Kriege Ludwigs XIV 1667 1714 Devolutionskrieg Holländischer Krieg Reunionskrieg Pfälzischer Erbfolgekrieg Spanischer Erb
Holländischer Krieg

Devolutionskrieg – Holländischer Krieg – Reunionskrieg – Pfälzischer Erbfolgekrieg – Spanischer Erbfolgekrieg
Holländischen Krieg (1672–1678/79)
Solebay – Erste Schooneveld – Zweite Schooneveld – Maastricht – Texel – Bonn – Sinsheim – Seneffe – Enzheim – Türkheim – Sasbach – Konzer Brücke – Stromboli – Augusta – Palermo – Philippsburg – Maastricht – Valenciennes – Tobago – Cassel – Kokersberg – Freiburg – Ypern – Rheinfelden – Saint-Denis
Der Holländische Krieg, auch Niederländisch-Französischer Krieg genannt, war ein gesamteuropäischer militärischer Konflikt, der von 1672 (Rampjaar) bis 1678 dauerte. Ausgelöst wurde der Krieg durch einen Angriff des französischen Königs Ludwig XIV. mit seinen Verbündeten (Königreich England, Schweden, das Hochstift Münster und das Hochstift Lüttich) auf die Vereinigten Niederlande. Um eine Hegemonie Frankreichs auf dem europäischen Kontinent zu verhindern, verbündeten sich Spanien und das Heilige Römische Reich mit den Niederlanden. Einige Teilkonflikte dieses Krieges gingen als eigenständige Konflikte in die Geschichte ein, wie der Dritte Englisch-Niederländische Seekrieg (1672–1674) und der Schwedisch-Brandenburgische Krieg (1674–1679). Die für den französischen König günstigen Friedensschlüsse von Nimwegen (1678) und Saint-Germain (1679) beendeten diesen europäischen Krieg.
Der Holländische Krieg gilt als ein expansiver Eroberungskrieg Frankreichs und wurde deshalb in der älteren deutschen Literatur auch oft als (zweiter) Raubkrieg Ludwigs XIV. bezeichnet.
Vorgeschichte
Im Jahre 1667/1668 hatte der französische König Ludwig XIV. den sogenannten Devolutionskrieg gegen Spanien geführt, um Teile der Spanischen Niederlande zu erobern. Dabei operierten die französischen Truppen erfolgreich, doch im Januar 1668 hatte sich eine Koalition aus England, Schweden und den Niederlanden, die Tripelallianz, gebildet, die Frankreich mit einer gemeinsamen Kriegserklärung gedroht hatte, falls es den Eroberungszug nicht einstellte. König Ludwig XIV. hatte daraufhin am 2. Mai 1668 widerwillig den Frieden von Aachen unterzeichnen müssen. Da der französische König vor allem die Vereinigten Niederlande für das Zustandekommen der Tripelallianz verantwortlich machte und sich persönlich von dem ehemaligen Verbündeten betrogen fühlte, richtete sich seine Politik in den folgenden Jahren vor allem gegen dieses Land. Doch zunächst war Frankreich im Ergebnis des Devolutionskrieges außenpolitisch isoliert. Diese Isolation zu überwinden und gegen die Vereinigten Niederlande vorzugehen, war fortan das vorrangige Ziel der französischen Diplomatie.
Diplomatische Kriegsvorbereitungen
Für die politische Situation Europas waren zu diesem Zeitpunkt vor allem zwei Konfliktlinien bedeutend. Zwischen dem Königreich England und den Vereinigten Niederlanden herrschte ein tiefer wirtschaftlicher Interessengegensatz. Beide Staaten hatten deshalb zwischen 1652 und 1668 bereits zwei Kriege gegeneinander geführt. Der Frieden von Breda stellte daher lediglich einen praktischen Waffenstillstand dar. Beide Mächte konkurrierten auch im Ostseeraum miteinander, in dem wiederum die Königreiche Dänemark und Schweden um die Vorherrschaft stritten. Dabei stand Dänemark traditionell den Niederlanden nahe, während sich Schweden an England anlehnte. Unter diesen Bedingungen war es natürlich, dass die Diplomaten Ludwigs XIV. sich in erster Linie an England und Schweden wandten. Ergebnis dieser Bemühungen war der am 1. Juni 1670 abgeschlossene geheime Vertrag von Dover zwischen dem „Sonnenkönig“ und König Karl II. von England (1630–1685), in welchem neben anderen Aspekten auch ein gemeinsames Vorgehen gegen den unliebsamen Konkurrenten, die Niederlande, vereinbart wurde. Karl II. erhielt jährlich 2.000.000 livres (ca. 166.000 Pfund) an Subsidien (im Kriegsfall sogar 3.000.000 livres) und im Falle eines Sieges sollte das englische Königreich die Insel Walcheren erhalten. Auch Schweden, das sich davon Vorteile gegenüber Dänemark versprach, schloss sich kurz darauf dem Abkommen an und erhielt von Frankreich im Gegenzug dringend benötigte Subsidien zugesichert. Damit war die außenpolitische Isolation Frankreichs überwunden und die Tripelallianz, die den ersten Eroberungszug Ludwigs XIV. gestoppt hatte, aufgelöst.
In einem weiteren Schritt wurde nun versucht, die Vereinigten Niederlande außenpolitisch zu isolieren, damit kein potentieller Verbündeter ihnen bei einem französischen Angriff beispringen würde. Mit dem Kurfürsten von Brandenburg bestand bereits seit 1669 ein Bündnis (Frankreich unterstützte darin die preußischen Ansprüche auf Schlesien) und im Winter 1670 wurde ein weiteres mit dem Kurfürstentum Bayern abgeschlossen, in dem wiederum Ansprüche auf österreichische Territorien von Ludwig XIV. unterstützt wurden. Nachdem Ludwig XIV. die beiden größten Staaten im Heiligen Römischen Reich auf seiner Seite wusste, ließ er im April 1670 das Herzogtum Lothringen besetzen. Herzog Karl IV. (1604–1675) hatte im letzten Krieg der Tripelallianz seine Unterstützung angeboten und stellte damit einen potentiellen Gegner Frankreichs dar. Ein französisches Heer unter dem Maréchal de Créquy (1624–1687) vertrieb den Herzog und eroberte innerhalb kurzer Zeit dessen Festungen. Obwohl der Krieg in dieser günstigen außenpolitischen Situation ursprünglich für 1671 vorgesehen war, nutzte Ludwig XIV. dieses Jahr für eine weitere Absicherung seiner Pläne. Es schien erforderlich, Kaiser Leopold I. (1640–1705) zu gewinnen. Schon im Januar 1668 hatten sich Frankreich und das Erzherzogtum Österreich einander angenähert, als sie einen geheimen Teilungsvertrag über die spanische Monarchie ausgearbeitet hatten (der Vertrag wurde jedoch nie ratifiziert). Tatsächlich verpflichtete sich der Kaiser am 1. November 1671 in einem weiteren Geheimabkommen dazu, im Falle eines Krieges nur dann einzugreifen, wenn deutsche oder spanische Interessen direkt betroffen würden. Leopold I. stand ohne Bayern und Brandenburg keine Unterstützung in einem Krieg zur Verfügung und ein Aufstand in Ungarn erforderte es, die Truppen eher in den Erblanden zu belassen. Außerdem hoffte Leopold I., auf diese Weise die Ausbreitung eines Konfliktes zu einem gesamteuropäischen Krieg verhindern zu können. Doch es gab zwei weitere Staaten, die ein direktes territoriales Interesse gegenüber den Vereinigten Niederlanden besaßen. Maximilian Heinrich von Köln (1621–1688), der Erzbischof und Kurfürst von Köln, und Christoph Bernhard von Galen (1606–1678), der Bischof von Münster, schlossen sich dem anti-niederländischen Bündnis am 4. Januar 1672 an, nachdem sie bereits zuvor (11. Januar 1671) ihre Neutralität verkündet hatten, um somit selbst vom französischen Angriff zu profitieren. Damit stand einem Angriff auf die Vereinigten Niederlande, die ohne einen Verbündeten standen, im Frühjahr 1672 nichts mehr im Wege.
Der Kriegsverlauf
Im März 1672 erklärten Frankreich und England den Niederlanden den Krieg. Ebenfalls verbündet mit Frankreich waren der Fürstbischof von Münster und der Erzbischof von Köln. Die Franzosen drangen beinahe ungehindert über Lüttich und Kleve nach Gelderland vor und nahmen Utrecht ein. Der am Anfang des Krieges als Kapitein-generaal eingesetzte Wilhelm III. von Oranien konnte eine vollständige Niederlage nur verhindern, indem er gezielt Schleusen und Dämme öffnen ließ, um so das Land zu überfluten und den Vormarsch der Franzosen zu stoppen. Ein Großteil der Bewohner wurde hinter die so gebildete Holländische Wasserlinie evakuiert. Im Juli wurde Wilhelm zum Statthalter der verbleibenden Provinzen Holland und Zeeland ernannt. Ungeklärt ist seine Rolle bei der Ermordung der Brüder Johan und Cornelis de Witt im August 1672. Im selben Monat konnten die Niederländer in Groningen einen Sieg über die Truppen des Bischofs von Münster erringen (Gronings Ontzet). Zudem gelang es ihnen im Dezember 1672, die zeitweise von Münsterschen Truppen eingenommene Festung Coevorden zurückzugewinnen.
Nachdem französische Versuche, die Wasserlinie zu überwinden, fehlgeschlagen waren, wandte sich Ludwig anderen Zielen zu und belagerte 1673 die Festung Maastricht, die am 26. Juni an die Franzosen fiel. Hierdurch wurden Spanien und Österreich auf den Plan gerufen, die nun einen französischen Angriff auf die Spanischen Niederlande befürchteten. Damit weitete sich der Reichskrieg auf große Teile Europas aus. Ludwig sandte seine zwei fähigsten Feldherren, Turenne und Condé, an den Mittelrhein und in das Elsass, um die kaiserlichen Truppen aufzuhalten.
England zog sich nach mehreren Niederlagen zur See mit dem Frieden von Westminster mit den Niederlanden Anfang 1674 aus dem Krieg zurück. Der niederländisch-österreichisch-spanischen Koalition schloss sich auch Friedrich Wilhelm von Brandenburg an. Die Abwesenheit der brandenburgischen Armee nutzte Schweden Ende 1674 für einen Einfall in der Mark Brandenburg (Schwedeneinfall 1674/1675), hieraus entstand der Schwedisch-Brandenburgische Krieg, in dem sich Brandenburg mit Dänemark verbündete (Schonischer Krieg). Der Bischof von Münster Christoph Bernhard von Galen stellte sich ebenfalls auf die Seite der Koalition und nahm mit seinem Heer unter anderem am Bremen-Verdener Feldzug teil.
Die Friedensschlüsse
Erste Verhandlungen zwischen Bevollmächtigten der Könige von Spanien, England und Schweden und dem Kölner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern über die Beilegung des Krieges fanden ab 28. Juni 1673 im Kölner Karmeliterkloster auf der Severinstraße statt. Sie wurden am 16. April 1674 ergebnislos durch die Abreise der französischen Delegierten abgebrochen.
Da die alliierten Streitkräfte denen des französischen Königs unterlegen waren, wurde 1678 der Friedensvertrag von Nimwegen, eine Vielzahl einzelner Friedensverträge zwischen den beteiligten Staaten, geschlossen. Das Vertragswerk trat im Jahr 1679 in Kraft. Frankreich ging aus diesem Krieg als Sieger hervor und konnte den Großteil seiner Eroberungen behalten, musste aber den Norden der besetzten Spanischen Niederlande wieder zurückgeben. Die Niederlande gelobten Neutralität für die Rückgabe ihrer Territorien. Frankreich erhielt von Spanien die Freigrafschaft Burgund, tauschte einige flämische Städte und erhielt Freiburg aus österreichischem Besitz. Brandenburg, das zunächst diesem als unvorteilhaft angesehenen Vertrag nicht beitreten wollte, musste schließlich 1679 im Frieden von Saint-Germain einlenken und einen Großteil seiner Eroberungen zurückgeben.
Chronologische Liste der wichtigsten Ereignisse
- 1672 – Seeschlacht von Solebay (7. Juni – Englisch-Niederländischer Krieg (1672–1674))
- 1673 – Erste Seeschlacht von Schooneveld (7. Juni – Englisch-Niederländischer Krieg (1672–1674))
- 1673 – Zweite Seeschlacht von Schooneveld (14. Juni – Englisch-Niederländischer Krieg (1672–1674))
- 1673 – Belagerung von Maastricht (13. Juni – 26. Juni)
- 1673 – Seeschlacht vor Texel (21. August – Englisch-Niederländischer Krieg (1672–1674))
- 1673 – Belagerung von Bonn (Ende Oktober – 15. November)
- 1673 –
- 1673 –
- 1674 – Friede von Westminster (1674) (19. Februar)
- 1674 – Schlacht bei Sinsheim (oder Sinzheim) (16. Juni)
- 1674 – (7. Juli)
- 1674 – Schlacht bei Seneffe (11. August)
- 1674 – Schlacht bei Enzheim (4. Oktober)
- 1674 – (unter Mühlhausen) (29. Dezember)
- 1675 – Schlacht bei Türkheim (5. Januar)
- 1675 – Schlacht bei Fehrbellin (28. Juni – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1675 – Schlacht bei Sasbach (27. Juli)
- 1675 – Schlacht an der Konzer Brücke (11. August)
- 1676 – Seeschlacht bei Stromboli (8. Januar)
- 1676 – (25. März)
- 1676 – Seeschlacht bei Augusta (22. April)
- 1676 – Belagerung von Philippsburg (1. Mai)
- 1676 – (25. Mai – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1676 – Schlacht von Öland (11. Juni – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1676 – Seeschlacht vor Palermo (2. Juni)
- 1676 – (17. August – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1676 – Schlacht bei Lund (4. Dezember – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1677 – Belagerung von Valenciennes (28. Februar – 17. März)
- 1677 – (28. März – 17. April)
- 1677 – Schlacht bei Cassel (11. April)
- 1677 – (1. Juli – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1677 – (24. Juli – Nordischer Krieg (1674–1679))
- 1677 – Gefecht bei Kokersberg (7. Oktober)
- 1677 – Belagerung von Freiburg (9. November – 16. November)
- 1678 –
- 1678 – Belagerung von Ypern (18. März – 25. März)
- 1678 – Schlacht bei Rheinfelden (6. Juli)
- 1678 – (23. Juli)
- 1678 – Schlacht bei Saint-Denis (1678) (14. August)
Literatur
- Peter Burke: Ludwig XIV. - Die Inszenierung des Sonnenkönigs, Berlin 1993, ISBN 3-8031-2412-3.
- Pierre Gaxotte: Ludwig XIV. - Frankreichs Aufstieg in Europa, München 1951, ISBN 3-404-00878-2.
- John A. Lynn: The Wars of Louis XIV 1667–1714, London/New York 1999, ISBN 0-582-05629-2.
- Olaf van Nimwegen: De veertigjarige oorlog 1672–1712. De strijd van de Nederlanders tegen de Zonnekoning. Boom, Amsterdam 2020, ISBN 978-90-446-3871-4.
- D. v. Schaumberg: Kriege Ludwigs XIV.. In: Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften, Bd. 5, Leipzig 1878, S. 300–313.
- Heinz Schilling: Höfe und Allianzen - Deutschland 1648–1763, Berlin 1998, ISBN 3-442-75523-9.
- Paul Sonnino: Louis XIV. and the origins of the Dutch War, Cambridge/New York/New Rochelle 1988, ISBN 0-521-34590-1.
- John P. Spielman: Leopold I. - Zur Macht nicht geboren, Graz/Wien/Köln 1981, ISBN 3-222-11339-4.
- Paul Wentzcke: Feldherr des Kaisers - Leben und Taten Herzog Karl V. von Lothringen, Leipzig 1943.
- Maxime Weygand: Turenne, München 1938.
Weblinks
Einzelnachweise
- Eugen von Frauenholz: Deutsche Kriegsgeschichte. Leipzig 1942. S. 113.; Siegfried Fiedler: Taktik und Strategie der Kabinettskriege 1650–1792. Bonn 1986. S. 215; D. v. Schaumberg: Kriege Ludwigs XIV. In: Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften, Bd. 5, Leipzig 1878, S. 302.
- Für eine detaillierte Vorgeschichte des Konfliktes, siehe: Paul Sonnino: Louis XIV. and the origins of the Dutch War, Cambridge/New York/New Rochelle 1988.
- John A. Lynn: The Wars of Louis XIV 1667–1714, London/New York 1999, S. 109.
- John A. Lynn: The Wars of Louis XIV 1667–1714, London/New York 1999, S. 110.
- Kurt Kluxen: Geschichte Englands. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Kröners Taschenausgabe. Band 374). 4. Auflage. Kröner, Stuttgart 1991, ISBN 3-520-37404-8, S. 351.
- Einzelheiten in: Paul Wentzcke: Feldherr des Kaisers - Leben und Taten Herzog Karls V. von Lothringen, Leipzig 1943, S. 79ff.
- John P. Spielman: Leopold I. - Zur Macht nicht geboren, Graz/Wien/Köln 1981, S. 56f.
- John A. Lynn: The Wars of Louis XIV 1667–1714, London/New York 1999, S. 111.
- Alexander Geppert: Die Geschichte des Emslandes im Rahmen der allgemeinen deutschen Geschichte. Teil III. In: Emslandbuch: ein Heimatbuch für die Kreise Meppen, Aschendorff, Hümmling. Meppen 1928, S. 6–21, darin das Kapitel Der zweite holländische Krieg (online, abgerufen am 21. Juni 2022).
- Horst Lademacher: Geschichte der Niederlande. Politik – Verfassung – Wirtschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, ISBN 3-534-07082-8, S. 153.
- Peter Fuchs (Hrsg.), Chroniken zur Geschichte der Stadt Köln, Band 2, 1991, S. 82.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Kriege Ludwigs XIV 1667 1714 Devolutionskrieg Hollandischer Krieg Reunionskrieg Pfalzischer Erbfolgekrieg Spanischer Erbfolgekrieg Schlachten und Belagerungen im Hollandischen Krieg 1672 1678 79 Solebay Erste Schooneveld Zweite Schooneveld Maastricht Texel Bonn Sinsheim Seneffe Enzheim Turkheim Sasbach Konzer Brucke Stromboli Augusta Palermo Philippsburg Maastricht Valenciennes Tobago Cassel Kokersberg Freiburg Ypern Rheinfelden Saint Denis Der Hollandische Krieg auch Niederlandisch Franzosischer Krieg genannt war ein gesamteuropaischer militarischer Konflikt der von 1672 Rampjaar bis 1678 dauerte Ausgelost wurde der Krieg durch einen Angriff des franzosischen Konigs Ludwig XIV mit seinen Verbundeten Konigreich England Schweden das Hochstift Munster und das Hochstift Luttich auf die Vereinigten Niederlande Um eine Hegemonie Frankreichs auf dem europaischen Kontinent zu verhindern verbundeten sich Spanien und das Heilige Romische Reich mit den Niederlanden Einige Teilkonflikte dieses Krieges gingen als eigenstandige Konflikte in die Geschichte ein wie der Dritte Englisch Niederlandische Seekrieg 1672 1674 und der Schwedisch Brandenburgische Krieg 1674 1679 Die fur den franzosischen Konig gunstigen Friedensschlusse von Nimwegen 1678 und Saint Germain 1679 beendeten diesen europaischen Krieg Der Hollandische Krieg gilt als ein expansiver Eroberungskrieg Frankreichs und wurde deshalb in der alteren deutschen Literatur auch oft als zweiter Raubkrieg Ludwigs XIV bezeichnet VorgeschichteFranzosische Expansion im Frieden von Aachen im Jahre 1668 Im Jahre 1667 1668 hatte der franzosische Konig Ludwig XIV den sogenannten Devolutionskrieg gegen Spanien gefuhrt um Teile der Spanischen Niederlande zu erobern Dabei operierten die franzosischen Truppen erfolgreich doch im Januar 1668 hatte sich eine Koalition aus England Schweden und den Niederlanden die Tripelallianz gebildet die Frankreich mit einer gemeinsamen Kriegserklarung gedroht hatte falls es den Eroberungszug nicht einstellte Konig Ludwig XIV hatte daraufhin am 2 Mai 1668 widerwillig den Frieden von Aachen unterzeichnen mussen Da der franzosische Konig vor allem die Vereinigten Niederlande fur das Zustandekommen der Tripelallianz verantwortlich machte und sich personlich von dem ehemaligen Verbundeten betrogen fuhlte richtete sich seine Politik in den folgenden Jahren vor allem gegen dieses Land Doch zunachst war Frankreich im Ergebnis des Devolutionskrieges aussenpolitisch isoliert Diese Isolation zu uberwinden und gegen die Vereinigten Niederlande vorzugehen war fortan das vorrangige Ziel der franzosischen Diplomatie Diplomatische KriegsvorbereitungenKonig Ludwig XIV von Frankreich Portrat von 1672 Fur die politische Situation Europas waren zu diesem Zeitpunkt vor allem zwei Konfliktlinien bedeutend Zwischen dem Konigreich England und den Vereinigten Niederlanden herrschte ein tiefer wirtschaftlicher Interessengegensatz Beide Staaten hatten deshalb zwischen 1652 und 1668 bereits zwei Kriege gegeneinander gefuhrt Der Frieden von Breda stellte daher lediglich einen praktischen Waffenstillstand dar Beide Machte konkurrierten auch im Ostseeraum miteinander in dem wiederum die Konigreiche Danemark und Schweden um die Vorherrschaft stritten Dabei stand Danemark traditionell den Niederlanden nahe wahrend sich Schweden an England anlehnte Unter diesen Bedingungen war es naturlich dass die Diplomaten Ludwigs XIV sich in erster Linie an England und Schweden wandten Ergebnis dieser Bemuhungen war der am 1 Juni 1670 abgeschlossene geheime Vertrag von Dover zwischen dem Sonnenkonig und Konig Karl II von England 1630 1685 in welchem neben anderen Aspekten auch ein gemeinsames Vorgehen gegen den unliebsamen Konkurrenten die Niederlande vereinbart wurde Karl II erhielt jahrlich 2 000 000 livres ca 166 000 Pfund an Subsidien im Kriegsfall sogar 3 000 000 livres und im Falle eines Sieges sollte das englische Konigreich die Insel Walcheren erhalten Auch Schweden das sich davon Vorteile gegenuber Danemark versprach schloss sich kurz darauf dem Abkommen an und erhielt von Frankreich im Gegenzug dringend benotigte Subsidien zugesichert Damit war die aussenpolitische Isolation Frankreichs uberwunden und die Tripelallianz die den ersten Eroberungszug Ludwigs XIV gestoppt hatte aufgelost Konig Karl II von England Portrat von John Michael Wright 1617 1700 In einem weiteren Schritt wurde nun versucht die Vereinigten Niederlande aussenpolitisch zu isolieren damit kein potentieller Verbundeter ihnen bei einem franzosischen Angriff beispringen wurde Mit dem Kurfursten von Brandenburg bestand bereits seit 1669 ein Bundnis Frankreich unterstutzte darin die preussischen Anspruche auf Schlesien und im Winter 1670 wurde ein weiteres mit dem Kurfurstentum Bayern abgeschlossen in dem wiederum Anspruche auf osterreichische Territorien von Ludwig XIV unterstutzt wurden Nachdem Ludwig XIV die beiden grossten Staaten im Heiligen Romischen Reich auf seiner Seite wusste liess er im April 1670 das Herzogtum Lothringen besetzen Herzog Karl IV 1604 1675 hatte im letzten Krieg der Tripelallianz seine Unterstutzung angeboten und stellte damit einen potentiellen Gegner Frankreichs dar Ein franzosisches Heer unter dem Marechal de Crequy 1624 1687 vertrieb den Herzog und eroberte innerhalb kurzer Zeit dessen Festungen Obwohl der Krieg in dieser gunstigen aussenpolitischen Situation ursprunglich fur 1671 vorgesehen war nutzte Ludwig XIV dieses Jahr fur eine weitere Absicherung seiner Plane Es schien erforderlich Kaiser Leopold I 1640 1705 zu gewinnen Schon im Januar 1668 hatten sich Frankreich und das Erzherzogtum Osterreich einander angenahert als sie einen geheimen Teilungsvertrag uber die spanische Monarchie ausgearbeitet hatten der Vertrag wurde jedoch nie ratifiziert Tatsachlich verpflichtete sich der Kaiser am 1 November 1671 in einem weiteren Geheimabkommen dazu im Falle eines Krieges nur dann einzugreifen wenn deutsche oder spanische Interessen direkt betroffen wurden Leopold I stand ohne Bayern und Brandenburg keine Unterstutzung in einem Krieg zur Verfugung und ein Aufstand in Ungarn erforderte es die Truppen eher in den Erblanden zu belassen Ausserdem hoffte Leopold I auf diese Weise die Ausbreitung eines Konfliktes zu einem gesamteuropaischen Krieg verhindern zu konnen Doch es gab zwei weitere Staaten die ein direktes territoriales Interesse gegenuber den Vereinigten Niederlanden besassen Maximilian Heinrich von Koln 1621 1688 der Erzbischof und Kurfurst von Koln und Christoph Bernhard von Galen 1606 1678 der Bischof von Munster schlossen sich dem anti niederlandischen Bundnis am 4 Januar 1672 an nachdem sie bereits zuvor 11 Januar 1671 ihre Neutralitat verkundet hatten um somit selbst vom franzosischen Angriff zu profitieren Damit stand einem Angriff auf die Vereinigten Niederlande die ohne einen Verbundeten standen im Fruhjahr 1672 nichts mehr im Wege Der KriegsverlaufLudwig XIV uberquert am 12 Juni 1672 den Rhein bei Lobith Gemalde von Adam Frans van der Meulen 1690 Im Marz 1672 erklarten Frankreich und England den Niederlanden den Krieg Ebenfalls verbundet mit Frankreich waren der Furstbischof von Munster und der Erzbischof von Koln Die Franzosen drangen beinahe ungehindert uber Luttich und Kleve nach Gelderland vor und nahmen Utrecht ein Der am Anfang des Krieges als Kapitein generaal eingesetzte Wilhelm III von Oranien konnte eine vollstandige Niederlage nur verhindern indem er gezielt Schleusen und Damme offnen liess um so das Land zu uberfluten und den Vormarsch der Franzosen zu stoppen Ein Grossteil der Bewohner wurde hinter die so gebildete Hollandische Wasserlinie evakuiert Im Juli wurde Wilhelm zum Statthalter der verbleibenden Provinzen Holland und Zeeland ernannt Ungeklart ist seine Rolle bei der Ermordung der Bruder Johan und Cornelis de Witt im August 1672 Im selben Monat konnten die Niederlander in Groningen einen Sieg uber die Truppen des Bischofs von Munster erringen Gronings Ontzet Zudem gelang es ihnen im Dezember 1672 die zeitweise von Munsterschen Truppen eingenommene Festung Coevorden zuruckzugewinnen Nachdem franzosische Versuche die Wasserlinie zu uberwinden fehlgeschlagen waren wandte sich Ludwig anderen Zielen zu und belagerte 1673 die Festung Maastricht die am 26 Juni an die Franzosen fiel Hierdurch wurden Spanien und Osterreich auf den Plan gerufen die nun einen franzosischen Angriff auf die Spanischen Niederlande befurchteten Damit weitete sich der Reichskrieg auf grosse Teile Europas aus Ludwig sandte seine zwei fahigsten Feldherren Turenne und Conde an den Mittelrhein und in das Elsass um die kaiserlichen Truppen aufzuhalten England zog sich nach mehreren Niederlagen zur See mit dem Frieden von Westminster mit den Niederlanden Anfang 1674 aus dem Krieg zuruck Der niederlandisch osterreichisch spanischen Koalition schloss sich auch Friedrich Wilhelm von Brandenburg an Die Abwesenheit der brandenburgischen Armee nutzte Schweden Ende 1674 fur einen Einfall in der Mark Brandenburg Schwedeneinfall 1674 1675 hieraus entstand der Schwedisch Brandenburgische Krieg in dem sich Brandenburg mit Danemark verbundete Schonischer Krieg Der Bischof von Munster Christoph Bernhard von Galen stellte sich ebenfalls auf die Seite der Koalition und nahm mit seinem Heer unter anderem am Bremen Verdener Feldzug teil Die FriedensschlusseErste Verhandlungen zwischen Bevollmachtigten der Konige von Spanien England und Schweden und dem Kolner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern uber die Beilegung des Krieges fanden ab 28 Juni 1673 im Kolner Karmeliterkloster auf der Severinstrasse statt Sie wurden am 16 April 1674 ergebnislos durch die Abreise der franzosischen Delegierten abgebrochen Da die alliierten Streitkrafte denen des franzosischen Konigs unterlegen waren wurde 1678 der Friedensvertrag von Nimwegen eine Vielzahl einzelner Friedensvertrage zwischen den beteiligten Staaten geschlossen Das Vertragswerk trat im Jahr 1679 in Kraft Frankreich ging aus diesem Krieg als Sieger hervor und konnte den Grossteil seiner Eroberungen behalten musste aber den Norden der besetzten Spanischen Niederlande wieder zuruckgeben Die Niederlande gelobten Neutralitat fur die Ruckgabe ihrer Territorien Frankreich erhielt von Spanien die Freigrafschaft Burgund tauschte einige flamische Stadte und erhielt Freiburg aus osterreichischem Besitz Brandenburg das zunachst diesem als unvorteilhaft angesehenen Vertrag nicht beitreten wollte musste schliesslich 1679 im Frieden von Saint Germain einlenken und einen Grossteil seiner Eroberungen zuruckgeben Chronologische Liste der wichtigsten Ereignisse1672 Seeschlacht von Solebay 7 Juni Englisch Niederlandischer Krieg 1672 1674 1673 Erste Seeschlacht von Schooneveld 7 Juni Englisch Niederlandischer Krieg 1672 1674 1673 Zweite Seeschlacht von Schooneveld 14 Juni Englisch Niederlandischer Krieg 1672 1674 1673 Belagerung von Maastricht 13 Juni 26 Juni 1673 Seeschlacht vor Texel 21 August Englisch Niederlandischer Krieg 1672 1674 1673 Belagerung von Bonn Ende Oktober 15 November 1673 1673 1674 Friede von Westminster 1674 19 Februar 1674 Schlacht bei Sinsheim oder Sinzheim 16 Juni 1674 7 Juli 1674 Schlacht bei Seneffe 11 August 1674 Schlacht bei Enzheim 4 Oktober 1674 unter Muhlhausen 29 Dezember 1675 Schlacht bei Turkheim 5 Januar 1675 Schlacht bei Fehrbellin 28 Juni Nordischer Krieg 1674 1679 1675 Schlacht bei Sasbach 27 Juli 1675 Schlacht an der Konzer Brucke 11 August 1676 Seeschlacht bei Stromboli 8 Januar 1676 25 Marz 1676 Seeschlacht bei Augusta 22 April 1676 Belagerung von Philippsburg 1 Mai 1676 25 Mai Nordischer Krieg 1674 1679 1676 Schlacht von Oland 11 Juni Nordischer Krieg 1674 1679 1676 Seeschlacht vor Palermo 2 Juni 1676 17 August Nordischer Krieg 1674 1679 1676 Schlacht bei Lund 4 Dezember Nordischer Krieg 1674 1679 1677 Belagerung von Valenciennes 28 Februar 17 Marz 1677 28 Marz 17 April 1677 Schlacht bei Cassel 11 April 1677 1 Juli Nordischer Krieg 1674 1679 1677 24 Juli Nordischer Krieg 1674 1679 1677 Gefecht bei Kokersberg 7 Oktober 1677 Belagerung von Freiburg 9 November 16 November 1678 1678 Belagerung von Ypern 18 Marz 25 Marz 1678 Schlacht bei Rheinfelden 6 Juli 1678 23 Juli 1678 Schlacht bei Saint Denis 1678 14 August LiteraturWikisource Hollandischer Krieg Quellen und Volltexte Peter Burke Ludwig XIV Die Inszenierung des Sonnenkonigs Berlin 1993 ISBN 3 8031 2412 3 Pierre Gaxotte Ludwig XIV Frankreichs Aufstieg in Europa Munchen 1951 ISBN 3 404 00878 2 John A Lynn The Wars of Louis XIV 1667 1714 London New York 1999 ISBN 0 582 05629 2 Olaf van Nimwegen De veertigjarige oorlog 1672 1712 De strijd van de Nederlanders tegen de Zonnekoning Boom Amsterdam 2020 ISBN 978 90 446 3871 4 D v Schaumberg Kriege Ludwigs XIV In Bernhard von Poten Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 5 Leipzig 1878 S 300 313 Heinz Schilling Hofe und Allianzen Deutschland 1648 1763 Berlin 1998 ISBN 3 442 75523 9 Paul Sonnino Louis XIV and the origins of the Dutch War Cambridge New York New Rochelle 1988 ISBN 0 521 34590 1 John P Spielman Leopold I Zur Macht nicht geboren Graz Wien Koln 1981 ISBN 3 222 11339 4 Paul Wentzcke Feldherr des Kaisers Leben und Taten Herzog Karl V von Lothringen Leipzig 1943 Maxime Weygand Turenne Munchen 1938 WeblinksCommons Hollandischer Krieg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseEugen von Frauenholz Deutsche Kriegsgeschichte Leipzig 1942 S 113 Siegfried Fiedler Taktik und Strategie der Kabinettskriege 1650 1792 Bonn 1986 S 215 D v Schaumberg Kriege Ludwigs XIV In Bernhard von Poten Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 5 Leipzig 1878 S 302 Fur eine detaillierte Vorgeschichte des Konfliktes siehe Paul Sonnino Louis XIV and the origins of the Dutch War Cambridge New York New Rochelle 1988 John A Lynn The Wars of Louis XIV 1667 1714 London New York 1999 S 109 John A Lynn The Wars of Louis XIV 1667 1714 London New York 1999 S 110 Kurt Kluxen Geschichte Englands Von den Anfangen bis zur Gegenwart Kroners Taschenausgabe Band 374 4 Auflage Kroner Stuttgart 1991 ISBN 3 520 37404 8 S 351 Einzelheiten in Paul Wentzcke Feldherr des Kaisers Leben und Taten Herzog Karls V von Lothringen Leipzig 1943 S 79ff John P Spielman Leopold I Zur Macht nicht geboren Graz Wien Koln 1981 S 56f John A Lynn The Wars of Louis XIV 1667 1714 London New York 1999 S 111 Alexander Geppert Die Geschichte des Emslandes im Rahmen der allgemeinen deutschen Geschichte Teil III In Emslandbuch ein Heimatbuch fur die Kreise Meppen Aschendorff Hummling Meppen 1928 S 6 21 darin das Kapitel Der zweite hollandische Krieg online abgerufen am 21 Juni 2022 Horst Lademacher Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 07082 8 S 153 Peter Fuchs Hrsg Chroniken zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 82 Normdaten Sachbegriff GND 4171849 5 GND Explorer lobid OGND AKS