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Karl Schloß 6 Januar 1876 in Framersheim 3 Januar 1944 in Auschwitz war ein deutscher Unternehmer und Schriftsteller Leb

Karl Schloß

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Karl Schloß (* 6. Januar 1876 in Framersheim; † 3. Januar 1944 in Auschwitz) war ein deutscher Unternehmer und Schriftsteller.

Leben

Karl Schloß entstammte einer jüdischen Familie. Er studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Literaturgeschichte an den Universitäten Heidelberg und München. Schloß verkehrte in Münchner Bohème-Kreisen und veröffentlichte in diversen Literaturzeitschriften Gedichte und Essays. 1910 gab er seine literarischen Aktivitäten aus wirtschaftlichen Gründen auf und ging nach Alzey, um in der Zigarrenhandlung seines Vaters Adolph Schloß († 1918), die ab 1912 auch über eine eigene Fabrikation verfügte, zu arbeiten und sie nach dessen Tod zu übernehmen. Im Jahre 1914 heiratete er Rosa Eva geb. Storck, die geschiedene Frau des Schriftstellers Wilhelm Michel. Karl Schloß ist Vater der Schauspielerin Sybille Schloß, in seinem Haus wuchsen außerdem drei Kinder aus der ersten Ehe seiner Frau auf, der Maler Heinz Michel, der KPD-Funktionär Fritz Michel und Anny Michel, die Mutter des Kirchenmusikers Josef Michel, die möglicherweise seine leibliche Tochter war. 1928 verlegte er den Sitz des Betriebes nach Worms. Die Firma musste aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch den Juden-Boykott unter den nationalsozialistischen Machthabern im Jahr 1937 aufgegeben werden. Im gleichen Jahr gelang Karl Schloß und seiner Frau Rosel die Flucht in die Niederlande, wo sie in Den Haag lebten.

Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande im Jahre 1940 wurden sie kurze Zeit getrennt, Juden mussten im Oktober Den Haag verlassen. Auch alle anderen Auswanderungspläne vor allem in die USA zur Tochter Sybille scheiterten. Im Herbst 1943 wurden Schloß und seine Frau von der Gestapo verhaftet und nach Darmstadt gebracht. Da beider Ehe nach den Nürnberger Gesetzen als „privilegierte Mischehe“ galt, die den jüdischen Ehemann vor der Deportation schützte, drängten die nationalsozialistischen Behörden Rosel Schloß zur Scheidung, was sie jedoch ablehnte. Beide Eheleute wurden zu Lagerhaft verurteilt und starben Anfang 1944, jeweils kurz nach ihrer Einlieferung ins Konzentrationslager, Karl Schloß in Auschwitz, Rosel Schloß am 6. Januar 1944 in Ravensbrück.

Karl Schloß war der Verfasser von Gedichten und essayistischen Texten; während seiner Münchner Jahre war er stark vom Jugendstil beeinflusst. 2003 erschien eine Auswahl aus seinem Gesamtwerk, die auch einige während des Exils und der Haft entstandenen späten Gedichte enthält. Am 5. November 2006 sendete der Bayerische Rundfunk, Redaktion Land und Leute, ein Hörbild über Karl Schloß: „Seht, wie man mich zugrunde richtet“, Autorin: Helga Keiser-Hayne. Einige Tage später wurde in München die Synagoge feierlich eröffnet. Im Jahre 2008 wurde in Worms ein „Stolperstein“ zur Erinnerung an das Ehepaar Schloß verlegt.

Werke (Auswahl)

  • Drei Gedichte von Karl Schloß. In: Die Insel. 1, Nr. 10–12, München 1900, S. 73–79 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Gedichte von Karl Schloss. In: Die Insel. 2, Nr. 7–9, München 1901, S. 225–233 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Gedichte. R. Piper & Co., München / Leipzig 1905 (archive.org).

Herausgeberschaft

  • Münchner Almanach. München [u. a.] 1905 (archive.org).
  • Franz von Pocci: Die Puppenspiele des Grafen Franz Pocci. München 1909 (archive.org).

Literatur

  • Johannes Matthias Michel: Seht, wie man mich zerschlägt in tausend Scherben. Der Dichter Karl Schloß und das Schicksal seiner deutsch-jüdischen Familie. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2022, ISBN 978-3-95505-331-4, 176 S.
  • Wulf Kirsten: Gedenkblatt für den unbekannten Dichter. und Annelore Schlösser: Die Biographie des Dichters Karl Schloß. In: Die Blumen werden in Rauch aufgehen. Ausgewählte Gedichte und Briefe – ein Gedenkbuch. Brandes & Apsel, Frankfurt 2003, ISBN 3-86099-498-0.
  • Annelore Schlösser: Aufstieg und Fall einer jüdischen Familie aus Framersheim (Schloß). In: Heimatjahrbuch. Band 41, Alzey-Worms, 2006, S. 112–117.
  • Helga Keiser-Hayne: „Seht, wie man mich zugrunde richtet“ Karl Schloß – ein vergessener Dichter. In: Exil. 35. Jahrgang, Frankfurt 2016.
  • Wulf Kirsten: Morgen in Alzey. In: Wulf Kirsten: Erdanziehung: Gedichte. Fischer Frankfurt / M. 2019, ISBN 978-3-10-397429-4.
  • Kurt Wildhagen: Vorlesung von Karl Schloß. In: Kurt Wildhagen: Der Weise von Heidelberg. Heidelberg 1997, ISBN 3-8253-7110-7.

Weblinks

Wikisource: Karl Schloß – Quellen und Volltexte
  • Karl Schloss und Rosel Schloss Biografie und Texte anlässlich der Stolpersteinverlegung, warmaisa.de
Normdaten (Person): GND: 124680321 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n86119434 | VIAF: 28010931 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schloß, Karl
KURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 6. Januar 1876
GEBURTSORT Framersheim
STERBEDATUM 3. Januar 1944
STERBEORT Auschwitz

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:12

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Karl Schloss 6 Januar 1876 in Framersheim 3 Januar 1944 in Auschwitz war ein deutscher Unternehmer und Schriftsteller LebenKarl Schloss entstammte einer judischen Familie Er studierte Philosophie Kunstgeschichte und Literaturgeschichte an den Universitaten Heidelberg und Munchen Schloss verkehrte in Munchner Boheme Kreisen und veroffentlichte in diversen Literaturzeitschriften Gedichte und Essays 1910 gab er seine literarischen Aktivitaten aus wirtschaftlichen Grunden auf und ging nach Alzey um in der Zigarrenhandlung seines Vaters Adolph Schloss 1918 die ab 1912 auch uber eine eigene Fabrikation verfugte zu arbeiten und sie nach dessen Tod zu ubernehmen Im Jahre 1914 heiratete er Rosa Eva geb Storck die geschiedene Frau des Schriftstellers Wilhelm Michel Karl Schloss ist Vater der Schauspielerin Sybille Schloss in seinem Haus wuchsen ausserdem drei Kinder aus der ersten Ehe seiner Frau auf der Maler Heinz Michel der KPD Funktionar Fritz Michel und Anny Michel die Mutter des Kirchenmusikers Josef Michel die moglicherweise seine leibliche Tochter war 1928 verlegte er den Sitz des Betriebes nach Worms Die Firma musste aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch den Juden Boykott unter den nationalsozialistischen Machthabern im Jahr 1937 aufgegeben werden Im gleichen Jahr gelang Karl Schloss und seiner Frau Rosel die Flucht in die Niederlande wo sie in Den Haag lebten Nach dem deutschen Uberfall auf die Niederlande im Jahre 1940 wurden sie kurze Zeit getrennt Juden mussten im Oktober Den Haag verlassen Auch alle anderen Auswanderungsplane vor allem in die USA zur Tochter Sybille scheiterten Im Herbst 1943 wurden Schloss und seine Frau von der Gestapo verhaftet und nach Darmstadt gebracht Da beider Ehe nach den Nurnberger Gesetzen als privilegierte Mischehe galt die den judischen Ehemann vor der Deportation schutzte drangten die nationalsozialistischen Behorden Rosel Schloss zur Scheidung was sie jedoch ablehnte Beide Eheleute wurden zu Lagerhaft verurteilt und starben Anfang 1944 jeweils kurz nach ihrer Einlieferung ins Konzentrationslager Karl Schloss in Auschwitz Rosel Schloss am 6 Januar 1944 in Ravensbruck Karl Schloss war der Verfasser von Gedichten und essayistischen Texten wahrend seiner Munchner Jahre war er stark vom Jugendstil beeinflusst 2003 erschien eine Auswahl aus seinem Gesamtwerk die auch einige wahrend des Exils und der Haft entstandenen spaten Gedichte enthalt Am 5 November 2006 sendete der Bayerische Rundfunk Redaktion Land und Leute ein Horbild uber Karl Schloss Seht wie man mich zugrunde richtet Autorin Helga Keiser Hayne Einige Tage spater wurde in Munchen die Synagoge feierlich eroffnet Im Jahre 2008 wurde in Worms ein Stolperstein zur Erinnerung an das Ehepaar Schloss verlegt Werke Auswahl Drei Gedichte von Karl Schloss In Die Insel 1 Nr 10 12 Munchen 1900 S 73 79 Textarchiv Internet Archive Gedichte von Karl Schloss In Die Insel 2 Nr 7 9 Munchen 1901 S 225 233 Textarchiv Internet Archive Gedichte R Piper amp Co Munchen Leipzig 1905 archive org Herausgeberschaft Munchner Almanach Munchen u a 1905 archive org Franz von Pocci Die Puppenspiele des Grafen Franz Pocci Munchen 1909 archive org LiteraturJohannes Matthias Michel Seht wie man mich zerschlagt in tausend Scherben Der Dichter Karl Schloss und das Schicksal seiner deutsch judischen Familie verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 2022 ISBN 978 3 95505 331 4 176 S Wulf Kirsten Gedenkblatt fur den unbekannten Dichter und Annelore Schlosser Die Biographie des Dichters Karl Schloss In Die Blumen werden in Rauch aufgehen Ausgewahlte Gedichte und Briefe ein Gedenkbuch Brandes amp Apsel Frankfurt 2003 ISBN 3 86099 498 0 Annelore Schlosser Aufstieg und Fall einer judischen Familie aus Framersheim Schloss In Heimatjahrbuch Band 41 Alzey Worms 2006 S 112 117 Helga Keiser Hayne Seht wie man mich zugrunde richtet Karl Schloss ein vergessener Dichter In Exil 35 Jahrgang Frankfurt 2016 Wulf Kirsten Morgen in Alzey In Wulf Kirsten Erdanziehung Gedichte Fischer Frankfurt M 2019 ISBN 978 3 10 397429 4 Kurt Wildhagen Vorlesung von Karl Schloss In Kurt Wildhagen Der Weise von Heidelberg Heidelberg 1997 ISBN 3 8253 7110 7 WeblinksWikisource Karl Schloss Quellen und Volltexte Karl Schloss und Rosel Schloss Biografie und Texte anlasslich der Stolpersteinverlegung warmaisa deNormdaten Person GND 124680321 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n86119434 VIAF 28010931 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schloss KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 6 Januar 1876GEBURTSORT FramersheimSTERBEDATUM 3 Januar 1944STERBEORT Auschwitz

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