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Dieser Artikel behandelt das deutsch tschechisch österreichische Grenzgebirge Siehe auch Böhmerwald Raumeinheit bzw Böhm

Hoher Böhmerwald

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Hoher Böhmerwald
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Dieser Artikel behandelt das deutsch-tschechisch-österreichische Grenzgebirge. Siehe auch: Böhmerwald (Raumeinheit) bzw. Böhmerwold.

Der Böhmerwald, tschechisch Šumava (/?) ist ein Mittelgebirge in Deutschland, Tschechien und Österreich. Über den 120 Kilometer langen Gebirgskamm verläuft die Staatsgrenze zwischen Tschechien und Deutschland sowie Österreich. Der Böhmerwald ist nach dem Riesengebirge (1603 m) und dem Altvatergebirge (1491 m) das dritthöchste Rumpfgebirge der Böhmischen Masse. Der höchste Berg des Böhmerwaldes ist mit 1456 m der Große Arber.

Böhmerwald
Šumava

Großer Arber

Höchster Gipfel Großer Arber (1456 m ü. NHN)
Lage Deutschland (Bayern), Tschechien, Österreich
Koordinaten 49° 7′ N, 13° 8′ O49.11252777777813.1359444444441456Koordinaten: 49° 7′ N, 13° 8′ O

Der Asteroid des mittleren Hauptgürtels (2403) Šumava wurde nach dem Gebirge benannt.

Geografie

Der Böhmerwald erstreckt sich von der Cham-Further Senke, , Neumarker Pass und , die ihn vom nordwestlich anschließenden Böhmischen oder Oberpfälzer Wald (Tschechisch: Český les – Böhmischer Wald) trennen, von Nordwesten nach Südosten bis zum Kerschbaumer Sattel, nach anderer Definition bis zum Hohenfurther Sattel. Das Gebirge bildet einen Abschnitt der großen europäischen Wasserscheide Atlantik–Schwarzes Meer und entwässert zur Donau und Moldau.

Obwohl es sich beim Böhmerwald geologisch gesehen um ein einziges Gebirge handelt, wird er seit Beginn des 20. Jahrhunderts nach den politischen Grenzen unterteilt. Je nach regionaler Lage oder Kontext werden mit dem Ausdruck „Böhmerwald“ das ganze Gebirge oder nur Teile davon bezeichnet:

  • Böhmerwald (Šumava, die Rauschende bzw. von altslawisch für Wald) auf tschechischer Seite
  • Bayerischer Wald im östlichen Bayern
  • Böhmerwald im nordwestlichen Mühlviertel Oberösterreichs.

Ursprünglich wurde auch der Oberpfälzer Wald / Böhmischer Wald in Bayern und Tschechien noch zum Böhmerwald gezählt.

Die Bezeichnungen Bayerischer Wald und Böhmerwald werden uneindeutig verwendet und waren zeitlichen Veränderungen unterworfen. Die Hauptkette der Region nennt man hoher Böhmerwald. Der Große Arber auf bayerischer Seite ist mit seinen 1456 Metern der höchste Punkt dieses Mittelgebirges. In Tschechien und Österreich ist der auf der Grenze liegende Plöckenstein/Plechý mit 1378 m der höchste Berg. Daneben gibt es auch den Bayerischen Plöckenstein (1365 m). Der Vordere Bayerische Wald wird nicht zum Böhmerwald gezählt, sondern als der (eigentliche) Bayerische Wald dem Böhmerwald gegenübergestellt; wird (wie umgangssprachlich häufig) der Böhmerwald zum Bayerischen Wald gezählt, so nur der Teil, der in Bayern liegt.

Name

Strabon und Ptolemäus nennen den Böhmerwald Gabreta Silva. Dieser Name geht auf keltisch *gabros „[Stein-]Bock“ zurück. Den ersten überlieferten deutschen Namen „Nordwald“ hat das Waldgebirge von der bayerischen Seite aus erhalten: als Wald im Norden des Herzogtums Bayern. Frühe Erwähnungen finden sich in Urkunden von Ludwig dem Deutschen 853 und Heinrich II. im Jahr 1010. In letzterer vermacht der Kaiser dem Kloster Niedernburg in Passau einen Teil des „Nordwaldes“. Später setzte sich die Bezeichnung „Böhmerwald“ für das ganze Waldgebiet „gegen Böhmen“ durch. Urkundlich erwähnt wurde z. B. 1147 Behaimer walt und 1204 der Boemerwalt. Seit dem 19. Jahrhundert unterteilte man die Landschaft in kleinere Einheiten, die sich – vor allem in Bayern – im Wesentlichen an den politischen Grenzen orientierten (Oberpfälzer Wald, Bayerischer Wald).

Rodung und Besiedlung

Im Zuge des Landes- und Städteausbaus vom 12. bis zum 14. Jahrhundert wurden besonders die waldreichen Randgebiete Böhmens gerodet und besiedelt. Im Böhmerwald waren daran vor allem deutschsprachige Siedler aus den angrenzenden bayerischen Gebieten beteiligt. Seit dieser Zeit galt Böhmen als zweisprachiges Land. Wichtig für die Erschließung des Böhmerwaldes waren die Verbindungswege zwischen Bayern und Böhmen, wie z. B. der Handelsweg „Goldener Steig“. Im Laufe der Jahrhunderte drangen neue Siedlungen immer weiter in den Urwald vor. Sehr viele Dörfer gehen auf Glashüttenstandorte des 18. Jahrhunderts zurück und haben oft auf „...hütte“ endende Namen. Zu den spätesten Gründungen gehört z. B. Eleonorenhain/Lenora, das als Glashüttenort erst 1834 entstand.

Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach 1945 bedeutete eine einschneidende Veränderung der Siedlungsstrukturen. Viele kleinere Siedlungen wurden entvölkert. Heute sind davon oft nur sogenannte „Wüstungen“ übrig geblieben. Mancherorts, wie z. B. in Lučina, haben nach 2010 interessierte tschechische und deutsche Heimatforscher und Hobby-Archäologen damit begonnen, die Wüstungen auszugraben.

Wirtschaftliche Nutzung und Naturschutz

Von wirtschaftlicher Bedeutung war in diesem Gebiet seit dem Mittelalter die Glasherstellung. Im 14. Jahrhundert bildete sich in Südböhmen, Böhmerwald, Bayrischer Wald, Mühlviertel und Waldviertel eine Waldglas-Hüttenlandschaft. Da der Motor dieser Entwicklung in Böhmen lag, wird für die Glaserzeugung der Terminus „böhmisches Glas“ für den gesamten Bereich der aufgezählten Gebiete verwendet. Nach der Einführung des Kreideglases (Kristallglas) kurz vor 1700 erlebte die Glaserzeugung Böhmens einen rasanten Aufschwung. In der Folge konnte Böhmen die Vorherrschaft des venezianischen Glases aus Murano brechen und selbst die Marktführerschaft im weltweiten Glasgeschäft für fast 200 Jahre übernehmen (selbst die heutzutage berühmten schwedischen Glashütten in Småland besorgten sich ihre ersten Glasbläserfamilien hier). So gab es in der Gegend des Böhmerwaldes einige namhafte Glashersteller, die die Produktion der anderen Böhmerwälder Hütten beeinflusst haben. Im 17. und 18. Jahrhundert waren das die Michlhütte in Helmbach () bei Winterberg/Vimperk und die Gratzener Hütte in Gratzen/Nové Hrady. Im 19. und 20. Jahrhundert waren die bekanntesten Firmen: Lötz in Klostermühle bei Unterreichenstein, Kralik in Eleonorenhain/Lenora und Meyr’s Neffe in Adolf bei Winterberg/Vimperk. Sie waren vor allem als Produzenten von Jugendstilglas führend. Bedeutende Hersteller von Spiegelglas waren die Hütten in und Elisenthal bei Markt Eisenstein/Železná Ruda.

Große Bedeutung für die Holzbringung hatten der Schwarzenbergsche Schwemmkanal / Schwarzenberský plavební kanál sowie der Chinitz-Tettauer Schwemmkanal / Vchynicko-Tetovský plavební kanál.

Die Drei-Länder-Region Böhmerwald hat sich zu einer gemeinsamen Europaregion (Euregio Bayerischer Wald – Böhmerwald) zusammengeschlossen und befasst sich seit 1994 mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Das Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 16.000 km², auf der ca. 1,3 Millionen Einwohner leben.

Große Teile des tschechischen Teiles wurden zum Nationalpark Šumava erklärt. Im Böhmerwald leben heute wieder Luchse.

Tschechien hat eine Fläche von 1.719,25 km² im Böhmerwald zudem auch als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Šumava (EEA-Code CZ0314024) sowie eine kleinere Fläche von 974,79 km² unter gleichem Namen als europäisches Vogelschutzgebiet (EEA-Code CZ0311041) gemeldet. Somit ist der Böhmerwald Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Beide Gebiete sind flächenmäßig die größten ihrer Art in der Tschechischen Republik.

Der Böhmerwald als Grenzgebirge

Im Bereich des Böhmerwalds entwickelte sich die Landesgrenze zwischen den heutigen Staaten Deutschland und Tschechien vergleichsweise spät von einem relativ breiten „Grenzsaum“ zu einer „Grenzlinie“. Im zunächst weitgehend unbesiedelten und wirtschaftlich nicht genutzten Waldgebiet war eine genaue Grenzziehung nicht notwendig. Bis ins 16. Jh. gab es daher nur an wenigen Orten eine geschlossene lineare Grenze zwischen dem Königreich Böhmen und dem Herzogtum Bayern.

Durch die von bayerischer und böhmischer Seite aus weiter in den Wald vordringende Siedlung kam man sich im 16. Jahrhundert immer häufiger ins Gehege, was eine genaue Fixierung der Grenze notwendig machte. Ab 1551 erscheinen in den Quellen Grenzstreitigkeiten im Gebiet von Waldmünchen bis um den Berg Arber. In diesem Zusammenhang entstand 1514 mit dem so genannten „Grenzvisier“, eine erste kartographische Darstellung des Grenzverlaufs zwischen Furth im Wald und dem Arber. Die ältesten Grenzmarkierungen waren die so genannten „Pletzen“, meist kreuzförmige Einkerbungen an Bäumen. Im Bereich des heutigen Landkreises Regen gab es 1569 eine „erste amtliche Grenzbegehung“. Erst 1637 setzte man den ersten Grenzstein an der Grenzbrücke des Saumwegs von Zwiesel nach Böhmen.

Im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) besetzten österreichische Truppen Bayern. 1708 schloss Kaiser Joseph I. einige bayerische Grenzgebiete, wie etwa bei Waldmünchen oder das Eisensteiner Tal, an Böhmen an. Mit einem bayerisch-österreichischen Vertrag vom 3. März 1764 wurde die Grenze neu festgelegt. Dabei fiel z. B. die Hofmark Eisenstein zur Hälfte an Bayern zurück; das heutige Bayerisch Eisenstein. Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) besaß die Grenze nicht die Qualität einer Nationalstaatsgrenze. Im so genannten „Fraischbezirk“ um Neualbenreuth zwischen Eger (Cheb) und Waldsassen wechselten seit 1591 jährlich die landeshoheitlichen Rechte zwischen der Oberpfalz bzw. Bayern und Böhmen. Diese Regelung galt bis 1846, als das Gebiet zwischen Bayern und Böhmen aufgeteilt wurde. Von 1820 bis 1846 erarbeitete eine Grenzkommission einen neuen Grenzvertrag, den Bayern und Österreich 1862 schlossen.

Der Böhmerwald war seit dem Einsetzen der Deutsche Ostsiedlung überwiegend von deutschsprachigen Menschen besiedelt. Die in den letzten Jahrzehnten der k. u. k.-Monarchie bestehenden Bezirke orientierten sich in diesem Teil Böhmens nicht an der Sprachgrenze und waren daher meist gemischtsprachig: Die westlichen Teile der Bezirke Klattau, Schüttenhofen, Prachatitz und Krumau zählten zum deutschsprachigen Böhmerwaldgebiet, während die östlichen Teile im tschechischsprachigen Innerböhmen lagen. Der südlichste Bezirk, Kaplitz, war dagegen fast rein deutschsprachig.

Am Ende des Ersten Weltkriegs beanspruchte die Regierung des neu gegründeten Staates Deutschösterreich die deutschsprachigen Gebiete Böhmens. Der Böhmerwaldgau mit 3.280 km² und 183.000 Einwohnern sollte an Oberösterreich angeschlossen werden. Die Pariser Vorortverträgen berücksichtigten diese Forderung nicht. So blieb der Böhmerwald ein Bestandteil Böhmens und wurde im Oktober 1918 Ersten Tschechoslowakischen Republik. Nur der in Oberösterreich liegende Teil des Böhmerwaldes verblieb bei Österreich.

Infolge der Angliederung der überwiegend deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich im Jahre 1938 war die Jahrhunderte alte Landesgrenze am Kamm des Gebirges nur noch eine administrative Grenze zwischen verschiedenen deutschen Landkreisen. Das angegliederte Gebiet im Böhmerwald wurde in die neuen Landkreise Bergreichenstein, Markt Eisenstein, Prachatitz, Krumau und Kaplitz eingeteilt. Die ersten drei Landkreise wurden Bayern angegliedert, die übrigen beiden gingen an den Reichsgau Oberdonau.

In den letzten Kriegstagen wurde der Böhmerwald im Gegensatz zum größten Teil von Böhmen nicht von sowjetischen, sondern von amerikanischen Truppen besetzt. Die Amerikaner halfen den tschechischen Behörden zwar, Nationalsozialisten und Kollaborateure festzunehmen, bemühten sich aber, größere Exzesse zu verhindern. Die Lebensverhältnisse in den deutschen Städten und Dörfern unterschieden sich während der ersten Wochen kaum von denen im übrigen alliierten Besatzungsgebiet Deutschlands. Mit der Stabilisierung der tschechischen Verwaltung in den deutschen Ortschaften im Laufe des Sommers 1945 und dem gleichzeitig einsetzenden Abzug der amerikanischen Truppen gewannen die administrativen Maßnahmen der Tschechen gegen die deutsche Bevölkerung an Wirksamkeit, es unterblieben aber wilde Austreibungsaktionen, wie sie in den sowjetisch besetzen Gebieten des Sudetenlandes bereits Ende Mai einsetzten. Nach Bekanntwerden der Potsdamer Beschlüsse, als die Vertreibung der Sudetendeutschen zur Gewissheit geworden war, konnten einzelne Bewohner Hausrat und Möbel mit Hilfe der Amerikaner auf Heeresfahrzeugen nach Bayern bringen und das Land somit unter weit besseren Voraussetzungen verlassen als die übrigen Heimatvertriebenen. Nach dem vollständigen Abzug der amerikanischen Truppen Anfang Dezember 1945 unterschied sich das Schicksal der im Böhmerwald lebenden Deutschen dann kaum noch von denen im übrigen tschechoslowakischen Staatsgebiet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Grenzen aus der Zeit vor 1938 wiederhergestellt und die deutsche Bevölkerung nahezu vollständig vertrieben. Ab Herbst 1945 waren die Grenzübergänge für Jahre gesperrt. Auf tschechischer Seite wurde als Grenzbefestigungen der Tschechoslowakei im Kalten Krieg zur Bundesrepublik Deutschland und zu Österreich der so genannte „Eiserne Vorhang“ mit elektrischen Sperren und Stacheldraht errichtet. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften in Grenznähe geräumt und abgetragen. Erst nach langwierigen Verhandlungen konnte 1964 der Grenzübergang Furth im Wald, 1969 Bayerisch Eisenstein und 1971 Philippsreut geöffnet werden. Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ wurden 1990 die Sperranlagen entfernt und die Visumspflicht aufgehoben. 1999/2000 war der Böhmerwald Landschaft des Jahres. Nach dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen Union 2004 entfielen die Grenzkontrollen in Zusammenhang mit dem Schengenraum.

Kultur

In der Literatur erscheint der Böhmerwald in den Werken von Adalbert Stifter, Joseph Rank, Karel Klostermann, Hans Watzlik, Karl May, Robert Michel, Sepp Skalitzky und Johannes Urzidil. Der Böhmerwald ist auch der Schauplatz von Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz.

In Altbayern existiert die Redensart „Älter wie der Böhmerwald“. Damit ist gemeint, dass etwas schon sehr alt ist, das Alter aber nicht genau bestimmt werden kann.

Sehenswürdigkeiten

  • Tal der Widra/Vydra (tschechisch: Povydří) bei Antigl/Dolní Antýgl, gilt als schönstes Flusstal des Böhmerwaldes
  • Seefilz/Jezerní slať zwischen Innergefild/Horská Kvilda und Außergefild/Kvilda (Hochmoor) Holzbohlenweg mit Aussichtsturm
  • Weitfäller Filz/Modravské slatě bei Mader/Modrava (Hochmoor)
  • Schwarzer See/Černé jezero und Teufelssee/Čertovo jezero bei Markt Eisenstein/Železná Ruda
  • Kubany-Urwald/Boubínský prales südöstlich von Winterberg/Vimperk
  • Pürstling/Březník
  • Lackensee/Laka
  • Osser/Ostrý, (Aussichtsberg am Rande des Künischen Gebirges/Královský Hvozd)
  • Plöckenstein/Plechý und Plöckensteinsee
  • Dreisesselberg
  • Hirschbergen-Tunnel
  • Moldaustausee/Stausee Lipno
  • Sankt Maurenzen/Mouřenec, romanische Kirche St. Mauritius hoch über Annathal/Annín (gotische Fresken)
  • Gutwasser/Dobrá Voda bei Hartmanitz/Hartmanice: Wallfahrtskirche St. Gunther (gläserner Altar, Brunnenhaus „Gutes Wasser“), Guntherfelsen am Březník mit Einsiedlerkapelle (Aussichtspunkt)
  • Karlsburg/Burg Kašperk
  • Wallern/Volary: Holzhäuser, Kirche St. Katharina
  • Winterberg/Vimperk: Stadtplatz, Schloss mit Museum, Verwaltungssitz des Nationalparks (Goldener Steig)
  • Schüttenhofen/Sušice: Altstadthäuser mit Sgraffito-Fassaden, Stadtplatz, Zündholzmuseum, Schutzengelberg-Kirche (Ambitenanlage, Aussichtspunkt)
  • Bergreichenstein/Kašperské Hory: Rathaus, Friedhofskirche St. Nikolaus, Böhmerwaldmuseum (bedeutende Glasabteilung), Infozentrum des Nationalparks (Goldener Steig)
  • Hartmanitz/Hartmanice: Historische Synagoge
  • Burg Welhartitz/Burg Velhartice
  • Prachatitz/Prachatice: Altstadt mit Sgraffito-Fassaden, Kirche St. Jakob, Museum (Goldener Steig)
  • Hohenfurth/Vyšší Brod: Bedeutendes Kloster
  • Rosenberg/Rožmberk nad Vltavou: Ortsbild, Burg
  • Oberplan/Horní Planá, Geburtsort von Adalbert Stifter
  • Burg Rabí, eine der größten Burgruinen in Tschechien
  • Riesenschloss/Obří hrad, vorzeitlicher Burgwall
  • Klattau/Klatovy: Altstadt, Stadtplatz, Jesuitenkirche, Marienkirche, Barocke Apotheke, Schwarzer Turm, Weißer Turm
  • Krumau/Český Krumlov: Altstadt, Schloss (UNESCO-Welterbe)

Siehe auch

  • Künisches Gebirge
  • Waldmark
  • Böhmerwälder (Begriffsklärung)
  • Böhmerwaldlied
  • Böhmerwaldlieder

Literatur

  • Bayern-Böhmen, 1500 Jahre Nachbarschaft. Katalog Bayerische Landesausstellung, 2007, ISBN 978-3-937974-17-0.
  • Böhmerwald auf alten Ansichtskarten. Nakladatelství Jihočeských tiskáren, České Budějovice (Budweis) 1992, ISBN 80-901120-3-X.
  • Böhmerwald grenzenlos – 550 Ortsbeschreibungen. Heimatverein Ohetaler, Riedlhütte 2006, ISBN 3-937067-58-2.
  • Königliche Diasporen im Böhmerwald. In: Lillian Schacherl: Böhmen – Kulturbild einer Landschaft. Prestel-Verlag, München 1966, S. 190–194.
  • Friedrich Bernau: Der Böhmerwald. Verlag J. Otto, Prag 1888 (Digitalisat).
  • Reinhold Fink: Zerstörte Böhmerwaldorte. BoD, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-6429-1.
  • Johanna von Herzogenberg: Zwischen Donau und Moldau – Bayerischer Wald und Böhmerwald, Das Mühlviertel und Südböhmen. Prestel-Verlag, München 1968.
  • Karel Kuklík, Bokumil Mráz: Šumava. Panorama, Praha 1984 (tschechisch).
  • Claudia Mittelhammer: Standorte und Entwicklung der Glasindustrie im Sumava-Gebiet. Laßleben, Kallmünz 1999, ISBN 3-7847-6306-5.
  • Bernd Rill: Böhmen und Mähren – Geschichte im Herzen Mitteleuropas. 2 Bände. Katz, Gernsbach 2006, ISBN 3-938047-17-8.
  • Hermann Reichert: Gabreta. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 10, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-015102-2, S. 311 f. (Gabreta (silva) gilt als der antike lateinische Name des Böhmerwaldes; online).
  • Norbert Schreiber: Europa erlesen – Böhmerwald. Wieser, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-85129-683-9.
  • Erwin Aschenbrenner: Böhmerwald und Moldautal, Pietsch, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-613-50233-8.
  • Inge Steidl: Bayerischer Wald und Böhmerwald, Natur – Kulturlandschaft – Wald, Aufgaben und Chancen im grünen Herzen Europas. Eigenverlag, Schönberg 2006, ISBN 978-3-00-021885-9 (deutsch/tschechisch).
  • Katharina Eisch: Grenze. Eine Ethnographie des bayerisch-böhmischen Grenzraums. Institut für Volkskunde, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1996, ISBN 3-7696-0455-5.
  • Rudolf Lehr: Landeschronik Oberösterreich. 1987, Verlag Christian Brandstätter, Wien/München, S. 310, 312.
  • Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa: eine Dokumentation. 2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei: 2. Sonderausg Auflage. Band 1. Weltbild-Verl, Augsburg 1994, ISBN 978-3-89350-560-9, S. 36 f.
  • Stenographisches Protokoll. 2. Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung für Deutschösterreich. Mittwoch, den 5. März 1919. In: Stenographische Protokolle über die Sitzungen des Nationalrates der Republik Österreich, Jahrgang 0002, S. 26 (online bei ANNO).

Weblinks

Commons: Šumava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Böhmerwald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Böhmerwald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Historische Datenbank „Böhmerwald“ (deutsch, tschechisch)
  • Böhmerwald (englisch)
  • Nationalpark Šumava/Böhmerwald
  • Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Region Bayerischer Wald – Böhmerwald de/cz
  • Ein Rest deutschen Urwaldes in „Die Gartenlaube 1864“
  • Ferienregion Böhmerwald Ausflugtipps & Freizeitmöglichkeiten im Böhmerwald
  • Digitalisierte historische Fotos aus dem Böhmerwald Museum Fotoatelier Seidel
  • Flora des Böhmerwaldes alle Pflanzenarten des Böhmerwaldes mit Verbreitungskarten (tschechisch, deutsch)

Einzelnachweise

  1. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2404 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1992): “1979 SQ. Discovered 1979 Sept. 25 by A. Mrkos at Kleť.” 
  2. Böhmerwald, das bayerisch-böhmische Mittelgebirge
  3. Duden Geographische Namen in Deutschland. Mannheim 1999, ISBN 3-411-06252-5
  4. Katalog Landesausstellung Bayern-Böhmen
  5. Verein Antikomplex: Ausstellung „Verlorene Sudeten“
  6. Barbara Frasl: Waldglas und Waldglasrohstoffe (Quarzsande) im nördlichen Waldviertel. Abgerufen am 7. April 2024. 
  7. TAZ, 26.6.1999, Christel Burghoff: Landschaft des Jahres - Der Böhmerwald liegt in drei Ländern
Landschaft des Jahres

Bodensee (1989) | Neusiedler See (1990) | Region Eifel-Ardennen (1991/1992) | Region Odermündung (1993/1994) | Die Alpenregion (1995/1996) | Die Maas-Region (1997/1998) | Böhmerwald (1999/2000) | Das alte Flandern (2001/2002) | Das Lebuser Land (2003/2004) | Der Jura (2005/2006) | Das Donaudelta (2007–2009) | Der Slowakische Karst (2010/2011) | Der Oberrhein (2013/2014) | Senegal/Gambia (2018–2020)

Normdaten (Geografikum): GND: 4007472-9 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85015327 | VIAF: 234113490

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:35

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Dieser Artikel behandelt das deutsch tschechisch osterreichische Grenzgebirge Siehe auch Bohmerwald Raumeinheit bzw Bohmerwold Der Bohmerwald tschechisch Sumava ist ein Mittelgebirge in Deutschland Tschechien und Osterreich Uber den 120 Kilometer langen Gebirgskamm verlauft die Staatsgrenze zwischen Tschechien und Deutschland sowie Osterreich Der Bohmerwald ist nach dem Riesengebirge 1603 m und dem Altvatergebirge 1491 m das dritthochste Rumpfgebirge der Bohmischen Masse Der hochste Berg des Bohmerwaldes ist mit 1456 m der Grosse Arber Bohmerwald SumavaGrosser Arber Grosser ArberHochster Gipfel Grosser Arber 1456 m u NHN Lage Deutschland Bayern Tschechien OsterreichBohmerwald Sumava Bohmisches Massiv Koordinaten 49 7 N 13 8 O 49 112527777778 13 135944444444 1456 Koordinaten 49 7 N 13 8 O Der Asteroid des mittleren Hauptgurtels 2403 Sumava wurde nach dem Gebirge benannt GeografieBohmerwaldTopografie des Bohmerwaldes im Dreilandereck von Deutschland Tschechien und Osterreich Der blaue Fleck ist der Moldaustausee Der tschechische Teil des Bohmerwaldes innerhalb der Geomorphologischen Einteilung Tschechiens Der Bohmerwald erstreckt sich von der Cham Further Senke Neumarker Pass und die ihn vom nordwestlich anschliessenden Bohmischen oder Oberpfalzer Wald Tschechisch Cesky les Bohmischer Wald trennen von Nordwesten nach Sudosten bis zum Kerschbaumer Sattel nach anderer Definition bis zum Hohenfurther Sattel Das Gebirge bildet einen Abschnitt der grossen europaischen Wasserscheide Atlantik Schwarzes Meer und entwassert zur Donau und Moldau Obwohl es sich beim Bohmerwald geologisch gesehen um ein einziges Gebirge handelt wird er seit Beginn des 20 Jahrhunderts nach den politischen Grenzen unterteilt Je nach regionaler Lage oder Kontext werden mit dem Ausdruck Bohmerwald das ganze Gebirge oder nur Teile davon bezeichnet Bohmerwald Sumava die Rauschende bzw von altslawisch fur Wald auf tschechischer Seite Bayerischer Wald im ostlichen Bayern Bohmerwald im nordwestlichen Muhlviertel Oberosterreichs Ursprunglich wurde auch der Oberpfalzer Wald Bohmischer Wald in Bayern und Tschechien noch zum Bohmerwald gezahlt Die Bezeichnungen Bayerischer Wald und Bohmerwald werden uneindeutig verwendet und waren zeitlichen Veranderungen unterworfen Die Hauptkette der Region nennt man hoher Bohmerwald Der Grosse Arber auf bayerischer Seite ist mit seinen 1456 Metern der hochste Punkt dieses Mittelgebirges In Tschechien und Osterreich ist der auf der Grenze liegende Plockenstein Plechy mit 1378 m der hochste Berg Daneben gibt es auch den Bayerischen Plockenstein 1365 m Der Vordere Bayerische Wald wird nicht zum Bohmerwald gezahlt sondern als der eigentliche Bayerische Wald dem Bohmerwald gegenubergestellt wird wie umgangssprachlich haufig der Bohmerwald zum Bayerischen Wald gezahlt so nur der Teil der in Bayern liegt NameStrabon und Ptolemaus nennen den Bohmerwald Gabreta Silva Dieser Name geht auf keltisch gabros Stein Bock zuruck Den ersten uberlieferten deutschen Namen Nordwald hat das Waldgebirge von der bayerischen Seite aus erhalten als Wald im Norden des Herzogtums Bayern Fruhe Erwahnungen finden sich in Urkunden von Ludwig dem Deutschen 853 und Heinrich II im Jahr 1010 In letzterer vermacht der Kaiser dem Kloster Niedernburg in Passau einen Teil des Nordwaldes Spater setzte sich die Bezeichnung Bohmerwald fur das ganze Waldgebiet gegen Bohmen durch Urkundlich erwahnt wurde z B 1147 Behaimer walt und 1204 der Boemerwalt Seit dem 19 Jahrhundert unterteilte man die Landschaft in kleinere Einheiten die sich vor allem in Bayern im Wesentlichen an den politischen Grenzen orientierten Oberpfalzer Wald Bayerischer Wald Rodung und BesiedlungIm Zuge des Landes und Stadteausbaus vom 12 bis zum 14 Jahrhundert wurden besonders die waldreichen Randgebiete Bohmens gerodet und besiedelt Im Bohmerwald waren daran vor allem deutschsprachige Siedler aus den angrenzenden bayerischen Gebieten beteiligt Seit dieser Zeit galt Bohmen als zweisprachiges Land Wichtig fur die Erschliessung des Bohmerwaldes waren die Verbindungswege zwischen Bayern und Bohmen wie z B der Handelsweg Goldener Steig Im Laufe der Jahrhunderte drangen neue Siedlungen immer weiter in den Urwald vor Sehr viele Dorfer gehen auf Glashuttenstandorte des 18 Jahrhunderts zuruck und haben oft auf hutte endende Namen Zu den spatesten Grundungen gehort z B Eleonorenhain Lenora das als Glashuttenort erst 1834 entstand Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevolkerung nach 1945 bedeutete eine einschneidende Veranderung der Siedlungsstrukturen Viele kleinere Siedlungen wurden entvolkert Heute sind davon oft nur sogenannte Wustungen ubrig geblieben Mancherorts wie z B in Lucina haben nach 2010 interessierte tschechische und deutsche Heimatforscher und Hobby Archaologen damit begonnen die Wustungen auszugraben Wirtschaftliche Nutzung und NaturschutzVon wirtschaftlicher Bedeutung war in diesem Gebiet seit dem Mittelalter die Glasherstellung Im 14 Jahrhundert bildete sich in Sudbohmen Bohmerwald Bayrischer Wald Muhlviertel und Waldviertel eine Waldglas Huttenlandschaft Da der Motor dieser Entwicklung in Bohmen lag wird fur die Glaserzeugung der Terminus bohmisches Glas fur den gesamten Bereich der aufgezahlten Gebiete verwendet Nach der Einfuhrung des Kreideglases Kristallglas kurz vor 1700 erlebte die Glaserzeugung Bohmens einen rasanten Aufschwung In der Folge konnte Bohmen die Vorherrschaft des venezianischen Glases aus Murano brechen und selbst die Marktfuhrerschaft im weltweiten Glasgeschaft fur fast 200 Jahre ubernehmen selbst die heutzutage beruhmten schwedischen Glashutten in Smaland besorgten sich ihre ersten Glasblaserfamilien hier So gab es in der Gegend des Bohmerwaldes einige namhafte Glashersteller die die Produktion der anderen Bohmerwalder Hutten beeinflusst haben Im 17 und 18 Jahrhundert waren das die Michlhutte in Helmbach bei Winterberg Vimperk und die Gratzener Hutte in Gratzen Nove Hrady Im 19 und 20 Jahrhundert waren die bekanntesten Firmen Lotz in Klostermuhle bei Unterreichenstein Kralik in Eleonorenhain Lenora und Meyr s Neffe in Adolf bei Winterberg Vimperk Sie waren vor allem als Produzenten von Jugendstilglas fuhrend Bedeutende Hersteller von Spiegelglas waren die Hutten in und Elisenthal bei Markt Eisenstein Zelezna Ruda Grosse Bedeutung fur die Holzbringung hatten der Schwarzenbergsche Schwemmkanal Schwarzenbersky plavebni kanal sowie der Chinitz Tettauer Schwemmkanal Vchynicko Tetovsky plavebni kanal Die Drei Lander Region Bohmerwald hat sich zu einer gemeinsamen Europaregion Euregio Bayerischer Wald Bohmerwald zusammengeschlossen und befasst sich seit 1994 mit grenzuberschreitender Zusammenarbeit Das Gebiet umfasst eine Flache von ca 16 000 km auf der ca 1 3 Millionen Einwohner leben Grosse Teile des tschechischen Teiles wurden zum Nationalpark Sumava erklart Im Bohmerwald leben heute wieder Luchse Tschechien hat eine Flache von 1 719 25 km im Bohmerwald zudem auch als Flora Fauna Habitat Gebiet Sumava EEA Code CZ0314024 sowie eine kleinere Flache von 974 79 km unter gleichem Namen als europaisches Vogelschutzgebiet EEA Code CZ0311041 gemeldet Somit ist der Bohmerwald Teil des europaischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 Beide Gebiete sind flachenmassig die grossten ihrer Art in der Tschechischen Republik Der Bohmerwald als GrenzgebirgeIm Bereich des Bohmerwalds entwickelte sich die Landesgrenze zwischen den heutigen Staaten Deutschland und Tschechien vergleichsweise spat von einem relativ breiten Grenzsaum zu einer Grenzlinie Im zunachst weitgehend unbesiedelten und wirtschaftlich nicht genutzten Waldgebiet war eine genaue Grenzziehung nicht notwendig Bis ins 16 Jh gab es daher nur an wenigen Orten eine geschlossene lineare Grenze zwischen dem Konigreich Bohmen und dem Herzogtum Bayern Durch die von bayerischer und bohmischer Seite aus weiter in den Wald vordringende Siedlung kam man sich im 16 Jahrhundert immer haufiger ins Gehege was eine genaue Fixierung der Grenze notwendig machte Ab 1551 erscheinen in den Quellen Grenzstreitigkeiten im Gebiet von Waldmunchen bis um den Berg Arber In diesem Zusammenhang entstand 1514 mit dem so genannten Grenzvisier eine erste kartographische Darstellung des Grenzverlaufs zwischen Furth im Wald und dem Arber Die altesten Grenzmarkierungen waren die so genannten Pletzen meist kreuzformige Einkerbungen an Baumen Im Bereich des heutigen Landkreises Regen gab es 1569 eine erste amtliche Grenzbegehung Erst 1637 setzte man den ersten Grenzstein an der Grenzbrucke des Saumwegs von Zwiesel nach Bohmen Im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs 1701 1714 besetzten osterreichische Truppen Bayern 1708 schloss Kaiser Joseph I einige bayerische Grenzgebiete wie etwa bei Waldmunchen oder das Eisensteiner Tal an Bohmen an Mit einem bayerisch osterreichischen Vertrag vom 3 Marz 1764 wurde die Grenze neu festgelegt Dabei fiel z B die Hofmark Eisenstein zur Halfte an Bayern zuruck das heutige Bayerisch Eisenstein Bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1806 besass die Grenze nicht die Qualitat einer Nationalstaatsgrenze Im so genannten Fraischbezirk um Neualbenreuth zwischen Eger Cheb und Waldsassen wechselten seit 1591 jahrlich die landeshoheitlichen Rechte zwischen der Oberpfalz bzw Bayern und Bohmen Diese Regelung galt bis 1846 als das Gebiet zwischen Bayern und Bohmen aufgeteilt wurde Von 1820 bis 1846 erarbeitete eine Grenzkommission einen neuen Grenzvertrag den Bayern und Osterreich 1862 schlossen Der Bohmerwald war seit dem Einsetzen der Deutsche Ostsiedlung uberwiegend von deutschsprachigen Menschen besiedelt Die in den letzten Jahrzehnten der k u k Monarchie bestehenden Bezirke orientierten sich in diesem Teil Bohmens nicht an der Sprachgrenze und waren daher meist gemischtsprachig Die westlichen Teile der Bezirke Klattau Schuttenhofen Prachatitz und Krumau zahlten zum deutschsprachigen Bohmerwaldgebiet wahrend die ostlichen Teile im tschechischsprachigen Innerbohmen lagen Der sudlichste Bezirk Kaplitz war dagegen fast rein deutschsprachig Am Ende des Ersten Weltkriegs beanspruchte die Regierung des neu gegrundeten Staates Deutschosterreich die deutschsprachigen Gebiete Bohmens Der Bohmerwaldgau mit 3 280 km und 183 000 Einwohnern sollte an Oberosterreich angeschlossen werden Die Pariser Vorortvertragen berucksichtigten diese Forderung nicht So blieb der Bohmerwald ein Bestandteil Bohmens und wurde im Oktober 1918 Ersten Tschechoslowakischen Republik Nur der in Oberosterreich liegende Teil des Bohmerwaldes verblieb bei Osterreich Infolge der Angliederung der uberwiegend deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich im Jahre 1938 war die Jahrhunderte alte Landesgrenze am Kamm des Gebirges nur noch eine administrative Grenze zwischen verschiedenen deutschen Landkreisen Das angegliederte Gebiet im Bohmerwald wurde in die neuen Landkreise Bergreichenstein Markt Eisenstein Prachatitz Krumau und Kaplitz eingeteilt Die ersten drei Landkreise wurden Bayern angegliedert die ubrigen beiden gingen an den Reichsgau Oberdonau In den letzten Kriegstagen wurde der Bohmerwald im Gegensatz zum grossten Teil von Bohmen nicht von sowjetischen sondern von amerikanischen Truppen besetzt Die Amerikaner halfen den tschechischen Behorden zwar Nationalsozialisten und Kollaborateure festzunehmen bemuhten sich aber grossere Exzesse zu verhindern Die Lebensverhaltnisse in den deutschen Stadten und Dorfern unterschieden sich wahrend der ersten Wochen kaum von denen im ubrigen alliierten Besatzungsgebiet Deutschlands Mit der Stabilisierung der tschechischen Verwaltung in den deutschen Ortschaften im Laufe des Sommers 1945 und dem gleichzeitig einsetzenden Abzug der amerikanischen Truppen gewannen die administrativen Massnahmen der Tschechen gegen die deutsche Bevolkerung an Wirksamkeit es unterblieben aber wilde Austreibungsaktionen wie sie in den sowjetisch besetzen Gebieten des Sudetenlandes bereits Ende Mai einsetzten Nach Bekanntwerden der Potsdamer Beschlusse als die Vertreibung der Sudetendeutschen zur Gewissheit geworden war konnten einzelne Bewohner Hausrat und Mobel mit Hilfe der Amerikaner auf Heeresfahrzeugen nach Bayern bringen und das Land somit unter weit besseren Voraussetzungen verlassen als die ubrigen Heimatvertriebenen Nach dem vollstandigen Abzug der amerikanischen Truppen Anfang Dezember 1945 unterschied sich das Schicksal der im Bohmerwald lebenden Deutschen dann kaum noch von denen im ubrigen tschechoslowakischen Staatsgebiet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Grenzen aus der Zeit vor 1938 wiederhergestellt und die deutsche Bevolkerung nahezu vollstandig vertrieben Ab Herbst 1945 waren die Grenzubergange fur Jahre gesperrt Auf tschechischer Seite wurde als Grenzbefestigungen der Tschechoslowakei im Kalten Krieg zur Bundesrepublik Deutschland und zu Osterreich der so genannte Eiserne Vorhang mit elektrischen Sperren und Stacheldraht errichtet Dabei wurden zahlreiche Ortschaften in Grenznahe geraumt und abgetragen Erst nach langwierigen Verhandlungen konnte 1964 der Grenzubergang Furth im Wald 1969 Bayerisch Eisenstein und 1971 Philippsreut geoffnet werden Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden 1990 die Sperranlagen entfernt und die Visumspflicht aufgehoben 1999 2000 war der Bohmerwald Landschaft des Jahres Nach dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Europaischen Union 2004 entfielen die Grenzkontrollen in Zusammenhang mit dem Schengenraum KulturIn der Literatur erscheint der Bohmerwald in den Werken von Adalbert Stifter Joseph Rank Karel Klostermann Hans Watzlik Karl May Robert Michel Sepp Skalitzky und Johannes Urzidil Der Bohmerwald ist auch der Schauplatz von Carl Maria von Webers Oper Der Freischutz In Altbayern existiert die Redensart Alter wie der Bohmerwald Damit ist gemeint dass etwas schon sehr alt ist das Alter aber nicht genau bestimmt werden kann SehenswurdigkeitenDer Bohmerwald im FruhlingWinterliche Ansicht am AbendWinterlicher Bohmerwald zu MittagTal der Widra Vydra tschechisch Povydri bei Antigl Dolni Antygl gilt als schonstes Flusstal des Bohmerwaldes Seefilz Jezerni slat zwischen Innergefild Horska Kvilda und Aussergefild Kvilda Hochmoor Holzbohlenweg mit Aussichtsturm Weitfaller Filz Modravske slate bei Mader Modrava Hochmoor Schwarzer See Cerne jezero und Teufelssee Certovo jezero bei Markt Eisenstein Zelezna Ruda Kubany Urwald Boubinsky prales sudostlich von Winterberg Vimperk Purstling Breznik Lackensee Laka Osser Ostry Aussichtsberg am Rande des Kunischen Gebirges Kralovsky Hvozd Plockenstein Plechy und Plockensteinsee Dreisesselberg Hirschbergen Tunnel Moldaustausee Stausee Lipno Sankt Maurenzen Mourenec romanische Kirche St Mauritius hoch uber Annathal Annin gotische Fresken Gutwasser Dobra Voda bei Hartmanitz Hartmanice Wallfahrtskirche St Gunther glaserner Altar Brunnenhaus Gutes Wasser Guntherfelsen am Breznik mit Einsiedlerkapelle Aussichtspunkt Karlsburg Burg Kasperk Wallern Volary Holzhauser Kirche St Katharina Winterberg Vimperk Stadtplatz Schloss mit Museum Verwaltungssitz des Nationalparks Goldener Steig Schuttenhofen Susice Altstadthauser mit Sgraffito Fassaden Stadtplatz Zundholzmuseum Schutzengelberg Kirche Ambitenanlage Aussichtspunkt Bergreichenstein Kasperske Hory Rathaus Friedhofskirche St Nikolaus Bohmerwaldmuseum bedeutende Glasabteilung Infozentrum des Nationalparks Goldener Steig Hartmanitz Hartmanice Historische Synagoge Burg Welhartitz Burg Velhartice Prachatitz Prachatice Altstadt mit Sgraffito Fassaden Kirche St Jakob Museum Goldener Steig Hohenfurth Vyssi Brod Bedeutendes Kloster Rosenberg Rozmberk nad Vltavou Ortsbild Burg Oberplan Horni Plana Geburtsort von Adalbert Stifter Burg Rabi eine der grossten Burgruinen in Tschechien Riesenschloss Obri hrad vorzeitlicher Burgwall Klattau Klatovy Altstadt Stadtplatz Jesuitenkirche Marienkirche Barocke Apotheke Schwarzer Turm Weisser Turm Krumau Cesky Krumlov Altstadt Schloss UNESCO Welterbe Siehe auchKunisches Gebirge Waldmark Bohmerwalder Begriffsklarung Bohmerwaldlied BohmerwaldliederLiteraturBayern Bohmen 1500 Jahre Nachbarschaft Katalog Bayerische Landesausstellung 2007 ISBN 978 3 937974 17 0 Bohmerwald auf alten Ansichtskarten Nakladatelstvi Jihoceskych tiskaren Ceske Budejovice Budweis 1992 ISBN 80 901120 3 X Bohmerwald grenzenlos 550 Ortsbeschreibungen Heimatverein Ohetaler Riedlhutte 2006 ISBN 3 937067 58 2 Konigliche Diasporen im Bohmerwald In Lillian Schacherl Bohmen Kulturbild einer Landschaft Prestel Verlag Munchen 1966 S 190 194 Friedrich Bernau Der Bohmerwald Verlag J Otto Prag 1888 Digitalisat Reinhold Fink Zerstorte Bohmerwaldorte BoD Norderstedt 2006 ISBN 3 8334 6429 1 Johanna von Herzogenberg Zwischen Donau und Moldau Bayerischer Wald und Bohmerwald Das Muhlviertel und Sudbohmen Prestel Verlag Munchen 1968 Karel Kuklik Bokumil Mraz Sumava Panorama Praha 1984 tschechisch Claudia Mittelhammer Standorte und Entwicklung der Glasindustrie im Sumava Gebiet Lassleben Kallmunz 1999 ISBN 3 7847 6306 5 Bernd Rill Bohmen und Mahren Geschichte im Herzen Mitteleuropas 2 Bande Katz Gernsbach 2006 ISBN 3 938047 17 8 Hermann Reichert Gabreta In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 10 Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015102 2 S 311 f Gabreta silva gilt als der antike lateinische Name des Bohmerwaldes online Norbert Schreiber Europa erlesen Bohmerwald Wieser Klagenfurt 2007 ISBN 978 3 85129 683 9 Erwin Aschenbrenner Bohmerwald und Moldautal Pietsch Stuttgart 1995 ISBN 978 3 613 50233 8 Inge Steidl Bayerischer Wald und Bohmerwald Natur Kulturlandschaft Wald Aufgaben und Chancen im grunen Herzen Europas Eigenverlag Schonberg 2006 ISBN 978 3 00 021885 9 deutsch tschechisch Katharina Eisch Grenze Eine Ethnographie des bayerisch bohmischen Grenzraums Institut fur Volkskunde Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1996 ISBN 3 7696 0455 5 Rudolf Lehr Landeschronik Oberosterreich 1987 Verlag Christian Brandstatter Wien Munchen S 310 312 Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost Mitteleuropa eine Dokumentation 2 Die Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus der Tschechoslowakei 2 Sonderausg Auflage Band 1 Weltbild Verl Augsburg 1994 ISBN 978 3 89350 560 9 S 36 f Stenographisches Protokoll 2 Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung fur Deutschosterreich Mittwoch den 5 Marz 1919 In Stenographische Protokolle uber die Sitzungen des Nationalrates der Republik Osterreich Jahrgang 0002 S 26 online bei ANNO WeblinksCommons Sumava Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Bohmerwald Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Bohmerwald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Historische Datenbank Bohmerwald deutsch tschechisch Bohmerwald englisch Nationalpark Sumava Bohmerwald Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Region Bayerischer Wald Bohmerwald de cz Ein Rest deutschen Urwaldes in Die Gartenlaube 1864 Ferienregion Bohmerwald Ausflugtipps amp 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liegt in drei LandernLandschaft des Jahres Bodensee 1989 Neusiedler See 1990 Region Eifel Ardennen 1991 1992 Region Odermundung 1993 1994 Die Alpenregion 1995 1996 Die Maas Region 1997 1998 Bohmerwald 1999 2000 Das alte Flandern 2001 2002 Das Lebuser Land 2003 2004 Der Jura 2005 2006 Das Donaudelta 2007 2009 Der Slowakische Karst 2010 2011 Der Oberrhein 2013 2014 Senegal Gambia 2018 2020 Normdaten Geografikum GND 4007472 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85015327 VIAF 234113490

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