Der Bauer Hans Häberlin im 15 Jahrhundert in Grönenbach 14 Juni 1526 bei Leubas war ein reformatorischer Laienprediger a
Hans Häberlin

Der Bauer Hans Häberlin (* im 15. Jahrhundert in Grönenbach; † 14. Juni 1526 bei Leubas) war ein reformatorischer Laienprediger aus Grönenbach. Er wurde auf Befehl des Schwäbischen Bundes in Leubas bei Kempten (Allgäu) erhängt.
Leben
Häberlin kam in Memmingen und in Kempten durch die Prediger Matthias Waibel und mit der reformatorischen Lehre in Kontakt. Um sich mit der neuen Lehre der Reformation auseinandersetzen und sich darin weiterbilden zu können, lernte Häberlin lesen und erwarb eine Ausgabe des Neuen Testaments, das erst 1521 von Martin Luther ins Deutsche übersetzt worden war. In inhaltlichen Fragen zum Neuen Testament wurde er von Waibel unterrichtet. Matthias Waibel erkannte Häberlins Gabe zur Predigt und ermunterte ihn, selbst als Prediger aufzutreten und weitere Anhänger für die Reformation zu gewinnen.
Nachdem Waibel am 7. September 1525 durch Erhängen hingerichtet worden war, sah Häberlin die Zeit gekommen, selbst öffentlich als Laienprediger aufzutreten. Seine Predigten hielt er in seinem Heimatort Grönenbach, bei Wiggensbach im Bachtel, in Altusried bei der Radsperre sowie weiteren Orten. Teils predigte er vor mehreren hundert Zuhörern auf freiem Feld. Das Einzugsgebiet seiner Zuhörer erstreckte sich von Martinszell bis Waltenhofen und von Buchenberg bis Kimratshofen. Teils kamen die Zuhörer auch aus den Städten Kempten und Leutkirch und aus dem Landbezirk St. Mang und St. Lorenz. In seinen Predigten empfahl er, die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt zu verlangen. Falls die Priester das verweigerten, sollten seine Zuhörer künftig die Kirche St. Mang in Kempten besuchen, da dort das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht wurde. Er spielte auch mit dem Gedanken, das Abendmahl selbst auszuteilen, verwirklichte dies aber nicht. Jedoch nahm er selbst die Taufe seines neugeborenen Kindes vor, da er sich selbst, wie alle Gläubigen, als Priester Gottes sah.
Verhaftung und Tod
Am 15. April 1526 predigte Häberlin vor rund 800 Zuhörern bei Wiggensbach. Dabei wurde er durch den vom Schwäbischen Bund bestellten Landvogt Moritz von Altmannshofen festgenommen. Vier Landsknechte überwältigten Häberlin, während weitere rund 30 bewaffnete Reiter und Landsknechte zur Unterstützung herbeieilten, um die Häberlin zu Hilfe eilenden Zuhörer zu bezwingen und die Versammlung aufzulösen. Hans Häberlin wurde auf dem Schloss Neuenburg bei Durach inhaftiert und verhört, wobei er auch gefoltert wurde. Das Verhörprotokoll mit dem Titel Hansen Häberlin’s des Prädikanten (so zu der Neuenburg gefänglich enthalten wird) Urgicht und Bekenntniß ist erhalten. Während der Verhöre stand Häberlin zu seinen Aussagen und Handlungen. Der Schwäbische Bund forderte daraufhin seine Hinrichtung, die Moritz von Altmannshausen jedoch mit Verweis auf das Fehlen eines Gerichtsurteils verweigerte. Aufgrund dieser Verweigerung beauftragte der Schwäbische Bund den Hauptmann Diepolt von Stein mit der Hinrichtung. Der Scharfrichter Berchtold Aichelin, der bereits Waibel hingerichtet hatte, hängte Häberlin am 14. Juni 1526 an einem Baum bei Leubas nordöstlich von Kempten. Neben Häberlin wurden der Legauer Bauernführer Endres Widenmann und der Bandit Hans Schmid von Rappen gehängt.
Im Ortsteil Leubas von Kempten wurde in Erinnerung an Hans Häberlin der Häberlinweg nach ihm benannt.
Literatur
- Alfred Weitnauer: Allgäuer Chronik von 1501 bis 1700. Verlag für Heimatpflege Kempten / Allgäu, 1971, S. 54, 55.
- Stephen E. Buckwalter: Martin Bucers Deutsche Schriften – Abendmahlsschriften 1529–1541. Hrsg.: Gottfried Seebaß. Gütersloher Verlagshaus, 1960, ISBN 3-579-04894-5, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto Erhard: Kempter Reformationsgeschichte – Die Reformation der Kirche in Kempten. Druck und Verlag von Tobias Dannheimer, Kempten 1917, S. 22–24.
- Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus. Jos. Kösel’schen Buchhandlung, Kempten 1883, S. 401–402 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Dobel: Memmingen im Reformationszeitalter nach handschriftlichen und gleichzeitigen Quellen. Lampart, Freiburg im Breisgau 1877, S. 16–23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jos. Edmund Jörg: Deutschland in der Revolutionsperiode von 1522 bis 1526. Herder’sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1851, S. 272–274 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Otto Erhard: Kempter Reformationsgeschichte – Die Reformation der Kirche in Kempten. Druck und Verlag von Tobias Dannheimer, Kempten 1917, S. 22.
- Otto Erhard: Kempter Reformationsgeschichte – Die Reformation der Kirche in Kempten. Druck und Verlag von Tobias Dannheimer, Kempten 1917, S. 23.
- Jos. Edmund Jörg: Deutschland in der Revolutionsperiode von 1522 bis 1526. Herder’sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1851, S. 272.
- Otto Erhard: Kempter Reformationsgeschichte – Die Reformation der Kirche in Kempten. Druck und Verlag von Tobias Dannheimer, Kempten 1917, S. 20, 21.
- Otto Erhard: Kempter Reformationsgeschichte – Die Reformation der Kirche in Kempten. Druck und Verlag von Tobias Dannheimer, Kempten 1917, S. 24.
- Toni Nessler: Burgen im Allgäu. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1985, S. 118.
Personendaten | |
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NAME | Häberlin, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | reformatorischer Laienprediger |
GEBURTSDATUM | 15. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Grönenbach |
STERBEDATUM | 14. Juni 1526 |
STERBEORT | Leubas |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Bauer Hans Haberlin im 15 Jahrhundert in Gronenbach 14 Juni 1526 bei Leubas war ein reformatorischer Laienprediger aus Gronenbach Er wurde auf Befehl des Schwabischen Bundes in Leubas bei Kempten Allgau erhangt LebenHaberlin kam in Memmingen und in Kempten durch die Prediger Matthias Waibel und mit der reformatorischen Lehre in Kontakt Um sich mit der neuen Lehre der Reformation auseinandersetzen und sich darin weiterbilden zu konnen lernte Haberlin lesen und erwarb eine Ausgabe des Neuen Testaments das erst 1521 von Martin Luther ins Deutsche ubersetzt worden war In inhaltlichen Fragen zum Neuen Testament wurde er von Waibel unterrichtet Matthias Waibel erkannte Haberlins Gabe zur Predigt und ermunterte ihn selbst als Prediger aufzutreten und weitere Anhanger fur die Reformation zu gewinnen Nachdem Waibel am 7 September 1525 durch Erhangen hingerichtet worden war sah Haberlin die Zeit gekommen selbst offentlich als Laienprediger aufzutreten Seine Predigten hielt er in seinem Heimatort Gronenbach bei Wiggensbach im Bachtel in Altusried bei der Radsperre sowie weiteren Orten Teils predigte er vor mehreren hundert Zuhorern auf freiem Feld Das Einzugsgebiet seiner Zuhorer erstreckte sich von Martinszell bis Waltenhofen und von Buchenberg bis Kimratshofen Teils kamen die Zuhorer auch aus den Stadten Kempten und Leutkirch und aus dem Landbezirk St Mang und St Lorenz In seinen Predigten empfahl er die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt zu verlangen Falls die Priester das verweigerten sollten seine Zuhorer kunftig die Kirche St Mang in Kempten besuchen da dort das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht wurde Er spielte auch mit dem Gedanken das Abendmahl selbst auszuteilen verwirklichte dies aber nicht Jedoch nahm er selbst die Taufe seines neugeborenen Kindes vor da er sich selbst wie alle Glaubigen als Priester Gottes sah Verhaftung und TodAm 15 April 1526 predigte Haberlin vor rund 800 Zuhorern bei Wiggensbach Dabei wurde er durch den vom Schwabischen Bund bestellten Landvogt Moritz von Altmannshofen festgenommen Vier Landsknechte uberwaltigten Haberlin wahrend weitere rund 30 bewaffnete Reiter und Landsknechte zur Unterstutzung herbeieilten um die Haberlin zu Hilfe eilenden Zuhorer zu bezwingen und die Versammlung aufzulosen Hans Haberlin wurde auf dem Schloss Neuenburg bei Durach inhaftiert und verhort wobei er auch gefoltert wurde Das Verhorprotokoll mit dem Titel Hansen Haberlin s des Pradikanten so zu der Neuenburg gefanglich enthalten wird Urgicht und Bekenntniss ist erhalten Wahrend der Verhore stand Haberlin zu seinen Aussagen und Handlungen Der Schwabische Bund forderte daraufhin seine Hinrichtung die Moritz von Altmannshausen jedoch mit Verweis auf das Fehlen eines Gerichtsurteils verweigerte Aufgrund dieser Verweigerung beauftragte der Schwabische Bund den Hauptmann Diepolt von Stein mit der Hinrichtung Der Scharfrichter Berchtold Aichelin der bereits Waibel hingerichtet hatte hangte Haberlin am 14 Juni 1526 an einem Baum bei Leubas nordostlich von Kempten Neben Haberlin wurden der Legauer Bauernfuhrer Endres Widenmann und der Bandit Hans Schmid von Rappen gehangt Haberlinweg in Leubas Im Ortsteil Leubas von Kempten wurde in Erinnerung an Hans Haberlin der Haberlinweg nach ihm benannt LiteraturAlfred Weitnauer Allgauer Chronik von 1501 bis 1700 Verlag fur Heimatpflege Kempten Allgau 1971 S 54 55 Stephen E Buckwalter Martin Bucers Deutsche Schriften Abendmahlsschriften 1529 1541 Hrsg Gottfried Seebass Gutersloher Verlagshaus 1960 ISBN 3 579 04894 5 S 68 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Otto Erhard Kempter Reformationsgeschichte Die Reformation der Kirche in Kempten Druck und Verlag von Tobias Dannheimer Kempten 1917 S 22 24 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus Jos Kosel schen Buchhandlung Kempten 1883 S 401 402 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Dobel Memmingen im Reformationszeitalter nach handschriftlichen und gleichzeitigen Quellen Lampart 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