Das Königreich Hawaiʻi war ein Königreich auf der Inselgruppe Hawaii Es wurde zwischen 1795 und 1810 mit der Eingliederu
Königreich Hawaiʻi

Das Königreich Hawaiʻi war ein Königreich auf der Inselgruppe Hawaii. Es wurde zwischen 1795 und 1810 mit der Eingliederung kleinerer Reiche auf den Inseln Oʻahu, Maui, Molokaʻi, Lānaʻi, Kauaʻi und Niʻihau in das Königreich der größten Insel Hawaiʻi (die sogenannte „Big Island“) gegründet. Nach dem Sturz der letzten Königin 1893 wurde im folgenden Jahr die Republik Hawaiʻi gebildet, die bis zur Annexion durch die Vereinigten Staaten 1898 bestand.
Königreich Hawaiʻi | |||||
Aupuni Mōʻī o Hawaiʻi (hawaiisch) Kingdom of Hawaiʻi (englisch) | |||||
1795–1894 | |||||
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Wahlspruch: Ua Mau ke Ea o ka ʻĀina i ka Pono (Hawaiisch für Das Leben des Landes wird durch die Rechtschaffenheit bewahrt) | |||||
Ausdehnung des Königreiches Hawaiʻi | |||||
Amtssprache | Hawaiisch und Englisch | ||||
Hauptstadt | Waīkikī (1795–1796) Kailua-Kona (1796–1820) Honolulu (1820–1823) Lāhainā (1823–1845) Honolulu (1845–1893) | ||||
Staats- und Regierungsform | Konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | König von Hawaii | ||||
Fläche | 29.311 km² | ||||
Währung | US-Dollar | ||||
Errichtung | 1795 | ||||
Endpunkt | 4. Juli 1894 (Ausrufung der Republik) | ||||
Abgelöst von | Republik Hawaii | ||||
Nationalhymne | (1860–1866) (1866–1876) Hawaiʻi ponoʻī (1876–1893) |
Entwicklung
Nach dem Tode von einte Kamehameha I. in blutigen Kriegen die Inseln Hawaiʻis. Ab 1810 war er alleiniger Herrscher aller acht Inseln und damit der erste König von Hawaiʻi. Kamehameha begründete eine nach ihm benannte Dynastie, die bis 1872 regierte. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe Kuhina-Nui Kaʻahumanu mit ihrem jungen Sohn Liholiho (später Kamehameha II.) die Herrschaft über die Inseln.
Ab 1810 residierte Kamehameha I. meist in Kailua, bevor der Hof 1820 nach Lāhainā wechselte. Erst 1845 wurde mit Honolulu eine dauerhafte Hauptstadt etabliert.
Die Unabhängigkeit Hawaiʻis war immer wieder bedroht. Bereits 1815 bis 1817 scheiterte der Versuch des in russischen Diensten stehenden Deutschen Georg Anton Schäffer, der auf eigene Faust, ohne Unterstützung der zaristischen Regierung, die Kontrolle über die nördlichen Inseln Kauaʻi und Niʻihau zu erreichen versuchte. Erfolglose Episoden blieben auch die kurzzeitige Annexion Hawaiʻis vom 10. Februar 1843 bis zum 31. Juli 1843 durch den Briten Lord , belgische Pläne, mit Hilfe der Ladd Company ganz Hawaiʻi zu übernehmen (1843–1845) und die Besetzung Honolulus durch den Franzosen Legoarant de Tromelin im Jahr 1849.
Ab 1829 ließen sich US-amerikanische Missionare (Kongregationalisten) in Honolulu nieder, und Königin Kaʻahumanu bekannte sich 1824 zum Protestantismus. Am 19. Dezember 1842 erfolgte die Anerkennung der Unabhängigkeit Hawaiʻis durch die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig verabschiedete US-Präsident John Tyler eine Erklärung analog zur Monroe-Doktrin für Hawaiʻi. Der US-amerikanische Einfluss wurde etwa ab 1850 immer größer. Um ihm zu begegnen, verstärkten die Könige von Hawaiʻi die Beziehungen nach Großbritannien, dessen Monarchie sie sehr bewunderten. Auch mit anderen Staaten, so beispielsweise mit Preußen sowie den kleineren deutschen Ländern und mit Belgien nahm das Königreich diplomatische Beziehungen auf. Dazu wurden in verschiedenen Städten Konsulate errichtet, wobei die Konsuln jedoch einen großen geografischen Bereich abdecken mussten.
1875 wurde ein Vertrag geschlossen, der es erlaubte, Zucker aus Hawaiʻi zollfrei in die USA zu exportieren. 1887 konnten die USA nach einer Ergänzung des Vertrags den Marinestützpunkt Pearl Harbor übernehmen.
Durch äußeren Druck und auch zur Absicherung der Herrschaft gab es eine Reihe bedeutender Reformen. Dazu gehörten die Verfassungen der Jahre 1840, 1852, 1864 und 1887 sowie die geplante Verfassung von 1893. Folgenschwer war 1819 der symbolische Bruch des Kapu-Systems (siehe auch Tapu) durch Kamehameha II., seine Mutter und Kaʻahumanu durch das gemeinsame Essen von Speisen, die für Frauen bis zu diesem Zeitpunkt verboten waren. Ebenfalls wichtig war die Landverteilung Kamehamehas III. von 1848, das „“, wodurch Privateigentum an Land ermöglicht wurde. Dies führte dazu, dass Ausländer rasch großen Landbesitz erwerben konnten.
Die wirtschaftlichen Beziehungen Hawaiʻis mit der Außenwelt erschöpften sich anfangs darin, die Besatzung von Handelsschiffen mit Proviant und Ersatzteilen zu versehen, die Waren in Guangzhou (Kanton) verkauften, dem zwischen 1757 und 1842 einzigen erlaubten Handelsposten in China für Nichtchinesen. Die Schiffe kamen häufig von Neuengland und segelten über Kap Hoorn zum Pazifischen Nordwesten und nach Russisch-Amerika. Dort erwarben die Händler Seeotterpelze und brachten sie nach China. Es entstand ein Tauschsystem, das durch das Erklären von Dingen als Kapu organisiert wurde. Bald erwies sich der Export von Sandelholz von Hawaiʻi nach China ebenfalls als wirtschaftlich. Seit 1810 versuchte Kamehameha I., den Handel mit diesem Rohstoff zu monopolisieren, was ihm schließlich 1812 auch gelang. In den 1820er bis 1860er Jahren waren Lāhainā und Honolulu wichtige Häfen für die Walfänger im Nordpazifik, wo diese Handel trieben und bisweilen auch überwinterten. Nach dem Beginn der kommerziellen Erdölförderung ab 1858 ließ der Bedarf nach Waltran allerdings nach, und Zucker entwickelte sich zum wichtigsten Exportgut. Für den Zuckerrohranbau wurde die Einwanderung von Vertragsarbeitern unter anderem aus China (ab 1852), den Südseeinseln (ab 1859), Japan (ab 1868) und Portugal (ab 1878) gefördert. Im 20. Jahrhundert kamen Arbeiter für den Ananasanbau aus Korea (ab 1903), von den Philippinen (ab 1906) und aus Spanien (ab 1907). Erst 1946 endete offiziell die Anwerbung von Arbeitskräften.
Im Jahr 1881 besuchte König Kalākaua Deutschland.
Als Königin Liliʻuokalani († 1917) den US-amerikanischen Einfluss zurückdrängen wollte, wurde sie 1893 in einem von Plantagenbesitzern und den USA unterstützten Putsch gestürzt. Nachdem sie zur Unterzeichnung einer Abdankungserklärung gezwungen worden war, übernahm eine provisorische Regierung die Macht, die die Interessen amerikanischer Einwohner Hawaiʻis vertrat. 1894 wurde Hawaiʻi eine Republik unter Präsident Sanford Dole, während die USA einen Flottenstützpunkt einrichteten. Das Ziel der USA war letztendlich die Annexion der Inseln zum Ausbau ihrer Vormachtstellung im nordpazifischen Raum. Da diese Absicht die Interessen Japans berührte, protestierte das Japanische Kaiserreich dagegen und entsandte ein Kriegsschiff nach Hawaii. Präsident Dole nutzte den Konflikt gegenüber der amerikanischen Bevölkerung, um die Annexion Hawaiis 1898 zu rechtfertigen. Erster Gouverneur des nunmehrigen Hawaii-Territoriums wurde wiederum Sanford Dole.
Seither gibt es eine Unabhängigkeitsbewegung, die für die Wiederherstellung der Monarchie kämpft. Seit dem Jahr 2008 macht sie vermehrt von sich Reden und hat erste völkerrechtliche Erfolge zu verzeichnen.
Könige von Hawaii
Zwischen 1795 und 1893 herrschten sieben Könige und eine Königin auf der Inselgruppe Hawaiʻi.
Literarische Reflexion
Mark Twain besuchte das Königreich Hawaiʻi im Jahre 1866 und berichtete in 25 Briefen von seinen Beobachtungen und Erlebnissen. Auch im Werk Robert Louis Stevensons finden sich Spuren seiner Aufenthalte auf den Inseln, so zum Beispiel in der Novelle Der Flaschenkobold.
Siehe auch
- Geschichte der Vereinigten Staaten
Literatur
- Noelani Arista: The Kingdom and the Republic: Sovereign Hawaiʻi and the Early United States. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2019, ISBN 978-0-8122-5073-2.
Einzelnachweise
- Donald Rowland: The Establishment of the Republic of Hawaii, 1893–1894. In: The Pacific Historical Review, Vol. 4, No. 3. (Sept. 1935), S. 201–220. (PDF)
- Linda Wedel Greene: A Cultural History of Three Traditional Hawaiian Sites on the West Coast of Hawai'i Island (Kapitel 4)
- vgl. Lāhainā. In: Hawaiian Dictionaries.
- Richard A. Pierce (Hrsg.): Russia's Hawaiian Adventure, 1815–1817, Berkeley and Los Angeles: University of California Press, 1965.
- http://www.hawaii.edu/: Le Journal du Picpucien Louis Maigret ( vom 21. April 2009 im Internet Archive)
- Noel J. Kent: Hawaii: Islands Under the Influence, Honolulu: University of Hawaii Press 1993, S. 42. Hier abrufbar.
- Kees van Dijk: „The Failed Annexation of Hawaii“. In: Pacific Strife, Amsterdam University Press, 2015, S. 359–380, S. 361, https://www.jstor.org/stable/j.ctt15nmjw8.21.
- Eberhard Fritz: Die Länder im deutschen Südwesten und das Königreich in der Südsee. Baden, Bayern, Württemberg, Hessen und Hawaii im Staatsbildungsprozess des 19. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 70 (2011).
- www.hawaii-nation.org: Legal Foundation for Hawaiian Independence
- Linda Wedel Greene: A Cultural History of Three Traditional Hawaiian Sites on the West Coast of Hawai'i Island (Kapitel 5b) ( vom 4. November 2012 im Internet Archive)
- Rita Ariyoshi: Hawaii – Der National Geographic Traveller, 2002, S. 31.
- Mark Merlin, Dan VanRavenswaay: The History of Human Impact on the Genus Santalum in Hawaiʻi. In: USDA Forest Service Gen. Tech. Rep. PSW-122. 1990, S. 46–84 (PDF); Diane Lee Rhodes: Overview of Hawaiian History (Sandalwood Trade, Changes after the death of Kamehameha)
- Niklaus R. Schweizer: Hawaiʻi und die deutschsprachigen Völker. Bern, Frankfurt am Main, Las Vegas, 1982.
- Benjamin Auber: „so würde man Kalakaua I. für einen Europäer halten können, so ungezwungen trägt er die Kleidung“. Zum Deutschlandbesuch des Königs von Hawaiʻi 1881. in: Elena Taddei (Hrsg.): Migration und Reisen: Mobilität in der Neuzeit, Innsbruck/Wien/Bozen: Studien-Verlag 2012, S. 213–224.
- Manfred B. Emmes, Die Außenpolitiken der USA, Japans u. Deutschlands im wechselseitigen Einfluß von der Mitte des 19. bis Ende des 20. Jahrhunderts. Lit, Münster 2000, ISBN 978-3-8258-4595-7, S. 13.
- Thomas Bargatzky: Noenoe K. Silva. Aloha Betrayed: Native Hawaiian Resistance to American Colonialism. Rezension des gleichnamigen Buches in Jahrbuch für europäische Überseegeschichte 9 Harrassowitz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-06164-3. S. 387–389.
- Hannah Pilarczyk: Hawaii: Obamas Heimat auf Abwegen., auf stern.de vom 20. Januar 2009, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- Helena Nyberg (Incomindios): Der Funke einer Chance zur Selbstbestimmung. In: Coyote, Indianische Gegenwart, Nr. 27. Jahrgang – 106, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e. V., München, Sommer 2015, ISSN 0939-4362, S. 249.
- A. Grove Day (Hrsg.): Mark Twain's letters from Hawaii. Honolulu: Univ. Pr. of Hawaii, 2007, ISBN 978-0-8248-0288-2
Literatur
- Gavan Daws: Shoal of time: a history of the Hawaiian Islands. Hawaii University Press 1968, ISBN 978-0-8248-0324-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche-USA).
- Michael Dougherty: To steal a kingdom. Probing Hawaiian history. Island Press, Waimanalo, Hawaii 1992, ISBN 0-9633484-0-X.
- William Adam Russ: The Hawaiian Revolution (1893–94). Hrsg.: Susquehanna University Press. 1992, ISBN 978-0-945636-43-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Richard A. Wisniewski: The rise and fall of the Hawaiian kingdom. A pictorial history. Pacific Basin Enterprises, Honolulu 1979.
- Phil Barnes: A Concise History of the Hawaiian Islands. Petroglyph Press, 3. Auflage 2001, ISBN 0-912180-56-0.
- Stephan Bierling: Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49428-5.
- Eberhard Fritz: Die Länder im deutschen Südwesten und das Königreich in der Südsee. Baden, Bayern, Württemberg, Hessen und Hawaii im Staatsbildungsprozess des 19. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 70/2011. S. 371–389.
- David Kalakaua, King of Hawaii: Legends and myths of Hawaii. Ed. and with an introduction by Hon. R.M. Daggett. Publisher: C.L. Webster & Company New York, 1888 – im Internet Archive – online.
Weblinks
- Monarchy in Hawaii Part 1 ( vom 15. November 2018 im Internet Archive)(englisch)
- Monarchy in Hawaii Part 2 ( vom 17. November 2018 im Internet Archive) (englisch)
- Early Hawaiian Monarchy ( vom 17. März 2010 im Internet Archive) (englisch)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Konigreich Hawaiʻi war ein Konigreich auf der Inselgruppe Hawaii Es wurde zwischen 1795 und 1810 mit der Eingliederung kleinerer Reiche auf den Inseln Oʻahu Maui Molokaʻi Lanaʻi Kauaʻi und Niʻihau in das Konigreich der grossten Insel Hawaiʻi die sogenannte Big Island gegrundet Nach dem Sturz der letzten Konigin 1893 wurde im folgenden Jahr die Republik Hawaiʻi gebildet die bis zur Annexion durch die Vereinigten Staaten 1898 bestand Konigreich HawaiʻiAupuni Mōʻi o Hawaiʻi hawaiisch Kingdom of Hawaiʻi englisch 1795 1894Flagge WappenWahlspruch Ua Mau ke Ea o ka ʻAina i ka Pono Hawaiisch fur Das Leben des Landes wird durch die Rechtschaffenheit bewahrt Ausdehnung des Konigreiches HawaiʻiAmtssprache Hawaiisch und EnglischHauptstadt Waikiki 1795 1796 Kailua Kona 1796 1820 Honolulu 1820 1823 Lahaina 1823 1845 Honolulu 1845 1893 Staats und Regierungsform Konstitutionelle MonarchieStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef Konig von HawaiiFlache 29 311 km Wahrung US DollarErrichtung 1795Endpunkt 4 Juli 1894 Ausrufung der Republik Abgelost von Republik HawaiiNational hymne 1860 1866 1866 1876 Hawaiʻi ponoʻi 1876 1893 Der ʻIolani Palast die ehemalige Residenz der Konige von HawaiʻiWappen des Konigreiches Hawaiʻi am ʻIolani PalastEntwicklungNach dem Tode von einte Kamehameha I in blutigen Kriegen die Inseln Hawaiʻis Ab 1810 war er alleiniger Herrscher aller acht Inseln und damit der erste Konig von Hawaiʻi Kamehameha begrundete eine nach ihm benannte Dynastie die bis 1872 regierte Nach seinem Tod ubernahm seine Witwe Kuhina Nui Kaʻahumanu mit ihrem jungen Sohn Liholiho spater Kamehameha II die Herrschaft uber die Inseln Ab 1810 residierte Kamehameha I meist in Kailua bevor der Hof 1820 nach Lahaina wechselte Erst 1845 wurde mit Honolulu eine dauerhafte Hauptstadt etabliert Die Unabhangigkeit Hawaiʻis war immer wieder bedroht Bereits 1815 bis 1817 scheiterte der Versuch des in russischen Diensten stehenden Deutschen Georg Anton Schaffer der auf eigene Faust ohne Unterstutzung der zaristischen Regierung die Kontrolle uber die nordlichen Inseln Kauaʻi und Niʻihau zu erreichen versuchte Erfolglose Episoden blieben auch die kurzzeitige Annexion Hawaiʻis vom 10 Februar 1843 bis zum 31 Juli 1843 durch den Briten Lord belgische Plane mit Hilfe der Ladd Company ganz Hawaiʻi zu ubernehmen 1843 1845 und die Besetzung Honolulus durch den Franzosen Legoarant de Tromelin im Jahr 1849 Ab 1829 liessen sich US amerikanische Missionare Kongregationalisten in Honolulu nieder und Konigin Kaʻahumanu bekannte sich 1824 zum Protestantismus Am 19 Dezember 1842 erfolgte die Anerkennung der Unabhangigkeit Hawaiʻis durch die Vereinigten Staaten Gleichzeitig verabschiedete US Prasident John Tyler eine Erklarung analog zur Monroe Doktrin fur Hawaiʻi Der US amerikanische Einfluss wurde etwa ab 1850 immer grosser Um ihm zu begegnen verstarkten die Konige von Hawaiʻi die Beziehungen nach Grossbritannien dessen Monarchie sie sehr bewunderten Auch mit anderen Staaten so beispielsweise mit Preussen sowie den kleineren deutschen Landern und mit Belgien nahm das Konigreich diplomatische Beziehungen auf Dazu wurden in verschiedenen Stadten Konsulate errichtet wobei die Konsuln jedoch einen grossen geografischen Bereich abdecken mussten 1875 wurde ein Vertrag geschlossen der es erlaubte Zucker aus Hawaiʻi zollfrei in die USA zu exportieren 1887 konnten die USA nach einer Erganzung des Vertrags den Marinestutzpunkt Pearl Harbor ubernehmen Durch ausseren Druck und auch zur Absicherung der Herrschaft gab es eine Reihe bedeutender Reformen Dazu gehorten die Verfassungen der Jahre 1840 1852 1864 und 1887 sowie die geplante Verfassung von 1893 Folgenschwer war 1819 der symbolische Bruch des Kapu Systems siehe auch Tapu durch Kamehameha II seine Mutter und Kaʻahumanu durch das gemeinsame Essen von Speisen die fur Frauen bis zu diesem Zeitpunkt verboten waren Ebenfalls wichtig war die Landverteilung Kamehamehas III von 1848 das wodurch Privateigentum an Land ermoglicht wurde Dies fuhrte dazu dass Auslander rasch grossen Landbesitz erwerben konnten Die wirtschaftlichen Beziehungen Hawaiʻis mit der Aussenwelt erschopften sich anfangs darin die Besatzung von Handelsschiffen mit Proviant und Ersatzteilen zu versehen die Waren in Guangzhou Kanton verkauften dem zwischen 1757 und 1842 einzigen erlaubten Handelsposten in China fur Nichtchinesen Die Schiffe kamen haufig von Neuengland und segelten uber Kap Hoorn zum Pazifischen Nordwesten und nach Russisch Amerika Dort erwarben die Handler Seeotterpelze und brachten sie nach China Es entstand ein Tauschsystem das durch das Erklaren von Dingen als Kapu organisiert wurde Bald erwies sich der Export von Sandelholz von Hawaiʻi nach China ebenfalls als wirtschaftlich Seit 1810 versuchte Kamehameha I den Handel mit diesem Rohstoff zu monopolisieren was ihm schliesslich 1812 auch gelang In den 1820er bis 1860er Jahren waren Lahaina und Honolulu wichtige Hafen fur die Walfanger im Nordpazifik wo diese Handel trieben und bisweilen auch uberwinterten Nach dem Beginn der kommerziellen Erdolforderung ab 1858 liess der Bedarf nach Waltran allerdings nach und Zucker entwickelte sich zum wichtigsten Exportgut Fur den Zuckerrohranbau wurde die Einwanderung von Vertragsarbeitern unter anderem aus China ab 1852 den Sudseeinseln ab 1859 Japan ab 1868 und Portugal ab 1878 gefordert Im 20 Jahrhundert kamen Arbeiter fur den Ananasanbau aus Korea ab 1903 von den Philippinen ab 1906 und aus Spanien ab 1907 Erst 1946 endete offiziell die Anwerbung von Arbeitskraften Im Jahr 1881 besuchte Konig Kalakaua Deutschland Als Konigin Liliʻuokalani 1917 den US amerikanischen Einfluss zuruckdrangen wollte wurde sie 1893 in einem von Plantagenbesitzern und den USA unterstutzten Putsch gesturzt Nachdem sie zur Unterzeichnung einer Abdankungserklarung gezwungen worden war ubernahm eine provisorische Regierung die Macht die die Interessen amerikanischer Einwohner Hawaiʻis vertrat 1894 wurde Hawaiʻi eine Republik unter Prasident Sanford Dole wahrend die USA einen Flottenstutzpunkt einrichteten Das Ziel der USA war letztendlich die Annexion der Inseln zum Ausbau ihrer Vormachtstellung im nordpazifischen Raum Da diese Absicht die Interessen Japans beruhrte protestierte das Japanische Kaiserreich dagegen und entsandte ein Kriegsschiff nach Hawaii Prasident Dole nutzte den Konflikt gegenuber der amerikanischen Bevolkerung um die Annexion Hawaiis 1898 zu rechtfertigen Erster Gouverneur des nunmehrigen Hawaii Territoriums wurde wiederum Sanford Dole Seither gibt es eine Unabhangigkeitsbewegung die fur die Wiederherstellung der Monarchie kampft Seit dem Jahr 2008 macht sie vermehrt von sich Reden und hat erste volkerrechtliche Erfolge zu verzeichnen Konige von Hawaii Hauptartikel Liste der Konige von Hawaii Zwischen 1795 und 1893 herrschten sieben Konige und eine Konigin auf der Inselgruppe Hawaiʻi Literarische ReflexionMark Twain besuchte das Konigreich Hawaiʻi im Jahre 1866 und berichtete in 25 Briefen von seinen Beobachtungen und Erlebnissen Auch im Werk Robert Louis Stevensons finden sich Spuren seiner Aufenthalte auf den Inseln so zum Beispiel in der Novelle Der Flaschenkobold Siehe auchGeschichte der Vereinigten StaatenLiteraturNoelani Arista The Kingdom and the Republic Sovereign Hawaiʻi and the Early United States University of Pennsylvania Press Philadelphia 2019 ISBN 978 0 8122 5073 2 EinzelnachweiseDonald Rowland The Establishment of the Republic of Hawaii 1893 1894 In The Pacific Historical Review Vol 4 No 3 Sept 1935 S 201 220 PDF Linda Wedel Greene A Cultural History of Three Traditional Hawaiian Sites on the West Coast of Hawai i Island Kapitel 4 vgl Lahaina In Hawaiian Dictionaries Richard A Pierce Hrsg Russia s Hawaiian Adventure 1815 1817 Berkeley and Los Angeles University of California Press 1965 http www hawaii edu Le Journal du Picpucien Louis Maigret Memento vom 21 April 2009 imInternet Archive Noel J Kent Hawaii Islands Under the Influence Honolulu University of Hawaii Press 1993 S 42 Hier abrufbar Kees van Dijk The Failed Annexation of Hawaii In Pacific Strife Amsterdam University Press 2015 S 359 380 S 361 https www jstor org stable j ctt15nmjw8 21 Eberhard Fritz Die Lander im deutschen Sudwesten und das Konigreich in der Sudsee Baden Bayern Wurttemberg Hessen und Hawaii im Staatsbildungsprozess des 19 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 70 2011 www hawaii nation org Legal Foundation for Hawaiian Independence Linda Wedel Greene A Cultural History of Three Traditional Hawaiian Sites on the West Coast of Hawai i Island Kapitel 5b Memento vom 4 November 2012 imInternet Archive Rita Ariyoshi Hawaii Der National Geographic Traveller 2002 S 31 Mark Merlin Dan VanRavenswaay The History of Human Impact on the Genus Santalum in Hawaiʻi In USDA Forest Service Gen Tech Rep PSW 122 1990 S 46 84 PDF Diane Lee Rhodes Overview of Hawaiian History Sandalwood Trade Changes after the death of Kamehameha Niklaus R Schweizer Hawaiʻi und die deutschsprachigen Volker Bern Frankfurt am Main Las Vegas 1982 Benjamin Auber so wurde man Kalakaua I fur einen Europaer halten konnen so ungezwungen tragt er die Kleidung Zum Deutschlandbesuch des Konigs von Hawaiʻi 1881 in Elena Taddei Hrsg Migration und Reisen Mobilitat in der Neuzeit Innsbruck Wien Bozen Studien Verlag 2012 S 213 224 Manfred B Emmes Die Aussenpolitiken der USA Japans u Deutschlands im wechselseitigen Einfluss von der Mitte des 19 bis Ende des 20 Jahrhunderts Lit Munster 2000 ISBN 978 3 8258 4595 7 S 13 Thomas Bargatzky Noenoe K Silva Aloha Betrayed Native Hawaiian Resistance to American Colonialism Rezension des gleichnamigen Buches in Jahrbuch fur europaische Uberseegeschichte 9 Harrassowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 06164 3 S 387 389 Hannah Pilarczyk Hawaii Obamas Heimat auf Abwegen auf stern de vom 20 Januar 2009 abgerufen am 3 Oktober 2015 Helena Nyberg Incomindios Der Funke einer Chance zur Selbstbestimmung In Coyote Indianische Gegenwart Nr 27 Jahrgang 106 Aktionsgruppe Indianer amp Menschenrechte e V Munchen Sommer 2015 ISSN 0939 4362 S 249 A Grove Day Hrsg Mark Twain s letters from Hawaii Honolulu Univ Pr of Hawaii 2007 ISBN 978 0 8248 0288 2LiteraturGavan Daws Shoal of time a history of the Hawaiian Islands Hawaii University Press 1968 ISBN 978 0 8248 0324 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche USA Michael Dougherty To steal a kingdom Probing Hawaiian history Island Press Waimanalo Hawaii 1992 ISBN 0 9633484 0 X William Adam Russ The Hawaiian Revolution 1893 94 Hrsg Susquehanna University Press 1992 ISBN 978 0 945636 43 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Richard A Wisniewski The rise and fall of the Hawaiian kingdom A pictorial history Pacific Basin Enterprises Honolulu 1979 Phil Barnes A Concise History of the Hawaiian Islands Petroglyph Press 3 Auflage 2001 ISBN 0 912180 56 0 Stephan Bierling Geschichte der amerikanischen Aussenpolitik C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49428 5 Eberhard Fritz Die Lander im deutschen Sudwesten und das Konigreich in der Sudsee Baden Bayern Wurttemberg Hessen und Hawaii im Staatsbildungsprozess des 19 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 70 2011 S 371 389 David Kalakaua King of Hawaii Legends and myths of Hawaii Ed and with an introduction by Hon R M Daggett Publisher C L Webster amp Company New York 1888 im Internet Archive online WeblinksCommons Konigreich Hawaiʻi Sammlung von Bildern Wikisource Freundschafts Handels Schifffahrts und Konsularvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Konigreich der Hawaiischen Inseln 1880 Quellen und Volltexte Monarchy in Hawaii Part 1 Memento vom 15 November 2018 im Internet Archive englisch Monarchy in Hawaii Part 2 Memento vom 17 November 2018 im Internet Archive englisch Early Hawaiian Monarchy Memento vom 17 Marz 2010 im Internet Archive englisch Konige von Hawaiʻi Kamehameha I Kamehameha II Kamehameha III Kamehameha IV Kamehameha V Lunalilo Kalakaua Liliʻuokalani Kaʻahumanu kuhina nui und Regentin