dem Hegel Kongress 1979 in Belgrad begrundete Gunther eine allgemeine Theorie der Negativsprachen unter dem Titel Identitat Gegenidentitat und Negativsprache als Komplement zu den herkommlichen gegenstandsbezogenen positiven Wissenschaftssprachen Am 29 November 1984 starb Gotthard Gunther in Hamburg Er wurde wie spater auch seine Frau Marie Gunther auf dem dem Ohlsdorfer Friedhof benachbarten Judischen Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt Sein wissenschaftlicher Nachlass ist im Besitz der Stiftung Preussischer Kulturbesitz und befindet sich in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin WirkenZur Theorie der Polykontexturalitat Hauptartikel Polykontexturalitatstheorie Die von Gotthard Gunther entworfene Polykontexturalitatstheorie stellt eine formale Theorie dar die es ermoglicht komplexe selbstreferentielle Prozesse die charakteristisch fur alle Lebensprozesse sind nicht reduktionistisch und logisch widerspruchsfrei zu modellieren In seinen Arbeiten entwirft er einen parallel vernetzten Kalkul den er als Polykontexturale Logik PKL in die Wissenschaft einfuhrt Die grundlegende Idee dieses Kalkuls ist es einzelne Logiksysteme die er als Kontexturen bezeichnet uber neue von ihm eingefuhrte Operatoren vermittelnd miteinander zu verknupfen Die PKL zeichnet sich durch Distribution und Vermittlung verschiedener logischer Kontexturen aus wobei innerhalb einer Kontextur also intra kontextural alle Regeln der klassischen Aussagenlogik strikt gelten wahrend inter kontextural also zwischen den Kontexturen neue Operationen die es klassisch nicht gibt eingefuhrt werden Damit wird es moglich selbstreferentielle Prozesse logisch widerspruchsfrei nicht nur zu modellieren sondern auch prinzipiell einer Implementierung zuzufuhren Fur die Distribution und Vermittlung der logischen Kontexturen wird eine spezielle pra logische Theorie benotigt die Gunther unter dem Namen Morphogrammatik eingefuhrt hat Gunther wies die morphogrammatische Unvollstandigkeit der klassischen Aussagenlogik nach und stiess damit auf die Notwendigkeit den kenogrammatischen Unterbau der Logik prinzipiell zu erweitern um eine Generalisierung der Logik vollziehen zu konnen Die sich daraus ergebende kenogrammatische Theorie die Kenogrammatik stellt dabei eine Theorie dieser Leerstellengebilde dar In der Gunther schen Konzeption bildet die Kenogrammatik den Notationsrahmen der Morphogrammatik sowie der Polykontexturalen Logik Die Kenogrammatik stellt einen Bereich des Formalen dar der allen klassischen Logik und Formkonzeptionen vorangeht Sie bedeutet eine Strukturtheorie die noch nicht durch die Differenz von Form und Inhalt belastet ist In ihr ist insbesondere das logische und semiotische Identitatsprinzip nicht gultig Die Polykontexturalitatstheorie umfasst sowohl die PKL als auch Morpho und Kenogrammatik und stellt die Basis fur eine standpunktabhangige Systemtheorie eine Theorie der Qualitaten oder allgemein fur eine Theorie der Subjektivitat dar Eine allerdings monokontexturale kritische Analyse der Morphogrammatik und deren Einbettung in Naive Mengenlehre legte S Heise vor Eine ausfuhrliche Darstellung findet sich in Thomas Mahler Rudolf Kaehr Morphogrammatik Eine Einfuhrung in die Theorie der logischen Form In dieser umfangreichen Arbeit wird die mathematische Theorie der Morphogrammatik systematisch aus kenogrammatischen Konzepten Strukturen und Operationen heraus entwickelt An Heises Analyse bemangeln die Autoren dass dort nur die erste Stufe einer Folge von Formalisierungsstufen einer allgemeinen Morphogrammatik betrachtet ist Selbst eine korrekte mengentheoretische Einbettung dieser ersten Stufe habe keine Aussagekraft bezuglich der allgemeinen Morphogrammatik Zur Philosophie Gotthard Gunther stellt als Metaphysiker und Logiker unter den Philosophen des 20 Jahrhunderts in verschiedener Hinsicht eine Besonderheit dar Er kann keiner philosophischen Schule direkt zugeordnet werden Als vom Geiste Preussens gepragter Rationalist wollte er das Studium der Geisteswissenschaften systematisch angehen und so fuhrten ihn seine Bestrebungen zunachst zur ostlichen Philosophie Da die Entwicklung der indischen Kultur um ungefahr 400 Jahre vor der griechischen angesetzt werden muss und er die Geschichte der Philosophie chronologisch beginnen wollte war es fur ihn ganz selbstverstandlich sich vorerst mit den Anfangen der indischen Philosophie zu beschaftigen Gotthard Gunther Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas So heisst es in seiner in der dritten Person geschriebenen Autobiographie Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas Hinzu kam das Studium des klassischen Chinesisch Bei der Beschaftigung mit der abendlandischen Philosophie entdeckte er dann was fur ihn die asiatische Philosophie langsam in den Hintergrund treten liess das Streben nach einer Exaktheit die er in der indischen und chinesischen Philosophie vermisst hatte Gotthard Gunther Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas S 8 Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant hielt er fur den Gipfelpunkt aller Philosophie uberhaupt S 9 bis ihn sein akademischer Lehrer Eduard Spranger auf die Bedeutung Hegels aufmerksam machte ein erster Wendepunkt in Gunthers Denken das von da an in der Tradition des deutschen Idealismus stand Auch wenn er in seinen spateren Arbeiten weit uber diesen hinausging nahm er immer wieder interpretierenden Bezug zu Hegel Schelling und auch Fichte dessen Werk er durch Arnold Gehlens Schrift Theorie der Willensfreiheit fur sich entdeckte Insbesondere Schellings Naturphilosophie bildete die Basis fur Gunthers letzte Vorlesungen die er bereits uber achtzig an der Universitat Hamburg hielt Im Absatz von Kants Kritik der reinen Vernunft der von der Amphibolie der Reflexionsbegriffe und vom transzendentalen Schein handelt sah er den basalen Hinweis dass man ohne Dialektik nicht durchkommt ein Hinweis der ihn weiter zu Hegel und den anderen Idealisten fuhrt Was ist der Mechanismus der den Schein produziert der unser Denken immer wieder irritiert und zwar in einer Art des Betrugs der unhintertreiblich ist wie Kant wortlich sagt Der Schein entsteht wenn ich uber das Subjekt rede denn ich kann nicht anders uber das Subjekt reden als dass ich es als Gegenstand nehme das heisst indem es Objekt fur mich wird und damit nicht mehr das ist was es ist Das Reden Urteilen uber ein Subjekt verkehrt es in sein Gegenteil Selbst wenn ich diesen Schein fur mich aufgedeckt habe unterliege ich ihm weiter kann nicht heraus aus ihm Kant war der kritische Wegbereiter der das Problem aufgewiesen hat Fichte und Hegel haben eine systematische Theorie darauf aufgebaut Sie haben die Dialektik der Ding und Selbsterfahrungen des Bewusstseins des Verhaltnisses von Subjekt und Objekt Sein und Nichts Wesen und Schein Einheit und Vielheit usw systematisch entwickelt Claus Baldus Gotthard Gunther Phaidros und das Segelflugzeug Von der Architektonik der Vernunft zur technischen Utopie Aber Gunthers Philosophie nimmt lediglich einen Ausgangspunkt beim deutschen Idealismus und bei der von ihm bearbeiteten prima philosophia der Metaphysik In einem Brief vom 23 Mai 1954 schrieb er an den Mathematiker und Logiker Kurt Godel Ich bin abgesehen von den Neo Thomisten so ziemlich der einzige Metaphysiker der davon uberzeugt ist dass man heute nicht Metaphysik treiben kann ohne die Ergebnisse der symbolischen mathematischen Logik vorauszusetzen Und die symbolische Logik im Neo Thomismus z B ist meiner Ansicht nach auf einem Irrweg Es wird dort namlich nicht zugegeben dass der logische Positivismus uberzeugend demonstriert hat dass die klassische ontologische Metaphysik wissenschaftlich unhaltbar ist Anstatt die Resultate der Logistik fur eine neue Metaphysik zu verwenden versucht man dort immer noch die mittelalterliche Kirchenmetaphysik die Fundamentalontologie mit mathematischer Logik zu beweisen Auf der anderen Seite steht Heidegger der erst kurzlich wieder die Logistik eine Ausartung die sich mit einem Schein der Produktivitat umgibt genannt hat Von diesen Leuten her konnen meine Gedanken also keine Kontrolle erfahren Ich muss mich also schon an mathematische Logiker wenden Gotthard Gunther Kurt Godel Collected Works Volume IV Gunther setzt sich hiermit in einen doppelten Gegensatz zu zweien seiner zeitgenossischen Philosophien Zum einen zum deutschen Idealismus und seinen Epigonen wie Martin Heidegger deren Ablehnung logisch formaler Werkzeuge er scharf kritisierte allerdings mit der Entschuldigung fur Hegel und seine Zeitgenossen dass adaquate formale Methoden Anfang des 19 Jahrhunderts noch nicht zur Verfugung standen Zum anderen besteht ein Gegensatz zum logischen Positivismus zum Neopositivismus und zu der heutigen analytischen Philosophie deren formale Arbeiten er zwar ausdrucklich bejaht aber deren prinzipielle Ablehnung der Beschaftigung mit metaphysischen Themen ebenfalls Gunthers scharfe Kritik findet Es ist kindisch zu behaupten man habe die klassische Metaphysik abgeschafft solange man die Logik die aus dieser Metaphysik entsprungen ist immer noch als das Organon der eigenen Rationalitat benutzt Beharrt man bei der klassischen Logik bleiben eben die Fragestellungen der alten Metaphysik bestehen so sehr einem auch die bisher gegebenen Antworten missfallen Das ist das gegenwartige Verhaltnis zwischen Idealismus und Materialismus jede Seite halt die Antworten die der Gegner auf die Ratselfragen der Philosophie gibt fur falsch aber keiner Seite fallt es in ihrer Selbstgerechtigkeit ein sich Rechenschaft daruber zu geben ob nicht vielleicht die ganze Fragestellung aus der die Unversohnlichkeit der Antworten entspringt langst uberholt ist Gotthard Gunther Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas S 51 Gunther bestatigte mit dieser Haltung dass fur ihn die Husserlsche Korrespondenz zwischen Logik und formaler Ontologie Gultigkeit hatte Das hat er mit dem Husserl Schuler Martin Heidegger gemeinsam Methodisch sah er sich jedoch weniger in der Tradition Hegels als in der von Leibniz des letzten abendlandischen Philosophen der sowohl in Philosophie und Metaphysik als auch in der Mathematik auf der Hohe des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes seiner Zeit war Ausgehend von dem von Hegel vorgeschlagenen Thema der reinen Sichselbstgleichheit im Anderssein das als identitatstheoretisches Problem auf dem Boden der Kant schen Rationalitat mit dem Tertium non datur der klassischen Logik und mit den zur Verfugung stehenden formalen Werkzeugen nicht mehr zu bewaltigen ist der wesentliche Grund fur den im deutschen Idealismus so tief eingewurzelten Hass gegen den logischen Formalismus der bei Hegel geradezu groteske Formen erreiche so Gunther unterzog er beginnend mit seiner Dissertation die der Logik zugrunde liegende abendlandische Ontologiekonzeption einer strukturellen Analyse In der eben nicht in die Affirmation zuruckfuhrenden zweiten Negation Hegels sah er das Hauptindiz dafur dass die bisherige Ontologie strukturell zu arm ist um den Relationenreichtum der Wirklichkeit auch nur annahernd abbilden zu konnen Ihm gelang es bei Hegel die Ansatze zu einer neuen formalen Struktur abzuheben und diese zunachst zu einem Stellenwertsystem auszubauen in dem mehrere so genannte logische Domanen Kontexturen einander vermittelt sind Der Begriff der Polykontexturalen Logik entstand erst spater er ist auf den Anfang der siebziger Jahre zu datieren 1959 bekam Gotthard Gunther Kontakt zu dem Neurophysiologen und Vater der Kybernetik Warren S McCulloch der bereits 1945 nachgewiesen hatte dass die Topologien bestimmter neuronaler Netze das Transitivitatsgesetz der klassischen Logik verletzen ein Problem der formalen Beschreibung neuronaler Prozesse das sich als isomorph zu im deutschen Idealismus behandelten philosophischen Problemen herausstellt Die Begegnung mit McCulloch brachte uber die Logik hinaus das Wesen der Zahl ins Spiel und fuhrte Gunther zur Entwicklung der Kenogrammatik und der dialektischen Zahlentheorie Ihrer ontologischen Grunddaten entleert kenos fur leer liefern diese Strukturen eine Option zur Selbstabbildung von Selbstreferenz die qualitativ etwas vollig anderes darstellt als der Versuch Selbstreferentialitat uber rekursive Funktionen zu modellieren Im Jahr 2000 erschien aus dem Nachlass heraus und anlasslich von Gunthers hundertstem Geburtstag die um 1954 entstandene und bislang unveroffentlichte Schrift Die amerikanische Apokalypse Ideen zu einer Geschichtsmetaphysik der westlichen Hemisphare Ausgehend von der Entdeckung Amerikas die er als geschichtsmetaphysisches Problem behandelte nahm Gunther vor allem Bezug zu Oswald Spenglers Der Untergang des Abendlandes ein Werk das ihn schon in seiner Jugend beeindruckt hatte und unterzog die von Spengler angeregte zweistufige Kulturzyklentheorie einer fundamentalen Kritik die er mit der Zukunftslosigkeit des Spenglerschen Konzeptes begrundete Amerika vornehmlich die USA stellte er als kommenden Treibriemen fur die Entwicklung einer dritten menschheitsgeschichtlichen Stufe der planetaren Zivilisation dar in der die bisherigen Hochkulturen die in der faustisch abendlandischen Kultur dieser Terminus stammt von Spengler und der in Amerika entwickelten Maschinentechnik und Kybernetik ubernehmen und selbst uber Technik vermittelte kulturelle Transformationen erfahren Die Entwicklungen seit Beginn der achtziger Jahre insbesondere im Kontext von Computer und Internet scheinen Gunther posthum recht zu geben Amerika ist bei Gunther ein Synonym fur ein Durchgangsstadium in dessen kulturellem Schmelztiegel der Mensch eine Reduktion auf das erfahrt was allen Menschen gemein ist und nicht zu den Spezifika der historisch vorangegangenen regionalen Hochkulturen gehort Was uns in der Maschine begegnet ist gewesenes Leben ist lebendiges Fuhlen und alte Leidenschaft die der Mensch nicht gescheut hat dem Tode der Objektwelt zu ubergeben Nur dieser Tod ist das Tor zur Zukunft Die Geschichtsperspektive Spenglers mit dem Ruckfall der Menschheit in den Bios ist die Perspektive der Kraftlosigkeit heisst es in Gunthers Aufsatz Maschine Seele und Weltgeschichte Technikphilosophie Damit wird Gotthard Gunther zu dem Philosophen der Technik dessen Auffassung des Themas jenseits der Gehlen schen Interpretation des Menschen als Mangelwesen steht das seine Technik lediglich benutzt um ebendiese Mangel zu kompensieren Eine zu Gunther ahnliche Sicht auf die Technik findet sich im Werk Vilem Flussers das jedoch eher essayistisch angelegt ist und nicht auf formalen Analysen der abendlandischen Ontologiekonzeption aufbaut In der Technik zeigte sich fur Gunther das Problem der Subjektivitat als Prozess aktiver Willensausserung Volition im Gegensatz zur Subjektivitat als Prozess des Erkennens Kognition sowie das der dialektischen Verschrankung beider Die Technik ist die einzige historische Gestalt in der das Wollen sich eine allgemein verbindliche Gestalt geben kann Im Gegensatz zum deutschen Idealismus wurde damit das Problem der Subjektivitat fur Gunther zu einem Problem des Diesseits Er stellte sich damit in die Nahe des dialektischen Materialismus Ein weiterer Gegensatz ergibt sich zum heute in der Philosophie des Geistes gepflegten Kompatibilismus oder weichen Determinismus An dieser Stelle soll hervorgehoben werden dass es eigentlich nicht richtig ist von zwei Kausalketten zu sprechen eine entsprungen im unbelebten Objekt und die andere im Lebendigen und zwar deshalb weil alle lebendigen Systeme ursprunglich aus eben der Umwelt aufgetaucht sind von der sie sich dann selbst abgeschirmt haben In der Tat gibt es nur eine Kausalkette entsprungen aus und sich ausbreitend durch die Umwelt und zuruckreflektiert in diese Umwelt durch das Medium des lebenden Systems Das Gesetz der Determinierung druckt sich dabei jedoch in zwei unterschiedlichen Modalitaten aus Wir mussen zwischen irreflexiver und reflexiver Kausalitat unterscheiden Damit meinen wir dass die Kausalkette auf ihrem Weg durch ein lebendes System eine radikale Veranderung ihres Charakters erfahrt Gotthard Gunther Erkennen und Wollen Das dialektische Problem der Verschrankung von Freiheit und Notwendigkeit resp Wollen und Erkennen identifizierte Gunther als das Problem einer Ruckkopplungsschleife zwischen Subjekt und Objekt resp objektiver Umwelt jedoch von einem Komplexitatsgrad der bislang technisch realisierte Ruckkopplungsschleifen weit ubersteigt Der Streit um die Freiheit des Willens ist vor dem Hintergrund der Gunther schen Philosophie obsolet Ein Willensakt eines Subjektes beinhaltet eine viel hohere strukturelle Komplexitat als wir sie in der physischen irreflexiven Kausalitat im Objektbereich beobachten Nehmen wir jedoch an dass die Realitat als Integration von Objektivitat und Subjektivitat voll determiniert ist dann konnen wir sagen dass die Kausalitat der objektiven Kontextur des Universums eine Ruckkopplungsschleife durch die Subjektivitat hindurch zuruck in die Umwelt bildet Mit solchen Aussagen mussen wir jedoch sehr vorsichtig sein weil die Ruckkopplung auf die wir uns beziehen eine viel hohere strukturelle Komplexitat aufweist als jene Ruckkopplung die wir in physischen Systemen beobachten Gotthard Gunther Erkennen und Wollen Gunther sah jedoch die Moglichkeit des technischen Zugriffs auf solche Ruckkopplungsschleifen gegeben Fur das weltanschauliche Bewusstsein einer kommenden Kulturstufe wird also der Kausalnexus nicht mehr wie fur uns das einzige Realitatsschema sein in dem sich Wirklichkeitsvorgange abspielen Gotthard Gunther Die Amerikanische Apokalypse Aber im Hinblick auf die technische Realisierung von Bewusstseinsfunktionen sagte er ganz klar dass ein Ingenieur lediglich in der Lage sein werde eine Maschine zu bauen die Subjektivitat resp Bewusstseinsfunktionen leistet Wohlgemerkt leistet und nicht eine die Bewusstseinsfunktionen hat Eine Maschine die Bewusstsein hat ist eine contradictio in adjecto Das gilt nicht nur fur die klassische Tradition unseres Denkens sondern auch fur alle kunftige transklassische Maschinentheorie Gotthard Gunther Maschine Seele und Weltgeschichte Gotthard Gunthers Verdienst besteht darin gezeigt zu haben dass eine transklassische Logik als formaler Kalkul mit dem man rechnen kann machbar ist Daruber hinaus erhob er den Anspruch die Dialektik der Zahl entdeckt zu haben Er selbst bezeichnete seine Lebensarbeit als unvollendet als work in progress wie er gegenuber seinem Laudator zum achtzigsten Geburtstag Willy Hochkeppel in Die Zeit freimutig zugab Gunther war Rationalist Demzufolge und angesichts der Tatsache dass er formal und inhaltlich gezeigt hat dass dialektischer Materialismus und dialektischer Idealismus nur die sich spiegelnden ideologischen Konsequenzen ein und derselben Ontologiekonzeption darstellen kann seine Philosophie mit dem Etikett dialektischer Rationalismus versehen werden Wirkung und Rezeption In den Jahren seiner Anstellung als Assistent bei Arnold Gehlen von 1935 bis zu seiner Emigration 1937 nahm Gunther Einfluss auf die dortige Philosophie insbesondere auf die Leipziger Schule und seine jungeren Freunde Arnold Gehlen und Helmut Schelsky Er sollte einen Lehrstuhl an der Universitat Jena erhalten verweigerte jedoch den Eid auf den Fuhrer und musste emigrieren 1955 wurde Gotthard Gunther auf Initiative seines Freundes Helmut Schelsky und C F von Weizsackers eingeladen an der Universitat Hamburg eine Vorlesung zu halten mit dem Ziel Gunthers Wiedereingliederung in das akademische Leben Deutschlands zu ermoglichen Ausserhalb des Rahmens seiner Vorlesung hielt er einen allgemeinen Vortrag vor den Mitgliedern der Philosophischen Fakultat mit dem Thema Die philosophische Bedeutung der Kybernetik Wie Gunther selbst sagte hatte er sich damit in einen unversohnlichen Gegensatz zum akademischen Zeitgeist gesetzt Hegelianer aller Spielarten begegneten ihm mit freundlicher Verstandnislosigkeit und moderne Logiker nahmen sein Werk nicht zur Kenntnis 1961 bis 1972 in seiner Zeit am BCL in Urbana nahm Gotthard Gunther durch seine Arbeiten zu Logik und Stellenwerttheorie Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Kybernetik zweiter Ordnung Gunthers 1957 in der ersten Auflage und 1962 in der zweiten Auflage erschienenes bekanntestes Werk Das Bewusstsein der Maschinen Eine Metaphysik der Kybernetik erfahrt eine Rezeption in den Kreisen der 68er Bewegung Der Veroffentlichung folgte eine lebhafte internationale Diskussion unter Kybernetikern in Ost und West u a Karl Steinbuch Max Bense Helmar Frank Georg Klaus Die 1968 erschienene und von scharfer Kritik gepragte Rezension von Habermas Logik der Sozialwissenschaften mit dem Titel Kritische Bemerkungen zur gegenwartigen Wissenschaftstheorie wurde von Jurgen Habermas nicht wahrgenommen Demgegenuber sah der Soziologe Walter L Buhl in Gunthers Argumentationsgang eine uberzeugende Begrundung fur das Ende der zweiwertigen Soziologie Der Sozialwissenschaftler Niklas Luhmann und vor allem dessen Schulerin Elena Esposito versuchten neben der Kybernetik zweiter Ordnung auch das Werk Gunthers insbesondere die Polykontexturalitatstheorie fur die Systemtheorie nutzbar zu machen Insofern genoss Gotthard Gunther in der Soziologie eine gewisse Popularitat auch wenn der Gunther reichlich zitierende Luhmann der Beobachtung Walter L Buhls zufolge das Werk des Philosophen in seinen wesentlichen Konstruktionselementen missdeutet Eine wiewohl in der Erziehungswissenschaft kaum rezipierte bildungstheoretisch zentrale Bedeutung kam dem Denken Gunthers in der transformatorischen Bildungstheorie Winfried Marotzkis zu In seiner Habilitationsschrift Entwurf einer strukturalen Bildungstheorie 1991 macht Marotzki ausgiebig Gebrauch von Gunthers Entwurf mehrwertiger Logiken Dabei wird in der dreiwertigen Logik der dritte Wert als Verweis auf offene Zukunftigkeit und damit als Verweis auf Subjektivitat innerhalb der Logik verstanden wahrend im vier und n wertigen System Intersubjektivitat tragen wird ebd S 202 Gunthers Begriff der Polykontexturalitat erlaubt Marotzki ebd 213 ff das von ihm zuvor im Anschluss an Gregory Batesons Lernebenentheorie entwickelte Modell der Bildungsprozesse als Rahmungswechel logisch und ontologisch zu differenzieren und zugleich den bildungstheoretischen Anschluss an Georg Wilhelm Friedrich Hegel vermittelt uber Gunters Begriff der Negation zweiter Ordnung als zentrales Kriterium zur auch empirischen Identifikation von Bildungsprozessen herauszuarbeiten Eine starke wenngleich nicht formallogische Rezeption erfuhr Gunther im Werk des Sozial und Sprachphilosophen Johannes Heinrichs der sich in seiner des Sozialen sowie in seinem allgemeinen Verstandnis von Philosophie als Reflexionstheorie zu Gunthers Grundgedanken bekennt Heinrichs betrachtet sein Ausgehen von vier gleichursprunglichen Sinn Elementen Ich Du Es Sinn Medium anstelle des traditionellen Subjekt Objekt Dualismus sowie seine Methode der dialektischen Subsumtion als eine nicht formale Durchfuhrung von logischer Mehrwertigkeit in Gunthers Sinne Weiterhin wurde Gunther rezipiert in den Werken der Soziologen Arno Bamme Lars Clausen und Elke M Geenen Eine tiefer gehende soziologische Rezeption der am BCL geleisteten Grundlagenforschung im Allgemeinen und der Arbeiten von Gunther im Besonderen findet sich im Werk des Soziologen Peter M Hejl Der Philosoph und Mathematiker Rudolf Kaehr der bei Gotthard Gunther promoviert hatte setzte die logischen und kalkultechnischen Arbeiten Gunthers fort Ihm gebuhrt auch das Verdienst die Werke Gotthard Gunthers und Jacques Derridas zueinander in Beziehung gebracht zu haben Derridas Kritik des gebe einen Zugang zu den Arbeiten Gunthers der in seinen reflexionstheoretischen Untersuchungen sehr lange am Primat der Rede festhielt obwohl er faktisch in seinen logischen Formalisierungsschritten einen Primat der Schrift einleitete Rudolf Kaehr Joseph Ditterich Einubung in eine andere Lekture Diagramm einer Rekonstruktion der Guntherschen Theorie der Negativsprachen In der Derridaschen Denkfigur der Differance sah Kaehr eine Struktur die mit der Kenogrammatik in Einklang gebracht werden kann und in der es darum geht die Ermoglichungsbedingungen eines generellen Sprachrahmens zu notieren An deutschen Universitaten ist ein wachsendes Interesse an Gotthard Gunthers Philosophie zu verzeichnen so u a in den Seminaren Peter Sloterdijks Siehe auchMorphogramm Selbstbewusstsein Roboter Jan LukasiewiczLiteraturSchriften Gotthard Gunthers Die logisch methodischen Voraussetzungen zu Hegels Theorie des Denkens Eduard Stichnote Potsdam 1933 Dissertation Die Entdeckung Amerikas und die Sache der Weltraum Literatur Science Fiction Dusseldorf Karl Rauch Verlag 1952 Grundzuge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik 2 mit neuem Vorwort erw Auflage Meiner Hamburg 1978 ISBN 3 7873 0435 5 Erstausgabe 1933 Das Bewusstsein der Maschinen Eine Metaphysik der Kybernetik 3 erw Auflage Agis Krefeld Baden Baden 2002 ISBN 3 87007 009 9 Erstausgabe 1957 Neuauflage mit einem Nachwort von Peter Trawny Klostermann Frankfurt 2021 ISBN 978 3 465 04564 9 Life As Poly Contexturality vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Idee und Grundriss einer nicht Aristotelischen Logik 2 durchges Auflage Meiner Hamburg 1978 ISBN 3 7873 0392 8 Erstausgabe 1959 Oskar Becker Book Review Idee und Grundriss einer nicht Aristotelischen Logik 1 Band Die Idee und ihre philosophischen Voraussetzungen In Hegel Studien Band 2 1963 S 322 325 vordenker de PDF 15 kB abgerufen am 19 April 2015 Number and Logos Unforgettable Hours with Warren S McCulloch In R Kaehr A Ziemke Hrsg Realitaten und Rationalitaten Selbstorganisation Jahrbuch fur Komplexitat in den Natur Sozial und Geisteswissenschaften Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1995 S 318 348 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Beitrage zur Grundlegung einer operationsfahigen Dialektik Meiner Hamburg Erster Band 1976 Zweiter Band 1979 Dritter Band 1980 Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas In L J Pongratz Hrsg Philosophie in Selbstdarstellungen II Meiner Hamburg 1975 S 1 76 Identitat Gegenidentitat und Negativsprache Vortrag auf dem Internationalen Hegel Kongress Belgrad 1979 In Hegeljahrbucher 1979 S 22 88 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Lebenslinien der Subjektivitat Kybernetische Reflexionen Originaltonaufnahmen 1965 1984 hrsg v Bernhard Mitterauer u Klaus Sander suppose Koln 2000 ISBN 978 3 932513 14 5 Die Amerikanische Apokalypse Ein Kollektivpseudonym der Klagenfurter Wissenschaftlergruppe um Arno Bamme In Kurt Klagenfurt Hrsg Technik und Wissenschaftsforschung Band 36 Profil Munchen Wien 2000 ISBN 3 89019 496 6 Dieter von Reeken Hg Gotthard Gunther Science Fiction als Metaphysik Einleitung und Kommentare zu den vier Rauchs Weltraum Buchern 1951 52 Nachwort von Franz Rottensteiner mit einem Beitrag von Rainer Eisfeld 2 Aufl Luneburg Dieter von Reeken Verlag 2016 ISBN 978 3 945807 06 4Periodikum Zeitschrift Grundlagenstudien aus Kybernetik und Geisteswissenschaft Verlag Schnelle Quickborn Gotthard Gunther war Mitherausgeber weitere Herausgeber waren Max Bense Felix von Cube Gerhard Eichhorn Helmar Frank Abraham Moles Elisabeth Walther Erscheinungsweise Vier Hefte bilden einen Jahresband zusatzlich ein Beiheft erstmals 1960 Schriften konzeptionelle Weiterentwicklung der Polykontexturalitatstheorie Anmerkung Hier sind nur Publikationen gelistet die sich explizit mit der Weiterentwicklung der Polykontexturalitatstheorie befassen Rudolf Kaehr Materialien zur Formalisierung der dialektischen Logik und der Morphogrammatik 1973 1975 Anhang In Idee und Grundriss einer nicht Aristotelischen Logik 2 Auflage Meiner Hamburg 1978 vordenker de PDF abgerufen am 20 Oktober 2015 Engelbert Kronthaler Grundlegung einer Mathematik der Qualitaten Lang Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 8204 9168 6 Thomas Mahler Rudolf Kaehr Morphogrammatik Eine Einfuhrung in die Theorie der logischen Form PDF 1 2 MB Arbeitsbericht des Forschungsprojektes Theorie komplexer biologischer Systeme Autopoiesis und Polykontexturalitat Formalisation Operativierung und Modellierung Wettbewerb Biowissenschaften Volkswagenstiftung Abgerufen am 11 Oktober 2021 Rudolf Kaehr Disseminatorik Zur Logik der Second order cybernetics PDF 577 kB originally published in Kalkul der Form Dirk Baecker Hg Frankfurt a M 1993 S 152 196 Abgerufen am 11 Oktober 2021 Rudolf Kaehr Skizze eines Gewebes rechnender Raume in denkender Leere PDF 1 2 MB Abgerufen am 11 Oktober 2021 Rudolf Kaehr Derrida s Machines PDF 1 9 MB ThinkArtLab Glasgow 2004 Abgerufen am 11 Oktober 2021 WeblinksLiteratur von und uber Gotthard Gunther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vordenker Webforum fur Innovatives in Wissenschaft Wirtschaft und Kultur Vordenker abgerufen am 14 April 2015 umfangreiche Textsammlung mit z T bislang unveroffentlichten Originaltexten Gunthers sowie Sekundar und weiterfuhrender Literatur enthalt daruber hinaus Fortfuhrungen des Gunther schen Werkes durch den Mathematiker und Philosophen Rudolf Kaehr ThinkArt Lab Dr phil Rudolf Kaehr Glasgow UK 2 Juni 2010 abgerufen am 14 April 2015 WebSite zur Polykontexturalen Logik PKL PCL Die WebSite der PKL Arbeitsgruppe des Philosophen und Mathematikers Rudolf Kaehr bietet Gunther sche Originaltexte Kommentare und weiterfuhrende Arbeiten Eine interdisziplinare Gotthard Gunther Arbeitsstelle wirkte am IFF der Universitat Klagenfurt guenther uni klu ac at Memento vom 16 September 2006 im Internet Archive PKL Mailinglist Oliver Bandel abgerufen am 14 April 2015 Gotthard Gunther Archives Volitronics Institute for basic ResearchPsychopathologie and Brain Philosophy Prof Dr Bernhard Mitterauer abgerufen am 14 April 2015 englisch Gotthard Gunther Gernot Brehm abgerufen am 14 April 2015 Die komplette Bibliographie Gotthard Gunthers Vordenker abgerufen am 14 April 2015 Was ist Polykontexturale Logik PolykontexturalLogik Losung fur den Streit der Standpunkte Neo von Terra alias Hans Mack 2013 abgerufen am 14 April 2015 Friedensforschung Radikaler Konstruktivismus und Polykontexturallogik Praktischer Einstieg in widerspruchliche Perspektiven durch schauspielerisches Know how Gotthard Gunther Die Entdeckung Amerikas und die Sache mit der Weltraum Literatur Vordenker 1952 abgerufen am 14 April 2015 Wissenshistorischer Essay von Gotthard Gunther 1952 Gotthard Gunther Lebenslinien der Subjektivitat Kybernetische Reflexionen suppose Verlag abgerufen am 3 April 2021 Audioaufnahmen mit Vortragen von Gotthard Gunther und uber ihn EinzelnachweiseArno Bamme Entfesselte Logik Gotthard Gunther Ein Leben zwischen den Welten In Ernst Kotzmann Hrsg Gotthard Gunther Technik Logik Technologie Profil Munchen Wien 1994 S 11 31 guenther uni klu ac at Memento vom 22 Februar 2005 im Internet Archive abgerufen am 19 April 2015 Entfesselte Logik Gotthard Gunther Ein Leben zwischen den Welten Memento des Originals vom 22 Februar 2005 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Warren S McCulloch A Heterarchy of Values Determined by the Topology of Nervous Nets In Bulletin of Mathematical Biophysics Band 7 1945 S 89 93 englisch vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 C Longyear Towards a Triadic Calculus In Journal of Cybernetics 1972 S 50 65 7 25 and 51 78 Schriftliche Auskunft des Forderkreis Ohlsdorfer Friedhof e V vom 29 Juni 2017 Die Grablage ist L3 31 32 Heise Steffen Analyse der Morphogrammatik In Beitrage zur Klagenfurter Technikdiskussion Heft 50 ISSN 1028 2734 Bamme Arno Baumgartner Peter Berger Wilhelm Kotzmann Ernst 1993 abgerufen am 14 Marz 2014 Thomas Mahler Rudolf Kaehr Morphogrammatik Eine Einfuhrung in die Theorie der logischen Form In originally published Klagenfurter Beitrage zur Technikdiskussion A Bamme P Baumgartner W Berger E Kotzmann Eds Heft 65 Klagenfurt 1993 1993 abgerufen am 1 Oktober 2021 Thomas Mahler Rudolf Kaehr Morphogrammatik Eine Einfuhrung in die Theorie der logischen Form In originally published Klagenfurter Beitrage zur Technikdiskussion A Bamme P Baumgartner W Berger E Kotzmann Eds Heft 65 Klagenfurt 1993 1993 abgerufen am 1 Oktober 2021 Gotthard Gunther Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas In L J Pongratz Hrsg Philosophie in Selbstdarstellungen Band 2 Meiner Hamburg 1975 S 1 76 Claus Baldus Gotthard Gunther Phaidros und das Segelflugzeug Von der Architektonik der Vernunft zur technischen Utopie Aus Gesprachen mit Gotthard Gunther In Das Abenteuer der Ideen Architektur und Philosophie seit der industriellen Revolution Internationale Bauausstellung Berlin 1987 1987 S 69 83 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Anm Gunther benutzt hier das mittlerweile veraltete Synonym Logistik fur formale Logik Kurt Godel Correspondence A G In Solomon Feferman John W Dawson Jr Warren Goldfarb Charles Parsons Wilfried Sieg Hrsg Collected Works Band IV Clarendon Press Oxford 2003 S 456 535 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Anmerkung Die Briefe von Gunther an Godel befinden sich im Nachlass Kurt Godel in der Firestone Library at Princeton University USA Die Briefe von Godel an Gunther befinden sich daruber hinaus auch im Nachlass Gotthard Gunther in der Staatsbibliothek Berlin Handschriften Abteilung Hegel Phanomenologie des Geistes S 61 Digitale Bibliothek Band 2 Philosophie S 38817 vgl Hegel W Bd 3 S 53 Gotthard Gunther Der Tod des Idealismus und die letzte Mythologie Unveroffentlichtes Manuskript Fragment nach 1950 Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz Berlin Handschriftenabteilung Nachlass Nr 196 Gotthard Gunther vordenker de Rudolf Kaehr Joseph Ditterich Einubung in eine andere Lekture Diagramm einer Rekonstruktion der Guntherschen Theorie der Negativsprachen In Philosophisches Jahrbuch 86 Jhg 1979 S 385 408 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Number and Logos Unforgettable Hours with Warren S McCulloch In R Kaehr und A Ziemke Hrsg Realitaten und Rationalitaten Selbstorganisation Jahrbuch fur Komplexitat in den Natur Sozial und Geisteswissenschaften Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1995 S 318 348 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Maschine Seele und Weltgeschichte In Gotthard Gunther Hrsg Beitrage zur Grundlegung einer operationsfahigen Dialektik Band 3 Meiner Hamburg 1980 S 211 235 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Identitat Gegenidentitat und Negativsprache Vortrag auf dem Internationalen Hegel Kongress Belgrad 1979 In Hegeljahrbucher 1979 S 22 88 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Erkennen und Wollen Eine gekurzte Fassung von Cognition and Volition Erstmals veroffentlicht in Cybernetics Technique in Brain Research and the Educational Process 1971 Fall Conference of American Society for Cybernetics Washington D C Dt Ubersetzung durch die PKL Group Vollstandige Fassung in Das Bewusstsein der Maschinen AGIS Baden Baden 2002 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Die Amerikanische Apokalypse In Kurt Klagenfurt Hrsg Technik und Wissenschaftsforschung Band 36 Profil Verlag Munchen Wien 2000 S 144 Willy Hochkeppel Negativsprache zur Erfassung der Welt Der Philosoph Gotthard Gunther wird achtzig Jahre alt In Die Zeit Nr 25 13 Juni 1980 vordenker de abgerufen am 19 April 2015 Gotthard Gunther Kritische Bemerkungen zur gegenwartigen Wissenschaftstheorie Aus Anlass von Jurgen Habermas Zur Logik der Sozialwissenschaften In Soziale Welt Band 19 1968 S 328 341 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Walter L Buhl Das Ende der zweiwertigen Soziologie In Soziale Welt Band 20 1969 S 162 180 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Walter L Buhl Luhmanns Flucht in die Paradoxie In P U Merz Benz G Wagner Hrsg Die Logik der Systeme Zur Kritik der systemtheoretischen Systemtheorie von Niklas Luhmann Universitatsverlag Konstanz 2000 S 225 256 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Vgl bes J Heinrichs Sprache Band 1 Munchen 2008 S 58 67 Methodologisches mit Bezug auf Gotthard Gunther ders Logik des Sozialen Munchen 2005 Vgl Lars Clausen Die Jagd um die Mauer Klagenfurt 1991 Lars Clausen Zur Asymmetrie von Prognose und Epignose in den Sozialwissenschaften In Krasser sozialer Wandel Leske Budrich Opladen 1994 S 169 180 Sandrina Khaled Rudolf Kaehr Uber Todesstruktur Maschine und Kenogrammatik Rudolf Kaehr im Gesprach mit Sandrina Khaled In Information Philosophie 21 Jahrgang Heft 5 Lorrach Dezember 1993 vordenker de PDF abgerufen am 19 April 2015 Peter Sloterdijk Hans Jurgen Heinrichs Amphibische Anthropologie und informelles Denken Gelassenheit und Mehrwertigkeit In Peter Sloterdijk Hans Jurgen Heinrichs Hrsg Die Sonne und der Tod Dialogische Untersuchungen Suhrkamp Frankfurt a M 2001 S 351 ff Normdaten Person GND 118698915 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85376216 VIAF 66566062 Wikipedia Personensuche Dieser Artikel wurde am 30 September 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Gunther GotthardKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 15 Juni 1900GEBURTSORT Arnsdorf Landkreis Hirschberg Provinz SchlesienSTERBEDATUM 29 November 1984STERBEORT Hamburg

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