Die Kommende Münchenbuchsee in der Gemeinde Münchenbuchsee im Kanton Bern war 1180 1528 29 die älteste Kommende des Joha
Johanniterkommende Münchenbuchsee

Die Kommende Münchenbuchsee in der Gemeinde Münchenbuchsee im Kanton Bern war 1180–1528/29 die älteste Kommende des Johanniterordens in der Schweiz. In der internen Verwaltungsordnung des Johanniterordens gehörte Münchenbuchsee zum Grosspriorat Deutschland.
Geschichte
1180 stiftete der kinderlose Cuno von Buchsee mit Zustimmung seiner Frau Berta von Frohburg und seinem Miterben Heinrich von Buchsee dem Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem die Dörfer Münchenbuchsee samt seinem Stammsitz, Wankdorf und Worblaufen sowie Rebberge in Nugerol und Montigel zur Errichtung eines Spitals. Die Stiftung wurde 1192 durch Papst Alexander III. bestätigt. Adelige und Notable der Stadt Bern vermachten dem Spital darauf weitere Güter. Im Jahr 1241 etwa schenkte der bernische Schultheiss Peter von Bubenberg Güter zu Wiler, Dürrenberg, Zinslisberg, Murzelen und Möriswil. Die Spitalstiftung wurde 1256 in eine Johanniterkommende umgewandelt. 1329 wurde diese ins bernische Burgrecht aufgenommen. Während der Reformation übergab der letzte Komtur Peter von Englisberg die Kommende der Stadt Bern und erhielt stattdessen das Schloss Bremgarten als Wohnsitz. Die Vögte der Stadt Bern bezogen darauf die Kommende als Amtshaus.
Die als Freibezirk ummauerte Kommende umfasste die Burg Buchsee, einen Komtureitrakt mit Konventhaus und Komturhaus sowie eine Kirche. Dazu kamen ein Gästehaus und Ökonomiegebäude. Nach der Säkularisation wurde das Komturhaus zum Pfarrhaus, das Konventshaus zum Kornmagazin und die übrigen Gebäude dienten der Landvogtei. Im 17. Jahrhundert wurde anstelle der Burg ein neues Landvogteischloss (Schloss Münchenbuchsee) errichtet. Im 19. Jh. dienten Teile der Kommende als Schule.
Als Heinrich Pestalozzi 1804 im Zuge der neuen Mediationsverfassung das Schloss Burgdorf mit seinem pädagogischen Institut räumen musste, da dieses vom neuen Berner Oberamtmann beansprucht wurde, wies ihm der Kanton Bern als neue Unterkunft für sein Institut das Schloss in der Kommende Münchenbuchsee zu. Gleichzeitig vereinigte Pestalozzi seine Institution organisatorisch mit der Erziehungsanstalt des Berner Patriziers Philipp Emanuel von Fellenberg, der im nahen Hofwil eine «pädagogische Provinz» (Goethe) aufgebaut hatte. Fellenberg und Pestalozzi hatten aber in vielerlei Hinsicht divergierende Vorstellungen, weshalb sie sich sehr bald überwarfen und sich Pestalozzi zurückzog, um in der Waadt (Yverdon) neu zu beginnen. Aber auch Pestalozzis Lehrer, die mit den Kindern in Münchenbuchsee geblieben waren, gerieten in Konflikt mit Fellenberg, weshalb sie im Herbst 1804 mit den Kindern Münchenbuchsee wieder verliessen und sich Pestalozzi in Yverdon anschlossen. 1833 bis 1884 betrieb der Kanton Bern in der Kommende ein Lehrerseminar, ab 1890 eine Knaben-Taubstummenanstalt, die bis heute als (HSM, vormals Kantonale Sprachheilschule) «im Johanniterkloster» besteht.
Liste der Komturen
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Literatur
- Hermann von Fischer: Restaurierung der ehemaligen Johanniterkomturei Münchenbuchsee BE. In: (Das) Werk, Band 55 (1968), S. 164–166.
- Egbert Friedrich von Mülinen: Der Johanniter- oder Maltheserorden, seine Schicksale, Verfassung und seine Niederlassungen in der Schweiz, speziell das Johanniterhaus Buchsee (Münchenbuchsee). Bern 1868. doi:10.5169/seals-370729
- Wolfgang Friedrich von Mülinen: Johann von Ow, Herrenmeister des Johanniterordens. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst- und Altertumskunde. 5, 1909, 1, 31, doi:10.5169/seals-178728
- Margrit Wick-Werder: Münchenbuchsee BE (Johanniter). In: Die Johanniter, die Templer, der Deutsche Orden, die Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz. Helvetia Sacra (HS), Bd. IV/7, S. 383–404. Basel 2006. ISBN 978-3-7965-2153-9
- Marco Zimmermann: Kirche und ehemalige Johanniterkommende Münchenbuchsee. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 782/783, Serie 79). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2005, ISBN 978-3-85782-782-2.
Siehe auch
- Liste der Kulturgüter in Münchenbuchsee
Weblinks
- Pädagogisches Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee
Einzelnachweise
- Staatsarchiv Bern
- Staatsarchiv Bern
Koordinaten: 47° 1′ 18,2″ N, 7° 26′ 54,8″ O; CH1903: 600755 / 207854
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kommende Munchenbuchsee in der Gemeinde Munchenbuchsee im Kanton Bern war 1180 1528 29 die alteste Kommende des Johanniterordens in der Schweiz In der internen Verwaltungsordnung des Johanniterordens gehorte Munchenbuchsee zum Grosspriorat Deutschland Munchenbuchsee Komturhaus heute Pfarrhaus Geschichte1180 stiftete der kinderlose Cuno von Buchsee mit Zustimmung seiner Frau Berta von Frohburg und seinem Miterben Heinrich von Buchsee dem Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem die Dorfer Munchenbuchsee samt seinem Stammsitz Wankdorf und Worblaufen sowie Rebberge in Nugerol und Montigel zur Errichtung eines Spitals Die Stiftung wurde 1192 durch Papst Alexander III bestatigt Adelige und Notable der Stadt Bern vermachten dem Spital darauf weitere Guter Im Jahr 1241 etwa schenkte der bernische Schultheiss Peter von Bubenberg Guter zu Wiler Durrenberg Zinslisberg Murzelen und Moriswil Die Spitalstiftung wurde 1256 in eine Johanniterkommende umgewandelt 1329 wurde diese ins bernische Burgrecht aufgenommen Wahrend der Reformation ubergab der letzte Komtur Peter von Englisberg die Kommende der Stadt Bern und erhielt stattdessen das Schloss Bremgarten als Wohnsitz Die Vogte der Stadt Bern bezogen darauf die Kommende als Amtshaus Die als Freibezirk ummauerte Kommende umfasste die Burg Buchsee einen Komtureitrakt mit Konventhaus und Komturhaus sowie eine Kirche Dazu kamen ein Gastehaus und Okonomiegebaude Nach der Sakularisation wurde das Komturhaus zum Pfarrhaus das Konventshaus zum Kornmagazin und die ubrigen Gebaude dienten der Landvogtei Im 17 Jahrhundert wurde anstelle der Burg ein neues Landvogteischloss Schloss Munchenbuchsee errichtet Im 19 Jh dienten Teile der Kommende als Schule Schloss Munchenbuchsee Als Heinrich Pestalozzi 1804 im Zuge der neuen Mediationsverfassung das Schloss Burgdorf mit seinem padagogischen Institut raumen musste da dieses vom neuen Berner Oberamtmann beansprucht wurde wies ihm der Kanton Bern als neue Unterkunft fur sein Institut das Schloss in der Kommende Munchenbuchsee zu Gleichzeitig vereinigte Pestalozzi seine Institution organisatorisch mit der Erziehungsanstalt des Berner Patriziers Philipp Emanuel von Fellenberg der im nahen Hofwil eine padagogische Provinz Goethe aufgebaut hatte Fellenberg und Pestalozzi hatten aber in vielerlei Hinsicht divergierende Vorstellungen weshalb sie sich sehr bald uberwarfen und sich Pestalozzi zuruckzog um in der Waadt Yverdon neu zu beginnen Aber auch Pestalozzis Lehrer die mit den Kindern in Munchenbuchsee geblieben waren gerieten in Konflikt mit Fellenberg weshalb sie im Herbst 1804 mit den Kindern Munchenbuchsee wieder verliessen und sich Pestalozzi in Yverdon anschlossen 1833 bis 1884 betrieb der Kanton Bern in der Kommende ein Lehrerseminar ab 1890 eine Knaben Taubstummenanstalt die bis heute als HSM vormals Kantonale Sprachheilschule im Johanniterkloster besteht Liste der KomturenHeinricus 1237 Heinrich von Toggenburg 1254 1257 Heinrich Piscator 1257 1262 Peter von Hochdorf 1264 Degenhard 1267 1297 Hoeyer 1279 Burkart von Lubistorf 1281 1284 Heinrich von Leonegg 1285 1292 Burkard von Schwanden 1298 1308 Kuno von Falkenstein 1310 Heinrich von Rumligen 1310 Erbo von Rumersheim 1312 Hugo von Diessenhofen 1316 1323 Berchtold Viztum 1323 1324 Hugo von Offenburg 1331 1339 Peter von Kienberg 1340 1349 Konrad von Lindnach 1350 1362 Dietrich von Keppenbach 1363 1364 Egidius von Keppenbach 1375 1391 Markwart von Buttikon 1382 Stephan Guttuerer 1386 Hesso Schlegelholz 1387 Johannes von Ow 1396 1407 Konrad von Gengenbach 1420 1421 Hugo von Montfort 1427 Egidius Wolf 1439 1446 Johannes von Ow 1449 1481 Jakob von Ryffenberg 1482 1486 Albrecht von Nuneck 1488 1496 Peter Stolz 1498 1503 Peter von Englisberg 1505 1529LiteraturHermann von Fischer Restaurierung der ehemaligen Johanniterkomturei Munchenbuchsee BE In Das Werk Band 55 1968 S 164 166 Egbert Friedrich von Mulinen Der Johanniter oder Maltheserorden seine Schicksale Verfassung und seine Niederlassungen in der Schweiz speziell das Johanniterhaus Buchsee Munchenbuchsee Bern 1868 doi 10 5169 seals 370729 Wolfgang Friedrich von Mulinen Johann von Ow Herrenmeister des Johanniterordens In Blatter fur bernische Geschichte Kunst und Altertumskunde 5 1909 1 31 doi 10 5169 seals 178728 Margrit Wick Werder Munchenbuchsee BE Johanniter In Die Johanniter die Templer der Deutsche Orden die Lazariter und Lazariterinnen die Pauliner und die Serviten in der Schweiz Helvetia Sacra HS Bd IV 7 S 383 404 Basel 2006 ISBN 978 3 7965 2153 9 Marco Zimmermann Kirche und ehemalige Johanniterkommende Munchenbuchsee Schweizerische Kunstfuhrer Nr 782 783 Serie 79 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2005 ISBN 978 3 85782 782 2 Siehe auchListe der Kulturguter in MunchenbuchseeWeblinksCommons Johanniterkommende Munchenbuchsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Padagogisches Zentrum fur Horen und Sprache MunchenbuchseeEinzelnachweiseStaatsarchiv Bern Staatsarchiv Bern 47 021732 7 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