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Dieser Artikel befasst sich mit dem Mediziner Ignaz Christoph Döllinger Für den Theologen Döllinger siehe Ignaz von Döll

Ignaz Döllinger

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Ignaz Döllinger
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Mediziner Ignaz Christoph Döllinger. Für den Theologen Döllinger siehe Ignaz von Döllinger.

Ignaz Christoph Döllinger, latinisiert Ignatius C. Doellinger (* 24. Mai 1770 in Bamberg; † 14. Januar 1841 in München) war ein deutscher Mediziner und Professor für Anatomie und Physiologie. Er war Hochschullehrer in Bamberg, Würzburg und München. Nebenbei betätigte er sich auch als Florist und Bryologe.

Leben

Ignaz Döllingers Vater – Johann Joseph Ignaz Döllinger (1721–1800) – war ein Physiologe und Pathologe aus Hildesheim, der in Würzburg unter dem Juliusspital-Arzt und Medizinprofessor (1718–1779) 1752 mit einer medizinischen Dissertation über die Auswirkungen des Zorns (Effectus irae, medice consideratae) in Würzburg promoviert wurde, ab 1765 als Arzt (Landphysicus des Juliusspitals) in Würzburg praktizierte, 1769 in Bamberg Stadtphysikus, Hofrat und fürstbischöflicher Leibarzt und – 1769 berufen – ab 1770 Professor der Medizin dort war. Ignaz Döllingers gleichnamiger Sohn, der spätere Priester und Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger, wurde am 28. Februar 1799 in Bamberg geboren.

Ignaz Döllinger (auch Doellinger) begann sein Studium in seiner Heimatstadt Bamberg und setzte es dann in Würzburg (unter anderem bei Carl Caspar von Siebold) mit Unterstützung des Fürstbischofs in Wien (bei Georg Prochaska) und in Pavia (bei Johann Peter Frank und Antonio Scarpa) fort. Er kehrte dann zunächst nach Bamberg zurück.

1787 hatte er in Bamberg zunächst die philosophische Doktorwürde erworben. Kurz nach seiner medizinischen Promotion im Jahr 1794 war er in Bamberg zunächst als Armenarzt tätig. Im gleichen Jahr wurde er dann außerordentlicher Professor, 1796 schließlich ordentlicher Professor für theoretische Medizin, Physiologie und Pathologie an der Universität Bamberg – bis zu deren Schließung 1803.

Im Jahre 1803 erhielt er als Nachfolger des Stadtarmenarztes, Physiologen, Klinikers und Naturphilosophen Johann Joseph Dömling (1771–1803) einen wohl auch vom damaligen Oberarzt Friedrich Wilhelm von Hoven unterstützten Ruf als Professor für Physiologie und nach Stellung eines eigenen Antrags provisorisch 1804 als Nachfolger für Johann Friedrich Fuchs einen als Professor für Anatomie an die Universität Würzburg. In Würzburg, wo er dann von 1805 (und 1811 erneuert durch den Großherzog Ferdinand von Toskana) definitiv bis 1823 als Professor für Anatomie wirkte, war er der erste Fachvertreter der Vergleichenden Anatomie. Spätestens ab 1807 gab es immer wieder Reibereien mit dem dort seit 1799 anatomische Vorlesungen und Kurse abhaltenden Prosektor Franz Caspar Hesselbach sowie mit dessen Sohn Adam Kaspar Hesselbach. In Würzburg, wo er in seiner Privatwohnung am Fischmarkt anatomische Präparierübungen abhielt, ließ er für seine anatomischen und embryologischen Untersuchungen sowie für die Forschungen von Pander und d’Alton an Hühnereiern das erste Mikroskop anschaffen, dessen Funktionsfähigkeit er mit Hilfe von Joseph Fraunhofer noch verbessern konnte. Sein reges wissenschaftliches Handeln brachte ihm eine Reihe von Schülern ein, so etwa Lorenz Oken, Christian Heinrich Pander und Karl Ernst von Baer.Johann Lukas Schönlein war mit seiner Arbeit zur vergleichenden Anatomie des Gehirns Doktorand Döllingers, der als Privatdozent dann Pathologievorlesungen unter Döllinger abhielt – ebenso wie Jäger und . Der Anatom und Künstler Joseph Eduard d’Alton beteiligte sich in Würzburg an den entwicklungsgeschichtlichen Arbeiten Panders, indem er nicht nur die Kupfertafeln zu dessen Werk über die Entwicklung des Huhns schuf. Döllinger war auch Doktorvater des späteren Japanforschers Philipp Franz von Siebold, welcher als Student ab 1817 zeitweise in Döllingers Würzburger Wohnung im Rückermainhof (an der heutigen Karmelitenstraße 20) wohnte. Das Anatomische Theater des Juliusspitals ließ Döllinger umbauen und zweckdienlicher gestalten. Sein Nachfolger in Würzburg wurde Carl Friedrich Heusinger.

Im Jahr 1816 wurde Döllinger zum Mitglied der Leopoldina gewählt und erhielt dort den Beinamen „Eustachius I“.

1823 nahm Döllinger, berufen am 23. Oktober von der Akademie der Wissenschaften, eine Professur für Anatomie und Physiologie an der Medizinischen Schule in München an und wechselte 1826 an die Anatomie der Universität, als diese von Landshut nach München verlegt worden war. Ab 1819 war er korrespondierendes und seit 1823 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.

Grabstätte

Die Grabstätte von Döllinger, der an Magenkrebs starb, befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Mauer Links Platz 241 bei Gräberfeld 11; Standort48.12802777777811.566361111111). In diesem Grab liegt auch sein bekannter Sohn, der Theologe Ignaz von Döllinger, dessen Büste das Grabmal ziert.

Wissenschaftliche Leistungen

Döllinger besaß eine umfangreiche Allgemeinbildung, war ein Meister der anatomischen Technik und einer der ersten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Bedeutung des Mikroskops für die medizinische Forschung erkannte und seine Schüler am Mikroskop ausbildete. Die Bedeutung Döllingers liegt in den Verdiensten, die er sich um die Embryologie und die vergleichende Anatomie (damals Zootomie genannt) erwarb. Sie basiert auf seinen Erkenntnisse in allen Gebieten der Morphologie und Physiologie. Er fasste die Medizin als Naturwissenschaft auf. Als Beispiel seien hier seine Abhandlungen über den Blutkreislauf, die Absonderungsvorgänge und die erste Anlage des Embryo erwähnt. Würzburg verdankt ihm die Gründung einer und eine Blüte seiner medizinischen Fakultät. Unter Döllinger und Carl Friedrich von Marcus erlebte die physiologisch-anatomische Schule in Würzburg eine erste Blütezeit, die erst wieder mit Franz von Rinecker eine Wiederbelebung erfuhr.

Schriften (Auswahl)

  • Über die Metamorphose der Erd- und Steinarten aus der Kieselreihe. Erlangen 1803. Google Books
  • Grundriss der Naturlehre des menschlichen Organismus. Zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen. Bamberg und Würzburg 1805. (Google Books)
  • Bemerkungen über die Vertheilung der feinsten Blutgefässe in den beweglichen Theilen des thierischen Körpers. J. Fr. Meckel’s Archiv, IV, S. 186
  • In memoriam sub auspiciis […] Maximiliani Josephi Regis Bavariae […] restaurati Theatri Anatomici illustrationem iconographicam fabricae oculi humani auditoribus suis offert Dr. Ignatius Doellinger. Nitribitt, Würzburg 1817.
  • De physiologiae ad medicinam ratione. Nitribitt, Würzburg 1818.
  • Betrachtungen über das Wesen der deutschen Universitäten. Nitribitt, Würzburg 1819; Neudruck, hrsg. von Wilhelm Lubosch, Kabitsch & Mönnich, Würzburg 1920.
  • Was ist Absonderung und wie geschieht sie? Eine akademische Abhandlung. Würzburg 1819. Google Books.
  • Denkschriften der Münchener Akademie VII, S. 179
  • Blutlauf. In: Meckel’s Archiv. II
  • Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns. Frankfurt a. M. 1814.Google Books
  • Üeber das Strahlenblättchen im menschlichen Auge. Nova aeta Aca Döllinger Caes. Leop. nat. Curiosorum, IX, S. 268
  • Illustratio ichnograpidca fabricae oculi humani. Würzburg 1817.

Literatur

  • Bernadette von Felten: Ignatius C. Döllingers Vorlesung über Pathologie (1807). Juris, Zürich 1970 (= Zürcher Medizingeschichtliche Abhandlungen. Band 81). Zugleich Medizinische Dissertation Zürich.
  • Philipp Franz von Walther: Rede zum Andenken an Ignaz Döllinger Dr. In der zur Feier des allerhöchsten Namens- und Geburtstages Sr. Majestät des Königs am 25. August 1841 gehaltenen öffentlichen Sitzung der Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 1841 Digitalisat
  • Robert Herrlinger: Döllinger, Ignaz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 20 f. (Digitalisat).
  • Wilhelm Lubosch: Über den Würzburger Anatomen Ignaz Döllinger, eingeleitet und abgeschlossen durch Erörterungen über Schopenhauers Evolutionismus. In: Jahrbuch der Schopenhauer-Gesellschaft. Band 4, 1915, S. 105–127.
  • Wilhelm Lubosch: Ignaz Döllinger. In: Lebensbilder aus Franken III. 1927, S. 79–95.
  • Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 384, 416–421 und öfter.
  • Gundula Metze: Ignaz Christoph Döllinger. In: Jürgen Wurst, Alexander Langheiter (Hrsg.): Monachia. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2005, ISBN 3-88645-156-9, S. 73.
  • Eckhard Struck: Ignaz Döllinger (1770–1841). Ein Physiologe der Goethe-Zeit und der Entwicklungsgedanke in seinem Leben und Werk. Medizinische Dissertation München 1977.
  • Carl von Voit: Döllinger, Ignaz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 315–318.

Weblinks

Commons: Ignaz Döllinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.uni-bamberg.de.
  2. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 48, 838 und öfter.
  3. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. 2001, S. 48–50 und 794.
  4. Robert Herrlinger: Döllinger, Ignaz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 20 f. (Digitalisat).
  5. Werner E. Gerabek: Der Physiologieprofessor und Stadtarmenarzt Johann Joseph Dömling (1771–1803) – ein fast vergessener Pionier der romantischen Heilkunden. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 21–29, hier insbesondere S. 26–27.
  6. Henning Bärmig: Die Personalbibliographien der an der Medizinischen Fakultät der Alma Mater Julia zu Würzburg von 1582 bis 1803 lehrenden Professoren mit biographischen Angaben. Medizinische Dissertation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 1969, S. 77.
  7. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. 2001, S. 120, 412–413, 416–420 und 573.
  8. Philipp Franz von Walther 1841, S. 85 f.
  9. Andreas Mettenleiter: Ein unbekannter Brief Philipp Franz von Siebold an seinen Onkel Damian vom 1. Januar 1821. In: Tempora mutantur et nos? Festschrift für Walter M. Brod zum 95. Geburtstag. Mit Beiträgen von Freunden, Weggefährten und Zeitgenossen. Hrsg. von Andreas Mettenleiter, Akamedon, Pfaffenhofen 2007 (= Aus Würzburgs Stadt- und Universitätsgeschichte. Band 2), ISBN 3-940072-01-X, S. 134–135.
  10. Werner E. Gerabek: Der Würzburger Arzt und Naturgelehrte Philipp Franz von Siebold. Der Begründer der modernen Japanforschung. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 14, 1996, S. 153–160, hier: S. 153–154.
  11. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. 2001, S. 416, 420–422 und 444.
  12. J. D. F. Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860
  13. Henning Bärmig, S. 78
  14. Mitgliedseintrag von Ignaz Döllinger bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 27. Januar 2017.
  15. : Über die Bedeutung des Juliusspitals für die Entwicklung der Inneren Medizin. In: Das Juliusspital Würzburg in Vergangenheit und Gegenwart: Festschrift aus Anlaß der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16. Juli 1953. Hrsg. vom Oberpflegeamt des Juliusspitals. Würzburg 1953, S. 14–24, hier: S. 23.
  16. Vgl. Hermann Lutz: Ignaz von Döllingers Abhandlung: Beiträge zur Entwicklung des menschlichen Gehirns (1814) und ihre Bedeutung für die Geschichte der Hirnforschung. Medizinische Dissertation Würzburg 1920.
Normdaten (Person): GND: 118680048 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n84052189 | VIAF: 77109929 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Döllinger, Ignaz
ALTERNATIVNAMEN Döllinger, Johann Ignaz Joseph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner
GEBURTSDATUM 24. Mai 1770
GEBURTSORT Bamberg
STERBEDATUM 14. Januar 1841
STERBEORT München

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 22:57

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Mediziner Ignaz Christoph Dollinger Fur den Theologen Dollinger siehe Ignaz von Dollinger Ignaz Christoph Dollinger latinisiert Ignatius C Doellinger 24 Mai 1770 in Bamberg 14 Januar 1841 in Munchen war ein deutscher Mediziner und Professor fur Anatomie und Physiologie Er war Hochschullehrer in Bamberg Wurzburg und Munchen Nebenbei betatigte er sich auch als Florist und Bryologe Ignaz Dollinger OlgemaldeGrab von Ignaz Dollinger auf dem Alten Sudlichen Friedhof in MunchenLebenIgnaz Dollingers Vater Johann Joseph Ignaz Dollinger 1721 1800 war ein Physiologe und Pathologe aus Hildesheim der in Wurzburg unter dem Juliusspital Arzt und Medizinprofessor 1718 1779 1752 mit einer medizinischen Dissertation uber die Auswirkungen des Zorns Effectus irae medice consideratae in Wurzburg promoviert wurde ab 1765 als Arzt Landphysicus des Juliusspitals in Wurzburg praktizierte 1769 in Bamberg Stadtphysikus Hofrat und furstbischoflicher Leibarzt und 1769 berufen ab 1770 Professor der Medizin dort war Ignaz Dollingers gleichnamiger Sohn der spatere Priester und Kirchenhistoriker Ignaz von Dollinger wurde am 28 Februar 1799 in Bamberg geboren Ignaz Dollinger auch Doellinger begann sein Studium in seiner Heimatstadt Bamberg und setzte es dann in Wurzburg unter anderem bei Carl Caspar von Siebold mit Unterstutzung des Furstbischofs in Wien bei Georg Prochaska und in Pavia bei Johann Peter Frank und Antonio Scarpa fort Er kehrte dann zunachst nach Bamberg zuruck 1787 hatte er in Bamberg zunachst die philosophische Doktorwurde erworben Kurz nach seiner medizinischen Promotion im Jahr 1794 war er in Bamberg zunachst als Armenarzt tatig Im gleichen Jahr wurde er dann ausserordentlicher Professor 1796 schliesslich ordentlicher Professor fur theoretische Medizin Physiologie und Pathologie an der Universitat Bamberg bis zu deren Schliessung 1803 Im Jahre 1803 erhielt er als Nachfolger des Stadtarmenarztes Physiologen Klinikers und Naturphilosophen Johann Joseph Domling 1771 1803 einen wohl auch vom damaligen Oberarzt Friedrich Wilhelm von Hoven unterstutzten Ruf als Professor fur Physiologie und nach Stellung eines eigenen Antrags provisorisch 1804 als Nachfolger fur Johann Friedrich Fuchs einen als Professor fur Anatomie an die Universitat Wurzburg In Wurzburg wo er dann von 1805 und 1811 erneuert durch den Grossherzog Ferdinand von Toskana definitiv bis 1823 als Professor fur Anatomie wirkte war er der erste Fachvertreter der Vergleichenden Anatomie Spatestens ab 1807 gab es immer wieder Reibereien mit dem dort seit 1799 anatomische Vorlesungen und Kurse abhaltenden Prosektor Franz Caspar Hesselbach sowie mit dessen Sohn Adam Kaspar Hesselbach In Wurzburg wo er in seiner Privatwohnung am Fischmarkt anatomische Praparierubungen abhielt liess er fur seine anatomischen und embryologischen Untersuchungen sowie fur die Forschungen von Pander und d Alton an Huhnereiern das erste Mikroskop anschaffen dessen Funktionsfahigkeit er mit Hilfe von Joseph Fraunhofer noch verbessern konnte Sein reges wissenschaftliches Handeln brachte ihm eine Reihe von Schulern ein so etwa Lorenz Oken Christian Heinrich Pander und Karl Ernst von Baer Johann Lukas Schonlein war mit seiner Arbeit zur vergleichenden Anatomie des Gehirns Doktorand Dollingers der als Privatdozent dann Pathologievorlesungen unter Dollinger abhielt ebenso wie Jager und Der Anatom und Kunstler Joseph Eduard d Alton beteiligte sich in Wurzburg an den entwicklungsgeschichtlichen Arbeiten Panders indem er nicht nur die Kupfertafeln zu dessen Werk uber die Entwicklung des Huhns schuf Dollinger war auch Doktorvater des spateren Japanforschers Philipp Franz von Siebold welcher als Student ab 1817 zeitweise in Dollingers Wurzburger Wohnung im Ruckermainhof an der heutigen Karmelitenstrasse 20 wohnte Das Anatomische Theater des Juliusspitals liess Dollinger umbauen und zweckdienlicher gestalten Sein Nachfolger in Wurzburg wurde Carl Friedrich Heusinger Im Jahr 1816 wurde Dollinger zum Mitglied der Leopoldina gewahlt und erhielt dort den Beinamen Eustachius I 1823 nahm Dollinger berufen am 23 Oktober von der Akademie der Wissenschaften eine Professur fur Anatomie und Physiologie an der Medizinischen Schule in Munchen an und wechselte 1826 an die Anatomie der Universitat als diese von Landshut nach Munchen verlegt worden war Ab 1819 war er korrespondierendes und seit 1823 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen GrabstatteDie Grabstatte von Dollinger der an Magenkrebs starb befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Mauer Links Platz 241 bei Graberfeld 11 Standort 48 128027777778 11 566361111111 In diesem Grab liegt auch sein bekannter Sohn der Theologe Ignaz von Dollinger dessen Buste das Grabmal ziert Wissenschaftliche LeistungenDollinger besass eine umfangreiche Allgemeinbildung war ein Meister der anatomischen Technik und einer der ersten der zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Bedeutung des Mikroskops fur die medizinische Forschung erkannte und seine Schuler am Mikroskop ausbildete Die Bedeutung Dollingers liegt in den Verdiensten die er sich um die Embryologie und die vergleichende Anatomie damals Zootomie genannt erwarb Sie basiert auf seinen Erkenntnisse in allen Gebieten der Morphologie und Physiologie Er fasste die Medizin als Naturwissenschaft auf Als Beispiel seien hier seine Abhandlungen uber den Blutkreislauf die Absonderungsvorgange und die erste Anlage des Embryo erwahnt Wurzburg verdankt ihm die Grundung einer und eine Blute seiner medizinischen Fakultat Unter Dollinger und Carl Friedrich von Marcus erlebte die physiologisch anatomische Schule in Wurzburg eine erste Blutezeit die erst wieder mit Franz von Rinecker eine Wiederbelebung erfuhr Schriften Auswahl Uber die Metamorphose der Erd und Steinarten aus der Kieselreihe Erlangen 1803 Google Books Grundriss der Naturlehre des menschlichen Organismus Zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen Bamberg und Wurzburg 1805 Google 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Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 48 838 und ofter Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 48 50 und 794 Robert Herrlinger Dollinger Ignaz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 20 f Digitalisat Werner E Gerabek Der Physiologieprofessor und Stadtarmenarzt Johann Joseph Domling 1771 1803 ein fast vergessener Pionier der romantischen Heilkunden In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 22 2003 S 21 29 hier insbesondere S 26 27 Henning Barmig Die Personalbibliographien der an der Medizinischen Fakultat der Alma Mater Julia zu Wurzburg von 1582 bis 1803 lehrenden Professoren mit biographischen Angaben Medizinische Dissertation Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1969 S 77 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 120 412 413 416 420 und 573 Philipp Franz von Walther 1841 S 85 f Andreas Mettenleiter 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Bedeutung des Juliusspitals fur die Entwicklung der Inneren Medizin In Das Juliusspital Wurzburg in Vergangenheit und Gegenwart Festschrift aus Anlass der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16 Juli 1953 Hrsg vom Oberpflegeamt des Juliusspitals Wurzburg 1953 S 14 24 hier S 23 Vgl Hermann Lutz Ignaz von Dollingers Abhandlung Beitrage zur Entwicklung des menschlichen Gehirns 1814 und ihre Bedeutung fur die Geschichte der Hirnforschung Medizinische Dissertation Wurzburg 1920 Normdaten Person GND 118680048 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n84052189 VIAF 77109929 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dollinger IgnazALTERNATIVNAMEN Dollinger Johann Ignaz JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 24 Mai 1770GEBURTSORT BambergSTERBEDATUM 14 Januar 1841STERBEORT Munchen

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