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Großer Wildzaun

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Großer Wildzaun
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Der Große Wildzaun war eine ab 1661 angelegte Zaunkonstruktion in der damaligen Mark Brandenburg, die sich auf einer Länge von über 70 Kilometern von Neuhof (bei Zehdenick) an der oberen Havel durch die südlichen Teile der Uckermark bis an die Alte Oder in der Nähe von Oderberg zog. Der Große Wildzaun diente einerseits als Wildgehege und zum Wildschutz, verhinderte andererseits auch die Abwanderung des Wildes auf die stärker landwirtschaftlich genutzten Flächen nördlich der Schorfheide. Zur Instandhaltung wurden im Verlauf des Wildzaun zwölf sogenannte Zaunsetzer angesetzt, die Häuser und Land am Zaun erhielten, und die 5 bis 7 km lange Abschnitte zu überwachen hatten. Nach 1720 verfiel der Große Wildzaun. Die Zaunsetzerstellen wurden zu Vorwerken umgebildet, z. T. entstanden auch neue Dörfer aus diesen Rodungsflächen.

Geschichte

Über einen ersten, bereits Mitte des 16. Jahrhunderts in der Schorfheide angelegten Wildzaun und dessen Verlauf ist wenig bekannt. Ob er den später dokumentierten Verlauf und dieselbe Länge hatte, ist nicht bekannt. Zumindest ist die Existenz eines Vorgängerzauns von der Havel bis zur Oder durch eine Notiz in Leutingers Scriptorum de rebus Marchiae Brandenburgensis maxime celebrium für das Jahr 1592 dokumentiert.

„Die Gardelegische Heide im alten Sitze der Semnonen und Langobarden jenseits der Elbe wird gewöhnlich für die erste gehalten. Ich halte jedoch die Grimnitzische für edler, die mit einem neun Meilen langen, sehr hohen Zaun nördlich von der Havel bis zur Oder wie eine Mauer umgeben ist.“

– Erwin Buchholz, S. 27 (Übersetzung des lateinischen Textes von Leutinger)

Im Dreißigjährigen Krieg und in den Jahren danach war der alte Wildzaun baufällig geworden und an vielen Stellen verfallen. 1655 gab es Pläne, den Wildzaun in der Schorfheide neu zu errichten. Aber erst 1661 begann Friedrich Wilhelm I. („der Große Kurfürst“) mit der Anlage dieses ca. 70 km langen, sog. „Großen Wildzauns“. Der neue Wildzaun sollte sich wiederum von der Havel bis zur Oder hinziehen. 30 Soldaten wurden zum Zaunbau eingesetzt. Erst 1681 lag die Endabrechnung vor und war der Wildzaun auf der gesamten Länge fertig gestellt.

Bereits um 1700 war der Große Wildzaun wieder schadhaft und zur Ausbesserung und künftigen Instandhaltung wurden entlang des Wildzaunes insgesamt 12 Zaunsetzerstellen geschaffen, die etwa 5 bis 7 km lange Abschnitte zu betreuen hatten. Eine Stelle übernahm der Schulze von Groß-Ziethen gegen Lohn. Die übrigen Zaunsetzerstellen wurden durch Rodung in dem großen Waldgebiet neu angelegt. Die Zaunsetzer hatten neben dem Haus z. T. beachtlich große Acker- und Wiesenflächen. Aus diesen Zaunsetzerstellen wurden später zunächst Vorwerke gebildet, später auch neue Siedlungen angelegt, die später zu Dörfern wurden oder auch wieder verschwanden, wie z. B. Mellin.

Verlauf

Der Große Wildzaun folgte ungefähr dem Verlauf der Endmoräne, trennte also die schwereren, besser für den Ackerbau geeigneten Flächen im Norden von den leichteren, sandigen Böden der – erst später so genannten – Schorfheide. Der Zaun sollte in erster Linie das Wild am Überwechseln auf das nördlich davon liegende Kulturland der südlichen Uckermark hindern. Die Schorfheide wurde früher auch Werbellinische Heide genannt. Sie war ein fast zusammenhängendes Waldgebiet, das von Liebenwalde und Zehdenick bis Eberswalde, Angermünde und Biesenthal reichte. An den Rändern der Werbellinischen Heide befanden sich eine Reihe von Burgen (Liebenwalde, Zehdenick, Grimnitz, Bredin), die mit ihren Verwaltungs- und Gerichtsbezirken das große Waldgebiet unter sich aufteilten. Die Burgen dienten den brandenburgischen Markgrafen als Ausgangspunkte und Aufenthaltsorte für die Jagd in der Werbellinischen Heide, wobei Heide im nordöstlichen Deutschland einen Wald bezeichnet. Der genaue Verlauf des Großen Wildzauns ist durch die Zaunsetzerstellen markiert.

Die Zaunsetzerstellen

Jeweils an der Südseite des Großen Wildzaunes wurden insgesamt elf Zaunsetzer angesetzt, deren Aufgabe es war, den Großen Wildzaun auszubessern und instand zu halten. Sie erhielten ein Haus und durften ein Stück Wald um das Haus herum roden. Sie erhielten dafür aber keine Bezahlung, sondern mussten sich ihren Lebensunterhalt aus der Rodungsfläche selbst erwirtschaften. Allerdings hatten sie z. T. beachtlich große Flächen zur Bewirtschaftung und einigen Viehbestand. Eine Stelle als Zaunsetzer übernahm der Schulze in Groß Ziethen gegen Bezahlung. Die zwölf Zaunsetzerstellen waren (von Westen nach Osten):

  • Stelle Bernd Amerlahn (heute Wohnplatz Neuhof bei Zehdenick)
  • Stelle David Krause (heute Vogelsang, Ortsteil von Zehdenick)
  • Gottfried Wittkop (heute Bergluch, Wohnplatz im Ortsteil Vogelsang der Stadt Zehdenick)
  • Gerd Amerlahn (heute Grunewald, Ortsteil der Stadt Templin)
  • Martin Muhme (heute Groß Väter, Gemeindeteil von Groß Dölln, Stadt Templin)
  • Peter Stein (Bebersee)
  • Joachim Leist (Friedrichswalde)
  • Christian Werdermann (Friedrichswalde)
  • Michel Kleinfeld (Mellin)
  • Michel Regling (Grumsin)
  • Schulze von Groß-Ziethen (der Verlauf des Wildzauns von Grumsin zum Parsteiner See bzw. westlich am Parsteinsee vorbei ist unsicher.)
  • David Hertzberg (, östlicher Abschnitt von/um Zaun bis zur Alten Oder und dem Finowkanal)

Im westlichen Teil ist der Verlauf des Wildzaunes gut zu rekonstruieren. Er begann am Vorwerk Neuhof und führte zunächst nach Norden fast parallel der Havel bis zur heutigen Burgwaller Försterei. Dort knickte er nach Osten ab vermutlich in der Nähe des Burgwaller Weges bis nach Vogelsang. Von dort zog er sich weiter Richtung Wohnplatz Deutschboden, Bergluch nach Grunewald. In Grunewald knickte er leicht nach Süden ab, zog auf Groß Väter zu, knickte wieder nach Norden ab Richtung Bebersee. Der weitere Verlauf ist unsicher, besonders wie weit nach Norden der Zaun ging (einschließlich Reiersdorf?). Jedenfalls knickte der Zaun wiederum nach Südosten ab, zog durch Friedrichswalde, das freilich erst 1747/49 gegründet wurde, weiter auf Mellin und Grumsin zu. Der weitere Verlauf ist wieder unsicher. Nach den oft recht ungenauen Karten verlief der Wildzaun nördlich von Groß Ziethen, östlich von Klein Ziethen westlich am Parsteinsee vorbei nach Zaun. Von Zaun verlief der Wildzaun relativ gerade nach Süden auf die alte Oder zu bis zum ersten Finowkanal.

Die Zaunkonstruktion

Über das genaue Aussehen des Zauns und auch über seine Höhe ist wenig bekannt. In einer Berechnung der Kosten für den Zaun ist 1661 von Stacken die Rede, die zum Bau des Zauns verwendet werden sollten. Der erste ab 1661 errichtete Zaun soll aber ein Fachwerkzaun gewesen sein, wie aus einem Schreiben des Königlichen Oberforstmeister Hans Albrecht von Jurgas an den Heidereiter Hans Heinrich von Rehdantzen von 1702 hervor geht. Der Fachwerkzaun sollte, wenn er schadhaft wurde und nicht mehr zu reparieren war, durch einen Plankenzaun oder Stackenzaun ersetzt werden. Anscheinend war mit dem Ersatz des alten Zaun bei Grimnitz schon begonnen worden. Die Zaunsetzer sollten aber angehalten werden, nur untüchtige Bäume für die Planken zu verwenden. Nach Buchholz ist unter diesem Fachwerkzaun wahrscheinlich ein Flechtwerkzaun zu verstehen, ein mit Reisig verflochtener und mit Lehmkies ausgefüllter Pfahlzaun. Er schließt dies daraus, dass in den Akten im Zusammenhang mit dem Zaunbau oft Worte wie den Zaun setzen und fitzen, oder Fitzreisig zu hauen verwendet werden. Eine Fitzgerte ist eine Gerte zum Durchflechten von Lehmwänden. Nachdem der Zaun z. T. schon umgefallen war, bat der Pächter der Glashütte Grimnitz darum, die Planken des umgefallenen Wildzaunes, sofern sie nicht verfault seien, zur Ausbesserung für seine Vorwerkszäune nutzen zu dürfen. Die Bitte wurde ihm gewährt. Der Heidereiter Anspach zu Liepe wurde dagegen aufgefordert, die noch vorhandenen Wildzaunplanken so hoch als möglich zu verkaufen.

Erneuter Verfall des Wildzaunes und Beginn der Siedlungstätigkeit entlang des Zauns

In den Rodungen der Zaunsetzerstellen wurden in den 1720er Jahren Vorwerke angelegt und immer größere Stücke des Waldes wurden geräumt. Friedrich Wilhelm I. war kein begeisterter Jäger und ließ daher den Wildzaun verfallen. 1728 war der Wildzaun bereits über weite Strecken umgefallen. Die Planken wurden gestohlen oder auch an Bewohner der Vorwerke entlang des Wildzaunes abgegeben oder auch verkauft. Lediglich in Teilen blieb der Wildzaun noch bis in die 1740er Jahre stehen, so in den Revieren Zehdenick und Reiersdorf bis zur Gründung der Kolonistendörfer (z. B. 1749 Bebersee oder 1747/49 Friedrichswalde). Mit der Verdichtung der Siedlungen nahm auch der Wildbestand immer mehr ab.

Literatur

  • Matthias Asche: Neusiedler im verheerten Land: Kriegsfolgenbewältigung, Migrationssteuerung und Konfessionspolitik im Zeichen des Landeswiederaufbaus; die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts. Aschendorff, Münster 2006, ISBN 978-3-402-00417-3.
  • Erwin Buchholz: Der ehemalige große Wildzaun von der Havel bis an die Oder: aus der Geschichte der Schorfheide. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, 1937(1): 24–45, Berlin, 1937.
  • Fritz Röhnisch: Der große Wildzaun und die Besiedlung der Schorfheide. Templiner Kreiskalender, Heimatjahrbuch für das Jahr 1992: 50–52, Templin 1991.
  • Lutz Fenske: Jagd und Jäger im früheren Mittelalter. Aspekte ihres Verhältnisses. In: Werner Rösener (Hrsg.): Jagd und höfische Kultur im Mittelalter. S. 29–94, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-35450-9 (Vorschau bei Google Books) S. 82.

Einzelnachweise

  1. Nicolaus Leutinger, Zacharias Gartz, Johann Gottlieb Krause: Scriptorum de rebus Marchiae Brandenburgensis maxime celebrium Nicolai Leuthingeri De Marchia et rebus Brandenburgicis commentarii hucusque desideratissimi ac opuscula reliqua adhuc rarissima nec non Zachariae Garcaei Successiones familiarum atque res gestae illustrissimorum praesidum Marchiae Brandenburgensis ab anno DCCCCXXVII ad annum MDLXXXII hactenus ineditae, iam jam vero ad nostra usque tempora continuatae in unum volumen collectio: ... praemissis vita et fatis utriusque auctoris ut et argumentis librorum subjunctisque indicibus locupletissimis. 128 S., 1528 S., 358 S., Zimmermann, Francofurti u. a., 1729. - Online bei Google Books, S. 910.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 00:02

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Der Grosse Wildzaun war eine ab 1661 angelegte Zaunkonstruktion in der damaligen Mark Brandenburg die sich auf einer Lange von uber 70 Kilometern von Neuhof bei Zehdenick an der oberen Havel durch die sudlichen Teile der Uckermark bis an die Alte Oder in der Nahe von Oderberg zog Der Grosse Wildzaun diente einerseits als Wildgehege und zum Wildschutz verhinderte andererseits auch die Abwanderung des Wildes auf die starker landwirtschaftlich genutzten Flachen nordlich der Schorfheide Zur Instandhaltung wurden im Verlauf des Wildzaun zwolf sogenannte Zaunsetzer angesetzt die Hauser und Land am Zaun erhielten und die 5 bis 7 km lange Abschnitte zu uberwachen hatten Nach 1720 verfiel der Grosse Wildzaun Die Zaunsetzerstellen wurden zu Vorwerken umgebildet z T entstanden auch neue Dorfer aus diesen Rodungsflachen GeschichteUber einen ersten bereits Mitte des 16 Jahrhunderts in der Schorfheide angelegten Wildzaun und dessen Verlauf ist wenig bekannt Ob er den spater dokumentierten Verlauf und dieselbe Lange hatte ist nicht bekannt Zumindest ist die Existenz eines Vorgangerzauns von der Havel bis zur Oder durch eine Notiz in Leutingers Scriptorum de rebus Marchiae Brandenburgensis maxime celebrium fur das Jahr 1592 dokumentiert Die Gardelegische Heide im alten Sitze der Semnonen und Langobarden jenseits der Elbe wird gewohnlich fur die erste gehalten Ich halte jedoch die Grimnitzische fur edler die mit einem neun Meilen langen sehr hohen Zaun nordlich von der Havel bis zur Oder wie eine Mauer umgeben ist Erwin Buchholz S 27 Ubersetzung des lateinischen Textes von Leutinger Im Dreissigjahrigen Krieg und in den Jahren danach war der alte Wildzaun baufallig geworden und an vielen Stellen verfallen 1655 gab es Plane den Wildzaun in der Schorfheide neu zu errichten Aber erst 1661 begann Friedrich Wilhelm I der Grosse Kurfurst mit der Anlage dieses ca 70 km langen sog Grossen Wildzauns Der neue Wildzaun sollte sich wiederum von der Havel bis zur Oder hinziehen 30 Soldaten wurden zum Zaunbau eingesetzt Erst 1681 lag die Endabrechnung vor und war der Wildzaun auf der gesamten Lange fertig gestellt Bereits um 1700 war der Grosse Wildzaun wieder schadhaft und zur Ausbesserung und kunftigen Instandhaltung wurden entlang des Wildzaunes insgesamt 12 Zaunsetzerstellen geschaffen die etwa 5 bis 7 km lange Abschnitte zu betreuen hatten Eine Stelle ubernahm der Schulze von Gross Ziethen gegen Lohn Die ubrigen Zaunsetzerstellen wurden durch Rodung in dem grossen Waldgebiet neu angelegt Die Zaunsetzer hatten neben dem Haus z T beachtlich grosse Acker und Wiesenflachen Aus diesen Zaunsetzerstellen wurden spater zunachst Vorwerke gebildet spater auch neue Siedlungen angelegt die spater zu Dorfern wurden oder auch wieder verschwanden wie z B Mellin VerlaufDer Grosse Wildzaun folgte ungefahr dem Verlauf der Endmorane trennte also die schwereren besser fur den Ackerbau geeigneten Flachen im Norden von den leichteren sandigen Boden der erst spater so genannten Schorfheide Der Zaun sollte in erster Linie das Wild am Uberwechseln auf das nordlich davon liegende Kulturland der sudlichen Uckermark hindern Die Schorfheide wurde fruher auch Werbellinische Heide genannt Sie war ein fast zusammenhangendes Waldgebiet das von Liebenwalde und Zehdenick bis Eberswalde Angermunde und Biesenthal reichte An den Randern der Werbellinischen Heide befanden sich eine Reihe von Burgen Liebenwalde Zehdenick Grimnitz Bredin die mit ihren Verwaltungs und Gerichtsbezirken das grosse Waldgebiet unter sich aufteilten Die Burgen dienten den brandenburgischen Markgrafen als Ausgangspunkte und Aufenthaltsorte fur die Jagd in der Werbellinischen Heide wobei Heide im nordostlichen Deutschland einen Wald bezeichnet Der genaue Verlauf des Grossen Wildzauns ist durch die Zaunsetzerstellen markiert Flechtwerkzaun hier allerdings ohne LehmausfullungDie ZaunsetzerstellenJeweils an der Sudseite des Grossen Wildzaunes wurden insgesamt elf Zaunsetzer angesetzt deren Aufgabe es war den Grossen Wildzaun auszubessern und instand zu halten Sie erhielten ein Haus und durften ein Stuck Wald um das Haus herum roden Sie erhielten dafur aber keine Bezahlung sondern mussten sich ihren Lebensunterhalt aus der Rodungsflache selbst erwirtschaften Allerdings hatten sie z T beachtlich grosse Flachen zur Bewirtschaftung und einigen Viehbestand Eine Stelle als Zaunsetzer ubernahm der Schulze in Gross Ziethen gegen Bezahlung Die zwolf Zaunsetzerstellen waren von Westen nach Osten Stelle Bernd Amerlahn heute Wohnplatz Neuhof bei Zehdenick Stelle David Krause heute Vogelsang Ortsteil von Zehdenick Gottfried Wittkop heute Bergluch Wohnplatz im Ortsteil Vogelsang der Stadt Zehdenick Gerd Amerlahn heute Grunewald Ortsteil der Stadt Templin Martin Muhme heute Gross Vater Gemeindeteil von Gross Dolln Stadt Templin Peter Stein Bebersee Joachim Leist Friedrichswalde Christian Werdermann Friedrichswalde Michel Kleinfeld Mellin Michel Regling Grumsin Schulze von Gross Ziethen der Verlauf des Wildzauns von Grumsin zum Parsteiner See bzw westlich am Parsteinsee vorbei ist unsicher David Hertzberg ostlicher Abschnitt von um Zaun bis zur Alten Oder und dem Finowkanal Plankenzaun um eine mittelalterliche Befestigung Motte Rembrandt Die Hutte hinter dem Plankenzaun Im westlichen Teil ist der Verlauf des Wildzaunes gut zu rekonstruieren Er begann am Vorwerk Neuhof und fuhrte zunachst nach Norden fast parallel der Havel bis zur heutigen Burgwaller Forsterei Dort knickte er nach Osten ab vermutlich in der Nahe des Burgwaller Weges bis nach Vogelsang Von dort zog er sich weiter Richtung Wohnplatz Deutschboden Bergluch nach Grunewald In Grunewald knickte er leicht nach Suden ab zog auf Gross Vater zu knickte wieder nach Norden ab Richtung Bebersee Der weitere Verlauf ist unsicher besonders wie weit nach Norden der Zaun ging einschliesslich Reiersdorf Jedenfalls knickte der Zaun wiederum nach Sudosten ab zog durch Friedrichswalde das freilich erst 1747 49 gegrundet wurde weiter auf Mellin und Grumsin zu Der weitere Verlauf ist wieder unsicher Nach den oft recht ungenauen Karten verlief der Wildzaun nordlich von Gross Ziethen ostlich von Klein Ziethen westlich am Parsteinsee vorbei nach Zaun Von Zaun verlief der Wildzaun relativ gerade nach Suden auf die alte Oder zu bis zum ersten Finowkanal Die ZaunkonstruktionUber das genaue Aussehen des Zauns und auch uber seine Hohe ist wenig bekannt In einer Berechnung der Kosten fur den Zaun ist 1661 von Stacken die Rede die zum Bau des Zauns verwendet werden sollten Der erste ab 1661 errichtete Zaun soll aber ein Fachwerkzaun gewesen sein wie aus einem Schreiben des Koniglichen Oberforstmeister Hans Albrecht von Jurgas an den Heidereiter Hans Heinrich von Rehdantzen von 1702 hervor geht Der Fachwerkzaun sollte wenn er schadhaft wurde und nicht mehr zu reparieren war durch einen Plankenzaun oder Stackenzaun ersetzt werden Anscheinend war mit dem Ersatz des alten Zaun bei Grimnitz schon begonnen worden Die Zaunsetzer sollten aber angehalten werden nur untuchtige Baume fur die Planken zu verwenden Nach Buchholz ist unter diesem Fachwerkzaun wahrscheinlich ein Flechtwerkzaun zu verstehen ein mit Reisig verflochtener und mit Lehmkies ausgefullter Pfahlzaun Er schliesst dies daraus dass in den Akten im Zusammenhang mit dem Zaunbau oft Worte wie den Zaun setzen und fitzen oder Fitzreisig zu hauen verwendet werden Eine Fitzgerte ist eine Gerte zum Durchflechten von Lehmwanden Nachdem der Zaun z T schon umgefallen war bat der Pachter der Glashutte Grimnitz darum die Planken des umgefallenen Wildzaunes sofern sie nicht verfault seien zur Ausbesserung fur seine Vorwerkszaune nutzen zu durfen Die Bitte wurde ihm gewahrt Der Heidereiter Anspach zu Liepe wurde dagegen aufgefordert die noch vorhandenen Wildzaunplanken so hoch als moglich zu verkaufen Erneuter Verfall des Wildzaunes und Beginn der Siedlungstatigkeit entlang des ZaunsIn den Rodungen der Zaunsetzerstellen wurden in den 1720er Jahren Vorwerke angelegt und immer grossere Stucke des Waldes wurden geraumt Friedrich Wilhelm I war kein begeisterter Jager und liess daher den Wildzaun verfallen 1728 war der Wildzaun bereits uber weite Strecken umgefallen Die Planken wurden gestohlen oder auch an Bewohner der Vorwerke entlang des Wildzaunes abgegeben oder auch verkauft Lediglich in Teilen blieb der Wildzaun noch bis in die 1740er Jahre stehen so in den Revieren Zehdenick und Reiersdorf bis zur Grundung der Kolonistendorfer z B 1749 Bebersee oder 1747 49 Friedrichswalde Mit der Verdichtung der Siedlungen nahm auch der Wildbestand immer mehr ab LiteraturMatthias Asche Neusiedler im verheerten Land Kriegsfolgenbewaltigung Migrationssteuerung und Konfessionspolitik im Zeichen des Landeswiederaufbaus die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17 Jahrhunderts Aschendorff Munster 2006 ISBN 978 3 402 00417 3 Erwin Buchholz Der ehemalige grosse Wildzaun von der Havel bis an die Oder aus der Geschichte der Schorfheide Zeitschrift fur Forst und Jagdwesen 1937 1 24 45 Berlin 1937 Fritz Rohnisch Der grosse Wildzaun und die Besiedlung der Schorfheide Templiner Kreiskalender Heimatjahrbuch fur das Jahr 1992 50 52 Templin 1991 Lutz Fenske Jagd und Jager im fruheren Mittelalter Aspekte ihres Verhaltnisses In Werner Rosener Hrsg Jagd und hofische Kultur im Mittelalter S 29 94 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 35450 9 Vorschau bei Google Books S 82 EinzelnachweiseNicolaus Leutinger Zacharias Gartz Johann Gottlieb Krause Scriptorum de rebus Marchiae Brandenburgensis maxime celebrium Nicolai Leuthingeri De Marchia et rebus Brandenburgicis commentarii hucusque desideratissimi ac opuscula reliqua adhuc rarissima nec non Zachariae Garcaei Successiones familiarum atque res gestae illustrissimorum praesidum Marchiae Brandenburgensis ab anno DCCCCXXVII ad annum MDLXXXII hactenus ineditae iam jam vero ad nostra usque tempora continuatae in unum volumen collectio praemissis vita et fatis utriusque auctoris ut et argumentis librorum 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