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Jüdische Ethik

Grundlegend für die jüdische Ethik sind die Tora, der Talmud – besonders die in ihm enthaltenen Pirke Avot (siehe unten) – sowie die Halacha, ein seit 1500 Jahren stetig weiterentwickeltes Korpus von rabbinischen Aussagen. Bis heute wird die jüdische Ethik durch Aussagen von Rabbinern der verschiedenen Richtungen des Judentums weiterentwickelt.
Talmudische Ethik
Die Stelle aus Levitikus (3. Mose 19,18 EU), die in christlichen Kreisen oftmals so zitiert wird: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, enthält nach allgemein jüdischer Auffassung die wichtigste Lebensregel bzw. die Essenz der Religion und ist auf jede menschliche Beziehung und jeden Menschen anwendbar. Näher beim hebräischen Urtext wäre allerdings die Übersetzung: „Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du“. Weite Teile des Talmud und auch vieles in der Tora sind Erläuterungen zur konkreten Umsetzung dieser Nächstenliebe. Hillel hat dieses Gebot in den Satz gefasst: „Was dir verhasst ist, tue auch deinem Nächsten nicht“ und erklärt, dass dieser Satz das ganze Gesetz enthalte und alles andere nur der Kommentar zu diesem Grundprinzip der Torah sei.
Der bekannteste rabbinische Text im Zusammenhang mit Ethik ist der Traktat Avot bzw. Pirkej Avot d. h. Sprüche der Väter aus der Mischna. Dies ist eine Zusammenstellung von Aussprüchen verschiedener jüdischer Gelehrten in sechs Kapiteln. Bekannt ist zum Beispiel der Ausspruch von Hillel im ersten Kapitel: Wenn ich nicht für mich bin, wer ist für mich? Und bin ich nur für mich, was bin ich? Und wenn nicht jetzt, wann denn? Der Beginn des vierten Kapitels lautet: Der Sohn von Soma sagt: Wer ist ein Weiser? Wer von jedem Menschen lernt. Wer ist ein Held? Wer seinen Trieb beherrscht (d. h. sich selbst beherrscht). Wer ist reich? Wer sich an seinem Anteil freut. Wer wird geehrt? Wer andere Menschen ehrt.
Allgemeines
Die jüdische Ethik ist ein zentraler Teil der jüdischen Philosophie. Es finden sich Aussagen von modernen Rabbinern zu Themen wie Homosexualität, Gleichberechtigung, Geburtenkontrolle, künstliche Befruchtung, Verhalten von Soldaten im Krieg, schwersten Verlusterlebnissen, Sterbehilfe, Suizid und anderem. Jedoch lässt sich in den betreffenden Äußerungen keine allgemeine „jüdische Meinung“ erkennen. Jede der jüdischen Richtungen hat ihre eigenen Ansichten zu diesen Themen. Nach liberal jüdischer Auffassung sind ethische Gebote zeitlos, rituelle Vorschriften müssen hingegen den aktuell herrschenden Bedingungen angepasst werden, was auch zu Änderungen in der Halacha führen kann.
Siehe auch
- Noachidische Gesetze
- Theologische Ethik
- Islamische Ethik
Literatur
- Moritz Lazarus, Die Ethik des Judenthums Bd. 1 ,Kauffmann, Frankfurt am Main 1904.
- Moritz Lazarus, Die Ethik des Judenthums Bd. 2 aus dem Nachlass Hrsg. J. Winter und Augustin Wünsche, Kauffman Frankfurt 1911.
- Zentralrat der Juden in Deutschland (Hrsg.), Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund (Hrsg.), ,Lehre mich, Ewiger, Deinen Weg‘ – Ethik im Judentum, Hentrich & Hentrich, Berlin 2015. ISBN 978-3-95565-106-0
Weblinks
- Jüdische Ethik: Maimonides - ein „jüdischer Aristoteles“ - und erster Sozialarbeiter des Mittelalters? von Susanne Zeller
Einzelnachweise
- Pentateuch und Haftaroth. Hebräischer Text und deutsche Übersetzung. Mit Kommentar von Dr. Joseph Hermann Hertz. Dritter Band: Leviticus, 2. 203. Morascha, Zürich 1984.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Grundlegend fur die judische Ethik sind die Tora der Talmud besonders die in ihm enthaltenen Pirke Avot siehe unten sowie die Halacha ein seit 1500 Jahren stetig weiterentwickeltes Korpus von rabbinischen Aussagen Bis heute wird die judische Ethik durch Aussagen von Rabbinern der verschiedenen Richtungen des Judentums weiterentwickelt Talmudische EthikDie Stelle aus Levitikus 3 Mose 19 18 EU die in christlichen Kreisen oftmals so zitiert wird Liebe deinen Nachsten wie dich selbst enthalt nach allgemein judischer Auffassung die wichtigste Lebensregel bzw die Essenz der Religion und ist auf jede menschliche Beziehung und jeden Menschen anwendbar Naher beim hebraischen Urtext ware allerdings die Ubersetzung Liebe deinen Nachsten denn er ist wie du Weite Teile des Talmud und auch vieles in der Tora sind Erlauterungen zur konkreten Umsetzung dieser Nachstenliebe Hillel hat dieses Gebot in den Satz gefasst Was dir verhasst ist tue auch deinem Nachsten nicht und erklart dass dieser Satz das ganze Gesetz enthalte und alles andere nur der Kommentar zu diesem Grundprinzip der Torah sei Der bekannteste rabbinische Text im Zusammenhang mit Ethik ist der Traktat Avot bzw Pirkej Avot d h Spruche der Vater aus der Mischna Dies ist eine Zusammenstellung von Ausspruchen verschiedener judischer Gelehrten in sechs Kapiteln Bekannt ist zum Beispiel der Ausspruch von Hillel im ersten Kapitel Wenn ich nicht fur mich bin wer ist fur mich Und bin ich nur fur mich was bin ich Und wenn nicht jetzt wann denn Der Beginn des vierten Kapitels lautet Der Sohn von Soma sagt Wer ist ein Weiser Wer von jedem Menschen lernt Wer ist ein Held Wer seinen Trieb beherrscht d h sich selbst beherrscht Wer ist reich Wer sich an seinem Anteil freut Wer wird geehrt Wer andere Menschen ehrt AllgemeinesDie judische Ethik ist ein zentraler Teil der judischen Philosophie Es finden sich Aussagen von modernen Rabbinern zu Themen wie Homosexualitat Gleichberechtigung Geburtenkontrolle kunstliche Befruchtung Verhalten von Soldaten im Krieg schwersten Verlusterlebnissen Sterbehilfe Suizid und anderem Jedoch lasst sich in den betreffenden Ausserungen keine allgemeine judische Meinung erkennen Jede der judischen Richtungen hat ihre eigenen Ansichten zu diesen Themen Nach liberal judischer Auffassung sind ethische Gebote zeitlos rituelle Vorschriften mussen hingegen den aktuell herrschenden Bedingungen angepasst werden was auch zu Anderungen in der Halacha fuhren kann Siehe auchNoachidische Gesetze Theologische Ethik Islamische EthikLiteraturMoritz Lazarus Die Ethik des Judenthums Bd 1 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Ddieethikdesjuden01lazauoft MDZ 3D 0A SZ 3Dn6 doppelseitig 3D LT 3D 27 27Die 20Ethik 20des 20Judenthums 20Bd 201 27 27 PUR 3D Kauffmann Frankfurt am Main 1904 Moritz Lazarus Die Ethik des Judenthums Bd 2 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Ddieethikdesjuden02lazauoft MDZ 3D 0A SZ 3Dn4 doppelseitig 3D LT 3D 27 27Die 20Ethik 20des 20Judenthums 20Bd 202 27 27 PUR 3D aus dem Nachlass Hrsg J Winter und Augustin Wunsche Kauffman Frankfurt 1911 Zentralrat der Juden in Deutschland Hrsg Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund Hrsg Lehre mich Ewiger Deinen Weg Ethik im Judentum Hentrich amp Hentrich Berlin 2015 ISBN 978 3 95565 106 0WeblinksJudische Ethik Maimonides ein judischer Aristoteles und erster Sozialarbeiter des Mittelalters von Susanne ZellerEinzelnachweisePentateuch und Haftaroth Hebraischer Text und deutsche Ubersetzung Mit Kommentar von Dr Joseph Hermann Hertz Dritter Band Leviticus 2 203 Morascha Zurich 1984 Normdaten Sachbegriff GND 4332672 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85045109