Das Große Moosbruch russisch Большое Моховое болото Bolschoje Mochowoje boloto ist ein großes Moor am Südostufer des Kur
Großes Moosbruch

Das Große Moosbruch (russisch Большое Моховое болото Bolschoje Mochowoje boloto) ist ein großes Moor am Südostufer des Kurischen Haffs und östlich des Flusses Deime (Deima), etwa 20 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Polessk (Labiau). Das Moorgebiet gehört administrativ zum Rajon Polessk der Oblast Kaliningrad, Russland, bis 1945 zum Landkreis Labiau in Ostpreußen. Im Norden geht das Gebiet in die Elchniederung über.
Aufbau
In seinem Zentralteil besteht es aus einem ausgedehnten Hochmoor, welches ringförmig von Übergangsmoor und Niedermoor umgeben wird. Während das zentrale Hochmoor ca. 6 m NN liegt, besitzen die Niedermoorregionen nur eine Höhe von 0,5–2 m NN. Das Moor ist auf meist feinkörnige Sedimente (Schluff, Feinsand) des Memeldeltas aufgewachsen. Seine Entstehung wird mit dem Anstieg des Ostseespiegels zur Zeit der sogenannten Littorina-Transgression verknüpft. Maximal konnten bei neueren Untersuchungen (siehe Literatur) bis zu mehr als 10 m Torfauflage festgestellt werden.
Der Zentralteil des Hochmoores ist nahezu waldfrei und wird vor allem von Torfmoosen der Gattung Sphagnum bewachsen. Das anschließende Übergangsmoor ist vor allem mit Kiefern und Birken bewaldet. Auf den Niedermoorstandorten stockt heute ein Erlenbruchwald.
Geschichte
Die Besiedlung des Moosbruches begann in der Mitte des 18. Jahrhunderts auf Veranlassung des preußischen Königs Friedrich II. Entlang dem Moorrand wurden nach und nach Kolonistendörfer gegründet. Vor allem die Niedermoorbereiche und teilweise das Übergangsmoor wurden kultiviert. Das zentrale Hochmoor blieb nahezu unberührt. Im Großen Moosbruch gibt es mehrere Kanälen, darunter den Polesski Kanal (Großer Friedrichsgraben). Sie wurden als Binnenschifffahrtswege und zur Entwässerung angelegt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lag das Moosbruch auf dem Gebiet Ostpreußens. Nach dem Kriegsende wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Trotz der russischen Besiedlung nach dem Krieg blieben aber fast alle Dörfer wüst. Lediglich das Dorf Lauknen (heute Gromowo) besteht nach wie vor. Das Ende der landwirtschaftlichen Nutzung führte in den ehemals kultivierten Gebieten zur Wiedervernässung und Wiederbewaldung.
Amtsbezirk Großes Moosbruch (1938–1945)
Am 25. August 1938 wurde ein eigener „Amtsbezirk Großes Moosbruch“ gebildet, der bis 1945 bestand. Er entstand durch Umbenennung des Amtsbezirks Lauknen und gehörte zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Der Amtsbezirk Großes Moosbruch umfasste vier Gemeinden:
Name | Name bis 1938 | Russischer Name |
---|---|---|
Friedrichsrode (Ostpr.) | Alt Sussemilken | Tarassowka |
Hohenbruch (Ostpr.) | Lauknen | Gromowo |
Timber | Rybazkoje | |
Welmdeich | Petricken | Fontanka |
Leiter des Amtsbezirks Großes Moosbruch war zuletzt Amtsvorsteher Grigull aus Hohenbruch. Von August 1939 bis Januar 1945 existierte dort das KZ Hohenbruch.
Heutiger Status
Die Gegend ist ein Rückzugsgebiet für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Unter anderem kommen hier Elche vor. Aber auch zahlreiche bedrohte Pflanzenarten haben hier ausgedehnte Rückzugsräume. Seit 1994 stehen 148 km² Moorfläche unter Naturschutz.
Literatur
H. Lehrkamp; J. Haller; H. Schulze: Moorkundliche Untersuchungen im Großen Moosbruch (Bolschoje Mochowoje Boloto) in der Kaliningrader Oblast, Russische Föderation. In: Telma 36, S. 53–70; Hannover 2006 ([1])
Fußnoten
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Lauknen/Großes Moosbruch
- Bis auf Gromowo sind die Orte nicht mehr existent
Koordinaten: 54° 58′ N, 21° 23′ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Grosse Moosbruch russisch Bolshoe Mohovoe boloto Bolschoje Mochowoje boloto ist ein grosses Moor am Sudostufer des Kurischen Haffs und ostlich des Flusses Deime Deima etwa 20 Kilometer nordostlich der Kreisstadt Polessk Labiau Das Moorgebiet gehort administrativ zum Rajon Polessk der Oblast Kaliningrad Russland bis 1945 zum Landkreis Labiau in Ostpreussen Im Norden geht das Gebiet in die Elchniederung uber AufbauIn seinem Zentralteil besteht es aus einem ausgedehnten Hochmoor welches ringformig von Ubergangsmoor und Niedermoor umgeben wird Wahrend das zentrale Hochmoor ca 6 m NN liegt besitzen die Niedermoorregionen nur eine Hohe von 0 5 2 m NN Das Moor ist auf meist feinkornige Sedimente Schluff Feinsand des Memeldeltas aufgewachsen Seine Entstehung wird mit dem Anstieg des Ostseespiegels zur Zeit der sogenannten Littorina Transgression verknupft Maximal konnten bei neueren Untersuchungen siehe Literatur bis zu mehr als 10 m Torfauflage festgestellt werden Der Zentralteil des Hochmoores ist nahezu waldfrei und wird vor allem von Torfmoosen der Gattung Sphagnum bewachsen Das anschliessende Ubergangsmoor ist vor allem mit Kiefern und Birken bewaldet Auf den Niedermoorstandorten stockt heute ein Erlenbruchwald GeschichteDie Besiedlung des Moosbruches begann in der Mitte des 18 Jahrhunderts auf Veranlassung des preussischen Konigs Friedrich II Entlang dem Moorrand wurden nach und nach Kolonistendorfer gegrundet Vor allem die Niedermoorbereiche und teilweise das Ubergangsmoor wurden kultiviert Das zentrale Hochmoor blieb nahezu unberuhrt Im Grossen Moosbruch gibt es mehrere Kanalen darunter den Polesski Kanal Grosser Friedrichsgraben Sie wurden als Binnenschifffahrtswege und zur Entwasserung angelegt Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lag das Moosbruch auf dem Gebiet Ostpreussens Nach dem Kriegsende wurden die deutschen Bewohner vertrieben Trotz der russischen Besiedlung nach dem Krieg blieben aber fast alle Dorfer wust Lediglich das Dorf Lauknen heute Gromowo besteht nach wie vor Das Ende der landwirtschaftlichen Nutzung fuhrte in den ehemals kultivierten Gebieten zur Wiedervernassung und Wiederbewaldung Amtsbezirk Grosses Moosbruch 1938 1945 Am 25 August 1938 wurde ein eigener Amtsbezirk Grosses Moosbruch gebildet der bis 1945 bestand Er entstand durch Umbenennung des Amtsbezirks Lauknen und gehorte zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Konigsberg der preussischen Provinz Ostpreussen Der Amtsbezirk Grosses Moosbruch umfasste vier Gemeinden Name Name bis 1938 Russischer NameFriedrichsrode Ostpr Alt Sussemilken TarassowkaHohenbruch Ostpr Lauknen GromowoTimber RybazkojeWelmdeich Petricken Fontanka Leiter des Amtsbezirks Grosses Moosbruch war zuletzt Amtsvorsteher Grigull aus Hohenbruch Von August 1939 bis Januar 1945 existierte dort das KZ Hohenbruch Heutiger StatusDie Gegend ist ein Ruckzugsgebiet fur viele bedrohte Tier und Pflanzenarten Unter anderem kommen hier Elche vor Aber auch zahlreiche bedrohte Pflanzenarten haben hier ausgedehnte Ruckzugsraume Seit 1994 stehen 148 km Moorflache unter Naturschutz LiteraturH Lehrkamp J Haller H Schulze Moorkundliche Untersuchungen im Grossen Moosbruch Bolschoje Mochowoje Boloto in der Kaliningrader Oblast Russische Foderation In Telma 36 S 53 70 Hannover 2006 1 FussnotenRolf Jehke Amtsbezirk Lauknen Grosses Moosbruch Bis auf Gromowo sind die Orte nicht mehr existent 54 963611111111 21 388333333333 Koordinaten 54 58 N 21 23 O