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Der Jüdische Weltkongress hebräisch הקונגרס היהודי העולמי englisch World Jewish Congress WJC ist eine internationale Ver

Jüdischer Weltkongress

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Jüdischer Weltkongress
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Der Jüdische Weltkongress (hebräisch הקונגרס היהודי העולמי; englisch World Jewish Congress, WJC) ist eine internationale Vereinigung von jüdischen Gemeinschaften und Organisationen. Der Anspruch des WJC ist die Vertretung der politischen Belange aller Juden in der Diaspora, also jener, die außerhalb des Staates Israel leben. Mitglieder im WJC sind die repräsentativen Dachorganisationen der jüdischen Gemeinden in den jeweiligen Ländern sowie internationale jüdische Organisationen. Der Jüdische Weltkongress bemüht sich um Konsensbildung zwischen verschiedenen jüdischen Gruppen unterschiedlicher politischer und religiöser Orientierungen. Daneben ist der Jüdische Weltkongress auch an interreligiösen Gesprächen mit christlichen und muslimischen Gruppen beteiligt.

Organisation

Der Hauptsitz befindet sich in New York City. Der WJC hat zudem Büros in Brüssel, Paris, Moskau, Buenos Aires und Genf. Am 10. Juni 2007 wurde Ronald Lauder zum Nachfolger Edgar M. Bronfmans als Präsident des WJC gewählt.

Dem Jüdischen Weltkongress sind jüdische Dachverbände in 103 Ländern angeschlossen, darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Schweizerische Israelitische Gemeindebund sowie der Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs.

Der WJC hat fünf regionale Untergliederungen, die zum Teil autonom arbeiten: den Eurasischen Jüdischen Kongress, den Europäischen Jüdischen Kongress, den Lateinamerikanischen Jüdischen Kongress, den WJC-Israel sowie den WJC-Nordamerika.

Trotz seines Namens ist der Weltkongress eine permanente Organisation. Sein oberstes beschlussfassendes Organ ist die alle vier Jahre stattfindende Plenarversammlung, die den Vorstand (Exekutivkomitee) wählt und die Richtlinien der Arbeit des Verbandes bestimmt. Alle Mitgliedsverbände entsenden entsprechend der Zahl der im jeweiligen Land lebenden Juden Delegierte zu Plenarversammlung. Im Januar 2009 versammelten sich über 400 Vertreter aus 62 Ländern für die 13. WJC-Vollversammlung in Jerusalem.

2013 fand die 14. WJC-Vollversammlung vom 5. bis 7. Mai statt. Als Tagungsort wurde Budapest gewählt, um ein Zeichen gegen den in Ungarn wachsenden Antisemitismus zu setzen.

Der World Jewish Congress hielt vom 23. bis 25. April 2017 seine 15. Vollversammlung in New York ab. Es war das erste Mal in seiner 80-jährigen Geschichte, dass das oberste Leitungsgremium der WJC seine vierjährige Vollversammlung in den Vereinigten Staaten abhielt.

Der Jüdische Weltkongress veranstaltete vom 17. bis 18. Juni 2019 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest das erste internationale Treffen von Sondergesandten und Koordinatoren zur Bekämpfung des Antisemitismus (Special Envoys and Coordinators Combating Antisemitism (SECCA)), in dem sich 32 Repräsentanten trafen, die sich speziell für den Schutz jüdischer Gemeinden einsetzen, um zusammen mit mehr als 50 der besten Profis in der jüdischen Welt bewährte Praktiken zu erörtern. Das Treffen wurde unter der Schirmherrschaft und unter Beteiligung der rumänischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union in Zusammenarbeit mit dem WJC organisiert. Es fand zeitgleich mit dem 6. National Community Directors-Forum des WJC statt, einem jährlichen Treffen von mehr als 50 der wichtigsten Vertreter der WJC-Mitgliedsgemeinden, um die wichtigsten Fragen zu erörtern, mit denen die jüdischen Gemeinden heute konfrontiert sind. Im Fokus stand insbesondere der weltweit zunehmende Antisemitismus.

Geschichte

Gründung und Ziele

Der WJC wurde am 13. August 1936 in Genf u. a. von Nahum Goldmann, der ihm später als Präsident vorstand, und Vertretern aus 32 Nationen gegründet. Vorbild für den WJC war der bereits 1918 gegründete American Jewish Congress, der gezielt ein breit legitimiertes und in der politischen Meinungsbildung aktives Gegengewicht zu den bestehenden großbürgerlichen jüdischen Organisationen darstellen sollte. Eine weitere Vorläuferorganisation war das 1919 vor dem Hintergrund der Pariser Friedenskonferenz entstandene Comité des Délégations Juives. Erster Präsident der Organisation wurde Stephen Wise.

Der WJC ist seit seiner Gründung auch eine zionistische Organisation. Zwar hielt Nahum Goldmann die Schaffung eines eigenen Staates Israel nach dem Ersten Weltkrieg noch für verfrüht, jedoch engagierte er sich ab den späten 1920er Jahren zunehmend dafür.

Zeit des Nationalsozialismus

Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bemühte sich der WJC verstärkt um Hilfe für auswanderungswillige europäische Juden. Zunächst blieben seine politischen Erfolge aber begrenzt. Zwar erreichte der WJC ein Auswanderungsrecht für Juden aus dem 1935 an das Deutsche Reich angeschlossenen Saarland, er konnte aber den Völkerbund nicht zu einem gemeinsamen Wirtschaftsboykott gegen das „Dritte Reich“ bewegen. Nicht einmal alle WJC-Mitglieder befürworteten diesen Plan.

Aus der Zeit des Nationalsozialismus bekannt geworden ist Ignacy Schwarzbart, der sowohl jüdisches Mitglied der polnischen Nationalversammlung – des Parlaments der Exilregierung – war als auch Beauftragter des WJC in England, zuständig für polnisch-jüdische Angelegenheiten.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck des Holocaust verstärkte der WJC seine politischen Interventionen, um gefährdeten Juden auf der ganzen Welt, zu jener Zeit vordringlich im Ostblock und arabischen Ländern, zu helfen und ihnen ab 1949 auch die Auswanderung nach Israel zu ermöglichen. Neben Organisationen wie der Jewish Claims Conference trat er gegenüber Deutschland stets für eine Wiedergutmachung für die Überlebenden und die Nachkommen der während der NS-Zeit verfolgten Juden ein.

Im Nahen Osten engagierte sich WJC-Präsident Nahum Goldman bis zu seinem Tod für eine Politik des Ausgleichs zwischen Israel und dessen arabischen Nachbarn und suchte das Gespräch mit Gamal Abdel Nasser und Jassir Arafat. Während er stets die Zuwanderung von Juden aus der Region nach Israel unterstützte, war er mitunter auch ein profunder Kritiker der offiziellen israelischen Politik.

Die „Waldheim-Affäre“

→ Hauptartikel: Waldheim-Affäre

Durch die „Waldheim-Affäre“ wurde der WJC einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Der ehemalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim kandidierte 1986 für das Amt des Bundespräsidenten Österreichs. Im Wahlkampf wurden seine Mitgliedschaften im SA-Reiterkorps, im NSDStB und seine Tätigkeit als Ordonnanzoffizier in der Heeresgruppe E bekannt, die 1942 bis 1945 an verschiedenen Kriegsverbrechen auf dem Balkan und Deportationen von griechischen Juden beteiligt gewesen war. Über diese Lebensphase hatten autobiografische Veröffentlichungen nichts enthalten.

Der WJC wurde ab Mitte März 1986 zum Hauptankläger Waldheims und legte bis zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten wiederholt Dokumente vor, die seine Verwicklung in NS-Verbrechen behaupteten. Der WJC beantragte mit Erfolg, dass das US-Justizministerium Waldheim auf eine „watch list“ für mutmaßliche Kriegsverbrecher setzte, so dass ihm als Privatperson eine Einreise in die USA zeitlebens verboten blieb. Von Seiten Waldheim nahestehender Personen wurde dies als „Hetzkampagne“ gegen Österreich bezeichnet. In diesem Kontext wurden auch antisemitische Vorurteilsstrukturen offen sichtbar bzw. wiederbelebt. So wurde der WJC von rechtsextremen Kreisen mit US-amerikanischen Medien zusammen unter die Metapher der „Ostküste“ subsumiert, einer Chiffre dieser Kreise für „das Weltjudentum“. Im Zuge der Wahlkampagne wurde der Slogan „Jetzt erst recht“ plakatiert und Waldheim wurde zum Bundespräsidenten gewählt. Die Affäre hatte zur Folge, dass Historiker verstärkt die Geschichte von Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus untersuchten, und die Kanzlerparteien Österreichs übernahmen – allerdings erst viel später – Verantwortung (Entschuldigung durch Bundeskanzler Vranitzky, SPÖ; Opferentschädigungen und Restitution unter Bundeskanzler Schüssel, ÖVP).

Die österreichische Bundesregierung setzte eine internationale Historikerkommission ein, die Waldheim keine Kriegsverbrechen nachweisen konnte, aber zu dem Schluss kam, dass er in seiner Position detaillierte Kenntnisse davon gehabt haben muss und in der öffentlichen Diskussion Teile seiner militärischen Tätigkeit verschwiegen bzw. falsche Angaben dazu gemacht hatte. Waldheim bestritt weiter, vor 1945 von Kriegsverbrechen seiner Heereseinheit gewusst zu haben, und blieb während seiner sechsjährigen Amtszeit als Bundespräsident (bis 1992) außenpolitisch weitgehend isoliert.

Kritik an der Europäischen Kommission

Europaweit sorgte der WJC im Dezember 2003 dadurch für Aufsehen, dass er einen von der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) beim Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung in Auftrag gegebenen, aber seit Erhalt im Januar nicht veröffentlichten Bericht zum Antisemitismus in Europa der Öffentlichkeit zugänglich machte. Die EUMC vertrat den Standpunkt, der Bericht weise qualitative Mängel auf (was das Berliner Zentrum zurückwies) und müsse vor einer Veröffentlichung erst überarbeitet werden. Der WJC kritisierte hingegen, dass zwar dieser Bericht zurückgehalten werde, weil er die Beteiligung muslimischer Minderheiten an antisemitischen Vorfällen in Europa zum Inhalt habe und so die Islamophobie anheizen könnte, die Europäische Kommission aber kurz zuvor eine Meinungsumfrage veröffentlicht hatte, in der 59 % der Befragten Israel als größte Gefahr für den Frieden in der Welt genannt hatten. In diesem Zusammenhang hatten die beiden Präsidenten des WJC, Edgar Bronfman sen. und Cobi Benatoff, der Kommission in einem Beitrag für die Financial Times Antisemitismus vorgeworfen.

Der Konflikt wurde schließlich nach Gesprächen zwischen Vertretern der Europäischen Kommission unter Kommissionspräsident Romano Prodi und des WJC sowie des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC) beigelegt. Von Seiten der Kommission wurde zugesagt, ein zuvor abgesagtes Seminar mit jüdischen Organisationen zur Bekämpfung des Antisemitismus doch durchzuführen.

Kritik am Weltkirchenrat

Der WJC kritisierte den „Apartheid“-Vorwurf durch den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) gegenüber Israel im Sommer 2025. WJC-Vizepräsident Maram Stern betonte, dass die Verfasser der Erklärung vom Weltkirchenrat vergessen hätten, dass Israel sich in diesem Krieg verteidigt, nachdem die Hamas einen Terrorangriff durchgeführt hat und nicht kapitulieren will. Außerdem werde Rolle vom Iran und der Hisbollah verschwiegen, die den jüdischen Staat auslöschen wollen. In der Stellungnahme wurde auch auf die „einseitige Verdammung Israels“ hingewiesen.

Präsidenten

  • Stephen Wise (1936–1949)
  • Nahum Goldmann (1949–1977)
  • Philip M. Klutznick (1977–1979)
  • Edgar M. Bronfman (1979–2007)
  • Ronald S. Lauder (seit 2007)

Antisemitismusbeauftragter des Jüdischen Weltkongresses

Julius Meinl V. wurde im Oktober 2017 zum Antisemitismusbeauftragten des Jüdischen Weltkongresses für die Bekämpfung des Antisemitismus ernannt.

Weitere jüdische Interessenvertretungen

  • American Israel Public Affairs Committee (AIPAC)
  • American Jewish Committee
  • American Jewish Congress
  • Anti-Defamation League (ADL)
  • B’nai B’rith
  • Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations
  • Jewish Claims Conference

Siehe auch

  • Gerhart M. Riegner
  • Simon Wiesenthal

Theodor-Herzl-Preis

Dieser Preis wird jährlich von der WJC Männer und Frauen verliehen, um ihre außergewöhnlichen Bemühungen für Israel und die zionistische Sache zu würdigen. Der Preis wurde erstmals 2004 anlässlich des 100. Todestages von Theodor Herzl verliehen.

Preisträger sind unter anderem:

  • 2014: Axel Springer, postum
  • 2019: Angela Merkel, Nikki Haley
  • 2021: Albert Bourla
  • 2022: Reuven Rivlin

Literatur

  • Emmanuel Deonna: Jüdischer Weltkongress. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 3: He–Lu. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02503-6, S. 263–268.

Weblinks

Commons: World Jewish Congress – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website
  • Köln: Miteinander leben. Der Jüdische Nationalfonds präsentierte Umwelt- und Gesellschaftsprojekte, Jüdische Allgemeine, 15. September 2016: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26499

Einzelnachweise

  1. Jüdischer Weltkongress. Ronald S. Lauder bleibt Präsident. In: juedische-allgemeine.de 26. Mai 2021.
  2. World Jewish Congress – About Us
  3. World Jewish Congress Plenary Assembly kicks off this Sunday in Budapest bei worldjewishcongress.org, 3. Mai 2013 (abgerufen am 5. Mai 2013).
  4. Baumann, Meret: Ungarn: Ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus bei nzz.ch, 2. Mai 2013 (abgerufen am 5. Mai 2013).
  5. http://www.worldjewishcongress.org/en/events/480
  6. 15th WJC Plenary Assembly. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  7. 6th WJC National Community Directors' Forum, Bucharest. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  8. Redaktion/KAP: „Apartheid“-Debatte Jüdischer Weltkongress enttäuscht über Kirchen. 14. Juli 2025, abgerufen am 14. Juli 2025. 
  9. Combatting Antisemitism Unit, World Jewish Congress. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  10. Nikki Haley mit Herzl-Preis ausgezeichnet. Israelnetz.de, 8. November 2019, abgerufen am 10. November 2019. 
  11. Pfizer-Chef Bourla und Geiger Perlman geehrt. In: www.juedische-allgemeine.de. 10. November 2021, abgerufen am 22. November 2022. 
  12. Jüdischer Weltkongress ehrt Reuven Rivlin und Ken Burns. In: www.juedische-allgemeine.de. 10. November 2022, abgerufen am 22. November 2022. 
Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses

Stephen Wise | Nahum Goldmann | Philip Klutznick | Edgar Miles Bronfman senior | Ronald Lauder

Normdaten (Körperschaft): GND: 1001421-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n80096503 | VIAF: 145097264

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:20

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Der Judische Weltkongress hebraisch הקונגרס היהודי העולמי englisch World Jewish Congress WJC ist eine internationale Vereinigung von judischen Gemeinschaften und Organisationen Der Anspruch des WJC ist die Vertretung der politischen Belange aller Juden in der Diaspora also jener die ausserhalb des Staates Israel leben Mitglieder im WJC sind die reprasentativen Dachorganisationen der judischen Gemeinden in den jeweiligen Landern sowie internationale judische Organisationen Der Judische Weltkongress bemuht sich um Konsensbildung zwischen verschiedenen judischen Gruppen unterschiedlicher politischer und religioser Orientierungen Daneben ist der Judische Weltkongress auch an interreligiosen Gesprachen mit christlichen und muslimischen Gruppen beteiligt OrganisationDer Hauptsitz befindet sich in New York City Der WJC hat zudem Buros in Brussel Paris Moskau Buenos Aires und Genf Am 10 Juni 2007 wurde Ronald Lauder zum Nachfolger Edgar M Bronfmans als Prasident des WJC gewahlt Israels Prasident Shimon Peres spricht zu den Delegierten eines WJC Treffens in Jerusalem August 2010 Dem Judischen Weltkongress sind judische Dachverbande in 103 Landern angeschlossen darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland der Schweizerische Israelitische Gemeindebund sowie der Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden Osterreichs Der WJC hat funf regionale Untergliederungen die zum Teil autonom arbeiten den Eurasischen Judischen Kongress den Europaischen Judischen Kongress den Lateinamerikanischen Judischen Kongress den WJC Israel sowie den WJC Nordamerika Trotz seines Namens ist der Weltkongress eine permanente Organisation Sein oberstes beschlussfassendes Organ ist die alle vier Jahre stattfindende Plenarversammlung die den Vorstand Exekutivkomitee wahlt und die Richtlinien der Arbeit des Verbandes bestimmt Alle Mitgliedsverbande entsenden entsprechend der Zahl der im jeweiligen Land lebenden Juden Delegierte zu Plenarversammlung Im Januar 2009 versammelten sich uber 400 Vertreter aus 62 Landern fur die 13 WJC Vollversammlung in Jerusalem 2013 fand die 14 WJC Vollversammlung vom 5 bis 7 Mai statt Als Tagungsort wurde Budapest gewahlt um ein Zeichen gegen den in Ungarn wachsenden Antisemitismus zu setzen Der World Jewish Congress hielt vom 23 bis 25 April 2017 seine 15 Vollversammlung in New York ab Es war das erste Mal in seiner 80 jahrigen Geschichte dass das oberste Leitungsgremium der WJC seine vierjahrige Vollversammlung in den Vereinigten Staaten abhielt Der Judische Weltkongress veranstaltete vom 17 bis 18 Juni 2019 in der rumanischen Hauptstadt Bukarest das erste internationale Treffen von Sondergesandten und Koordinatoren zur Bekampfung des Antisemitismus Special Envoys and Coordinators Combating Antisemitism SECCA in dem sich 32 Reprasentanten trafen die sich speziell fur den Schutz judischer Gemeinden einsetzen um zusammen mit mehr als 50 der besten Profis in der judischen Welt bewahrte Praktiken zu erortern Das Treffen wurde unter der Schirmherrschaft und unter Beteiligung der rumanischen Prasidentschaft des Rates der Europaischen Union in Zusammenarbeit mit dem WJC organisiert Es fand zeitgleich mit dem 6 National Community Directors Forum des WJC statt einem jahrlichen Treffen von mehr als 50 der wichtigsten Vertreter der WJC Mitgliedsgemeinden um die wichtigsten Fragen zu erortern mit denen die judischen Gemeinden heute konfrontiert sind Im Fokus stand insbesondere der weltweit zunehmende Antisemitismus GeschichteGrundung und Ziele Dritte Vollversammlung des Judischen Weltkongresses in Genf 1953Nahum Goldmann Prasident des WJC 1949 1977 Der WJC wurde am 13 August 1936 in Genf u a von Nahum Goldmann der ihm spater als Prasident vorstand und Vertretern aus 32 Nationen gegrundet Vorbild fur den WJC war der bereits 1918 gegrundete American Jewish Congress der gezielt ein breit legitimiertes und in der politischen Meinungsbildung aktives Gegengewicht zu den bestehenden grossburgerlichen judischen Organisationen darstellen sollte Eine weitere Vorlauferorganisation war das 1919 vor dem Hintergrund der Pariser Friedenskonferenz entstandene Comite des Delegations Juives Erster Prasident der Organisation wurde Stephen Wise Der WJC ist seit seiner Grundung auch eine zionistische Organisation Zwar hielt Nahum Goldmann die Schaffung eines eigenen Staates Israel nach dem Ersten Weltkrieg noch fur verfruht jedoch engagierte er sich ab den spaten 1920er Jahren zunehmend dafur Zeit des Nationalsozialismus Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bemuhte sich der WJC verstarkt um Hilfe fur auswanderungswillige europaische Juden Zunachst blieben seine politischen Erfolge aber begrenzt Zwar erreichte der WJC ein Auswanderungsrecht fur Juden aus dem 1935 an das Deutsche Reich angeschlossenen Saarland er konnte aber den Volkerbund nicht zu einem gemeinsamen Wirtschaftsboykott gegen das Dritte Reich bewegen Nicht einmal alle WJC Mitglieder befurworteten diesen Plan Aus der Zeit des Nationalsozialismus bekannt geworden ist Ignacy Schwarzbart der sowohl judisches Mitglied der polnischen Nationalversammlung des Parlaments der Exilregierung war als auch Beauftragter des WJC in England zustandig fur polnisch judische Angelegenheiten Nachkriegszeit Nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck des Holocaust verstarkte der WJC seine politischen Interventionen um gefahrdeten Juden auf der ganzen Welt zu jener Zeit vordringlich im Ostblock und arabischen Landern zu helfen und ihnen ab 1949 auch die Auswanderung nach Israel zu ermoglichen Neben Organisationen wie der Jewish Claims Conference trat er gegenuber Deutschland stets fur eine Wiedergutmachung fur die Uberlebenden und die Nachkommen der wahrend der NS Zeit verfolgten Juden ein Im Nahen Osten engagierte sich WJC Prasident Nahum Goldman bis zu seinem Tod fur eine Politik des Ausgleichs zwischen Israel und dessen arabischen Nachbarn und suchte das Gesprach mit Gamal Abdel Nasser und Jassir Arafat Wahrend er stets die Zuwanderung von Juden aus der Region nach Israel unterstutzte war er mitunter auch ein profunder Kritiker der offiziellen israelischen Politik Die Waldheim Affare Hauptartikel Waldheim Affare Durch die Waldheim Affare wurde der WJC einer breiteren Offentlichkeit bekannt Der ehemalige UN Generalsekretar Kurt Waldheim kandidierte 1986 fur das Amt des Bundesprasidenten Osterreichs Im Wahlkampf wurden seine Mitgliedschaften im SA Reiterkorps im NSDStB und seine Tatigkeit als Ordonnanzoffizier in der Heeresgruppe E bekannt die 1942 bis 1945 an verschiedenen Kriegsverbrechen auf dem Balkan und Deportationen von griechischen Juden beteiligt gewesen war Uber diese Lebensphase hatten autobiografische Veroffentlichungen nichts enthalten Der WJC wurde ab Mitte Marz 1986 zum Hauptanklager Waldheims und legte bis zu seiner Wahl zum Bundesprasidenten wiederholt Dokumente vor die seine Verwicklung in NS Verbrechen behaupteten Der WJC beantragte mit Erfolg dass das US Justizministerium Waldheim auf eine watch list fur mutmassliche Kriegsverbrecher setzte so dass ihm als Privatperson eine Einreise in die USA zeitlebens verboten blieb Von Seiten Waldheim nahestehender Personen wurde dies als Hetzkampagne gegen Osterreich bezeichnet In diesem Kontext wurden auch antisemitische Vorurteilsstrukturen offen sichtbar bzw wiederbelebt So wurde der WJC von rechtsextremen Kreisen mit US amerikanischen Medien zusammen unter die Metapher der Ostkuste subsumiert einer Chiffre dieser Kreise fur das Weltjudentum Im Zuge der Wahlkampagne wurde der Slogan Jetzt erst recht plakatiert und Waldheim wurde zum Bundesprasidenten gewahlt Die Affare hatte zur Folge dass Historiker verstarkt die Geschichte von Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus untersuchten und die Kanzlerparteien Osterreichs ubernahmen allerdings erst viel spater Verantwortung Entschuldigung durch Bundeskanzler Vranitzky SPO Opferentschadigungen und Restitution unter Bundeskanzler Schussel OVP Die osterreichische Bundesregierung setzte eine internationale Historikerkommission ein die Waldheim keine Kriegsverbrechen nachweisen konnte aber zu dem Schluss kam dass er in seiner Position detaillierte Kenntnisse davon gehabt haben muss und in der offentlichen Diskussion Teile seiner militarischen Tatigkeit verschwiegen bzw falsche Angaben dazu gemacht hatte Waldheim bestritt weiter vor 1945 von Kriegsverbrechen seiner Heereseinheit gewusst zu haben und blieb wahrend seiner sechsjahrigen Amtszeit als Bundesprasident bis 1992 aussenpolitisch weitgehend isoliert Kritik an der Europaischen Kommission Europaweit sorgte der WJC im Dezember 2003 dadurch fur Aufsehen dass er einen von der Europaischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit EUMC beim Berliner Zentrum fur Antisemitismusforschung in Auftrag gegebenen aber seit Erhalt im Januar nicht veroffentlichten Bericht zum Antisemitismus in Europa der Offentlichkeit zuganglich machte Die EUMC vertrat den Standpunkt der Bericht weise qualitative Mangel auf was das Berliner Zentrum zuruckwies und musse vor einer Veroffentlichung erst uberarbeitet werden Der WJC kritisierte hingegen dass zwar dieser Bericht zuruckgehalten werde weil er die Beteiligung muslimischer Minderheiten an antisemitischen Vorfallen in Europa zum Inhalt habe und so die Islamophobie anheizen konnte die Europaische Kommission aber kurz zuvor eine Meinungsumfrage veroffentlicht hatte in der 59 der Befragten Israel als grosste Gefahr fur den Frieden in der Welt genannt hatten In diesem Zusammenhang hatten die beiden Prasidenten des WJC Edgar Bronfman sen und Cobi Benatoff der Kommission in einem Beitrag fur die Financial Times Antisemitismus vorgeworfen Der Konflikt wurde schliesslich nach Gesprachen zwischen Vertretern der Europaischen Kommission unter Kommissionsprasident Romano Prodi und des WJC sowie des Europaischen Judischen Kongresses EJC beigelegt Von Seiten der Kommission wurde zugesagt ein zuvor abgesagtes Seminar mit judischen Organisationen zur Bekampfung des Antisemitismus doch durchzufuhren Kritik am Weltkirchenrat Der WJC kritisierte den Apartheid Vorwurf durch den Okumenischen Rat der Kirchen ORK gegenuber Israel im Sommer 2025 WJC Vizeprasident Maram Stern betonte dass die Verfasser der Erklarung vom Weltkirchenrat vergessen hatten dass Israel sich in diesem Krieg verteidigt nachdem die Hamas einen Terrorangriff durchgefuhrt hat und nicht kapitulieren will Ausserdem werde Rolle vom Iran und der Hisbollah verschwiegen die den judischen Staat ausloschen wollen In der Stellungnahme wurde auch auf die einseitige Verdammung Israels hingewiesen PrasidentenStephen Wise 1936 1949 Nahum Goldmann 1949 1977 Philip M Klutznick 1977 1979 Edgar M Bronfman 1979 2007 Ronald S Lauder seit 2007 Antisemitismusbeauftragter des Judischen WeltkongressesJulius Meinl V wurde im Oktober 2017 zum Antisemitismusbeauftragten des Judischen Weltkongresses fur die Bekampfung des Antisemitismus ernannt Weitere judische InteressenvertretungenAmerican Israel Public Affairs Committee AIPAC American Jewish Committee American Jewish Congress Anti Defamation League ADL B nai B rith Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations Jewish Claims ConferenceSiehe auchGerhart M Riegner Simon WiesenthalTheodor Herzl PreisDieser Preis wird jahrlich von der WJC Manner und Frauen verliehen um ihre aussergewohnlichen Bemuhungen fur Israel und die zionistische Sache zu wurdigen Der Preis wurde erstmals 2004 anlasslich des 100 Todestages von Theodor Herzl verliehen Preistrager sind unter anderem 2014 Axel Springer postum 2019 Angela Merkel Nikki Haley 2021 Albert Bourla 2022 Reuven RivlinLiteraturEmmanuel Deonna Judischer Weltkongress In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 3 He Lu Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02503 6 S 263 268 WeblinksCommons World Jewish Congress Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Koln Miteinander leben Der Judische Nationalfonds prasentierte Umwelt und Gesellschaftsprojekte Judische Allgemeine 15 September 2016 http www juedische allgemeine de article view id 26499EinzelnachweiseJudischer Weltkongress Ronald S Lauder bleibt Prasident In juedische allgemeine de 26 Mai 2021 World Jewish Congress About Us World Jewish Congress Plenary Assembly kicks off this Sunday in Budapest bei worldjewishcongress org 3 Mai 2013 abgerufen am 5 Mai 2013 Baumann Meret Ungarn Ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus bei nzz ch 2 Mai 2013 abgerufen am 5 Mai 2013 http www worldjewishcongress org en events 480 15th WJC Plenary Assembly Abgerufen am 16 Oktober 2019 6th WJC National Community Directors Forum Bucharest Abgerufen am 16 Oktober 2019 Redaktion KAP Apartheid Debatte Judischer Weltkongress enttauscht uber Kirchen 14 Juli 2025 abgerufen am 14 Juli 2025 Combatting Antisemitism Unit World Jewish Congress Abgerufen am 16 Oktober 2019 Nikki Haley mit Herzl Preis ausgezeichnet Israelnetz de 8 November 2019 abgerufen am 10 November 2019 Pfizer Chef Bourla und Geiger Perlman geehrt In www juedische allgemeine de 10 November 2021 abgerufen am 22 November 2022 Judischer Weltkongress ehrt Reuven Rivlin und Ken Burns In www juedische allgemeine de 10 November 2022 abgerufen am 22 November 2022 Prasidenten des Judischen Weltkongresses Stephen Wise Nahum Goldmann Philip Klutznick Edgar Miles Bronfman senior Ronald Lauder Normdaten Korperschaft GND 1001421 4 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80096503 VIAF 145097264

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