Der Staat Preußen war seit der Königskrönung Friedrichs III von Brandenburg 1701 bis zur Abdankung von König Wilhelm II
Königreich Preußen

Der Staat Preußen war seit der Königskrönung Friedrichs III. von Brandenburg 1701 bis zur Abdankung von König Wilhelm II. während der Novemberrevolution 1918 ein Königreich. Die Hauptstadt war Berlin.
Da es sich um die bedeutendste Zeit in der Geschichte Preußens handelt, wird der Hinweis auf seine Staatsform Monarchie meistens weggelassen und nur von Preußen gesprochen. Vor 1701 existierte Preußen als Deutschordensstaat und anschließend als Herzogtum Preußen nur am Südrand des Baltikums, welches seinen Namen von den baltischen Prußen (Altpreußen) hatte. Nach 1918 entstand aus dem inzwischen monarchischen Groß- bzw. größtem Teilstaat im Deutschen Reich die parlamentarische Demokratie Freistaat Preußen.
Die Krönung von Friedrich I. fand 1701 im 1618 geerbten Herzogtum Preußen statt. In Brandenburg war dieses nicht möglich, weil der Kurfürst dort der Lehnshoheit des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unterworfen war. Das Herzogtum lag außerhalb der Reichsgrenzen, und die Brandenburger hatten in ihm auch die volle Souveränität, nachdem es der Große Kurfürst 1660 von der Lehnshoheit des polnischen Königs befreit hatte. Friedrich I. durfte sich daher nur König in Preußen nennen; erst seit 1772 trugen die Monarchen den Titel König von Preußen.
Staat
Charakteristiken und Merkmale
Die Entwicklung des preußischen Staats war eingebettet in die europäische Gesellschaftsentwicklung. Das bedeutet, dass jede Entwicklung, die sich in Preußen vollzog, stets zeitgleich oder zumindest verzögert die Strömungen von außen aufnahm und auf die spezifisch preußischen Bedürfnisse anpasste. Eine autonome Eigenentwicklung aus sich heraus fand folglich nicht statt, sondern der Staat und die Gesellschaft wandelte sich nach isomorphischen Gesichtspunkten nach den Vorgaben der gesellschaftlichen Vorreiter aus den Niederlanden, Frankreich und England.
Der Beginn der modernen europäischen Staatenentwicklung in der Frühen Neuzeit führte zunächst über die Säkularisierung unter Hinausdrängung der Katholischen Kirche aus allen weltlichen Machtbereichen im Zeitalter der Renaissance. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen war, gingen die so gestärkten weltlichen Territorialfürsten daran, sich einen eigenen Unterbau zu schaffen, der die vorhandenen ständisch geprägten Verwaltungsstrukturen überformte. Dieser Prozess begann im 17. Jahrhundert, maßgeblich programmatisch definiert im Leviathan und war um 1750 in Preußen abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt war der preußische Staat ein Schwacher Staat. Die schwach entwickelte Staatlichkeit galt gleichermaßen für alle damaligen Staaten weltweit. Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich in Preußen eine prägnante Ausformung eines Rechtsstaats, die zu dieser Zeit als vorbildlich galt (vgl. Müller-Arnold-Fall). Getragen wurde der Staat vornehmlich von seiner professionalisierten Beamtenschaft. Der preußische Staat trug daher Züge eines typisierten Beamtenstaats mit ausgeprägter Bürokratie, was eine geregelte Aktenführung, , Unbestechlichkeit und weitere Merkmale nach Max Webers Modell einbezog. Da die Amtsträger ihr Handeln unzureichend legitimieren mussten, galt der preußische Staat zeitwährend auch als Obrigkeitsstaat.
Danach führte das Wirken neuer geistiger Strömungen dazu, dass weitere bürgerliche Einflussgruppen in das Zentrum der Macht drängten und Mitsprache forderten. Daraus ergab sich nach langwierigen innenpolitischen Kämpfen zwischen den monarchischen Kräften und Reformern im Zeitraum von 1790 bis 1850 der preußische Verfassungsstaat.
Der Staatscharakter wandelte sich in dem Zeitraum nicht nur politisch, sondern auch durch seinen stetigen Aufgaben-, Ausgaben- und Personalaufwuchs institutionell. Zunächst war der Staat aber nicht viel mehr als ein Privatinstrument des Landesfürsten zur Sicherung seiner Machtstellung nach innen und außen. In Preußen wurden zeitweise 90 Prozent der Staatsmittel nur für die Armee verwendet. Während bereits mehr als 100.000 Mitglieder als quasi-öffentliche Mitarbeiter im Armeedienst ihren Dienst verrichteten, bestand die Verwaltung um 1750 aus weniger als 1000 Personen. Dieses Missverhältnis bedingte, dass der preußische Staat zeitwährend und auch in der Nachbetrachtung als Militärstaat oder auch Militärmonarchie eingestuft wurde.
Später erweiterten sich die Funktionen dieses Ordnungsstaats, je stärker die Gesellschaft sich entwickelte. Neue Standards, Technologien bedingten neue Aufgabenfelder, die vom Staat unter Leitung der Administration erschlossen wurden.
Der Staat im Sinne eines heute üblichen Sozialstaats oder auch Wohlfahrtsstaats begann sich erst in den letzten Dekaden um 1900 in Ansätzen zu entwickeln. Bis dahin waren ordoliberale Vorstellungen im Staatsbereich vorherrschend.
Ausgehend von einem angesammelten monarchischen Territorienkonglomerat (Composite Monarchy), entwickelte sich der Zentralstaat erst nach und nach. Die preußischen Staaten des 18. Jahrhunderts hatten sämtlich eigene überkommene innere Verwaltungsstrukturen gebildet, die seit dem Spätmittelalter und der Ausbildung des Ständewesens entstanden waren. Die lokalen und regionalen (ständischen) Akteure dieser Strukturen wie zum Beispiel die Kreisorganisationen, Kreisausschüsse oder Kreistage innerhalb eigener Landschaften bestanden bis zu Beginn der preußischen Reformen fort. Auch die immediatären Städte, die Güter des landsässigen Adels mit allen darauf befindlichen Dörfern, Vorwerken und Menschen sowie die Ämter der Domänengüter des Königs bildeten zusammen die örtliche und überörtliche Verwaltungsebene unter dem sich ausprägenden Gesamtstaat und seinen eigenen Provinzialinstitutionen. Die häufige Kleinteiligkeit dieser organisch verwachsenen Strukturen und auch deren tradierte und fortwährende Erhaltungsbestrebungen durch ihre Mitglieder im Austausch mit den zentralen Staatsstrukturen lähmten den politischen Prozess. Neuerungen und Veränderungen vollzogen sich langsam und mühselig. Um 1800 führte dies zu allmählichen fundamentalen Veränderungbestrebungen, die von der Staatsspitze aus angeschoben wurden.
Die preußischen Landesteile wurden 1815–1818 im Zuge der Verwaltungsreformen nach den gewonnenen Freiheitskriegen gegen Napoleon und den Territorialgewinnen im Zuge des Wiener Kongresses 1815 in eine moderne Organisation aus Provinzen, Regierungsbezirken und Landkreisen überführt.
Der Staat Preußen gliederte sich ähnlich wie die Staaten heute auch in eine Gesamtstaatliche Ebene, eine Länderebene (Provinzen) und eine kommunale Ebene mit örtlichen und überörtlichen Aufgabenbezügen.
Staatsform und Staatsoberhaupt
Die Preußische Monarchie war von 1701 bis 1848 eine absolute Monarchie. Staatsoberhaupt war der preußische König, der seinen Anspruch auf das Königsamt als Erbrecht der Dynastie der Hohenzollern von Geburt an durch Gottesgnadentum innehatte. Das fürstliche Haus bildete den Kern der Staatlichkeit, ehe im europaweit der moderne die Monarchie aus dem Zentrum des Staats verdrängte. Die auffälligste Abweichung der Monarchie zu einem modernen Staat war die Rolle die der preußische Hofstaat im Regierungsgefüge innehatte. Das dort angesiedelte Kabinett des Königs, von dem aus dieser mittels Ministervorträgen und schriftlichen Berichten regierte, hatte aufgrund seiner Machtfülle eine Sonderstellung inne, die zwischen öffentlichem und privaten Raum stand und damit noch aus staatsrechtlicher Perspektive als vormodern gilt.
Der eigentliche Verdrängungsprozess der Monarchie aus den staatlichen Institutionen begann in Preußen mit den erfolglosen Abwehrversuchen gegen die Auswüchse der Französischen Revolution, die mit der Pillnitzer Deklaration begann und in der Schlacht bei Jena und Auerstedt einen für die Monarchie ersten negativen Höhepunkt erlebte. Der Restaurierung absoluter Königsmacht nach 1815 folgten Vormärz und die 1848er Revolution, die der Königsmacht nun auch konstitutionell verankert die Schranken wies.
Von 1848 bis 1918 war der Staat eine konstitutionelle Monarchie (siehe Preußische Verfassung (1848/1850)). Formell blieb der König im Staat ranghöchste Institution. Spätestens mit Bismarcks Regierung lag die staatliche und politische Kontrolle jedoch bei der Ministerregierung und nicht mehr beim König. Im 19. Jahrhundert nahm hier die Bedeutung des Königs im gleichen Maß ab, wie die Größe und der Aufgabenumfang des bürokratischen Staats zunahm. Das Amt entwickelte in der Ausgestaltung eine repräsentativere Bedeutung, was einem Bedeutungsverlust gleichkommt.
Symbole und Leitsätze
Das Preußenlied, Borussia und Heil dir im Siegerkranz waren Volks- beziehungsweise Nationalhymnen Preußens. Die Flagge Preußens zeigte einen schwarzen Adler auf weißem Grund, der auch auf dem preußischen Wappen zu sehen war. In einer Reihe von Abzeichen wurde das Eiserne Kreuz zu einem identitären Symbol in Bezug zu Preußen.
Die Monarchie wurde durch die Preußischen Kronjuwelen symbolisiert.
Der preußische Wahlspruch Suum cuique war die Hausordensdevise des 1701 von Friedrich I. gestifteten Schwarzen Adlerordens. Der Spruch machte das Bestreben der preußischen Könige deutlich, Recht und Gerechtigkeit zu üben. Auf den Koppelschlössern der Soldaten stand der gebräuchliche Schlachtruf Gott mit uns.
Da es sich bei dem Staat Preußen um einen Monarchie und nicht um einen Volksstaat handelte, spielten die politischen Ideen von Volk, Freiheit oder materiellem Wohlstand für das Selbstverständnis des Staates keine Rolle.
Die Landesfarben Preußens, Schwarz und Weiß, sind schon im Stammwappen der Hohenzollern enthalten. Das Wappentier Preußens ist der schwarze Preußische Adler. Der Wappenspruch lautet seit der Reformation Suum cuique – „Jedem das Seine“. Das Preußenlied galt zeitweilig als inoffizielle Nationalhymne Preußens.
Gesetze und Verordnungen
Schriftliches Regierungshandeln mündete zur Umsetzung von Programmen oder Handlungen final in die Erstellung eines Dokuments, das die Regeln oder Handlungsanweisungen fest bestimmte. Deren Publikation und Verbreitung bildete den Grundstock für die erfolgreiche Umsetzung der getroffenen Maßnahmen.
Die preußischen Gesetze und Verordnungen wurden in der Preußischen Gesetzessammlung veröffentlicht und damit vergegenwärtigt. Diese wurden ab 1810 fortlaufend nummeriert. Während die so genannten Kabinettsordren als Verwaltungsanordnung mit Gesetzstatut aufzufassen sind, hatten Verordnungen einen allgemeinbestimmenden Charakter.
Die Schriftdokumente hatten einen Anordnungscharakter, die in einzelnen Artikeln und Abschnitten untergliedert wurden und darin Einzelbestimmungen mit teilweisen Erläuterungs- und Beschreibungscharakter aufwiesen. Die Länge eines Gesetzes differierte je nach Subjekt von wenigen Seiten bis zu mehreren Dutzend. Die Schriftform des Dokuments eröffnete bei den nach außen gerichteten Staatsgesetzen in der Regel mit einer persönlichen Bezugnahme des Königs (Wir Name des Königs, von Gottes Gnaden, König von Preußen thun kund und fügen hiermit zu wissen Inhalt). Der Schluss eines Gesetzesdokuments bildete die Nennung des Königsnamens samt Orts- und Datumsangabe.
Die Dokumentenbezeichnungen im 19. Jahrhundert unterlagen einem Wandel der Nomenklatur und waren abhängig vom Bestimmungskreis (nach innen oder an das Volk) und gliederten sich hauptsächlich nach:
- Allerhöchste Kabinettsordre (Staatsinterner Bestimmungskreis)
- Allerhöchste Verordnung, Staatsvertrag mit einem anderen Rechtsobjekt
Nicht als Gesetz wurden im 19. Jahrhundert Privilegien oder Allerhöchste Erlasse bezeichnet, die Regelungen mit Einzelfallcharakter trafen. Im 18. Jahrhundert waren die Gesetzesdokumente als Reskript, Reglement, Circulare, Edikt, Patent, Declaration benannt.
Die Zahl der Gesetze nahm bis 1870 bedingt durch eine allgemeine Zunahme der staatlichen Aufgaben zu. Mehr und mehr Teilaspekte von Gesellschaft und Lebensverhältnissen mussten normiert und geregelt werden. Danach wandelte sich die Formenstruktur der Anordnungen in eine striktere Aufteilung von Dokumenten mit Gesetzescharakter und Normenblätter unterhalb der Gesetzesebene, so dass die Zahl der Gesetze abnahm, nicht aber die Regelungsdichte als solche.
- vom 1. Januar 1800 bis 31. Dezember 1809 wurden 567 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1810 bis 31. Dezember 1819 wurden 613 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1820 bis 31. Dezember 1829 wurden 661 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1830 bis 31. Dezember 1839 wurden 842 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1840 bis 31. Dezember 1849 wurden 1124 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1850 bis 31. Dezember 1859 wurden 1960 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1860 bis 31. Dezember 1869 wurden 2404 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1870 bis 31. Dezember 1879 wurden 1103 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1880 bis 31. Dezember 1889 wurden 696 Gesetze erlassen
- vom 1. Januar 1890 bis 31. Dezember 1899 wurden 795 Gesetze erlassen
Kampf um die Verfassung
Die politischen Auseinandersetzungen um die Einführung einer Verfassung knüpften an einen politischen Evolutionsprozess an, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts an Fahrt aufnahm. Das zu der Zeit etablierte frideridzianische Herrschaftssystem des aufgeklärten Absolutismus trug den Anspruch in sich, als Monarch nur „ein erster Diener des Staates zu sein“, womit dieser sich gegenüber der Institution Staat zunächst trennte und dann in einem zweiten Schritt sich selbst im Verhältnis zueinander herabsetzte, womit der Monarch nicht mehr allumfassende Verfügungshoheit gegenüber den Staat stellen konnte. Um 1740 war dies noch ein bedeutender gesellschaftlicher Fortschritt, galt bis dahin der monarchische Ausspruch, L’état, c’est moi in Kontinentaleuropa als weiterhin zulässig. Der Ausspruch Ludwigs XIV. bedeutete die Selbsterhöhung des Königs über den Staat, in sich vereint. Im Ergebnis dieses in Europa zwischen 1650 und 1750 real existierenden politischen Systemanspruchs war der Staat eine rechtlich unselbständige Organisation ohne Rechtspersönlichkeit, die als Privatschatulle als quasi-überdimensioniertes Privatgrundstück des Königs fungierte. Diese erste in Preußen in den 1740er Jahren vollzogene Systemtransformation sollte in einem allgemeinen Gesetzeswerk festgehalten und verbindlich gemacht werden.
Entsprechend der Kräfteverteilung im preußischen politisch-administrativen System überwogen lange Zeit die reaktionären Kräfte gegenüber den progressiven Fraktionen. Zwar wurde seit den 1780er Jahren das Gesetzeswerk erarbeitet und es gewann einen Grundgesetzcharakter. Nach Verabschiedung des fertigen Allgemeinen Landrechts war dieses aber schon wieder veraltet. Es kodifizierte lediglich die bereits bestehenden Verhältnisse, war also folglich nur eine Abbildung des Status quo der herrschenden Machtverhältnisse ohne einen neuen Systemansatz zu verwirklichen. Aufgrund seiner veralteten Systemkonstruktion blieben von dem Gesetzeswerk letztlich für eine echte Verfassung unzureichend, nur Nebenaspekte bedeutend. Dazu gehörte, das es als oberstes Gesetzeswerk des Absoluten Monarchenstaates diesem eine umfassende Rechtsordnung verlieh, die für alle Provinzen gleichermaßen galt. An eine Beteiligung der Staatsbürger am politischen Prozess war dagegen nicht gedacht worden. In der Historiografie wurde das noch lange fortbestehende Gesetzeswerk als wichtige Grundvoraussetzung für die nachfolgenden Reformansätze gewertet.
Mit dem Erstarken der bürgerlichen Kräfte in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts und den zeitgleichen globalen Entwicklungen (Erklärung der Virginia Declaration of Rights 1776 und die französische Revolution von 1789), dem Wirken der aufklärerischen Schriften Rousseaus und Montesquieus, die die Bildung einer Volkssouveränität auf Basis einer verankerten Gewaltenteilung forderten, gewannen nach 1800 die politischen Auseinandersetzungen im preußischen Staat zwischen den verschiedenen Strömungen an Kontur und Intensität.
Die monarchische Gewalt geriet dabei erheblich unter Druck und versuchte unter dem Einsatz von taktischen Verzögerungen, Lavieren, Hinhalten und losen Versprechungen dem Druck der vornehmlich bürgerlichen und idealistisch denkenden Staatsreformern auszuweichen. Dies gelang dem Königtum letztlich mit Erfolg. Mehrfach, einmal nach 1815 und auch 1848 gelang es den Monarchen, ihre politische Stellung im politischen System zu restaurieren und sich im Zentrum des Staates als oberste politische Instanz zu halten.
Das änderte auch (noch) nicht die letztlich am 6. Februar 1850 eingeführte Verfassung Preußens. Zumindest mit dem in Artikel 3 bis 42 verfassten Grundrechtskatalog fanden Begriffe und Ziele der liberalen Bewegung und der 1848er Revolution Eingang in den Text. Mit der deklarierten Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetz (§ 4) waren die Rechtsinstitutionen der geburtsständischen Gesellschaftsordnung aufgehoben. Damit war das Grundprinzip der modernen bürgerlichen Gesellschaft deklariert worden. Persönliche Freiheit des religiösen Bekenntnisses, der Wissenschaft und der Presse, Unverletzlichkeit von Wohnung und Eigentum, Vereins- und Versammlungsfreiheit waren ebenso festgelegt. Allgemeine Schulpflicht und Allgemeine Wehrpflicht bildeten weitere Säulen des Staates.
Der Monarch blieb aber Herrscher aus eigenem Recht, während Volk und Volksvertreter ihre Rechte aus der Verfassungsurkunde ableiteten. Infolgedessen war der Monarch unverletzlich und trug für die Regierung keine Verantwortung. Dem König allein lag die vollziehende Gewalt zu. Er führte den Oberbefehl über das Heer, erklärte Krieg und Frieden und schloss völkerrechtliche Verträge.
Mit der Einführung der Verfassung glich sich das politische System Preußens den internationalen Entwicklungen und Standards an, beziehungsweise folgte diesen nach. Diese Entwicklung bedeutete die Beendigung eines überlebten und aus verfassungsrechtlicher Perspektive gesehenen „quasi-despotischen“ Herrschaftsregime und die Nachfolge durch den Verfassungsstaat. Legitimation und Herrschaftsfolge standen damit auf einer breiteren Basis als zuvor.
Der erreichte Entwicklungsstand bildete allerdings nur die erste Hälfte des Weges zu einer echten demokratisch legitimierten Volkssouveränität, wie sie erstmals mit der Weimarer Republik Wirklichkeit werden sollte.
Staatshaushalt
Überschrift | 1688 | 1713 | 1740 | 1786 | 1796 | 1800 | 1820 | 1830 | 1848 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einnahmen | 1.553.795 | 3.400.000 | 7.400.000 | 27.000.000 | 30.000.000 | 35.000.000 | |||
Ausgaben | 6.850.000 | ||||||||
Staatsschatz | – | – | 8.700.000 | 60.000.000 | – | 4.000.000 | 18.000.000 | 19.000.000 | |
Staatsschulden | – | – | – | – | 30.000.000 |
Die Staatseinnahmen setzten sich zu Anfang des Königreichs vor allem aus den (privaten königlichen) Dominaleinkommen zusammen. Dazu gehörten die Einnahmen aus den Domänenämtern bzw. -gütern, die Regalieneinnahmen aus Münze, Post, Zölle, Salzmonopol, sowie die (eine Art Einkommenssteuer für Staatsbedienstete). Um 1700 betrugen diese Einnahmen rund 1,9 bis 2,0 Millionen RT. Davon gehörten 700.000 Rt zum Privatvermögen des Königs (, vgl. Schatullrechnungen Friedrichs des Großen). Vom Rest wurde der Hofstaat und Löhne und Gehälter beglichen. Die Diskrepanzen in der Verwendung der Staatsmittel zeigten sich besonders im Pestjahr 1711, als für die gebeutelte Provinz in Ostpreußen mit vielen Tausenden Opfern lediglich 100.000 RT verwendet wurden.
Seit der Zeit des Großen Kurfürsten wurde eine indirekte Verbrauchssteuer auf Konsumwaren, die Akzise an den Stadtein- und Ausgängen erhoben. Diese wurde von den Steuer- und Kriegskommissaren erhoben.
Durch stetige Reformmaßnahmen stiegen die Einnahmen aus den Domänengütern zwischen 1713 und 1740 von 1,8 Millionen RT auf 3,3 Millionen RT an. Auch die Einnahmen aus den Grundsteuern erhöhten sich in dem Zeitraum. Dazu gehörte der zwischen 1716 und 1720 eingeführte Generalhufenschoß auf Bodenbesitz, der erstmals auch den Grundbesitzenden Adel miteinbezog. Die Einführung einer Ablöseabgabe für den überkommenen führte zu erbitterten Auseinandersetzungen mit dem einheimischen Adel, wurde aber vom König durchgesetzt. Bauern hatten Kontributionen (Grundsteuer) an den Staat zu leisten, der 40 Prozent des Reinertrags ausmachte. Danach waren von den verbliebenen 60 Prozent noch die Ansprüche der Gutsbesitzers zu bedienen.
Die Staatseinnahmen setzten sich 1740 aus folgenden Einnahmequellen zusammen: Domänengüter 2,6 Millionen RT, Kontributionen 2,4 Millionen RT, Akzise 1,4 Millionen RT, Postregal 0,5 Millionen RT, Salzregal 0,2 Millionen RT. Davon wurden sechs Millionen RT für den Unterhalt des Heeres verwendet. 0,65 Millionen RT wurden dem Staatsschatz zugeführt. Der Aufbau eines Staatsschatzes in Form von Münz- und Silberwaren die in Truhen im Berliner Stadtschloss lagerten, führte zu wirtschaftlich schädlichen Deflationstendenzen, da diese volkswirtschaftlich bedeutenden Mittel dem Geldumlauf entzogen wurden und nicht in neue Aktivitäten gebunden wurden. Der Wirtschaftskreislauf wurde durch das staatliche Horten geschädigt. Der Hof erhielt 740.000 RT für seine Ausgaben. Von den höfischen Ausgaben entfielen die meisten Ausgaben auf Lohnkosten, Handwerker- und Manufakturaufträge. Im Zeitraum von 1713 bis 1740 entstanden folgende Investitionsaufwendungen:
- 5 Millionen RT für den Erwerb von Domänengütern
- 2,5 Millionen RT für den Festungsbau
- 2 Millionen RT für den zivilen Bau
- 6 Millionen RT für das Rétablissement in Ostpreußen
- 2 Millionen RT für die Erwerbung Schwedisch-Pommerns bis zur Peene
- 12 Millionen RT für die Soldatenwerbung im Ausland
1785, ein Jahr vor dem Tod Friedrichs II. betrugen die Einnahmen für den Staatshaushalt 27 Millionen RT. Der preußische Hofstaat kostete in dem Jahr 1,2 Millionen RT, die preußische Armee hatte ein Budget von 12,5 Millionen RT, das diplomatische Korps verfügte über 80.000 RT, Pensionen machten einen Etat von 130.000 RT aus, die sonstigen Ausgaben betrugen fünf Millionen RT. 1797 wurde vom Gesamthaushalt von 20,5 Millionen RT 14,6 Millionen RT für die preußische Armee, 4,3 Millionen RT für Hof- und Zivilverwaltung und 1,5 Millionen RT für Schuldentilgung und den Zinsdienst aufgewendet.
1740 im Jahr der Amtsübernahme Friedrichs II. hatte der Staatsschatz einen Umfang von sieben Millionen RT erreicht. 1786 betrugen die Staatsrücklagen 60 bis 70 Millionen RT. Der preußische Staat war durch seine finanzielle Autarkie machtpolitisch unabhängig geworden. In wenigen Jahren danach wurden diese Rücklagen unter der Ägide von Friedrich Wilhelm II. komplett aufgebraucht und Staatsschulden aufgenommen, und Preußen wieder auf dem Weg zur Schuldenwirtschaft und Subsidienabhängigkeit. Unter dem nachfolgenden König Friedrich Wilhelm III. wurden die Schulden wieder abgetragen.
Staatliche Aufgaben
Innere Sicherheit
Bis weit in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts lag die staatliche Gewalt beim besitzenden Landadel, der auf seinen Gütern über rund 75 bis 80 Prozent der ländlichen Bevölkerung verfügte. Neben der Gerichtsbarkeit beinhaltete das auch Polizeiaufgaben.
Reine Exekutivbeamte mit sicherheitspolitischen Aufgaben gab es zu Anfang des 18. Jahrhunderts noch nicht. Die Polizeigewalt lag bei den Magistraten und von ihnen beauftragten Stadtdienern; besondere Polizeiabteilungen gab es in den Stadtverwaltungen nicht.
Die ersten acht Polizisten mit Sicherheitsaufgaben wurden 1735 eingestellt. Berlin erhielt 1742 Polizeibezirke, denen jeweils ein Kommissar vorstand. Um die Jahrhundertmitte bestand die nichtmilitärische Sicherheitsinstitution in Berlin aus 18 Kommissaren, acht Polizisten und 40 Nachtwächtern. Auch von anderen Städten wurde das Berliner Polizeisystem übernommen. Das Militär besaß allerdings überall die beherrschende Stellung. In Berlin kamen noch 1848 auf gut 400.000 Einwohner nur 204 Polizisten.
Stadt- und Raumplanung und -ordnung
Im 18. Jahrhundert setzten europaweit größere Stadtbauprojekte ein. Wesentlicher Treiber dieser zentralstaatlichen Ausbauprogramme waren auch verteidigungspolitische Aspekte. So dominierten zunächst militärische Funktionalbauten und Einrichtungen neben den Wohnbauprogrammen die staatlichen Aktivitäten.
In Preußen hingegen verzögerten sich im 18. Jahrhundert einige dieser raumplanerischen Entwicklungen. Dazu gehörte zunächst die erst spät durchgeführte Landesvermessung und die Erstellung von Landkarten. Auch der Verkehrswegeausbau und Wegeleitsysteme wurden in Preußen später als in anderen deutschen Staaten eingeführt. Oft behinderten verteidigungspolitische Erwägungen ambitionierte Vorhaben. Ein gut ausgebautes Wege- und Leitsystem oder auch öffentlich zugängliche exakte Kartenwerke hätten ja einem militärischen Gegner Vorteile ermöglichen können. Erneuerungen in den Städten beschränkten sich darauf, Altes durch Neues in ähnlicher Größenordnung zu ersetzen. Anlässe dafür waren Stadtbrände (zwei von 100 Städten brannten jedes Jahr in Preußen ab), Kriegszerstörungen oder Naturgewalten. Stadt- und Raumplanung dienten hauptsächlich dem Erhalt und Wiederaufbau. Gebündelt wurden solche Aktivitäten im Oberbau-Departement des Generaldirektoriums.
Der Staat investierte seit dem 18. Jahrhundert in zunehmendem Maße in die Errichtung von zivilen und militärischen Bauten. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Kasernen errichtet, so zwischen 1763 und 1767 zwei Artillerie- und fünf Infanteriekasernen mit Ställen und Magazinen, denen fortan weitere folgten. In Berlin wurden zwischen 1769 und 1777 149 Bürgerhäuser auf Staatskosten errichtet. Zwischen 1780 und 1785 wurden aus königlichen Mitteln insgesamt 1,2 Millionen RT für die Errichtung von Kasernen, Kirchen, die königliche Bibliothek, 91 große Wohnhäuser, das Palais des Prinzen Heinrich und zahlreichen Manufakturen ausgegeben. In und um Potsdam investierte der König zwischen 1740 und 1786 insgesamt 3,5 Millionen RT für die Errichtung von 720 Wohn- und Kolonistenhäusern. Zusätzlich kamen Ausgaben von 216.000 RT für Fabriken, 450.000 RT für Militärgebäude und 1,1 Millionen RT für das Große Militärwaisenhaus, Kirchen und Stadttore dazu. Insgesamt 10,5 Millionen RT investierte Friedrich II. für den Ausbau Potsdams. Für die sonstige Kurmark wurden in dem Zeitraum von 1740 bis 1786 9,2 Millionen RT für die Errichtung von Wohn- und Fabrikbauten und die Hebung der Landeskultur eingesetzt.
Währungspolitik und Münzregal
Der war die Währung Preußens bis 1857.
Formell galt für das Heilige Römische Reich die in den Münzedikten von 1551, 1559 und 1566 geschaffene Reichsmünzordnung auch im 17. Jahrhundert bestehen. Die Normen wurden allerdings nicht beachtet, so dass der brandenburgische Kurfürst zusammen mit dem sächsischen Kurfürsten eine eigene Münzkonvention erließ. Seit 1667 galt für Brandenburg-Preußen die Münzkonvention von Zinna. Der preußisch-österreichische Dualismus führte zu währungspolitischen Umwälzungen, die das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches in zwei Währungsgebiete aufteilte. 1750 führte Friedrich II. nach dem Plan seines Münzdirektors Johann Philipp Graumann eine Münzreform durch. Durch die Graumann’sche Münzreform wurde der 14-Talerfuß in Preußen eingeführt. Außerdem gab Preußen die etwas leichtere Reichstaler und Goldmünzen, die Friedrich d’or aus. Durch die Reform wurde Preußen währungspolitisch unabhängig vom Ausland. 1821 Im Rahmen einer Münzreform wurde der preußische Taler in 30 Silbergroschen zu je 12 Pfennigen eingeteilt.
Bis dahin wurde der Taler in 24 Groschen, die jeweils 12 Pfennige wert waren, unterteilt. Daneben existierten in den östlichen Landesprovinzen weitere Unterteilungen. Preußens Währung wurde im Jahre 1821 vereinheitlicht, wodurch diese Unterteilungen wegfielen. Im Jahr 1857 wurde der preußische Taler durch den Vereinstaler ersetzt.
Königliche Post
Die Königliche Preußische Post bildete bis zur Etablierung eines dichten Eisenbahnstreckennetzes das erste öffentlich betriebene Verkehrsnetz, das alle Provinzen und Landesteile Preußens verband und damit eine zentrale Integrationsfunktion für das Zusammenwachsen des preußischen Staates innehatte.
1786 gab es 760 Postanstalten in Preußen, vier Oberpostämter in Berlin, Breslau, Königsberg und Stolzenberg, 246 Postämter sowie 510 Postwärterämter, die als nicht eigenständige Postanstalten dem nächstgelegenen Postamt zugeteilt waren. Oberste Dienststelle war das 1741 zur selbständigen Behörde erhobene . Der Generalpostmeister bekleidete den Rang eines Staatsministers und stand zugleich dem Fabrik-, Handels- und Salzdepartement des Generaldirektoriums vor. Später folgte dann die Eingliederung in das neu geschaffene Innenministerium.
Im Jahre 1850 beschäftigte die preußische Post insgesamt 14.356 Bedienstete in 1.723 Postanstalten. Die Postverwaltung unterhielt 6.534 Postwagen und 12.551 Pferde. Über 2,1 Millionen Reisende wurden befördert.
Föderale Gliederung bzw. Verwaltungsgliederung
Die „Staaten des Königs von Preußen“, für deren Gesamtheit sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts der Name „Preußen“ einbürgerte, bestanden Anfang des 18. Jahrhunderts aus den Landesteilen Königreich Preußen, Markgrafschaft Brandenburg, Herzogtum Pommern, Geldern, Kleve, Moers, Tecklenburg, Lingen, Minden, Mark, Ravensberg, Lippstadt, Herzogtum Magdeburg, Halberstadt, dem souveränen Fürstentum Neuenburg und der souveränen Grafschaft Valangin. 1713 wurden die Landesteile in folgende Provinzen gegliedert: Mittel-, Ucker- und Altmark, Neumark-Pommern-Kassuben, Preußen, Geldern-Kleve, Minden-Mark-Ravensberg, Magdeburg-Halberstadt, Neuenburg (Land) und Valangin (Land). 1740 wurden die Provinzialbehörden in Kriegs- und Domänenkammern überführt oder neu gegliedert. Auch deren Gestalt änderte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte mehrmals, als weitere Gebiete, darunter Schlesien als souveräner Besitz, zu Preußen kamen.
Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde der Staat Preußen mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30. April 1815 in zehn Provinzen eingeteilt, die mit Ausnahme von Ostpreußen, Westpreußen und Posen als Verwaltungseinheiten Preußens zum Territorium des Deutschen Bundes zählten. Nach der bereits 1822 erfolgten Fusion der beiden rheinischen Provinzen waren dies neun Provinzen (in Klammern die Hauptstadt):
- Provinz Brandenburg (Potsdam)
- Provinz Ostpreußen (Königsberg)
- Provinz Westpreußen (Danzig)
- Provinz Pommern (Stettin)
- Provinz Schlesien (Breslau)
- Provinz Posen (Posen)
- Rheinprovinz (Koblenz), 1822 entstanden aus
- Provinz Jülich-Kleve-Berg (Köln)
- Provinz Großherzogtum Niederrhein (Koblenz)
- Provinz Westfalen (Münster)
- Provinz Sachsen (Magdeburg)
1829–1878 waren Ost- und Westpreußen zur Provinz Preußen (Hauptstadt Königsberg) vereinigt.
Nach dem Deutschen Krieg von 1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Herzogtümer Schleswig und Holstein sowie die Freie Stadt Frankfurt. Aus diesen Gebieten wurden drei Provinzen gebildet:
- Provinz Hannover (Hannover)
- Provinz Hessen-Nassau (Kassel)
- Provinz Schleswig-Holstein (Kiel, 1879–1917 Schleswig)
Preußen umfasste damit zwölf Provinzen. Diese Einteilung blieb bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags im Jahre 1920 bestehen.
Oberste Staatsbehörden und Provinzverwaltung
Die preußischen Könige regierten „im Kabinett“, das zu Zeiten Friedrichs II. aus zwei bis drei Geheimen Kabinettsräten und mehreren Kabinettssekretären bestand, was bedeutete, dass der König vor allem schriftlich mit seinen Ministern kommunizierte. Seine Anweisungen, die berühmten Kabinettsordren, kamen Gesetzen gleich. Die Kabinetts-, Justiz- und Staatsminister sowie ranghohe Diplomaten gehörten zugleich dem ursprünglich zentralen Geheimen Rat an, der aber zunehmend an Bedeutung verlor. Die eigentliche Zentralverwaltung übernahmen im späten 18. Jahrhundert das Justiz- und das Kabinettsministerium sowie das Generaldirektorium. Das Kabinettsministerium, das den König außenpolitisch beriet, bestand aus ein bis zwei Ministern und fünf bis sechs Geheime Legationsräten. Seit 1723 war das Generaldirektorium zuständig für die Finanz-, innere und Militärverwaltung Preußens. In den Provinzen gab es im Jahr 1772 insgesamt 12 so genannte Kriegs- und Domänenkammern, die für die Finanz-, Polizei- und Militärverwaltung zuständig waren. Ihnen stand ein adeliger Kammerpräsident vor, dem ein bis zwei Direktoren assistierten. Sie verfügten über mehrere Oberforstmeister, einen Baudirektor sowie, je nach Größe und Bedeutung der Provinz, zwischen fünf und 20 Kriegsräte und auch Steuerräte, die mit lokaler Überwachung in Polizei-, Handels-, Gewerbe- und Akzisefragen betreut waren. Dazu kamen noch die adeligen Landräte, die den Landkreisen der Provinzen vorstanden; diese waren königliche Gefolgsleute und zugleich, als gewählte Repräsentanten der Kreistage, Vertreter der Landstände. Es gab auch eine Oberrechenkammer, die mit 25 Räten und 13 Sekretären eine Art Rechnungsprüfungskammer war. In enger Verbindung mit dem Generaldirektorium standen die Königliche Hauptbank, die Seehandlungssozietät und die , die von jeweils einem eigenen Finanzminister geleitet wurden. Jeder Abteilung des Generaldirektoriums stand ein Minister vor. Bis 1806 erweiterte sich der Zuständigkeitsbereich dieses „Superministeriums“ durch Gründung neuer Abteilungen. 1806 gab es sieben Ressortchefs, die Zahl der Räte betrug 52, die Zahl der Sekretäre betrug 73. Neben dem Generaldirektorium stand das mit Sitz in Breslau. Diese Behörde besaß eine eigene Zuständigkeit für die beiden Kriegs- und Domänenkammern in Breslau und Glogau. Damit nahmen im 18. Jahrhundert die Fürstentümer Schlesiens in Preußen eine Sonderstellung ein. Das Justizministerium wurde von vier Ministern und sieben Räten geführt. Es war zugleich zuständig für Religionsangelegenheiten. Ihm unterstanden die „Regierungen“ sowie Hof- und , die die Rechtsprechung vertraten; diese verwalteten zudem Hoheits-, Grenz-, Lehens-, Kirchen- und Schulangelegenheiten.
KURFÜRST VON BRANDENBURG KÖNIG VON/IN PREUSSEN | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
‘’Gerichtsbarkeit und Verwaltung’’ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1516 Kammergericht | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1537 | Rentkammer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1543 Kurmärkisches Konsistorium | 1540 Kammergericht (Neuorganisation) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1604 Geheimer Rat | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kultus | Justiz | Auswärtiges | Finanzen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1685 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1689 Geheime Hofkammer | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1713 (Domänen, Regalien) | 1713 Generalkriegskommissariat (Steuern) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1714 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1725 Obercollegium Medicum | 1728 | 1723 Generaldirektorium | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1737 Justizministerium | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1750 Oberkonsistorium | 1747-1751 Justizreform Instanzenzug | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1802 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1799 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gerichte 1., 2. und 3. Instanz | 1808 | 1808 Staatsministerium | 1808 | 1808 Kriegsministerium | 1808 | 1808 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1817 Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten | 1817 Schatzministerium | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Provinzialkonsistorien | 1824 Oberrechnungskammer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rechtsstaat
Die seit Friedrich Wilhelm I. gesamtstaatlich ausgerichtete Organisation der Verwaltungsbehörden führte dazu, dass auch im Bereich der Justizverfassung ein zentralstaatlicher Gerichtsaufbau etabliert wurde. Dieser sollte die bis dahin unverbundenen, für die verschiedenen Landesteile zuständigen Spitzengerichte vereinigen. Als zentralstaatliches höchstes Gericht wurde 1748 das sogenannte errichtet, in welchem das Kammergericht und die in Berlin befindlichen Oberappellationsgerichte zusammengeschlossen wurden. Eine organische Justizorganisation mit einer einheitlichen für alle preußischen Staaten zuständigen Spitze wurde erst 1782 verwirklicht, als das mit dem Kammergericht verbundene Obertribunal selbständig wurde und fortan als Geheimes Obertribunal höchste Instanz für die gesamte Monarchie wurde. Als in den Provinzen fungierten fortan das brandenburgische Kammergericht, das ostpreußische Tribunal, die schlesischen und in den anderen Landesteilen die so genannten „Regierungen“.
Die wesentliche Ausformung des preußischen Rechtssystems im 18. Jahrhundert wurden von Samuel von Cocceji und Johann Heinrich von Carmer erarbeitet und geleitet.
Auswärtiges
Staatsbeziehungen
Mit seiner Machtpolitik, baute Preußen seine Stellung im internationalen Gefüge des europäischen Mächtegleichgewichts aus. Es galt als aufstrebende Militärmacht und wurde deshalb von den europäischen Großmächten bis 1740 als Auxiliarmacht umworben. Ohne natürliche Grenzen hatte Preußen keine Sicherheitszone, was eine zunehmende Bedenkenlosigkeit bei der Wahl seiner außenpolitischen Mittel nach sich zog und ihm den Vorwurf der Unzuverlässigkeit einbrachte.
Preußens Außenpolitik war daher wechselhaft und richtete sich stets nach den eigenen Erfordernissen; daraus ergab sich bisweilen eine „Schaukelpolitik“. Bündnisse wurden mit kurzfristiger Laufzeit und auf die Erreichung von Einzelzielen hin geschlossen, die Treue zu internationalen Verträgen war „lax“. Daraus ergaben sich Unberechenbarkeit und Unsicherheit für seine Nachbarn.
Direkte und enge Beziehungen unterhielt Preußen zum Kaiserreich Russland, mit dem es im 18. und 19. Jahrhundert diverse Allianzverträge geschlossen hatte. Zu Schweden, das als niedergehender Hegemon im Kampf um das Dominium maris Baltici lange Zeit aggressive Tendenzen gegenüber seinen südlichen Nachbarn unterhielt, hatte Preußen ein konfrontatives, häufig kriegerisches Verhältnis. Zwischen 1630 und 1763 führte es insgesamt fünf Kriege gegen Schweden. Das Königreich Dänemark war für Preußen dagegen ein natürlicher Bündnispartner und wichtige Bezugs- und Orientierungsmacht. Ähnlich positiv gestaltete sich das Verhältnis zu den Niederlanden, deren Bedeutung für den Frühpreußischen Staat und seine Eliten vor allem in kultureller Adaption, Bezugnahme und Referenzialität bestand. Zur Weltmacht Großbritannien überwog ein positiver gegenseitiger Austausch. Zur kontinentalen Führungsmacht Frankreich stand Preußen mehrfach und anhaltend in Konflikt. Von 1674 bis 1807 ergaben sich insgesamt sechs kriegerische Auseinandersetzungen mit Frankreich. Die im 18. Jahrhundert stagnierende ehemalige Großmacht Polen wurde zum Opfer der preußisch-russisch-österreichischen Teilungspolitik.
Die preußische Politik gegenüber dem Heiligen Römischen Reich führte im 18. Jahrhundert zu einer erheblichen Schwächung des Reichszusammenhalts. Zum einen war der Einmarsch preußischer Truppen in Schlesien Ende 1740 ein eklatanter Verstoß gegen die Rechtsordnung des Reiches. Außerdem war Preußen darauf bedacht, seine Autonomie als Königreich gegenüber dem Reich auszubauen. Damit positionierte es sich vor allem gegen die Habsburgermonarchie mit dem den Kaiser an der Spitze, der als mächtigster Fürst im Reich für dessen Erhaltung eintrat. Daraus entwickelte sich der bis 1866 anhaltende deutsche Dualismus.
Mit den sonstigen deutschen Staaten gab es einen vielfältigen und dichten Austausch. Preußen übernahm im Verlauf des 18. Jahrhunderts die Führungsrolle als erster protestantischer Reichsstand vor Sachsen. Dass gegen Preußen keine wesentlichen Veränderungen an den rechtlichen und territorialen Verhältnissen des Reichs mehr möglich war, demonstrierte es 1785 mit dem von ihm initiierten Fürstenbund.
Diplomatisches Korps
Seit 1700 entstanden überall in Europa ständige Gesandtschaften, die die temporären Missionsgesandtschaften, die bis dahin in der europäischen Diplomatie üblich waren, verdrängten. Im Westfälischen Frieden 1648 hatten alle Reichsfürsten auch formell das Bündnisrecht und damit auch das Recht auf eine eigenständige Außenpolitik erhalten.
In der Folge baute auch Preußen ein europaweites Gesandtschaftswesen an den europäischen Herrscherhöfen auf. Als die 1728 als „Departement der Auswärtigen Affären“ eingerichtete Behörde 1867 zunächst als Auswärtiges Amt an den Norddeutschen Bund und dann ab 1871 zum Deutschen Kaiserreich übertragen wurde, bestand das diplomatische Korps der ehemals preußischen Behörde aus insgesamt 60 Etatstellen. Die Behörde unterhielt insgesamt vier Botschaften in London, Paris, Petersburg und Wien, 16 Gesandtschaften, acht Gesandtschaften innerhalb des Reichs, acht , sieben Generalkonsulate mit diplomatischen Status, 33 und vier Berufsvizekonsulate.
Gesellschaft
Die Gesamtheit aller Individuen und Gruppen auf dem Territorium des preußischen Staats bildete keine Gesellschaft im Sinne einer Nation. Es bestanden sehr unterschiedliche regionale, kulturelle und soziale Welten. Die Nationswerdung vollzog sich nach 1815 lediglich rudimentär in den altpreußischen Provinzen, unter Ausschluss der neupreußischen Gebiete am Rhein und in Westfalen.
Repräsentative (feudale) und bürgerliche Öffentlichkeiten
Noch in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts bestand in Preußen wie in anderen europäischen Staaten nahezu ausschließlich die „repräsentative Öffentlichkeit“. Deren systemimmanente Merkmale trennten nicht ausreichend zwischen Privaten und Öffentlichen, sondern nur zwischen Gemeinen und Privilegierten. Träger der repräsentativen Öffentlichkeit war das Hofzeremoniell, also der preußische Hofstaat, das höfische Leben im Allgemeinen. Dies bedeutete den Ausschluss des Volkes von der Öffentlichkeit. Alles Nichthöfische war demnach Kulisse und in einer passiven, zuschauenden Rolle, während das Höfische die Bühne besetzte, auf die sich die Untertanen auszurichten hatten. Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts zerfielen die feudalen Gewalten, Kirche, Fürstentum und Herrenstand, an denen die repräsentative Öffentlichkeit haftete, in eine öffentliche und eine private Sphäre. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Nachrichtenverkehr in Mitteleuropa allgemein zugänglich und gewann damit einen öffentlichen Charakter. Die Printmedien erhielten die Rolle von Türöffnern für die eingezwängte bürgerliche Schicht auf ihrem Weg zur Mündigkeit. Zu den bedeutenden Periodika der Aufklärung zählte die Berlinische Monatsschrift. Der publizistische Stil enthielt in der Mehrzahl der Beiträge einen diskursiven, dialogähnlichen Charakter. Weitere namhafte Zeitungen waren die Schlesische Zeitung, Schlesische Provinzialblätter, Spenersche Zeitung, die Vossische Zeitung (seit 1785: Königlich Privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen).
Aus der neu gewonnenen privaten Sphäre, die neben der staatlich-repräsentativen Öffentlichkeit entstanden war, entwickelte sich die Vorform der bürgerlichen Öffentlichkeit. Dies war zunächst die literarische Öffentlichkeit. Die Grundlagen hierfür bildete die im 18. Jahrhundert in Europa und den Amerikas wirkende Geistesströmung der Aufklärung. Diese förderte die Entstehung einer mündigen Schicht von Bewohnern, die sich nicht mehr nur als folgsame Untertanen mit dinglichen, automatenhaften Grundzügen verstanden, sondern als selbstbewusste Individuen mit angeborenen Naturrechten. Da die Leserschaft eine genuine Gruppe aus der sozialen Elite war, die sich selbstaufklärerisch fotbildete, entstand so eine neue soziale Kategorisierung, später gemeinhin als das Bildungsbürgertum charakterisiert.
Die zunehmende Selbständigkeit dieser „Staatsbürger“ förderte die Bildung von autonomen gesellschaftlichen Netzwerken, die nicht mehr durch monarchisch-staatliche Regelungen beeinflusst wurden. Die Netzwerke aus Vereinen und Gesellschaften funktionierten wie Volksversammlungen mit freiem Rederecht. Sie sollten der privaten Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, über sich selbst und die wichtigsten Fragen der Zeit nachzudenken. Dies förderte die Entstehung von Lesegesellschaften. Einige Zirkel und Kreise trafen sich informell. Auch Buchhandlungen waren wichtige Treffpunkte für die neugebildete Öffentlichkeit. Neben Lesegesellschaften, Logen und patriotisch-gemeinnützigen Gesellschaften gab es noch zahlreiche literarische und philosophische Vereinigungen und Gruppen von Gelehrten, die sich auf Naturwissenschaft, Medizin oder Sprachen spezialisierten. Zu den Praktikern dieser entstehenden Zivilgesellschaft gehörten in Preußen zur Mitte des 18. Jahrhunderts Schriftsteller, Dichter, Verleger, Club-, Gesellschafts- und Logenmitglieder, Leser und Abonnenten. Diese intellektuellen Gruppen beschäftigten sich mit den großen Fragen der Zeit, literarischen ebenso wie wissenschaftlichen und politischen. Bedeutende Persönlichkeiten der Zeit in Preußen waren beispielsweise Karl Wilhelm Ramler oder der Verleger Friedrich Nicolai.
Im Ergebnis entstand aus der einstmals sehr stillen und lethargisch wirkenden preußischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts eine laute, lebendige und vielfältige Öffentlichkeit mit offenen Diskursen. Die literarische Öffentlichkeit wandelte sich später weiter zu einer politischen Öffentlichkeit, die sich als Kritik an der autokratischen Staatsmacht insgesamt etablierte. Das wurde gefördert durch den vorübergehenden Wegfall der Zensur beim Beginn der Herrschaft Friedrichs II. 1740. Kritik am politischen System und am Monarchen war mit der Berliner Aufklärung, für Europa einmalig, möglich geworden. Grundsätzlich bestanden die feudalen und bürgerlichen Öffentlichkeiten bis zum Ende der Monarchie 1918 parallel, wenn auch ein stetiger Substanz- und Bedeutungsverlust der monarchischen, adeligen Öffentlichkeitskultur erkennbar war.
Preußische Agrarverfassung
Im 17. Jahrhundert hatte sich in den ostelbischen Gebieten Brandenburg-Preußens die Gutsherrschaft durchgesetzt. Die entrechteten Bauern waren als Unfreie an den Gutsherrn gebunden und leisteten ihm Frondienste. Wesentliche Machtbefugnisse lagen in den Händen der adeligen Guts- und Grundbesitzer, den Junkern. Dabei kontrollierten wenige wohlhabende Adlige mit großem Landbesitz fast die gesamte Provinzpolitik. Der preußische Staat verfügte, von der Kreisebene abwärts, nur über geringe Gestaltungskompetenzen. Die mit der Bauernbefreiung Anfang des 19. Jahrhunderts einsetzende soziale Mobilität führte zu Landflucht großer Bevölkerungsteile in die Städte. Die damit verbundene Verfügbarkeit billiger Arbeitskräfte war eine Voraussetzung der einsetzenden industriellen Revolution.
Von der Ständegesellschaft zur Klassengesellschaft
Das städtische Bürgertum bestand Ende des 17. Jahrhunderts traditionell aus der zunftgeprägten Handwerkerschaft, die sich die Macht in den Stadträten mit wenigen einflussreichen Patriziern teilten. Mit der Aufklärung und dem einsetzenden Merkantilismus um 1700 verloren die Handwerker zunehmend ihren Einfluss an eine kleine, reiche Schicht von Großbürgern, bestehend aus Manufakturbesitzern, Großkaufleuten und Geldwechselbankiers, die neue städtische Oberschicht. Bedeutende Vertreter waren im 18. Jahrhundert Johann Ernst Gotzkowsky, Wilhelm Kaspar Wegely, Johann Jacob Schickler, . Auch die preußische Beamtenschaft gewann an Bedeutung; das Militär bestehend aus dienenden Soldaten mit ihren Familien und Invaliden bildete im 18. Jahrhundert eine rechtlich gesonderte Zwischenschicht.
Die auf dem Land in den ostelbischen Gebieten bestehende junkergeprägte Gutsherrschaft fort wird in der Geschichtsschreibung oft mit „ökonomischer Rückständigkeit“, „Junkerwillkür“ und plakatiert. Prügel gehörte zu den verbreiteten Disziplinierungsmitteln der Gutsherren. Die einfache Landbevölkerung gab sich königstreu und glaubte an die Legende vom „gerechten König“. Der Staat untersagte allerdings gröbere Misshandlungen, stützte aber auch die Gutsbesitzer, da Frondienst und Schollenpflicht die ländliche Gesellschaft prägten. Gegen Bauernrevolten, die es mehrfach in Schlesien von 1765 bis 1793, 1811 und 1848 gegeben hat, setzte der Staat Militär ein. Erst Bauernbefreiung, Ablösung, Landflucht und die Durchsetzung der Lohnarbeit führten zu einer langsamen Veränderung dieser Verhältnisse.
Übriggebliebene ständische Einflüsse und staatliche Eingriffe prägten die städtische Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Aufgrund der sozialen Ungleichheit verbunden mit großen Einkommensunterschieden, entstand in den Städten eine breite ökonomische Unterschicht. Diese bestand aus Manufakturarbeitern, die erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts an Selbstbewusstsein gewann. Die preußische Zivilgesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts bestand zu großen Teilen aus Tagelöhnern und Bettlern die häufig als Schlafgänger an der Grenze zur Obdachlosigkeit lebten. Diese Klassengesellschaft veränderte sich nur langsam durch zunehmende Bildung, berufliche Ausdifferenzierung, Wohlstandszuwachs und Interventionen des Staates.
Feudal-kapitalistische Herrenkaste
Preußens Herrschaftssystem basierte auf der Königsherrschaft. Der König sicherte seine Macht über den Landadel und in den Städten durch seine Garnisonen und die staatliche Bürokratie. Der Einfluss des städtischen Bürgertums beschränkte sich auf die kommunale Selbstverwaltung. Im Zuge der Aufklärung entstand eine Schicht von Bildungsbürgern, die neue Ideen und Konzepte zur Teilhabe entwickelte und sich Mitsprache einforderte. Die Feudalklasse geriet dadurch erstmals zwischen 1789 und 1815 in die Defensive. Die Feudalherrschaft konsolidierte sich in der Zeit der Restauration, um im Vormärz erneut von der weiter erstarkten bürgerlichen Klasse herausgefordert zu werden.
Das politische Bürgertum hatte sich nach der verunglückten Revolution von 1848 erneut zurückgezogen und sich wieder auf seine wirtschaftlichen Kernkompetenzen reduziert. Die politische Macht überließ es wieder den „alten Eliten“. Doch es entstanden neue Interessengruppen, die zwar keine politische Macht, aber über Kapital, Produktion und Arbeit bedeutende Machtmittel besaßen, die ihnen großen Einfluss auf die staatliche Politik gewährten. Diese neuen Eliten sammelten sich in freien Unternehmerverbänden jenseits der schon bestehenden öffentlichen Industrie- und Handelskammern. Die weiterhin tonangebende, etablierte adelige Schicht, überwiegend aus den mittleren und östlichen, ländlichen Provinzen stammend, nahm für sich in Anspruch, das Gemeinwohl in einer Mischung aus Bevormundung und Fürsorge zu verkörpern.
„Er werde sich zunächst einige Jahre mit der rekrutendressierenden Fuchtelklinge amüsieren. Nach der Militärzeit werde er ein Weib nehmen, einige Kinder zeugen und auf dem väterlichen Gut das Land bebauen. (…) In zehn Jahren (…) werde er ein fettgemästeter schnurrbärtiger Gutsherr sein, der eine (…) Abscheu vor Juden und Franzosen hegt und Hunde und Bedienstete auf das Brutalste prügelt, wenn er von seiner Frau tyrannisiert wurde. Zu des Königs Geburtstag werde er sich besaufen, 'Vivat' schreien und ansonsten über Pferde fachsimpeln.“
Allerdings verlor der Adel durch die Industrialisierung seine auf Grundbesitz und Landwirtschaft beruhende ökonomische Führungsrolle an die Bourgeoisie, behielt aber seinen hohen gesellschaftlichen Rang. Dem Wirtschaftsbürgertum fehlte zunächst ein eigenständiges Klassenbewusstsein. Statt politischer Teilhabe strebte man nach Aufnahme in die Adelsklasse (Verheiratung, Nobilitierung). Die „Neureichen“ kopierten den Lebensstil des Adels und kauften und bezogen dessen Rittergüter, wodurch eine neue, feudal-kapitalistische Herrenschicht in Preußen entstand.
Gesellschaftspolitische Bewegungen
Die Differenzierung der sich ausprägenden staatsfernen Zivilgesellschaft nahm im 19. Jahrhundert an Fahrt auf. Sowohl die bürgerliche Klasse als auch die Arbeiterklasse bildeten weitere eigene Unterschichten aus, die sich ebenso in verschiedene gesellschaftliche Richtungen heterogenisierten und entfalteten.
Nationalliberalismus, Preußischer Patriotismus, Deutscher Nationalismus
Aus den Erschütterungen der französischen Revolution ergaben sich in Deutschland Einigungsbestrebungen, die vor allem von der aufgeklärten, städtisch geprägten bürgerlichen Klasse getragen wurde. Nach Jena gründete sich der Tugendbund in Königsberg 1808. Dieser galt dem König als die erste revolutionäre Zelle, einer Bewegung, die es in Wirklichkeit als geschlossene Formation gar nicht gab. Als intellektuelle Anführer galten Ernst Moritz Arndt, Friedrich Schleiermacher und Johann Gottlieb Fichte.
Die Anhänger der deutschen Einigungsbestrebungen gehörten in den Befreiungskriegen überproportional oft zu den Kriegsfreiwilligen in Preußen. Bürgerwehren und Freiwilligenverbände waren Ergebnisse der Patriotismuswelle. Insgesamt 30.000 Mann der preußischen Streitkräfte, rund 12,5 Prozent der Gesamtstärke machten diese Freikorps aus, von denen die Lützowschen Jäger die Berühmtesten waren. Es handelte sich hier um eigenständige, zudem bewaffnete Gruppierungen außerhalb der monarchischen Strukturen. Der emotionale Patriotismus der auch mit potenziell subversiven Visionen versehenen Freiwilligen war, von der Vorstellung einer idealen politischen Ordnung für Deutschland und Preußen durchdrungen. Sie leisteten ihren Eid nicht auf den König, sondern nur auf das deutsche Vaterland. Sie begriffen den Krieg gegen Frankreich als Aufstand des Volkes. Die gemeinsame Schnittmenge politischer Inhalte zum monarchischen System war damit denkbar klein.
Die deutsche Nationalbewegung war in dieser Phase eng mit dem Liberalismus verbunden. Gerade dessen linker Flügel zielte auf eine nationale Demokratie ab: Die als anachronistisch und reaktionär empfundene Kleinstaaterei sollte durch einen liberalen Nationalstaat gleichberechtigter Staatsbürger abgelöst werden.
Aus der jugendlichen politischen Unzufriedenheit nach dem Ende der Befreiungskriege, die das Ende der nationalen Hoffnungen bedeuteten, bildeten sich die vor allem für Preußen wichtige Turnerbewegung und die burschenschaftlichen Gemeinschaften als quasi-politische Zentren heraus. Die Bewegung breitete sich rasch auf andere Universitäten aus. Nach dem Wartburgfest wurden beide Bewegungen aus Angst vor einem Wiederaufflammen des Jakobinismus verboten. Die nationale und liberale Bewegung wurde dadurch organisatorisch schwer getroffen und in ihrer Entfaltung für 20 Jahre zurückgeworfen. Die deutsche Nationalbewegung unter Führung von Barthold Georg Niebuhr, Friedrich Ludwig Jahn, Karl Theodor Welcker, Joseph Görres zählte bis dahin rund 40.000 Anhänger.
Der eingetretenen konservativen Wende in Preußen begegneten viele aus dem Bürgertum durch einen Rückzug ins Häusliche. Ein apolitischer, auf Behaglichkeit und Beschaulichkeit ausgerichteter Wohn- und Lebensstil mit einem ausgeprägten geselligen Leben mit starken Anleihen bei der Romantik setzte sich bei den besser gestellten bürgerlichen Kreisen durch. Der Begriff Biedermeier veranschaulicht den durch die reaktionäre Politik erzwungenen Rückzug ins private Häusliche. Trotz Restauration der monarchischen Ordnung wurde vor allem im Bürgertum und an den Universitäten weiterhin für liberale und nationale Ideen geworben.
Die staatlichen Akteure lernten auf lange Sicht, das Mobilisationspotenzial der Idee von der Nationalen Einigung für sich nutzbar zu machen. Es entstand eine Synthese, in der populäre und dynastische Elemente als komplementäre Bestandteile angesehen wurden. trotz aller Widersprüche und Gegensätzlichkeiten wurde der preußische Krieg gegen Napoleon letztlich zu einem nationalen Befreiungskrieg umgewidmet und die Nationalliberale Bewegung wurde damit staatlicherseits eingehegt.
Arbeiterbewegung
Die Arbeiterbewegung war die größte demokratische Emanzipationsbewegung Preußens. Sie bildete einen Teil des europäischen gesellschaftlichen Emanzipationsprozesses zwischen 1789 und 1918. Der Bedarf ergab sich einmal aus den sozialen Folgen (soziale Frage) der Industrialisierung, Bevölkerungsexplosion und Landflucht, die eine breite Schicht verarmter und besitzloser Tagelöhner und rechtloser Lohnarbeiter erzeugt hatte (Pauperismus).
Zudem hatte das Bürgertum in Preußen erkennbare Mühe, seine Interessen gegenüber den traditionellen Führungsschichten durchzusetzen. Politisch war die Bürgerliche Klasse nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 nachhaltig geschwächt worden und akzeptierte die von oben vorgegebenen Strukturen und fügte sich fortan darin ein. Die damit ausgefallene Rolle als Erneuerungskraft und Reformationsgruppierung übernahm fortan die Arbeiterschaft.
Die Prologereignisse zur Gründung der Arbeiterbewegung, formiert in Arbeitervereinen, der Sozialdemokratischen Partei und Gewerkschaften, bildete die Revolution von 1848. Ihre formative Phase vollzog sich in den 1860er und 1870er Jahren. Zunächst entstand aber im April 1848 in Berlin das unter Führung von Stephan Born, der für den 23. August einen Allgemeinen Deutschen Arbeiter-Kongress nach Berlin einberief. Dort gründete sich die Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung. Mit der Neuen Ära in Preußen beeinflusst entstand eine neue Nationalbewegung und mit ihr, teilweise auch rekursiv beeinflusst, entstanden neue Arbeitervereine. Diese strebten nach Autonomie von der bürgerlich-liberalen Bevormundung und forderten seit 1862 unabhängige Arbeitervereine. Daraus ergab sich die Formierung des ADAV, dessen Wirkungsbereich die Kerngebiete Preußens umfasste. Insgesamt war die Arbeiterbewegung gesamtdeutsch organisiert, wie die Gründung der SPD, 1869 zunächst als SDAP in Eisenach zeigte. Ihr organisatorisches und Netzwerkbezogenes Zentrum bildete fortan Leipzig.
Die Sozialdemokratie stand der Bismarckschen Politik kritisch gegenüber und wurde zur systemablehnenden Oppositionspartei. Dieser reagierte mit den Sozialistengesetz und begann eine Verfolgungswelle.
Bildung
Im Zuge der Frühaufklärung und des Wirkens des Halleschen Pietismus im preußischen Staat erfolgte 1717 durch königlichen Edikt die Einführung der allgemeinen Schulpflicht in den preußischen Staaten. Die damalige nur gering ausgeprägte Staatsverwaltung verfügte nicht über die Möglichkeiten, den Schulbesuch zu kontrollieren. Auch mangelte es an den nötigen Finanzen, um ein flächendeckendes und professionelles Schulsystem zu etablieren. Die entstehenden Dorfschulen vom Niveau einfacher Klippschulen wurden weiterhin von Küstern geleitet. Das Edikt von Friedrich Wilhelm I. zeigte in der Praxis wenig Wirkung, bildete aber die Grundlage für das Generallandschulreglement, das Friedrich II. 1763 erließ. Gesetzlich wurde damit noch einmal die Schulpflicht bestätigt und vertieft. Es sah eine Schulpflicht von acht statt sechs Jahren vor. Der Unterricht sollte regelmäßig je drei Stunden vor- und nachmittags stattfinden, nach einem festen Lehrplan und mit ordentlich ausgebildeten Lehrer. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts gingen nur knapp 60 Prozent der Kinder regelmäßig zum Unterricht. Das änderte sich erst, als die Kinderarbeit gesetzlich verboten wurde.
1804 gab es auf dem Territorium des preußischen Staats acht Universitäten.
Universität | Studenten | Stand |
---|---|---|
Universität Halle | 634 | 1802 |
Universität Königsberg | 300 | 1802 |
(Universität Erlangen) | 300 | 1801 |
Universität Breslau | 239 | 1803 |
(Talmudschule) Fürth | 200 | 1797 |
Brandenburgische Universität Frankfurt | 180 | |
Alte Universität Duisburg | 67 | 1804 |
(Universität Erfurt) | 50 |
Zusätzlich gab es die Preußische Akademie der Künste und die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die als akademische Gelehrte Gesellschaften um 1700 in Berlin gegründet wurden und ein großes Renommee im internationalen Künstler und Wissenschaftsgefüge aufbauten.
Im Zuge der Preußischen Reformen kam es auch zur Reform des Bildungssystems, zu dem Wilhelm von Humboldt beauftragt wurde. Dieser legte ein liberales vor, das die Bildung in Preußen völlig umkrempelte. Der Staat erhielt ein einheitliches, standardisiertes öffentliches Bildungssystem, das die aktuellen pädagogischen Entwicklungen aufnahm (Pestalozzis Pädagogik). Neben der Vermittlung von Fach- und technischen Fähigkeiten sollte vor allem die geistige Selbständigkeit der Schüler gefördert werden. Es entstand eine zentrale Abteilung auf Ministerialebene, die für die Erstellung von Lehrplänen, Lehrbüchern und Lernhilfen Zuständigkeit erhielt. Lehrerkollegien wurden gegründet, um für die chaotischen Grundschulen geeignetes Personal auszubilden. Es entstand ein standardisiertes System staatlicher Prüfungen und Inspektionen.
1810 folgte die Gründung der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin, als Friedrich-Wilhelms Universität. Diese erlangte bald danach eine vorherrschende Stellung unter den protestantischen deutschen Staaten.
Die Ausweitung und Professionalisierung der Lehrerausbildung machte nach 1815 rasche Fortschritte. In den 1840er Jahren besuchten mehr als 80 Prozent der Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren eine Grundschule. Eine ähnlich hohe Quote erreichten zu der Zeit lediglich noch Sachsen und Neuengland. Entsprechend niedrig war auch die Analphabetenquote.
Preußens Bildungssystem und die Wissenschaftsförderung wurden seit dem frühen 19. Jahrhundert auch international als vorbildlich angesehen. Bewundert wurden die Effektivität, die breiten Zugangsmöglichkeiten und der liberale Ton der Einrichtungen. Den Kindern wurde bereits zu dieser Zeit beigebracht, ihre geistigen Fähigkeiten selbst einzusetzen, durch Lehrer, die sich dabei nicht mehr der klassisch-autoritären Mittel (Prügel) bedienten. Bestrafungen von Fehlverhalten oder Mittel der Angsterzeugung gehörten nicht mehr zum damaligen Erziehungsrepertoire des Lehrpersonals. Im zeitgenössischen Urteil internationaler Zeugen aus fortschrittlichen Gesellschaften überwog die Verwunderung über die zeitgleiche Existenz eines so fortschrittlichen pädagogischen Systems innerhalb eines despotischen Staatswesens.
Kultur
Begriffsbestimmung
Zur werden die Kernbereiche (Gebäude, Denkmäler, Feiern), Kulturstaatlichkeit (Staatliche Förderung und Aufsicht in Schulen, Hochschulen, Museen, Theater usw.) und die staatsferne Zivilgesellschaft (, Großstadtleben, Arbeiterbewegung) aber auch im weiteren Sinne die Bereiche Bildung, Wissenschaft sowie die christlichen Kirchen mit einbezogen.
Die Kultur in Preußen umfasste die geistigen und gesellschaftlichen Lebensformen, materiell wie immateriell. Der Kulturbereich war mehrfach untergliedert. Den Kern bildete der Hochkulturbereich, wozu die bildenden Künste (Malerei, Bildhauerei, Architektur) zählen. Ergänzend kommen Musik, Literatur sowie die Gesamtkunstgenres Theater, Oper dazu. Bildungs- und Wissenschaftsdisziplinen, Religion und Staatskultur (Gedenktage, Denkmäler, Rituale) vervollständigten den erweiterten Kulturbegriff.
Die Kultur Preußens gliederte sich in den Jahrhunderten in die europäisch dominierten Kunstepochen (Barock, Klassizismus, Sturm und Drang, Romantik, Biedermeier, Impressionismus, Historismus, Gründerzeit, Jugendstil, Expressionismus) aber auch nach regionalen Gesichtspunkten. Kultur und Kunst sollte Ausdruck und Weltdeutung schaffen und den Staat, Kirche oder soziale Gruppen repräsentieren.
Entwicklung
Das Gebiet Preußens galt im 17. Jahrhundert als kulturell zurückgeblieben gegenüber den anderen Reichsterritorien. Bis die Bürgerliche Klasse formiert war, gingen vornehmlich von der kleinen Schicht des Hochadels Kulturförderungen aus. Unter Friedrich Wilhelm von Brandenburg wurden bedeutende kulturelle Fortschritte erzielt, die sein Nachfolger Friedrich III./I. intensivierte. In der Bildnismalerei wirkte sich die Berufung von Antoine Pesne 1710 nach Berlin als Hofmaler entscheidend aus, da dieser in seiner 46-jährigen Wirkzeit zahlreiche Schüler ausbildete und überregional wirkte. Das erste öffentliche Denkmal Berlins, das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten wurde zu einem Hauptwerk der Barock-Plastik.
Nach der ersten kulturellen Blüte zur Anfangszeit des preußischen Königtums unter Friedrich I. erfolgte 1713 unter dem Nachfolger Friedrich Wilhelm I. ein abrupter Einschlag allen kulturellen Lebens, der bis 1740 anhielt. Militärisches drang in das gesamte kulturelle Leben ein. Die Bildnismalerei in Preußen entwickelte sich stark zurück. Die Mittelmäßigkeit der Kunstwerke des Hofmalers Dismar Degen waren stilprägend für den gesamten Kunstsektor Preußens dieser Zeit. Mit Herrschaftsantritt Friedrichs II. entfaltete sich wieder eine höhere Kultur im preußischen Staat. Friedrich II. forcierte den Auftrag des Staates zur Hebung der Landeskultur und bediente gleichzeitig das eigene monarchische Repräsentationsbedürfnis. In den 1740er Jahren entstand die erste Oper Preußens, die Königliche Hofoper zu Berlin, später ergänzt um eine königliche Bibliothek als Bestandteil des Forum Fridericianum in Berlin. Die Pläne für den Platz wurden in der sich formierenden preußischen Öffentlichkeit über Publikationen in den Berliner Zeitungen und bei Gesprächen der Salons diskutiert. Der zentralste Platz Preußens wurde ein Residenzplatz ohne eine Residenz, wodurch er sich von anderen europäischen Schlossplätzen unterschied. Mit dieser herausgehobenen stadtplanerischen Anlage verdeutlichten die Macher, das die von der der preußischen Dynastie entkoppelt war.
In der Herrschaftszeit Friedrichs II. entstand eine regionale Ausprägung des Rokoko, die als friderizianisches Rokoko bezeichnet wird. Die Dekorationen sind im Vergleich zum Stil der Zeit meist zurückhaltender, zierlicher und eleganter und gehen auf die Arbeiten des Stuckateurs und Bildhauers Johann August Nahl und des Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff zurück.
Der Staat Preußen unterhielt fortan eine Hofkapelle auf dem finanziellen Niveau einer mittelgroßen Macht. Der Residenzenausbau im Berliner Raum wurde intensiviert. In Berlin entstanden dutzende neue auf Repräsentation und Prachtentfaltung ausgerichtete Stadtpalais. Neue Theatergebäude, wie kurzzeitig das französische Komödienhaus oder das königliche Schauspielhaus in Potsdam entstanden.
Mit den Friedensjahrzehnten, die nach 1763 folgten, begann in Preußen eine kulturelle Blüte. Sie setzte sich unter Förderung der folgenden Könige tendenziell verstärkend auch nach 1800 fort. Berlin wurde neben Weimar und als dessen Nachfolge wichtigstes geistig-kulturelles Zentrum Deutschlands.
Andreas Schlüter eröffnete, die Hofbaumeister Johann Friedrich Grael und Philipp Gerlach prägten, Carl Gotthard Langhans und Friedrich Gilly vollendeten den preußischen Stil. Die Einflüsse des preußischen Staats durch die Regierungspolitik auf die Gesellschaft formten die Ausprägungen und Bildung kultureller Formen mit. Dementsprechend wirkte sich auch der Militarismus, das preußische Beamtentum mit seinen postulierten Tugenden und Kants Philosophie auf die Ausprägung des preußischen Stils aus. Darin drückte auch der maskuline Charakter des preußischen Staats, verstanden als Vaterland aus.
Für die Gesamtheit der kulturellen Erscheinungen in Preußen für die Zeit des Klassizismus gilt der Begriff . Das Entstehen der Preußischen Klassik hing zeitlich eng mit der politischen Expansion des Machtstaats Preußen zusammen. Diese generierte die Mittel aber auch den zunehmenden Bedarf und Anspruch auf eine angemessene kulturelle Ausdrucksform der hinzugewonnenen Möglichkeiten und des erhöhten Status. Nach der einflussreichen Programmschrift des Kunsthistorikers Arthur Moeller „Der Preußische Stil (1916)“ war für ihn die Preußische Klassik subsumierter Anspruch (der herrschenden Eliten), aus der Idee einer «vornehm-spartanischen Lebensart», künstlerische Ausdrucksformen zu entwickeln. Daraus entstanden beispielsweise die in der Kunstwelt sowohl als «geschmackvoll» aber auch «karg» (oder „edelkalte“ Formen) geltenden Landschlösser und Herrenhäuser der Mark Brandenburg.
Architekturgeschichtlich gipfelte der sowohl politisch als auch kulturell zu verstehende Anspruch der Preußischen Klassik in der Nachahmung einer neuen Dorischen Ordnung ähnlich dem Antiken Vorbild. Die Nordgriechischen Dorer galten ähnlich wie der preußische Staat in ihrer zivilisatorischen Frühphase ebenso in kultureller Hinsicht der übrigen griechischen Welt unterlegen und setzten eher auf harte, kriegerische Politikmittel, die ihnen die Eroberung des Antiken Griechenlands ermöglichte. Die angenommenen historischen Parallelen zwischen Dorern und Altpreußischem Staat, die kurzgefasst nach zeitgenössischer (preußischen) Erklärungsmustern, «mit wenig mehr als unfruchtbaren Boden, Willenskraft und Organisationstalent eine Großmacht formten», führte zu spiegelbildlichen Wiedererkennungswirkungen zeitgenössischer Akteure in kulturellen Bereichen Preußens. Die so versinnbildlichte Vorbildwirkung Dorischer Kunst führte zu intensiven künstlerischen Bezugnahmen und Nachahmungen in den künstlerischen Werken in Preußen.
In der Bildhauerei entstand 1785 die Strömung der Berliner Bildhauerschule. In der Literatur taucht für diese Phase der Begriff auf. Bedeutende Einzelpersönlichkeiten auf kulturellem-gesellschaftlichem Gebiet in Preußen wurden u. a. Karl Friedrich Schinkel, Albert Dietrich Schadow, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Carl von Savigny, Heinrich von Kleist, Christian Friedrich Tieck, E.T.A. Hoffmann (Berliner Romantik). Die vielfach gebrauchte Bezeichnung von Spree-Athen für Berlin beschreibt den damaligen in Preußen herrschenden kulturellen Geist.
Wirtschaft
Nationaleinkommen
Nach zeitgenössischen Schätzungen lag das Nationaleinkommen Preußens 1804 bei 248 Millionen RT. Davon wurden 41 Millionen RT im manufakturgeprägten Gewerbesektor (unter Ausschluss des Handwerks) erwirtschaftet und weitere 43 Millionen RT in der zunftgeprägten Bierbrauerei und Branntweinbrennerei.
Das Nationaleinkommen Preußens wuchs zwischen 1871 und 1914 viermal stärker als die Bevölkerung dieser Zeit, wodurch sich das durchschnittliche Nettosozialeinkommen pro Kopf deutlich erhöhte. 1913 wiesen im Reich lediglich Hamburg und Sachsen noch höhere Einkommenswerte pro Kopf auf als Preußen.
Wirtschaftssektoren
Landwirtschaft
Preußens Wirtschaftsstruktur wies um 1800 typische Charakteristiken eines Agrarstaats auf. Es dominierte der Anbau von Getreide, besonders Weizen, Roggen, Gerste und Hafer. Ebenso wurden um 1800 Hülsenfrüchte, Flachs, Färberkrapp und Tabak angebaut. Auch eine intensive Holzwirtschaft wurde betrieben. Daneben betrieb die Landbevölkerung ausgedehnte Viehwirtschaft. 10,2 Millionen Schafe der Schafzucht generierte im Jahr 1.000 Tonnen Wolle, die zur Textilherstellung weiterverarbeitet wurde. Der Gesamtbestand von 5,06 Millionen Rindtieren, 2,48 Millionen Schweinen nebst Kleinvieh diente unter anderem der Fleischproduktion. 1,6 Millionen Pferde wurden für die Wirtschaft und die Armee gehalten. Es gab insgesamt drei königliche Gestüte in Trakehnen, Neustadt an der Dosse und Triesdorf.
Die 1769 gegründete betrieb Loggerfischerei und setzte um 1800 über 50 Büsen nebst zwei Jagdschiffen ein.
Sorte | Ernte in t | Eigenverbrauch in t |
---|---|---|
Weizen | 400.000 | 280.000 |
Roggen | 2.000.000 | 1.900.000 |
Gerste | 1.100.000 | 1.020.000 |
Hafer | 1.300.000 | 1.200.000 |
Die Getreideüberschüsse wurden zumeist nach Westeuropa exportiert. Zusammengenommen produzierte Preußen um 1800 eine Gesamtmenge von rund 4,8 Millionen Tonnen Getreide. Das rund neunmal bevölkerungsreichere Deutschland produzierte 2016 45,3 Millionen Tonnen an Getreide auf einer ähnlich großen Staatsfläche.
Die Umstände der Durchsetzung des Kartoffelanbaus in Preußen wurden zu einer historischen Legende stilisiert und halten im kollektiven Erinnerungsgedächtnis der heutigen Bewohner an.
An natürlichen Ressourcen verfügte Preußen über Salz, das 1800 in 14 Salzbergwerken gefördert wurde. Daneben wurde Alaun gefördert. Steinkohle wurde um 1800 hauptsächlich in Westfalen (50 Prozent der Gesamterzeugung) in 135 Zechen und in Schlesien (33 Prozent der Gesamterzeugung) gewonnen.
An Baumaterialien wurden Ummendorfer Sandstein, , Rüdersdorfer Kalkstein, , und weitere gefördert.
Tertiärer Sektor: Handel, Banken und Dienstleistungen
In den ersten Jahrzehnten der Monarchie stand der auf einem niedrigen Entwicklungsniveau. Einen überregional bedeutenden Großhandel gab es nur in den wenigen Kapitalen des Staates, vornehmlich Berlin, Königsberg und Magdeburg. Der Landtransit zwischen Westen und Osten war bedeutender als der Austausch über Seehäfen. Eine eigene Seeschifffahrt von übergeordneter Bedeutung existierte noch nicht. Die staatliche Handelspolitik begann eine Schutzzoll- und Privilegienpolitik (Monopolrechte) zur Förderung des einheimischen Gewerbes.
Die Geldwirtschaft entwickelte sich erst langsam. Preußens weite ländliche Teile waren im 18. Jahrhundert noch nicht an die wenigen geldwirtschaftlichen großstädtischen Zentren angeschlossen, sondern betrieben weiterhin ihre eigene extensive naturalwirtschaftliche Ackerbau-, Weide- und Waldwirtschaften.
Bereits in den 1670er und 1680er Jahren hatte Brandenburg-Preußen mit der Brandenburgisch-Afrikanischen Kompanie versucht am Dreieckshandel mit Sklaven im Atlantik teilzunehmen, war aber auf Dauer dem europäischen Konkurrenzdruck nicht gewachsen. Friedrich II. versuchte in den 1740ern Handelsverträge mit Spanien und Frankreich zur Förderung des schlesischen Leinenexports zu schließen, hatte damit aber keinen Erfolg. In dieser Situation ließ er die Asiatische Kompanie in Emden gründen, die den Handel mit China aufnahm. Vier nach Kanton entsendete Schiffe kehrten mit Ladungen an Seide, Tee und Porzellan zurück. Der 1755 ausbrechende Seekrieg beendete aber nach wenigen Jahren die Aktivitäten der Überhandelsgesellschaft aus Mangel am Schutz durch eine eigene Seekriegsflotte, die sich die Landmacht Preußen nicht leisten konnte.
Die Hofbankiers das Bank- und Handelshaus Splitgerber & Daum und die (Berliner) Juden beherrschten die Finanzgeschäfte Preußens im 18. Jahrhundert. Die jüdische Gemeinde zu Berlin bestand um 1750 aus 2200 Personen in 320 Familienhaushalten. 78 Prozent der meist reichen jüdischen Haushaltsvorstände Berlins waren im Handelsgeschäft aktiv. 119 Vorstände arbeiteten im Großhandel als Geldverleiher, Geldhändler, Wechsler, Münzlieferanten, Bankiers, 42 arbeiteten als Pfandleiher und 28 als Kommissionswaren-, Messe- und Weinhändler. Bedeutender Finanzier war Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig. Staatliche Aktivitäten im öffentlichen Finanzwesen fanden zunächst überhaupt nicht statt.
Wirtschaftsgeschichte
Wirtschaftliche Expansion unter König Friedrich-Wilhelm I. (1713–1740)
In der Regierungszeit des Soldatenkönigs stand das „Plusmachen“, also das Streben nach dauerndem wirtschaftlichen Gewinn, im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik. In seiner Herrschaftszeit erreichte Preußen ökonomische Stabilität und Prosperität. Erst die Grundlage eines geordneten Staatshaushalts ermöglichte den Aufstieg zu einer der Wirtschaftsmächte Deutschlands im 18. Jahrhundert und ließ die militärische Expansion seines Sohnes, Friedrich II., in den darauffolgenden Jahrzehnten denkbar werden.
Ein Motor der positiven Entwicklung der zentralisierten Wirtschaft war die preußische Armee, welche versorgt werden musste. 1713 gründete Friedrich Wilhelm I. in Berlin mit dem Königlichen Lagerhaus eine Tuchmanufaktur, die 1738 4.730 Menschen beschäftigte. 1717 wurde durch die Ansiedlung von Webern in Luckenwalde der Grundstein für die dortige Textilindustrie gesetzt. Mit einem Ausfuhrverbot für die heimische Wolle im Jahre 1718 sicherte der König die Weiterverarbeitung in seinen Landen.
In Spandau und Potsdam entstand ab 1722 eine Gewehrmanufaktur. Die benötigten Facharbeiter wurden vor allem in Lüttich, einem Zentrum der Waffenherstellung, angeworben. Für den Nachwuchs sorgte unter anderem das im selben Jahr gegründete Große Militärwaisenhaus in Potsdam. Betreiber der Gewehrfabrik war das mit königlichen Privilegien ausgestattete Handelshaus Splitgerber & Daum, das weitere metallverarbeitende Manufakturen pachtete und zum größten Waffenproduzenten Preußens wurde. Abnehmer der Waffen war überwiegend die preußische Armee. Für den zivilen Bedarf produzierte das Handelshaus Kupferbleche (Dacheindeckung), Kupferkessel (Brauereien, Siedereien), Messingteile (Behälter, Beschläge, Scharniere) und Eisen- und Stahlerzeugnisse (Bohrer, Scheren, Messer).
Ab 1716 nahm die königliche Deichkommission für die Oder ihre Arbeit auf. Die Entwässerung von Havelländischem und Rhinluch (nordwestlich von Nauen) brachte guten Gewinn an relativ ertragreichem Boden. Glaubensflüchtlingen aus dem Franken- und Schwabenland wurden Siedlungsplätze in menschenarmen Gegenden in der Uckermark zugewiesen, um diese urbar zu machen.
Um die Gewerbetätigkeit zu kontrollieren, wurde 1733 seitens des Königs eine Handwerksordnung erlassen, die alle Zünfte der Staatsaufsicht unterstellte, ihre Rechte stutzte, die Verbindung zu Nachbarstaaten untersagte und das Wandern der Gesellen kontrollierte.
Der wirtschaftliche Aufschwung war anhaltend, denn die Förderung beschränkte sich nicht mehr in erster Linie auf die hofzentrierten Wirtschaftszweige – wie unter Friedrich I. –, sondern weit über den Radius der Residenzen hinaus, und konzentrierte sich im militärischen Bereich, der fast überall im altpreußischen Staat vorhanden war.
Kriegswirtschaft, Krisen und wirtschaftliche Genesung (1740–1806)
Die infolge der kostspieligen Kriege (1740–1742, 1744–1745, 1756–1763) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Friedrich II. weitgehend zerrüttete preußische Wirtschaft gewann mit der Eroberung Schlesiens eine wirtschaftlich bedeutsame Region (Textilgewerbe, Bodenschätze) hinzu. Fortschritte wurden außerdem durch die Trockenlegung und Urbarmachung des Oderbruchs, des Netzebruchs und des Warthebruchs und die Ansiedlung einer großen Zahl von Bauern und Handwerkern erzielt. Der König förderte den Ausbau von Wasserstraßen, wie die Verbindung Berlins mit Stettin durch den Finowkanal, den Bromberger Kanal, die Regulierung der Netze und im Westen die Ruhrkanalisierung. Das Straßennetz blieb aber in einem schlechten Zustand; wegen zu hoher Kosten konnte der Bau von festen Straßen erst nach dem Tod Friedrichs des Großen begonnen werden.
Durch systematisches Anlegen von Getreidemagazinen gelang es, die Getreidepreise auch in Notzeiten zu kontrollieren. Friedrich II. förderte auch besonders die Seidenindustrie. Dazu wurden zahlreiche Fabrikanten, Facharbeiter und Spezialisten nach Preußen geholt und inländische Arbeiter und Hilfskräfte ausgebildet. Das gelang mit Hilfe von Geschenken, Vorschüssen, Privilegien, Stuhlprämien, Exportprämien, Lehrlingsgelder, Abgabenfreiheit für Rohmaterialien sowie Einfuhrverbot ausländischer Produkte. Hierdurch konnte sowohl der Landesbedarf an Seide gedeckt, als auch ein Überschuss für den Export erwirtschaftet werden. Auch die Baumwollindustrie, die noch unter König Friedrich Wilhelm (1713–1740) verboten war, um die eigene Wollweberei nicht zu gefährden, wurde gefördert. 1742 entstand die erste Baumwollfabrik, 1763 gab es in Berlin bereits zehn Baumwollfabriken. Im Vergleich zur Seidenindustrie kam dieser Wirtschaftszweig fast ohne staatliche Unterstützung aus. 1763 wurde die Berliner Porzellanmanufaktur KPM vom preußischen Staat gekauft.
Der König ließ auch mehrere Fabrikanlagen, für die private Unternehmer das Wagnis nicht eingehen wollten, auf eigene Kosten errichten:
- Uhrenfabrik zu Berlin und Friedrichsthal (1781 für 141.235 Taler)
- Papierfabrik in Spechthausen (1781 für 56.000 Taler)
- Berliner Lackierfabrik (56.000 Taler)
- Garnfärberei in Caputh (1765 für 30.000 Taler)
Mit den im Land hergestellten Manufaktur- und Handwerkswaren konnte nahezu die gesamte inländische Nachfrage befriedigt und außerdem ein größerer Export erzielt werden, womit die notwendige Rohstoffeinfuhr fiskalisch mehr als ausgeglichen werden konnte. Die Handelsbilanz – 1740 noch mit einer halben Million Talern im Defizit, 1786 mit drei Mio. Talern im Überschuss – wurde unter Friedrich dem Großen erstmals positiv gestaltet.
In der Zeit nach dem Tod von Friedrich II., von 1786 bis 1806, gab es Auseinandersetzungen in Preußen zwischen den Befürwortern des herrschenden Merkantilsystems und den Verfechtern der neu aufkommenden liberalen Strömungen. Unter Friedrich Wilhelm II. begnügte man sich damit, einige der protektionistischen Schranken und Verbote abzubauen:
- Beseitigung von Monopolen (Tabaksadministration, Kaffeebrenn-Monopol, Zuckersiederei-Monopol) und gleichzeitiges Verbot neuer Monopole
- Aufhebung von Zöllen und Akzisen (Seide, Baumwolle, Garn, Häute)
- Beseitigung der verhassten französischen Regie (eine mit französischen Beamten besetzte Behörde der Finanzverwaltung, die in der Bevölkerung sehr unbeliebt war)
Unter diesem gemilderten Protektionismus erlebte die preußische Wirtschaft einen, im Zuge einer guten äußeren Konjunktur, bedeutenden Aufschwung. Preußen hatte in den eineinhalb Jahrhunderten zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 und dem Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 deutliche wirtschaftliche Fortschritte erreicht. Der modernste Staat des 17. und 18. Jahrhunderts gehörte um 1800 auch ökonomisch zu den am stärksten entwickelten Staaten Europas. Gleichwohl arbeitete um 1800 immer noch die Mehrheit der erwerbstätigen Menschen in Preußen in der Landwirtschaft.
Wirtschaftsreformen, Technisierung, industrielle Revolution (1807–1871)
Die Katastrophe der napoleonischen Besetzung 1807 brachte Preußen auch wirtschaftlich an den Rand des Zusammenbruchs. Insofern waren die Reformgesetze der Zeit nach 1806, was ihre wirtschaftlichen Bereiche und Folgen betraf notwendig, um den Staat wirtschaftlich und finanziell am Leben zu erhalten und um einen späteren Befreiungskrieg möglich zu machen. Die preußische Wirtschaftsreform nach 1806 gehörte zu den erfolgreicheren Neuerungsmaßnahmen der preußischen Reformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Die nominelle Bauernbefreiung war die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwungs der nächsten Jahrzehnte in Preußen. Gleiches galt für die Gewährung der vollständigen Gewerbefreiheit, da diese überhaupt erst die Mobilität großer Menschenmassen, die Bewegung der ländlichen Bewohner Preußens in die wachsenden Industriestädte des Landes möglich gemacht hatte. Die preußische Staatsverwaltung ihrerseits erreichte mit einigen wichtigen Maßnahmen, der zu diesem Zeitpunkt darniederliegenden Wirtschaft des Landes auf die Beine zu helfen. Preußen verwirklichte mit dem Handels- und Zollgesetz vom 26. Mai 1818 ein eigenes einheitliches Zollgebiet ohne Binnenzölle.
Nachdem alle innerstaatlichen Handelsschranken in Preußen gefallen waren, wurde auf Initiative Preußens 1834 der Deutsche Zollverein gegründet. Preußen hatte – unter anderem wegen seines zersplitterten Staatsgebiets – ein Eigeninteresse daran, die Zollgrenzen im Deutschen Bund abzuschaffen. Diese Maßnahme beflügelte den innerdeutschen Handel und trug zum Wirtschaftswachstum der folgenden Dekaden maßgeblich bei.
Im Zuge der Industrialisierung wurde eine Anzahl von Land-, Wasserwegen und Kanälen gebaut, welche quer durch Deutschland den Westen mit dem Osten verbanden. Im Oberland West- und Ostpreußens entstand der Oberländische Kanal, der die Ostsee und Elbing im Norden mit Masuren im Süden verband. Mit der 1865 erfolgten Gründung der Königlich Preußischen Elbstrom-Bauverwaltung wurde die Elbe in sechs Kreise eingeteilt, die den Brücken- und Kanalbau, die Fähren, Mühlen, Hafenanlagen und Deiche zu überwachen hatten. Vormals unbedeutende Regionen (Ruhrgebiet, Saargebiet und Oberschlesisches Industriegebiet) entwickelten sich in der Zeit nach 1815, durch die Ausbeutung von Kohlevorkommen und den späteren Eisenbahnbau zu prosperierenden Zentren von Montanindustrie und Maschinenbau. Damit wuchs das wirtschaftliche Gewicht Preußens gegenüber Österreich im Deutschen Bund.
Im Eisenbahnbau hinkte Preußen lange Zeit international hinterher. Dies hatte auch für seine Wirtschaft Folgen. So kam es, dass amerikanisches Getreide, englische und belgische Kohle und Roheisen und andere Artikel preiswerter als die heimischen Erzeugnisse waren. Dies lag daran, dass es in England, Belgien und in den USA bereits effiziente Eisenbahnnetze für den Massengütertransport gab. Erste größere private Eisenbahnen wurden daher 1837 mit der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (Köln – Aachen – belgische Grenze) und 1843 mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vom Rheinland bis zu den schiffbaren Häfen in Minden (mit Zugang zu den bremischen Häfen) angelegt. Der Staat Preußen selbst wurde im Eisenbahnbau 1850 mit der Westfälischen Eisenbahn und der Preußischen Ostbahn sowie 1875 mit der Berliner Nordbahn tätig. In der Folge wurden zunehmend private Eisenbahnen durch finanzielle Unterstützung, durch Aufkauf oder durch Enteignung (nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866) der staatlichen Regie unterworfen.
Obwohl Preußen in wirtschaftlicher Hinsicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Großmacht aufstieg, war der Hohenzollernstaat bis weit in das 19. Jahrhundert hinein agrarisch geprägt.
Jahr | Steinkohle | Roheisen | Stahl | Eisenbahnnetz |
---|---|---|---|---|
1815 | 998.000 t | – | – | – |
1825 | 1.292.000 t | 40.837 t | – | – |
1835 | 1.709.000 t | 65.591 t | – | – |
1845 | 3.564.000 t | 85.100 t | – | 845 km |
1850 | 4.419.000 t | 135.000 t | 149.300 t | 3.144 km |
1855 | 8.670.000 t | 301.400 t | 317.400 t | 4.353 km |
1865 | 18.592.000 t | 772.000 t | 611.000 t | 7.647 km |
1875 | 33.520.000 t | 1.393.000 t | 1.346.000 t | 13.703 km |
1885 | 52.977.000 t | 2.664.000 t | 2.348.000 t | 22.201 km |
1895 | 72.751.000 t | 3.778.000 t | 4.346.000 t | 26.700 km |
1905 | 113.188.000 t | 7.106.000 t | 8.557.000 t | 32.367 km |
1913 | 180.057.000 t | 12.260.000 t | 11.860.000 t | 36.032 km |
Wirtschaft im Deutschen Kaiserreich (1871–1918)
Obwohl die politische Bedeutung Preußens im neugegründeten Deutschen Kaiserreich seit 1871 sank, stellte Preußen immer noch das wirtschaftlich mächtigste Land des Kaiserreiches dar. Das in Preußen gelegene Rheinland, Berlin sowie Schlesien, die Provinz Sachsen und die Rhein-Main-Region waren denn auch die wichtigsten Wirtschaftszentren des Reiches. Die Industrialisierung in Preußen nahm auch im Kaiserreich nach 1871 stetig zu. Dies zeigte der Anstieg des Erwerbstätigenanteils, die in der Industrie, Handwerk und Bergbau beschäftigt waren. So stieg dieser Erwerbstätigenanteil im Sekundärsektor und Bergbau zwischen 1871 und 1907 von 30,4 % auf 42,8 % an.
Allerdings verlief dieser Prozess regional unterschiedlich: In der Provinz Ostpreußen nahm der Anteil des Sekundärsektors und des Bergbaus von 1871 bis 1907 nur von 16,1 % auf 20,4 %, in der Rheinprovinz dagegen von 41,3 % auf 54,5 % zu. Allerdings lag der Industrialisierungsgrad Gesamt-Preußens lange Zeit noch unter dem Reichsdurchschnitt.
Im Jahre 1913 wurde in Preußen 62 % des Nettonationaleinkommens des Deutschen Reiches erwirtschaftet. Die Zahl entsprach genau dem Anteil der preußischen Bevölkerung an der gesamten Reichsbevölkerung.
Ab 1880 bis 1888 erfolgte die Verstaatlichung der meisten Privatbahnen. Am Ende des Ersten Weltkrieges bildeten die staatlichen preußischen Eisenbahnen ein 37.500 km großes Eisenbahnnetz. Die regelmäßigen Mehreinnahmen der Preußischen Staatseisenbahnen dienten auch dazu, den Staatshaushalt auszubalancieren.
Historische Geografie
Überblick
Die einzelnen Landesteile Preußens waren landschaftlich, gesellschaftlich und strukturell sehr unterschiedlich. Zwischen der Stadt Memel im Osten und der westlichsten preußischen Stadt Geldern lagen 1080 Kilometer Luftlinie. Zwischen Memel im Norden und dem schlesischen Pless im Süden betrug die Entfernung in Luftlinie 655 Kilometer. Die bedeutendsten Nachbarstaaten im Osten waren Polen-Litauen und ab 1720 das russische Kaiserreich. Bis 1815 hatte Preußen eine Landgrenze mit Schweden, mit Dänemark war es ab 1866 benachbart. Zum Kaisertum Österreich gab es über Schlesien eine direkte Landverbindung. Im Westen hatte Preußen eine direkte Grenze zu den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich. Die westlichen preußischen Provinzen waren eher gewerblich und städtisch geprägt, die östlichen Provinzen dagegen agrarisch mit minderprivilegierter, bäuerlicher Bevölkerung. In der strukturschwachen östlichen Region waren städtische Zentren selten. Wirtschaftliche Kernregionen waren der Berliner Raum, Schlesien als gewerbezentrierte Region und seit 1850 stark anwachsend das Rhein- und Ruhrgebiet. Bedeutende Rohstofflager gab es im Ruhrgebiet und im Schlesischen Montanrevier.
Geografisch ist der überwiegende Teil des Staatsgebiets der Norddeutschen Tiefebene zuzuordnen. Die Ostsee bildete für den preußischen Staat eine bedeutende und lange maritime Nordgrenze. Die Teilnahme am Ostseehandel aber auch am kontinentalen (u. a. über die Via Regia, Leipziger Messe, ) war für den preußischen Staat von grundlegendem wirtschaftlichen Interesse.
Das Territorium zerfiel einerseits in mehrere voneinander isolierte Gebietsblöcke und war zeitlich von einer starken Veränderungsdynamik geprägt. Viele spätere Territorien Preußens wechselten ihre Staatsangehörigkeit im Zuge von Kriegsniederlagen fremder Mächte oder der Übertragung von Erbschaftsansprüchen, Kauf oder im diplomatischen Tausch gegen andere Territorien in den Besitz Preußens.
Vier wesentliche geografische Blöcke mit ähnlichen soziokulturellen Zusammenhängen formten die altpreußische Monarchie bis 1806. Dies war zunächst das Kerngebiet Preußens mit den mittleren Provinzen um die Mark Brandenburg, dann die östlichen Provinzen mit ihren ideellen Zentrum in Königsberg, der Nordwesten mit verschiedenen kleineren Landesteilen kam seit Anfang des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Hohenzollerndynastie. Die südlichen Provinzen bildeten eine kurz währende Ausnahmeerscheinung des preußischen Staatsgebiets. Diese Territorien wurden bereits 1805 im Tausch gegen Kurhannover wieder abgetreten, das ebenso binnen Jahresfrist wegen der Kriegsniederlage gegen Frankreich abgetreten wurde.
Provinzgruppe | Nummer | Provinz | Anfall | Abgang | km² | EW | EW/km² | Städte | Städte >5.000 EW | Städte 2.000–5.000 EW | Städte <2.000 EW |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ost | 1. | 176.596 | 4.104.000 | 23,24 | 525 | 18 | 73 | 434 | |||
1.1 | (Alt-)Ostpreußen | 1618 | 1945 | 39.424 | 990.000 | 25,11 | 67 | 6 | 25 | 36 | |
1.2 | Neuostpreußen | 1795 | 1807 | 51.240 | 877.000 | 17,12 | 129 | 0 | 8 | 121 | |
1.3 | Westpreußen | 1772/76 | 1920/45 | 32.256 | 817.000 | 25,33 | 94 | 6 | 18 | 70 | |
1.4 | Südpreußen | 1793 | z. T. 1807 | 53.676 | 1.420.000 | 26,46 | 235 | 6 | 22 | 207 | |
Zentral | 2. | 109.310 | 4.203.400 | 38,45 | 380 | 33 | 104 | 243 | |||
| 2.1 | Herzogtum Schlesien | 1741 | 1945 | 40.656 | 2.047.000 | 50,35 | 147 | 11 | 43 | 93 |
| 2.2 | Mark Brandenburg | 1415 | z. T. 1945 | 35.728 | 1.177.000 | 32,94 | 123 | 13 | 34 | 76 |
| 2.3 | Herzogtum Pommern | 1648, 1721 | z. T. 1945 | 24.761 | 518.000 | 20,92 | 56 | 3 | 14 | 39 |
| 2.4 | Herzogtum Magdeburg mit Grafschaft Mansfeld | 1648, 1680 | (z. T. 1807–1813) | 6.093 | 320.000 | 52,52 | 36 | 3 | 5 | 28 |
2.5 | Grafschaft Hohnstein, Fürstentum Halberstadt, Quedlinburg | 1648 | 1807–1813 | 2.072 | 141.400 | 68,24 | 18 | 3 | 8 | 7 | |
2.6 | Fürstentum Erfurt und Eichsfeld | 1802 | 1806 | 2.716 | 158.000 | 58,17 | 9 | 3 | 3 | 3 | |
Nord-West | 3. | 17.645 | 873.000 | 49,48 | 104 | 8 | 21 | 75 | |||
3.1 | Grafschaft Kleve und Grafschaft Mark | 1612 | 1801/07–1815 | 4.004 | 202.000 | 50,45 | 36 | 3 | 10 | 23 | |
3.2 | Fürstentum Minden und Grafschaft Ravensberg | 1648 | 1807–1815 | 1.951 | 166.000 | 85,08 | 14 | 1 | 2 | 11 | |
3.3 | Grafschaft Lingen und Grafschaft Tecklenburg | 1702 | 1807–1815 | 728 | 46.000 | 63,19 | 8 | 0 | 0 | 8 | |
3.4 | Fürstentum Münster | 1802 | 1807–1815 | 2.744 | 127.000 | 46,28 | 9 | 1 | 1 | 7 | |
3.5 | Fürstentum Paderborn | 1802 | 1807–1815 | 2.800 | 98.500 | 35,18 | 23 | 0 | 2 | 21 | |
3.6 | Fürstentum Hildesheim | 1802 | 1807–1866 | 2.240 | 114.000 | 50,89 | 9 | 2 | 3 | 4 | |
3.7 | Fürstentum Ostfriesland | 1744 | 1807–1866 | 3.178 | 119.500 | 37,60 | 5 | 1 | 3 | 1 | |
Süd | 4. | 7.658 | 540.600 | 70,59 | 48 | 8 | 8 | 32 | |||
4.1 | Fürstentum Ansbach | 1791 | 1806 | 3.514 | 270.000 | 76,84 | 25 | 5 | 3 | 17 | |
4.2 | Fürstentum Bayreuth | 1791 | 1807 | 3.220 | 223.000 | 69,25 | 18 | 3 | 3 | 12 | |
4.3 | Fürstentum Neufchatel | 1707 | 1806 | 924 | 47.600 | 51,52 | 5 | 0 | 2 | 3 | |
Preußische Monarchie | 311.209 | 9.721.000 | 31,24 | 1057 | 67 | 206 | 784 |
Staatsgebiet
Die Staatsfläche Preußens zwischen 1701 und 1939 vergrößerte sich stark über die Zeit: Von 1608, kurz vor den ersten außerbrandenburgischen Territorialerwerbungen der Hohenzollern bis zum Zusammenbruch des altpreußischen Staats knapp 200 Jahre später, expandierte das feudale Staatswesen um nahezu das zehnfache seiner Ursprungsgröße.
Die Hohenzollernherrscher betrieben seit dem 16. Jahrhundert eine konsequente (dynastische) Expansionspolitik. Zunächst war die Dynastie zeitgemäß auf die Einheiratung und Übernahme von Erbschaftsansprüchen interessiert. Die Erbschaftspolitik gelang mit dem Anfall des Herzogtums Preußen, dem späteren Herzogtum Magdeburg und einigen süddeutschen Fürstentümern. Im Westen hielten die Hohenzollern Ansprüche auf einige kleinere Gebiete aufrecht. Im Zuge des Clevischen Erbfolgestreit gelang es diesen, sich auf einer europaweiten Konfliktebene durchzusetzen. Auch auf Pommern hielten die Hohenzollern längere Zeit Erbschaftsansprüche aufrecht, bis diesen 1648 Hinterpommern zugestanden wurde.
Jahr | Bevölkerung | Fläche |
---|---|---|
1608 | 0,41 Mio. | 35.728 km² |
1640 | k. A. | 80.826 km² |
1686 | <1,5 Mio. | 109.830 km² |
1713 | 1,6 Mio. | 111.574 km² |
1740 | 2,4 Mio. | 117.928 km² |
1786 | 5,4 Mio. | 190.223 km² |
1797 | 8,7 Mio. | 307.785 km² |
1804 | 9,7 Mio. | 316.232 km² |
1807 | 4,94 Mio. | 158.000 km² |
1816 | 10,3 Mio. | 280.000 km² |
1840 | 15 Mio. | 280.000 km² |
1861 | 18,5 Mio. | 280.000 km² |
1871 | 24,6 Mio. | 348.780 km² |
1880 | 27 Mio. | 348.780 km² |
1910 | 40,16 Mio. | 348.780 km² |
1715 kam Schwedisch-Pommern bis zur Peene zum preußischen Staat dazu. Durch Erbschaft gelangte Ostfriesland zu den preußischen Staaten. 1742 wurden die Fürstentümer Schlesiens als Provinz für Preußen erobert und gehalten. Durch die Teilungen Polens gab es weitere große territoriale Zugewinne wie 1772 die Provinz Westpreußen. Nach dem Erwerb der Hohenzollerngebiete in Franken 1791 kamen durch die Säkularisation und den Reichsdeputationshauptschluss große Gebiete im Nordwesten Deutschlands zu Preußen. Der Staatscharakter Preußens war dadurch in wenigen Jahren völlig verändert worden. Die Neupreußischen Territorien im Westen Deutschlands und im altpolnischen Siedlungsraum hatten keinerlei preußisch-(deutsche) Traditionen, wiesen ganz eigene oder andere Raumbindungsgefüge auf und gingen durch die Bestimmungen des Friedens von Tilsit 1807 wieder verloren. Preußen erhielt jedoch im Zuge des Wiener Kongresses im Jahre 1815 seine ungefähre frühere Größe zurück. Die bisher vereinzelten preußischen Provinzen am Rhein wurden nun in einen Gesamtrheinisch-westfälischen Territorialkomplex zusammengefasst. Das war eine britische Idee und keine preußische, deren Akteure lieber das gesamte Sachsen erhalten hätten. Stattdessen sollte nach Britischem Willen Preußen als Ersatz für das ausgeschiedene Habsburg die Rolle des „Wächters am Rhein“ gegenüber Frankreich übernehmen. Diese neue Gebietseinheit veränderte den preußischen Staat nach 1815 erheblich. Die bis dahin dominanten mittleren Provinzen Preußens verloren bis 1918 einen Teil ihrer Bedeutung zugunsten der rheinischen Provinzen. Das außenpolitische Streben der preußischen Regierung nach 1815 zielte insgeheim darauf ab, die beiden großen geografisch durch eine 40 Kilometer breite Lücke getrennten Gebiete im Westen und in „Altpreußen“ zu vereinen. Die dazwischen liegenden Fürstentümer wie das Königreich Hannover wurden dadurch, wie zuvor schon bei der Reduktion des Königreichs Sachsen erfolgt, zu einer territorialen Verfügungsgröße Preußens in dessen außenpolitischen Ambitionen. Da nur ein Teil der Erwerbungen aus der dritten Teilung Polens erneut Preußen zugeschlagen wurde, erhielt der Gesamtstaat Preußen wieder eine eher Gesamtdeutsche Position.
Bevölkerung
Der Anstieg der Bevölkerungszahl im 17. und 18. Jahrhundert beruhte auf Gebietsgewinnen und einer intensiv betriebenen Peuplierungspolitik. Die gezielte Werbung und Ansiedlung von ausländischen Kolonisten, häufig Exulanten und Glaubensflüchtlinge aus habsburgischen Ländern, in den eher bevölkerungsarmen östlichen Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Neumark und Hinterpommern beförderte den Landesausbau, der auch die Kultivierung und Urbarmachung von Sumpfgebieten einbezog. In den menschenleeren Gebieten entlang der regulierten Ströme Warthe und Oder entstanden im 18. Jahrhundert viele hundert Kolonistendörfer. Typenbildende Ortsgründungen bildeten die Webersiedlungen Nowawes und Zinna. Weiterer Bevölkerungszugewinn erfolgte über Gebietserweiterungen infolge der Einigungskriege und beruhte auch auf einem hohen natürlichen Bevölkerungswachstum im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Um 1800 galten knapp 43 Prozent der Bevölkerung als Slawen. Darunter zählten vorwiegend Polen, Sorben, Kaschuben (einschließlich evangelische Slowinzen) und Tschechen, sowie Balten, die Litauer und Kuren/Letten. Nach Anschluss von Schleswig und dem Königreich Hannover 1866 kamen dazu die ethnischen Minderheiten der Dänen und Friesen. Eine weitere Minorität waren die im 17. Jahrhundert eingewanderten französischen Hugenotten, die, Nachkommen eingeschlossen, eine Gesamtheit von 65.000 Personen umfasste. Insgesamt 250.000 Juden wurden von den damaligen Erhebungen als „Ethnie“ eingestuft und erfasst.
50,6 Prozent der Bewohner waren lutherisch, 44,1 Prozent katholisch, der Rest waren Reformierte, Mennoniten, Griechisch-orthodoxe und Hussiten.
Die Bevölkerung setzte sich 1804 aus folgenden soziale Schichten zusammen:
- 328.000 Personen von adeligem Stand, in den überwiegend polnisch geprägten Provinzen Neuostpreußen und Südpreußen war der polnische Kleinadel, Szlachta, mit 34.000 von insgesamt 54.000 Personen vertreten.
- 2,7 Millionen Personen wurden dem Bürgerstand zugerechnet.
- 6,828 Millionen Personen waren Landbewohner und zum Teil unfreie Bauern.
- Der Klerus war mit 40.000 Personen vertreten.
Städte
Rangfolge 1804 | Rangfolge 1910 | Stadt | Einwohner 1804 | Einwohner 1850 | Einwohner 1875 | Einwohner 1910 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Berlin | 178.308 | 419.000 | 966.859 | 2.071.257 |
2 | 3 | Breslau | 60.950 | 114.000 | 239.050 | 512.105 |
3 | 10 | Königsberg | 60.690 | 76.000 | 122.636 | 245.994 |
4 | 16 | Danzig | 46.213 | – | 97.931 | 170.337 |
5 | 9 | Magdeburg | 37.451 | 72.000 | 87.925 | 279.629 |
6 | – | Potsdam | 26.980 | – | 45.003 | 62.243 |
7 | 11 | Stettin | 22.335 | 49.000 | 80.972 | 236.113 |
8 | 15 | Halle (Saale) | 21.350 | – | 60.503 | 180.843 |
9 | – | Elbing | 18.805 | – | 33.520 | 55.000 |
10 | 17 | Posen | 15.253 | 45.000 | 60.998 | 156.691 |
11 | – | Frankfurt an der Oder | 17.501 | 29.969 | 47.180 | 68.277 |
12 | – | Halberstadt | 13.816 | 20.395 | – | 46.481 |
13 | – | Brandenburg an der Havel | 12.499 | 21.000 | 27.776 | 68.277 |
14 | – | Quedlinburg | 10.023 | 13.886 | 18.437 | 27.233 |
15 | – | Emden | 10.416 | zu Hannover | 13.400 | 24.500 |
6 | Charlottenburg | – | – | 25.847 | 305.978 |
Rangfolge unter den neupreußischen Städten | Rangfolge in Gesamtpreußen 1910 | Stadt | Einwohner 1850 | Einwohner 1875 | Einwohner 1910 |
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | Köln | 97.000 | 135.371 | 516.527 |
2 | 4 | Frankfurt am Main | – | 103.136 | 414.576 |
3 | 5 | Düsseldorf | 27.000 | 80.695 | 358.728 |
4 | 7 | Hannover | – | 106.677 | 302.375 |
5 | 8 | Essen | – | 54.790 | 294.653 |
6 | 12 | Duisburg | – | 37.380 | 229.438 |
7 | 13 | Dortmund | – | 57.742 | 214.226 |
8 | 14 | Kiel | – | 37.246 | 211.627 |
Die Städtedichte nahm von Westen nach Osten hin ab. Die Stadt Berlin durchlief von 1700 bis 1918 ein außergewöhnlich starkes Wachstum und besaß am Ende der Monarchie die größte Stadtregion. Mit Berlin bildeten die Städte Brandenburg an der Havel (Gericht und frühe Hauptstadt), Potsdam (Residenz) und Frankfurt an der Oder (Messe, Universität) den traditionellen Kern des expandierenden preußischen Staats. Die Städte der preußischen Rheinprovinzen erlangten erst im 19. Jahrhundert eine gesteigerte Bedeutung. Die Städte im heutigen Sachsen-Anhalt, Magdeburg, Halle, Quedlinburg und Halberstadt, waren aufgrund ihrer zentralen Lage strategisch bedeutsam und deshalb lange zwischen Sachsen und Brandenburg umstritten. Die östlichen Metropolen Danzig und Königsberg bildeten dominante in ihren jeweiligen Provinzen.
Die Liste von 1804 der einwohnerstärksten preußischen Städte weicht in der Zusammensetzung erheblich von der für das Jahr 1910 ab. Das 19. Jahrhundert war insgesamt ein Jahrhundert der Verstädterung und der Landflucht in Europa, so dass nach dem eher stagnierenden Verlauf der Frühen Neuzeit, die Städte an Einwohnern zulegten. Da zeitgleich eine große Migrationsbewegung aus den östlichen Provinzen Preußens in die wirtschaftlich boomenden Rheinprovinzen einsetzte, wuchsen zwischen 1850 und 1910 die Städte im Rhein- und Ruhrgebiet schneller als diejenigen im zentralen und östlichen Staatsgebiet.
Flüsse
Als Handelswege bedeutsam waren die Flüsse Havel, Spree, Elbe, Oder und später der Rhein. Spree, Havel, Oder und Elbe wurden durch den Bau künstlicher Wasserstraßen ab dem 17. Jahrhundert miteinander verbunden und bildeten ein gemeinsames Flusswegenetz, über das ein erheblicher Anteil des preußischen Getreidexports aber auch anderer Güter (z. B. Kalksteine von Rüdersdorf nach Berlin) zu den Häfen an Ost- und Nordsee transportiert wurden.
Gebirge
Preußen bestand zu großen Teilen aus Ebenen oder wies einen flachwelligen Charakter auf, nur im südlichen Staatsgebiet gab es markante Erhebungen. Das seit 1741 zu Preußen gehörende Schlesien war mit dem Riesengebirge als Teil der Sudeten seine gebirgigste Provinz. Daneben war der Harz das nächstbedeutende Gebirge, auf das Preußen seit Ende des 18. Jahrhunderts zumindest zum Teil Zugriff erhielt und diesen dann nach den Gebietserwerbungen von 1866 komplett in sein Staatsterritorium einschloss.
Mit der Vergrößerung des preußischen Territoriums seit 1815 um große Teile des deutschen Rheinlandes, gehörten dazu auch die kleinflächigeren Mittelgebirge Hunsrück, Westerwald und Eifel. Auch Westfalens Mittelgebirge, das Rothaargebirge und das Weserbergland, gehörten ab dann zu Preußen.
Der höchste preußische Berg war die Schneekoppe mit 1.603 Metern Höhe, gefolgt vom Reifträger mit 1.362 Metern Höhe, der Brocken mit 1.141 Metern Höhe und der Ochsenberg mit 1.033 Metern Höhe.
Vegetation, Böden und Landschaften
Größere Anteile des Staatsgebiets waren im 18. und 19. Jahrhundert von Sümpfen, Heiden und Dünen geprägt gewesen. Menschliche Eingriffe haben diese Naturlandschaften im 20. Jahrhundert größtenteils den Zivilisationsbedürfnissen zugunsten von Siedlungs- und Landwirtschaftsflächen angepasst und die ursprünglichen Erscheinungsformen erheblich zurückgedrängt,.
Die Güte der Böden variierte erheblich je nach Region. Es gab sehr nährstoffreiche und ertragreiche Böden wie in der Magdeburger Börde, in Südpreußen oder dem westlichen Schlesien. Weite Teile der mittleren Provinzen oder auch Ostpreußen hatten dagegen nährstoffarme Sandböden.
Mit neu errichteten Deiche, Flussbegradigungen und Kanalbauten wurden tausende Quadratkilometer Sumpfland dauerhaft trockengelegt. Die Erschließung landwirtschaftlicher Flächen war ein bedeutender Teil staatlicher Politik. 21,5 Prozent der Landesfläche war 1804 bewaldet, das größte Waldgebiet bildeten die Johannisburger Heide und die Rominter Heide in Ostpreußen. Die Provinz Westfalen war im Vergleich eher waldarm.
Seen, Buchten und Inseln
Die zu den verschiedenen Zeitpunkten zu Preußen gehörenden Küstenabschnitte wiesen insgesamt eine starke Gliederung auf. Markante Buchten bildeten das Stettiner Haff, das Frische Haff und das Kurische Haff mit seiner Kurischen Nehrung. Die bedeutendsten altpreußischen Inseln waren Usedom und Wollin, seit 1815 auch Rügen, nach 1866 kamen auch die Inselketten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins dazu.
Die größte Seenkette Preußens bildete die Masurische Seenplatte in Ostpreußen, darunter der Spirdingsee.
Klima
Während in den westlichen Provinzen, Westfalen und Rheinland, maritimes Übergangsklima vorherrscht, sind die östlichen Gebiete von kontinentalere geprägt. Dies bedeutete für den Osten tendenziell kältere Winter bei wärmeren Sommern und für die Westgebiete ganzjährig geringere Temperaturschwankungen mit etwas längerer Vegetationsperiode.
Im Bestehenszeitraum des Königreichs machte sich die durch die Industrialisierung bedingte und menschengemachte globale Erwärmung noch nicht bemerkbar. In der Anfangszeit des Königreichs war die Kleine Eiszeit auf ihrem Höhepunkt, die Winter brachten in der Regel überall strenge und anhaltende Frostperioden mit sich.
Historiografie
Die Geschichtsschreibung zur preußischen Monarchie ist äußerst umfangreich und thematisch facettenreich. Ihre inhaltliche Ausrichtung unterliegt Zeitströmungseinflüssen und sich wandelnden Werturteilen. Forschungsschwerpunkte sind: Transnationale Verflechtungen und Transferprozesse, strukturelle Lage zwischen Ost und West, Akteure interner Staatsbildung, regionale Akteure, Militärsystem, Folgen staatlicher Wirtschaftspolitik, Wirkungsmacht von Elitengruppen, Umgang mit Minderheiten, Bedeutung von Kultur, Wissenschaft, Bildung und Kirchen, Demokratisierung und Nationsbildung.
Erst im 19. Jahrhundert bildeten sich einzelne fachhistorische Forschungsfelder zur preußischen Geschichte aus dem Hauptfeld der Ereignisgeschichte. Dazu gehörten die Agrargeschichte (Georg Friedrich Knapp), die Staatsstrukturgeschichte und die Verwaltungsgeschichte (z. B. Siegfried Isaacsohn).
Bis 1945 war die deutsche Geschichtsschreibung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vorwiegend „borussophil“ geprägt. Die zwei wichtigsten Vertreter dieser Periode waren Otto Hintze und Johann Gustav Droysen. Nachfolgend bedeutsam waren auch Heinrich von Sybel und Leopold von Ranke. Viele der damaligen Geschichtsschreiber waren Oberlehrer und Juristen, mithin prägnante Typen des historisch interessierten preußischen Bildungsbürgertums. Als umfassendstes Werk dieser Periode erschien die von Gustav von Schmoller begründete Acta Borussica.
Der deutsche Nationalismus von 1871 bis 1945 prägte das Bild einer gesamtdeutschen Mission Preußens, der sich das Haus Hohenzollern von Anfang an verschrieben haben soll. Nach Wolfgang Neugebauer trifft hierfür der Begriff nationalteleologische Geschichtsschreibung zu. Zudem herrschte eine starke personenfixierte Geschichtsschreibung vor, die das Geschehen in der Zeit von 1640 bis 1786 auf das Wirken der Monarchen verkürzte, nach dem wiederkehrenden Muster:
- Friedrich I. war ein Verschwender auf dem Thron.
- Der Große Kurfürst und der Soldatenkönig haben die Fundamente des preußischen Staats gesetzt.
- Friedrich II. habe aus Preußen eine Großmacht gemacht.
- Danach kehrte wieder Verschwendung, Unzucht und Müßiggang ein.
- Die Niederlage von 1806 führte zu einem Wachstum neuer Kräfte und zu einer Erneuerung.
- Mit erwachtem Nationalgeist und äußerster Kraftanstrengung befreite Preußen sich selbst und das deutsche Vaterland von den französischen Besatzern.
Nach dem Ende des Dritten Reichs wurde Preußen aufgrund seiner starken Militarisierung und dem ausgeprägten Obrigkeitsdenken eine geistige Nähe zum Faschismus unterstellt, die den Nährboden für die totalitäre NS-Diktatur geliefert haben soll (Kontinuitätsthese: Von Friedrich II. über Bismarck zu Hitler).Gordon A. Craig ist ein bedeutender Autor dieser Strömung.
Neuere Themenschwerpunkte bilden seit 1990 die Konstruktion und Dekonstruktion preußischer Geschichtsmythen und Erinnerungskultur, die sozialhistorische Militärgeschichte, die mikrohistorische Rekonstruktion von Lebenswelten, die Geschlechtergeschichte sowie die internationale Verflechtung und der transnationale Austausch in der preußischen Politik.
Die DDR-Historiographie brachte eine Reihe bekannterer Fachautoren hervor, darunter und Ingrid Mittenzwei. Thematisch stand die klassenzentrierte Verlaufsgeschichte im Vordergrund, indem das Verhältnis von Feudalklasse, Bürgerklasse und Arbeiterklasse zueinander immer wieder nach einem festen Ablaufschema und mit feststehendem Ergebnis analysiert wurde: Am Ende siegte die Arbeiterklasse und der feudale Adel befand sich fortdauernd in einem verzweifelten Abwehrkampf. Zudem war die bourgeoise Elite im 19. Jahrhundert angeblich ein Bündnis mit dem adeligen Junkertum eingegangen, das alles Fortschrittliche bekämpfte. Ein solches Bündnis wurde nie in Frage gestellt und sein Vorhandensein konnte auch nicht bewiesen werden, es wurde nur als gegebene Tatsache im geschichtlichen Weltsystem der DDR-Historiker verankert.
Die Rückführung der wichtigsten Archivalien aus den Sammlungen der früheren DDR brachte für die Preußenforschung noch einmal einen zusätzlichen Schub. Als historiographische Standardwerke gelten das Handbuch der Preußischen Geschichte und die Moderne Preußische Geschichte 1648–1947. Die Historische Kommission zu Berlin, die sich seit ihrer Gründung 1958 der preußischen Geschichte in Monographien, Aufsatzsammlungen, Editionen und internationalen Fachtagungen angenommen hatte, verlor durch Beschluss des Senats von Berlin 1996 ihren Forschungsauftrag, wodurch das Institut schließen musste, aber als Gelehrtenvereinigung weiterbesteht. Die am häufigsten zitierten aktuellen Autoren zur preußischen Geschichte sind Wolfgang Neugebauer, Otto Büsch und Christopher Clark. Sie waren oder sind Mitglieder der Preußischen Historischen Kommission, die eine zentrale Schnittstelle für Forschungen zur preußischen Geschichte ist. Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz verwahrt die wichtigsten Primärquellen, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz verwaltet den kulturellen und dinglichen Nachlass der preußischen Monarchie.
Erinnerungskultur
Museale Erinnerung betreiben das Preußen-Museum Minden, das Preußen-Museum Wesel und das Brandenburg-Preußen Museum. Kriegerdenkmäler oder monarchische Denkmäler wurden im Deutschen Kaiserreich an vielen Orten errichtet und werden auch heute noch gepflegt. Seit der Preußenausstellung Preußen – Versuch einer Bilanz von 1981 hat sich der Umgang mit dem Thema Preußen insgesamt entspannt, so dass man auch von einer Preußenrenaissance spricht.
Wesentlich getrieben wird die auch staatlich unterstützte Preußenerinnerung durch die Person Friedrichs II. Im wiedervereinigten Deutschland erlangte die Rückführung seiner Gebeine von der Burg Hohenzollern nach Potsdam 1991 Bedeutung, indem das Land Brandenburg die Bestattung Friedrichs II. auf Schloss Sanssouci und dessen Vaters im Mausoleum der Potsdamer Friedenskirche ermöglichte. Ein Gottesdienst und eine Gedenkfeier wurden aus diesem Anlass organisiert. Eine Einheit der Bundeswehr eskortierte den Sarg und der damalige Bundeskanzler Kohl nahm als Privatmann an der Feier teil.
Medial ist Preußen zudem präsent in öffentlichen Veranstaltungen wie dem oder den Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag Friedrichs II. Regelmäßig wiederkehrende anlassbezogene Sonderausgaben der Zeitschriften Geo, Der Spiegel und Stern sind auf eine große Leserschaft ausgerichtet. Auch Fernsehserien oder mehrteiliger Fernsehfilme wie Sachsens Glanz und Preußens Gloria und Der Thronfolger (1980) befassten sich mit dem Thema. Die militärische Komponente Preußens findet heute in Vereinen zum Thema Reenactment Widerhall: Zu bestimmten Anlässen stellen Amateurdarsteller in zeitgenössischen Uniformen Kriegsereignisse nach, wie beispielsweise die Potsdamer Langen Kerls.
Siehe auch
- Geschichte Brandenburgs
- Hohenzollern
- Könige in Preußen
- Könige von Preußen
- Deutsches Kaiserreich
- Freistaat Preußen
- König von Preußen (Schiff)
- Verpreußung
Literatur
Moderne Abhandlungen
- Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer: Moderne preussische Geschichte: 1648–1947. 3 Bände. De Gruyter Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-11-008324-8.
- Handbuch der preussischen Geschichte. Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992–2001
- Band 1, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Das 17. und 18. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens.
- Band 2, Otto Büsch (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte.
- Band 3, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens.
- Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Deutsche Verlagsanstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-05392-3 (weitere Ausgaben als Taschenbuch).
- Ingrid Mittenzwei, Erika Herzfeld: Brandenburg-Preußen 1648–1789. 1. Auflage. Verlag der Nation, Berlin 1987, ISBN 3-373-00004-1.
- Uwe A. Oster: Preußen. Geschichte eines Königreichs. München 2010, ISBN 978-3-492-05191-0.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984.
Digitalisiertes älteres Schrifttum
- Johann Emanuel Küster: Umriß der preußischen Monarchie nach statistischen, staats- und völkerrechtlichen Beziehungen. Erstes Heft, Unger, Berlin 1800 (Google Books); dort zum „Königreich Preußen“ S. 28 und 45.
- : Die preußische Monarchie nach den zuverlässigsten Quellen geographisch, statistisch, topographisch und historisch ausführlich und übersichtlich dargestellt. Ein Handbuch für Staats- und Communalbehörden, so wie zum Privatgebrauch. Nicolai, Berlin 1859 (Google Books).
- Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 im Königreiche Preußen sowie in den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont, Berlin 1891 (Google Books)
- Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1803, Unger, Berlin 1803 (Google Books).
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1896. Verlag G. Schenck, Berlin 1895 (Google Books).
- Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats, nach seinen neuesten Bestimmungen. Vossische Buchhandlung, Berlin 1919 (Google Books).
- Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats
- Band 1: A-F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat) (Google Books).
- Band 2: G–Ko. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat) (Google Books).
- Band 3: Kr–O. Bei Karl August Kümmel, Halle 1822 (Digitalisat) (Google Books)
- Band 4: P–S. Bei Karl August Kümmel, Halle 1823 (Digitalisat) (Google Books).
- Band 5: T–Z Und eine tabellarische Übersicht der wichtigsten statistischen Verhältnisse der 857 kleinern Städte des Staats enthaltend. Bei Karl August Kümmel, Halle 1823 (Digitalisat) (Google Books).
- Band 6: Tabellarische Übersicht der wichtigsten statistischen Verhältnisse der einzelnen Städte, Landrätlichen Kreise und Regierungsbezirke des preußischen Staats. Karl August Kümmel, Halle 1825 (Digitalisat) (Google Books).
- Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856 (Digitalisat). (Google Books).
- Uebersicht des Flächenraums und der Einwohnerzahl des Preussischen Staats, und Alphabetisches Verzeichniß der Städte in demselben, mit Angabe der Civil-Einwohnerzahl am Schlusse des Jahres 1855, Verlag R. Decker, Berlin 1857 (Google Books).
- Karl Friedrich Rauer: Die ständische Gesetzgebung der Preußischen Staaten. (Neue Folge). Heymann, Berlin 1853.
- Teil I: Texte der ständischen Gesetze (Google Books).
- Teil II: Systematische Darstellung der ständischen Gesetzgebung (Google Books).
- Karl Friedrich Rauer: Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. Berlin 1857 (Google Books).
- Karl Friedrich Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. Berlin 1857 (Google Books).
Weblinks
- Akademienvorhaben zur späten preußischen Monarchie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Reinhard Nelke: Darstellung der Geschichte Preußens. Abgerufen am 7. Februar 2009.
- Statistische und historische Informationen zu Preußen bei HGIS
- rbb online: Preußen – Chronik eines Deutschen Staats. Abgerufen am 7. Februar 2009.
- Sammlung historischer Landkarten zur preußisch/deutsch-polnischen Geschichte ( vom 16. Juni 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Hans Bentzien: Unterm Roten und Schwarzen Adler – Geschichte Brandenburg-Preußens für jedermann. Verlag Volk & Welt, Berlin 1992, S. 286.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 186
- Allgemeine Einführung in das Thema: Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 444–449
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 185
- Jürgen Frölich, Esther-Beate Körber, Michael Rohrschneider: Preußen und Preußentum vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart Berlin-Verlag Spitz, 2002, S. 101.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 446
- Einen ersten Überblick bietet Wolfgang Neugebauer: Die Geschichte Preußens. 2. Auflage, München 2006. Ausführlicher: Christopher Clark: Preußen. München 2007, und Hans-Joachim Schoeps: Preußen. Frankfurt am Main / Berlin 1992. Auf diese drei Darstellungen wird in diesem Artikel grundsätzlich Bezug genommen.
- digizeitschriften.de
- Otto Büsch: Handbuch der preussischen Geschichte. Band 2. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 603–619
- Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947, Pantheon Verlag; Auflage: 1, 2008, S. 330
- Otto Büsch: Handbuch der preussischen Geschichte. Band 2. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 303
- Otto Büsch: Handbuch der preussischen Geschichte. Band 2. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 304
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg, Braunschweig 1805, S. 26
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 25
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 49
- Herbert Obenaus: Anfänge des Parlamentarismus in Preussen bis 1848. Droste Verlag, 1984, S. 257
- David Justus Ludwig Hansemann: Preussen und Frankreich: staatswirthschaftlich und politisch, unter vorzüglicher Berücksichtigung der Rheinprovinz. Brüggemanns Verlagsexpedition, Leipzig 1833, S. 241
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 162
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 6
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 12
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 29
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 30
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 160
- Wolfgang Knöbl: Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess: Staatsbildung und innere Sicherheit in Preußen, England und Amerika 1700–1914. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1998, S. 78
- Wolfgang Knöbl: Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess: Staatsbildung und innere Sicherheit in Preußen, England und Amerika 1700–1914. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1998, S. 79
- Wolfgang Knöbl: Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess: Staatsbildung und innere Sicherheit in Preußen, England und Amerika 1700–1914. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1998, S. 80
- Otto Büsch (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens. In: Handbuch der preußischen Geschichte, Band 2. Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992–2001, S. 193
- Werner Hegemann: Das steinerne Berlin: 1930 – Geschichte der größten Mietskasernenstadt der Welt. Verlag Ulstein, Berlin 1963, S. 97 f.
- Ger Spitzer, Waltraud Huber: Barock und Klassik: Kunstzentren des 18. Jahrhunderts in der Deutschen Demokratischen Republik; 5. Mai – 14. Oktober. Schallaburg 1984, S. 176
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 154 f.
- Willi Albers, Anton Zottmann: Handworterbuch Der Wirtschaftswissenschaft (Hdww). Band 3. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1981, S. 368 f.
- Eckart Schremmer (Hrsg.): Wirtschaftliche und soziale Integration in historischer Sicht: Arbeitstagung. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996, S. 131
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. Teil 1 – Biographien A-L. K.G. Saur Verlag, München 2009, S. XVIII
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. Teil 1 – Biographien A-L. K.G. Saur Verlag, München 2009, S. XIX
- Otto Büsch: Handbuch der preussischen Geschichte. Band 2. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 629 f.
- Frank Göse, Winfried Müller, Kurt Winkler, Anne-Katrin Ziesak (Hrsg.): Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft. Sandstein Verlag, 2014, S. 50
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 287
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 288
- Klaus Schwabe: Das diplomatische Korps: 1871–1945. In: Deutsche Führungsschichten in der Frühen Neuzeit, Band 16. Harald Bold Verlag, Boppard am Rhein 1985, S. 41 f.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 445
- Caroline Emmelius: Offen und Verborgen: Vorstellungen und Praktiken des Öffentlichen und Privaten in Mittelalter und Früher Neuzeit. Wallstein Verlag, Göttingen 2004, S. 12
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 295
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 296 f.
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 40
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 109
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 110
- Jan Friedmann: Restauration und Revolution: Morsche Macht. In: Spiegel Special. Nr. 3, 2007, S. 124–127.
- Christian Galonska: Die Wirtschaftselite im gesellschaftlichen Abseits: Von der Klasse an sich zur Klasse für sich. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2012, S. 96–99.
- Otto Büsch: Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte Band 2, Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 192
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 439
- Otto Büsch: Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte Band 2, Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 180
- Otto Büsch: Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte Band 2, Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 181
- Otto Büsch: Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte Band 2, Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 182
- Otto Büsch: Das 19. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens, Handbuch der Preußischen Geschichte Band 2, Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1992, S. 179
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 447
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019.
- Bernd Faulenbach: Geschichte der SPD: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag C.H. Beck, München 2012, S. 12
- Bernd Faulenbach: Geschichte der SPD: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag C.H. Beck, München 2012, S. 13
- Bernd Faulenbach: Geschichte der SPD: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag C.H. Beck, München 2012, S. 19
- Masashi Urabe: Funktion und Geschichte des deutschen Schulzeugnisses. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, S. 43
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 29–52
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 385 f.
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 387
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 251
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 468 f.
- Frank Göse, Winfried Müller, Kurt Winkler, Anne-Katrin Ziesak (Hrsg.): Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft. Sandstein Verlag, 2014, S. 148 f.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 251 f.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 253
- Frank Göse, Winfried Müller, Kurt Winkler, Anne-Katrin Ziesak (Hrsg.): Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft. Sandstein Verlag, 2014, S. 340
- Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947, Pantheon Verlag; Auflage: 1, 2008, S. 286 f.
- Autor: Michael Senf: Schloss Sanssouci (Hrsg.) SPSG, Deutscher Kunstverlag, Berlin-München 2009, S. 10
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 38
- Helmut Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz: Architektur des Untergangs, Promedia, 1998, S. 36
- Barbara Stiewe: Der „Dritte Humanismus“: Aspekte deutscher Griechenrezeption vom George-Kreis bis zum Nationalsozialismus, De Gruyter Verlag, Berlin-New-York 2011, S. 239
- Ortstermine – Stationen Brandenburg-Preußens auf dem Weg in die moderne Welt. In: Museumsverband des Landes Brandenburg (Hrsg.): Ausstellungskatalogs des Projektes „Kulturland Brandenburg 2001“. Verlag Henschel, 2001, S.XXIII
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 10.
- Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußen. Band 3. Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 2001, S. 67
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 12.
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 13.
- FAO: Getreideproduktion nach Ländern Produktionsstatistik der FAO, aufgerufen am 29. April 2013
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 16.
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 13
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 64
- Wilhelm Treue: Wirtschafts- und Technikgeschichte Preußens. de Gruyter Verlag, Berlin / New York 1984, S. 77 f.
- Zur Kinderarbeit in der Frühindustrialisierung siehe auch Jürgen Kuczynski: Geschichte des Alltags des deutschen Volkes. Band 3, Pahl-Rugenstein, Köln 1981, S. 233–272.
- Peter Baumgart: Schlesien in der Politik Friedrichs des Großen. In: Wilhelm Treue (Hrsg.): Preußens großer König, S. 161 ff.
- Zum Folgenden vgl. Karl Heinrich Kaufhold: Wirtschaft, Gesellschaft und ökonomisches Denken. In: Wilhelm Treue (Hrsg.): Preußens großer König, S. 101 ff.
- Gustav von Schmoller: Das preussische Handels- und Zollgesetz vom 26. Mai 1818 im Zusammenhang mit der Geschichte der Zeit, ihrer Kämpfe und Ideen. 1898; archive.org.
- Heinrich Kaufhold, Bernd Sösemann: Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung in Preußen – Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Preußen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. In: VSWG Beihefte. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07424-4, S. 97–107.
- Acta Borussica – Protokolle des preußischen Staatsministeriums; preussenprotokolle.bbaw.de (PDF)
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 29–52. uni-koeln.de
- Siehe auch Kurt Hinze: Die Bevölkerung Preußens im 17. und 18. Jahrhundert (…). In: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Moderne Preußische Geschichte Band I, S. 282–315. Wolfgang Köllmann: Demographische „Konsequenzen“ der Industrialisierung in Preußen, ebda, S. 447–465.
- Stanisław Salmonowicz: Preussen: Geschichte von Staat und Gesellschaft. Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek, 1995, S. 50
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 449
- Christopher Clark: Preußen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947. Pantheon Verlag, 2008, S. 451
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg Verlag, Braunschweig 1805, S. 9
- Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten in Hinsicht ihrer Größe, Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanz- und Militärverfassung und ihrer aussereuropäischen Besitzungen. 2 Teile. Vieweg, Braunschweig 1805, S. 28–52
- Michel Hubert: Deutschland im Wandel: Geschichte der deutschen Bevölkerung seit 1815. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, S. 63
- Hubert Kiesewetter: Industrielle Revolution in Deutschland: Regionen als Wachstumsmotoren. S. 135
- Wolfgang Neugebauer: Preußische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung: Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000. Ferdinand Schöningh Verlag, 2018, S. 17
- Wolfgang Neugebauer: Preußische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung: Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000. Ferdinand Schöningh Verlag, 2018, S. 303
- Wolfgang Neugebauer: Preußische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung: Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000. Ferdinand Schöningh Verlag, 2018, S. 309
- Michael Stürmer: IV. Preußen als Problem der Forschung. Moderne Preußische Geschichte 1648–1947. Band 1: Eine Anthologie. 1981, S. 74–102, hier S. 74.
- Wolfgang Neugebauer: Preußische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung: Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000. Ferdinand Schöningh Verlag, 2018, S. 578
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 7
- Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußen. Band 3. Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 2001, S. 2
- Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußen. Band 3. Walter de Gruyter Verlag, Berlin / New York 2001, S. 3 f.
- Hartwin Spenkuch: Preußen – eine besondere Geschichte: Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur 1648–1947. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, S. 7f.
- Barbara Vogel: Review: Das alte Preußen in der modernen Geschichtswissenschaft, Vandenhoeck & Ruprecht. In: Geschichte und Gesellschaft, 1985, 11. Jahrg., Heft 3, S. 377–396, S. 377.
- Beerdigung nach 200 Jahren. Deutschlandfunk, 17. August 2011, ehemals im ; abgerufen am 16. März 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Autor: www.NiNa.Az
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Der Staat Preussen war seit der Konigskronung Friedrichs III von Brandenburg 1701 bis zur Abdankung von Konig Wilhelm II wahrend der Novemberrevolution 1918 ein Konigreich Die Hauptstadt war Berlin Die Flagge des Staates Preussen war die Flagge des namensgebenden Konigreichs Preussen mit dem Monogramm FR displaystyle FR fur Friedericus Rex Da es sich um die bedeutendste Zeit in der Geschichte Preussens handelt wird der Hinweis auf seine Staatsform Monarchie meistens weggelassen und nur von Preussen gesprochen Vor 1701 existierte Preussen als Deutschordensstaat und anschliessend als Herzogtum Preussen nur am Sudrand des Baltikums welches seinen Namen von den baltischen Prussen Altpreussen hatte Nach 1918 entstand aus dem inzwischen monarchischen Gross bzw grosstem Teilstaat im Deutschen Reich die parlamentarische Demokratie Freistaat Preussen Die Kronung von Friedrich I fand 1701 im 1618 geerbten Herzogtum Preussen statt In Brandenburg war dieses nicht moglich weil der Kurfurst dort der Lehnshoheit des Kaisers des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation unterworfen war Das Herzogtum lag ausserhalb der Reichsgrenzen und die Brandenburger hatten in ihm auch die volle Souveranitat nachdem es der Grosse Kurfurst 1660 von der Lehnshoheit des polnischen Konigs befreit hatte Friedrich I durfte sich daher nur Konig in Preussen nennen erst seit 1772 trugen die Monarchen den Titel Konig von Preussen StaatKaiser Wilhelm II bei einer Militarparade am 9 Februar 1894 im Lustgarten in Potsdam Farblithografie von Carl Rochling 1855 1920 Redeauszug des Deutschen Kaisers Wilhelm II in Potsdam am 23 November 1891 bei einer Rekrutenvereidigung Rekruten Ihr habt jetzt vor dem geweihten Diener Gottes und angesichts dieses Altars Mir die Treue geschworen Ihr seid noch zu jung um die wahre Bedeutung des eben Gesprochenen zu verstehen aber befleissigt euch zunachst dass ihr die gegebenen Vorschriften und Lehren immer befolgt Ihr habt Mir die Treue geschworen das Kinder Meiner Garde heisst ihr seid jetzt Meine Soldaten ihr habt euch Mir mit Leib und Seele ergeben Es gibt fur euch nur einen Feind und das ist Mein Feind Bei den jetzigen sozialistischen Umtrieben kann es vorkommen dass ich euch befehle eure eigenen Verwandten Bruder ja Eltern niederzuschiessen was ja Gott verhuten moge aber auch dann musst ihr Meine Befehle ohne Murren befolgen Erlauterung Den Oberbefehl uber das Heer hatte nach der Verfassung der Konig Charakteristiken und Merkmale Die Entwicklung des preussischen Staats war eingebettet in die europaische Gesellschaftsentwicklung Das bedeutet dass jede Entwicklung die sich in Preussen vollzog stets zeitgleich oder zumindest verzogert die Stromungen von aussen aufnahm und auf die spezifisch preussischen Bedurfnisse anpasste Eine autonome Eigenentwicklung aus sich heraus fand folglich nicht statt sondern der Staat und die Gesellschaft wandelte sich nach isomorphischen Gesichtspunkten nach den Vorgaben der gesellschaftlichen Vorreiter aus den Niederlanden Frankreich und England Der Beginn der modernen europaischen Staatenentwicklung in der Fruhen Neuzeit fuhrte zunachst uber die Sakularisierung unter Hinausdrangung der Katholischen Kirche aus allen weltlichen Machtbereichen im Zeitalter der Renaissance Nachdem dieser Prozess abgeschlossen war gingen die so gestarkten weltlichen Territorialfursten daran sich einen eigenen Unterbau zu schaffen der die vorhandenen standisch gepragten Verwaltungsstrukturen uberformte Dieser Prozess begann im 17 Jahrhundert massgeblich programmatisch definiert im Leviathan und war um 1750 in Preussen abgeschlossen Bis zu diesem Zeitpunkt war der preussische Staat ein Schwacher Staat Die schwach entwickelte Staatlichkeit galt gleichermassen fur alle damaligen Staaten weltweit Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich in Preussen eine pragnante Ausformung eines Rechtsstaats die zu dieser Zeit als vorbildlich galt vgl Muller Arnold Fall Getragen wurde der Staat vornehmlich von seiner professionalisierten Beamtenschaft Der preussische Staat trug daher Zuge eines typisierten Beamtenstaats mit ausgepragter Burokratie was eine geregelte Aktenfuhrung Unbestechlichkeit und weitere Merkmale nach Max Webers Modell einbezog Da die Amtstrager ihr Handeln unzureichend legitimieren mussten galt der preussische Staat zeitwahrend auch als Obrigkeitsstaat Danach fuhrte das Wirken neuer geistiger Stromungen dazu dass weitere burgerliche Einflussgruppen in das Zentrum der Macht drangten und Mitsprache forderten Daraus ergab sich nach langwierigen innenpolitischen Kampfen zwischen den monarchischen Kraften und Reformern im Zeitraum von 1790 bis 1850 der preussische Verfassungsstaat Der Staatscharakter wandelte sich in dem Zeitraum nicht nur politisch sondern auch durch seinen stetigen Aufgaben Ausgaben und Personalaufwuchs institutionell Zunachst war der Staat aber nicht viel mehr als ein Privatinstrument des Landesfursten zur Sicherung seiner Machtstellung nach innen und aussen In Preussen wurden zeitweise 90 Prozent der Staatsmittel nur fur die Armee verwendet Wahrend bereits mehr als 100 000 Mitglieder als quasi offentliche Mitarbeiter im Armeedienst ihren Dienst verrichteten bestand die Verwaltung um 1750 aus weniger als 1000 Personen Dieses Missverhaltnis bedingte dass der preussische Staat zeitwahrend und auch in der Nachbetrachtung als Militarstaat oder auch Militarmonarchie eingestuft wurde Spater erweiterten sich die Funktionen dieses Ordnungsstaats je starker die Gesellschaft sich entwickelte Neue Standards Technologien bedingten neue Aufgabenfelder die vom Staat unter Leitung der Administration erschlossen wurden Der Staat im Sinne eines heute ublichen Sozialstaats oder auch Wohlfahrtsstaats begann sich erst in den letzten Dekaden um 1900 in Ansatzen zu entwickeln Bis dahin waren ordoliberale Vorstellungen im Staatsbereich vorherrschend Ausgehend von einem angesammelten monarchischen Territorienkonglomerat Composite Monarchy entwickelte sich der Zentralstaat erst nach und nach Die preussischen Staaten des 18 Jahrhunderts hatten samtlich eigene uberkommene innere Verwaltungsstrukturen gebildet die seit dem Spatmittelalter und der Ausbildung des Standewesens entstanden waren Die lokalen und regionalen standischen Akteure dieser Strukturen wie zum Beispiel die Kreisorganisationen Kreisausschusse oder Kreistage innerhalb eigener Landschaften bestanden bis zu Beginn der preussischen Reformen fort Auch die immediataren Stadte die Guter des landsassigen Adels mit allen darauf befindlichen Dorfern Vorwerken und Menschen sowie die Amter der Domanenguter des Konigs bildeten zusammen die ortliche und uberortliche Verwaltungsebene unter dem sich auspragenden Gesamtstaat und seinen eigenen Provinzialinstitutionen Die haufige Kleinteiligkeit dieser organisch verwachsenen Strukturen und auch deren tradierte und fortwahrende Erhaltungsbestrebungen durch ihre Mitglieder im Austausch mit den zentralen Staatsstrukturen lahmten den politischen Prozess Neuerungen und Veranderungen vollzogen sich langsam und muhselig Um 1800 fuhrte dies zu allmahlichen fundamentalen Veranderungbestrebungen die von der Staatsspitze aus angeschoben wurden Die preussischen Landesteile wurden 1815 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen nach den gewonnenen Freiheitskriegen gegen Napoleon und den Territorialgewinnen im Zuge des Wiener Kongresses 1815 in eine moderne Organisation aus Provinzen Regierungsbezirken und Landkreisen uberfuhrt Der Staat Preussen gliederte sich ahnlich wie die Staaten heute auch in eine Gesamtstaatliche Ebene eine Landerebene Provinzen und eine kommunale Ebene mit ortlichen und uberortlichen Aufgabenbezugen Staatsform und Staatsoberhaupt Berliner Stadtschloss Hauptresidenz der HohenzollernDer ein formelles verortetes Zentrum der Monarchie befand sich im des Berliner Stadtschlosses Die Preussische Monarchie war von 1701 bis 1848 eine absolute Monarchie Staatsoberhaupt war der preussische Konig der seinen Anspruch auf das Konigsamt als Erbrecht der Dynastie der Hohenzollern von Geburt an durch Gottesgnadentum innehatte Das furstliche Haus bildete den Kern der Staatlichkeit ehe im europaweit der moderne die Monarchie aus dem Zentrum des Staats verdrangte Die auffalligste Abweichung der Monarchie zu einem modernen Staat war die Rolle die der preussische Hofstaat im Regierungsgefuge innehatte Das dort angesiedelte Kabinett des Konigs von dem aus dieser mittels Ministervortragen und schriftlichen Berichten regierte hatte aufgrund seiner Machtfulle eine Sonderstellung inne die zwischen offentlichem und privaten Raum stand und damit noch aus staatsrechtlicher Perspektive als vormodern gilt Der eigentliche Verdrangungsprozess der Monarchie aus den staatlichen Institutionen begann in Preussen mit den erfolglosen Abwehrversuchen gegen die Auswuchse der Franzosischen Revolution die mit der Pillnitzer Deklaration begann und in der Schlacht bei Jena und Auerstedt einen fur die Monarchie ersten negativen Hohepunkt erlebte Der Restaurierung absoluter Konigsmacht nach 1815 folgten Vormarz und die 1848er Revolution die der Konigsmacht nun auch konstitutionell verankert die Schranken wies Von 1848 bis 1918 war der Staat eine konstitutionelle Monarchie siehe Preussische Verfassung 1848 1850 Formell blieb der Konig im Staat ranghochste Institution Spatestens mit Bismarcks Regierung lag die staatliche und politische Kontrolle jedoch bei der Ministerregierung und nicht mehr beim Konig Im 19 Jahrhundert nahm hier die Bedeutung des Konigs im gleichen Mass ab wie die Grosse und der Aufgabenumfang des burokratischen Staats zunahm Das Amt entwickelte in der Ausgestaltung eine reprasentativere Bedeutung was einem Bedeutungsverlust gleichkommt Symbole und Leitsatze Ein Eisernes Kreuz aus dem Jahr 1813 Revers das Avers ist glattFur Wilhelm II angefertigte preussische KonigskronePreussisches Koppelschloss aus dem Jahr 1847 Das Preussenlied Borussia und Heil dir im Siegerkranz waren Volks beziehungsweise Nationalhymnen Preussens Die Flagge Preussens zeigte einen schwarzen Adler auf weissem Grund der auch auf dem preussischen Wappen zu sehen war In einer Reihe von Abzeichen wurde das Eiserne Kreuz zu einem identitaren Symbol in Bezug zu Preussen Die Monarchie wurde durch die Preussischen Kronjuwelen symbolisiert Der preussische Wahlspruch Suum cuique war die Hausordensdevise des 1701 von Friedrich I gestifteten Schwarzen Adlerordens Der Spruch machte das Bestreben der preussischen Konige deutlich Recht und Gerechtigkeit zu uben Auf den Koppelschlossern der Soldaten stand der gebrauchliche Schlachtruf Gott mit uns Da es sich bei dem Staat Preussen um einen Monarchie und nicht um einen Volksstaat handelte spielten die politischen Ideen von Volk Freiheit oder materiellem Wohlstand fur das Selbstverstandnis des Staates keine Rolle Die Landesfarben Preussens Schwarz und Weiss sind schon im Stammwappen der Hohenzollern enthalten Das Wappentier Preussens ist der schwarze Preussische Adler Der Wappenspruch lautet seit der Reformation Suum cuique Jedem das Seine Das Preussenlied galt zeitweilig als inoffizielle Nationalhymne Preussens Stammwappen der HohenzollernSiehe auch Flagge Preussens und Wappen Preussens Gesetze und Verordnungen Preussische Gesetzsammlung 1907 Schriftliches Regierungshandeln mundete zur Umsetzung von Programmen oder Handlungen final in die Erstellung eines Dokuments das die Regeln oder Handlungsanweisungen fest bestimmte Deren Publikation und Verbreitung bildete den Grundstock fur die erfolgreiche Umsetzung der getroffenen Massnahmen Die preussischen Gesetze und Verordnungen wurden in der Preussischen Gesetzessammlung veroffentlicht und damit vergegenwartigt Diese wurden ab 1810 fortlaufend nummeriert Wahrend die so genannten Kabinettsordren als Verwaltungsanordnung mit Gesetzstatut aufzufassen sind hatten Verordnungen einen allgemeinbestimmenden Charakter Die Schriftdokumente hatten einen Anordnungscharakter die in einzelnen Artikeln und Abschnitten untergliedert wurden und darin Einzelbestimmungen mit teilweisen Erlauterungs und Beschreibungscharakter aufwiesen Die Lange eines Gesetzes differierte je nach Subjekt von wenigen Seiten bis zu mehreren Dutzend Die Schriftform des Dokuments eroffnete bei den nach aussen gerichteten Staatsgesetzen in der Regel mit einer personlichen Bezugnahme des Konigs WirName des Konigs von Gottes Gnaden Konig von Preussen thun kund und fugen hiermit zu wissen Inhalt Der Schluss eines Gesetzesdokuments bildete die Nennung des Konigsnamens samt Orts und Datumsangabe Die Dokumentenbezeichnungen im 19 Jahrhundert unterlagen einem Wandel der Nomenklatur und waren abhangig vom Bestimmungskreis nach innen oder an das Volk und gliederten sich hauptsachlich nach Allerhochste Kabinettsordre Staatsinterner Bestimmungskreis Allerhochste Verordnung Staatsvertrag mit einem anderen Rechtsobjekt Nicht als Gesetz wurden im 19 Jahrhundert Privilegien oder Allerhochste Erlasse bezeichnet die Regelungen mit Einzelfallcharakter trafen Im 18 Jahrhundert waren die Gesetzesdokumente als Reskript Reglement Circulare Edikt Patent Declaration benannt Die Zahl der Gesetze nahm bis 1870 bedingt durch eine allgemeine Zunahme der staatlichen Aufgaben zu Mehr und mehr Teilaspekte von Gesellschaft und Lebensverhaltnissen mussten normiert und geregelt werden Danach wandelte sich die Formenstruktur der Anordnungen in eine striktere Aufteilung von Dokumenten mit Gesetzescharakter und Normenblatter unterhalb der Gesetzesebene so dass die Zahl der Gesetze abnahm nicht aber die Regelungsdichte als solche vom 1 Januar 1800 bis 31 Dezember 1809 wurden 0 567 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1810 bis 31 Dezember 1819 wurden 0 613 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1820 bis 31 Dezember 1829 wurden 0 661 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1830 bis 31 Dezember 1839 wurden 0 842 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1840 bis 31 Dezember 1849 wurden 1124 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1850 bis 31 Dezember 1859 wurden 1960 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1860 bis 31 Dezember 1869 wurden 2404 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1870 bis 31 Dezember 1879 wurden 1103 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1880 bis 31 Dezember 1889 wurden 0 696 Gesetze erlassen vom 1 Januar 1890 bis 31 Dezember 1899 wurden 0 795 Gesetze erlassenKampf um die Verfassung Die politischen Auseinandersetzungen um die Einfuhrung einer Verfassung knupften an einen politischen Evolutionsprozess an der in der Mitte des 18 Jahrhunderts an Fahrt aufnahm Das zu der Zeit etablierte frideridzianische Herrschaftssystem des aufgeklarten Absolutismus trug den Anspruch in sich als Monarch nur ein erster Diener des Staates zu sein womit dieser sich gegenuber der Institution Staat zunachst trennte und dann in einem zweiten Schritt sich selbst im Verhaltnis zueinander herabsetzte womit der Monarch nicht mehr allumfassende Verfugungshoheit gegenuber den Staat stellen konnte Um 1740 war dies noch ein bedeutender gesellschaftlicher Fortschritt galt bis dahin der monarchische Ausspruch L etat c est moi in Kontinentaleuropa als weiterhin zulassig Der Ausspruch Ludwigs XIV bedeutete die Selbsterhohung des Konigs uber den Staat in sich vereint Im Ergebnis dieses in Europa zwischen 1650 und 1750 real existierenden politischen Systemanspruchs war der Staat eine rechtlich unselbstandige Organisation ohne Rechtspersonlichkeit die als Privatschatulle als quasi uberdimensioniertes Privatgrundstuck des Konigs fungierte Diese erste in Preussen in den 1740er Jahren vollzogene Systemtransformation sollte in einem allgemeinen Gesetzeswerk festgehalten und verbindlich gemacht werden Entsprechend der Krafteverteilung im preussischen politisch administrativen System uberwogen lange Zeit die reaktionaren Krafte gegenuber den progressiven Fraktionen Zwar wurde seit den 1780er Jahren das Gesetzeswerk erarbeitet und es gewann einen Grundgesetzcharakter Nach Verabschiedung des fertigen Allgemeinen Landrechts war dieses aber schon wieder veraltet Es kodifizierte lediglich die bereits bestehenden Verhaltnisse war also folglich nur eine Abbildung des Status quo der herrschenden Machtverhaltnisse ohne einen neuen Systemansatz zu verwirklichen Aufgrund seiner veralteten Systemkonstruktion blieben von dem Gesetzeswerk letztlich fur eine echte Verfassung unzureichend nur Nebenaspekte bedeutend Dazu gehorte das es als oberstes Gesetzeswerk des Absoluten Monarchenstaates diesem eine umfassende Rechtsordnung verlieh die fur alle Provinzen gleichermassen galt An eine Beteiligung der Staatsburger am politischen Prozess war dagegen nicht gedacht worden In der Historiografie wurde das noch lange fortbestehende Gesetzeswerk als wichtige Grundvoraussetzung fur die nachfolgenden Reformansatze gewertet Mit dem Erstarken der burgerlichen Krafte in den letzten Jahrzehnten des 18 Jahrhunderts und den zeitgleichen globalen Entwicklungen Erklarung der Virginia Declaration of Rights 1776 und die franzosische Revolution von 1789 dem Wirken der aufklarerischen Schriften Rousseaus und Montesquieus die die Bildung einer Volkssouveranitat auf Basis einer verankerten Gewaltenteilung forderten gewannen nach 1800 die politischen Auseinandersetzungen im preussischen Staat zwischen den verschiedenen Stromungen an Kontur und Intensitat Die monarchische Gewalt geriet dabei erheblich unter Druck und versuchte unter dem Einsatz von taktischen Verzogerungen Lavieren Hinhalten und losen Versprechungen dem Druck der vornehmlich burgerlichen und idealistisch denkenden Staatsreformern auszuweichen Dies gelang dem Konigtum letztlich mit Erfolg Mehrfach einmal nach 1815 und auch 1848 gelang es den Monarchen ihre politische Stellung im politischen System zu restaurieren und sich im Zentrum des Staates als oberste politische Instanz zu halten Das anderte auch noch nicht die letztlich am 6 Februar 1850 eingefuhrte Verfassung Preussens Zumindest mit dem in Artikel 3 bis 42 verfassten Grundrechtskatalog fanden Begriffe und Ziele der liberalen Bewegung und der 1848er Revolution Eingang in den Text Mit der deklarierten Gleichheit aller Staatsburger vor dem Gesetz 4 waren die Rechtsinstitutionen der geburtsstandischen Gesellschaftsordnung aufgehoben Damit war das Grundprinzip der modernen burgerlichen Gesellschaft deklariert worden Personliche Freiheit des religiosen Bekenntnisses der Wissenschaft und der Presse Unverletzlichkeit von Wohnung und Eigentum Vereins und Versammlungsfreiheit waren ebenso festgelegt Allgemeine Schulpflicht und Allgemeine Wehrpflicht bildeten weitere Saulen des Staates Der Monarch blieb aber Herrscher aus eigenem Recht wahrend Volk und Volksvertreter ihre Rechte aus der Verfassungsurkunde ableiteten Infolgedessen war der Monarch unverletzlich und trug fur die Regierung keine Verantwortung Dem Konig allein lag die vollziehende Gewalt zu Er fuhrte den Oberbefehl uber das Heer erklarte Krieg und Frieden und schloss volkerrechtliche Vertrage Mit der Einfuhrung der Verfassung glich sich das politische System Preussens den internationalen Entwicklungen und Standards an beziehungsweise folgte diesen nach Diese Entwicklung bedeutete die Beendigung eines uberlebten und aus verfassungsrechtlicher Perspektive gesehenen quasi despotischen Herrschaftsregime und die Nachfolge durch den Verfassungsstaat Legitimation und Herrschaftsfolge standen damit auf einer breiteren Basis als zuvor Der erreichte Entwicklungsstand bildete allerdings nur die erste Halfte des Weges zu einer echten demokratisch legitimierten Volkssouveranitat wie sie erstmals mit der Weimarer Republik Wirklichkeit werden sollte Staatshaushalt Staatsausgaben und Staatseinnahmen einschliesslich Rucklagen und Schulden in Reichstaler Uberschrift 1688 1713 1740 1786 1796 1800 1820 1830 1848Einnahmen 1 553 795 3 400 000 7 400 000 27 000 000 30 000 000 35 000 000Ausgaben 6 850 000Staatsschatz 8 700 000 60 000 000 4 000 000 18 000 000 19 000 000Staatsschulden 30 000 000 Die Staatseinnahmen setzten sich zu Anfang des Konigreichs vor allem aus den privaten koniglichen Dominaleinkommen zusammen Dazu gehorten die Einnahmen aus den Domanenamtern bzw gutern die Regalieneinnahmen aus Munze Post Zolle Salzmonopol sowie die eine Art Einkommenssteuer fur Staatsbedienstete Um 1700 betrugen diese Einnahmen rund 1 9 bis 2 0 Millionen RT Davon gehorten 700 000 Rt zum Privatvermogen des Konigs vgl Schatullrechnungen Friedrichs des Grossen Vom Rest wurde der Hofstaat und Lohne und Gehalter beglichen Die Diskrepanzen in der Verwendung der Staatsmittel zeigten sich besonders im Pestjahr 1711 als fur die gebeutelte Provinz in Ostpreussen mit vielen Tausenden Opfern lediglich 100 000 RT verwendet wurden Seit der Zeit des Grossen Kurfursten wurde eine indirekte Verbrauchssteuer auf Konsumwaren die Akzise an den Stadtein und Ausgangen erhoben Diese wurde von den Steuer und Kriegskommissaren erhoben Durch stetige Reformmassnahmen stiegen die Einnahmen aus den Domanengutern zwischen 1713 und 1740 von 1 8 Millionen RT auf 3 3 Millionen RT an Auch die Einnahmen aus den Grundsteuern erhohten sich in dem Zeitraum Dazu gehorte der zwischen 1716 und 1720 eingefuhrte Generalhufenschoss auf Bodenbesitz der erstmals auch den Grundbesitzenden Adel miteinbezog Die Einfuhrung einer Abloseabgabe fur den uberkommenen fuhrte zu erbitterten Auseinandersetzungen mit dem einheimischen Adel wurde aber vom Konig durchgesetzt Bauern hatten Kontributionen Grundsteuer an den Staat zu leisten der 40 Prozent des Reinertrags ausmachte Danach waren von den verbliebenen 60 Prozent noch die Anspruche der Gutsbesitzers zu bedienen Die Staatseinnahmen setzten sich 1740 aus folgenden Einnahmequellen zusammen Domanenguter 2 6 Millionen RT Kontributionen 2 4 Millionen RT Akzise 1 4 Millionen RT Postregal 0 5 Millionen RT Salzregal 0 2 Millionen RT Davon wurden sechs Millionen RT fur den Unterhalt des Heeres verwendet 0 65 Millionen RT wurden dem Staatsschatz zugefuhrt Der Aufbau eines Staatsschatzes in Form von Munz und Silberwaren die in Truhen im Berliner Stadtschloss lagerten fuhrte zu wirtschaftlich schadlichen Deflationstendenzen da diese volkswirtschaftlich bedeutenden Mittel dem Geldumlauf entzogen wurden und nicht in neue Aktivitaten gebunden wurden Der Wirtschaftskreislauf wurde durch das staatliche Horten geschadigt Der Hof erhielt 740 000 RT fur seine Ausgaben Von den hofischen Ausgaben entfielen die meisten Ausgaben auf Lohnkosten Handwerker und Manufakturauftrage Im Zeitraum von 1713 bis 1740 entstanden folgende Investitionsaufwendungen 5 Millionen RT fur den Erwerb von Domanengutern 2 5 Millionen RT fur den Festungsbau 2 Millionen RT fur den zivilen Bau 6 Millionen RT fur das Retablissement in Ostpreussen 2 Millionen RT fur die Erwerbung Schwedisch Pommerns bis zur Peene 12 Millionen RT fur die Soldatenwerbung im Ausland 1785 ein Jahr vor dem Tod Friedrichs II betrugen die Einnahmen fur den Staatshaushalt 27 Millionen RT Der preussische Hofstaat kostete in dem Jahr 1 2 Millionen RT die preussische Armee hatte ein Budget von 12 5 Millionen RT das diplomatische Korps verfugte uber 80 000 RT Pensionen machten einen Etat von 130 000 RT aus die sonstigen Ausgaben betrugen funf Millionen RT 1797 wurde vom Gesamthaushalt von 20 5 Millionen RT 14 6 Millionen RT fur die preussische Armee 4 3 Millionen RT fur Hof und Zivilverwaltung und 1 5 Millionen RT fur Schuldentilgung und den Zinsdienst aufgewendet 1740 im Jahr der Amtsubernahme Friedrichs II hatte der Staatsschatz einen Umfang von sieben Millionen RT erreicht 1786 betrugen die Staatsrucklagen 60 bis 70 Millionen RT Der preussische Staat war durch seine finanzielle Autarkie machtpolitisch unabhangig geworden In wenigen Jahren danach wurden diese Rucklagen unter der Agide von Friedrich Wilhelm II komplett aufgebraucht und Staatsschulden aufgenommen und Preussen wieder auf dem Weg zur Schuldenwirtschaft und Subsidienabhangigkeit Unter dem nachfolgenden Konig Friedrich Wilhelm III wurden die Schulden wieder abgetragen Staatliche Aufgaben Innere Sicherheit Bis weit in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts lag die staatliche Gewalt beim besitzenden Landadel der auf seinen Gutern uber rund 75 bis 80 Prozent der landlichen Bevolkerung verfugte Neben der Gerichtsbarkeit beinhaltete das auch Polizeiaufgaben Reine Exekutivbeamte mit sicherheitspolitischen Aufgaben gab es zu Anfang des 18 Jahrhunderts noch nicht Die Polizeigewalt lag bei den Magistraten und von ihnen beauftragten Stadtdienern besondere Polizeiabteilungen gab es in den Stadtverwaltungen nicht Die ersten acht Polizisten mit Sicherheitsaufgaben wurden 1735 eingestellt Berlin erhielt 1742 Polizeibezirke denen jeweils ein Kommissar vorstand Um die Jahrhundertmitte bestand die nichtmilitarische Sicherheitsinstitution in Berlin aus 18 Kommissaren acht Polizisten und 40 Nachtwachtern Auch von anderen Stadten wurde das Berliner Polizeisystem ubernommen Das Militar besass allerdings uberall die beherrschende Stellung In Berlin kamen noch 1848 auf gut 400 000 Einwohner nur 204 Polizisten Stadt und Raumplanung und ordnung Das abgebildete Gemalde findet sich in vielen Buchern und Zeitschriften wieder Es zeigt den Bau eines Strassenzugs in der Vorstadt Friedrichstadt in Berlin in der Phase der Pfahlgrundung als Fundamentsetzung Das Stadtgebiet Berlins wurde unter Friedrich Wilhelm I erheblich vergrossert Die sudliche Friedrichstadt der wichtigste neue Stadtteil Berlins erhielt seit 1735 eine geschlossene Bebauung mit zwei voll geschossigen Typenhausern unter durchlaufenden Mansarddachern Uberwacht wurde der Ausbau von Oberst Christian Reinhold von Derschau Die meisten Bauten entstanden erst nachdem preussische Offizielle oder der Konig selbst entsprechenden Druck auf die unfreiwilligen privaten Bauherren ausgeubt hatten In der Friedrichstadt wurden von 1721 bis 1737 beinahe 1000 neue Hauser errichtet Ganz Berlin 1711 4100 Hauser 1740 5400 Hauser Der schlechte Baugrund machte aufwendige Pfahlgrundungen notwendig Um die Fertigstellung des Viertels auf kostensparende Weise und in kurzester Zeit zu ermoglichen wurde der Einsatz von Soldaten angeordnet Im 18 Jahrhundert setzten europaweit grossere Stadtbauprojekte ein Wesentlicher Treiber dieser zentralstaatlichen Ausbauprogramme waren auch verteidigungspolitische Aspekte So dominierten zunachst militarische Funktionalbauten und Einrichtungen neben den Wohnbauprogrammen die staatlichen Aktivitaten In Preussen hingegen verzogerten sich im 18 Jahrhundert einige dieser raumplanerischen Entwicklungen Dazu gehorte zunachst die erst spat durchgefuhrte Landesvermessung und die Erstellung von Landkarten Auch der Verkehrswegeausbau und Wegeleitsysteme wurden in Preussen spater als in anderen deutschen Staaten eingefuhrt Oft behinderten verteidigungspolitische Erwagungen ambitionierte Vorhaben Ein gut ausgebautes Wege und Leitsystem oder auch offentlich zugangliche exakte Kartenwerke hatten ja einem militarischen Gegner Vorteile ermoglichen konnen Erneuerungen in den Stadten beschrankten sich darauf Altes durch Neues in ahnlicher Grossenordnung zu ersetzen Anlasse dafur waren Stadtbrande zwei von 100 Stadten brannten jedes Jahr in Preussen ab Kriegszerstorungen oder Naturgewalten Stadt und Raumplanung dienten hauptsachlich dem Erhalt und Wiederaufbau Gebundelt wurden solche Aktivitaten im Oberbau Departement des Generaldirektoriums Der Staat investierte seit dem 18 Jahrhundert in zunehmendem Masse in die Errichtung von zivilen und militarischen Bauten Seit Mitte des 18 Jahrhunderts wurden Kasernen errichtet so zwischen 1763 und 1767 zwei Artillerie und funf Infanteriekasernen mit Stallen und Magazinen denen fortan weitere folgten In Berlin wurden zwischen 1769 und 1777 149 Burgerhauser auf Staatskosten errichtet Zwischen 1780 und 1785 wurden aus koniglichen Mitteln insgesamt 1 2 Millionen RT fur die Errichtung von Kasernen Kirchen die konigliche Bibliothek 91 grosse Wohnhauser das Palais des Prinzen Heinrich und zahlreichen Manufakturen ausgegeben In und um Potsdam investierte der Konig zwischen 1740 und 1786 insgesamt 3 5 Millionen RT fur die Errichtung von 720 Wohn und Kolonistenhausern Zusatzlich kamen Ausgaben von 216 000 RT fur Fabriken 450 000 RT fur Militargebaude und 1 1 Millionen RT fur das Grosse Militarwaisenhaus Kirchen und Stadttore dazu Insgesamt 10 5 Millionen RT investierte Friedrich II fur den Ausbau Potsdams Fur die sonstige Kurmark wurden in dem Zeitraum von 1740 bis 1786 9 2 Millionen RT fur die Errichtung von Wohn und Fabrikbauten und die Hebung der Landeskultur eingesetzt Wahrungspolitik und Munzregal Ein Reichs Thaler Friedrich II 1777 Hauptartikel Preussische Munzgeschichte Der war die Wahrung Preussens bis 1857 Formell galt fur das Heilige Romische Reich die in den Munzedikten von 1551 1559 und 1566 geschaffene Reichsmunzordnung auch im 17 Jahrhundert bestehen Die Normen wurden allerdings nicht beachtet so dass der brandenburgische Kurfurst zusammen mit dem sachsischen Kurfursten eine eigene Munzkonvention erliess Seit 1667 galt fur Brandenburg Preussen die Munzkonvention von Zinna Der preussisch osterreichische Dualismus fuhrte zu wahrungspolitischen Umwalzungen die das Gebiet des Heiligen Romischen Reiches in zwei Wahrungsgebiete aufteilte 1750 fuhrte Friedrich II nach dem Plan seines Munzdirektors Johann Philipp Graumann eine Munzreform durch Durch die Graumann sche Munzreform wurde der 14 Talerfuss in Preussen eingefuhrt Ausserdem gab Preussen die etwas leichtere Reichstaler und Goldmunzen die Friedrich d or aus Durch die Reform wurde Preussen wahrungspolitisch unabhangig vom Ausland 1821 Im Rahmen einer Munzreform wurde der preussische Taler in 30 Silbergroschen zu je 12 Pfennigen eingeteilt Bis dahin wurde der Taler in 24 Groschen die jeweils 12 Pfennige wert waren unterteilt Daneben existierten in den ostlichen Landesprovinzen weitere Unterteilungen Preussens Wahrung wurde im Jahre 1821 vereinheitlicht wodurch diese Unterteilungen wegfielen Im Jahr 1857 wurde der preussische Taler durch den Vereinstaler ersetzt Konigliche Post Preussisches Posthausschild Hauptartikel Postorganisation Preussen Hauptartikel Preussisches Postwesen Die Konigliche Preussische Post bildete bis zur Etablierung eines dichten Eisenbahnstreckennetzes das erste offentlich betriebene Verkehrsnetz das alle Provinzen und Landesteile Preussens verband und damit eine zentrale Integrationsfunktion fur das Zusammenwachsen des preussischen Staates innehatte 1786 gab es 760 Postanstalten in Preussen vier Oberpostamter in Berlin Breslau Konigsberg und Stolzenberg 246 Postamter sowie 510 Postwarteramter die als nicht eigenstandige Postanstalten dem nachstgelegenen Postamt zugeteilt waren Oberste Dienststelle war das 1741 zur selbstandigen Behorde erhobene Der Generalpostmeister bekleidete den Rang eines Staatsministers und stand zugleich dem Fabrik Handels und Salzdepartement des Generaldirektoriums vor Spater folgte dann die Eingliederung in das neu geschaffene Innenministerium Im Jahre 1850 beschaftigte die preussische Post insgesamt 14 356 Bedienstete in 1 723 Postanstalten Die Postverwaltung unterhielt 6 534 Postwagen und 12 551 Pferde Uber 2 1 Millionen Reisende wurden befordert Foderale Gliederung bzw Verwaltungsgliederung Verwaltungsgliederung am 1 Januar 1900 Die Staaten des Konigs von Preussen fur deren Gesamtheit sich um die Mitte des 18 Jahrhunderts der Name Preussen einburgerte bestanden Anfang des 18 Jahrhunderts aus den Landesteilen Konigreich Preussen Markgrafschaft Brandenburg Herzogtum Pommern Geldern Kleve Moers Tecklenburg Lingen Minden Mark Ravensberg Lippstadt Herzogtum Magdeburg Halberstadt dem souveranen Furstentum Neuenburg und der souveranen Grafschaft Valangin 1713 wurden die Landesteile in folgende Provinzen gegliedert Mittel Ucker und Altmark Neumark Pommern Kassuben Preussen Geldern Kleve Minden Mark Ravensberg Magdeburg Halberstadt Neuenburg Land und Valangin Land 1740 wurden die Provinzialbehorden in Kriegs und Domanenkammern uberfuhrt oder neu gegliedert Auch deren Gestalt anderte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte mehrmals als weitere Gebiete darunter Schlesien als souveraner Besitz zu Preussen kamen Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde der Staat Preussen mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 in zehn Provinzen eingeteilt die mit Ausnahme von Ostpreussen Westpreussen und Posen als Verwaltungseinheiten Preussens zum Territorium des Deutschen Bundes zahlten Nach der bereits 1822 erfolgten Fusion der beiden rheinischen Provinzen waren dies neun Provinzen in Klammern die Hauptstadt Provinz Brandenburg Potsdam Provinz Ostpreussen Konigsberg Provinz Westpreussen Danzig Provinz Pommern Stettin Provinz Schlesien Breslau Provinz Posen Posen Rheinprovinz Koblenz 1822 entstanden aus Provinz Julich Kleve Berg Koln Provinz Grossherzogtum Niederrhein Koblenz Provinz Westfalen Munster Provinz Sachsen Magdeburg 1829 1878 waren Ost und Westpreussen zur Provinz Preussen Hauptstadt Konigsberg vereinigt Nach dem Deutschen Krieg von 1866 annektierte Preussen das Konigreich Hannover das Kurfurstentum Hessen das Herzogtum Nassau die Herzogtumer Schleswig und Holstein sowie die Freie Stadt Frankfurt Aus diesen Gebieten wurden drei Provinzen gebildet Provinz Hannover Hannover Provinz Hessen Nassau Kassel Provinz Schleswig Holstein Kiel 1879 1917 Schleswig Preussen umfasste damit zwolf Provinzen Diese Einteilung blieb bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags im Jahre 1920 bestehen Oberste Staatsbehorden und Provinzverwaltung Die preussischen Konige regierten im Kabinett das zu Zeiten Friedrichs II aus zwei bis drei Geheimen Kabinettsraten und mehreren Kabinettssekretaren bestand was bedeutete dass der Konig vor allem schriftlich mit seinen Ministern kommunizierte Seine Anweisungen die beruhmten Kabinettsordren kamen Gesetzen gleich Die Kabinetts Justiz und Staatsminister sowie ranghohe Diplomaten gehorten zugleich dem ursprunglich zentralen Geheimen Rat an der aber zunehmend an Bedeutung verlor Die eigentliche Zentralverwaltung ubernahmen im spaten 18 Jahrhundert das Justiz und das Kabinettsministerium sowie das Generaldirektorium Das Kabinettsministerium das den Konig aussenpolitisch beriet bestand aus ein bis zwei Ministern und funf bis sechs Geheime Legationsraten Seit 1723 war das Generaldirektorium zustandig fur die Finanz innere und Militarverwaltung Preussens In den Provinzen gab es im Jahr 1772 insgesamt 12 so genannte Kriegs und Domanenkammern die fur die Finanz Polizei und Militarverwaltung zustandig waren Ihnen stand ein adeliger Kammerprasident vor dem ein bis zwei Direktoren assistierten Sie verfugten uber mehrere Oberforstmeister einen Baudirektor sowie je nach Grosse und Bedeutung der Provinz zwischen funf und 20 Kriegsrate und auch Steuerrate die mit lokaler Uberwachung in Polizei Handels Gewerbe und Akzisefragen betreut waren Dazu kamen noch die adeligen Landrate die den Landkreisen der Provinzen vorstanden diese waren konigliche Gefolgsleute und zugleich als gewahlte Reprasentanten der Kreistage Vertreter der Landstande Es gab auch eine Oberrechenkammer die mit 25 Raten und 13 Sekretaren eine Art Rechnungsprufungskammer war In enger Verbindung mit dem Generaldirektorium standen die Konigliche Hauptbank die Seehandlungssozietat und die die von jeweils einem eigenen Finanzminister geleitet wurden Jeder Abteilung des Generaldirektoriums stand ein Minister vor Bis 1806 erweiterte sich der Zustandigkeitsbereich dieses Superministeriums durch Grundung neuer Abteilungen 1806 gab es sieben Ressortchefs die Zahl der Rate betrug 52 die Zahl der Sekretare betrug 73 Neben dem Generaldirektorium stand das mit Sitz in Breslau Diese Behorde besass eine eigene Zustandigkeit fur die beiden Kriegs und Domanenkammern in Breslau und Glogau Damit nahmen im 18 Jahrhundert die Furstentumer Schlesiens in Preussen eine Sonderstellung ein Das Justizministerium wurde von vier Ministern und sieben Raten gefuhrt Es war zugleich zustandig fur Religionsangelegenheiten Ihm unterstanden die Regierungen sowie Hof und die die Rechtsprechung vertraten diese verwalteten zudem Hoheits Grenz Lehens Kirchen und Schulangelegenheiten KURFURST VON BRANDENBURG KONIG VON IN PREUSSEN Gerichtsbarkeit und Verwaltung 1516 Kammergericht 1537 Rentkammer 1543 Kurmarkisches Konsistorium 1540 Kammergericht Neuorganisation 1604 Geheimer Rat KultusJustizAuswartigesFinanzen 1685 1689 Geheime Hofkammer 1713 Domanen Regalien 1713 Generalkriegskommissariat Steuern 1714 1725 Obercollegium Medicum 1728 1723 Generaldirektorium 1737 Justizministerium 1750 Oberkonsistorium 1747 1751 Justizreform Instanzenzug 1802 1799 Gerichte 1 2 und 3 Instanz 1808 1808 Staatsministerium 1808 1808 Kriegsministerium 1808 1808 1817 Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinalangelegenheiten 1817 Schatzministerium Provinzialkonsistorien 1824 Oberrechnungskammer Rechtsstaat Die seit Friedrich Wilhelm I gesamtstaatlich ausgerichtete Organisation der Verwaltungsbehorden fuhrte dazu dass auch im Bereich der Justizverfassung ein zentralstaatlicher Gerichtsaufbau etabliert wurde Dieser sollte die bis dahin unverbundenen fur die verschiedenen Landesteile zustandigen Spitzengerichte vereinigen Als zentralstaatliches hochstes Gericht wurde 1748 das sogenannte errichtet in welchem das Kammergericht und die in Berlin befindlichen Oberappellationsgerichte zusammengeschlossen wurden Eine organische Justizorganisation mit einer einheitlichen fur alle preussischen Staaten zustandigen Spitze wurde erst 1782 verwirklicht als das mit dem Kammergericht verbundene Obertribunal selbstandig wurde und fortan als Geheimes Obertribunal hochste Instanz fur die gesamte Monarchie wurde Als in den Provinzen fungierten fortan das brandenburgische Kammergericht das ostpreussische Tribunal die schlesischen und in den anderen Landesteilen die so genannten Regierungen Die wesentliche Ausformung des preussischen Rechtssystems im 18 Jahrhundert wurden von Samuel von Cocceji und Johann Heinrich von Carmer erarbeitet und geleitet Auswartiges Staatsbeziehungen Einzug der Kurfursten 1612 in Frankfurt am Main Entsprechend der Bildbeschriftung Brandenburg schlecht galt Brandenburg und damit auch Preussen in der Reichsmeinung bis Ende des 17 Jahrhunderts als schlechtestes der Kurfurstentumer im Reichsgefuge und die Hohenzollern als arme Emporkommlinge Mit seiner Machtpolitik baute Preussen seine Stellung im internationalen Gefuge des europaischen Machtegleichgewichts aus Es galt als aufstrebende Militarmacht und wurde deshalb von den europaischen Grossmachten bis 1740 als Auxiliarmacht umworben Ohne naturliche Grenzen hatte Preussen keine Sicherheitszone was eine zunehmende Bedenkenlosigkeit bei der Wahl seiner aussenpolitischen Mittel nach sich zog und ihm den Vorwurf der Unzuverlassigkeit einbrachte No 8 amp No 9 The Mall ehemals Preussische Gesandtschaft und Deutsche Botschaft bis 1955 siehe auch Liste der preussischen Gesandten im Vereinigten Konigreich Preussens Aussenpolitik war daher wechselhaft und richtete sich stets nach den eigenen Erfordernissen daraus ergab sich bisweilen eine Schaukelpolitik Bundnisse wurden mit kurzfristiger Laufzeit und auf die Erreichung von Einzelzielen hin geschlossen die Treue zu internationalen Vertragen war lax Daraus ergaben sich Unberechenbarkeit und Unsicherheit fur seine Nachbarn Direkte und enge Beziehungen unterhielt Preussen zum Kaiserreich Russland mit dem es im 18 und 19 Jahrhundert diverse Allianzvertrage geschlossen hatte Zu Schweden das als niedergehender Hegemon im Kampf um das Dominium maris Baltici lange Zeit aggressive Tendenzen gegenuber seinen sudlichen Nachbarn unterhielt hatte Preussen ein konfrontatives haufig kriegerisches Verhaltnis Zwischen 1630 und 1763 fuhrte es insgesamt funf Kriege gegen Schweden Das Konigreich Danemark war fur Preussen dagegen ein naturlicher Bundnispartner und wichtige Bezugs und Orientierungsmacht Ahnlich positiv gestaltete sich das Verhaltnis zu den Niederlanden deren Bedeutung fur den Fruhpreussischen Staat und seine Eliten vor allem in kultureller Adaption Bezugnahme und Referenzialitat bestand Zur Weltmacht Grossbritannien uberwog ein positiver gegenseitiger Austausch Zur kontinentalen Fuhrungsmacht Frankreich stand Preussen mehrfach und anhaltend in Konflikt Von 1674 bis 1807 ergaben sich insgesamt sechs kriegerische Auseinandersetzungen mit Frankreich Die im 18 Jahrhundert stagnierende ehemalige Grossmacht Polen wurde zum Opfer der preussisch russisch osterreichischen Teilungspolitik Die preussische Politik gegenuber dem Heiligen Romischen Reich fuhrte im 18 Jahrhundert zu einer erheblichen Schwachung des Reichszusammenhalts Zum einen war der Einmarsch preussischer Truppen in Schlesien Ende 1740 ein eklatanter Verstoss gegen die Rechtsordnung des Reiches Ausserdem war Preussen darauf bedacht seine Autonomie als Konigreich gegenuber dem Reich auszubauen Damit positionierte es sich vor allem gegen die Habsburgermonarchie mit dem den Kaiser an der Spitze der als machtigster Furst im Reich fur dessen Erhaltung eintrat Daraus entwickelte sich der bis 1866 anhaltende deutsche Dualismus Mit den sonstigen deutschen Staaten gab es einen vielfaltigen und dichten Austausch Preussen ubernahm im Verlauf des 18 Jahrhunderts die Fuhrungsrolle als erster protestantischer Reichsstand vor Sachsen Dass gegen Preussen keine wesentlichen Veranderungen an den rechtlichen und territorialen Verhaltnissen des Reichs mehr moglich war demonstrierte es 1785 mit dem von ihm initiierten Furstenbund Diplomatisches Korps Seit 1700 entstanden uberall in Europa standige Gesandtschaften die die temporaren Missionsgesandtschaften die bis dahin in der europaischen Diplomatie ublich waren verdrangten Im Westfalischen Frieden 1648 hatten alle Reichsfursten auch formell das Bundnisrecht und damit auch das Recht auf eine eigenstandige Aussenpolitik erhalten In der Folge baute auch Preussen ein europaweites Gesandtschaftswesen an den europaischen Herrscherhofen auf Als die 1728 als Departement der Auswartigen Affaren eingerichtete Behorde 1867 zunachst als Auswartiges Amt an den Norddeutschen Bund und dann ab 1871 zum Deutschen Kaiserreich ubertragen wurde bestand das diplomatische Korps der ehemals preussischen Behorde aus insgesamt 60 Etatstellen Die Behorde unterhielt insgesamt vier Botschaften in London Paris Petersburg und Wien 16 Gesandtschaften acht Gesandtschaften innerhalb des Reichs acht sieben Generalkonsulate mit diplomatischen Status 33 und vier Berufsvizekonsulate GesellschaftDie Gesamtheit aller Individuen und Gruppen auf dem Territorium des preussischen Staats bildete keine Gesellschaft im Sinne einer Nation Es bestanden sehr unterschiedliche regionale kulturelle und soziale Welten Die Nationswerdung vollzog sich nach 1815 lediglich rudimentar in den altpreussischen Provinzen unter Ausschluss der neupreussischen Gebiete am Rhein und in Westfalen Reprasentative feudale und burgerliche Offentlichkeiten Noch in den ersten Jahrzehnten des 18 Jahrhunderts bestand in Preussen wie in anderen europaischen Staaten nahezu ausschliesslich die reprasentative Offentlichkeit Deren systemimmanente Merkmale trennten nicht ausreichend zwischen Privaten und Offentlichen sondern nur zwischen Gemeinen und Privilegierten Trager der reprasentativen Offentlichkeit war das Hofzeremoniell also der preussische Hofstaat das hofische Leben im Allgemeinen Dies bedeutete den Ausschluss des Volkes von der Offentlichkeit Alles Nichthofische war demnach Kulisse und in einer passiven zuschauenden Rolle wahrend das Hofische die Buhne besetzte auf die sich die Untertanen auszurichten hatten Im weiteren Verlauf des 18 Jahrhunderts zerfielen die feudalen Gewalten Kirche Furstentum und Herrenstand an denen die reprasentative Offentlichkeit haftete in eine offentliche und eine private Sphare Seit dem Ende des 17 Jahrhunderts wurde der Nachrichtenverkehr in Mitteleuropa allgemein zuganglich und gewann damit einen offentlichen Charakter Die Printmedien erhielten die Rolle von Turoffnern fur die eingezwangte burgerliche Schicht auf ihrem Weg zur Mundigkeit Zu den bedeutenden Periodika der Aufklarung zahlte die Berlinische Monatsschrift Der publizistische Stil enthielt in der Mehrzahl der Beitrage einen diskursiven dialogahnlichen Charakter Weitere namhafte Zeitungen waren die Schlesische Zeitung Schlesische Provinzialblatter Spenersche Zeitung die Vossische Zeitung seit 1785 Koniglich Privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Aus der neu gewonnenen privaten Sphare die neben der staatlich reprasentativen Offentlichkeit entstanden war entwickelte sich die Vorform der burgerlichen Offentlichkeit Dies war zunachst die literarische Offentlichkeit Die Grundlagen hierfur bildete die im 18 Jahrhundert in Europa und den Amerikas wirkende Geistesstromung der Aufklarung Diese forderte die Entstehung einer mundigen Schicht von Bewohnern die sich nicht mehr nur als folgsame Untertanen mit dinglichen automatenhaften Grundzugen verstanden sondern als selbstbewusste Individuen mit angeborenen Naturrechten Da die Leserschaft eine genuine Gruppe aus der sozialen Elite war die sich selbstaufklarerisch fotbildete entstand so eine neue soziale Kategorisierung spater gemeinhin als das Bildungsburgertum charakterisiert Die zunehmende Selbstandigkeit dieser Staatsburger forderte die Bildung von autonomen gesellschaftlichen Netzwerken die nicht mehr durch monarchisch staatliche Regelungen beeinflusst wurden Die Netzwerke aus Vereinen und Gesellschaften funktionierten wie Volksversammlungen mit freiem Rederecht Sie sollten der privaten Offentlichkeit die Moglichkeit bieten uber sich selbst und die wichtigsten Fragen der Zeit nachzudenken Dies forderte die Entstehung von Lesegesellschaften Einige Zirkel und Kreise trafen sich informell Auch Buchhandlungen waren wichtige Treffpunkte fur die neugebildete Offentlichkeit Neben Lesegesellschaften Logen und patriotisch gemeinnutzigen Gesellschaften gab es noch zahlreiche literarische und philosophische Vereinigungen und Gruppen von Gelehrten die sich auf Naturwissenschaft Medizin oder Sprachen spezialisierten Zu den Praktikern dieser entstehenden Zivilgesellschaft gehorten in Preussen zur Mitte des 18 Jahrhunderts Schriftsteller Dichter Verleger Club Gesellschafts und Logenmitglieder Leser und Abonnenten Diese intellektuellen Gruppen beschaftigten sich mit den grossen Fragen der Zeit literarischen ebenso wie wissenschaftlichen und politischen Bedeutende Personlichkeiten der Zeit in Preussen waren beispielsweise Karl Wilhelm Ramler oder der Verleger Friedrich Nicolai Im Ergebnis entstand aus der einstmals sehr stillen und lethargisch wirkenden preussischen Gesellschaft des 17 Jahrhunderts eine laute lebendige und vielfaltige Offentlichkeit mit offenen Diskursen Die literarische Offentlichkeit wandelte sich spater weiter zu einer politischen Offentlichkeit die sich als Kritik an der autokratischen Staatsmacht insgesamt etablierte Das wurde gefordert durch den vorubergehenden Wegfall der Zensur beim Beginn der Herrschaft Friedrichs II 1740 Kritik am politischen System und am Monarchen war mit der Berliner Aufklarung fur Europa einmalig moglich geworden Grundsatzlich bestanden die feudalen und burgerlichen Offentlichkeiten bis zum Ende der Monarchie 1918 parallel wenn auch ein stetiger Substanz und Bedeutungsverlust der monarchischen adeligen Offentlichkeitskultur erkennbar war Preussische Agrarverfassung Hauptartikel Preussische Agrarverfassung Im 17 Jahrhundert hatte sich in den ostelbischen Gebieten Brandenburg Preussens die Gutsherrschaft durchgesetzt Die entrechteten Bauern waren als Unfreie an den Gutsherrn gebunden und leisteten ihm Frondienste Wesentliche Machtbefugnisse lagen in den Handen der adeligen Guts und Grundbesitzer den Junkern Dabei kontrollierten wenige wohlhabende Adlige mit grossem Landbesitz fast die gesamte Provinzpolitik Der preussische Staat verfugte von der Kreisebene abwarts nur uber geringe Gestaltungskompetenzen Die mit der Bauernbefreiung Anfang des 19 Jahrhunderts einsetzende soziale Mobilitat fuhrte zu Landflucht grosser Bevolkerungsteile in die Stadte Die damit verbundene Verfugbarkeit billiger Arbeitskrafte war eine Voraussetzung der einsetzenden industriellen Revolution Von der Standegesellschaft zur Klassengesellschaft Der spate Schlafbursche von Heinrich ZilleHeinrich Zille Standesunterschiede auch beim Sitzen Comtor fur Comte frz Graf Das stadtische Burgertum bestand Ende des 17 Jahrhunderts traditionell aus der zunftgepragten Handwerkerschaft die sich die Macht in den Stadtraten mit wenigen einflussreichen Patriziern teilten Mit der Aufklarung und dem einsetzenden Merkantilismus um 1700 verloren die Handwerker zunehmend ihren Einfluss an eine kleine reiche Schicht von Grossburgern bestehend aus Manufakturbesitzern Grosskaufleuten und Geldwechselbankiers die neue stadtische Oberschicht Bedeutende Vertreter waren im 18 Jahrhundert Johann Ernst Gotzkowsky Wilhelm Kaspar Wegely Johann Jacob Schickler Auch die preussische Beamtenschaft gewann an Bedeutung das Militar bestehend aus dienenden Soldaten mit ihren Familien und Invaliden bildete im 18 Jahrhundert eine rechtlich gesonderte Zwischenschicht Die auf dem Land in den ostelbischen Gebieten bestehende junkergepragte Gutsherrschaft fort wird in der Geschichtsschreibung oft mit okonomischer Ruckstandigkeit Junkerwillkur und plakatiert Prugel gehorte zu den verbreiteten Disziplinierungsmitteln der Gutsherren Die einfache Landbevolkerung gab sich konigstreu und glaubte an die Legende vom gerechten Konig Der Staat untersagte allerdings grobere Misshandlungen stutzte aber auch die Gutsbesitzer da Frondienst und Schollenpflicht die landliche Gesellschaft pragten Gegen Bauernrevolten die es mehrfach in Schlesien von 1765 bis 1793 1811 und 1848 gegeben hat setzte der Staat Militar ein Erst Bauernbefreiung Ablosung Landflucht und die Durchsetzung der Lohnarbeit fuhrten zu einer langsamen Veranderung dieser Verhaltnisse Ubriggebliebene standische Einflusse und staatliche Eingriffe pragten die stadtische Gesellschaft im 19 Jahrhundert Aufgrund der sozialen Ungleichheit verbunden mit grossen Einkommensunterschieden entstand in den Stadten eine breite okonomische Unterschicht Diese bestand aus Manufakturarbeitern die erst im Verlauf des 19 Jahrhunderts an Selbstbewusstsein gewann Die preussische Zivilgesellschaft des 18 und 19 Jahrhunderts bestand zu grossen Teilen aus Tagelohnern und Bettlern die haufig als Schlafganger an der Grenze zur Obdachlosigkeit lebten Diese Klassengesellschaft veranderte sich nur langsam durch zunehmende Bildung berufliche Ausdifferenzierung Wohlstandszuwachs und Interventionen des Staates Feudal kapitalistische Herrenkaste Unterschiede eines Junkers und eines Arbeiters in Preussen um 1900 Sie kommen nachstes Jahr nicht wieder nach Europa Miss Astor Nein Papa vertragt so schwer den Armeleutgeruch der europaischen Finanzwelt Erlauterung Blick auf die USA American way of life die neue preussische Elite Die oberen Zehntausend Adel und Geldadel 1908 in Preussen Preussens Herrschaftssystem basierte auf der Konigsherrschaft Der Konig sicherte seine Macht uber den Landadel und in den Stadten durch seine Garnisonen und die staatliche Burokratie Der Einfluss des stadtischen Burgertums beschrankte sich auf die kommunale Selbstverwaltung Im Zuge der Aufklarung entstand eine Schicht von Bildungsburgern die neue Ideen und Konzepte zur Teilhabe entwickelte und sich Mitsprache einforderte Die Feudalklasse geriet dadurch erstmals zwischen 1789 und 1815 in die Defensive Die Feudalherrschaft konsolidierte sich in der Zeit der Restauration um im Vormarz erneut von der weiter erstarkten burgerlichen Klasse herausgefordert zu werden Das politische Burgertum hatte sich nach der verungluckten Revolution von 1848 erneut zuruckgezogen und sich wieder auf seine wirtschaftlichen Kernkompetenzen reduziert Die politische Macht uberliess es wieder den alten Eliten Doch es entstanden neue Interessengruppen die zwar keine politische Macht aber uber Kapital Produktion und Arbeit bedeutende Machtmittel besassen die ihnen grossen Einfluss auf die staatliche Politik gewahrten Diese neuen Eliten sammelten sich in freien Unternehmerverbanden jenseits der schon bestehenden offentlichen Industrie und Handelskammern Die weiterhin tonangebende etablierte adelige Schicht uberwiegend aus den mittleren und ostlichen landlichen Provinzen stammend nahm fur sich in Anspruch das Gemeinwohl in einer Mischung aus Bevormundung und Fursorge zu verkorpern Er werde sich zunachst einige Jahre mit der rekrutendressierenden Fuchtelklinge amusieren Nach der Militarzeit werde er ein Weib nehmen einige Kinder zeugen und auf dem vaterlichen Gut das Land bebauen In zehn Jahren werde er ein fettgemasteter schnurrbartiger Gutsherr sein der eine Abscheu vor Juden und Franzosen hegt und Hunde und Bedienstete auf das Brutalste prugelt wenn er von seiner Frau tyrannisiert wurde Zu des Konigs Geburtstag werde er sich besaufen Vivat schreien und ansonsten uber Pferde fachsimpeln Lebenswegplanung eines typischen ostelbischen Junkers nach Bismarck Allerdings verlor der Adel durch die Industrialisierung seine auf Grundbesitz und Landwirtschaft beruhende okonomische Fuhrungsrolle an die Bourgeoisie behielt aber seinen hohen gesellschaftlichen Rang Dem Wirtschaftsburgertum fehlte zunachst ein eigenstandiges Klassenbewusstsein Statt politischer Teilhabe strebte man nach Aufnahme in die Adelsklasse Verheiratung Nobilitierung Die Neureichen kopierten den Lebensstil des Adels und kauften und bezogen dessen Ritterguter wodurch eine neue feudal kapitalistische Herrenschicht in Preussen entstand Gesellschaftspolitische Bewegungen Die Differenzierung der sich auspragenden staatsfernen Zivilgesellschaft nahm im 19 Jahrhundert an Fahrt auf Sowohl die burgerliche Klasse als auch die Arbeiterklasse bildeten weitere eigene Unterschichten aus die sich ebenso in verschiedene gesellschaftliche Richtungen heterogenisierten und entfalteten Nationalliberalismus Preussischer Patriotismus Deutscher Nationalismus Aus den Erschutterungen der franzosischen Revolution ergaben sich in Deutschland Einigungsbestrebungen die vor allem von der aufgeklarten stadtisch gepragten burgerlichen Klasse getragen wurde Nach Jena grundete sich der Tugendbund in Konigsberg 1808 Dieser galt dem Konig als die erste revolutionare Zelle einer Bewegung die es in Wirklichkeit als geschlossene Formation gar nicht gab Als intellektuelle Anfuhrer galten Ernst Moritz Arndt Friedrich Schleiermacher und Johann Gottlieb Fichte Die Anhanger der deutschen Einigungsbestrebungen gehorten in den Befreiungskriegen uberproportional oft zu den Kriegsfreiwilligen in Preussen Burgerwehren und Freiwilligenverbande waren Ergebnisse der Patriotismuswelle Insgesamt 30 000 Mann der preussischen Streitkrafte rund 12 5 Prozent der Gesamtstarke machten diese Freikorps aus von denen die Lutzowschen Jager die Beruhmtesten waren Es handelte sich hier um eigenstandige zudem bewaffnete Gruppierungen ausserhalb der monarchischen Strukturen Der emotionale Patriotismus der auch mit potenziell subversiven Visionen versehenen Freiwilligen war von der Vorstellung einer idealen politischen Ordnung fur Deutschland und Preussen durchdrungen Sie leisteten ihren Eid nicht auf den Konig sondern nur auf das deutsche Vaterland Sie begriffen den Krieg gegen Frankreich als Aufstand des Volkes Die gemeinsame Schnittmenge politischer Inhalte zum monarchischen System war damit denkbar klein Die deutsche Nationalbewegung war in dieser Phase eng mit dem Liberalismus verbunden Gerade dessen linker Flugel zielte auf eine nationale Demokratie ab Die als anachronistisch und reaktionar empfundene Kleinstaaterei sollte durch einen liberalen Nationalstaat gleichberechtigter Staatsburger abgelost werden Aus der jugendlichen politischen Unzufriedenheit nach dem Ende der Befreiungskriege die das Ende der nationalen Hoffnungen bedeuteten bildeten sich die vor allem fur Preussen wichtige Turnerbewegung und die burschenschaftlichen Gemeinschaften als quasi politische Zentren heraus Die Bewegung breitete sich rasch auf andere Universitaten aus Nach dem Wartburgfest wurden beide Bewegungen aus Angst vor einem Wiederaufflammen des Jakobinismus verboten Die nationale und liberale Bewegung wurde dadurch organisatorisch schwer getroffen und in ihrer Entfaltung fur 20 Jahre zuruckgeworfen Die deutsche Nationalbewegung unter Fuhrung von Barthold Georg Niebuhr Friedrich Ludwig Jahn Karl Theodor Welcker Joseph Gorres zahlte bis dahin rund 40 000 Anhanger Der eingetretenen konservativen Wende in Preussen begegneten viele aus dem Burgertum durch einen Ruckzug ins Hausliche Ein apolitischer auf Behaglichkeit und Beschaulichkeit ausgerichteter Wohn und Lebensstil mit einem ausgepragten geselligen Leben mit starken Anleihen bei der Romantik setzte sich bei den besser gestellten burgerlichen Kreisen durch Der Begriff Biedermeier veranschaulicht den durch die reaktionare Politik erzwungenen Ruckzug ins private Hausliche Trotz Restauration der monarchischen Ordnung wurde vor allem im Burgertum und an den Universitaten weiterhin fur liberale und nationale Ideen geworben Die staatlichen Akteure lernten auf lange Sicht das Mobilisationspotenzial der Idee von der Nationalen Einigung fur sich nutzbar zu machen Es entstand eine Synthese in der populare und dynastische Elemente als komplementare Bestandteile angesehen wurden trotz aller Widerspruche und Gegensatzlichkeiten wurde der preussische Krieg gegen Napoleon letztlich zu einem nationalen Befreiungskrieg umgewidmet und die Nationalliberale Bewegung wurde damit staatlicherseits eingehegt Arbeiterbewegung Die Arbeiterbewegung war die grosste demokratische Emanzipationsbewegung Preussens Sie bildete einen Teil des europaischen gesellschaftlichen Emanzipationsprozesses zwischen 1789 und 1918 Der Bedarf ergab sich einmal aus den sozialen Folgen soziale Frage der Industrialisierung Bevolkerungsexplosion und Landflucht die eine breite Schicht verarmter und besitzloser Tagelohner und rechtloser Lohnarbeiter erzeugt hatte Pauperismus Zudem hatte das Burgertum in Preussen erkennbare Muhe seine Interessen gegenuber den traditionellen Fuhrungsschichten durchzusetzen Politisch war die Burgerliche Klasse nach dem Scheitern der Revolution von 1848 49 nachhaltig geschwacht worden und akzeptierte die von oben vorgegebenen Strukturen und fugte sich fortan darin ein Die damit ausgefallene Rolle als Erneuerungskraft und Reformationsgruppierung ubernahm fortan die Arbeiterschaft Die Prologereignisse zur Grundung der Arbeiterbewegung formiert in Arbeitervereinen der Sozialdemokratischen Partei und Gewerkschaften bildete die Revolution von 1848 Ihre formative Phase vollzog sich in den 1860er und 1870er Jahren Zunachst entstand aber im April 1848 in Berlin das unter Fuhrung von Stephan Born der fur den 23 August einen Allgemeinen Deutschen Arbeiter Kongress nach Berlin einberief Dort grundete sich die Allgemeine Deutsche Arbeiterverbruderung Mit der Neuen Ara in Preussen beeinflusst entstand eine neue Nationalbewegung und mit ihr teilweise auch rekursiv beeinflusst entstanden neue Arbeitervereine Diese strebten nach Autonomie von der burgerlich liberalen Bevormundung und forderten seit 1862 unabhangige Arbeitervereine Daraus ergab sich die Formierung des ADAV dessen Wirkungsbereich die Kerngebiete Preussens umfasste Insgesamt war die Arbeiterbewegung gesamtdeutsch organisiert wie die Grundung der SPD 1869 zunachst als SDAP in Eisenach zeigte Ihr organisatorisches und Netzwerkbezogenes Zentrum bildete fortan Leipzig Die Sozialdemokratie stand der Bismarckschen Politik kritisch gegenuber und wurde zur systemablehnenden Oppositionspartei Dieser reagierte mit den Sozialistengesetz und begann eine Verfolgungswelle Bildung Friedrich Wilhelm I in der Schule Gemalde von Adolph Menzel Im Zuge der Fruhaufklarung und des Wirkens des Halleschen Pietismus im preussischen Staat erfolgte 1717 durch koniglichen Edikt die Einfuhrung der allgemeinen Schulpflicht in den preussischen Staaten Die damalige nur gering ausgepragte Staatsverwaltung verfugte nicht uber die Moglichkeiten den Schulbesuch zu kontrollieren Auch mangelte es an den notigen Finanzen um ein flachendeckendes und professionelles Schulsystem zu etablieren Die entstehenden Dorfschulen vom Niveau einfacher Klippschulen wurden weiterhin von Kustern geleitet Das Edikt von Friedrich Wilhelm I zeigte in der Praxis wenig Wirkung bildete aber die Grundlage fur das Generallandschulreglement das Friedrich II 1763 erliess Gesetzlich wurde damit noch einmal die Schulpflicht bestatigt und vertieft Es sah eine Schulpflicht von acht statt sechs Jahren vor Der Unterricht sollte regelmassig je drei Stunden vor und nachmittags stattfinden nach einem festen Lehrplan und mit ordentlich ausgebildeten Lehrer Noch Anfang des 19 Jahrhunderts gingen nur knapp 60 Prozent der Kinder regelmassig zum Unterricht Das anderte sich erst als die Kinderarbeit gesetzlich verboten wurde 1804 gab es auf dem Territorium des preussischen Staats acht Universitaten Universitat Studenten StandUniversitat Halle 634 1802Universitat Konigsberg 300 1802 Universitat Erlangen 300 1801Universitat Breslau 239 1803 Talmudschule Furth 200 1797Brandenburgische Universitat Frankfurt 180Alte Universitat Duisburg 67 1804 Universitat Erfurt 50 Zusatzlich gab es die Preussische Akademie der Kunste und die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin die als akademische Gelehrte Gesellschaften um 1700 in Berlin gegrundet wurden und ein grosses Renommee im internationalen Kunstler und Wissenschaftsgefuge aufbauten Im Zuge der Preussischen Reformen kam es auch zur Reform des Bildungssystems zu dem Wilhelm von Humboldt beauftragt wurde Dieser legte ein liberales vor das die Bildung in Preussen vollig umkrempelte Der Staat erhielt ein einheitliches standardisiertes offentliches Bildungssystem das die aktuellen padagogischen Entwicklungen aufnahm Pestalozzis Padagogik Neben der Vermittlung von Fach und technischen Fahigkeiten sollte vor allem die geistige Selbstandigkeit der Schuler gefordert werden Es entstand eine zentrale Abteilung auf Ministerialebene die fur die Erstellung von Lehrplanen Lehrbuchern und Lernhilfen Zustandigkeit erhielt Lehrerkollegien wurden gegrundet um fur die chaotischen Grundschulen geeignetes Personal auszubilden Es entstand ein standardisiertes System staatlicher Prufungen und Inspektionen 1810 folgte die Grundung der heutigen Humboldt Universitat zu Berlin als Friedrich Wilhelms Universitat Diese erlangte bald danach eine vorherrschende Stellung unter den protestantischen deutschen Staaten Die Ausweitung und Professionalisierung der Lehrerausbildung machte nach 1815 rasche Fortschritte In den 1840er Jahren besuchten mehr als 80 Prozent der Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren eine Grundschule Eine ahnlich hohe Quote erreichten zu der Zeit lediglich noch Sachsen und Neuengland Entsprechend niedrig war auch die Analphabetenquote Preussens Bildungssystem und die Wissenschaftsforderung wurden seit dem fruhen 19 Jahrhundert auch international als vorbildlich angesehen Bewundert wurden die Effektivitat die breiten Zugangsmoglichkeiten und der liberale Ton der Einrichtungen Den Kindern wurde bereits zu dieser Zeit beigebracht ihre geistigen Fahigkeiten selbst einzusetzen durch Lehrer die sich dabei nicht mehr der klassisch autoritaren Mittel Prugel bedienten Bestrafungen von Fehlverhalten oder Mittel der Angsterzeugung gehorten nicht mehr zum damaligen Erziehungsrepertoire des Lehrpersonals Im zeitgenossischen Urteil internationaler Zeugen aus fortschrittlichen Gesellschaften uberwog die Verwunderung uber die zeitgleiche Existenz eines so fortschrittlichen padagogischen Systems innerhalb eines despotischen Staatswesens Kultur Die Ankunft der Lustjacht Friedrich am 8 Marz 1708 in Berlin war ein vielbeachtetes offentlichkeitswirksames Ereignis Die Jacht war eine von drei Lustjachten des Konigs und soll 100 000 RT gekostet haben Sie diente vor allem der Verherrlichung des preussischen Konigtums in dessen Dienste die Kulturwerke dieser Zeit gestellt wurdenGemalde eines preussischen Hofmalers Sauhetze wahrend einer Jagd Friedrich Wilhelms I im Suden von Potsdam oder bei Wusterhausen im Herbst in den 1730ern Grobheit Unbeholfenheit und Ungerichtetheit kennzeichnen das fruhe Entwicklungsstadium der preussischen Kunst in einem Staat der seinen Klimax noch nicht erreicht hatteGemalde von Adolph Menzel Kronprinz Friedrich besucht den preussischen Hofmaler PesneBegriffsbestimmung Zur werden die Kernbereiche Gebaude Denkmaler Feiern Kulturstaatlichkeit Staatliche Forderung und Aufsicht in Schulen Hochschulen Museen Theater usw und die staatsferne Zivilgesellschaft Grossstadtleben Arbeiterbewegung aber auch im weiteren Sinne die Bereiche Bildung Wissenschaft sowie die christlichen Kirchen mit einbezogen Die Kultur in Preussen umfasste die geistigen und gesellschaftlichen Lebensformen materiell wie immateriell Der Kulturbereich war mehrfach untergliedert Den Kern bildete der Hochkulturbereich wozu die bildenden Kunste Malerei Bildhauerei Architektur zahlen Erganzend kommen Musik Literatur sowie die Gesamtkunstgenres Theater Oper dazu Bildungs und Wissenschaftsdisziplinen Religion und Staatskultur Gedenktage Denkmaler Rituale vervollstandigten den erweiterten Kulturbegriff Die Kultur Preussens gliederte sich in den Jahrhunderten in die europaisch dominierten Kunstepochen Barock Klassizismus Sturm und Drang Romantik Biedermeier Impressionismus Historismus Grunderzeit Jugendstil Expressionismus aber auch nach regionalen Gesichtspunkten Kultur und Kunst sollte Ausdruck und Weltdeutung schaffen und den Staat Kirche oder soziale Gruppen reprasentieren Entwicklung Das Gebiet Preussens galt im 17 Jahrhundert als kulturell zuruckgeblieben gegenuber den anderen Reichsterritorien Bis die Burgerliche Klasse formiert war gingen vornehmlich von der kleinen Schicht des Hochadels Kulturforderungen aus Unter Friedrich Wilhelm von Brandenburg wurden bedeutende kulturelle Fortschritte erzielt die sein Nachfolger Friedrich III I intensivierte In der Bildnismalerei wirkte sich die Berufung von Antoine Pesne 1710 nach Berlin als Hofmaler entscheidend aus da dieser in seiner 46 jahrigen Wirkzeit zahlreiche Schuler ausbildete und uberregional wirkte Das erste offentliche Denkmal Berlins das Reiterstandbild des Grossen Kurfursten wurde zu einem Hauptwerk der Barock Plastik Nach der ersten kulturellen Blute zur Anfangszeit des preussischen Konigtums unter Friedrich I erfolgte 1713 unter dem Nachfolger Friedrich Wilhelm I ein abrupter Einschlag allen kulturellen Lebens der bis 1740 anhielt Militarisches drang in das gesamte kulturelle Leben ein Die Bildnismalerei in Preussen entwickelte sich stark zuruck Die Mittelmassigkeit der Kunstwerke des Hofmalers Dismar Degen waren stilpragend fur den gesamten Kunstsektor Preussens dieser Zeit Mit Herrschaftsantritt Friedrichs II entfaltete sich wieder eine hohere Kultur im preussischen Staat Friedrich II forcierte den Auftrag des Staates zur Hebung der Landeskultur und bediente gleichzeitig das eigene monarchische Reprasentationsbedurfnis In den 1740er Jahren entstand die erste Oper Preussens die Konigliche Hofoper zu Berlin spater erganzt um eine konigliche Bibliothek als Bestandteil des Forum Fridericianum in Berlin Die Plane fur den Platz wurden in der sich formierenden preussischen Offentlichkeit uber Publikationen in den Berliner Zeitungen und bei Gesprachen der Salons diskutiert Der zentralste Platz Preussens wurde ein Residenzplatz ohne eine Residenz wodurch er sich von anderen europaischen Schlossplatzen unterschied Mit dieser herausgehobenen stadtplanerischen Anlage verdeutlichten die Macher das die von der der preussischen Dynastie entkoppelt war In der Herrschaftszeit Friedrichs II entstand eine regionale Auspragung des Rokoko die als friderizianisches Rokoko bezeichnet wird Die Dekorationen sind im Vergleich zum Stil der Zeit meist zuruckhaltender zierlicher und eleganter und gehen auf die Arbeiten des Stuckateurs und Bildhauers Johann August Nahl und des Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff zuruck Der Staat Preussen unterhielt fortan eine Hofkapelle auf dem finanziellen Niveau einer mittelgrossen Macht Der Residenzenausbau im Berliner Raum wurde intensiviert In Berlin entstanden dutzende neue auf Reprasentation und Prachtentfaltung ausgerichtete Stadtpalais Neue Theatergebaude wie kurzzeitig das franzosische Komodienhaus oder das konigliche Schauspielhaus in Potsdam entstanden Mit den Friedensjahrzehnten die nach 1763 folgten begann in Preussen eine kulturelle Blute Sie setzte sich unter Forderung der folgenden Konige tendenziell verstarkend auch nach 1800 fort Berlin wurde neben Weimar und als dessen Nachfolge wichtigstes geistig kulturelles Zentrum Deutschlands Andreas Schluter eroffnete die Hofbaumeister Johann Friedrich Grael und Philipp Gerlach pragten Carl Gotthard Langhans und Friedrich Gilly vollendeten den preussischen Stil Die Einflusse des preussischen Staats durch die Regierungspolitik auf die Gesellschaft formten die Auspragungen und Bildung kultureller Formen mit Dementsprechend wirkte sich auch der Militarismus das preussische Beamtentum mit seinen postulierten Tugenden und Kants Philosophie auf die Auspragung des preussischen Stils aus Darin druckte auch der maskuline Charakter des preussischen Staats verstanden als Vaterland aus Fur die Gesamtheit der kulturellen Erscheinungen in Preussen fur die Zeit des Klassizismus gilt der Begriff Das Entstehen der Preussischen Klassik hing zeitlich eng mit der politischen Expansion des Machtstaats Preussen zusammen Diese generierte die Mittel aber auch den zunehmenden Bedarf und Anspruch auf eine angemessene kulturelle Ausdrucksform der hinzugewonnenen Moglichkeiten und des erhohten Status Nach der einflussreichen Programmschrift des Kunsthistorikers Arthur Moeller Der Preussische Stil 1916 war fur ihn die Preussische Klassik subsumierter Anspruch der herrschenden Eliten aus der Idee einer vornehm spartanischen Lebensart kunstlerische Ausdrucksformen zu entwickeln Daraus entstanden beispielsweise die in der Kunstwelt sowohl als geschmackvoll aber auch karg oder edelkalte Formen geltenden Landschlosser und Herrenhauser der Mark Brandenburg Architekturgeschichtlich gipfelte der sowohl politisch als auch kulturell zu verstehende Anspruch der Preussischen Klassik in der Nachahmung einer neuen Dorischen Ordnung ahnlich dem Antiken Vorbild Die Nordgriechischen Dorer galten ahnlich wie der preussische Staat in ihrer zivilisatorischen Fruhphase ebenso in kultureller Hinsicht der ubrigen griechischen Welt unterlegen und setzten eher auf harte kriegerische Politikmittel die ihnen die Eroberung des Antiken Griechenlands ermoglichte Die angenommenen historischen Parallelen zwischen Dorern und Altpreussischem Staat die kurzgefasst nach zeitgenossischer preussischen Erklarungsmustern mit wenig mehr als unfruchtbaren Boden Willenskraft und Organisationstalent eine Grossmacht formten fuhrte zu spiegelbildlichen Wiedererkennungswirkungen zeitgenossischer Akteure in kulturellen Bereichen Preussens Die so versinnbildlichte Vorbildwirkung Dorischer Kunst fuhrte zu intensiven kunstlerischen Bezugnahmen und Nachahmungen in den kunstlerischen Werken in Preussen In der Bildhauerei entstand 1785 die Stromung der Berliner Bildhauerschule In der Literatur taucht fur diese Phase der Begriff auf Bedeutende Einzelpersonlichkeiten auf kulturellem gesellschaftlichem Gebiet in Preussen wurden u a Karl Friedrich Schinkel Albert Dietrich Schadow Wilhelm und Alexander von Humboldt Johann Gottlieb Fichte Georg Wilhelm Friedrich Hegel Friedrich Carl von Savigny Heinrich von Kleist Christian Friedrich Tieck E T A Hoffmann Berliner Romantik Die vielfach gebrauchte Bezeichnung von Spree Athen fur Berlin beschreibt den damaligen in Preussen herrschenden kulturellen Geist WirtschaftNationaleinkommen Nach zeitgenossischen Schatzungen lag das Nationaleinkommen Preussens 1804 bei 248 Millionen RT Davon wurden 41 Millionen RT im manufakturgepragten Gewerbesektor unter Ausschluss des Handwerks erwirtschaftet und weitere 43 Millionen RT in der zunftgepragten Bierbrauerei und Branntweinbrennerei Das Nationaleinkommen Preussens wuchs zwischen 1871 und 1914 viermal starker als die Bevolkerung dieser Zeit wodurch sich das durchschnittliche Nettosozialeinkommen pro Kopf deutlich erhohte 1913 wiesen im Reich lediglich Hamburg und Sachsen noch hohere Einkommenswerte pro Kopf auf als Preussen Wirtschaftssektoren Landwirtschaft Preussens Wirtschaftsstruktur wies um 1800 typische Charakteristiken eines Agrarstaats auf Es dominierte der Anbau von Getreide besonders Weizen Roggen Gerste und Hafer Ebenso wurden um 1800 Hulsenfruchte Flachs Farberkrapp und Tabak angebaut Auch eine intensive Holzwirtschaft wurde betrieben Daneben betrieb die Landbevolkerung ausgedehnte Viehwirtschaft 10 2 Millionen Schafe der Schafzucht generierte im Jahr 1 000 Tonnen Wolle die zur Textilherstellung weiterverarbeitet wurde Der Gesamtbestand von 5 06 Millionen Rindtieren 2 48 Millionen Schweinen nebst Kleinvieh diente unter anderem der Fleischproduktion 1 6 Millionen Pferde wurden fur die Wirtschaft und die Armee gehalten Es gab insgesamt drei konigliche Gestute in Trakehnen Neustadt an der Dosse und Triesdorf Die 1769 gegrundete betrieb Loggerfischerei und setzte um 1800 uber 50 Busen nebst zwei Jagdschiffen ein Produktion von Getreidesorten 1804 Sorte Ernte in t Eigenverbrauch in tWeizen 400 000 280 000Roggen 2 000 000 1 900 000Gerste 1 100 000 1 020 000Hafer 1 300 000 1 200 000 Die Getreideuberschusse wurden zumeist nach Westeuropa exportiert Zusammengenommen produzierte Preussen um 1800 eine Gesamtmenge von rund 4 8 Millionen Tonnen Getreide Das rund neunmal bevolkerungsreichere Deutschland produzierte 2016 45 3 Millionen Tonnen an Getreide auf einer ahnlich grossen Staatsflache Die Umstande der Durchsetzung des Kartoffelanbaus in Preussen wurden zu einer historischen Legende stilisiert und halten im kollektiven Erinnerungsgedachtnis der heutigen Bewohner an An naturlichen Ressourcen verfugte Preussen uber Salz das 1800 in 14 Salzbergwerken gefordert wurde Daneben wurde Alaun gefordert Steinkohle wurde um 1800 hauptsachlich in Westfalen 50 Prozent der Gesamterzeugung in 135 Zechen und in Schlesien 33 Prozent der Gesamterzeugung gewonnen An Baumaterialien wurden Ummendorfer Sandstein Rudersdorfer Kalkstein und weitere gefordert Tertiarer Sektor Handel Banken und Dienstleistungen In den ersten Jahrzehnten der Monarchie stand der auf einem niedrigen Entwicklungsniveau Einen uberregional bedeutenden Grosshandel gab es nur in den wenigen Kapitalen des Staates vornehmlich Berlin Konigsberg und Magdeburg Der Landtransit zwischen Westen und Osten war bedeutender als der Austausch uber Seehafen Eine eigene Seeschifffahrt von ubergeordneter Bedeutung existierte noch nicht Die staatliche Handelspolitik begann eine Schutzzoll und Privilegienpolitik Monopolrechte zur Forderung des einheimischen Gewerbes Die Konig von Preussen das erste Schiff der Koniglich Preussisch Asiatischen Compagnie von Emden Die Geldwirtschaft entwickelte sich erst langsam Preussens weite landliche Teile waren im 18 Jahrhundert noch nicht an die wenigen geldwirtschaftlichen grossstadtischen Zentren angeschlossen sondern betrieben weiterhin ihre eigene extensive naturalwirtschaftliche Ackerbau Weide und Waldwirtschaften Bereits in den 1670er und 1680er Jahren hatte Brandenburg Preussen mit der Brandenburgisch Afrikanischen Kompanie versucht am Dreieckshandel mit Sklaven im Atlantik teilzunehmen war aber auf Dauer dem europaischen Konkurrenzdruck nicht gewachsen Friedrich II versuchte in den 1740ern Handelsvertrage mit Spanien und Frankreich zur Forderung des schlesischen Leinenexports zu schliessen hatte damit aber keinen Erfolg In dieser Situation liess er die Asiatische Kompanie in Emden grunden die den Handel mit China aufnahm Vier nach Kanton entsendete Schiffe kehrten mit Ladungen an Seide Tee und Porzellan zuruck Der 1755 ausbrechende Seekrieg beendete aber nach wenigen Jahren die Aktivitaten der Uberhandelsgesellschaft aus Mangel am Schutz durch eine eigene Seekriegsflotte die sich die Landmacht Preussen nicht leisten konnte Die Hofbankiers das Bank und Handelshaus Splitgerber amp Daum und die Berliner Juden beherrschten die Finanzgeschafte Preussens im 18 Jahrhundert Die judische Gemeinde zu Berlin bestand um 1750 aus 2200 Personen in 320 Familienhaushalten 78 Prozent der meist reichen judischen Haushaltsvorstande Berlins waren im Handelsgeschaft aktiv 119 Vorstande arbeiteten im Grosshandel als Geldverleiher Geldhandler Wechsler Munzlieferanten Bankiers 42 arbeiteten als Pfandleiher und 28 als Kommissionswaren Messe und Weinhandler Bedeutender Finanzier war Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig Staatliche Aktivitaten im offentlichen Finanzwesen fanden zunachst uberhaupt nicht statt Wirtschaftsgeschichte Wirtschaftliche Expansion unter Konig Friedrich Wilhelm I 1713 1740 In der Regierungszeit des Soldatenkonigs stand das Plusmachen also das Streben nach dauerndem wirtschaftlichen Gewinn im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik In seiner Herrschaftszeit erreichte Preussen okonomische Stabilitat und Prosperitat Erst die Grundlage eines geordneten Staatshaushalts ermoglichte den Aufstieg zu einer der Wirtschaftsmachte Deutschlands im 18 Jahrhundert und liess die militarische Expansion seines Sohnes Friedrich II in den darauffolgenden Jahrzehnten denkbar werden Konigliches Verbot im Ausland hergestellte Textilien zu tragen Berlin 1719 Ein Motor der positiven Entwicklung der zentralisierten Wirtschaft war die preussische Armee welche versorgt werden musste 1713 grundete Friedrich Wilhelm I in Berlin mit dem Koniglichen Lagerhaus eine Tuchmanufaktur die 1738 4 730 Menschen beschaftigte 1717 wurde durch die Ansiedlung von Webern in Luckenwalde der Grundstein fur die dortige Textilindustrie gesetzt Mit einem Ausfuhrverbot fur die heimische Wolle im Jahre 1718 sicherte der Konig die Weiterverarbeitung in seinen Landen In Spandau und Potsdam entstand ab 1722 eine Gewehrmanufaktur Die benotigten Facharbeiter wurden vor allem in Luttich einem Zentrum der Waffenherstellung angeworben Fur den Nachwuchs sorgte unter anderem das im selben Jahr gegrundete Grosse Militarwaisenhaus in Potsdam Betreiber der Gewehrfabrik war das mit koniglichen Privilegien ausgestattete Handelshaus Splitgerber amp Daum das weitere metallverarbeitende Manufakturen pachtete und zum grossten Waffenproduzenten Preussens wurde Abnehmer der Waffen war uberwiegend die preussische Armee Fur den zivilen Bedarf produzierte das Handelshaus Kupferbleche Dacheindeckung Kupferkessel Brauereien Siedereien Messingteile Behalter Beschlage Scharniere und Eisen und Stahlerzeugnisse Bohrer Scheren Messer Ab 1716 nahm die konigliche Deichkommission fur die Oder ihre Arbeit auf Die Entwasserung von Havellandischem und Rhinluch nordwestlich von Nauen brachte guten Gewinn an relativ ertragreichem Boden Glaubensfluchtlingen aus dem Franken und Schwabenland wurden Siedlungsplatze in menschenarmen Gegenden in der Uckermark zugewiesen um diese urbar zu machen Um die Gewerbetatigkeit zu kontrollieren wurde 1733 seitens des Konigs eine Handwerksordnung erlassen die alle Zunfte der Staatsaufsicht unterstellte ihre Rechte stutzte die Verbindung zu Nachbarstaaten untersagte und das Wandern der Gesellen kontrollierte Der wirtschaftliche Aufschwung war anhaltend denn die Forderung beschrankte sich nicht mehr in erster Linie auf die hofzentrierten Wirtschaftszweige wie unter Friedrich I sondern weit uber den Radius der Residenzen hinaus und konzentrierte sich im militarischen Bereich der fast uberall im altpreussischen Staat vorhanden war Kriegswirtschaft Krisen und wirtschaftliche Genesung 1740 1806 Die infolge der kostspieligen Kriege 1740 1742 1744 1745 1756 1763 in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts unter Friedrich II weitgehend zerruttete preussische Wirtschaft gewann mit der Eroberung Schlesiens eine wirtschaftlich bedeutsame Region Textilgewerbe Bodenschatze hinzu Fortschritte wurden ausserdem durch die Trockenlegung und Urbarmachung des Oderbruchs des Netzebruchs und des Warthebruchs und die Ansiedlung einer grossen Zahl von Bauern und Handwerkern erzielt Der Konig forderte den Ausbau von Wasserstrassen wie die Verbindung Berlins mit Stettin durch den Finowkanal den Bromberger Kanal die Regulierung der Netze und im Westen die Ruhrkanalisierung Das Strassennetz blieb aber in einem schlechten Zustand wegen zu hoher Kosten konnte der Bau von festen Strassen erst nach dem Tod Friedrichs des Grossen begonnen werden Durch systematisches Anlegen von Getreidemagazinen gelang es die Getreidepreise auch in Notzeiten zu kontrollieren Friedrich II forderte auch besonders die Seidenindustrie Dazu wurden zahlreiche Fabrikanten Facharbeiter und Spezialisten nach Preussen geholt und inlandische Arbeiter und Hilfskrafte ausgebildet Das gelang mit Hilfe von Geschenken Vorschussen Privilegien Stuhlpramien Exportpramien Lehrlingsgelder Abgabenfreiheit fur Rohmaterialien sowie Einfuhrverbot auslandischer Produkte Hierdurch konnte sowohl der Landesbedarf an Seide gedeckt als auch ein Uberschuss fur den Export erwirtschaftet werden Auch die Baumwollindustrie die noch unter Konig Friedrich Wilhelm 1713 1740 verboten war um die eigene Wollweberei nicht zu gefahrden wurde gefordert 1742 entstand die erste Baumwollfabrik 1763 gab es in Berlin bereits zehn Baumwollfabriken Im Vergleich zur Seidenindustrie kam dieser Wirtschaftszweig fast ohne staatliche Unterstutzung aus 1763 wurde die Berliner Porzellanmanufaktur KPM vom preussischen Staat gekauft Der Konig liess auch mehrere Fabrikanlagen fur die private Unternehmer das Wagnis nicht eingehen wollten auf eigene Kosten errichten Uhrenfabrik zu Berlin und Friedrichsthal 1781 fur 141 235 Taler Papierfabrik in Spechthausen 1781 fur 56 000 Taler Berliner Lackierfabrik 56 000 Taler Garnfarberei in Caputh 1765 fur 30 000 Taler Mit den im Land hergestellten Manufaktur und Handwerkswaren konnte nahezu die gesamte inlandische Nachfrage befriedigt und ausserdem ein grosserer Export erzielt werden womit die notwendige Rohstoffeinfuhr fiskalisch mehr als ausgeglichen werden konnte Die Handelsbilanz 1740 noch mit einer halben Million Talern im Defizit 1786 mit drei Mio Talern im Uberschuss wurde unter Friedrich dem Grossen erstmals positiv gestaltet In der Zeit nach dem Tod von Friedrich II von 1786 bis 1806 gab es Auseinandersetzungen in Preussen zwischen den Befurwortern des herrschenden Merkantilsystems und den Verfechtern der neu aufkommenden liberalen Stromungen Unter Friedrich Wilhelm II begnugte man sich damit einige der protektionistischen Schranken und Verbote abzubauen Beseitigung von Monopolen Tabaksadministration Kaffeebrenn Monopol Zuckersiederei Monopol und gleichzeitiges Verbot neuer Monopole Aufhebung von Zollen und Akzisen Seide Baumwolle Garn Haute Beseitigung der verhassten franzosischen Regie eine mit franzosischen Beamten besetzte Behorde der Finanzverwaltung die in der Bevolkerung sehr unbeliebt war Unter diesem gemilderten Protektionismus erlebte die preussische Wirtschaft einen im Zuge einer guten ausseren Konjunktur bedeutenden Aufschwung Preussen hatte in den eineinhalb Jahrhunderten zwischen dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges 1648 und dem Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 deutliche wirtschaftliche Fortschritte erreicht Der modernste Staat des 17 und 18 Jahrhunderts gehorte um 1800 auch okonomisch zu den am starksten entwickelten Staaten Europas Gleichwohl arbeitete um 1800 immer noch die Mehrheit der erwerbstatigen Menschen in Preussen in der Landwirtschaft Wirtschaftsreformen Technisierung industrielle Revolution 1807 1871 Lokomotivfabrik von August Borsig Berlin um 1847Das Gemalde Eisenwalzwerk Moderne Cyklopen zeigt eine Fabrikhalle in Deutschland wahrend der Hochindustrialisierung um 1875 Die Katastrophe der napoleonischen Besetzung 1807 brachte Preussen auch wirtschaftlich an den Rand des Zusammenbruchs Insofern waren die Reformgesetze der Zeit nach 1806 was ihre wirtschaftlichen Bereiche und Folgen betraf notwendig um den Staat wirtschaftlich und finanziell am Leben zu erhalten und um einen spateren Befreiungskrieg moglich zu machen Die preussische Wirtschaftsreform nach 1806 gehorte zu den erfolgreicheren Neuerungsmassnahmen der preussischen Reformen zu Beginn des 19 Jahrhunderts Die nominelle Bauernbefreiung war die Voraussetzung fur den wirtschaftlichen Aufschwungs der nachsten Jahrzehnte in Preussen Gleiches galt fur die Gewahrung der vollstandigen Gewerbefreiheit da diese uberhaupt erst die Mobilitat grosser Menschenmassen die Bewegung der landlichen Bewohner Preussens in die wachsenden Industriestadte des Landes moglich gemacht hatte Die preussische Staatsverwaltung ihrerseits erreichte mit einigen wichtigen Massnahmen der zu diesem Zeitpunkt darniederliegenden Wirtschaft des Landes auf die Beine zu helfen Preussen verwirklichte mit dem Handels und Zollgesetz vom 26 Mai 1818 ein eigenes einheitliches Zollgebiet ohne Binnenzolle Nachdem alle innerstaatlichen Handelsschranken in Preussen gefallen waren wurde auf Initiative Preussens 1834 der Deutsche Zollverein gegrundet Preussen hatte unter anderem wegen seines zersplitterten Staatsgebiets ein Eigeninteresse daran die Zollgrenzen im Deutschen Bund abzuschaffen Diese Massnahme beflugelte den innerdeutschen Handel und trug zum Wirtschaftswachstum der folgenden Dekaden massgeblich bei Im Zuge der Industrialisierung wurde eine Anzahl von Land Wasserwegen und Kanalen gebaut welche quer durch Deutschland den Westen mit dem Osten verbanden Im Oberland West und Ostpreussens entstand der Oberlandische Kanal der die Ostsee und Elbing im Norden mit Masuren im Suden verband Mit der 1865 erfolgten Grundung der Koniglich Preussischen Elbstrom Bauverwaltung wurde die Elbe in sechs Kreise eingeteilt die den Brucken und Kanalbau die Fahren Muhlen Hafenanlagen und Deiche zu uberwachen hatten Vormals unbedeutende Regionen Ruhrgebiet Saargebiet und Oberschlesisches Industriegebiet entwickelten sich in der Zeit nach 1815 durch die Ausbeutung von Kohlevorkommen und den spateren Eisenbahnbau zu prosperierenden Zentren von Montanindustrie und Maschinenbau Damit wuchs das wirtschaftliche Gewicht Preussens gegenuber Osterreich im Deutschen Bund Im Eisenbahnbau hinkte Preussen lange Zeit international hinterher Dies hatte auch fur seine Wirtschaft Folgen So kam es dass amerikanisches Getreide englische und belgische Kohle und Roheisen und andere Artikel preiswerter als die heimischen Erzeugnisse waren Dies lag daran dass es in England Belgien und in den USA bereits effiziente Eisenbahnnetze fur den Massengutertransport gab Erste grossere private Eisenbahnen wurden daher 1837 mit der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft Koln Aachen belgische Grenze und 1843 mit der Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft vom Rheinland bis zu den schiffbaren Hafen in Minden mit Zugang zu den bremischen Hafen angelegt Der Staat Preussen selbst wurde im Eisenbahnbau 1850 mit der Westfalischen Eisenbahn und der Preussischen Ostbahn sowie 1875 mit der Berliner Nordbahn tatig In der Folge wurden zunehmend private Eisenbahnen durch finanzielle Unterstutzung durch Aufkauf oder durch Enteignung nach dem Preussisch Osterreichischen Krieg 1866 der staatlichen Regie unterworfen Obwohl Preussen in wirtschaftlicher Hinsicht in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zu einer Grossmacht aufstieg war der Hohenzollernstaat bis weit in das 19 Jahrhundert hinein agrarisch gepragt Produktionszahlen wichtiger Industrieguter und Entwicklung des Eisenbahnstreckennetzes in Preussen 1815 1913 Jahr Steinkohle Roheisen Stahl Eisenbahnnetz1815 998 000 t 1825 1 292 000 t 40 837 t 1835 1 709 000 t 65 591 t 1845 3 564 000 t 85 100 t 845 km1850 4 419 000 t 135 000 t 149 300 t 3 144 km1855 8 670 000 t 301 400 t 317 400 t 4 353 km1865 18 592 000 t 772 000 t 611 000 t 7 647 km1875 33 520 000 t 1 393 000 t 1 346 000 t 13 703 km1885 52 977 000 t 2 664 000 t 2 348 000 t 22 201 km1895 72 751 000 t 3 778 000 t 4 346 000 t 26 700 km1905 113 188 000 t 7 106 000 t 8 557 000 t 32 367 km1913 180 057 000 t 12 260 000 t 11 860 000 t 36 032 kmWirtschaft im Deutschen Kaiserreich 1871 1918 Obwohl die politische Bedeutung Preussens im neugegrundeten Deutschen Kaiserreich seit 1871 sank stellte Preussen immer noch das wirtschaftlich machtigste Land des Kaiserreiches dar Das in Preussen gelegene Rheinland Berlin sowie Schlesien die Provinz Sachsen und die Rhein Main Region waren denn auch die wichtigsten Wirtschaftszentren des Reiches Die Industrialisierung in Preussen nahm auch im Kaiserreich nach 1871 stetig zu Dies zeigte der Anstieg des Erwerbstatigenanteils die in der Industrie Handwerk und Bergbau beschaftigt waren So stieg dieser Erwerbstatigenanteil im Sekundarsektor und Bergbau zwischen 1871 und 1907 von 30 4 auf 42 8 an Allerdings verlief dieser Prozess regional unterschiedlich In der Provinz Ostpreussen nahm der Anteil des Sekundarsektors und des Bergbaus von 1871 bis 1907 nur von 16 1 auf 20 4 in der Rheinprovinz dagegen von 41 3 auf 54 5 zu Allerdings lag der Industrialisierungsgrad Gesamt Preussens lange Zeit noch unter dem Reichsdurchschnitt Im Jahre 1913 wurde in Preussen 62 des Nettonationaleinkommens des Deutschen Reiches erwirtschaftet Die Zahl entsprach genau dem Anteil der preussischen Bevolkerung an der gesamten Reichsbevolkerung Ab 1880 bis 1888 erfolgte die Verstaatlichung der meisten Privatbahnen Am Ende des Ersten Weltkrieges bildeten die staatlichen preussischen Eisenbahnen ein 37 500 km grosses Eisenbahnnetz Die regelmassigen Mehreinnahmen der Preussischen Staatseisenbahnen dienten auch dazu den Staatshaushalt auszubalancieren Historische GeografieTerritoriale Veranderungen Preussens zwischen 1415 und 1803Die Mark Brandenburg 1415Erwerbungen von 1415 bis 1618Erwerbungen von 1618 bis 1648Erwerbungen von 1648 bis 1740Erwerbungen von 1740 bis 1786Erwerbungen von 1786 bis 1803 Uberblick Das norddeutsche Tiefland ist ein Teilbereich des grune Flachensignatur das sich von Belgien im Westen bis nach Polen im Osten erstreckt Die einzelnen Landesteile Preussens waren landschaftlich gesellschaftlich und strukturell sehr unterschiedlich Zwischen der Stadt Memel im Osten und der westlichsten preussischen Stadt Geldern lagen 1080 Kilometer Luftlinie Zwischen Memel im Norden und dem schlesischen Pless im Suden betrug die Entfernung in Luftlinie 655 Kilometer Die bedeutendsten Nachbarstaaten im Osten waren Polen Litauen und ab 1720 das russische Kaiserreich Bis 1815 hatte Preussen eine Landgrenze mit Schweden mit Danemark war es ab 1866 benachbart Zum Kaisertum Osterreich gab es uber Schlesien eine direkte Landverbindung Im Westen hatte Preussen eine direkte Grenze zu den Niederlanden Belgien Luxemburg und Frankreich Die westlichen preussischen Provinzen waren eher gewerblich und stadtisch gepragt die ostlichen Provinzen dagegen agrarisch mit minderprivilegierter bauerlicher Bevolkerung In der strukturschwachen ostlichen Region waren stadtische Zentren selten Wirtschaftliche Kernregionen waren der Berliner Raum Schlesien als gewerbezentrierte Region und seit 1850 stark anwachsend das Rhein und Ruhrgebiet Bedeutende Rohstofflager gab es im Ruhrgebiet und im Schlesischen Montanrevier Geografisch ist der uberwiegende Teil des Staatsgebiets der Norddeutschen Tiefebene zuzuordnen Die Ostsee bildete fur den preussischen Staat eine bedeutende und lange maritime Nordgrenze Die Teilnahme am Ostseehandel aber auch am kontinentalen u a uber die Via Regia Leipziger Messe war fur den preussischen Staat von grundlegendem wirtschaftlichen Interesse Das Territorium zerfiel einerseits in mehrere voneinander isolierte Gebietsblocke und war zeitlich von einer starken Veranderungsdynamik gepragt Viele spatere Territorien Preussens wechselten ihre Staatsangehorigkeit im Zuge von Kriegsniederlagen fremder Machte oder der Ubertragung von Erbschaftsanspruchen Kauf oder im diplomatischen Tausch gegen andere Territorien in den Besitz Preussens Vier wesentliche geografische Blocke mit ahnlichen soziokulturellen Zusammenhangen formten die altpreussische Monarchie bis 1806 Dies war zunachst das Kerngebiet Preussens mit den mittleren Provinzen um die Mark Brandenburg dann die ostlichen Provinzen mit ihren ideellen Zentrum in Konigsberg der Nordwesten mit verschiedenen kleineren Landesteilen kam seit Anfang des 17 Jahrhunderts in den Besitz der Hohenzollerndynastie Die sudlichen Provinzen bildeten eine kurz wahrende Ausnahmeerscheinung des preussischen Staatsgebiets Diese Territorien wurden bereits 1805 im Tausch gegen Kurhannover wieder abgetreten das ebenso binnen Jahresfrist wegen der Kriegsniederlage gegen Frankreich abgetreten wurde Provinzen des altpreussischen Staats bis 1806 mit Angabe von statistischen Kennzahlen Provinzgruppe Nummer Provinz Anfall Abgang km EW EW km Stadte Stadte gt 5 000 EW Stadte 2 000 5 000 EW Stadte lt 2 000 EWOst 1 0 176 596 4 104 000 23 24 525 18 0 73 4341 1 Alt Ostpreussen 1618 1945 0 39 424 0 990 000 25 11 0 67 0 6 0 25 0 361 2 Neuostpreussen 1795 1807 0 51 240 0 877 000 17 12 129 0 0 00 8 1211 3 Westpreussen 1772 76 1920 45 0 32 256 0 817 000 25 33 0 94 0 6 0 18 0 701 4 Sudpreussen 1793 z T 1807 0 53 676 1 420 000 26 46 235 0 6 0 22 207Zentral 2 0 109 310 4 203 400 38 45 380 33 104 2432 1 Herzogtum Schlesien 1741 1945 0 40 656 2 047 000 50 35 147 11 0 43 0 932 2 Mark Brandenburg 1415 z T 1945 0 35 728 1 177 000 32 94 123 13 0 34 0 762 3 Herzogtum Pommern 1648 1721 z T 1945 0 24 761 0 518 000 20 92 0 56 0 3 0 14 0 392 4 Herzogtum Magdeburg mit Grafschaft Mansfeld 1648 1680 z T 1807 1813 00 6 093 0 320 000 52 52 0 36 0 3 00 5 0 282 5 Grafschaft Hohnstein Furstentum Halberstadt Quedlinburg 1648 1807 1813 00 2 072 0 141 400 68 24 0 18 0 3 00 8 00 72 6 Furstentum Erfurt und Eichsfeld 1802 1806 00 2 716 0 158 000 58 17 00 9 0 3 00 3 00 3Nord West 3 0 0 17 645 0 873 000 49 48 104 0 8 0 21 0 753 1 Grafschaft Kleve und Grafschaft Mark 1612 1801 07 1815 00 4 004 0 202 000 50 45 0 36 0 3 0 10 0 233 2 Furstentum Minden und Grafschaft Ravensberg 1648 1807 1815 00 1 951 0 166 000 85 08 0 14 0 1 00 2 0 113 3 Grafschaft Lingen und Grafschaft Tecklenburg 1702 1807 1815 000 728 0 0 46 000 63 19 00 8 0 0 00 0 00 83 4 Furstentum Munster 1802 1807 1815 00 2 744 0 127 000 46 28 00 9 0 1 00 1 00 73 5 Furstentum Paderborn 1802 1807 1815 00 2 800 0 0 98 500 35 18 0 23 0 0 00 2 0 213 6 Furstentum Hildesheim 1802 1807 1866 00 2 240 0 114 000 50 89 00 9 0 2 00 3 00 43 7 Furstentum Ostfriesland 1744 1807 1866 00 3 178 0 119 500 37 60 00 5 0 1 00 3 00 1Sud 4 0 00 7 658 0 540 600 70 59 0 48 0 8 00 8 0 324 1 Furstentum Ansbach 1791 1806 00 3 514 0 270 000 76 84 0 25 0 5 00 3 0 174 2 Furstentum Bayreuth 1791 1807 00 3 220 0 223 000 69 25 0 18 0 3 00 3 0 124 3 Furstentum Neufchatel 1707 1806 000 924 0 0 47 600 51 52 00 5 0 0 00 2 00 3Preussische Monarchie 311 209 9 721 000 31 24 10570 67 206 784 Staatsgebiet Die Staatsflache Preussens zwischen 1701 und 1939 vergrosserte sich stark uber die Zeit Von 1608 kurz vor den ersten ausserbrandenburgischen Territorialerwerbungen der Hohenzollern bis zum Zusammenbruch des altpreussischen Staats knapp 200 Jahre spater expandierte das feudale Staatswesen um nahezu das zehnfache seiner Ursprungsgrosse Die Hohenzollernherrscher betrieben seit dem 16 Jahrhundert eine konsequente dynastische Expansionspolitik Zunachst war die Dynastie zeitgemass auf die Einheiratung und Ubernahme von Erbschaftsanspruchen interessiert Die Erbschaftspolitik gelang mit dem Anfall des Herzogtums Preussen dem spateren Herzogtum Magdeburg und einigen suddeutschen Furstentumern Im Westen hielten die Hohenzollern Anspruche auf einige kleinere Gebiete aufrecht Im Zuge des Clevischen Erbfolgestreit gelang es diesen sich auf einer europaweiten Konfliktebene durchzusetzen Auch auf Pommern hielten die Hohenzollern langere Zeit Erbschaftsanspruche aufrecht bis diesen 1648 Hinterpommern zugestanden wurde Jahr Bevolkerung Flache1608 0 41 Mio 35 728 km 1640 k A 80 826 km 1686 lt 1 5 Mio 109 830 km 1713 1 6 Mio 111 574 km 1740 2 4 Mio 117 928 km 1786 5 4 Mio 190 223 km 1797 8 7 Mio 307 785 km 1804 9 7 Mio 316 232 km 1807 4 94 Mio 158 000 km 1816 10 3 Mio 280 000 km 1840 15 Mio 280 000 km 1861 18 5 Mio 280 000 km 1871 24 6 Mio 348 780 km 1880 27 Mio 348 780 km 1910 40 16 Mio 348 780 km 1715 kam Schwedisch Pommern bis zur Peene zum preussischen Staat dazu Durch Erbschaft gelangte Ostfriesland zu den preussischen Staaten 1742 wurden die Furstentumer Schlesiens als Provinz fur Preussen erobert und gehalten Durch die Teilungen Polens gab es weitere grosse territoriale Zugewinne wie 1772 die Provinz Westpreussen Nach dem Erwerb der Hohenzollerngebiete in Franken 1791 kamen durch die Sakularisation und den Reichsdeputationshauptschluss grosse Gebiete im Nordwesten Deutschlands zu Preussen Der Staatscharakter Preussens war dadurch in wenigen Jahren vollig verandert worden Die Neupreussischen Territorien im Westen Deutschlands und im altpolnischen Siedlungsraum hatten keinerlei preussisch deutsche Traditionen wiesen ganz eigene oder andere Raumbindungsgefuge auf und gingen durch die Bestimmungen des Friedens von Tilsit 1807 wieder verloren Preussen erhielt jedoch im Zuge des Wiener Kongresses im Jahre 1815 seine ungefahre fruhere Grosse zuruck Die bisher vereinzelten preussischen Provinzen am Rhein wurden nun in einen Gesamtrheinisch westfalischen Territorialkomplex zusammengefasst Das war eine britische Idee und keine preussische deren Akteure lieber das gesamte Sachsen erhalten hatten Stattdessen sollte nach Britischem Willen Preussen als Ersatz fur das ausgeschiedene Habsburg die Rolle des Wachters am Rhein gegenuber Frankreich ubernehmen Diese neue Gebietseinheit veranderte den preussischen Staat nach 1815 erheblich Die bis dahin dominanten mittleren Provinzen Preussens verloren bis 1918 einen Teil ihrer Bedeutung zugunsten der rheinischen Provinzen Das aussenpolitische Streben der preussischen Regierung nach 1815 zielte insgeheim darauf ab die beiden grossen geografisch durch eine 40 Kilometer breite Lucke getrennten Gebiete im Westen und in Altpreussen zu vereinen Die dazwischen liegenden Furstentumer wie das Konigreich Hannover wurden dadurch wie zuvor schon bei der Reduktion des Konigreichs Sachsen erfolgt zu einer territorialen Verfugungsgrosse Preussens in dessen aussenpolitischen Ambitionen Da nur ein Teil der Erwerbungen aus der dritten Teilung Polens erneut Preussen zugeschlagen wurde erhielt der Gesamtstaat Preussen wieder eine eher Gesamtdeutsche Position Bevolkerung Ethnolinguistische Struktur der ostlichen Gebiete Preussens 1817 23 Der Anstieg der Bevolkerungszahl im 17 und 18 Jahrhundert beruhte auf Gebietsgewinnen und einer intensiv betriebenen Peuplierungspolitik Die gezielte Werbung und Ansiedlung von auslandischen Kolonisten haufig Exulanten und Glaubensfluchtlinge aus habsburgischen Landern in den eher bevolkerungsarmen ostlichen Provinzen Ostpreussen Westpreussen Neumark und Hinterpommern beforderte den Landesausbau der auch die Kultivierung und Urbarmachung von Sumpfgebieten einbezog In den menschenleeren Gebieten entlang der regulierten Strome Warthe und Oder entstanden im 18 Jahrhundert viele hundert Kolonistendorfer Typenbildende Ortsgrundungen bildeten die Webersiedlungen Nowawes und Zinna Weiterer Bevolkerungszugewinn erfolgte uber Gebietserweiterungen infolge der Einigungskriege und beruhte auch auf einem hohen naturlichen Bevolkerungswachstum im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Um 1800 galten knapp 43 Prozent der Bevolkerung als Slawen Darunter zahlten vorwiegend Polen Sorben Kaschuben einschliesslich evangelische Slowinzen und Tschechen sowie Balten die Litauer und Kuren Letten Nach Anschluss von Schleswig und dem Konigreich Hannover 1866 kamen dazu die ethnischen Minderheiten der Danen und Friesen Eine weitere Minoritat waren die im 17 Jahrhundert eingewanderten franzosischen Hugenotten die Nachkommen eingeschlossen eine Gesamtheit von 65 000 Personen umfasste Insgesamt 250 000 Juden wurden von den damaligen Erhebungen als Ethnie eingestuft und erfasst 50 6 Prozent der Bewohner waren lutherisch 44 1 Prozent katholisch der Rest waren Reformierte Mennoniten Griechisch orthodoxe und Hussiten Die Bevolkerung setzte sich 1804 aus folgenden soziale Schichten zusammen 328 000 Personen von adeligem Stand in den uberwiegend polnisch gepragten Provinzen Neuostpreussen und Sudpreussen war der polnische Kleinadel Szlachta mit 34 000 von insgesamt 54 000 Personen vertreten 2 7 Millionen Personen wurden dem Burgerstand zugerechnet 6 828 Millionen Personen waren Landbewohner und zum Teil unfreie Bauern Der Klerus war mit 40 000 Personen vertreten Stadte Die grossten altpreussischen Stadte ohne Warschau Rangfolge 1804 Rangfolge 1910 Stadt Einwohner 1804 Einwohner 1850 Einwohner 1875 Einwohner 19101 1 Berlin 178 308 419 000 966 859 2 071 2572 3 Breslau 60 950 114 000 239 050 512 1053 10 Konigsberg 60 690 76 000 122 636 245 9944 16 Danzig 46 213 97 931 170 3375 9 Magdeburg 37 451 72 000 87 925 279 6296 Potsdam 26 980 45 003 62 2437 11 Stettin 22 335 49 000 80 972 236 1138 15 Halle Saale 21 350 60 503 180 8439 Elbing 18 805 33 520 55 00010 17 Posen 15 253 45 000 60 998 156 69111 Frankfurt an der Oder 17 501 29 969 47 180 68 27712 Halberstadt 13 816 20 395 46 48113 Brandenburg an der Havel 12 499 21 000 27 776 68 27714 Quedlinburg 10 023 13 886 18 437 27 23315 Emden 10 416 zu Hannover 13 400 24 5006 Charlottenburg 25 847 305 978Die grossten neupreussischen Stadte mit Zugehorigkeit zum preussischen Staatsgebiet ab 1815 1866 m A von Duisburg Rangfolge unter den neupreussischen Stadten Rangfolge in Gesamtpreussen 1910 Stadt Einwohner 1850 Einwohner 1875 Einwohner 19101 2 Koln 97 000 135 371 516 5272 4 Frankfurt am Main 103 136 414 5763 5 Dusseldorf 27 000 80 695 358 7284 7 Hannover 106 677 302 3755 8 Essen 54 790 294 6536 12 Duisburg 37 380 229 4387 13 Dortmund 57 742 214 2268 14 Kiel 37 246 211 627 Die Stadtedichte nahm von Westen nach Osten hin ab Die Stadt Berlin durchlief von 1700 bis 1918 ein aussergewohnlich starkes Wachstum und besass am Ende der Monarchie die grosste Stadtregion Mit Berlin bildeten die Stadte Brandenburg an der Havel Gericht und fruhe Hauptstadt Potsdam Residenz und Frankfurt an der Oder Messe Universitat den traditionellen Kern des expandierenden preussischen Staats Die Stadte der preussischen Rheinprovinzen erlangten erst im 19 Jahrhundert eine gesteigerte Bedeutung Die Stadte im heutigen Sachsen Anhalt Magdeburg Halle Quedlinburg und Halberstadt waren aufgrund ihrer zentralen Lage strategisch bedeutsam und deshalb lange zwischen Sachsen und Brandenburg umstritten Die ostlichen Metropolen Danzig und Konigsberg bildeten dominante in ihren jeweiligen Provinzen Die Liste von 1804 der einwohnerstarksten preussischen Stadte weicht in der Zusammensetzung erheblich von der fur das Jahr 1910 ab Das 19 Jahrhundert war insgesamt ein Jahrhundert der Verstadterung und der Landflucht in Europa so dass nach dem eher stagnierenden Verlauf der Fruhen Neuzeit die Stadte an Einwohnern zulegten Da zeitgleich eine grosse Migrationsbewegung aus den ostlichen Provinzen Preussens in die wirtschaftlich boomenden Rheinprovinzen einsetzte wuchsen zwischen 1850 und 1910 die Stadte im Rhein und Ruhrgebiet schneller als diejenigen im zentralen und ostlichen Staatsgebiet Flusse Als Handelswege bedeutsam waren die Flusse Havel Spree Elbe Oder und spater der Rhein Spree Havel Oder und Elbe wurden durch den Bau kunstlicher Wasserstrassen ab dem 17 Jahrhundert miteinander verbunden und bildeten ein gemeinsames Flusswegenetz uber das ein erheblicher Anteil des preussischen Getreidexports aber auch anderer Guter z B Kalksteine von Rudersdorf nach Berlin zu den Hafen an Ost und Nordsee transportiert wurden Gebirge Preussen bestand zu grossen Teilen aus Ebenen oder wies einen flachwelligen Charakter auf nur im sudlichen Staatsgebiet gab es markante Erhebungen Das seit 1741 zu Preussen gehorende Schlesien war mit dem Riesengebirge als Teil der Sudeten seine gebirgigste Provinz Daneben war der Harz das nachstbedeutende Gebirge auf das Preussen seit Ende des 18 Jahrhunderts zumindest zum Teil Zugriff erhielt und diesen dann nach den Gebietserwerbungen von 1866 komplett in sein Staatsterritorium einschloss Mit der Vergrosserung des preussischen Territoriums seit 1815 um grosse Teile des deutschen Rheinlandes gehorten dazu auch die kleinflachigeren Mittelgebirge Hunsruck Westerwald und Eifel Auch Westfalens Mittelgebirge das Rothaargebirge und das Weserbergland gehorten ab dann zu Preussen Der hochste preussische Berg war die Schneekoppe mit 1 603 Metern Hohe gefolgt vom Reiftrager mit 1 362 Metern Hohe der Brocken mit 1 141 Metern Hohe und der Ochsenberg mit 1 033 Metern Hohe Vegetation Boden und Landschaften Grossere Anteile des Staatsgebiets waren im 18 und 19 Jahrhundert von Sumpfen Heiden und Dunen gepragt gewesen Menschliche Eingriffe haben diese Naturlandschaften im 20 Jahrhundert grosstenteils den Zivilisationsbedurfnissen zugunsten von Siedlungs und Landwirtschaftsflachen angepasst und die ursprunglichen Erscheinungsformen erheblich zuruckgedrangt Die Gute der Boden variierte erheblich je nach Region Es gab sehr nahrstoffreiche und ertragreiche Boden wie in der Magdeburger Borde in Sudpreussen oder dem westlichen Schlesien Weite Teile der mittleren Provinzen oder auch Ostpreussen hatten dagegen nahrstoffarme Sandboden Mit neu errichteten Deiche Flussbegradigungen und Kanalbauten wurden tausende Quadratkilometer Sumpfland dauerhaft trockengelegt Die Erschliessung landwirtschaftlicher Flachen war ein bedeutender Teil staatlicher Politik 21 5 Prozent der Landesflache war 1804 bewaldet das grosste Waldgebiet bildeten die Johannisburger Heide und die Rominter Heide in Ostpreussen Die Provinz Westfalen war im Vergleich eher waldarm Seen Buchten und Inseln Die zu den verschiedenen Zeitpunkten zu Preussen gehorenden Kustenabschnitte wiesen insgesamt eine starke Gliederung auf Markante Buchten bildeten das Stettiner Haff das Frische Haff und das Kurische Haff mit seiner Kurischen Nehrung Die bedeutendsten altpreussischen Inseln waren Usedom und Wollin seit 1815 auch Rugen nach 1866 kamen auch die Inselketten Niedersachsens und Schleswig Holsteins dazu Die grosste Seenkette Preussens bildete die Masurische Seenplatte in Ostpreussen darunter der Spirdingsee Klima Wahrend in den westlichen Provinzen Westfalen und Rheinland maritimes Ubergangsklima vorherrscht sind die ostlichen Gebiete von kontinentalere gepragt Dies bedeutete fur den Osten tendenziell kaltere Winter bei warmeren Sommern und fur die Westgebiete ganzjahrig geringere Temperaturschwankungen mit etwas langerer Vegetationsperiode Im Bestehenszeitraum des Konigreichs machte sich die durch die Industrialisierung bedingte und menschengemachte globale Erwarmung noch nicht bemerkbar In der Anfangszeit des Konigreichs war die Kleine Eiszeit auf ihrem Hohepunkt die Winter brachten in der Regel uberall strenge und anhaltende Frostperioden mit sich HistoriografieDie Geschichtsschreibung zur preussischen Monarchie ist ausserst umfangreich und thematisch facettenreich Ihre inhaltliche Ausrichtung unterliegt Zeitstromungseinflussen und sich wandelnden Werturteilen Forschungsschwerpunkte sind Transnationale Verflechtungen und Transferprozesse strukturelle Lage zwischen Ost und West Akteure interner Staatsbildung regionale Akteure Militarsystem Folgen staatlicher Wirtschaftspolitik Wirkungsmacht von Elitengruppen Umgang mit Minderheiten Bedeutung von Kultur Wissenschaft Bildung und Kirchen Demokratisierung und Nationsbildung Erst im 19 Jahrhundert bildeten sich einzelne fachhistorische Forschungsfelder zur preussischen Geschichte aus dem Hauptfeld der Ereignisgeschichte Dazu gehorten die Agrargeschichte Georg Friedrich Knapp die Staatsstrukturgeschichte und die Verwaltungsgeschichte z B Siegfried Isaacsohn Bis 1945 war die deutsche Geschichtsschreibung des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts vorwiegend borussophil gepragt Die zwei wichtigsten Vertreter dieser Periode waren Otto Hintze und Johann Gustav Droysen Nachfolgend bedeutsam waren auch Heinrich von Sybel und Leopold von Ranke Viele der damaligen Geschichtsschreiber waren Oberlehrer und Juristen mithin pragnante Typen des historisch interessierten preussischen Bildungsburgertums Als umfassendstes Werk dieser Periode erschien die von Gustav von Schmoller begrundete Acta Borussica Der deutsche Nationalismus von 1871 bis 1945 pragte das Bild einer gesamtdeutschen Mission Preussens der sich das Haus Hohenzollern von Anfang an verschrieben haben soll Nach Wolfgang Neugebauer trifft hierfur der Begriff nationalteleologische Geschichtsschreibung zu Zudem herrschte eine starke personenfixierte Geschichtsschreibung vor die das Geschehen in der Zeit von 1640 bis 1786 auf das Wirken der Monarchen verkurzte nach dem wiederkehrenden Muster Friedrich I war ein Verschwender auf dem Thron Der Grosse Kurfurst und der Soldatenkonig haben die Fundamente des preussischen Staats gesetzt Friedrich II habe aus Preussen eine Grossmacht gemacht Danach kehrte wieder Verschwendung Unzucht und Mussiggang ein Die Niederlage von 1806 fuhrte zu einem Wachstum neuer Krafte und zu einer Erneuerung Mit erwachtem Nationalgeist und ausserster Kraftanstrengung befreite Preussen sich selbst und das deutsche Vaterland von den franzosischen Besatzern Nach dem Ende des Dritten Reichs wurde Preussen aufgrund seiner starken Militarisierung und dem ausgepragten Obrigkeitsdenken eine geistige Nahe zum Faschismus unterstellt die den Nahrboden fur die totalitare NS Diktatur geliefert haben soll Kontinuitatsthese Von Friedrich II uber Bismarck zu Hitler Gordon A Craig ist ein bedeutender Autor dieser Stromung Neuere Themenschwerpunkte bilden seit 1990 die Konstruktion und Dekonstruktion preussischer Geschichtsmythen und Erinnerungskultur die sozialhistorische Militargeschichte die mikrohistorische Rekonstruktion von Lebenswelten die Geschlechtergeschichte sowie die internationale Verflechtung und der transnationale Austausch in der preussischen Politik Die DDR Historiographie brachte eine Reihe bekannterer Fachautoren hervor darunter und Ingrid Mittenzwei Thematisch stand die klassenzentrierte Verlaufsgeschichte im Vordergrund indem das Verhaltnis von Feudalklasse Burgerklasse und Arbeiterklasse zueinander immer wieder nach einem festen Ablaufschema und mit feststehendem Ergebnis analysiert wurde Am Ende siegte die Arbeiterklasse und der feudale Adel befand sich fortdauernd in einem verzweifelten Abwehrkampf Zudem war die bourgeoise Elite im 19 Jahrhundert angeblich ein Bundnis mit dem adeligen Junkertum eingegangen das alles Fortschrittliche bekampfte Ein solches Bundnis wurde nie in Frage gestellt und sein Vorhandensein konnte auch nicht bewiesen werden es wurde nur als gegebene Tatsache im geschichtlichen Weltsystem der DDR Historiker verankert Die Ruckfuhrung der wichtigsten Archivalien aus den Sammlungen der fruheren DDR brachte fur die Preussenforschung noch einmal einen zusatzlichen Schub Als historiographische Standardwerke gelten das Handbuch der Preussischen Geschichte und die Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Die Historische Kommission zu Berlin die sich seit ihrer Grundung 1958 der preussischen Geschichte in Monographien Aufsatzsammlungen Editionen und internationalen Fachtagungen angenommen hatte verlor durch Beschluss des Senats von Berlin 1996 ihren Forschungsauftrag wodurch das Institut schliessen musste aber als Gelehrtenvereinigung weiterbesteht Die am haufigsten zitierten aktuellen Autoren zur preussischen Geschichte sind Wolfgang Neugebauer Otto Busch und Christopher Clark Sie waren oder sind Mitglieder der Preussischen Historischen Kommission die eine zentrale Schnittstelle fur Forschungen zur preussischen Geschichte ist Das Geheime Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz verwahrt die wichtigsten Primarquellen die Stiftung Preussischer Kulturbesitz verwaltet den kulturellen und dinglichen Nachlass der preussischen Monarchie Erinnerungskultur10 Euro Gedenkmunze der Bundesrepublik Deutschland Friedrich II MotivseiteEhrenwache am Grab Friedrichs II aus Anlass des 300 GeburtstagsDas beschmuckte Grab Friedrichs II 2011 Bestandteil eines volkstumlichen und nachhallenden Friedrichkkults Museale Erinnerung betreiben das Preussen Museum Minden das Preussen Museum Wesel und das Brandenburg Preussen Museum Kriegerdenkmaler oder monarchische Denkmaler wurden im Deutschen Kaiserreich an vielen Orten errichtet und werden auch heute noch gepflegt Seit der Preussenausstellung Preussen Versuch einer Bilanz von 1981 hat sich der Umgang mit dem Thema Preussen insgesamt entspannt so dass man auch von einer Preussenrenaissance spricht Lange Kerls anlasslich des Besuchs der Queen im Jahre 2004 auf Schloss Cecilienhof Wesentlich getrieben wird die auch staatlich unterstutzte Preussenerinnerung durch die Person Friedrichs II Im wiedervereinigten Deutschland erlangte die Ruckfuhrung seiner Gebeine von der Burg Hohenzollern nach Potsdam 1991 Bedeutung indem das Land Brandenburg die Bestattung Friedrichs II auf Schloss Sanssouci und dessen Vaters im Mausoleum der Potsdamer Friedenskirche ermoglichte Ein Gottesdienst und eine Gedenkfeier wurden aus diesem Anlass organisiert Eine Einheit der Bundeswehr eskortierte den Sarg und der damalige Bundeskanzler Kohl nahm als Privatmann an der Feier teil Medial ist Preussen zudem prasent in offentlichen Veranstaltungen wie dem oder den Feierlichkeiten zum 300 Geburtstag Friedrichs II Regelmassig wiederkehrende anlassbezogene Sonderausgaben der Zeitschriften Geo Der Spiegel und Stern sind auf eine grosse Leserschaft ausgerichtet Auch Fernsehserien oder mehrteiliger Fernsehfilme wie Sachsens Glanz und Preussens Gloria und Der Thronfolger 1980 befassten sich mit dem Thema Die militarische Komponente Preussens findet heute in Vereinen zum Thema Reenactment Widerhall Zu bestimmten Anlassen stellen Amateurdarsteller in zeitgenossischen Uniformen Kriegsereignisse nach wie beispielsweise die Potsdamer Langen Kerls Siehe auchGeschichte Brandenburgs Hohenzollern Konige in Preussen Konige von Preussen Deutsches Kaiserreich Freistaat Preussen Konig von Preussen Schiff VerpreussungLiteraturModerne Abhandlungen Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne preussische Geschichte 1648 1947 3 Bande De Gruyter Verlag Berlin 1981 ISBN 3 11 008324 8 Handbuch der preussischen Geschichte Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 2001 Band 1 Wolfgang Neugebauer Hrsg Das 17 und 18 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Band 2 Otto Busch Hrsg Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 3 Wolfgang Neugebauer Hrsg Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 05392 3 weitere Ausgaben als Taschenbuch Ingrid Mittenzwei Erika Herzfeld Brandenburg Preussen 1648 1789 1 Auflage Verlag der Nation Berlin 1987 ISBN 3 373 00004 1 Uwe A Oster Preussen Geschichte eines Konigreichs Munchen 2010 ISBN 978 3 492 05191 0 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 Digitalisiertes alteres Schrifttum Johann Emanuel Kuster Umriss der preussischen Monarchie nach statistischen staats und volkerrechtlichen Beziehungen Erstes Heft Unger Berlin 1800 Google Books dort zum Konigreich Preussen S 28 und 45 Die preussische Monarchie nach den zuverlassigsten Quellen geographisch statistisch topographisch und historisch ausfuhrlich und ubersichtlich dargestellt Ein Handbuch fur Staats und Communalbehorden so wie zum Privatgebrauch Nicolai Berlin 1859 Google Books Konigl Statistisches Bureau Hrsg Vorlaufige Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1890 im Konigreiche Preussen sowie in den Furstenthumern Waldeck und Pyrmont Berlin 1891 Google Books Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1803 Unger Berlin 1803 Google Books Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1896 Verlag G Schenck Berlin 1895 Google Books Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats nach seinen neuesten Bestimmungen Vossische Buchhandlung Berlin 1919 Google Books Alexander August Mutzell Leopold Krug Hrsg Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 1 A F Bei Karl August Kummel Halle 1821 Digitalisat Google Books Band 2 G Ko Bei Karl August Kummel Halle 1821 Digitalisat Google Books Band 3 Kr O Bei Karl August Kummel Halle 1822 Digitalisat Google Books Band 4 P S Bei Karl August Kummel Halle 1823 Digitalisat Google Books Band 5 T Z Und eine tabellarische Ubersicht der wichtigsten statistischen Verhaltnisse der 857 kleinern Stadte des Staats enthaltend Bei Karl August Kummel Halle 1823 Digitalisat Google Books Band 6 Tabellarische Ubersicht der wichtigsten statistischen Verhaltnisse der einzelnen Stadte Landratlichen Kreise und Regierungsbezirke des preussischen Staats Karl August Kummel Halle 1825 Digitalisat Google Books Kraatz Hrsg Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats enthaltend die sammtlichen Stadte Flecken Dorfer mit Angabe des Gerichts erster Instanz Unter Benutzung der Akten des Koniglichen Justiz Ministeriums Deckersche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1856 Digitalisat Google Books Uebersicht des Flachenraums und der Einwohnerzahl des Preussischen Staats und Alphabetisches Verzeichniss der Stadte in demselben mit Angabe der Civil Einwohnerzahl am Schlusse des Jahres 1855 Verlag R Decker Berlin 1857 Google Books Karl Friedrich Rauer Die standische Gesetzgebung der Preussischen Staaten Neue Folge Heymann Berlin 1853 Teil I Texte der standischen Gesetze Google Books Teil II Systematische Darstellung der standischen Gesetzgebung Google Books Karl Friedrich Rauer Alphabetischer Nachweis Adressbuch des in den Preussischen Staaten mit Rittergutern angesessenen Adels Berlin 1857 Google Books Karl Friedrich Rauer Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter Berlin 1857 Google Books WeblinksCommons Konigreich Preussen Sammlung von Bildern und Audiodateien Wikisource Preussen Quellen und Volltexte Akademienvorhaben zur spaten preussischen Monarchie der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Reinhard Nelke Darstellung der Geschichte Preussens Abgerufen am 7 Februar 2009 Statistische und historische Informationen zu Preussen bei HGIS rbb online Preussen Chronik eines Deutschen Staats Abgerufen am 7 Februar 2009 Sammlung historischer Landkarten zur preussisch deutsch polnischen Geschichte Memento vom 16 Juni 2007 im Internet Archive EinzelnachweiseHans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Verlag Volk amp Welt Berlin 1992 S 286 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 186 Allgemeine Einfuhrung in das Thema Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 444 449 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 185 Jurgen Frolich Esther Beate Korber Michael Rohrschneider Preussen und Preussentum vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Berlin Verlag Spitz 2002 S 101 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 446 Einen ersten Uberblick bietet Wolfgang Neugebauer Die Geschichte Preussens 2 Auflage Munchen 2006 Ausfuhrlicher Christopher Clark Preussen Munchen 2007 und Hans Joachim Schoeps Preussen Frankfurt am Main Berlin 1992 Auf diese drei Darstellungen wird in diesem Artikel grundsatzlich Bezug genommen digizeitschriften de Otto Busch Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 603 619 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag Auflage 1 2008 S 330 Otto Busch Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 303 Otto Busch Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 304 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Braunschweig 1805 S 26 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 25 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 49 Herbert Obenaus Anfange des Parlamentarismus in Preussen bis 1848 Droste Verlag 1984 S 257 David Justus Ludwig Hansemann Preussen und Frankreich staatswirthschaftlich und politisch unter vorzuglicher Berucksichtigung der Rheinprovinz Bruggemanns Verlagsexpedition Leipzig 1833 S 241 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 162 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 6 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 12 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 29 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 30 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 160 Wolfgang Knobl Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess Staatsbildung und innere Sicherheit in Preussen England und Amerika 1700 1914 Campus Verlag Frankfurt am Main New York 1998 S 78 Wolfgang Knobl Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess Staatsbildung und innere Sicherheit in Preussen England und Amerika 1700 1914 Campus Verlag Frankfurt am Main New York 1998 S 79 Wolfgang Knobl Polizei und Herrschaft im Modernisierungsprozess Staatsbildung und innere Sicherheit in Preussen England und Amerika 1700 1914 Campus Verlag Frankfurt am Main New York 1998 S 80 Otto Busch Hrsg Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens In Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 2001 S 193 Werner Hegemann Das steinerne Berlin 1930 Geschichte der grossten Mietskasernenstadt der Welt Verlag Ulstein Berlin 1963 S 97 f Ger Spitzer Waltraud Huber Barock und Klassik Kunstzentren des 18 Jahrhunderts in der Deutschen Demokratischen Republik 5 Mai 14 Oktober Schallaburg 1984 S 176 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 154 f Willi Albers Anton Zottmann Handworterbuch Der Wirtschaftswissenschaft Hdww Band 3 Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1981 S 368 f Eckart Schremmer Hrsg Wirtschaftliche und soziale Integration in historischer Sicht Arbeitstagung Franz Steiner Verlag Stuttgart 1996 S 131 Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Teil 1 Biographien A L K G Saur Verlag Munchen 2009 S XVIII Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Teil 1 Biographien A L K G Saur Verlag Munchen 2009 S XIX Otto Busch Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 629 f Frank Gose Winfried Muller Kurt Winkler Anne Katrin Ziesak Hrsg Preussen und Sachsen Szenen einer Nachbarschaft Sandstein Verlag 2014 S 50 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 287 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 288 Klaus Schwabe Das diplomatische Korps 1871 1945 In Deutsche Fuhrungsschichten in der Fruhen Neuzeit Band 16 Harald Bold Verlag Boppard am Rhein 1985 S 41 f Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 445 Caroline Emmelius Offen und Verborgen Vorstellungen und Praktiken des Offentlichen und Privaten in Mittelalter und Fruher Neuzeit Wallstein Verlag Gottingen 2004 S 12 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 295 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 296 f Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 40 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 109 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 110 Jan Friedmann Restauration und Revolution Morsche Macht In Spiegel Special Nr 3 2007 S 124 127 Christian Galonska Die Wirtschaftselite im gesellschaftlichen Abseits Von der Klasse an sich zur Klasse fur sich Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 S 96 99 Otto Busch Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 192 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 439 Otto Busch Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 180 Otto Busch Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 181 Otto Busch Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 182 Otto Busch Das 19 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1992 S 179 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 447 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 Bernd Faulenbach Geschichte der SPD Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 2012 S 12 Bernd Faulenbach Geschichte der SPD Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 2012 S 13 Bernd Faulenbach Geschichte der SPD Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 2012 S 19 Masashi Urabe Funktion und Geschichte des deutschen Schulzeugnisses Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 S 43 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 29 52 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 385 f Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 387 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 251 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 468 f Frank Gose Winfried Muller Kurt Winkler Anne Katrin Ziesak Hrsg Preussen und Sachsen Szenen einer Nachbarschaft Sandstein Verlag 2014 S 148 f Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 251 f Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 253 Frank Gose Winfried Muller Kurt Winkler Anne Katrin Ziesak Hrsg Preussen und Sachsen Szenen einer Nachbarschaft Sandstein Verlag 2014 S 340 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag Auflage 1 2008 S 286 f Autor Michael Senf Schloss Sanssouci Hrsg SPSG Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2009 S 10 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 38 Helmut Weihsmann Bauen unterm Hakenkreuz Architektur des Untergangs Promedia 1998 S 36 Barbara Stiewe Der Dritte Humanismus Aspekte deutscher Griechenrezeption vom George Kreis bis zum Nationalsozialismus De Gruyter Verlag Berlin New York 2011 S 239 Ortstermine Stationen Brandenburg Preussens auf dem Weg in die moderne Welt In Museumsverband des Landes Brandenburg Hrsg Ausstellungskatalogs des Projektes Kulturland Brandenburg 2001 Verlag Henschel 2001 S XXIII Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 10 Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussen Band 3 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 2001 S 67 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 12 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 13 FAO Getreideproduktion nach Landern Produktionsstatistik der FAO aufgerufen am 29 April 2013 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 16 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 13 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 64 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens de Gruyter Verlag Berlin New York 1984 S 77 f Zur Kinderarbeit in der Fruhindustrialisierung siehe auch Jurgen Kuczynski Geschichte des Alltags des deutschen Volkes Band 3 Pahl Rugenstein Koln 1981 S 233 272 Peter Baumgart Schlesien in der Politik Friedrichs des Grossen In Wilhelm Treue Hrsg Preussens grosser Konig S 161 ff Zum Folgenden vgl Karl Heinrich Kaufhold Wirtschaft Gesellschaft und okonomisches Denken In Wilhelm Treue Hrsg Preussens grosser Konig S 101 ff Gustav von Schmoller Das preussische Handels und Zollgesetz vom 26 Mai 1818 im Zusammenhang mit der Geschichte der Zeit ihrer Kampfe und Ideen 1898 archive org Heinrich Kaufhold Bernd Sosemann Wirtschaft Wissenschaft und Bildung in Preussen Zur Wirtschafts und Sozialgeschichte in Preussen vom 18 bis zum 20 Jahrhundert In VSWG Beihefte Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07424 4 S 97 107 Acta Borussica Protokolle des preussischen Staatsministeriums preussenprotokolle bbaw de PDF Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 29 52 uni koeln de Siehe auch Kurt Hinze Die Bevolkerung Preussens im 17 und 18 Jahrhundert In Otto Busch Wolfgang Neugebauer Hrsg Moderne Preussische Geschichte Band I S 282 315 Wolfgang Kollmann Demographische Konsequenzen der Industrialisierung in Preussen ebda S 447 465 Stanislaw Salmonowicz Preussen Geschichte von Staat und Gesellschaft Stiftung Martin Opitz Bibliothek 1995 S 50 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 449 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 bis 1947 Pantheon Verlag 2008 S 451 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Verlag Braunschweig 1805 S 9 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten in Hinsicht ihrer Grosse Bevolkerung Kulturverhaltnisse Handlung Finanz und Militarverfassung und ihrer aussereuropaischen Besitzungen 2 Teile Vieweg Braunschweig 1805 S 28 52 Michel Hubert Deutschland im Wandel Geschichte der deutschen Bevolkerung seit 1815 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 S 63 Hubert Kiesewetter Industrielle Revolution in Deutschland Regionen als Wachstumsmotoren S 135 Wolfgang Neugebauer Preussische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000 Ferdinand Schoningh Verlag 2018 S 17 Wolfgang Neugebauer Preussische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000 Ferdinand Schoningh Verlag 2018 S 303 Wolfgang Neugebauer Preussische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000 Ferdinand Schoningh Verlag 2018 S 309 Michael Sturmer IV Preussen als Problem der Forschung Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Band 1 Eine Anthologie 1981 S 74 102 hier S 74 Wolfgang Neugebauer Preussische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung Historiographie vom Mittelalter bis zum Jahr 2000 Ferdinand Schoningh Verlag 2018 S 578 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 7 Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussen Band 3 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 2001 S 2 Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussen Band 3 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 2001 S 3 f Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 7f Barbara Vogel Review Das alte Preussen in der modernen Geschichtswissenschaft Vandenhoeck amp Ruprecht In Geschichte und Gesellschaft 1985 11 Jahrg Heft 3 S 377 396 S 377 Beerdigung nach 200 Jahren Deutschlandfunk 17 August 2011 ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 16 Marz 2021 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum OsterreichKonigreiche Bayern Hannover Preussen Sachsen WurttembergKurfurstentum Hessen Kassel Grossherzogtumer Baden Hessen Darmstadt Luxemburg Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt ab 1863 Anhalt Bernburg bis 1863 Anhalt Dessau bis 1863 Anhalt Kothen bis 1847 Holstein Lauenburg Limburg 1839 1866 Nassau Sachsen Altenburg ab 1826 Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als Sachsen Coburg Gotha Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 Sachsen Hildburghausen bis 1826 Sachsen Meiningen Herzogtum BraunschweigFurstentumer Hessen Homburg 1817 1866 Hohenzollern Hechingen bis 1850 Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 Liechtenstein Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie ab 1848 Reuss Ebersdorf bis 1824 Reuss Lobenstein bis 1824 Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 Reuss Schleiz bis 1848 Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontFreie Stadte Bremen Frankfurt am Main Hamburg LubeckBundesstaaten des Norddeutschen Bundes 1866 1867 1871 Konigreiche Preussen in Personalunion mit Lauenburg SachsenGrossherzogtumer Hessen nur Provinz Oberhessen nordlich des Mains Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt Braunschweig