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Das Haschemitische Königreich Irak arabisch المملكة العراقية الهاشمية DMG al Mamlaka Malika al ʿIrāqiyya al Hāschimiyya

Königreich Irak

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Das Haschemitische Königreich Irak (arabisch المملكة العراقية الهاشمية, DMG al-Mamlaka/Malika al-ʿIrāqiyya al-Hāschimiyya) war ein Staat in Vorderasien und bestand von 1932 bis 1958 auf dem Gebiet der heutigen Republik Irak. Die drei Könige Faisal I., Ghazi I. und Faisal II. entstammten der Haschimiten-Dynastie.

Haschemitisches Königreich Irak
المملكة العراقية الهاشمية

al-Mamlaka al-Iraqiya al-Hāschimiya
1932–1958
Flagge Wappen
Lage des Königreiches
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Bagdad
Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt König
Abdallah ibn Husain I. (1920)
Faisal I. (1920–1933)
Ghazi I. (1933–1939)
Faisal II. (1939–1958)
Regierungschef Premierminister
Liste der Premierminister
Fläche 437.072 km²
Einwohnerzahl 1957: ca. 5.000.000
Bevölkerungsdichte ca. 11 Einwohner pro km²
Währung Irakischer Dinar
bis 1931 Indische Rupie
Errichtung 1932
Vorgängergebilde Mandatsgebiet Mesopotamien
Unabhängigkeit 3. Oktober 1932
(vom Vereinigten Königreich)
Endpunkt 1958
Abgelöst von Republik Irak
National­hymne السلام الملكي

"The Royal Salute"
Zeitzone UTC+3

Vorgeschichte

Nachdem Hussein ibn Ali während des Ersten Weltkrieges 1916 zum Kampf gegen die Osmanen aufrief und das Königreich Hedschas gründete, beteiligten sich seine Söhne Abdallah ibn Husain und Faisal am Arabischen Aufstand. Nach der Niederlage der Osmanen wurden die drei türkischen Vilâyets Mossul, Bagdad und Basra auf dem Gebiet Mesopotamiens von britischen Truppen besetzt und im April 1920 vereinigt. Der Völkerbund, der diese Maßnahme sanktionierte, übertrug dann ein Völkerbundsmandat über das Gebiet an Großbritannien, das Britische Mandat Mesopotamien.

Am 8. April 1920 wurden Abdallah ibn Husain I. zum König des Irak und Faisal zum König Syriens ausgerufen. Nach dem Ausbruch eines gegen die Briten gerichteten Aufstandes verzichtete Abdallah ibn Husain auf den Thron und verließ das Land. Die Briten setzten am 23. August 1921 seinen aus Syrien vertriebenen Bruder Faisal I. als König des irakischen Gebietes ein.

1924 wurden Gebiete im Norden, die Regionen um Mosul und Kirkuk, gemäß der Anglo-Irakischen Verträge dem Irak angegliedert.

Entwicklung

Unabhängigkeit

Das Königreich Irak wurde am 3. Oktober 1932 nach dem formalen Ende des britischen Völkerbundmandates von Großbritannien unabhängig. Es trat dem Völkerbund schließlich selbst bei. Dennoch behielt Großbritannien, wie im Vertrag von 1930 festgeschrieben, weiterhin seine wichtige politische, militärische und wirtschaftliche Rolle bei. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit erhob die irakische Regierung territoriale Ansprüche auf Kuwait, das unter der Verwaltung des Vereinigten Königreiches stand.

Faisal umriss das Hauptproblem des irakischen Staates in einem internen Memo als die Zerrissenheit des Landes in separatistische Kurden, eine seit der osmanischen Zeit bevorzugte sunnitische Elite und eine marginalisierte schiitische Mehrheit. Ebenso identifizierte der König die weit verbreiteten tribalen Strukturen der Gesellschaft als Hindernis zu einer einheitlichen nationalen Identität. Faisal selbst dachte, dass die Grenze nur durch eine langwierige Anwendung von materieller und justizieller Macht zu überwinden seien. In den 1930er-Jahren gelang es der Regierung die Zahl der in säkular-staatlichen Schulen ausgebildeten Schulabgänger von 800 auf 14.000 zu erhöhen. Dabei gelang es das Schulsystem auch für Angehörige der schiitischen Bevölkerungsgruppe zu öffnen.

Politische Instabilität und Putschversuche

Die staatliche Macht des Königreichs war durch den Einfluss tribaler Herrschaftsstrukturen eingeschränkt. 1933 standen 15.000 Bewaffneten in Militär und Polizei rund 100.000 Gewehre in Besitz von Stammesangehörigen entgegen. Ebenso kontrollierten Stämme rund neun Zehntel des ruralen Landbesitzes. Im Jahr 1933 wurde Ghazi I. zum König gekrönt. Viele Iraker stellten sich gegen den großen Einfluss der Briten, darunter auch das Militär und Politiker wie Raschid Ali al-Gailani. Dennoch gab es auch Befürworter einer vorübergehenden Präsenz der Briten wie Nuri as-Said. 1936 kam es bereits zum ersten Militärputsch in Bagdad, dem bis 1941 vier weitere folgten. Der Anführer der Putschisten, General Bakr Sidqi, wurde zwar ermordet, doch das Militär etablierte sich als Machtapparat im Irak und blieb eine nicht zu unterschätzende Konstante der Instabilität im Irak.

1939 starb König Ghazi I. bei einem Autounfall. Arabisch-irakische Nationalisten forderten den Abzug der Briten, was diese jedoch ignorierten.

Zweiter Weltkrieg

siehe auch: Militärputsch im Irak 1941

Im Zweiten Weltkrieg war der Irak, dessen Regierung den Briten traditionell freundlich gesinnt war, auf der Seite der Alliierten. Doch im April 1941 kam es erneut zu einem Putsch von Offizieren, wobei der probritische Premierminister Nuri as-Said abgesetzt wurde und Raschid Ali al-Gailani das Amt übernahm. Die Monarchie wurde beibehalten und die im Vertrag von 1930 festgeschriebenen Rechte der Briten wurden weitgehend eingeschränkt. Dies führte zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen der irakischen Armee und den Briten. Der Militärputsch wurde vom nationalsozialistischen Deutschland gutgeheißen und materiell unterstützt, Hauptfigur war dabei der Agent Fritz Grobba. Die neue Regierung war den Achsenmächten zugetan. Sie stand unter der Leitung des Raschid Ali al-Gailani, als sogenannte „Regierung der Nationalen Verteidigung“. Nach wenigen Wochen wurde seine Putschregierung von britischen Truppen gestürzt und an ihre Stelle wieder eine probritische Regierung unter Nuri as-Said eingesetzt.

Nachkriegszeit

Am 22. März 1945 gründete der Irak mit anderen arabischen Staaten die Arabische Liga und am 21. November wurde der Irak Mitglied der Vereinten Nationen. Gemeinsam mit syrischen, jordanischen, libanesischen und ägyptischen Truppen wandte sich das Königreich Irak 1948 im Krieg um Israels Unabhängigkeit, die am 14. Mai 1948 erklärt worden war, gegen die Gründung des Staates Israel und griffen es gemeinsam an. Sie wurden jedoch 1949 besiegt. Der Irak blieb aber dennoch weiterhin prowestlich. So unterzeichnete die irakische Regierung mit der Türkei, dem Iran, dem Vereinigten Königreich und Pakistan 1955 den Bagdad-Pakt zur Gründung der Central Treaty Organization. Als 1958 die prosowjetischen Staaten Syrien und Ägypten die Vereinigte Arabische Republik gründeten, wurde vom Irak gemeinsam mit Jordanien am 14. Februar desselben Jahres die Arabische Föderation als prowestliches Gegenbündnis gegründet.

Ende der Monarchie

→ Hauptartikel: Staatsstreich im Irak 1958

Die Arabische Föderation hielt nicht lange, da am 14. Juli 1958 die Armee abermals putschte. Dieser Putsch hatte dieses Mal größere Folgen. Die Offiziere unter Abd al-Karim Qasim stürzten die Regierung unter Nuri as-Said sowie König Faisal II. Der König wurde getötet. Der Kronprinz Abdulilah und der Premierminister Nuri Essaid wurden von einer wütenden Meute in Bagdad einige Tage später aufgegriffen, umgebracht und ihre nackten Leichen durch die Straßen gezerrt. Die haschemitische Dynastie im Irak wurde fast ausgerottet und es wurde die Republik Irak ausgerufen. Die neue Regierung trat aus dem Bagdad-Pakt aus und näherte sich der Sowjetunion an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung bestand vor allem aus sunnitischen und schiitischen Arabern. Daneben lebten, insbesondere im Norden des Irak, sunnitische Kurden, christliche Aramäer (die Assyrer), Turkmenen und Juden. Diese ethnische und religiöse Vielfalt mit viel Konfliktpotential war ein weiterer Faktor der Instabilität im Irak. Gegen Christen gab es in der Bevölkerung Ressentiments, die 1933 beim Massaker von Semile zu ihrem Höhepunkt gipfelten (viele christliche Aramäer/Assyrer wurden ermordet und vertrieben), und bis heute andauern. In den Jahren nach dem offenen Ausbruch des Israelisch-Arabischen Konflikts 1948 wurden über 300.000 und damit fast alle Juden aus dem Irak vertrieben.

Politik

1924 fand eine konstituierende Versammlung statt. Das Königreich Irak war ab 1925 eine konstitutionelle Monarchie. Die ersten freien Parlamentswahlen fanden im Frühjahr 1925 statt. Die Regierungen wechselten sich allerdings häufig ab, insbesondere ab 1945. Am häufigsten war der probritische Nuri as-Said Ministerpräsident. Sein Gegenspieler war der nationalistische Raschid Ali al-Gailani. Ministerposten wurden hauptsächlich unter den 40 einflussreichsten Familien vergeben. 1952 wurde Nuri as-Said erneut gestürzt, welcher nach seiner erneuten Machtübernahme 1954 die Parteien aufgelöst hatte.

Wirtschaft

Der Irak, insbesondere der Süden des Landes, war und ist eine erdölreiche Region. Dies war einer der Gründe, aus denen heraus die Briten einen großen wirtschaftlichen Einfluss im Land behalten wollten. Gemeinsam mit Frankreich, den Vereinigten Staaten und den Niederlanden wurden die Rechte des Landes am Erdöl in der Iraq Petroleum Company (IPC) untereinander aufgeteilt (jedes dieser vier Länder erhielt 23,75 Prozent).

Die IPC verfügte damit über ein Öl-Monopol im Irak. An die Regierung im Irak wurden zwar Abgaben gezahlt, doch diese waren lediglich ein kleiner Bruchteil des Unternehmensgewinns. Fünf Prozent der Erdölrechte gingen an ein privates Unternehmen des armenischen Millionärs Calouste Gulbenkian.

Siehe auch

  • Geschichte des Irak
  • Zeittafel Irak ab 1921
  • Liste der Staatsoberhäupter des Irak
  • Mosul-Frage

Literatur

  • Bernd Philipp Schröder: Deutschland und der Mittlere Osten im Zweiten Weltkrieg. (= Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Band 16). Musterschmidt, Göttingen 1975, ISBN 3-7881-1416-9.

Weblinks

Commons: Könige des Irak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Verfassung des Königreiches von 1925
  • Staatsoberhäupter und Ministerpräsidenten des Irak

Einzelnachweise

  1. Bertelsmann Lexikon-Redaktion (Hrsg.): Bertelsmann Weltatlas. 36. Aufl., Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 229, 242.
  2. Abdullah ibn Hussein im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Kettermann 2001, S. 158.
  4. Edmund A. Ghareeb, Beth K. Dougherty: Historical Dictionary of Iraq. The Scarecrow Press, Lanham / Maryland / Oxford 2004, S. lvii.
  5. William J. Duiker, Jackson J. Spielvogel: World History: From 1500. 5. Auflage. Thomson Wadsworth, Belmont, California, USA 2007, S. 839.
  6. Adeed Dawisha: Iraq – A political History from Independence to Occupation. Princeton 2009, S. 74f.
  7. Adeed Dawisha: Iraq – A political History from Independence to Occupation. Princeton 2009, S. 83–88f.
  8. Phebe Marr: The Modern History of Iraq. Boulder 2012, S. 19f.
  9. E. A. Ghareeb, B. K. Dougherty: Historical Dictionary of Iraq. 2004, S. lvii.
  10. Irakische Geschichte (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive)
  11. Überblick über die irakische Geschichte (Memento vom 7. Januar 2012 im Internet Archive)
  12. Henner Fürtig: Kleine Geschichte des Irak: von der Gründung 1921 bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49464-1, S. 36 ff.
  13. Die Unabhängige Historikerkommission – Auswärtiges Amt verzichtet in „Das Amt...“, einem angeblichen Standardwerk von 2010 zum Auswärtigen Amt, darauf, die deutsche Rolle in Nahost und beim Putsch zu thematisieren.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:18

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Das Haschemitische Konigreich Irak arabisch المملكة العراقية الهاشمية DMG al Mamlaka Malika al ʿIraqiyya al Haschimiyya war ein Staat in Vorderasien und bestand von 1932 bis 1958 auf dem Gebiet der heutigen Republik Irak Die drei Konige Faisal I Ghazi I und Faisal II entstammten der Haschimiten Dynastie Haschemitisches Konigreich Irakالمملكة العراقية الهاشميةal Mamlaka al Iraqiya al Haschimiya1932 1958Flagge WappenLage des KonigreichesAmtssprache ArabischHauptstadt BagdadStaats und Regierungsform Konstitutionelle MonarchieStaatsoberhaupt Konig Abdallah ibn Husain I 1920 Faisal I 1920 1933 Ghazi I 1933 1939 Faisal II 1939 1958 Regierungschef Premierminister Liste der PremierministerFlache 437 072 km Einwohnerzahl 1957 ca 5 000 000Bevolkerungsdichte ca 11 Einwohner pro km Wahrung Irakischer Dinar bis 1931 Indische RupieErrichtung 1932Vorgangergebilde Mandatsgebiet MesopotamienUnabhangigkeit 3 Oktober 1932 vom Vereinigten Konigreich Endpunkt 1958Abgelost von Republik IrakNational hymne السلام الملكي The Royal Salute Zeitzone UTC 3VorgeschichteKronung von Konig Faisal I 1921 1933 im Rahmen der Grundung des Konigreiches 1921 Nachdem Hussein ibn Ali wahrend des Ersten Weltkrieges 1916 zum Kampf gegen die Osmanen aufrief und das Konigreich Hedschas grundete beteiligten sich seine Sohne Abdallah ibn Husain und Faisal am Arabischen Aufstand Nach der Niederlage der Osmanen wurden die drei turkischen Vilayets Mossul Bagdad und Basra auf dem Gebiet Mesopotamiens von britischen Truppen besetzt und im April 1920 vereinigt Der Volkerbund der diese Massnahme sanktionierte ubertrug dann ein Volkerbundsmandat uber das Gebiet an Grossbritannien das Britische Mandat Mesopotamien Am 8 April 1920 wurden Abdallah ibn Husain I zum Konig des Irak und Faisal zum Konig Syriens ausgerufen Nach dem Ausbruch eines gegen die Briten gerichteten Aufstandes verzichtete Abdallah ibn Husain auf den Thron und verliess das Land Die Briten setzten am 23 August 1921 seinen aus Syrien vertriebenen Bruder Faisal I als Konig des irakischen Gebietes ein 1924 wurden Gebiete im Norden die Regionen um Mosul und Kirkuk gemass der Anglo Irakischen Vertrage dem Irak angegliedert EntwicklungUnabhangigkeit Das Konigreich Irak wurde am 3 Oktober 1932 nach dem formalen Ende des britischen Volkerbundmandates von Grossbritannien unabhangig Es trat dem Volkerbund schliesslich selbst bei Dennoch behielt Grossbritannien wie im Vertrag von 1930 festgeschrieben weiterhin seine wichtige politische militarische und wirtschaftliche Rolle bei Nach der Erlangung der Unabhangigkeit erhob die irakische Regierung territoriale Anspruche auf Kuwait das unter der Verwaltung des Vereinigten Konigreiches stand Faisal umriss das Hauptproblem des irakischen Staates in einem internen Memo als die Zerrissenheit des Landes in separatistische Kurden eine seit der osmanischen Zeit bevorzugte sunnitische Elite und eine marginalisierte schiitische Mehrheit Ebenso identifizierte der Konig die weit verbreiteten tribalen Strukturen der Gesellschaft als Hindernis zu einer einheitlichen nationalen Identitat Faisal selbst dachte dass die Grenze nur durch eine langwierige Anwendung von materieller und justizieller Macht zu uberwinden seien In den 1930er Jahren gelang es der Regierung die Zahl der in sakular staatlichen Schulen ausgebildeten Schulabganger von 800 auf 14 000 zu erhohen Dabei gelang es das Schulsystem auch fur Angehorige der schiitischen Bevolkerungsgruppe zu offnen Politische Instabilitat und Putschversuche Konig Ghazi I 1933 1939 Die staatliche Macht des Konigreichs war durch den Einfluss tribaler Herrschaftsstrukturen eingeschrankt 1933 standen 15 000 Bewaffneten in Militar und Polizei rund 100 000 Gewehre in Besitz von Stammesangehorigen entgegen Ebenso kontrollierten Stamme rund neun Zehntel des ruralen Landbesitzes Im Jahr 1933 wurde Ghazi I zum Konig gekront Viele Iraker stellten sich gegen den grossen Einfluss der Briten darunter auch das Militar und Politiker wie Raschid Ali al 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Briten wurden weitgehend eingeschrankt Dies fuhrte zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen der irakischen Armee und den Briten Der Militarputsch wurde vom nationalsozialistischen Deutschland gutgeheissen und materiell unterstutzt Hauptfigur war dabei der Agent Fritz Grobba Die neue Regierung war den Achsenmachten zugetan Sie stand unter der Leitung des Raschid Ali al Gailani als sogenannte Regierung der Nationalen Verteidigung Nach wenigen Wochen wurde seine Putschregierung von britischen Truppen gesturzt und an ihre Stelle wieder eine probritische Regierung unter Nuri as Said eingesetzt Nachkriegszeit Am 22 Marz 1945 grundete der Irak mit anderen arabischen Staaten die Arabische Liga und am 21 November wurde der Irak Mitglied der Vereinten Nationen Gemeinsam mit syrischen jordanischen libanesischen und agyptischen Truppen wandte sich das Konigreich Irak 1948 im Krieg um Israels Unabhangigkeit die am 14 Mai 1948 erklart worden war gegen die Grundung des Staates Israel und griffen es gemeinsam an Sie wurden jedoch 1949 besiegt Der Irak blieb aber dennoch weiterhin prowestlich So unterzeichnete die irakische Regierung mit der Turkei dem Iran dem Vereinigten Konigreich und Pakistan 1955 den Bagdad Pakt zur Grundung der Central Treaty Organization Als 1958 die prosowjetischen Staaten Syrien und Agypten die Vereinigte Arabische Republik grundeten wurde vom Irak gemeinsam mit Jordanien am 14 Februar desselben Jahres die Arabische Foderation als prowestliches Gegenbundnis gegrundet Ende der Monarchie Hauptartikel Staatsstreich im Irak 1958 Die Arabische Foderation hielt nicht lange da am 14 Juli 1958 die Armee abermals putschte Dieser Putsch hatte dieses Mal grossere Folgen Die Offiziere unter Abd al Karim Qasim sturzten die Regierung unter Nuri as Said sowie Konig Faisal II Der Konig wurde getotet Der Kronprinz Abdulilah und der Premierminister Nuri Essaid wurden von einer wutenden Meute in Bagdad einige Tage spater aufgegriffen umgebracht und ihre nackten 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konstitutionelle Monarchie Die ersten freien Parlamentswahlen fanden im Fruhjahr 1925 statt Die Regierungen wechselten sich allerdings haufig ab insbesondere ab 1945 Am haufigsten war der probritische Nuri as Said Ministerprasident Sein Gegenspieler war der nationalistische Raschid Ali al Gailani Ministerposten wurden hauptsachlich unter den 40 einflussreichsten Familien vergeben 1952 wurde Nuri as Said erneut gesturzt welcher nach seiner erneuten Machtubernahme 1954 die Parteien aufgelost hatte WirtschaftDer Irak insbesondere der Suden des Landes war und ist eine erdolreiche Region Dies war einer der Grunde aus denen heraus die Briten einen grossen wirtschaftlichen Einfluss im Land behalten wollten Gemeinsam mit Frankreich den Vereinigten Staaten und den Niederlanden wurden die Rechte des Landes am Erdol in der Iraq Petroleum Company IPC untereinander aufgeteilt jedes dieser vier Lander erhielt 23 75 Prozent Die IPC verfugte damit uber ein Ol Monopol im Irak An die Regierung im Irak wurden zwar Abgaben gezahlt doch diese waren lediglich ein kleiner Bruchteil des Unternehmensgewinns Funf Prozent der Erdolrechte gingen an ein privates Unternehmen des armenischen Millionars Calouste Gulbenkian Siehe auchGeschichte des Irak Zeittafel Irak ab 1921 Liste der Staatsoberhaupter des Irak Mosul FrageLiteraturBernd Philipp Schroder Deutschland und der Mittlere Osten im Zweiten Weltkrieg Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges Band 16 Musterschmidt Gottingen 1975 ISBN 3 7881 1416 9 WeblinksCommons Konige des Irak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verfassung des Konigreiches von 1925 Staatsoberhaupter und Ministerprasidenten des IrakEinzelnachweiseBertelsmann Lexikon Redaktion Hrsg Bertelsmann Weltatlas 36 Aufl Bertelsmann Gutersloh 1960 S 229 242 Abdullah ibn Hussein im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Kettermann 2001 S 158 Edmund A Ghareeb Beth K Dougherty Historical Dictionary of Iraq The Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 S lvii William J Duiker Jackson J Spielvogel World History From 1500 5 Auflage Thomson Wadsworth Belmont California USA 2007 S 839 Adeed Dawisha Iraq A political History from Independence to Occupation Princeton 2009 S 74f Adeed Dawisha Iraq A political History from Independence to Occupation Princeton 2009 S 83 88f Phebe Marr The Modern History of Iraq Boulder 2012 S 19f E A Ghareeb B K Dougherty Historical Dictionary of Iraq 2004 S lvii Irakische Geschichte Memento vom 10 August 2014 im Internet Archive Uberblick uber die irakische Geschichte Memento vom 7 Januar 2012 im Internet Archive Henner Furtig Kleine Geschichte des Irak von der Grundung 1921 bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49464 1 S 36 ff Die Unabhangige Historikerkommission Auswartiges Amt verzichtet in Das Amt einem angeblichen Standardwerk von 2010 zum Auswartigen Amt darauf die deutsche Rolle in Nahost und beim Putsch zu thematisieren

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