Liselotte Jünger verwitwete Lohrer geborene Bäuerle 20 Mai 1917 in Heilbronn 31 August 2010 in Überlingen war eine deuts
Liselotte Jünger

Liselotte Jünger, verwitwete Lohrer, geborene Bäuerle (* 20. Mai 1917 in Heilbronn; † 31. August 2010 in Überlingen), war eine deutsche Germanistin, Historikerin und Lektorin.
Leben
Liselotte Bäuerle studierte zunächst in Darmstadt auf Lehramt, dann ab 1938 Geschichte, Deutsch und Archäologie an den Universitäten Berlin und Gießen. 1943 promovierte sie mit einer Dissertation über den Mundart-Dichter Sebastian Sailer. 1940 heiratete sie Wolf Lohrer, der 1941 an der Ostfront fiel.
1943 trat die verwitwete Lohrer als Archivarin in die Cotta’sche Verlagsbuchhandlung ein: Der Cotta-Verlag hatte bereits zu Beginn des 2. Weltkriegs begonnen, Bestände zur Schutzlagerung in ein Salzbergwerk bei Bad Friedrichshall zu verbringen. Auch Bad Urach und Kirchheim unter Teck dienten als Verbringungsorte. Im Juli 1943 hatte Kläre Buchmann, die Chef-Lektorin und stellvertretende Verlags-Geschäftsführerin in Überlingen am Bodensee vorgesprochen: Cotta wolle einen Teil seiner wichtigen Buchbestände sowie die literarische Abteilung in die Stadt am Nordostufer des Überlinger Sees verlegen. Das Archiv mit seltenen Handschriften der Klassiker des Verlags wurde dann mit Möbelwagen angeliefert und im Gallerturm verstaut, einem Teil der alten Überlinger Stadtbefestigung. Am 8. Oktober 1943 zerstörte ein Bombenangriff das Cotta-Verlagsgebäude in Stuttgart.
1952 kaufte dann der Verleger der Stuttgarter Zeitung (SZ) Josef Eberle zusammen mit Mitstreitern die , mehr als 25.000 Briefe und Manuskripte; zwei Jahre danach auch die Cotta’sche Archivbibliothek mit mehreren tausend Bänden. Diese bildeten den Grundstock für das 1955 begründete Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar, wo Liselotte Bäuerle von 1952 bis 1962 tätig war und unter dessen Dach sie mit der von der SZ gestifteten Handschriftensammlung das aufbaute. Zudem verfasste sie eine Verlagsgeschichte und ein Bestandsarchiv.
Nach ihrer Heirat mit dem Schriftsteller Ernst Jünger im Jahr 1962 – für beide war es eine zweite Ehe – widmete sie sich als Lektorin dem Werk ihres Mannes; später u. a. auch als Vor- und Nachlassverwalterin. In seinem autobiografischen Werk bezeichnet Jünger sie gewöhnlich mit ihrem Kosenamen liebevoll als „das Stierlein“.
Schriften (Auswahl)
- 1943: Sebastian Sailers Komödien, Gießen, Schmitz
- 1959: Cotta: Geschichte eines Verlags. 1659–1959. Stuttgart, Cotta
- 1962: Hölderlin-Ausgabe und Hölderlin-Archiv. Entstehung und Geschichte. In: Ewald Lissberger (Hrsg.): In libro humanitas. Festschrift für Wilhelm Hoffmann zum 60. Geburtstag, 21. April 1961. Stuttgart, Klett, S. 289–314
Literatur
- Oswald Burger: Die Klassiker im Gallerturm. Schätze des Cotta-Archivs fanden Asyl in Überlingen. In: Leben am See. Das Jahrbuch des Bodenseekreises Band 22. Verlag Senn Tettnang 20. ISBN 978-3-88812-551-5, S. 134–149
- welt.de 6. September 2010, Heimo Schwilk: Auf dem Planeten nur beurlaubt („Zwölf Jahre nach Ernst Jünger starb seine zweite Ehefrau Liselotte“)
Einzelnachweise
- Badische Zeitung: Eine tragische Romanze am Bodensee. 5. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2024.
- FAZ vom 3. September 2010, Seite 33: Stierlein
- Von Lutz Hagestedt: Das Stierlein - Zum Tode von Liselotte Jünger : literaturkritik.de. In: literaturkritik.de.
Personendaten | |
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NAME | Jünger, Liselotte |
ALTERNATIVNAMEN | Lohrer, Liselotte; Bäuerle, Liselotte (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Germanistin, Historikerin und Lektorin |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1917 |
GEBURTSORT | Heilbronn |
STERBEDATUM | 31. August 2010 |
STERBEORT | Überlingen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Liselotte Junger verwitwete Lohrer geborene Bauerle 20 Mai 1917 in Heilbronn 31 August 2010 in Uberlingen war eine deutsche Germanistin Historikerin und Lektorin Von links Ernst Junger Philipp Jenninger Liselotte Junger 1986 LebenLiselotte Bauerle studierte zunachst in Darmstadt auf Lehramt dann ab 1938 Geschichte Deutsch und Archaologie an den Universitaten Berlin und Giessen 1943 promovierte sie mit einer Dissertation uber den Mundart Dichter Sebastian Sailer 1940 heiratete sie Wolf Lohrer der 1941 an der Ostfront fiel 1943 trat die verwitwete Lohrer als Archivarin in die Cotta sche Verlagsbuchhandlung ein Der Cotta Verlag hatte bereits zu Beginn des 2 Weltkriegs begonnen Bestande zur Schutzlagerung in ein Salzbergwerk bei Bad Friedrichshall zu verbringen Auch Bad Urach und Kirchheim unter Teck dienten als Verbringungsorte Im Juli 1943 hatte Klare Buchmann die Chef Lektorin und stellvertretende Verlags Geschaftsfuhrerin in Uberlingen am Bodensee vorgesprochen Cotta wolle einen Teil seiner wichtigen Buchbestande sowie die literarische Abteilung in die Stadt am Nordostufer des Uberlinger Sees verlegen Das Archiv mit seltenen Handschriften der Klassiker des Verlags wurde dann mit Mobelwagen angeliefert und im Gallerturm verstaut einem Teil der alten Uberlinger Stadtbefestigung Am 8 Oktober 1943 zerstorte ein Bombenangriff das Cotta Verlagsgebaude in Stuttgart 1952 kaufte dann der Verleger der Stuttgarter Zeitung SZ Josef Eberle zusammen mit Mitstreitern die mehr als 25 000 Briefe und Manuskripte zwei Jahre danach auch die Cotta sche Archivbibliothek mit mehreren tausend Banden Diese bildeten den Grundstock fur das 1955 begrundete Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar wo Liselotte Bauerle von 1952 bis 1962 tatig war und unter dessen Dach sie mit der von der SZ gestifteten Handschriftensammlung das aufbaute Zudem verfasste sie eine Verlagsgeschichte und ein Bestandsarchiv Nach ihrer Heirat mit dem Schriftsteller Ernst Junger im Jahr 1962 fur beide war es eine zweite Ehe widmete sie sich als Lektorin dem Werk ihres Mannes spater u a auch als Vor und Nachlassverwalterin In seinem autobiografischen Werk bezeichnet Junger sie gewohnlich mit ihrem Kosenamen liebevoll als das Stierlein Schriften Auswahl 1943 Sebastian Sailers Komodien Giessen Schmitz 1959 Cotta Geschichte eines Verlags 1659 1959 Stuttgart Cotta 1962 Holderlin Ausgabe und Holderlin Archiv Entstehung und Geschichte In Ewald Lissberger Hrsg In libro humanitas Festschrift fur Wilhelm Hoffmann zum 60 Geburtstag 21 April 1961 Stuttgart Klett S 289 314LiteraturOswald Burger Die Klassiker im Gallerturm Schatze des Cotta Archivs fanden Asyl in Uberlingen In Leben am See Das Jahrbuch des Bodenseekreises Band 22 Verlag Senn Tettnang 20 ISBN 978 3 88812 551 5 S 134 149 welt de 6 September 2010 Heimo Schwilk Auf dem Planeten nur beurlaubt Zwolf Jahre nach Ernst Junger starb seine zweite Ehefrau Liselotte EinzelnachweiseBadische Zeitung Eine tragische Romanze am Bodensee 5 Januar 2024 abgerufen am 5 Januar 2024 FAZ vom 3 September 2010 Seite 33 Stierlein Von Lutz Hagestedt Das Stierlein Zum Tode von Liselotte Junger literaturkritik de In literaturkritik de Abgerufen im 1 Januar 1 Normdaten Person GND 117197033 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN nr2001041879 VIAF 88083710 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Junger LiselotteALTERNATIVNAMEN Lohrer Liselotte Bauerle Liselotte Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Germanistin Historikerin und LektorinGEBURTSDATUM 20 Mai 1917GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 31 August 2010STERBEORT Uberlingen