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György Kurtág ungarisch Kurtág György ˈkurtaːɡ ˈɟørɟ 19 Februar 1926 in Lugoj Rumänien ist ein ungarisch französischer K

György Kurtág

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György Kurtág
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György Kurtág (ungarisch Kurtág György [ˈkurtaːɡ ˈɟørɟ], * 19. Februar 1926 in Lugoj, Rumänien) ist ein ungarisch-französischer Komponist, Pianist und Kammermusiklehrer. Er gilt neben György Ligeti und Péter Eötvös als der international erfolgreichste ungarische Komponist nach 1945.

Leben und Werk

György Kurtág wurde 1926 in einer ungarischsprachigen, assimilierten jüdischen Familie im Banat in Rumänien geboren. Mit fünf Jahren erhielt er von seiner Mutter seinen ersten Klavierunterricht. Ab 1940 erhielt er Klavierunterricht bei und Theorie- und Kompositionsunterricht bei in Timișoara, wo er das Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur überquerte er 1945 illegal die Grenze zwischen Rumänien und Ungarn und zog nach Budapest. Zwei Jahre später wurde er ungarischer Staatsbürger. Nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Franz-Liszt-Musikakademie setzte er sein Studium in Komposition bei Sándor Veress (1946–1949) und nach dessen Emigration bei Pál Járdányi und Ferenc Farkas (1949–1955), in Klavier bei Pál Kadosa sowie in Kammermusik bei Leó Weiner fort. Als Student stand er der kommunistischen Partei nahe. 1951 machte er seine Diplome in Klavier und Kammermusik, 1955 in Komposition. An der Musikakademie freundete er sich mit György Ligeti an, den er bereits 1945 kennengelernt hatte.

Im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes 1956 erhielt er einen Reisepass und hielt sich 1957/58 in Paris auf, wo er Kurse bei Max Deutsch, Darius Milhaud (Komposition) und Olivier Messiaen (Analyse) besuchte. Für seine kompositorische Entwicklung wurde während dieses Studienjahres die Begegnung mit der ungarischen Kunstpsychologin Marianne Stein von entscheidender Bedeutung. Er befasste sich mit der Musik von Pierre Boulez und wurde mit der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schoenberg und Anton Webern, von dem er Partituren kopierte, vertraut. Außerdem kam er mit Stücken Samuel Becketts in Berührung. Während eines Reiseaufenthalts in Köln lernte er Ligetis Artikulation und Karlheinz Stockhausens Gruppen kennen. Von 1958 bis 1963 war er Klavierbegleiter an der Béla-Bartók-Mittelschule für Musik in Budapest. Außerdem wirkte er von 1960 bis 1968 als Korrepetitor an der Ungarischen Staatsphilharmonie. Ab 1967 war er Professor für Klavier, von 1969 bis 1986 für Kammermusik an der Musikakademie. Bis 1993 gab er einzelnen Schülern weiterhin Unterricht. András Schiff und Zoltán Kocsis u. a. waren in seiner Klavierklasse. Im Anschluss wirkte er als Kammermusiklehrer. Mit einem Künstlerstipendium des DAAD lebte er 1971 in West-Berlin.

Im Jahre 1993 wurde er für zwei Jahre am Wissenschaftskolleg zu Berlin Composer in Residence der Berliner Philharmoniker. Es folgten Aufenthalte am Wiener Konzerthaus als Composer in Residence, außerdem unterrichtete er die Meisterklasse (1995/96) sowie am Koninklijk Conservatorium Den Haag als Honorarprofessor (1996). Von 1996 bis 1998 hielt er sich in den Niederlanden auf. 1998/99 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ab 1999 lebte er auf Einladung des Pariser Konservatoriums, der Cité de la musique, des Festival d’automne à Paris und des Ensemble intercontemporain in Paris. 1998 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Von 1987 bis 1993 war er Mitglied der Sektion Musik der Akademie der Künste in West-Berlin und von 1990 bis 1993 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, seitdem ist er Mitglied der gesamtdeutschen Akademie. 1999 erhielt er den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. 1994 wurde er Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik, 2001 ausländischer Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters und 2015 der American Academy of Arts and Sciences in Cambridge, Massachusetts. Er ist ferner Distinguished Patron der .

György Kurtág gilt heute neben György Ligeti und Péter Eötvös als der bedeutendste ungarische Komponist nach 1945. Während Ligeti aber Ungarn 1956 verließ und in Westeuropa schnell zu einem gefeierten Komponisten wurde, blieb Kurtág zunächst in Budapest musikpädagogisch tätig. Er blieb als einziger international wahrgenommener Komponist die gesamte kommunistische Ära in Ungarn. So blieb er lange nur ein „Geheimtipp“ unter Eingeweihten. Erst Ende der 1970er Jahre begann seine Musik in Deutschland bekannt zu werden; seinen internationalen Durchbruch erreichte er 1981 mit der Pariser Uraufführung von Poslanija pokojnoj R. V. Trusovoj durch das Ensemble intercontemporain unter Sylvain Cambreling. Heute werden seine Werke weltweit bei Festivals u. a. aufgeführt und liegen in diversen CD-Aufnahmen (ECM Records u. a.) vor. Seine Werke werden bei der und bei Universal Edition in Wien verlegt. Sein Freund Rolf Hans fotografierte Kurtág und die Aufnahmen wurden oft für CD-Covers verwendet. Kurtág widmete ihm die Liedkomposition Friedrich Hölderlin: Zwei Fragmente – Hommage à Rolf Hans.

Seit 1947 war er bis zu deren Tod am 17. Oktober 2019 mit der Pianistin Márta Kurtág, geb. Kinsker, verheiratet; sie hatten einen gemeinsamen Sohn, György Kurtág Jr., mit dem er das Stück Zwiegespräch komponierte. Von 2001 bis 2015 lebte er im südwestfranzösischen Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux, seit 2015 in Budapest. 2002 erhielt er zusätzlich zu seiner ungarischen die französische Staatsbürgerschaft.

Auszeichnungen

  • Erkel-Preis, 1954, 1955 und 1969
  • Kossuth-Preis, 1973 und 1996 (für sein Lebenswerk)
  • Tribune internationale des compositeurs, 1983
  • Bartók-Pásztory-Preis, 1984
  • Officier des Arts et des Lettres, 1985
  • Kritikerpreis Premio Abbiati, 1987/88 und 2005
  • Prix de Composition Musicale der Foundation Prince Pierre de Monaco, 1993
  • Antonio-Feltrinelli-Preis der Accademia Nazionale dei Lincei, 1993
  • Herder-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F. V. S., 1993
  • Ehrenmitglied der International Society for Contemporary Music ISCM, 1994
  • Österreichischer Staatspreis für Europäische Komponisten, 1994
  • Denis-de-Rougemont-Preis der European Festivals Association, 1994
  • Ernst von Siemens Musikpreis, 1998
  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, 1998
  • Europäischen Preis für Komposition der Fördergemeinschaft der Europäischen Wirtschaft, 1998
  • Ehrenpreis für Wissenschaft und Kunst des Wissenschaftskollegs Berlin, 1999
  • John-Cage-Preis, 2000
  • Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Stadt Tübingen, 2001
  • Kommandeur mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn, 2001
  • Ehrenbürger von Budapest, 2001
  • György Kurtág Festival des und der Royal Academy of Music, 2002
  • Léonie-Sonning-Musikpreis, 2003
  • Komponistenporträt beim Rheingau Musik Festival, 2004
  • Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn, 2006
  • Grawemeyer Award / Music Composition, 2006
  • Goldener Löwe der Biennale di Venezia, 2009 (für sein Lebenswerk)
  • Zürcher Festspielpreis, 2010
  • Wihuri-Sibelius-Preis, 2012
  • Royal Philharmonic Society Gold Medal, 2013
  • BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award / Contemporary Music, 2015
  • Rolf-Schock-Preis für Musik, 2020
  • Benennung eines Asteroiden nach ihm: , 2024
  • Wolf-Preis, 2024.

Werke (Auswahl)

Orchester (mit Solisten)

  • Violakonzert (1953–1954)
  • Vier Capriccios op. 9 nach Gedichten von István Bálint für Sopran und Kammerorchester
  • Grabstein für Stephan op. 15c für Gitarre und im Raum verteilten Instrumentengruppen
  • Messages de feu demoiselle R. V. Troussova (Botschaften der verblichenen R.V. Trussova) op. 17 für Sopran und Ensemble
  • … quasi una fantasia … op. 27, 1 für Klavier und Orchestergruppen
  • Doppelkonzert op. 27, 2 für Klavier, Violoncello und zwei Kammerensembles
  • Samuel Beckett: What is the word op. 30b für Alt und Kammerensemble
  • Stele op. 33 für großes Orchester
  • Messages op. 34 für Orchester
  • … Concertante … op. 42 für Violine, Viola und großes Orchester
  • Petite Musique solennelle en hommage à Pierre Boulez 90 für Orchester

Oper

  • Fin de partie, Oper in einem Akt nach Samuel Beckett für Bass (Hamm), Bariton (Clov), Alt (Nell), Tenor (Nagg) und Orchester

Chor

  • Omaggio a Luigi Nono op. 16 für gemischten Chor a cappella
  • Acht Chöre über Gedichte von Dezső Tandori op. 23 für gemischten Chor a cappella
  • Lieder der Schwermut und der Trauer op. 18 für gemischten Chor mit Instrumenten

Kammermusik mit Gesang

  • Die Sprüche des Péter Bornemisza op. 7 für Sopran und Klavier
  • Four songs to poems by János Pilinszky op. 11 für Bass und Ensemble
  • Szenen aus einem Roman op 19 für Sopran, Violine, Kontrabass und Cymbal
  • Fragmente (nach Gedichten von Attila József) op. 20 für Sopran und Ensemble
  • Kafka-Fragmente op. 24 für Sopran und Violine
  • Drei alte Inschriften op. 25 für Sopran und Klavier
  • Requiem po drugu op. 26 für Sopran und Klavier
  • Friedrich Hölderlin: AN… op. 29 für Tenor und Klavier
  • Hölderlin-Gesänge op. 35 für Stimme und Instrumente
  • Einige Sätze aus den Sudelbüchern Lichtenbergs op. 37 für Sopran (mit oder ohne Instrumente)

Kammermusik

  • Streichquartett op. 1
  • Bläserquintett op. 2
  • Acht Duos op. 4 für Violine und Cymbal
  • Hommage à Mihály András op. 13 zwölf Mikroludien für Streichquartett
  • Hommage à R. Sch. op. 15d für Klarinette, Viola und Klavier
  • Officium Breve op. 28 für Streichquartett
  • Ligatura – Message to Frances-Marie op. 31b für zwei Celli, zwei Violinen und Celesta
  • Signs, Games and Messages für Streicher (Work in progress)
  • 6 moments musicaux op. 44 für Streichquartett
  • Bagatellek (Bagatellen) op. 14/d für Flöte, Kontrabass und Klavier

Solowerke

  • Acht Klavierstücke op. 3
  • Jelek op. 5 für Viola
  • Splitter op. 6c für Cymbal
  • Játékok für Klavier (Work in progress)
  • Hipartita op. 43 für Solovioline (Uraufführung: 2005)

Literatur

  • Rachel Beckles Willson: Kurtág, György. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  • Péter Halász: Kurtág, György. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 10 (Kemp – Lert). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1120-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • Friedrich Spangemacher (Hg.): György Kurtág (Musik der Zeit, Band 5), Boosey und Hawkes, Bonn 1989, ISBN 3-87090-205-1.

Weblinks

Commons: György Kurtág – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Werke von und über György Kurtág im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Literatur über György Kurtág in der Bibliographie des Musikschrifttums
  • György Kurtág bei der Franz-Liszt-Musikakademie (englisch)
  • György Kurtág bei Universal Edition
  • Kurtág, György bei der Editio Musica Budapest
  • György Kurtág bei der Akademie der Künste Berlin

Einzelnachweise

  1. Fellowfinder: György Kurtág, www.wiko-berlin.de, abgerufen am 7. Januar 2018.
  2. Musik: Korrespondierende Mitglieder (Memento des Originals vom 7. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, www.badsk.de, abgerufen am 6. Januar 2018.
  3. Kurtág, György, www.iscm.org, abgerufen am 6. Januar 2018.
  4. Honorary Members: György Kurtág. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 13. März 2019. 
  5. Book of Members 1780–present, Chapter K. (PDF; 968 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch). 
  6. Distinguished Patrons of the IKS, www.iks.hu, abgerufen am 7. Januar 2018.
  7. Valentina Sandu-Dediu (Üb. Sorin Georgescu), Osteuropa, in: Jörn Peter Hiekel, Christian Utz (Hrsg.), Lexikon Neue Musik, Stuttgart/Kassel 2016, S. 487–501, hier: S. 497f.
  8. György Kurtág, www.ecmrecords.com, abgerufen am 7. Januar 2018.
  9. ISCM Honorary Members
  10. Budapest új díszpolgárai (Memento des Originals vom 6. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, archivum.ujszo.com (Új Szó), 20. November 2001, abgerufen am 6. Januar 2018.
  11. György Kurtág, Sibelius Prize Winner 2012, wihuriprizes.fi, abgerufen am 7. Januar 2018.
  12. The BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award, lfze.hu, 10. Februar 2015, abgerufen am 7. Januar 2018.
  13. Wolf-Preis 2024
  14. Wolfgang Schreiber: Die "Kafka-Fragmente" von György Kurtág in einer Neuaufnahme. Abgerufen am 24. Oktober 2022. 
Ernst von Siemens Musikpreis – Hauptpreisträger

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Normdaten (Person): GND: 118810138 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n80002993 | VIAF: 39482680 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kurtág, György
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Komponist
GEBURTSDATUM 19. Februar 1926
GEBURTSORT Lugoj, Rumänien

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 06:18

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Gyorgy Kurtag ungarisch Kurtag Gyorgy ˈkurtaːɡ ˈɟorɟ 19 Februar 1926 in Lugoj Rumanien ist ein ungarisch franzosischer Komponist Pianist und Kammermusiklehrer Er gilt neben Gyorgy Ligeti und Peter Eotvos als der international erfolgreichste ungarische Komponist nach 1945 Gyorgy Kurtag 2014 Leben und WerkGyorgy Kurtag wurde 1926 in einer ungarischsprachigen assimilierten judischen Familie im Banat in Rumanien geboren Mit funf Jahren erhielt er von seiner Mutter seinen ersten Klavierunterricht Ab 1940 erhielt er Klavierunterricht bei und Theorie und Kompositionsunterricht bei in Timișoara wo er das Gymnasium besuchte Nach dem Abitur uberquerte er 1945 illegal die Grenze zwischen Rumanien und Ungarn und zog nach Budapest Zwei Jahre spater wurde er ungarischer Staatsburger Nach bestandener Aufnahmeprufung an der Franz Liszt Musikakademie setzte er sein Studium in Komposition bei Sandor Veress 1946 1949 und nach dessen Emigration bei Pal Jardanyi und Ferenc Farkas 1949 1955 in Klavier bei Pal Kadosa sowie in Kammermusik bei Leo Weiner fort Als Student stand er der kommunistischen Partei nahe 1951 machte er seine Diplome in Klavier und Kammermusik 1955 in Komposition An der Musikakademie freundete er sich mit Gyorgy Ligeti an den er bereits 1945 kennengelernt hatte Im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes 1956 erhielt er einen Reisepass und hielt sich 1957 58 in Paris auf wo er Kurse bei Max Deutsch Darius Milhaud Komposition und Olivier Messiaen Analyse besuchte Fur seine kompositorische Entwicklung wurde wahrend dieses Studienjahres die Begegnung mit der ungarischen Kunstpsychologin Marianne Stein von entscheidender Bedeutung Er befasste sich mit der Musik von Pierre Boulez und wurde mit der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schoenberg und Anton Webern von dem er Partituren kopierte vertraut Ausserdem kam er mit Stucken Samuel Becketts in Beruhrung Wahrend eines Reiseaufenthalts in Koln lernte er Ligetis Artikulation und Karlheinz Stockhausens Gruppen kennen Von 1958 bis 1963 war er Klavierbegleiter an der Bela Bartok Mittelschule fur Musik in Budapest Ausserdem wirkte er von 1960 bis 1968 als Korrepetitor an der Ungarischen Staatsphilharmonie Ab 1967 war er Professor fur Klavier von 1969 bis 1986 fur Kammermusik an der Musikakademie Bis 1993 gab er einzelnen Schulern weiterhin Unterricht Andras Schiff und Zoltan Kocsis u a waren in seiner Klavierklasse Im Anschluss wirkte er als Kammermusiklehrer Mit einem Kunstlerstipendium des DAAD lebte er 1971 in West Berlin Im Jahre 1993 wurde er fur zwei Jahre am Wissenschaftskolleg zu Berlin Composer in Residence der Berliner Philharmoniker Es folgten Aufenthalte am Wiener Konzerthaus als Composer in Residence ausserdem unterrichtete er die Meisterklasse 1995 96 sowie am Koninklijk Conservatorium Den Haag als Honorarprofessor 1996 Von 1996 bis 1998 hielt er sich in den Niederlanden auf 1998 99 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin Ab 1999 lebte er auf Einladung des Pariser Konservatoriums der Cite de la musique des Festival d automne a Paris und des Ensemble intercontemporain in Paris 1998 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste in Munchen Von 1987 bis 1993 war er Mitglied der Sektion Musik der Akademie der Kunste in West Berlin und von 1990 bis 1993 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Kunste in Ost Berlin seitdem ist er Mitglied der gesamtdeutschen Akademie 1999 erhielt er den Orden Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste 1994 wurde er Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik 2001 auslandischer Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters und 2015 der American Academy of Arts and Sciences in Cambridge Massachusetts Er ist ferner Distinguished Patron der Gyorgy Kurtag gilt heute neben Gyorgy Ligeti und Peter Eotvos als der bedeutendste ungarische Komponist nach 1945 Wahrend Ligeti aber Ungarn 1956 verliess und in Westeuropa schnell zu einem gefeierten Komponisten wurde blieb Kurtag zunachst in Budapest musikpadagogisch tatig Er blieb als einziger international wahrgenommener Komponist die gesamte kommunistische Ara in Ungarn So blieb er lange nur ein Geheimtipp unter Eingeweihten Erst Ende der 1970er Jahre begann seine Musik in Deutschland bekannt zu werden seinen internationalen Durchbruch erreichte er 1981 mit der Pariser Urauffuhrung von Poslanija pokojnoj R V Trusovoj durch das Ensemble intercontemporain unter Sylvain Cambreling Heute werden seine Werke weltweit bei Festivals u a aufgefuhrt und liegen in diversen CD Aufnahmen ECM Records u a vor Seine Werke werden bei der und bei Universal Edition in Wien verlegt Sein Freund Rolf Hans fotografierte Kurtag und die Aufnahmen wurden oft fur CD Covers verwendet Kurtag widmete ihm die Liedkomposition Friedrich Holderlin Zwei Fragmente Hommage a Rolf Hans Seit 1947 war er bis zu deren Tod am 17 Oktober 2019 mit der Pianistin Marta Kurtag geb Kinsker verheiratet sie hatten einen gemeinsamen Sohn Gyorgy Kurtag Jr mit dem er das Stuck Zwiegesprach komponierte Von 2001 bis 2015 lebte er im sudwestfranzosischen Saint Andre de Cubzac bei Bordeaux seit 2015 in Budapest 2002 erhielt er zusatzlich zu seiner ungarischen die franzosische Staatsburgerschaft AuszeichnungenErkel Preis 1954 1955 und 1969 Kossuth Preis 1973 und 1996 fur sein Lebenswerk Tribune internationale des compositeurs 1983 Bartok Pasztory Preis 1984 Officier des Arts et des Lettres 1985 Kritikerpreis Premio Abbiati 1987 88 und 2005 Prix de Composition Musicale der Foundation Prince Pierre de Monaco 1993 Antonio Feltrinelli Preis der Accademia Nazionale dei Lincei 1993 Herder Preis der Alfred Toepfer Stiftung F V S 1993 Ehrenmitglied der International Society for Contemporary Music ISCM 1994 Osterreichischer Staatspreis fur Europaische Komponisten 1994 Denis de Rougemont Preis der European Festivals Association 1994 Ernst von Siemens Musikpreis 1998 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1998 Europaischen Preis fur Komposition der Fordergemeinschaft der Europaischen Wirtschaft 1998 Ehrenpreis fur Wissenschaft und Kunst des Wissenschaftskollegs Berlin 1999 John Cage Preis 2000 Friedrich Holderlin Preis der Universitat und der Stadt Tubingen 2001 Kommandeur mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn 2001 Ehrenburger von Budapest 2001 Gyorgy Kurtag Festival des und der Royal Academy of Music 2002 Leonie Sonning Musikpreis 2003 Komponistenportrat beim Rheingau Musik Festival 2004 Grosskreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn 2006 Grawemeyer Award Music Composition 2006 Goldener Lowe der Biennale di Venezia 2009 fur sein Lebenswerk Zurcher Festspielpreis 2010 Wihuri Sibelius Preis 2012 Royal Philharmonic Society Gold Medal 2013 BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award Contemporary Music 2015 Rolf Schock Preis fur Musik 2020 Benennung eines Asteroiden nach ihm 2024 Wolf Preis 2024 Werke Auswahl Orchester mit Solisten Violakonzert 1953 1954 Vier Capriccios op 9 nach Gedichten von Istvan Balint fur Sopran und Kammerorchester Grabstein fur Stephan op 15c fur Gitarre und im Raum verteilten Instrumentengruppen Messages de feu demoiselle R V Troussova Botschaften der verblichenen R V Trussova op 17 fur Sopran und Ensemble quasi una fantasia op 27 1 fur Klavier und Orchestergruppen Doppelkonzert op 27 2 fur Klavier Violoncello und zwei Kammerensembles Samuel Beckett What is the word op 30b fur Alt und Kammerensemble Stele op 33 fur grosses Orchester Messages op 34 fur Orchester Concertante op 42 fur Violine Viola und grosses Orchester Petite Musique solennelle en hommage a Pierre Boulez 90 fur OrchesterOper Fin de partie Oper in einem Akt nach Samuel Beckett fur Bass Hamm Bariton Clov Alt Nell Tenor Nagg und OrchesterChor Omaggio a Luigi Nono op 16 fur gemischten Chor a cappella Acht Chore uber Gedichte von Dezso Tandori op 23 fur gemischten Chor a cappella Lieder der Schwermut und der Trauer op 18 fur gemischten Chor mit InstrumentenKammermusik mit Gesang Die Spruche des Peter Bornemisza op 7 fur Sopran und Klavier Four songs to poems by Janos Pilinszky op 11 fur Bass und Ensemble Szenen aus einem Roman op 19 fur Sopran Violine Kontrabass und Cymbal Fragmente nach Gedichten von Attila Jozsef op 20 fur Sopran und Ensemble Kafka Fragmente op 24 fur Sopran und Violine Drei alte Inschriften op 25 fur Sopran und Klavier Requiem po drugu op 26 fur Sopran und Klavier Friedrich Holderlin AN op 29 fur Tenor und Klavier Holderlin Gesange op 35 fur Stimme und Instrumente Einige Satze aus den Sudelbuchern Lichtenbergs op 37 fur Sopran mit oder ohne Instrumente Kammermusik Streichquartett op 1 Blaserquintett op 2 Acht Duos op 4 fur Violine und Cymbal Hommage a Mihaly Andras op 13 zwolf Mikroludien fur Streichquartett Hommage a R Sch op 15d fur Klarinette Viola und Klavier Officium Breve op 28 fur Streichquartett Ligatura Message to Frances Marie op 31b fur zwei Celli zwei Violinen und Celesta Signs Games and Messages fur Streicher Work in progress 6 moments musicaux op 44 fur Streichquartett Bagatellek Bagatellen op 14 d fur Flote Kontrabass und KlavierSolowerke Acht Klavierstucke op 3 Jelek op 5 fur Viola Splitter op 6c fur Cymbal Jatekok fur Klavier Work in progress Hipartita op 43 fur Solovioline Urauffuhrung 2005 LiteraturRachel Beckles Willson Kurtag Gyorgy In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Peter Halasz Kurtag Gyorgy In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Friedrich Spangemacher Hg Gyorgy Kurtag Musik der Zeit Band 5 Boosey und Hawkes Bonn 1989 ISBN 3 87090 205 1 WeblinksCommons Gyorgy Kurtag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Gyorgy Kurtag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Gyorgy Kurtag in der Bibliographie des Musikschrifttums Gyorgy Kurtag bei der Franz Liszt Musikakademie englisch Gyorgy Kurtag bei Universal Edition Kurtag Gyorgy bei der Editio Musica Budapest Gyorgy Kurtag bei der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweiseFellowfinder Gyorgy Kurtag www wiko berlin de abgerufen am 7 Januar 2018 Musik Korrespondierende Mitglieder Memento des Originals vom 7 Januar 2018 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 www badsk de abgerufen am 6 Januar 2018 Kurtag Gyorgy www iscm org abgerufen am 6 Januar 2018 Honorary Members Gyorgy Kurtag American Academy of Arts and Letters abgerufen am 13 Marz 2019 Book of Members 1780 present Chapter K PDF 968 kB In amacad org American Academy of Arts and Sciences abgerufen am 6 Januar 2018 englisch Distinguished Patrons of the IKS www iks hu abgerufen am 7 Januar 2018 Valentina Sandu Dediu Ub Sorin Georgescu Osteuropa in Jorn Peter Hiekel Christian Utz Hrsg Lexikon Neue Musik Stuttgart Kassel 2016 S 487 501 hier S 497f Gyorgy Kurtag www ecmrecords com abgerufen am 7 Januar 2018 ISCM Honorary Members Budapest uj diszpolgarai Memento des Originals vom 6 Januar 2018 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 archivum ujszo com Uj Szo 20 November 2001 abgerufen am 6 Januar 2018 Gyorgy Kurtag Sibelius Prize Winner 2012 wihuriprizes fi abgerufen am 7 Januar 2018 The BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award lfze hu 10 Februar 2015 abgerufen am 7 Januar 2018 Wolf Preis 2024 Wolfgang Schreiber Die Kafka Fragmente von Gyorgy Kurtag in einer Neuaufnahme Abgerufen am 24 Oktober 2022 Ernst von Siemens Musikpreis Hauptpreistrager Benjamin Britten 1974 Olivier Messiaen 1975 Mstislaw Rostropowitsch 1976 Herbert von Karajan 1977 Rudolf Serkin 1978 Pierre Boulez 1979 Dietrich Fischer Dieskau 1980 Elliott Carter 1981 Gidon Kremer 1982 Witold 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Personensuche PersonendatenNAME Kurtag GyorgyKURZBESCHREIBUNG ungarischer KomponistGEBURTSDATUM 19 Februar 1926GEBURTSORT Lugoj Rumanien

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