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Als Indifferenzgeschäft wird in der Bankbetriebslehre und im Bankwesen eine Produktgruppe von Finanzprodukten bezeichnet

Indifferenzgeschäft

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Als Indifferenzgeschäft wird in der Bankbetriebslehre und im Bankwesen eine Produktgruppe von Finanzprodukten bezeichnet, bei denen Kreditinstitute Bankgebühren vereinnahmen.

Allgemeines

Jedes Bankgeschäft lässt sich einer der drei Kategorien zuordnen, dem Zinsgeschäft, Finanzkommissionsgeschäft oder Indifferenzgeschäft. Letzterem wird eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Dienstleistungen zugerechnet, deren Entgelt in einer Stückgebühr besteht. Bei indifferenten Bankgeschäften gewähren die Kreditinstitute weder Kredit noch nehmen sie Bankguthaben an. Sie werden insbesondere im Rahmen der Allfinanz in erheblichem Umfang als Dienstleistungsunternehmen tätig (Indifferenzgeschäfte).

Geschichte

Ersichtlich zum ersten Mal tauchte der Begriff der indifferenten Bankgeschäfte 1910 auf. 1911 erwähnte ihn Eugen Philippovich von Philippsberg im Rahmen der Volkswirtschaftslehre, 1923 folgte Johannes Conrad.Georg Obst definierte diese 1923 als Geschäfte ohne Kredit von einer Bank oder ohne Kredit an eine Bank. Im Jahre 1926 erwähnten ihn zwei Publikationen.Melchior Palyi ging 1933 auf die indifferenten Bankgeschäfte ausführlich ein. Sie sind Geschäfte ohne Risiko für die Banken.Wilhelm Kalveram teilte die Indifferenzgeschäfte in „Wertübertragungen“ (Zahlungsverkehr), „Wertumwandlungen“ (An- und Verkauf von Devisen, Edelmetallhandel, Effekten, Sorten), „Wertverwaltung“ (Depotgeschäft) und „Wertaufbewahrung“ (Bankschließfach). Da sie weder Aktiv- noch Passivgeschäfte darstellten, seien sie indifferente Bankgeschäfte.

Einteilung

In der Bankbetriebslehre wird folgende Einteilung vorgenommen:

Kategorie Produktgruppe Bankgeschäfte Preis
Zinsgeschäft Aktivgeschäft






Passivgeschäft
Kreditgeschäfte:
Geldleihe: Anschaffungskredit, Bau- und Immobilienfinanzierung, Dispositionskredit, Konsumkredit, Lombardkredit
Unternehmensfinanzierung:
Investitionskredit, Kontokorrentkredit
Corporate Finance: Emissionsgeschäft, Konsortialkredite
Kommunalkredite
Kreditleihe: Avalkredite, Akkreditive
Einlagengeschäft:
Sichteinlagen, befristete Einlagen, Spareinlagen, Spar(kassen)briefe
Kreditzinsen, Sollzinsen, Überziehungszinsen






Habenzinsen
Finanzkommissionsgeschäft Effektengeschäft Wertpapierdepotgeschäft, Wertpapierhandel, Wertpapierorders Provisionen
Indifferenzgeschäft Zahlungsverkehr



Beratung
Inkassogeschäft
bargeldloser Zahlungsverkehr:
Inlandszahlungsverkehr, Auslandszahlungsverkehr
Barauszahlungen, Bareinzahlungen
Verwahrungsgeschäft: Bankschließfach
Anlageberatung, Financial advisory, Financial Engineering
Dokumenteninkasso
Bankgebühren: Bearbeitungsgebühren,
Buchungspostengebühren, Depotgebühren, Kontoführungsgebühren

Beratungsgebühren
Inkassogebühren

Das Zinsgeschäft setzt sich aus dem Passivgeschäft (Bankguthaben jeder Art) und dem Aktivgeschäft (Kreditgeschäft) zusammen. Im Passivgeschäft erhält der Kunde einen Habenzins auf seine Geldanlagen, der niedriger ist als der Kreditzins, den Kreditinstituten bei Kapitalnachfrage auf dem Kapitalmarkt bezahlen müssten. Im Hinblick darauf wird der Bankenmarkt mit Bankkunden als Primärmarkt, der Kapitalmarkt als Sekundärmarkt bezeichnet. Im Aktivgeschäft zahlt der Kreditnehmer einen Kreditzins auf seine Kreditschuld, der höher ist als der Zins, den die Bank bei Kreditvergabe am Kapitalmarkt erhalten würde. Die Banken erhalten am Kapitalmarkt im Regelfall günstigere Zinskonditionen, weil sie die betragsmäßig höheren Geschäfte abschließen und weil sie eine gute bis sehr gute Bonität nachweisen können.

Zahlungsverkehr kann zwar durch das Zinsgeschäft oder das Finanzkommissionsgeschäft ausgelöst werden, doch hauptsächlich dient er der Zahlung zwischen Zahlungspflichtigem und Zahlungsempfänger. Jede Art der Bankberatung (Anlageberatung, Financial advisory, Financial Engineering) gehört zu den Indifferenzgeschäften.

Wirtschaftliche Aspekte

„Indifferent“ (lateinisch indifferens, „unbestimmt“, „weder das eine noch das andere“) bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese Bankgeschäfte weder dem Kreditgeschäft oder dem Einlagengeschäft noch dem Kommissionsgeschäft zuzuordnen sind. Letzteres wird zuweilen auch zu den indifferenten Bankgeschäften gezählt. Indifferente Bankgeschäfte haben die Besonderheit, dass sie sich unmittelbar nicht in einer Bilanzposition niederschlagen und deshalb keine Bilanzwirksamkeit entfalten. Große Teile des Investment-Banking und vom Corporate Finance sind indifferente Geschäfte, bei denen die Kreditinstitute eine Informationstransformation vornehmen, also beratend tätig sind.

In der Bankkalkulation gehören die vereinnahmten Gebühren folglich zu den Betriebserlösen der Betriebssphäre.

Einzelnachweise

  1. Erich Priewasser, Bankbetriebslehre, 1994, S. 352
  2. Jürgen Krumnow/Ludwig Gramlich (Hrsg.), Gabler Bank-Lexikon: Bank – Börse – Finanzierung, 2020, S. 855
  3. Deutscher Verband für das Kaufmännische Unterrichtswesen (Hrsg.), Zeitschrift für das gesamte kaufmännische Unterrichtswesen, Bände 13 – 14, 1910, S. 230
  4. Eugen von Philippovich, Grundriss der politischen Ökonomie, Band 1, S. 329
  5. Johannes Conrad, Grundriss zum Studium der politischen Ökonomie, Teil 1, 1923, S. 215
  6. Georg Obst, Das Bankgeschäft, Band 2, 1923, S. 73
  7. Robert Deumer, Die Verstaatlichung des Kredits, 1926, S. 52
  8. Farkas Heller, Nationalökonomie (Theorie und Geschichte), 1926, S. 76
  9. Melchior Palyi/Paul Quittner, Handwörterbuch des Bankwesens, 1933, S. 70
  10. Droemer Knaur (Hrsg.), Knaurs Konversations-Lexikon, 1934, S. 641
  11. Wilhelm Kalveram, Bankbetriebslehre, Teil I, 1950, S. 15
  12. Erich Priewasser, Bankbetriebslehre, 1994, S. 399
  13. Ursula Hermann, Knaurs etymologisches Lexikon, 1983, S. 212; ISBN 3426260743
  14. Beat Hotz-Hart/Daniel Schmucki/Patrick Dämmler, Volkswirtschaftslehre der Schweiz, 2006, S. 457; ISBN 978-3728135247
  15. Martin Keller, Die Organisation der Bank: Ein Beitrag zur praktisch betriebswirtschaftlichen Organisationslehre, 1954, S. 13
  16. Joachim Storck, Mergers & Acquisitions, 1993, S. 165

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 28 Jun 2025 / 06:24

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Als Indifferenzgeschaft wird in der Bankbetriebslehre und im Bankwesen eine Produktgruppe von Finanzprodukten bezeichnet bei denen Kreditinstitute Bankgebuhren vereinnahmen AllgemeinesJedes Bankgeschaft lasst sich einer der drei Kategorien zuordnen dem Zinsgeschaft Finanzkommissionsgeschaft oder Indifferenzgeschaft Letzterem wird eine Vielzahl hochst unterschiedlicher Dienstleistungen zugerechnet deren Entgelt in einer Stuckgebuhr besteht Bei indifferenten Bankgeschaften gewahren die Kreditinstitute weder Kredit noch nehmen sie Bankguthaben an Sie werden insbesondere im Rahmen der Allfinanz in erheblichem Umfang als Dienstleistungsunternehmen tatig Indifferenzgeschafte GeschichteErsichtlich zum ersten Mal tauchte der Begriff der indifferenten Bankgeschafte 1910 auf 1911 erwahnte ihn Eugen Philippovich von Philippsberg im Rahmen der Volkswirtschaftslehre 1923 folgte Johannes Conrad Georg Obst definierte diese 1923 als Geschafte ohne Kredit von einer Bank oder ohne Kredit an eine Bank Im Jahre 1926 erwahnten ihn zwei Publikationen Melchior Palyi ging 1933 auf die indifferenten Bankgeschafte ausfuhrlich ein Sie sind Geschafte ohne Risiko fur die Banken Wilhelm Kalveram teilte die Indifferenzgeschafte in Wertubertragungen Zahlungsverkehr Wertumwandlungen An und Verkauf von Devisen Edelmetallhandel Effekten Sorten Wertverwaltung Depotgeschaft und Wertaufbewahrung Bankschliessfach Da sie weder Aktiv noch Passivgeschafte darstellten seien sie indifferente Bankgeschafte EinteilungIn der Bankbetriebslehre wird folgende Einteilung vorgenommen Kategorie Produktgruppe Bankgeschafte PreisZinsgeschaft Aktivgeschaft Passivgeschaft Kreditgeschafte Geldleihe Anschaffungskredit Bau und Immobilienfinanzierung Dispositionskredit Konsumkredit Lombardkredit Unternehmensfinanzierung Investitionskredit Kontokorrentkredit Corporate Finance Emissionsgeschaft Konsortialkredite Kommunalkredite Kreditleihe Avalkredite Akkreditive Einlagengeschaft Sichteinlagen befristete Einlagen Spareinlagen Spar kassen briefe Kreditzinsen Sollzinsen Uberziehungszinsen HabenzinsenFinanzkommissionsgeschaft Effektengeschaft Wertpapierdepotgeschaft Wertpapierhandel Wertpapierorders ProvisionenIndifferenzgeschaft Zahlungsverkehr Beratung Inkassogeschaft bargeldloser Zahlungsverkehr Inlandszahlungsverkehr Auslandszahlungsverkehr Barauszahlungen Bareinzahlungen Verwahrungsgeschaft Bankschliessfach Anlageberatung Financial advisory Financial Engineering Dokumenteninkasso Bankgebuhren Bearbeitungsgebuhren Buchungspostengebuhren Depotgebuhren Kontofuhrungsgebuhren Beratungsgebuhren Inkassogebuhren Das Zinsgeschaft setzt sich aus dem Passivgeschaft Bankguthaben jeder Art und dem Aktivgeschaft Kreditgeschaft zusammen Im Passivgeschaft erhalt der Kunde einen Habenzins auf seine Geldanlagen der niedriger ist als der Kreditzins den Kreditinstituten bei Kapitalnachfrage auf dem Kapitalmarkt bezahlen mussten Im Hinblick darauf wird der Bankenmarkt mit Bankkunden als Primarmarkt der Kapitalmarkt als Sekundarmarkt bezeichnet Im Aktivgeschaft zahlt der Kreditnehmer einen Kreditzins auf seine Kreditschuld der hoher ist als der Zins den die Bank bei Kreditvergabe am Kapitalmarkt erhalten wurde Die Banken erhalten am Kapitalmarkt im Regelfall gunstigere Zinskonditionen weil sie die betragsmassig hoheren Geschafte abschliessen und weil sie eine gute bis sehr gute Bonitat nachweisen konnen Zahlungsverkehr kann zwar durch das Zinsgeschaft oder das Finanzkommissionsgeschaft ausgelost werden doch hauptsachlich dient er der Zahlung zwischen Zahlungspflichtigem und Zahlungsempfanger Jede Art der Bankberatung Anlageberatung Financial advisory Financial Engineering gehort zu den Indifferenzgeschaften Wirtschaftliche Aspekte Indifferent lateinisch indifferens unbestimmt weder das eine noch das andere bedeutet in diesem Zusammenhang dass diese Bankgeschafte weder dem Kreditgeschaft oder dem Einlagengeschaft noch dem Kommissionsgeschaft zuzuordnen sind Letzteres wird zuweilen auch zu den indifferenten Bankgeschaften gezahlt Indifferente Bankgeschafte haben die Besonderheit dass sie sich unmittelbar nicht in einer Bilanzposition niederschlagen und deshalb keine Bilanzwirksamkeit entfalten Grosse Teile des Investment Banking und vom Corporate Finance sind indifferente Geschafte bei denen die Kreditinstitute eine Informationstransformation vornehmen also beratend tatig sind In der Bankkalkulation gehoren die vereinnahmten Gebuhren folglich zu den Betriebserlosen der Betriebssphare EinzelnachweiseErich Priewasser Bankbetriebslehre 1994 S 352 Jurgen Krumnow Ludwig Gramlich Hrsg Gabler Bank Lexikon Bank Borse Finanzierung 2020 S 855 Deutscher Verband fur das Kaufmannische Unterrichtswesen Hrsg Zeitschrift fur das gesamte kaufmannische Unterrichtswesen Bande 13 14 1910 S 230 Eugen von Philippovich Grundriss der politischen Okonomie Band 1 S 329 Johannes Conrad Grundriss zum Studium der politischen Okonomie Teil 1 1923 S 215 Georg Obst Das Bankgeschaft Band 2 1923 S 73 Robert Deumer Die Verstaatlichung des Kredits 1926 S 52 Farkas Heller Nationalokonomie Theorie und Geschichte 1926 S 76 Melchior Palyi Paul Quittner Handworterbuch des Bankwesens 1933 S 70 Droemer Knaur Hrsg Knaurs Konversations Lexikon 1934 S 641 Wilhelm Kalveram Bankbetriebslehre Teil I 1950 S 15 Erich Priewasser Bankbetriebslehre 1994 S 399 Ursula Hermann Knaurs etymologisches Lexikon 1983 S 212 ISBN 3426260743 Beat Hotz Hart Daniel Schmucki Patrick Dammler Volkswirtschaftslehre der Schweiz 2006 S 457 ISBN 978 3728135247 Martin Keller Die Organisation der Bank Ein Beitrag zur praktisch betriebswirtschaftlichen Organisationslehre 1954 S 13 Joachim Storck Mergers amp Acquisitions 1993 S 165

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