Die Kreissparkasse Meißen war ein öffentlich rechtliches Kreditinstitut mit Hauptsitz in Meißen das zum 1 Januar 2007 in
Kreissparkasse Meißen

Die Kreissparkasse Meißen war ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut mit Hauptsitz in Meißen, das zum 1. Januar 2007 in der neu geschaffenen Sparkasse Meißen aufgegangen ist. Formell gesehen hat das Institut die Kreissparkasse Riesa-Großenhain übernommen und seinen Sitz nach Riesa verlegt. Grund für den Zusammenschluss war die Verbindung des Landkreises Meißen (1996–2008) mit dem Landkreis Riesa-Großenhain zum neuen Landkreis Meißen.
Kreissparkasse Meißen | |
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Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Gründung | 21. Mai 1828 |
Auflösung | 2. Mai 2007 |
Sitz | Meißen, Deutschland |
Website | www.spk-meissen.de |
Der letzte Jahresabschluss des Instituts wurde zum 31. Dezember 2006 erstellt. Vor der Fusion wies die Kreissparkasse Meißen eine Bilanzsumme von 1,3 Milliarden Euro und einen Bilanzgewinn von 82.800 Euro aus. Die Spareinlagen des Instituts betrugen insgesamt 958,1 Millionen Euro.
Geschichte
Nachdem bereits Ende des 18. Jahrhunderts die ersten Sparkassen in Hamburg, Oldenburg und Kiel gegründet wurden, begannen zu Anfang der 1820er Jahre die Beratungen zur Gründung eines derartigen Instituts auch in Meißen. Der Kreishauptmann wandte sich im Jahr 1822 in einem Brief an den Rat der Stadt, um zu prüfen, ob die Errichtung einer Sparkasse möglich und nützlich sei und wie am besten zur Gründung verfahren werden sollte. Er äußerte die Befürchtung, dass keine ausreichend große Kaufmannschaft existieren würde, die nötigenfalls die eingezahlten Gelder wieder als geschäftliche Darlehen in Anspruch nehmen könnte. Im Zuge dessen kam die Idee auf, die Sparkasse Meißen an ein bereits existierendes größeres Institut anzuschließen, was jedoch letztendlich nicht geschehen ist.
Daraufhin ruhten die Aktivitäten zur Gründung der Sparkasse Meißen zunächst. Erst am 22. Dezember 1828 erschien im Meißner Wochenblatt eine öffentliche Einladung „zum Beitritt des Sparkassen-Vereins an alle Freunde und Förderer des Guten und Nützlichen“. Dieser Schritt wurde durch die Landesregierung Sachsen und schließlich am 30. April 1828 auch durch einen Brief des Königs Anton von Sachsen genehmigt. Die eigentlichen Gründung der Sparkasse wurde schließlich am 21. Mai 1828 im Gasthof zur Sonne in Meißen vollzogen. Die Satzung der Sparkasse sah ausdrücklich eine Beschränkung auf die Bewohner der Stadt Meißen sowie der umliegenden Gemeinden vor, Personen aus anderen Orten konnten nicht an der Sparkasse teilnehmen.
Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Sparkasse Meißen alle Einlagen zwischen vier Groschen und zehn Talern annehmen sollte und diese mit Staatspapieren abgesichert werden sollten. Die erste Filiale der Sparkasse Meißen wurde am 11. Juni 1828 am Heinrichsplatz eröffnet, am ersten Geschäftstag wurden Einlagen in Höhe von 192 Talern und 20 Groschen eingezahlt. Im Dezember des Jahres hatten die Einlagen bereits eine Höhe von 2638 Talern erreicht, das Wachstum der Bank setzte sich daraufhin stetig fort. Zum Ende des Jahres 1837 waren bereits 2160 Sparbücher vorhanden.
Im Jahr 1834 änderte sich der Status der Sparkasse Meißen gravierend: Am 11. Juni wurde beschlossen, die Bank nach dem Vorbild anderer Sparkassen in der Region unter Aufsicht und Verwaltung des Stadtrats zu stellen. Damit ging die Einführung einer staatlichen Bürgschaft einher, auch ein Reservefonds von 200 Talern für schwierige wirtschaftliche Zeiten wurde eingerichtet. Die Umwandlung in ein öffentlich-rechtliches Institut wurde am 30. Juli 1836 von König Friedrich August von Sachsen zugelassen und trat am 1. Januar 1837 in Kraft.
Für das Institut hatte der Deutsche Krieg von 1866 ebenfalls einschneidende Folgen, da die Bürger währenddessen große Teile ihrer Einlagen gekündigt haben. Aufgrund der damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten drohte 1870 sogar die Errichtung einer ländlichen Sparkasse in der Region Meißen, was diese jedoch durch eine Ausweitung ihres Angebots und höhere Zinsen abwehren konnte. Die Geschäftstage der Bank wurden auf drei Wochentage ausgebaut. Ab dem Jahr 1881 öffnete die Sparkasse Meißen sogar an jedem Werktag.
Die Sparkasse Meißen war von Beginn an Mitglied des 1907 gegründeten Sächsischen Sparkassenverbandes, der im Oktober 1907 den Giroverkehr aufnahm. Damit war es den Kunden möglich, Beträge zwischen den Sparkassen zu überweisen. Der große Erfolg dieses Angebots führte dazu, dass die Girokasse Meißen am 1. Juli 1919 von der Sparkasse getrennt wurde. Sie bezog eigene Diensträume im Erdgeschoss des Rathauses und trug die Bezeichnung Stadtbank.
Im Jahr 1914 trat die Sparkasse dem Verbande der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalten der Sparkassen im Freistaate Sachsen bei. Dadurch erhielt sie die Möglichkeit, ab den 1920er Jahren als eines der ersten Institute auch Versicherungen für Unfall, Haftpflicht, Autokasko, Transport und Reisegepäck anzubieten. Gleichzeitig wird der Nachfrage nach Schließfächern Rechnung getragen und eine feuer- und einbruchsichere Stahlkammer in der Hauptstelle errichtet. Diese fasste 1913 zunächst etwa 250 Schrankfächer und wurde in den folgenden Jahren schrittweise erweitert.
Die ersten Wertpapiere wurden ab 1915 angenommen. Die sogenannte Offene Hinterlegungsstelle für Wertpapiere der Sparkasse Meißen war zunächst für Kriegsanleihen des Deutschen Reiches gedacht, legte aber grundsätzlich den Grundstein für spätere Angebote der Sparkasse. Das Geschäft der Bank verlief nach Ende des Ersten Weltkriegs zunächst positiv, brach dann aber durch die Banken- und Wirtschaftskrise dann aber stark ein. Im Jahr 1924 hatte die Bank mit der Einführung der Reichsmark zu kämpfen, im Jahr 1931 musste sie auf behördliche Anweisung – wie viele andere Sparkassen auch – ihre Schalter sogar zeitweise schließen.
Erster Arbeitstag der Sparkasse nach dem Zweiten Weltkrieg war der 15. August 1945. Zunächst entstanden die Kreis- und Stadtsparkasse Meißen als rechtlich eigenständige Institute, Letztere wurde mit Wirkung zum 1. Januar 1950 aber dem Institut des Landkreises angeschlossen. In der DDR war die Tätigkeit der Bank vornehmlich durch die staatliche Planwirtschaft geprüft und das gesamte Geschäft fast ausschließlich auf Privatkunden ausgerichtet.
Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands erhielt die Sparkasse Meißen am 1. Juli 1990 den Status eines universellen öffentlich-rechtlichen Kreditinstituts. Zu diesem Zeitpunkt unterhielt sie 21 Filialen im gesamten Landkreis.
Nach der Wende kamen die drei Radebeuler Sparkassenfilialen (einschließlich der zwischenzeitlich eröffneten und später wieder geschlossenen Filiale Mitte bei den Landesbühnen Sachsen) infolge der Kreisreform 1995/97 zur Kreissparkasse Meißen.
Literatur
- Arthur Thessel: 100 Jahre Städtische Sparkasse zu Meissen. C. E. Klinkicht Verlag und Druckerei, Meißen 1928, S. 39.
- Kreissparkasse Meißen (Hrsg.): Festschrift anlässlich des Jubiläums (1828 – 2003). 175 Jahre für eine starke Region. Meißen 2003, S. 44.
Weblinks
- Ehemalige Website der Sparkasse
Einzelnachweise
- Gemeinsames Registerportal der Länder. Nordrhein-Westfalen, 2. Mai 2007, abgerufen am 6. Dezember 2012 (HRA 4040 beim Amtsgericht Dresden).
- Jahresabschluss 2006. Bundesanzeiger, 8. November 2007, abgerufen am 9. Dezember 2012 (HRA 4040 beim Amtsgericht Dresden).
Koordinaten: 51° 9′ 37,6″ N, 13° 28′ 13,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kreissparkasse Meissen war ein offentlich rechtliches Kreditinstitut mit Hauptsitz in Meissen das zum 1 Januar 2007 in der neu geschaffenen Sparkasse Meissen aufgegangen ist Formell gesehen hat das Institut die Kreissparkasse Riesa Grossenhain ubernommen und seinen Sitz nach Riesa verlegt Grund fur den Zusammenschluss war die Verbindung des Landkreises Meissen 1996 2008 mit dem Landkreis Riesa Grossenhain zum neuen Landkreis Meissen Kreissparkasse MeissenLogoRechtsform Anstalt des offentlichen RechtsGrundung 21 Mai 1828Auflosung 2 Mai 2007Sitz Meissen DeutschlandWebsite www spk meissen de Der letzte Jahresabschluss des Instituts wurde zum 31 Dezember 2006 erstellt Vor der Fusion wies die Kreissparkasse Meissen eine Bilanzsumme von 1 3 Milliarden Euro und einen Bilanzgewinn von 82 800 Euro aus Die Spareinlagen des Instituts betrugen insgesamt 958 1 Millionen Euro GeschichteStammsitz in der Neugasse Nachdem bereits Ende des 18 Jahrhunderts die ersten Sparkassen in Hamburg Oldenburg und Kiel gegrundet wurden begannen zu Anfang der 1820er Jahre die Beratungen zur Grundung eines derartigen Instituts auch in Meissen Der Kreishauptmann wandte sich im Jahr 1822 in einem Brief an den Rat der Stadt um zu prufen ob die Errichtung einer Sparkasse moglich und nutzlich sei und wie am besten zur Grundung verfahren werden sollte Er ausserte die Befurchtung dass keine ausreichend grosse Kaufmannschaft existieren wurde die notigenfalls die eingezahlten Gelder wieder als geschaftliche Darlehen in Anspruch nehmen konnte Im Zuge dessen kam die Idee auf die Sparkasse Meissen an ein bereits existierendes grosseres Institut anzuschliessen was jedoch letztendlich nicht geschehen ist Daraufhin ruhten die Aktivitaten zur Grundung der Sparkasse Meissen zunachst Erst am 22 Dezember 1828 erschien im Meissner Wochenblatt eine offentliche Einladung zum Beitritt des Sparkassen Vereins an alle Freunde und Forderer des Guten und Nutzlichen Dieser Schritt wurde durch die Landesregierung Sachsen und schliesslich am 30 April 1828 auch durch einen Brief des Konigs Anton von Sachsen genehmigt Die eigentlichen Grundung der Sparkasse wurde schliesslich am 21 Mai 1828 im Gasthof zur Sonne in Meissen vollzogen Die Satzung der Sparkasse sah ausdrucklich eine Beschrankung auf die Bewohner der Stadt Meissen sowie der umliegenden Gemeinden vor Personen aus anderen Orten konnten nicht an der Sparkasse teilnehmen Gleichzeitig wurde beschlossen dass die Sparkasse Meissen alle Einlagen zwischen vier Groschen und zehn Talern annehmen sollte und diese mit Staatspapieren abgesichert werden sollten Die erste Filiale der Sparkasse Meissen wurde am 11 Juni 1828 am Heinrichsplatz eroffnet am ersten Geschaftstag wurden Einlagen in Hohe von 192 Talern und 20 Groschen eingezahlt Im Dezember des Jahres hatten die Einlagen bereits eine Hohe von 2638 Talern erreicht das Wachstum der Bank setzte sich daraufhin stetig fort Zum Ende des Jahres 1837 waren bereits 2160 Sparbucher vorhanden Im Jahr 1834 anderte sich der Status der Sparkasse Meissen gravierend Am 11 Juni wurde beschlossen die Bank nach dem Vorbild anderer Sparkassen in der Region unter Aufsicht und Verwaltung des Stadtrats zu stellen Damit ging die Einfuhrung einer staatlichen Burgschaft einher auch ein Reservefonds von 200 Talern fur schwierige wirtschaftliche Zeiten wurde eingerichtet Die Umwandlung in ein offentlich rechtliches Institut wurde am 30 Juli 1836 von Konig Friedrich August von Sachsen zugelassen und trat am 1 Januar 1837 in Kraft Fur das Institut hatte der Deutsche Krieg von 1866 ebenfalls einschneidende Folgen da die Burger wahrenddessen grosse Teile ihrer Einlagen gekundigt haben Aufgrund der damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten drohte 1870 sogar die Errichtung einer landlichen Sparkasse in der Region Meissen was diese jedoch durch eine Ausweitung ihres Angebots und hohere Zinsen abwehren konnte Die Geschaftstage der Bank wurden auf drei Wochentage ausgebaut Ab dem Jahr 1881 offnete die Sparkasse Meissen sogar an jedem Werktag Die Sparkasse Meissen war von Beginn an Mitglied des 1907 gegrundeten Sachsischen Sparkassenverbandes der im Oktober 1907 den Giroverkehr aufnahm Damit war es den Kunden moglich Betrage zwischen den Sparkassen zu uberweisen Der grosse Erfolg dieses Angebots fuhrte dazu dass die Girokasse Meissen am 1 Juli 1919 von der Sparkasse getrennt wurde Sie bezog eigene Dienstraume im Erdgeschoss des Rathauses und trug die Bezeichnung Stadtbank Im Jahr 1914 trat die Sparkasse dem Verbande der Offentlichen Lebensversicherungsanstalten der Sparkassen im Freistaate Sachsen bei Dadurch erhielt sie die Moglichkeit ab den 1920er Jahren als eines der ersten Institute auch Versicherungen fur Unfall Haftpflicht Autokasko Transport und Reisegepack anzubieten Gleichzeitig wird der Nachfrage nach Schliessfachern Rechnung getragen und eine feuer und einbruchsichere Stahlkammer in der Hauptstelle errichtet Diese fasste 1913 zunachst etwa 250 Schrankfacher und wurde in den folgenden Jahren schrittweise erweitert Die ersten Wertpapiere wurden ab 1915 angenommen Die sogenannte Offene Hinterlegungsstelle fur Wertpapiere der Sparkasse Meissen war zunachst fur Kriegsanleihen des Deutschen Reiches gedacht legte aber grundsatzlich den Grundstein fur spatere Angebote der Sparkasse Das Geschaft der Bank verlief nach Ende des Ersten Weltkriegs zunachst positiv brach dann aber durch die Banken und Wirtschaftskrise dann aber stark ein Im Jahr 1924 hatte die Bank mit der Einfuhrung der Reichsmark zu kampfen im Jahr 1931 musste sie auf behordliche Anweisung wie viele andere Sparkassen auch ihre Schalter sogar zeitweise schliessen Erster Arbeitstag der Sparkasse nach dem Zweiten Weltkrieg war der 15 August 1945 Zunachst entstanden die Kreis und Stadtsparkasse Meissen als rechtlich eigenstandige Institute Letztere wurde mit Wirkung zum 1 Januar 1950 aber dem Institut des Landkreises angeschlossen In der DDR war die Tatigkeit der Bank vornehmlich durch die staatliche Planwirtschaft gepruft und das gesamte Geschaft fast ausschliesslich auf Privatkunden ausgerichtet Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands erhielt die Sparkasse Meissen am 1 Juli 1990 den Status eines universellen offentlich rechtlichen Kreditinstituts Zu diesem Zeitpunkt unterhielt sie 21 Filialen im gesamten Landkreis Nach der Wende kamen die drei Radebeuler Sparkassenfilialen einschliesslich der zwischenzeitlich eroffneten und spater wieder geschlossenen Filiale Mitte bei den Landesbuhnen Sachsen infolge der Kreisreform 1995 97 zur Kreissparkasse Meissen LiteraturArthur Thessel 100 Jahre Stadtische Sparkasse zu Meissen C E Klinkicht Verlag und Druckerei Meissen 1928 S 39 Kreissparkasse Meissen Hrsg Festschrift anlasslich des Jubilaums 1828 2003 175 Jahre fur eine starke Region Meissen 2003 S 44 WeblinksEhemalige Website der SparkasseEinzelnachweiseGemeinsames Registerportal der Lander Nordrhein Westfalen 2 Mai 2007 abgerufen am 6 Dezember 2012 HRA 4040 beim Amtsgericht Dresden Jahresabschluss 2006 Bundesanzeiger 8 November 2007 abgerufen am 9 Dezember 2012 HRA 4040 beim Amtsgericht Dresden Normdaten Korperschaft GND 5073678 4 GND Explorer lobid OGND AKS 51 160443 13 470515 Koordinaten 51 9 37 6 N 13 28 13 9 O