Die Lübecker Marienkirche offiziell St Marien zu Lübeck wurde zwischen 1265 und 1351 errichtet Die Lübecker Markt und Ha
Lübecker Marienkirche

Die Lübecker Marienkirche (offiziell St. Marien zu Lübeck) wurde zwischen 1265 und 1351 errichtet. Die Lübecker Markt- und Hauptpfarrkirche befindet sich auf dem höchsten Punkt der Lübecker Altstadtinsel, ist Teil des UNESCO-Welterbes Lübecker Altstadt und eine der größten Backsteinkirchen. Sie wird als „Mutterkirche der Backsteingotik“ bezeichnet und gilt als ein Hauptwerk des Kirchenbaus im Ostseeraum. St. Marien gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Baugeschichte und Architektur
Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik
Die Lübecker Marienkirche war Vorbild für rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum. Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen. Mit der Marienkirche wurde in Lübeck der hochaufstrebende Gotik-Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt. Der Gewölbescheitel befindet sich im Mittelschiff 38,5 Meter über dem Boden. Es ist damit das höchste Backsteingewölbe der Welt.
Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute, das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St. Marien erstreckt. Sie ist die Haupt-Pfarrkirche des Rates und der Bürger der Hansestadt Lübeck und wurde daher in der Nähe des Rathauses und des Marktes errichtet.
→Siehe: Lübecker Sieben Türme
- Südturm mit Gesimsen und Eckquadern aus Kalkstein
- Westportal mit Vorhalle
- Außenportal der Briefkapelle
- Hauptschiff nach Osten zum 70 m entfernten Kruzifix
- Hauptschiff nach Westen zur Großen Orgel
- Südliches Seitenschiff
- Nördliches Seitenschiff
- Blick zum 38,5 m hohen Gewölbe des Hauptschiffes
- Durchgänge in den Wandpfeilern des Chorumgangs als Rest des Hallenchores mit Seilaufzug zur Trese (Bild um 1920)
- Zugänge vom Triforium unter das nördliche Seitenschiffdach
1160 hatte Heinrich der Löwe durch Bischof Gerold das Bistum Oldenburg nach Lübeck verlegen lassen, stiftete ein Domkapitel und begründete 1173 am südlichen Rand der Stadt den Lübecker Dom. Nach 1160 wurde am Ort der Marienkirche in der Mitte der Stadt zunächst eine Holzkirche errichtet. Diese wurde zusammen mit St. Petri als Marktkirche 1170 erstmals dokumentiert. Ab Ende des 12. Jahrhunderts wurde sie durch eine romanische Backsteinkirche ersetzt, die bis Mitte des 13. Jahrhunderts bestand. Romanische Skulpturen der Ausstattung dieser zweiten Marienkirche werden heute im St.-Annen-Museum gezeigt. Als Überrest der romanischen Marienkirche ist im heutigen hochgotischen Bau das um 1200 entstandene sechste Pfeiler-Paar im Langhaus zu erkennen (von Westen). Der romanische Bau genügte im beginnenden 13. Jahrhundert den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen der selbstbewussten, wirtschaftlich stark aufstrebenden Bürgerschaft nicht mehr. So entschloss man sich um 1251 zu einem größeren und gotischen Neubau. Während der Errichtung der gotischen Kirche um den romanischen Vorgängerbau herum gab es zwei wesentliche Planänderungen: Zunächst wurde eine Hallenkirche mit einem Turm begonnen. Gegen 1265 entschied man sich aber für eine vereinfachte Form des französischen Umgangschors und für einen basilikalen Querschnitt. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Bau der hochgotischen, dreischiffigen Basilika mit Doppelturmanlage in heutiger Gestalt weiter verfolgt. Der hochgotische Chor muss um 1300 fertiggestellt worden sein. Das siebzig Meter lange Mittelschiff wurde zweigeschossig mit umlaufendem Triforium errichtet. Beim Westbau folgte man dem ursprünglichen Plan länger, das oberste Vollgeschoss zwischen den heutigen Türmen wurde noch als Turmzimmer des Einturms errichtet, bevor man 1304 den Nordturm und 1310 den Südturm zu bauen begann.
Gotische Kathedralen aus Naturstein in Frankreich und Flandern waren die Vorbilder für den Neubau der dreischiffigen Lübecker Basilika. Besonders die Kathedralen von Reims (1211–1311) und Soissons (ab 1180) dienten den Baumeistern als Vorbild, wobei die Länge der Kathedrale von Reims nicht erreicht wurde. Die Lübecker Marienkirche ist das Beispiel sakraler Backsteingotik schlechthin und war Vorbild für viele Kirchen im Ostseeraum (z. B. Nikolaikirche (Stralsund), Nikolaikirche (Wismar), Doberaner Münster).
Zuvor hatte man keine Kirche aus Backstein so hoch gebaut und mit einem Gewölbe versehen. Ein System aus Strebebögen lenkt die Schubkräfte des Gewölbes nach außen über ein Strebewerk ab und ermöglicht so die enorme Höhe. Zur norddeutschen Strenge des Lübecker Strebwerks gehört es, dass die Pfeiler, die die Bögen tragen, nicht in Fialen auslaufen. Diese Strenge weist aber auch das außer an der Südostecke aus Sandstein errichtete Strebewerk des Bremer Doms auf.
Zu den in der Backsteingotik vielfach kopierten Eigenheiten der Marienkirche gehört, wie schon Georg Dehio betonte, dass die Türme zwar gotische Fenster haben, aber keine Strebepfeiler, und wie romanische Kirchtürme aus gleichartigen, nicht sehr hohen Geschossen bestehen. In Küstennähe ist es vor allem die Danziger Marienkirche, deren Turm nicht nach Lübecker Vorbild errichtet wurde, sondern nach flämischem Vorbild, auch flämische Backsteingotik genannt. Wenig beachtet wird die Materialvielfalt der Lübecker Marientürme: Die Mauerecken sind aus Granitquadern, und unterhalb der Fenster gibt es umlaufende Simse aus Kalkstein.
Wie an anderen Beispielen der Backsteingotik gibt es auch an der Marienkirche Portale aus Werkstein. Besonders aufwändig gestaltet, aber neugotisch verändert ist das Westportal aus Sandstein; durch einen vorderen Bogen aus Maßwerk gelangte man (heutzutage ist das Westportal meist verschlossen) in eine Vorhalle mit feinen, original frühgotischen Steinmetzarbeiten an beiden Seiten. In deren Rückwand steht das Stufenportal mit der Kirchentür. Das nordwestliche Portal, geschaffen 1320–1330, das südöstliche Portal und das von der Briefkapelle ins Schiff haben Gewände aus Kalkstein. Das Außenportal der Briefkapelle ist wiederum aus Sandstein. Nur das nordöstliche Portal hat ein Backsteingewände.
Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen, Chorumgang und Kapellenkranz sowie querschiffartigen Vorhallen. Im Westen hat die Kirche eine monumentale 40 Meter breite Doppelturmfassade. Die Türme wurden von 1304 bis 1351 errichtet. An ihrer Basis ist das Mauerwerk 5 Meter dick. Sie sind, die Wetterhähne mitgerechnet, 124,95 und 124,75 Meter hoch. Vor der Kriegszerstörung 1942 waren die Turmhelme wohl etwa 1 Meter höher.
Um 1310 wurde östlich an den Südturm die Briefkapelle angebaut. Sie war zugleich Vorhalle und Kapelle und bildete mit ihrem Portal den zweiten in Richtung Markt gelegenen Haupteingang der Kirche. Ursprünglich vermutlich der Heiligen Anna gewidmet, erhielt die Kapelle ihren heutigen Namen in der nachreformatorischen Zeit, als dort Lohnschreiber einzogen. Die Kapelle (12 m lang, 8 m tief und 12 m hoch) ist von einem Sterngewölbe überwölbt und gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik. Sie ist oft mit englischer Gotik und dem Kapitelsaal der Marienburg verglichen worden. Heute dient die Briefkapelle der Gemeinde als Winterkirche für die Gottesdienste von Januar bis März.
An die Südostecke des Chorumgangs baute der Rat der Stadt um 1390 eine eigene Kapelle, die Bürgermeisterkapelle, die im Außenmauerwerk am Wechsel von glasiertem und unglasiertem Backstein zu erkennen ist. In ihrem noch erhaltenen Gestühl wurde jeweils der neugewählte Rat in sein Amt eingesetzt. Im Obergeschoss der Kapelle befindet sich die Trese, der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der städtischen Privilegien, Urkunden, Handfeste und der Verträge des Lübecker Rates. Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in städtischem Besitz.
Vor 1444 wurde der östliche Abschluss des Chorumgangs um eine einjochige Kapelle mit 5/8-Schluss erweitert – die letzte gotische Erweiterung der Kirche. Diese Kapelle diente der Feier von gesungenen Stundengebeten als Teil der Marienverehrung, den Marienzeiten oder Marientiden (mittelniederdeutsch) und erhielt daher den Namen Marientidenkapelle oder Sängerkapelle.
Insgesamt zählt die Marienkirche neun größere Seitenkapellen und weitere zehn kleinere, die als Grabkapellen zumeist nach den Lübecker Ratsfamilien benannt sind, die sie genutzt und bestiftet haben.
→Siehe: Kapellen der Lübecker Marienkirche
Der Ansporn für den Rat der Stadt Lübeck zu einer solch enormen Bauleistung lag in der erbitterten Auseinandersetzung mit dem Bistum Lübeck begründet. Man wollte als Symbol des Freiheitswillens der Fernkaufleute und der weltlichen Macht der seit 1226 reichsfreien Stadt mit dem Kirchenbau in der unmittelbaren Nähe des Lübecker Rathauses und des Marktes die von Heinrich dem Löwen gestiftete romanische Bischofskirche der Stadt, den Lübecker Dom, deutlich und nicht einholbar an Größe übertreffen und damit auch den Machtanspruch gegenüber den anderen Mitgliedern der sich etwa gleichzeitig bildenden Städtehanse (1356) nach außen unterstreichen.
Zerstörung und Wiederaufbau
In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. zum 29. März 1942 brannte die Marienkirche (wie auch der Dom und die Petrikirche) bei dem Luftangriff auf Lübeck, der ein Fünftel der Innenstadt zerstörte, fast völlig aus. Dabei wurde auch die berühmte Totentanzorgel vernichtet, auf der unter anderem Dietrich Buxtehude und mit großer Wahrscheinlichkeit Johann Sebastian Bach gespielt hatten.
An Kunstwerken verbrannten 36 mittelalterliche Holzskulpturen und Tafelgemälde, die Gregorsmesse von Bernt Notke, der monumentale Lübecker Totentanz (ursprünglich von Bernt Notke, 1701 durch eine Kopie ersetzt), die geschnitzten Figuren des Lettners, der Dreifaltigkeitsaltar von Jacob van Utrecht (früher auch Bernard van Orley zugeschrieben) und der Einzug Christi in Jerusalem von Friedrich Overbeck. Die ebenfalls verbrannte Tafel mit der Darstellung des Heiligen Olav aus dem Bergenfahreraltar von Hans Kemmer war 1930 von Wilhelm Schodde für die Gedenkausstellung zum 900. Jahrestag des Todes des Heiligen kopiert worden. Diese Kopie hängt heute im Festsaal des ehemaligen erzbischöflichen Palastes in Trondheim. Von den Skulpturen des Bildschnitzers Benedikt Dreyer verbrannten die Heiligenfiguren an der Westseite des Lettners und die Orgelskulptur an der Großen Orgel aus der Zeit 1516–1518, sowie der Mann mit dem Zählbrett. Weiterhin wurden die ab 1840 in die Marienkirche eingebauten mittelalterlichen Fenster der Burgkirche zerstört; es verbrannten die Fahnen der Hanseatischen Legion sowie eine kostbare mittelalterliche Rarität, eine in der Seeschlacht im Öresund (1427) erbeutete dänische Schiffsflagge. Einen Eindruck vom Innenraum kann man nur noch aus den fotografischen Innenraumdokumentationen der Vorkriegszeit von Lübecker Fotografen wie Wilhelm Castelli gewinnen.
Noch während des Krieges wurde die Marienkirche von einem Notdach geschützt und das Chorabschlussgewölbe wiederhergestellt. Der eigentliche Wiederaufbau begann 1947 und wurde zwölf Jahre später größtenteils abgeschlossen. Dabei wurde aufgrund der Erfahrungen der Brandnacht darauf verzichtet, die Tragwerkskonstruktion des Daches und der Turmhelme wieder aus Holz auszuführen. Stattdessen sind alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmspitzen von Lübecker Kirchen in einem speziell entwickelten Verfahren (Schlackenhohlkörper, System Trautsch-Pieper-Verfahren) in Leichtbetonbauweise unter der Kupfereindeckung ausgeführt. Dem Baumeister Erich Trautsch, der dieses Verfahren ursprünglich entwickelte, wurde ein Glasfenster in der Nordseite der Marienkirche gewidmet.
Der Kunsthistoriker Dietrich Ellger untersuchte die Ruine für seine Dissertation, die er 1951 vorlegte: Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lübecker Marienkirche. Darin wies er unter anderem auf Reste von Laufgängen hin, die die Marienkirche als Hallenkirche gehabt hatte, nicht zu verwechseln mit den heute sichtbaren Laufgängen an den Obergaden der Basilika.
1951 wurde unter dem wiederhergestellten Dach die 700-Jahr-Feier der Kirche begangen. Dazu stiftete die Bundesrepublik Deutschland in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer die neue Pulsglocke, und die Gedenkkapelle mit den heruntergestürzten Glocken im Südturm wurde eingeweiht. Im Glasfenster in der Kapelle sind zur Erinnerung die Namen größerer Städte der früheren Ostgebiete in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Die Marienkirche gehört wegen ihrer Zerstörung im Krieg zu den Nagelkreuzzentren. Eine Tafel an der Mauer weist auf die Sinnlosigkeit des Krieges hin.
Um die Gestaltung des Innenraumes gab es in den 1950er Jahren eine langanhaltende Diskussion, nicht nur wegen der Malereien (siehe unten). Vorherrschend war dabei eine puristische und unhistorische Sicht der gotischen Raumwirkung, die als durch die Zerstörung „wieder auf das wesentliche, die reine Form zurückgeführt worden“ sei. Die Neukonzeption sollte zugleich der (damaligen) Doppelaufgabe der Marienkirche als Bischofs- und Gemeindekirche gerecht werden. Schließlich schrieben der Kirchenvorstand und die Kirchenleitung 1956 einen beschränkten Wettbewerb aus und luden sechs Architekten zur Teilnahme ein, darunter Gerhard Langmaack und Denis Boniver. Bonivers Entwurf wurde am 8. Februar 1958 in wesentlichen Teilen angenommen. In jener Sitzung forderte der damalige Bischof Heinrich Meyer vehement die Entfernung des Fredenhagenaltars (siehe unten), womit er sich auch durchsetzte.
Die Umgestaltung des Innenraums nach Bonivers Entwurf wurde 1958/1959 durchgeführt, dabei wurden wegen des Einbaus einer Fußbodenheizung unter einen neuen Ziegelfußboden die noch vorhandenen Grabplatten aus Gotland-Kalkstein aufgenommen und zur Erhöhung des Chorraums verwendet. Der nördliche Rest des steinernen Lettner-Unterbaus wurde abgebrochen. Der Chorraum wurde durch drei Meter hohe weißgekalkte Mauern vom Chorumgang abgetrennt. An die Stelle des Fredenhagenaltars traten ein schlichter Altarblock aus Muschelkalk und ein vom Gurtbogen herabhängendes Kruzifix von Gerhard Marcks. Am 20. Dezember 1959 fand die Einweihung des neugestalteten Chorraums statt.
Gleichzeitig wurde im Raum zwischen den Türmen eine Schatzkammer für den Paramentenschatz der Danziger Marienkirche eingerichtet, der nach dem Krieg als Leihgabe der EKU nach Lübeck gekommen war. Diese wurde 1993 beseitigt und der Paramentenschatz in das St.-Annen-Museum gebracht. Über der Schatzkammer wurde eine große Orgelempore eingerichtet. Die Orgel selbst konnte erst 1968 eingebaut werden.
Der vergoldete Dachreiter, der 30 Meter über das Hochschiffdach herausragt, wurde 1980 nach alten Zeichnungen und Fotografien neu geschaffen. Das Glockenspiel des Reiters läutete als Lübeck noch eigenständig war, wenn in der Marienkirche der Trauergottesdienst für ein verstorbenes Senatsmitglied stattfand.
Gesamtlänge: 102 m | Firsthöhe des Mittelschiffs: 47,5 m |
Länge ohne Türme: 86 m | Firsthöhe der Seitenschiffe: 27,5 m |
Länge des Mittelschiffs: 70 m | Gewölbehöhe im Mittelschiff: 38,5 m |
Gesamtbreite mit Querhallen: 56,5 m | Gewölbehöhe Seitenschiffe: 20,5 m |
Breite des Langhauses
| Höhe der Türme
|
Breite des Mittelschiffs: 14,5 m | Spitze des Dachreiters: 77 m |
Bebaute Grundfläche: ca. 4400 m2 | Nutzbare Raumfläche: ca. 3300 m2 |
Ausstattung
Die Marienkirche wurde durch Stiftungen des Rates, der Ämter (Gilden) und von Familien und Einzelpersonen reich ausgestattet. Am Ende des Mittelalters besaß sie 38 Altäre und 65 Vikarien.
Von der mittelalterlichen Kirchenausstattung sind zahlreiche Inventarstücke erhalten: Das bronzene Taufbecken wurde 1337 von Hans Apengeter gegossen. Es stand bis 1942 im Westen der Kirche, danach befand es sich in der Mitte des Chorraums. Im Zusammenhang mit umfassenden Sanierungsarbeiten 2023, bei denen auch das Altarretabel zurückversetzt wurde, wurde das Taufbecken wieder im Westen der Kirche aufgestellt. Sein Inhalt von 406 Litern entspricht dem Hamburger bzw. Bremer Bierfass (405 Liter).
Die Darsow-Madonna von 1420 wurde 1942 schwer beschädigt, aus Hunderten von Einzelteilen restauriert und 1989 wieder aufgestellt. Das Sakramentshaus (Tabernakel) an der Nordwand des Chorraums wurde 1479 durch den Rotgießer Klaus Grude mit rund 1000 bronzenen, teilweise vergoldeten Einzelteilen (9,5 m hoch) geschaffen. Der Flügelaltar des Christian Swarte (um 1495) mit einer Mondsichelmadonna, ursprünglich in der Molenkapelle, war ab den 1980er Jahren bis November 2022 hinter dem Hauptaltar aufgestellt.
Vom 1942 zerstörten Lettner sind lediglich ein Bogen und die Steinfiguren erhalten: Elisabeth mit Johannes dem Täufer als Kind, Anna selbdritt, der Erzengel Gabriel und Maria (Verkündigung), St. Johannes und St. Dorothea.
Sandsteinreliefs aus der Werkstatt des Heinrich Brabender im Chorumgang (1515) zeigen Szenen aus der Passionsgeschichte: im Norden Fußwaschung und Letztes Abendmahl, im Süden Christus im Garten Gethsemane und seine Gefangennahme. Im Rahmen des Abendmahl-Reliefs findet sich ein Wahrzeichen Lübecks: eine auch in der Lübschen Sagenwelt bedeutungsvolle, kleine Maus, die an einem Rosenstock nagt (Wer die Maus berührt, soll in seinem Leben wieder nach Lübeck zurückkehren. Andere Interpretationen bedeuten Glück für den Berührenden).
In der Marientidenkapelle stehen Reste des originalen Gestühls und der Antwerpener Altar (siehe unten). In der Bürgermeisterkapelle im südlichen Chorumgang sind Teile des ursprünglichen gotischen Gestühls erhalten.
Eine Holzstatue von Henning von der Heyde (um 1505) stellt St. Johannes dar. Eine Steinstatue mit St. Antonius wurde 1457 vom Ratsherrn Hermann Sundesbeke, Mitglied der Antonius-Brüderschaft, gestiftet. Mit der Beweinung Christi hängt eines der Hauptwerke des Nazareners Friedrich Overbeck in der Gebetskapelle im nördlichen Chorumgang. Ebenfalls in der Kapelle erinnert eine Grabplatte aus Bronze von Bernt Notke an die Familie Hutterock (1505).
Die Chorschranken sind Rekonstruktionen von 1996. 1959, bei der Neueinrichtung, war der Chorraum mit Mauern zum Umgang hin abgeschlossen worden. Diese wurden in den 1990er Jahren wieder abgebrochen. Die Messingstäbe der Chorschranken waren zum großen Teil noch erhalten, während die Holzteile 1942 fast vollständig verbrannt waren. Rahmen und Bekrönung aus Eichenholz wurden nach erhaltenen Resten rekonstruiert. Seit 2003 befindet sich im Chorumgang rechts neben dem Altar die Installation Verletzungen-Verbindungen, vierzehn gebrochene Kreuze von Günther Uecker als Dauerleihgabe.
Antwerpener Retabel
Das Antwerpener Retabel in der Marientidenkapelle wurde 1518 geschaffen. 1522 stiftete es der aus Geldern stammende Kaufmann Johann Bone für die Kapelle. Nach deren Umbau zur Beichtkapelle 1790 wurde der Altar mehrfach in der Kirche umgestellt. Während des Zweiten Weltkriegs stand er in der Briefkapelle und entging so der Zerstörung. Der doppelflügelige Altar zeigt in 26 gemalten und geschnitzten Szenen das Marienleben, im Zentrum der geschnitzten Festtagsseite den Marientod (die kleine zugehörige Gruppe der Himmelfahrt Mariens darüber wurde 1945 gestohlen), darunter ihr Begräbniszug, links die Verkündigung und rechts ihre Grablegung. Die geschnitzten Flügel dieser Wandlung zeigen links oben die Geburt Marias, darunter die Darstellung Jesu im Tempel, und rechts oben eine verkürzte Wurzel Jesse und darunter den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Die gemalte zweite Wandlung (zu sehen in der Fastenzeit) zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Marienleben: in der Mitte die Anbetung der Hirten, die Anbetung der Könige, die Beschneidung Jesu und die Flucht nach Ägypten, flankiert von der Vermählung Joachims und Annas, der Zurückweisung seines Opfers, sein Dankesopfer und seine Beschenkung der Armen beim Verlassen des Tempels. Ist der Altar ganz geschlossen (heutzutage in der Karwoche), ist die Verkündigung des Meisters von 1518 zu sehen.
Vor 1869 wurden die Flügel der Predella, die Legenden der Heiligen Sippe zeigen, abgenommen, zu Tafelbildern zersägt und verkauft. Zwei Teile davon gelangten 1869 aus der Privatsammlung des Lübecker Bürgermeisters Karl Ludwig Roeck in die Sammlung des heutigen St. Annen-Museums. Zwei weitere Teiltafeln von den Außenseiten der Predellenflügel wurden von der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein erworben und befinden sich seit 1988 ebenfalls im St.-Annen-Museum. Von den übrigen Tafeln befinden sich zwei in der Staatsgalerie Stuttgart und zwei in einer Stockholmer Privatsammlung.
- Antwerpener Retabel: geschlossen
- Antwerpener Retabel: 2. Wandlung
- Antwerpener Retabel: ganz geöffnet
Epitaphien
In der Renaissance und im Barock füllte sich der Kirchenraum mehr und mehr mit Epitaphien, so dass man davon sprechen konnte, dass die Kirche zur „Ruhmeshalle des Lübecker Patriziats“ wurde. Die Epitaphien im Hauptschiff, die erst ab 1693 zugelassen waren, mussten aus statischen Gründen aus Holz gefertigt werden, während sie in den Seitenschiffen auch aus Marmor sein konnten. Während von den bis ins 20. Jahrhundert erhaltenen 84 Epitaphien fast alle hölzernen dem Brand nach dem Bombenangriff zum Opfer gefallen sind, haben sich 17 zumeist steinerne an den Wänden der Seitenschiffe erhalten, wenn auch zum Teil mit schweren Beschädigungen. Da es sich im Wesentlichen um barocke Arbeiten handelte, wurden sie in der ersten Phase des Wiederaufbaus vernachlässigt und erst ab 1973 teilweise restauriert. Sie lassen aber noch ahnen, wie reich die Marienkirche einst ausgestattet war.
Das älteste Epitaph, ein noch mittelalterlichen Vorbildern verhaftetes Wappenepitaph, ist jenes des 1594 gestorbenen Bürgermeister Hermann von Dorne. Das mehrfach restaurierte Epitaph des Schonenfahrers und Ratsherrn Johann Füchting († 1637) ist eine niederländische Arbeit des in Amsterdam tätigen Bildhauers Aris Claeszon aus der Übergangszeit von der Spätrenaissance zum Frühbarock. Nach der Phase des überbordenden Knorpelstils, dessen Beispiele alle verbrannt sind, führte Thomas Quellinus einen neuen Epitaphien-Typ in Lübeck ein und schuf Epitaphien im dramatischen Stil des flämischen Hochbarock für den Ratsherrn Hartwich von Stiten gefertigt 1699, den Ratsherrn Adolf Brüning gefertigt 1706, den Bürgermeister Hieronymus von Dorne († 1704) sowie den Bürgermeister Anton Winckler (1707), das als einziges unbeschädigt geblieben ist. Im gleichen Jahr schuf der Lübecker Bildhauer Hans Freese das Epitaph für den 1705 verstorbenen Bürgermeister Gotthard Kerkring, dessen ovales Bildnis von einer geflügelten Todesfigur gehalten wird. Ein guterhaltenes Beispiel für die Epitaphien der nächsten Generation ist das für den 1723 gestorbenen Bürgermeister Peter Hinrich Tesdorpf. In der Grabkapelle der Familie Tesdorpf findet sich die Büste des Bürgermeisters Johann Matthaeus Tesdorpf von Gottfried Schadow, die der Rat ihm 1823 zu seinem Ratsjubiläum überreicht hatte und die 1835 hier aufgestellt wurde. Zu den letzten Epitaphien zählt auch das Grabdenkmal des Bürgermeisters Joachim Peters von Landolin Ohmacht (um 1795).
Fredenhagenaltar
Das Hauptausstattungsstück aus der Barockzeit, der vom Kaufmann Thomas Fredenhagen gestiftete und vom Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus gestaltete 18 Meter hohe Hochaltar aus belgischem Marmor aus Namur und Adneter Rotmarmor (1697) wurde 1942 schwer beschädigt. Nach langer Auseinandersetzung von 1951 bis 1959 fiel auf Betreiben des damaligen Bischofs Heinrich Meyer die Entscheidung, den Altar nicht zu restaurieren, sondern abzutragen und durch einen schlichten Altartisch aus Kalkstein und ein bronzenes Kruzifix von Gerhard Marcks zu ersetzen. Der damalige Lübecker Museumsdirektor urteilte über die kunstgeschichtliche Bedeutung des Altars, er sei das einzige Kunstwerk von europäischem Rang, das die evangelische Kirche in Lübeck nach der Reformation zustande gebracht habe. Einzelne Stücke des Altars sind heute im Chorumgang aufgestellt: Die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, die Marmor-Predella mit einem Relief des Abendmahls sowie die drei bekrönenden Figuren, die Allegorien Glaube und Hoffnung und der auferstandene Christus. Die zum Altar gehörige Büste des Stifters Fredenhagen befindet sich zusammen mit dem Bozzetto und dem ebenfalls zum Altar gehörenden Wappen heute im Lübecker St.-Annen-Museum. Die anderen erhaltenen Reste des Altars sind über dem Gewölbe zwischen den Türmen eingelagert. Im Rückblick meinte Johannes Habich 1995: „Der Verlust dieses Denkmals war der schwerste derartige in Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Die anhaltende Diskussion, ob es möglich und wünschenswert sei, den Altar als ein Hauptwerk barocker Kunst von europäischem Rang wiederherzustellen, führte dazu, dass beim Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des Innenraums ab 2025 der Wiederaufbau des Altars als ein Kriterium ausdrücklich festgeschrieben wurde.
Der Altar wirkte stilbildend und „hat die Altarkunst im Lande wesentlich beeinflusst“. In den folgenden Jahrzehnten bis ca. 1750 schufen norddeutsche Meister wie Hieronymus Hassenberg zahlreiche Altäre, die sich in kleinerem Maßstab am Fredenhagenaltar orientierten. Zwei 1738 beziehungsweise 1743 hergestellte schlichtere, holzgeschnitzte Kopien aus der Hand des Wesselburener Bildschnitzers Albert Hinrich Burmeister (1683–1760) befinden sich in der St. Bartholomäus-Kirche in Wesselburen und, noch einmal deutlich kleiner, in der St.-Secundus-Kirche in Hennstedt.
- Kreuzigungsgruppen-Fragment, aufgestellt im Chorumgang von St. Marien (Zustand 2008)
- Predella
- Büste des Stifters im St. Annen-Museum (2009)
Astronomische Uhr
Die Astronomische Uhr (erbaut 1561–1566) war ein Kleinod der Kunst- und Sakralgeschichte. Sie stand hinter dem Hochaltar im Chorumgang und wurde 1942 vollständig zerstört. Einzig ein Zifferblatt, das bei einer früheren Restaurierung ersetzt worden war, blieb im St.-Annen-Museum erhalten.
Die neue Astronomische Uhr, die an der Ostseite des nördlichen Querschiffes in der Totentanzkapelle aufgestellt wurde, ist das Werk von Paul Behrens, einem Lübecker Uhrmachermeister, der es als Lebenswerk von 1960 bis 1967 plante, dafür Spenden sammelte, es in den Uhrteilen selbst herstellte und es bis an sein Lebensende wartete. Die Fassade ist eine vereinfachte Kopie des Originals. Von komplizierter Mechanik bewegte Kalender- und Planetenscheiben zeigen Tag und Monat, Sonnen- und Mondstand, die Tierkreiszeichen, das Osterdatum und die Goldene Zahl. Um 12 Uhr mittags erklingt das Glockenspiel und der Lauf der Figuren vor dem segnenden Christus (ursprünglich Kurfürsten, seit dem Neuaufbau nach dem Krieg acht Vertreter der Völker der Erde) setzt sich in Gang.
Glasmalerei
Alle Fenster und damit auch alle Glasmalereien wurden 1942 bis auf Reste zerstört. Dieses Schicksal traf auch die im 19. Jahrhundert beim Abbruch der Kirche des Burgklosters geretteten und später von Carl Julius Milde in St. Marien eingebauten Fenster der Burgkirche. Fenster für die Kirche schuf Alexander Linnemann aus Frankfurt am Main. Beim Wiederaufbau wurden einfache Rautenfenster in Bleiglas eingebaut, mit sparsamer Dekoration, die in der Regel die Wappen der Spender zeigt. Einige Fenster wurden künstlerisch gestaltet:
- Die Fenster in der Marientidenkapelle zeigen neben den Wappen der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck den Text der Lübeck-Kantate von Dietrich Buxtehude: Schwinget euch himmelan (BuxWV 96).
- Das monumentale, 270 cm × 980 cm große Westfenster Weltenrichter/St. Michael/Das jüngste Gericht wurde 1963 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet.
- Im Fenster der Gedenkkapelle im Südturm, in der die zerstörten Glocken liegen, erinnern Wappen von Städten, Ländern, preußischen Provinzen und historischen Siedlungsgebieten an die deutschen Ostgebiete
- Die beiden Fenster in der Totentanzkapelle, 1952–1955 von Alfred Mahlau entworfen und 1956–1957 in den Lübecker Glaswerkstätten Berkentien entstanden, nehmen die Motive und Gestalten des dort 1942 verbrannten Lübecker Totentanzes auf. Sie ersetzen das erst 1913 von Kaiser Wilhelm II. anlässlich seines Besuches in Lübeck gestiftete und am 5. Juni 1914 vom Senat unter seinen Schutz gestellte Kaiserfenster. Es war von dem Münchener Hofglasmaler Karl de Bouché gefertigt worden und zeigte in historistischem Stil die Bestätigung der Privilegien der Stadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa.
- 1913 gestiftet vom Kaiser
- Fenster im Südturm
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- Die Briefkapelle bekam 1981/1982 von Johannes Schreiter gestaltete Fenster. Ihr zerrissenes Rautenmuster lässt an die Zerstörung der Kirche, aber auch an die zerrissenen Netze (Lk 5,6 EU) der Jünger Jesu denken.
- Im Dezember 2002 kam nach einem Entwurf von Markus Lüpertz das Tympanonfenster über dem Nordportal der Totentanzkapelle hinzu. Dieses Fenster, wie auch die Fenster in der Briefkapelle von Johannes Schreiter, wurden in der Glaskunstwerkstatt Derix (Taunusstein) hergestellt und montiert.
Fresken in der Marienkirche – Lothar Malskat
Nach dem Brand 1942 kam unter dem durch die Hitze weggesprungenen Putz die mittelalterliche Ausmalung der Marienkirche an vielen Stellen zum Vorschein und wurde teilweise noch während des Krieges durch Fotos dokumentiert.
Im Jahre 1948 wurde Dietrich Fey mit der Restaurierung der gotischen Fresken beauftragt. Als seinen Assistenten stellte er den Lübecker Maler Lothar Malskat ein, dessen Arbeit bald zum größten Kunstfälscherskandal nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte. Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren, ließ Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf „ergänzen“. 1951 kritisierte eine Sachverständigenkommission seine Arbeit als unsachgemäß, aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klärung.
Die in Rot, Grün und Ocker gehaltene Verkündigungsszene mit einem Engel zwischen zwei Pilgern an der Langhauswand, die zum Motiv für Postkarten und zur Vorlage für die beiden Briefmarken der Wohltätigkeits-Gedenkausgabe 700 Jahre Marienkirche Lübeck von 1951 in einer Auflage von vier Millionen wurde, ist nicht, wie oft zu lesen, eine Erfindung Malskats, sondern eine echte Malerei des 14. Jahrhunderts, was durch Fotos von 1944 dokumentiert ist.
In die Literatur eingegangen ist Lothar Malskat durch den Roman Die Rättin von Günter Grass, in dem er eine wichtige Rolle spielt.
Carillon
Das Glockenspiel im Südturm besteht aus 37 Glocken (drei Oktaven). 28 kamen aus der Danziger Katharinenkirche. Sie wurden 1908 bei Schilling in Apolda gegossen, kamen im Zweiten Weltkrieg auf den Hamburger Glockenfriedhof und wurden 1953/1954 hier eingebaut. Dafür wurden auch 8 Glocken, die verloren gegangen waren, neu gegossen, jedoch noch nicht die größte Glocke, der Bordun (c’). Eine Spende des Lübecker Unternehmers Dieter Bruhn machte es 2019 möglich, diese Glocke zu ergänzen. Zugleich wurden 14 Glocken in der Glocken- und Kunstgießerei Rincker nachgestimmt; sechs mussten neu gegossen werden.
Zu jeder halben und vollen Stunde erklingen nach dem Kirchenjahr wechselnde Choral-Melodien. Früher wurde das Glockenspiel durch eine komplizierte elektromechanische Walzenmechanik gesteuert; seit einer Renovierung 2008 ist es computergesteuert. Zu Ostern und Weihnachten spielt der Organist um 12 Uhr mittags das Glockenspiel von Hand.
Geläut
Im Nordturm der Lübecker Marienkirche befindet sich eines der größten Glockengeläute Norddeutschlands mit zwölf läutbaren Glocken und einem Gesamtgewicht von rund 26,7 Tonnen.
Das historische Geläut der Marienkirche bestand aus elf Glocken und hing im Südturm in einer Glockenstube in rund 55 m Höhe. Hinzu kamen sieben Uhrschlag-Glocken im Dachreiter, gegossen 1508–1510 von Hinrik van Campen.
Das Gesamtgeläute hatte zuletzt die Disposition fis0, gis0, a0, f1, b1, h1, d2, dis2, d3, f4. Im Ersten Weltkrieg mussten bereits einige dieser Glocken abgegeben werden. Es wurde schließlich im Zweiten Weltkrieg zerstört, als die Marienkirche nach dem Luftangriff auf Lübeck am 29. März 1942 ausbrannte. Bei Temperaturen von ca. 1000 °C schmolzen die sieben noch im Turm hängenden Glocken und stürzten herab. Vorher sollen sie in dem durch das Feuer verursachten Luftzug noch einmal angeschlagen haben. Die Trümmer der größten Glocke, der Pulsglocke des Lübecker Ratsgießers Albert Benningk von 1669 (7.134 kg, Durchmesser 2260 mm, Schlagton fis0), und der drittgrößten Glocke von 1508, der Sonntagsglocke von Hinrik van Campen (2.875 kg, Durchmesser 1710 mm, Schlagton a0) blieben als Mahnmal in der ehemaligen Schinkel-Kapelle unter dem Südturm erhalten. Die 1650 vom Ratsgießer Anton Wiese gegossene Rats- und Kinderglocke, die zu den Andachten vor den Ratssitzungen und bei Kindstaufen geläutet wurde, war 1912 an die Heilanstalt Strecknitz abgegeben worden und überstand daher als einzige der historischen Glocken den Zweiten Weltkrieg. Sie hängt noch heute im Turm des jetzigen Universitätsklinikums.
Seit der Wiederherstellung der Marienkirche nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich das Geläut im Nordturm. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen zunächst drei Barockglocken aus Danziger Kirchen (Gratia Dei und Dominicalis aus St. Johannis und Osanna aus St. Marien) vom Glockenlager in Hamburg als Notgeläut auf den Nordturm. Die dort vor 1945 gesammelten Bronzeglocken aus Norddeutschland sollten ursprünglich noch für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen werden.
1951 stiftete die Bundesregierung unter Konrad Adenauer zur 700-Jahr-Feier der Marienkirche die neue Pulsglocke (Schlagton ges0, enharmonisch verwechselt fis0). Sie wurde aus dem Material der fünf am Palmsonntag 1942 zerstörten Glocken von Friedrich Wilhelm Schilling 1951 in Heidelberg gegossen. Die nunmehr vier Glocken wurden in einem Stahlglockenstuhl an stark gekröpften Jochen gehängt. An Samstagen um 20 Uhr und an Sonntagen um 10 Uhr erklang das Hauptgeläut c1, d1 und f1, zu besonderen Anlässen wurde die Pulsglocke mitgeläutet.
Dieses noch unvollständige und wenig festliche Geläut wurde 1985 um drei Glocken in der Disposition as0, b0 und es1 ergänzt, die in der Glockengießerei Bachert in Bad Friedrichshall-Kochendorf gegossen wurden. Ihre Inschriften nehmen in besonderer Weise Bezug auf Frieden und Versöhnung, weshalb sie auch „Friedensglocken“ genannt werden.
Im Jahre 2005 wurde die gesamte Glockenstube des Nordturms in rund 55 m Höhe saniert. Dabei wurde der Stahlglockenstuhl der Wiederaufbauzeit durch einen hölzernen Glockenstuhl ersetzt. Statt der stark gekröpften Joche, die den Klang zurücknahmen, wurden nun gerade Joche verwendet, die eine bessere Klangentfaltung ermöglichen.
2018 ermöglichte eine Spende des ehemaligen langjährigen Vorsitzenden des Marienbauvereins, Hans-Heinrich Otte, den Guss von zwei weiteren Glocken in der Glocken- und Kunstgießerei Rincker im hessischen Sinn. Diese wurden am Palmsonntag 2019 eingeweiht.
Ottes Sohn stiftete schließlich drei weitere Glocken, Schöpfung, Gerechtigkeit und Hoffnung, die Anfang 2023 ebenfalls bei Rincker gegossen wurden. Die historischen Danziger Glocken, die im Vollgeläut zu Disharmonien führen, werden seitdem nur noch gesondert geläutet.
Von den zwölf Glocken der Marienkirche erklingen je nach liturgischer Bedeutung des Anlasses Motive in unterschiedlichen Kombinationen. Grundsätzlich werden mehr und tiefere Glocken eingesetzt, je höher das Fest und wichtiger der Anlass ist. Zum Beten erklingt morgens (8 Uhr), mittags (12 Uhr) und abends (18 Uhr) jeweils eine einzelne Glocke. An Sonn- und Feiertagen tritt das für den jeweiligen Hauptgottesdienst verwendete Geläut an die Stelle des regulären Betläutens; es läutet zudem am Vorabend um 20 Uhr den Sonn- oder Feiertag ein. Die Festgeläute mit mindestens sieben Glocken verkünden nur hohe Feste und Anlässe. Das Große Festgeläut mit zehn Glocken erklingt nur zum Osterfest, Pfingstfest, Weihnachtsfest, zum Jahreswechsel um Mitternacht sowie zur Einführung von neuen Pröpsten oder Pröpstinnen und Pastoren oder Pastorinnen.
Nr. | Name der Glocke | Gießerei mit Ort | Gussjahr | Masse (kg) | Durchmesser (mm) | Ton (Nominal) |
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1 | Pulsglocke | Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg | 1951 | 5.817 | 2.100 | ges0 +8 |
2 | Bet- und Sonntagsglocke | Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall | 1985 | 4.668 | 1.930 | as0 +10 |
3 | Abendglocke (Friedensglocke) | 2.994 | 1.710 | b0 +9 | ||
4 | Schöpfung | Glocken- und Kunstgießerei Rincker, Sinn (Hessen) | 2023 | 2.353 | 1.580 | ces1 +10 |
5 | Gerechtigkeit | 2023 | 1.824 | 1.440 | des1+10 | |
6 | Versöhnung | Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall | 1985 | 1.516 | 1.320 | es1 +10 |
7 | Hoffnung | Glocken- und Kunstgießerei Rincker, Sinn (Hessen) | 2023 | 754 | 1.070 | ges1 +10 |
8 | Ratsglocke | 2018 | 592 | 974 | as1 +10 | |
9 | Gastfreundschaft | 2018 | 452 | 879 | b1 +9 | |
10 | Gratia Dei | Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig (aus St. Johann) | 1740 | 3.000 | 1.650 | c1 +5 |
11 | Osanna (urspr. Dominicalis) | Benjamin Wittwerck, Danzig (aus St. Marien) | 1719 | 1.880 | 1.440 | d1 +6 |
12 | Dominicalis | Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig (aus St. Johann) | 1735 | 880 | 1.110 | f1 +11 |
Marienkirchhof
Der südlich der Kirche gelegene Marienkirchhof vermittelt durch seine Abschlüsse, die Nordfassade des Lübecker Rathauses, das Kanzleigebäude sowie das Marienwerkhaus den Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes. Lübsche Sagen umweben kaum auffindbare Details skulptureller Gestaltung an der Fassade; ein großer Granitquader rechts neben dem Eingang wurde nicht etwa von der Kirchenbauhütte dort zwischengelagert oder vergessen, sondern soll von des Teufels Hand dort hingekommen sein. Der Sage nach soll der Teufel an der Errichtung der Marienkirche beteiligt gewesen sein, in dem Glauben, dass es sich um den Bau eines Wirtshauses handele. An diese Geschichte erinnert eine von Rolf Goerler geschaffene Teufelsfigur im Marienkirchhof. Im Westen und Norden der Kirche zeigt sich der Kirchhof als freier Platz, die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde abgeräumt. Allein an der Ecke Schüsselbuden zur Mengstraße erinnern die Fundamentsteine an die Kapelle Maria am Stegel (1415), die vor dem Zweiten Weltkrieg bereits als Buchhandlung genutzt wurde. Gegen ihren Wiederaufbau nach dem Krieg wurde Ende der 50er Jahre entschieden und das noch stehende Außenmauerwerk der Ruine abgetragen.
An der Mengstraße gegenüber dem Kirchhof liegt als dreiteiliger Baukörper mit Fassaden des 18. Jahrhunderts das Pastorat, die Wehde, nach der auch der dahinter liegende Blockbinnenhof Wehdehof benannt ist.
Das von dem Bildhauer Hermann Joachim Pagels 1929 für die Kirchengemeinde geschaffene Ehrenmal an deren Gefallene besteht aus schwedischem Granit aus Karlshamn. Es stand ursprünglich vor dem Fenster der Bürgermeisterkapelle. In ihr wurden 1920 öffentlich die Ergebnisse für dessen Ausschreibung ausgestellt.
Der heute an jener Stelle befindliche Teufelsstein befand sich zu jener Zeit am Fuße des Südturmes.
Auf der Stirnseite des Sankt Marien-Ehrenmals steht als Hauptinschrift:
ihren Toten
1914 19181939 1945
an den oberen Rändern stehen Textpassagen
links Gott unsere Zuversicht BWV 197 | Stirnseite Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe (1 Kor 13,13 LUT) | rechts Herr mach uns frei Altniederländisches Dankgebet |
Pastoren
Die Marienkirche war seit der Reformation die Predigtstätte des leitenden lutherischen Geistlichen der Stadt, bis 1796 des Superintendenten. Danach wechselte der jeweilige Senior; drei von ihnen waren Pastoren an St. Marien. 1934 bis 1973 war St. Marien Bischofskirche des Bischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck. Seit der Bildung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche war St. Marien Predigtstelle des jeweiligen Propsten des Kirchenkreises Lübeck. In der 2012 gebildeten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist St. Marien Predigtstelle der Pröpstin für den Bereich Lübeck des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.
- 1532–1548: Hermann Bonnus
- 1553–1567: Valentin Curtius
- 1575–1600: Andreas Pouchenius der Ältere
- 1613–1622: Georg Stampelius
- 1624–1643: Nikolaus Hunnius
- 1646–1671: Meno Hanneken
- 1675–1683: Samuel Pomarius
- 1689–1698: August Pfeiffer
- 1702–1728: Georg Heinrich Götze
- 1730–1767: Johann Gottlob Carpzov
- 1771–1774: Johann Andreas Cramer
- 1779–1796: Johann Adolph Schinmeier
- 1892–1909: Leopold Friedrich Ranke
- 1914–1919: Johannes Becker
- 1919–1933: Johannes Evers
- 1934–1945: Erwin Balzer, Bischof
- 1948–1955: Johannes Pautke, Bischof
- 1956–1972: Heinrich Meyer, Bischof
- 1972–1977: Karlheinz Stoll, Senior
- 1979–2001: Niels Hasselmann, Propst
- 2001–2008: Ralf Meister, Propst
- Seit 2008: , Pröpstin
Weitere bekannte Pastoren der Marienkirche waren
- 1568–1588: Joachim Dobbin (1534–1614), Prediger, anschließend Pastor am Dom
- 1588–1622: Johann Stolterfoht (1555–1622), Prediger ab 1588, Hauptpastor ab 1598
- 1614–1648: Michael Siricius, Prediger ab 1614, Hauptpastor ab 1625
- 1619–1626: Gerhard Winter
- 1626–1668: Jacob Stolterfoht, Prediger ab 1626, Hauptpastor ab 1649
- 1667–1706: Balthasar Gerhard Hanneken (Geistlicher, 1641), Prediger ab 1667, Hauptpastor ab 1701
- 1684–1743: Jacob von Melle, Prediger ab 1684, Hauptpastor ab 1706, Universalgelehrter
- 1743–1750: Christoph Anton Erasmi, Prediger
- 1751–1759: Johann Hermann Becker, Hauptpastor
- 1759–1799: Johann Hermann Harmsen (1733–1799), 1759 Prediger, 1765 Diaconus, 1775 Archidiaconus, 1795 Hauptpastor
- 1829–1867: Johann Funk, Hauptpastor
- 1832–1884: Peter Hermann Münzenberger
- 1880–1914: Christian Marth, 1880 dritter Diaconus, 1909 Hauptpastor
- 1966–1979: Hans-Joachim Thilo
Einmal folgten drei Generationen aufeinander:
- 1713–1750: Bernhard Heinrich von der Hude (1681–1750), Prediger ab 1713, Hauptpastor ab 1743
- 1757–1795: Bernhard Heinrich von der Hude (1731–1795), Prediger ab 1757, Hauptpastor ab 1775, Senior ab 1788
- 1794–1828: Bernhard Heinrich von der Hude (1765–1828), 1794 Prediger und Spezialkollege seines Vaters, ab 1800 Hauptpastor
Musik an St. Marien
Schon im Mittelalter gab es in der Marienkirche eine reiche Kirchenmusik. So gehörte zur Ausstattung der Marientidenkapelle ein eigener Sängerchor. Nach der Reformation durch die Kirchenordnung Johannes Bugenhagens übernahm der Chor des Katharineums die Aufgabe der gesanglichen Ausgestaltung der Gottesdienste. Die Schule erhielt dafür die Erträge der Stiftung der Kapelle. Bis 1802 war der Kantor zugleich Lehrer der Schule und für den Chor- und Gemeindegesang verantwortlich. Der Organist hingegen, der als Werkmeister auch Verwaltungsaufgaben in der Kirchenrechnungsführung und der Bauunterhaltung zu übernehmen hatte, war für die Orgel- und Instrumentalmusik verantwortlich.
Im 16. und 17. Jahrhundert legten die Kantoren der Marienkirche eine gut 2.000 Werke umfassende Chorbibliothek an. Ihre 69 Sätze gedruckter Stimmbücher sowie ein Satz handschriftlicher Stimmen blieben bis 1814 in der Kirche und wurden dann als diplomatische Geste Lübecks vor dem Wiener Kongress der neugegründeten Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gestiftet, wo sie sich noch heute befinden. Die Bibliothek wurde durch Kerala J. Snyder katalogisiert; der Katalog ist online zugänglich.
Hauptorgel
St. Marien verfügte bereits im 14. Jahrhundert über eine Orgel, da 1377 die Amtsbezeichnung „Organist“ in einem Testament bezeugt ist. 1516–1518 entstand mit einem finanziellen Aufwand von 10.500 Mark lübisch die unter dem Werkmeister erbaute erste Große Orgel an der Westwand als Ersatz für die Große Orgel aus dem Jahr 1396. Sie hatte 32 Register, die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilten. Diese Orgel, „mit größter Wahrscheinlichkeit die erste und einzige gotische Orgelfassade mit einem Zweiunddreißigfuß-Prinzipal (tiefste Pfeife rund 11 Meter lang) in der damaligen abendländischen Welt“, wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut. (Belegt ist, dass die etwa 1357 begonnene gotische Orgel des Halberstädter Domes spätestens 1495 einen Praestant 32′ besaß.) Unter anderem reparierte oder ergänzte der Marienorganist und Orgelbaumeister Barthold Hering († 1555) dieses Werk. Jacob Scherer fügte 1560/1561 ein Brustwerk auf einem dritten Manual hinzu. Von 1637 bis 1641 führte Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch, daher diente sie ihm maßgeblich als Vorbild der Orgel der St.-Marien-Kirche in Stralsund. Otto Diedrich Richborn ergänzte 1704 drei Register. Konrad Bünting tauschte 1733 vier Register aus, änderte die Anordnung der Manuale und baute Manualkoppeln ein. Sein Sohn Christoph Julius Bünting erweiterte die Orgel 1758 um ein kleines Schwellwerk mit drei Stimmen, dessen Traktur vom Manual des Brustwerks anspielbar war.
Disposition der großen Orgel der Marienkirche zur Zeit Buxtehudes (Rekonstruktion nach Hans Klotz):
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2 Tremulanten, 2 Trommeln, Zimbelsterne.
Anfang des 19. Jahrhunderts war die Orgel auf drei Manuale und Pedal, 57 Register und 4.684 klingende Pfeifen angewachsen. 1851 entstand eine neue Orgel, erbaut von Johann Friedrich Schulze im Geist der Zeit, mit vier Manualen, Pedal und 80 Stimmen hinter dem spätgotischen Prospekt von Benedikt Dreyer, der von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde.
Anstelle dieser 1942 beim Bombenangriff verbrannten Großen Orgel wurde 1968 die nach Registerzahl zu dieser Zeit (nach der Orgel der Dreifaltigkeitskathedrale Liepāja) zweitgrößte Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn geschaffen. Sie besaß auf fünf Manualen und Pedal 100 Register mit 8.512 Pfeifen; die längste mass elf Meter, die kleinste hatte etwa die Größe eines Bleistiftes, wobei die klingende Länge nur wenige Millimeter beträgt. Die Registertraktur arbeitete elektrisch und verfügte über Freikombinationen; das Registertableau war doppelt angelegt.
Zunehmend auftretende klangliche und konstruktive Mängel an der Hauptorgel wurden von Hans-Martin Petersen, dem Orgelsachverständigen der Nordkirche, in einem Gutachten aus dem Jahr 2010 bestätigt. Am 9. und 10. Mai 2014 fand ein Internationales Orgelsymposium zur Zukunft der Orgeln an St. Marien statt, das auch die Totentanzorgel einbezog, die von Schimmel befallen war. Ende 2014 erfolgte durch den Kirchengemeinderat eine Ausschreibung für eine neue Hauptorgel im Westwerk. Das neue Instrument soll zum einen der Musiktradition des 16. und 17. Jahrhunderts Rechnung tragen, zum anderen symphonische-romantische und moderne Orgelmusik ermöglichen. Nach einer Entscheidung des Kirchengemeinderates im November 2016 wurde nun auf der Grundlage des Entwurfes der Orgelbaufirmen Johannes Klais (Bonn) und Manufacture d’Orgues Thomas (Ster-Francorchamps, Belgien) das Instrument weiter geplant. Die Kooperation mit einer weiteren Firma ist angedacht. Das zukünftige Instrument soll eine Doppelorgel mit zwei Spieltischen für einen barocken Teil (dreimanualig) und einen symphonischen Teil (fünfmanualig) werden.
Im Jahr 2017 hatte sich eine Initiative gegründet, die den Abriss der Kemper-Orgel verhindern wollte und sich für eine umfassende Renovierung und Pflege des Instrumentes einsetzte. Auch ein Gutachten des Orgelbauers Eberhard Lüdtke hielt die Orgel in ihrer Grundsubstanz eindeutig für erhaltenswürdig. Nach weiteren fachlichen Beurteilungen wurde jedoch schließlich entschieden, die Kemper-Orgel im Zuge der bis etwa 2030 andauernden Sanierungsarbeiten im Innenraum der Kirche abzubauen und zu ersetzen.
Der Abbau begann im Februar 2025 mit dem Aufbau des Gerüstes; die Orgel soll bis Juni 2025 durch das Unternehmen Andreas Ladach in Wuppertal in seine Einzelteile zerlegt, abtransportiert und „wertvolle Teile an anderer Stelle wieder verwendet“ werden.
Die Kemper-Orgel von 1968 wies folgende Disposition auf:
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- Koppeln:
- Nebenregister: Glockenspiel (Hauptwerk) mit Superoktavkoppeln im Pedal
- Spielhilfen: zweifache Handregistratur, sechs freie Kombinationen, Crescendowalze
- Anmerkungen:
- Schwellbar.
Totentanzorgel (Chororgel)
Älter als die Große Orgel war die Totentanzorgel. Sie wurde 1477 an der Ostseite des nördlichen Querschiffes, der wegen des dort angebrachten Totentanzes sogenannten Totentanzkapelle, errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen. Nach der Reformation wurde sie für Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt. 1549 und 1558 erweiterte Jacob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Rückpositiv, und 1621 erhielt sie ein Brustwerk. Auch an diesem Instrument nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor (1653–1655). Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgeführt. Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung, zusammen mit der Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lübecker Jakobikirche, das Interesse der Fachwelt; sie wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel, den Zustand des 16./17. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Disposition wurde auf die des 17. Jahrhunderts zurückgeführt. Auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942.
1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt, allerdings nun im nördlichen Chorumgang, zum Hochchor hin ausgerichtet. Ihren ursprünglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein. Diese Nachkriegsorgel, stark reparaturanfällig, wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue , erbaut von der Firma Führer in Wilhelmshaven. Sie verfügt bei mechanischer Spieltraktur auf vier Manualen und Pedal über insgesamt 56 Register mit ca. 5.000 Pfeifen. Diese Orgel ist insbesondere geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung älterer Orgelmusik bis Bach.
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- Koppeln: II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P, III/P
- Spielhilfen: 32-fache Setzerkombinationen
Als besondere Tradition an St. Marien wird im Jahresschlussgottesdienst an Silvester der Choral Nun danket alle Gott mit beiden Orgeln, Pauken und einem Blechbläserensemble begleitet.
Weitere Instrumente
Auch auf dem Lettner befand sich seit 1664 ein Orgelpositiv als Continuo-Instrument des dort aufgestellten Chores – die dritte Orgel in der Kirche. Der damalige Kantor Samuel Franck sorgte dafür, dass die Vorsteher der Kirche „zu behueff der jetzigen ahrt der Music“ ein Orgelpositiv mit fünf Stimmen, darunter Quinte, Oktave und Dulzian 16’ anschafften. Weil damals in Lübeck kein Orgelbauer vorhanden war (Friedrich Stellwagen war 1659 gestorben), wurde das Positiv beim Orgelbauer Michel Berigel in Lüneburg in Auftrag gegeben. Dieses Instrument versah bis 1854 seinen Dienst. 1854 wurde hier das beim Umbau der Großen Orgel entfernte Brustwerk (1560/61 erbaut von Jacob Scherer) eingebaut. Diese Lettner-Orgel verfügte über ein Manual und sieben Register und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges, pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt. Auch diese Orgel verbrannte 1942.
In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreußen. Die Briefkapellenorgel, ein einmanualiges Werk mit acht Stimmen in Bass- und Diskantteilung, wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Dönhoffstädt bei Rastenburg. Von dort erwarb sie der Lübecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933. Nach einigen Jahren als Begleitinstrument für kirchenmusikalische Aufführungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft sie zunächst als Übergangsinstrument in die Briefkapelle, die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder für Gottesdienste hergerichtet wurde. Heute dient die Barockorgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste, die in der Zeit von Januar bis März in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden.
Briefkapellenorgel | ||
1. | Gedackt B/D | 8′ |
2. | Prinzipal B/D | 4′ |
3. | Flöte B/D | 4′ |
4. | Quinte B/D | 2 2⁄3′ |
5. | Oktav B/D | 2′ |
6. | Terz B | 1 3⁄5′ |
7. | Oktav D | 1′ |
8. | Trechterregal B/D | 8′ |
9. | Mixtur III B/D | |
Zimbelstern | ||
Tremulant |
Organisten
Vor allem zwei Organisten im 17. Jahrhundert prägten die Musiktradition an St. Marien: Franz Tunder von 1642 bis zu seinem Tode 1667, und sein Nachfolger und Schwiegersohn Dietrich Buxtehude von 1668 bis 1707. Beide waren exponierte Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und traten sowohl als Organisten als auch als Komponisten hervor. 1705 kam Johann Sebastian Bach nach Lübeck, um Buxtehude zu „behorchen“ und schon 1703 waren Georg Friedrich Händel und Johann Mattheson bei Buxtehude zu Gast. Seither gilt die Stelle des Organisten an St. Marien als eine der herausragenden Organistenstellen in Deutschland überhaupt.
Mit den Lübecker Abendmusiken führten Tunder und Buxtehude als erste überhaupt vom Gottesdienst losgelöste Kirchenkonzerte ein. Buxtehude entwickelte dazu eine feste Form als Folge von fünf Konzerten an den letzten beiden Sonntagen der Trinitatis-Zeit sowie am 2. bis 4. Adventssonntag. Die sehr erfolgreiche Reihe wurde von Buxtehudes Nachfolgern Johann Christian Schieferdecker (1679–1732), Johann Paul Kunzen (1696–1757), dessen Sohn Adolf Karl Kunzen (1720–1781) und Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw (1745–1833) weitergeführt. Sie alle komponierten für die Abendmusiken eine Reihe biblischer Oratorien, darunter Israels Abgötterey in der Wüsten (1758), Absalon (1761) und Goliath (1762) von Adolf Kunzen und Die Rettung des Kindes Mose und Der geborne Weltheiland (1788), Tod, Auferstehung und Gericht (1790) sowie Davids Klage am Hermon nach dem 42ten Psalm (1793) von Königslöw.
Um 1810 fand diese Tradition zunächst ein Ende. Der Geschmack in Musik und Kirche hatte sich gewandelt, und äußere Umstände (Besatzung durch napoleonische Truppen in der Franzosenzeit und die daraus in Lübeck bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts fortdauernde Finanznot) machten die Durchführung solch aufwendiger Konzerte unmöglich.
Im frühen 20. Jahrhundert war es der Marienorganist Walter Kraft (1905–1977), der die Tradition der Abendmusiken wiederbelebte, zunächst mit einem Abend Bachscher Orgelmusik (1926), dann jährlich mit gemischten Chor- und Orgelprogrammen. 1954 schuf Kraft den Lübecker Totentanz als eine neue Abendmusik.
Auch Ernst-Erich Stender (Marienorganist als Nachfolger Krafts von 1973 bis 2009) führte die Tradition der Abendmusiken als Orgelkonzerte bei Kerzenschein in den Sommermonaten weiter. Zu seinem Nachfolger wurde Anfang 2009 der Kreuzorganist Holger Gehring berufen. Er sollte hier seinen Dienst zum 1. Mai 2009 antreten. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Kirchenvorstand der Kreuzkirche nahm Gehring jedoch die bereits erfolgte Kündigung zurück und entschied sich, in Dresden zu bleiben. Stattdessen wurde Johannes Unger aus Leipzig als neuer Marienorganist berufen. Nach Veränderungen in den Innenstadtgemeinden ist er seit 2022 in Lübeck leitender Marien- und Domorganist.
Organisten
- um 1516–1555
- 1555–1572: David Ebel
- 1572–1578:
- 1578–1611:
- 1612–1616: Hermann Ebel
- 1616–1640: Peter Hasse
- 1642–1667: Franz Tunder
- 1668–1707: Dieterich Buxtehude
- 1707–1732: Johann Christian Schieferdecker
- 1733–1757: Johann Paul Kunzen
- 1757–1781: Adolf Karl Kunzen
- 1781–1833: Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw
- 1834–1844: Gottfried Herrmann
- 1845–1886: Hermann Jimmerthal
- 1887–1929: Karl Lichtwark
- 1929–1973: Walter Kraft
- 1973–2009: Ernst-Erich Stender
- seit 2009: Johannes Unger
Kantoren
- –1679 Samuel Franck
- 1679–1706 Johann Jacob Pagendarm
- 1706–1736 Heinrich Sivers
- 1737–1755 Caspar Ruetz
- 1756–1801 Johann Hermann Schnobel
--- Von 1801 bis 1970 waren die Organisten zugleich Kantoren.
- 1970–1999 Hans-Jürgen Wille
- 1999–2016 Michael D. Müller
- 2016–2022 Karl Hänsel
- 2023 Martin Meyer
- 2023–2024 Karl Hänsel (kommissarisch)
- seit 2024 Merle Hillmer
Lübecker Knabenkantorei an St. Marien
Seit 1970 gibt es an der Marienkirche mit der Lübecker Knabenkantorei an St. Marien (1948 gegründet als Lübecker Kantorei) einen Knabenchor, der regelmäßig in den Sonn- und Feiertagsgottesdiensten singt. Deren Chorleiter ist zugleich Kantor an St. Marien. Die Aufführung von Bachs Johannes-Passion am Karfreitag, früher im gottesdienstlichen Rahmen, heute als Kirchenkonzert, ist zu einer Lübecker Tradition geworden, ebenso das jährliche Weihnachtssingen.
Lübecker Marienkirche heute
Seit der Einführung der reformatorischen Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen durch den Rat der Stadt 1531 ist die Marienkirche evangelisch. Die Gemeinde gehört heute zur Propstei Lübeck im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Gottesdienste und alltägliche Andachten beginnen jeweils um 12 Uhr. Montags bis sonnabends in der Sommersaison sowie im Advent bietet eine Kurzandacht (Wort zum Alltag) mit Orgelmusik um 12 Uhr (nach dem Figurenumlauf der Astronomischen Uhr) Gelegenheit zur Besinnung.
Wer die Lübecker Marienkirche besichtigen will, musste seit 2010 zwei Euro Eintritt zahlen; 2022 beträgt dieses Marientaler genannte Entgelt, das für Pflege und die Erhaltung der Kirche und ihrer Kunstschätze verwendet wird, vier Euro; für persönliches Gebet und Andacht sowie für den Besuch von öffentlichen Andachten und Gottesdiensten wird keine Gebühr erhoben.
Literatur
Allgemeines
- Hans Joachim Kunst: Die Marienkirche in Lübeck: Die Präsenz bischöflicher Architekturformen in der Bürgerkirche (= Werners Kunstgeschichte. 2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1986, ISBN 3-88462-502-0.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. Deutscher Kunstverlag, München 1983, ISBN 3-422-00747-4.
- Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906 (archive.org).
- Johann Aegidus Ludwig Funk; Die Merkwürdigkeiten der Marien-Kirche in Lübeck. Lübeck 1823 (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10026179-4 Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek).
- St.-Marien-Jahrbuch (= Jahrbücher des St.-Marien-Bauvereins). Lübeck. Erscheint unregelmäßig (Zeitschrift).
Überblicksdarstellungen in Handbüchern
- Lutz Wilde, Margrit Christensen: Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 5.1: Hansestadt Lübeck, Altstadt. Wachholtz, Kiel/Hamburg 2017 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), S. 588–598.
- Uwe Albrecht, Ulrike Nürnberger, Jan Friedrich Richter, Jörg Rosenfeld, Christiane Saumweber: Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Werke im Stadtgebiet. Ludwig, Kiel 2012, ISBN 978-3-933598-76-9.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Band Hamburg/Schleswig-Holstein. Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-03120-3, S. 487–502.
- Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 1969, S. 56–63.
Einzelthemen
- Uwe Albrecht: Auf den Spuren eines verlorenen Denkmalensembles. Die spätgotische Chorausstattung der Lübecker Marienkirche. In: Anna Moraht-Fromm (Hrsg.): Kunst und Liturgie. Choranlagen des Spätmittelalters – ihre Architektur, Ausstattung und Nutzung. Jan Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-3421-0, S. 113–139.
- Heike Barth: Der Fredenhagen-Altar des Thomas Quellinus in der Marienkirche zu Lübeck. Magisterarbeit. Marburg 1996.
- Sandra Braun: Das Antwerpener Retabel von 1518 in der Marienkirche zu Lübeck. Beobachtungen zu einem Antwerpener Importstück im westlichen Ostseeraum. In: Jiří Fajt, Markus Hörsch (Hrsg.): Niederländische Kunstexporte nach Nord- und Ostmitteleuropa vom 14. bis 16. Jahrhundert. Forschungen zu ihren Anfängen, zur Rolle höfischer Auftraggeber, der Künstler und ihrer Werkstattbetriebe (= Studia Jagellonica Lipsiensia. Band 15). Jan Thorbecke, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-7995-8415-9, S. 133–161.
- Sandra Braun: Beobachtungen zum Wandel in der Raumgestaltung und Bildertopographie der Marienkirche zu Lübeck zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Eine Studie zur Stiftungstätigkeit und Repräsentation der Fernhandelskaufleute im Kirchenraum. In: Oliver Auge (Hrsg.): Hansegeschichte als Regionalgeschichte. Beiträge einer internationalen und interdisziplinären Winterschule in Greifswald vom 20. bis 24. Februar 2012 (= Kieler Werkstücke Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte. Band 37). Peter Lang, Frankfurt am Main / Bern / Bruxelles u. a. 2014, ISBN 978-3-631-64533-8, S. 381–411.
- Konrad Dittrich (Red.): 1948–1998. 50 Jahre Lübecker Knaben Kantorei an St. Marien. Festschrift. Lübeck 1998.
- Dietrich Ellger: Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lübecker Marienkirche. Phil. Diss. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (maschinenschriftlich) 1951.
- Manfred Finke: St. Marien zu Lübeck – eine erzbischöfliche Memoria? Über Bau-Zitate und Symbolwerte in norddeutschen Sakralbauten des Mittelalters. In: Nordelbingen. Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 79 (2010), S. 7–32.
- Hermann Jimmerthal: Die astronomische Uhr in der Marienkirche zu Lübeck. Lübeck 1861.
- Johanna Kolbe: Die Wandmalereien in St. Marien zu Lübeck. Dissertation Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel 1950.
- Ulrike Nürnberger, Uwe Albrecht (Hrsg.): Palmarum 1942: Neue Forschungen zu zerstörten Werken mittelalterlicher Holzskulptur und Tafelmalerei aus der Lübecker St. Marienkirche. Tagungsband und Ausstellungsdokumentation. Ludwig, Kiel 2014, ISBN 978-3-86935-229-9.
- Friedrich Techen: Die Grabsteine der lübeckischen Kirchen. Rahtgens, Lübeck 1898, S. 60–88. (Digitalisat)
- Jochen Hermann Vennebusch: Innovation – Variation – Rezeption. Das Taufbecken in der Lübecker Marienkirche im Kontext des nord- und mitteldeutschen Bronzegusses. In: Klaus Gereon Beuckers, Jochen Hermann Vennebusch (Hrsg.): Hans Apengeter. Norddeutscher Bronzeguss des 14. Jahrhunderts im Kontext (= Opera Borealia. Beiträge zur norddeutschen Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit 1), Regensburg 2022, S. 97–133.
- Hanno Kabel: Auferstehung aus Ruinen. In: Lübecker Nachrichten. Nr. 151/2025, 3. Juli 2025, ZDB-ID 526232-X, S. 25 (online [abgerufen am 4. Juli 2025] Wiederaufbaupläne für den Fredenagen-Altar, die Orgel und den Lettner).
Weblinks
- Informationen zur Marienkirche in Lübeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Suche nach Marienkirche in Lübeck. In: Deutsche Digitale Bibliothek
- Website der Kirche
- Marienbauverein
- Lübecker Knabenkantorei an St. Marien
- Die Glocken der Lübecker Marienkirche
- Der Bau der Marienkirche zu Lübeck (Gedicht von Theodor Storm)
- 3D-Modelle: Marienkirche auf Sketchfab
Einzelnachweise
- Entlang der Europäischen Route der Backsteingotik. 4. Aufl. 2014, S. 30/31.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 246.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 15 ff.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 28.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 40.
- Heinrich Christian Zietz: Ansichten der Freien und Hansestadt Lübeck. Frankfurt am Main 1822, S. 82, dort Anmerkung 5 (Volltext [Wikisource])
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 42.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. Deutscher Kunstverlag, München 1983, ISBN 3-422-00747-4, S. 172
- NN: The Archbishops’s Palace. Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeiders forlag, Trondheim 2016, ISBN 978-82-7693-213-3, S. 20.
- Tamara Thiesen: Benedikt Dreyer. Kiel 2007, ISBN 978-3-937719-57-3, S. 69–160.
- Thiesen: Benedikt Dreyer. S. 291 ff.
- Hans Horstmann: Die dänische Flagge von 1427 in der Marienkirche zu Lübeck. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv. 2, 1978, S. 191–194 (Digitalisat)
- Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lübecker Marienkirche. In: http://opac.regesta-imperii.de/. Abgerufen am 8. September 2024.
- Die Gestaltung des Innenraums der Marienkirche in Lübeck. Anlage zur Wettbewerbsausschreibung, in: Jahrbuch des St.-Marien-Bauvereins. 4, 1958, S. 10.
- Trauerfeier und Beisetzung Senator Dimpkers. In: Lübeckische Anzeigen. 173. Jg., Zweites Blatt, Nr. 459, Ausgabe vom 17. Oktober 1923.
- Hirsch, Schaumann, Bruns: Bau- und Kunstdenkmäler. II, 2. Lübeck 1906, S. 125.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 243 ff. Grundriss und Aufriss.
- Wolfgang Prange: Die Altäre der Lübecker Marienkirche mit ihren Vikarien und Kommenden. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 78 (1998), S. 143–163.
- st-marien-luebeck.de
- Eichamt Bremen – Übersicht der Bronzetaufbecken, die bestimmten Standardmaßen entsprechen. Abgerufen am 2. Dezember 2009.
- Behutsam zurück zum Ursprung im Weltkulturerbe. Mitteilung der Mariengemeinde vom 26. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022
- Siehe den Eintrag
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 200.
- Für eine Aufstellung siehe: Lutz Wilde: Die Epitaphien in der St.-Marien-Kirche. In: Jahrbuch des St.-Marien-Bauvereins. 8 (1974/1975), S. 111–128.
- Friedrich Zimmermann: Der Wiederaufbau der Lübecker Grosskirchen. In: Der Wagen. 1988, S. 18–38 (S. 26 f.)
- Zitiert bei Susanne Hecht: Der Fredenhagen-Altar in der Lübecker Marienkirche. In: ZVLGA. 88 (2008), S. 149–199 (vlga.de PDF), hier S. 194, Anm. 117.
- Siehe Manfred Finke: Pastor Paulsen und Marienvorstand auf Abwegen: Gott mag kein Barock. In: bürgernachrichten. Band 31, 2008, Nr. 100, S. 10f.
- St. Marien: Gewinner des Architektur-Wettbewerbs steht fest , Meldung des Kirchenkreises vom 2. April 2025, abgerufen am 2. April 2025
- Lutz Wilde, in Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein. 1971, S. 337.
- Nach einer Notiz in der Zeitschrift Die christliche Kunst. 1914, S. 23.
- Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. 1983, S. 236.
- Lübeck: Marien-Glockenspiel kann erklingen. Lübecker Nachrichten. 27. Mai 2019, abgerufen am 29. November 2019.
- Göbel, Martin; Nicola, Peter (2008): Singende Türme. Die Glocken der Marienkirche zu Lübeck, CD Heft
- Gustav Schaumann, Friedrich Bruns: Die Marienkirche (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Hansestadt Lübeck. II. Band, 2. Teil). Bernhard Nöhring, Lübeck 1906, S. 433
- Göbel, Martin; Nicola, Peter (2008): Singende Türme. Die Glocken der Marienkirche zu Lübeck, CD Heft
- Marienbauverein Lübeck. Abgerufen am 28. April 2025 (deutsch).
- Steffi Niemann: Zwei neue Glocken für St. Marien eingetroffen. Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck, 14. April 2019, abgerufen am 28. Juni 2023.
- Glocken. Abgerufen am 4. Juni 2025 (deutsch).
- Der Teufel von St. Marien. ( vom 16. Februar 2016 im Internet Archive) In: st-marien-luebeck.com
- The Choir Library of St. Mary's in Lübeck, 1546–1674. A Database Catalogue. In: goart-vas-1.it.gu.se, abgerufen am 28. Juli 2015.
- Dietrich Wölfel: Die wunderbare Welt der Orgel. Lübeck als Orgelstadt. 2. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 2004, ISBN 3-7950-1261-9, S. 49.
- Walter Kraft: Drei Orgeln in St. Marien zu Lübeck. Lübeck o. J. [1968], S. 1.
- Wouter Pleijsier: „Een trotsche en allerheerlykste vertooning.“ Een onderzoek naar de geschiedenis, de aard en het gebruik van het 32-voets orgelregister tot 1800. Amsterdam 1994, S. 5–6, 42 (online, Text auf Niederländisch, PDF).
- Dietrich Wölfel: Die wunderbare Welt der Orgel. Lübeck als Orgelstadt. 2. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 2004, ISBN 3-7950-1261-9, S. 65.
- Disposition nach Hans Klotz: Über die Orgelkunst der Gotik, der Renaissance und des Barock. S. 323.
- Informationen zur Großen Orgel. ( vom 3. November 2010 im Internet Archive) Website des Vereins der Freunde der Kirchenmusik an St. Marien.
- Marien-Orgeln droht der Verfall. In: shz.de, abgerufen am 30. Dezember 2016.
- Orgelsymposium – Details. st-marien-luebeck.de, abgerufen am 24. März 2021.
- Manufacture d’Orgues Thomas ( vom 9. Januar 2017 im Internet Archive)
- Roland Eberlein: Zur Diskussion um die zukünftige Konzeption der Orgeln in der Marienkirche Lübeck. In: walcker-stiftung.de, abgerufen am 9. Januar 2017 (PDF).
- Private Website von Andreas Lange, Wolfsburg. Abgerufen am 25. März 2017.
- st-marien-luebeck.org
- Kemper-Orgel der Marienkirche stillgelegt: Jetzt soll das Instrument abgebaut und verkauft werden. Abgerufen am 27. Mai 2024.
- Großes Gerüst in St. Marien, Mitteilung vom 12. Februar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025
- Disposition siehe: Roland Eberlein (Hg.): Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Heft B/F. (walcker-stiftung.de [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024] Disposition Nr. 776).
- Disposition der Totentanzorgel auf Orgel Databank
- Wilhelm Stahl (Organist): Franz Tunder und Dietrich Buxtehude. Fr. Kistner & C. F. W. Siegel, Leipzig 1926 (Digitalisat), S. 20.
- Es heißt, dass man ihm Buxtehudes Nachfolge angeboten habe, er diese aber abgelehnt hätte. Als Begründung für die Entscheidung Bachs bringen Lübecker Stadtführer hervor, dass die Heirat der Tochter Buxtehudes Bedingung für die Übernahme gewesen sei.
- EPD-Meldung vom 2. März 2009. ( vom 4. April 2016 im Internet Archive) Abgerufen am 2. September 2012.
- Kreuzorganist Gehring bleibt in Dresden. In: kreuzkirche-dresden.de, abgerufen am 2. September 2012.
- Vita Johannes Unger. ( vom 26. November 2016 im Internet Archive) In: johannesunger.de, abgerufen am 2. September 2012.
- Zwei Euro: Die Marienkirche verlangt jetzt Eintritt. In: Hamburger Abendblatt, abgerufen am 4. November 2009.
- Marien-Taler. Website der Gemeinde, abgerufen am 25. Juli 2022.
Koordinaten: 53° 52′ 4,8″ N, 10° 41′ 5,6″ O
Autor: www.NiNa.Az
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Die Lubecker Marienkirche offiziell St Marien zu Lubeck wurde zwischen 1265 und 1351 errichtet Die Lubecker Markt und Hauptpfarrkirche befindet sich auf dem hochsten Punkt der Lubecker Altstadtinsel ist Teil des UNESCO Welterbes Lubecker Altstadt und eine der grossten Backsteinkirchen Sie wird als Mutterkirche der Backsteingotik bezeichnet und gilt als ein Hauptwerk des Kirchenbaus im Ostseeraum St Marien gehort zur Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Lubecker MarienkircheLuftbildBaugeschichte und ArchitekturMutterkirche norddeutscher Backsteingotik Lubecker Marienkirche um 1900 Die Lubecker Marienkirche war Vorbild fur rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen Mit der Marienkirche wurde in Lubeck der hochaufstrebende Gotik Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt Der Gewolbescheitel befindet sich im Mittelschiff 38 5 Meter uber dem Boden Es ist damit das hochste Backsteingewolbe der Welt Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St Marien erstreckt Sie ist die Haupt Pfarrkirche des Rates und der Burger der Hansestadt Lubeck und wurde daher in der Nahe des Rathauses und des Marktes errichtet Siehe Lubecker Sieben Turme Sudturm mit Gesim sen und Eck quadern aus Kalkstein Westportal mit Vorhalle Aussenportal der Briefkapelle Hauptschiff nach Osten zum 70 m entfernten Kruzifix Hauptschiff nach Westen zur Grossen Orgel Sudliches Seitenschiff Nordliches Seitenschiff Blick zum 38 5 m hohen Gewolbe des Hauptschiffes Durchgange in den Wand pfeilern des Chor um gangs als Rest des Hallenchores mit Seilaufzug zur Trese Bild um 1920 Zugange vom Triforium unter das nordliche Seiten schiffdachGrundriss von St Marien Die graue Flache markiert den romanischen Vorgangerbau im 13 Jahrhundert nach M Hasse 1983 Fruhe Baugeschichte von St Marien im 13 und 14 Jahrhundert schematische Darstellung 1160 hatte Heinrich der Lowe durch Bischof Gerold das Bistum Oldenburg nach Lubeck verlegen lassen stiftete ein Domkapitel und begrundete 1173 am sudlichen Rand der Stadt den Lubecker Dom Nach 1160 wurde am Ort der Marienkirche in der Mitte der Stadt zunachst eine Holzkirche errichtet Diese wurde zusammen mit St Petri als Marktkirche 1170 erstmals dokumentiert Ab Ende des 12 Jahrhunderts wurde sie durch eine romanische Backsteinkirche ersetzt die bis Mitte des 13 Jahrhunderts bestand Romanische Skulpturen der Ausstattung dieser zweiten Marienkirche werden heute im St Annen Museum gezeigt Als Uberrest der romanischen Marienkirche ist im heutigen hochgotischen Bau das um 1200 entstandene sechste Pfeiler Paar im Langhaus zu erkennen von Westen Der romanische Bau genugte im beginnenden 13 Jahrhundert den raumlichen und reprasentativen Anspruchen der selbstbewussten wirtschaftlich stark aufstrebenden Burgerschaft nicht mehr So entschloss man sich um 1251 zu einem grosseren und gotischen Neubau Wahrend der Errichtung der gotischen Kirche um den romanischen Vorgangerbau herum gab es zwei wesentliche Plananderungen Zunachst wurde eine Hallenkirche mit einem Turm begonnen Gegen 1265 entschied man sich aber fur eine vereinfachte Form des franzosischen Umgangschors und fur einen basilikalen Querschnitt Ab diesem Zeitpunkt wurde der Bau der hochgotischen dreischiffigen Basilika mit Doppelturmanlage in heutiger Gestalt weiter verfolgt Der hochgotische Chor muss um 1300 fertiggestellt worden sein Das siebzig Meter lange Mittelschiff wurde zweigeschossig mit umlaufendem Triforium errichtet Beim Westbau folgte man dem ursprunglichen Plan langer das oberste Vollgeschoss zwischen den heutigen Turmen wurde noch als Turmzimmer des Einturms errichtet bevor man 1304 den Nordturm und 1310 den Sudturm zu bauen begann Grundriss mit Kapellen 1906 Gotische Kathedralen aus Naturstein in Frankreich und Flandern waren die Vorbilder fur den Neubau der dreischiffigen Lubecker Basilika Besonders die Kathedralen von Reims 1211 1311 und Soissons ab 1180 dienten den Baumeistern als Vorbild wobei die Lange der Kathedrale von Reims nicht erreicht wurde Die Lubecker Marienkirche ist das Beispiel sakraler Backsteingotik schlechthin und war Vorbild fur viele Kirchen im Ostseeraum z B Nikolaikirche Stralsund Nikolaikirche Wismar Doberaner Munster Zuvor hatte man keine Kirche aus Backstein so hoch gebaut und mit einem Gewolbe versehen Ein System aus Strebebogen lenkt die Schubkrafte des Gewolbes nach aussen uber ein Strebewerk ab und ermoglicht so die enorme Hohe Zur norddeutschen Strenge des Lubecker Strebwerks gehort es dass die Pfeiler die die Bogen tragen nicht in Fialen auslaufen Diese Strenge weist aber auch das ausser an der Sudostecke aus Sandstein errichtete Strebewerk des Bremer Doms auf Zu den in der Backsteingotik vielfach kopierten Eigenheiten der Marienkirche gehort wie schon Georg Dehio betonte dass die Turme zwar gotische Fenster haben aber keine Strebepfeiler und wie romanische Kirchturme aus gleichartigen nicht sehr hohen Geschossen bestehen In Kustennahe ist es vor allem die Danziger Marienkirche deren Turm nicht nach Lubecker Vorbild errichtet wurde sondern nach flamischem Vorbild auch flamische Backsteingotik genannt Wenig beachtet wird die Materialvielfalt der Lubecker Marienturme Die Mauerecken sind aus Granitquadern und unterhalb der Fenster gibt es umlaufende Simse aus Kalkstein Wie an anderen Beispielen der Backsteingotik gibt es auch an der Marienkirche Portale aus Werkstein Besonders aufwandig gestaltet aber neugotisch verandert ist das Westportal aus Sandstein durch einen vorderen Bogen aus Masswerk gelangte man heutzutage ist das Westportal meist verschlossen in eine Vorhalle mit feinen original fruhgotischen Steinmetzarbeiten an beiden Seiten In deren Ruckwand steht das Stufenportal mit der Kirchentur Das nordwestliche Portal geschaffen 1320 1330 das sudostliche Portal und das von der Briefkapelle ins Schiff haben Gewande aus Kalkstein Das Aussenportal der Briefkapelle ist wiederum aus Sandstein Nur das nordostliche Portal hat ein Backsteingewande Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen Chorumgang und Kapellenkranz sowie querschiffartigen Vorhallen Im Westen hat die Kirche eine monumentale 40 Meter breite Doppelturmfassade Die Turme wurden von 1304 bis 1351 errichtet An ihrer Basis ist das Mauerwerk 5 Meter dick Sie sind die Wetterhahne mitgerechnet 124 95 und 124 75 Meter hoch Vor der Kriegszerstorung 1942 waren die Turmhelme wohl etwa 1 Meter hoher Um 1310 wurde ostlich an den Sudturm die Briefkapelle angebaut Sie war zugleich Vorhalle und Kapelle und bildete mit ihrem Portal den zweiten in Richtung Markt gelegenen Haupteingang der Kirche Ursprunglich vermutlich der Heiligen Anna gewidmet erhielt die Kapelle ihren heutigen Namen in der nachreformatorischen Zeit als dort Lohnschreiber einzogen Die Kapelle 12 m lang 8 m tief und 12 m hoch ist von einem Sterngewolbe uberwolbt und gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik Sie ist oft mit englischer Gotik und dem Kapitelsaal der Marienburg verglichen worden Heute dient die Briefkapelle der Gemeinde als Winterkirche fur die Gottesdienste von Januar bis Marz An die Sudostecke des Chorumgangs baute der Rat der Stadt um 1390 eine eigene Kapelle die Burgermeisterkapelle die im Aussenmauerwerk am Wechsel von glasiertem und unglasiertem Backstein zu erkennen ist In ihrem noch erhaltenen Gestuhl wurde jeweils der neugewahlte Rat in sein Amt eingesetzt Im Obergeschoss der Kapelle befindet sich die Trese der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der stadtischen Privilegien Urkunden Handfeste und der Vertrage des Lubecker Rates Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in stadtischem Besitz Vor 1444 wurde der ostliche Abschluss des Chorumgangs um eine einjochige Kapelle mit 5 8 Schluss erweitert die letzte gotische Erweiterung der Kirche Diese Kapelle diente der Feier von gesungenen Stundengebeten als Teil der Marienverehrung den Marienzeiten oder Marientiden mittelniederdeutsch und erhielt daher den Namen Marientidenkapelle oder Sangerkapelle Insgesamt zahlt die Marienkirche neun grossere Seitenkapellen und weitere zehn kleinere die als Grabkapellen zumeist nach den Lubecker Ratsfamilien benannt sind die sie genutzt und bestiftet haben Siehe Kapellen der Lubecker Marienkirche Der Ansporn fur den Rat der Stadt Lubeck zu einer solch enormen Bauleistung lag in der erbitterten Auseinandersetzung mit dem Bistum Lubeck begrundet Man wollte als Symbol des Freiheitswillens der Fernkaufleute und der weltlichen Macht der seit 1226 reichsfreien Stadt mit dem Kirchenbau in der unmittelbaren Nahe des Lubecker Rathauses und des Marktes die von Heinrich dem Lowen gestiftete romanische Bischofskirche der Stadt den Lubecker Dom deutlich und nicht einholbar an Grosse ubertreffen und damit auch den Machtanspruch gegenuber den anderen Mitgliedern der sich etwa gleichzeitig bildenden Stadtehanse 1356 nach aussen unterstreichen Zerstorung und Wiederaufbau vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenVorkriegsaufnahme des Lubecker Totentanzes Mittelschiff Blick nach Westen vor der ZerstorungZerstorung 1942 In der Nacht zum Palmsonntag vom 28 zum 29 Marz 1942 brannte die Marienkirche wie auch der Dom und die Petrikirche bei dem Luftangriff auf Lubeck der ein Funftel der Innenstadt zerstorte fast vollig aus Dabei wurde auch die beruhmte Totentanzorgel vernichtet auf der unter anderem Dietrich Buxtehude und mit grosser Wahrscheinlichkeit Johann Sebastian Bach gespielt hatten Friedrich Overbeck Einzug Christi in Jerusalem 1824 An Kunstwerken verbrannten 36 mittelalterliche Holzskulpturen und Tafelgemalde die Gregorsmesse von Bernt Notke der monumentale Lubecker Totentanz ursprunglich von Bernt Notke 1701 durch eine Kopie ersetzt die geschnitzten Figuren des Lettners der Dreifaltigkeitsaltar von Jacob van Utrecht fruher auch Bernard van Orley zugeschrieben und der Einzug Christi in Jerusalem von Friedrich Overbeck Die ebenfalls verbrannte Tafel mit der Darstellung des Heiligen Olav aus dem Bergenfahreraltar von Hans Kemmer war 1930 von Wilhelm Schodde fur die Gedenkausstellung zum 900 Jahrestag des Todes des Heiligen kopiert worden Diese Kopie hangt heute im Festsaal des ehemaligen erzbischoflichen Palastes in Trondheim Von den Skulpturen des Bildschnitzers Benedikt Dreyer verbrannten die Heiligenfiguren an der Westseite des Lettners und die Orgelskulptur an der Grossen Orgel aus der Zeit 1516 1518 sowie der Mann mit dem Zahlbrett Weiterhin wurden die ab 1840 in die Marienkirche eingebauten mittelalterlichen Fenster der Burgkirche zerstort es verbrannten die Fahnen der Hanseatischen Legion sowie eine kostbare mittelalterliche Raritat eine in der Seeschlacht im Oresund 1427 erbeutete danische Schiffsflagge Einen Eindruck vom Innenraum kann man nur noch aus den fotografischen Innenraumdokumentationen der Vorkriegszeit von Lubecker Fotografen wie Wilhelm Castelli gewinnen Noch wahrend des Krieges wurde die Marienkirche von einem Notdach geschutzt und das Chorabschlussgewolbe wiederhergestellt Der eigentliche Wiederaufbau begann 1947 und wurde zwolf Jahre spater grosstenteils abgeschlossen Dabei wurde aufgrund der Erfahrungen der Brandnacht darauf verzichtet die Tragwerkskonstruktion des Daches und der Turmhelme wieder aus Holz auszufuhren Stattdessen sind alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmspitzen von Lubecker Kirchen in einem speziell entwickelten Verfahren Schlackenhohlkorper System Trautsch Pieper Verfahren in Leichtbetonbauweise unter der Kupfereindeckung ausgefuhrt Dem Baumeister Erich Trautsch der dieses Verfahren ursprunglich entwickelte wurde ein Glasfenster in der Nordseite der Marienkirche gewidmet Der Kunsthistoriker Dietrich Ellger untersuchte die Ruine fur seine Dissertation die er 1951 vorlegte Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lubecker Marienkirche Darin wies er unter anderem auf Reste von Laufgangen hin die die Marienkirche als Hallenkirche gehabt hatte nicht zu verwechseln mit den heute sichtbaren Laufgangen an den Obergaden der Basilika Hochaltar Ambo mit geschlossenem Swarte Flugelaltar und Kruzifix 2010 1951 wurde unter dem wiederhergestellten Dach die 700 Jahr Feier der Kirche begangen Dazu stiftete die Bundesrepublik Deutschland in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer die neue Pulsglocke und die Gedenkkapelle mit den heruntergesturzten Glocken im Sudturm wurde eingeweiht Im Glasfenster in der Kapelle sind zur Erinnerung die Namen grosserer Stadte der fruheren Ostgebiete in alphabetischer Reihenfolge aufgefuhrt Die Marienkirche gehort wegen ihrer Zerstorung im Krieg zu den Nagelkreuzzentren Eine Tafel an der Mauer weist auf die Sinnlosigkeit des Krieges hin Um die Gestaltung des Innenraumes gab es in den 1950er Jahren eine langanhaltende Diskussion nicht nur wegen der Malereien siehe unten Vorherrschend war dabei eine puristische und unhistorische Sicht der gotischen Raumwirkung die als durch die Zerstorung wieder auf das wesentliche die reine Form zuruckgefuhrt worden sei Die Neukonzeption sollte zugleich der damaligen Doppelaufgabe der Marienkirche als Bischofs und Gemeindekirche gerecht werden Schliesslich schrieben der Kirchenvorstand und die Kirchenleitung 1956 einen beschrankten Wettbewerb aus und luden sechs Architekten zur Teilnahme ein darunter Gerhard Langmaack und Denis Boniver Bonivers Entwurf wurde am 8 Februar 1958 in wesentlichen Teilen angenommen In jener Sitzung forderte der damalige Bischof Heinrich Meyer vehement die Entfernung des Fredenhagenaltars siehe unten womit er sich auch durchsetzte Die Umgestaltung des Innenraums nach Bonivers Entwurf wurde 1958 1959 durchgefuhrt dabei wurden wegen des Einbaus einer Fussbodenheizung unter einen neuen Ziegelfussboden die noch vorhandenen Grabplatten aus Gotland Kalkstein aufgenommen und zur Erhohung des Chorraums verwendet Der nordliche Rest des steinernen Lettner Unterbaus wurde abgebrochen Der Chorraum wurde durch drei Meter hohe weissgekalkte Mauern vom Chorumgang abgetrennt An die Stelle des Fredenhagenaltars traten ein schlichter Altarblock aus Muschelkalk und ein vom Gurtbogen herabhangendes Kruzifix von Gerhard Marcks Am 20 Dezember 1959 fand die Einweihung des neugestalteten Chorraums statt Gleichzeitig wurde im Raum zwischen den Turmen eine Schatzkammer fur den Paramentenschatz der Danziger Marienkirche eingerichtet der nach dem Krieg als Leihgabe der EKU nach Lubeck gekommen war Diese wurde 1993 beseitigt und der Paramentenschatz in das St Annen Museum gebracht Uber der Schatzkammer wurde eine grosse Orgelempore eingerichtet Die Orgel selbst konnte erst 1968 eingebaut werden Der vergoldete Dachreiter der 30 Meter uber das Hochschiffdach herausragt wurde 1980 nach alten Zeichnungen und Fotografien neu geschaffen Das Glockenspiel des Reiters lautete als Lubeck noch eigenstandig war wenn in der Marienkirche der Trauergottesdienst fur ein verstorbenes Senatsmitglied stattfand Ubersicht von Gebaudemassen der Lubecker Marienkirche Gesamtlange 102 m Firsthohe des Mittelschiffs 47 5 mLange ohne Turme 86 m Firsthohe der Seitenschiffe 27 5 mLange des Mittelschiffs 70 m Gewolbehohe im Mittelschiff 38 5 mGesamtbreite mit Querhallen 56 5 m Gewolbehohe Seitenschiffe 20 5 mBreite des Langhauses mit Kapellen 42 m ohne Kapellen 32 5 m Hohe der Turme bis zur Kugel 120 m mit Wetterhahnen 125 mBreite des Mittelschiffs 14 5 m Spitze des Dachreiters 77 mBebaute Grundflache ca 4400 m2 Nutzbare Raumflache ca 3300 m2AusstattungDie Marienkirche wurde durch Stiftungen des Rates der Amter Gilden und von Familien und Einzelpersonen reich ausgestattet Am Ende des Mittelalters besass sie 38 Altare und 65 Vikarien Taufe bis 1942Taufbecken Von der mittelalterlichen Kirchenausstattung sind zahlreiche Inventarstucke erhalten Das bronzene Taufbecken wurde 1337 von Hans Apengeter gegossen Es stand bis 1942 im Westen der Kirche danach befand es sich in der Mitte des Chorraums Im Zusammenhang mit umfassenden Sanierungsarbeiten 2023 bei denen auch das Altarretabel zuruckversetzt wurde wurde das Taufbecken wieder im Westen der Kirche aufgestellt Sein Inhalt von 406 Litern entspricht dem Hamburger bzw Bremer Bierfass 405 Liter Die Darsow Madonna von 1420 wurde 1942 schwer beschadigt aus Hunderten von Einzelteilen restauriert und 1989 wieder aufgestellt Das Sakramentshaus Tabernakel an der Nordwand des Chorraums wurde 1479 durch den Rotgiesser Klaus Grude mit rund 1000 bronzenen teilweise vergoldeten Einzelteilen 9 5 m hoch geschaffen Der Flugelaltar des Christian Swarte um 1495 mit einer Mondsichelmadonna ursprunglich in der Molenkapelle war ab den 1980er Jahren bis November 2022 hinter dem Hauptaltar aufgestellt Vom 1942 zerstorten Lettner sind lediglich ein Bogen und die Steinfiguren erhalten Elisabeth mit Johannes dem Taufer als Kind Anna selbdritt der Erzengel Gabriel und Maria Verkundigung St Johannes und St Dorothea Abendmahlsrelief im Chorumgang der dunkle Fleck links unten ist die Maus ein Lubecker Wahrzeichen Sandsteinreliefs aus der Werkstatt des Heinrich Brabender im Chorumgang 1515 zeigen Szenen aus der Passionsgeschichte im Norden Fusswaschung und Letztes Abendmahl im Suden Christus im Garten Gethsemane und seine Gefangennahme Im Rahmen des Abendmahl Reliefs findet sich ein Wahrzeichen Lubecks eine auch in der Lubschen Sagenwelt bedeutungsvolle kleine Maus die an einem Rosenstock nagt Wer die Maus beruhrt soll in seinem Leben wieder nach Lubeck zuruckkehren Andere Interpretationen bedeuten Gluck fur den Beruhrenden In der Marientidenkapelle stehen Reste des originalen Gestuhls und der Antwerpener Altar siehe unten In der Burgermeisterkapelle im sudlichen Chorumgang sind Teile des ursprunglichen gotischen Gestuhls erhalten Blick in die Burgermeisterkapelle Eine Holzstatue von Henning von der Heyde um 1505 stellt St Johannes dar Eine Steinstatue mit St Antonius wurde 1457 vom Ratsherrn Hermann Sundesbeke Mitglied der Antonius Bruderschaft gestiftet Mit der Beweinung Christi hangt eines der Hauptwerke des Nazareners Friedrich Overbeck in der Gebetskapelle im nordlichen Chorumgang Ebenfalls in der Kapelle erinnert eine Grabplatte aus Bronze von Bernt Notke an die Familie Hutterock 1505 Die Chorschranken sind Rekonstruktionen von 1996 1959 bei der Neueinrichtung war der Chorraum mit Mauern zum Umgang hin abgeschlossen worden Diese wurden in den 1990er Jahren wieder abgebrochen Die Messingstabe der Chorschranken waren zum grossen Teil noch erhalten wahrend die Holzteile 1942 fast vollstandig verbrannt waren Rahmen und Bekronung aus Eichenholz wurden nach erhaltenen Resten rekonstruiert Seit 2003 befindet sich im Chorumgang rechts neben dem Altar die Installation Verletzungen Verbindungen vierzehn gebrochene Kreuze von Gunther Uecker als Dauerleihgabe Antwerpener Retabel Das Antwerpener Retabel in der Marientidenkapelle wurde 1518 geschaffen 1522 stiftete es der aus Geldern stammende Kaufmann Johann Bone fur die Kapelle Nach deren Umbau zur Beichtkapelle 1790 wurde der Altar mehrfach in der Kirche umgestellt Wahrend des Zweiten Weltkriegs stand er in der Briefkapelle und entging so der Zerstorung Der doppelflugelige Altar zeigt in 26 gemalten und geschnitzten Szenen das Marienleben im Zentrum der geschnitzten Festtagsseite den Marientod die kleine zugehorige Gruppe der Himmelfahrt Mariens daruber wurde 1945 gestohlen darunter ihr Begrabniszug links die Verkundigung und rechts ihre Grablegung Die geschnitzten Flugel dieser Wandlung zeigen links oben die Geburt Marias darunter die Darstellung Jesu im Tempel und rechts oben eine verkurzte Wurzel Jesse und darunter den zwolfjahrigen Jesus im Tempel Die gemalte zweite Wandlung zu sehen in der Fastenzeit zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Marienleben in der Mitte die Anbetung der Hirten die Anbetung der Konige die Beschneidung Jesu und die Flucht nach Agypten flankiert von der Vermahlung Joachims und Annas der Zuruckweisung seines Opfers sein Dankesopfer und seine Beschenkung der Armen beim Verlassen des Tempels Ist der Altar ganz geschlossen heutzutage in der Karwoche ist die Verkundigung des Meisters von 1518 zu sehen Vor 1869 wurden die Flugel der Predella die Legenden der Heiligen Sippe zeigen abgenommen zu Tafelbildern zersagt und verkauft Zwei Teile davon gelangten 1869 aus der Privatsammlung des Lubecker Burgermeisters Karl Ludwig Roeck in die Sammlung des heutigen St Annen Museums Zwei weitere Teiltafeln von den Aussenseiten der Predellenflugel wurden von der Kulturstiftung des Landes Schleswig Holstein erworben und befinden sich seit 1988 ebenfalls im St Annen Museum Von den ubrigen Tafeln befinden sich zwei in der Staatsgalerie Stuttgart und zwei in einer Stockholmer Privatsammlung Siehe auch Altarretabel der Lubecker Marienkirche Antwerpener Retabel geschlossen Antwerpener Retabel 2 Wandlung Antwerpener Retabel ganz geoffnetEpitaphien Epitaph des Burgermeisters Heinrich Brockes II 1773 In der Renaissance und im Barock fullte sich der Kirchenraum mehr und mehr mit Epitaphien so dass man davon sprechen konnte dass die Kirche zur Ruhmeshalle des Lubecker Patriziats wurde Die Epitaphien im Hauptschiff die erst ab 1693 zugelassen waren mussten aus statischen Grunden aus Holz gefertigt werden wahrend sie in den Seitenschiffen auch aus Marmor sein konnten Wahrend von den bis ins 20 Jahrhundert erhaltenen 84 Epitaphien fast alle holzernen dem Brand nach dem Bombenangriff zum Opfer gefallen sind haben sich 17 zumeist steinerne an den Wanden der Seitenschiffe erhalten wenn auch zum Teil mit schweren Beschadigungen Da es sich im Wesentlichen um barocke Arbeiten handelte wurden sie in der ersten Phase des Wiederaufbaus vernachlassigt und erst ab 1973 teilweise restauriert Sie lassen aber noch ahnen wie reich die Marienkirche einst ausgestattet war Das alteste Epitaph ein noch mittelalterlichen Vorbildern verhaftetes Wappenepitaph ist jenes des 1594 gestorbenen Burgermeister Hermann von Dorne Das mehrfach restaurierte Epitaph des Schonenfahrers und Ratsherrn Johann Fuchting 1637 ist eine niederlandische Arbeit des in Amsterdam tatigen Bildhauers Aris Claeszon aus der Ubergangszeit von der Spatrenaissance zum Fruhbarock Nach der Phase des uberbordenden Knorpelstils dessen Beispiele alle verbrannt sind fuhrte Thomas Quellinus einen neuen Epitaphien Typ in Lubeck ein und schuf Epitaphien im dramatischen Stil des flamischen Hochbarock fur den Ratsherrn Hartwich von Stiten gefertigt 1699 den Ratsherrn Adolf Bruning gefertigt 1706 den Burgermeister Hieronymus von Dorne 1704 sowie den Burgermeister Anton Winckler 1707 das als einziges unbeschadigt geblieben ist Im gleichen Jahr schuf der Lubecker Bildhauer Hans Freese das Epitaph fur den 1705 verstorbenen Burgermeister Gotthard Kerkring dessen ovales Bildnis von einer geflugelten Todesfigur gehalten wird Ein guterhaltenes Beispiel fur die Epitaphien der nachsten Generation ist das fur den 1723 gestorbenen Burgermeister Peter Hinrich Tesdorpf In der Grabkapelle der Familie Tesdorpf findet sich die Buste des Burgermeisters Johann Matthaeus Tesdorpf von Gottfried Schadow die der Rat ihm 1823 zu seinem Ratsjubilaum uberreicht hatte und die 1835 hier aufgestellt wurde Zu den letzten Epitaphien zahlt auch das Grabdenkmal des Burgermeisters Joachim Peters von Landolin Ohmacht um 1795 Hauptartikel Epitaphien der Lubecker Marienkirche Fredenhagenaltar Fredenhagenaltar 1906 Das Hauptausstattungsstuck aus der Barockzeit der vom Kaufmann Thomas Fredenhagen gestiftete und vom Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus gestaltete 18 Meter hohe Hochaltar aus belgischem Marmor aus Namur und Adneter Rotmarmor 1697 wurde 1942 schwer beschadigt Nach langer Auseinandersetzung von 1951 bis 1959 fiel auf Betreiben des damaligen Bischofs Heinrich Meyer die Entscheidung den Altar nicht zu restaurieren sondern abzutragen und durch einen schlichten Altartisch aus Kalkstein und ein bronzenes Kruzifix von Gerhard Marcks zu ersetzen Der damalige Lubecker Museumsdirektor urteilte uber die kunstgeschichtliche Bedeutung des Altars er sei das einzige Kunstwerk von europaischem Rang das die evangelische Kirche in Lubeck nach der Reformation zustande gebracht habe Einzelne Stucke des Altars sind heute im Chorumgang aufgestellt Die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes die Marmor Predella mit einem Relief des Abendmahls sowie die drei bekronenden Figuren die Allegorien Glaube und Hoffnung und der auferstandene Christus Die zum Altar gehorige Buste des Stifters Fredenhagen befindet sich zusammen mit dem Bozzetto und dem ebenfalls zum Altar gehorenden Wappen heute im Lubecker St Annen Museum Die anderen erhaltenen Reste des Altars sind uber dem Gewolbe zwischen den Turmen eingelagert Im Ruckblick meinte Johannes Habich 1995 Der Verlust dieses Denkmals war der schwerste derartige in Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg Die anhaltende Diskussion ob es moglich und wunschenswert sei den Altar als ein Hauptwerk barocker Kunst von europaischem Rang wiederherzustellen fuhrte dazu dass beim Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des Innenraums ab 2025 der Wiederaufbau des Altars als ein Kriterium ausdrucklich festgeschrieben wurde Der Altar wirkte stilbildend und hat die Altarkunst im Lande wesentlich beeinflusst In den folgenden Jahrzehnten bis ca 1750 schufen norddeutsche Meister wie Hieronymus Hassenberg zahlreiche Altare die sich in kleinerem Massstab am Fredenhagenaltar orientierten Zwei 1738 beziehungsweise 1743 hergestellte schlichtere holzgeschnitzte Kopien aus der Hand des Wesselburener Bildschnitzers Albert Hinrich Burmeister 1683 1760 befinden sich in der St Bartholomaus Kirche in Wesselburen und noch einmal deutlich kleiner in der St Secundus Kirche in Hennstedt Kreuzigungsgruppen Fragment aufgestellt im Chorumgang von St Marien Zustand 2008 Predella Buste des Stifters im St Annen Museum 2009 Astronomische Uhr Astronomische Uhr bis 1942Astronomische Uhr seit 1967 Die Astronomische Uhr erbaut 1561 1566 war ein Kleinod der Kunst und Sakralgeschichte Sie stand hinter dem Hochaltar im Chorumgang und wurde 1942 vollstandig zerstort Einzig ein Zifferblatt das bei einer fruheren Restaurierung ersetzt worden war blieb im St Annen Museum erhalten Die neue Astronomische Uhr die an der Ostseite des nordlichen Querschiffes in der Totentanzkapelle aufgestellt wurde ist das Werk von Paul Behrens einem Lubecker Uhrmachermeister der es als Lebenswerk von 1960 bis 1967 plante dafur Spenden sammelte es in den Uhrteilen selbst herstellte und es bis an sein Lebensende wartete Die Fassade ist eine vereinfachte Kopie des Originals Von komplizierter Mechanik bewegte Kalender und Planetenscheiben zeigen Tag und Monat Sonnen und Mondstand die Tierkreiszeichen das Osterdatum und die Goldene Zahl Um 12 Uhr mittags erklingt das Glockenspiel und der Lauf der Figuren vor dem segnenden Christus ursprunglich Kurfursten seit dem Neuaufbau nach dem Krieg acht Vertreter der Volker der Erde setzt sich in Gang Glasmalerei Alle Fenster und damit auch alle Glasmalereien wurden 1942 bis auf Reste zerstort Dieses Schicksal traf auch die im 19 Jahrhundert beim Abbruch der Kirche des Burgklosters geretteten und spater von Carl Julius Milde in St Marien eingebauten Fenster der Burgkirche Fenster fur die Kirche schuf Alexander Linnemann aus Frankfurt am Main Beim Wiederaufbau wurden einfache Rautenfenster in Bleiglas eingebaut mit sparsamer Dekoration die in der Regel die Wappen der Spender zeigt Einige Fenster wurden kunstlerisch gestaltet Die Fenster in der Marientidenkapelle zeigen neben den Wappen der Hansestadte Bremen Hamburg und Lubeck den Text der Lubeck Kantate von Dietrich Buxtehude Schwinget euch himmelan BuxWV 96 Das monumentale 270 cm 980 cm grosse Westfenster Weltenrichter St Michael Das jungste Gericht wurde 1963 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet Im Fenster der Gedenkkapelle im Sudturm in der die zerstorten Glocken liegen erinnern Wappen von Stadten Landern preussischen Provinzen und historischen Siedlungsgebieten an die deutschen Ostgebiete Die beiden Fenster in der Totentanzkapelle 1952 1955 von Alfred Mahlau entworfen und 1956 1957 in den Lubecker Glaswerkstatten Berkentien entstanden nehmen die Motive und Gestalten des dort 1942 verbrannten Lubecker Totentanzes auf Sie ersetzen das erst 1913 von Kaiser Wilhelm II anlasslich seines Besuches in Lubeck gestiftete und am 5 Juni 1914 vom Senat unter seinen Schutz gestellte Kaiserfenster Es war von dem Munchener Hofglasmaler Karl de Bouche gefertigt worden und zeigte in historistischem Stil die Bestatigung der Privilegien der Stadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa 1913 gestiftet vom Kaiser Fenster im SudturmDie Briefkapelle bekam 1981 1982 von Johannes Schreiter gestaltete Fenster Ihr zerrissenes Rautenmuster lasst an die Zerstorung der Kirche aber auch an die zerrissenen Netze Lk 5 6 EU der Junger Jesu denken Im Dezember 2002 kam nach einem Entwurf von Markus Lupertz das Tympanonfenster uber dem Nordportal der Totentanzkapelle hinzu Dieses Fenster wie auch die Fenster in der Briefkapelle von Johannes Schreiter wurden in der Glaskunstwerkstatt Derix Taunusstein hergestellt und montiert Fresken in der Marienkirche Lothar Malskat Nach dem Brand 1942 kam unter dem durch die Hitze weggesprungenen Putz die mittelalterliche Ausmalung der Marienkirche an vielen Stellen zum Vorschein und wurde teilweise noch wahrend des Krieges durch Fotos dokumentiert Im Jahre 1948 wurde Dietrich Fey mit der Restaurierung der gotischen Fresken beauftragt Als seinen Assistenten stellte er den Lubecker Maler Lothar Malskat ein dessen Arbeit bald zum grossten Kunstfalscherskandal nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren liess Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf erganzen 1951 kritisierte eine Sachverstandigenkommission seine Arbeit als unsachgemass aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klarung Die in Rot Grun und Ocker gehaltene Verkundigungsszene mit einem Engel zwischen zwei Pilgern an der Langhauswand die zum Motiv fur Postkarten und zur Vorlage fur die beiden Briefmarken der Wohltatigkeits Gedenkausgabe 700 Jahre Marienkirche Lubeck von 1951 in einer Auflage von vier Millionen wurde ist nicht wie oft zu lesen eine Erfindung Malskats sondern eine echte Malerei des 14 Jahrhunderts was durch Fotos von 1944 dokumentiert ist In die Literatur eingegangen ist Lothar Malskat durch den Roman Die Rattin von Gunter Grass in dem er eine wichtige Rolle spielt Carillon Das Glockenspiel im Sudturm besteht aus 37 Glocken drei Oktaven 28 kamen aus der Danziger Katharinenkirche Sie wurden 1908 bei Schilling in Apolda gegossen kamen im Zweiten Weltkrieg auf den Hamburger Glockenfriedhof und wurden 1953 1954 hier eingebaut Dafur wurden auch 8 Glocken die verloren gegangen waren neu gegossen jedoch noch nicht die grosste Glocke der Bordun c Eine Spende des Lubecker Unternehmers Dieter Bruhn machte es 2019 moglich diese Glocke zu erganzen Zugleich wurden 14 Glocken in der Glocken und Kunstgiesserei Rincker nachgestimmt sechs mussten neu gegossen werden Zu jeder halben und vollen Stunde erklingen nach dem Kirchenjahr wechselnde Choral Melodien Fruher wurde das Glockenspiel durch eine komplizierte elektromechanische Walzenmechanik gesteuert seit einer Renovierung 2008 ist es computergesteuert Zu Ostern und Weihnachten spielt der Organist um 12 Uhr mittags das Glockenspiel von Hand Gelaut Beim Brand des Jahres 1942 heruntergesturzte Glocken am Boden des sudlichen Turms Im Nordturm der Lubecker Marienkirche befindet sich eines der grossten Glockengelaute Norddeutschlands mit zwolf lautbaren Glocken und einem Gesamtgewicht von rund 26 7 Tonnen Das historische Gelaut der Marienkirche bestand aus elf Glocken und hing im Sudturm in einer Glockenstube in rund 55 m Hohe Hinzu kamen sieben Uhrschlag Glocken im Dachreiter gegossen 1508 1510 von Hinrik van Campen Das Gesamtgelaute hatte zuletzt die Disposition fis0 gis0 a0 f1 b1 h1 d2 dis2 d3 f4 Im Ersten Weltkrieg mussten bereits einige dieser Glocken abgegeben werden Es wurde schliesslich im Zweiten Weltkrieg zerstort als die Marienkirche nach dem Luftangriff auf Lubeck am 29 Marz 1942 ausbrannte Bei Temperaturen von ca 1000 C schmolzen die sieben noch im Turm hangenden Glocken und sturzten herab Vorher sollen sie in dem durch das Feuer verursachten Luftzug noch einmal angeschlagen haben Die Trummer der grossten Glocke der Pulsglocke des Lubecker Ratsgiessers Albert Benningk von 1669 7 134 kg Durchmesser 2260 mm Schlagton fis0 und der drittgrossten Glocke von 1508 der Sonntagsglocke von Hinrik van Campen 2 875 kg Durchmesser 1710 mm Schlagton a0 blieben als Mahnmal in der ehemaligen Schinkel Kapelle unter dem Sudturm erhalten Die 1650 vom Ratsgiesser Anton Wiese gegossene Rats und Kinderglocke die zu den Andachten vor den Ratssitzungen und bei Kindstaufen gelautet wurde war 1912 an die Heilanstalt Strecknitz abgegeben worden und uberstand daher als einzige der historischen Glocken den Zweiten Weltkrieg Sie hangt noch heute im Turm des jetzigen Universitatsklinikums Seit der Wiederherstellung der Marienkirche nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich das Gelaut im Nordturm Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen zunachst drei Barockglocken aus Danziger Kirchen Gratia Dei und Dominicalis aus St Johannis und Osanna aus St Marien vom Glockenlager in Hamburg als Notgelaut auf den Nordturm Die dort vor 1945 gesammelten Bronzeglocken aus Norddeutschland sollten ursprunglich noch fur die Rustungsindustrie eingeschmolzen werden 1951 stiftete die Bundesregierung unter Konrad Adenauer zur 700 Jahr Feier der Marienkirche die neue Pulsglocke Schlagton ges0 enharmonisch verwechselt fis0 Sie wurde aus dem Material der funf am Palmsonntag 1942 zerstorten Glocken von Friedrich Wilhelm Schilling 1951 in Heidelberg gegossen Die nunmehr vier Glocken wurden in einem Stahlglockenstuhl an stark gekropften Jochen gehangt An Samstagen um 20 Uhr und an Sonntagen um 10 Uhr erklang das Hauptgelaut c1 d1 und f1 zu besonderen Anlassen wurde die Pulsglocke mitgelautet Dieses noch unvollstandige und wenig festliche Gelaut wurde 1985 um drei Glocken in der Disposition as0 b0 und es1 erganzt die in der Glockengiesserei Bachert in Bad Friedrichshall Kochendorf gegossen wurden Ihre Inschriften nehmen in besonderer Weise Bezug auf Frieden und Versohnung weshalb sie auch Friedensglocken genannt werden Im Jahre 2005 wurde die gesamte Glockenstube des Nordturms in rund 55 m Hohe saniert Dabei wurde der Stahlglockenstuhl der Wiederaufbauzeit durch einen holzernen Glockenstuhl ersetzt Statt der stark gekropften Joche die den Klang zurucknahmen wurden nun gerade Joche verwendet die eine bessere Klangentfaltung ermoglichen 2018 ermoglichte eine Spende des ehemaligen langjahrigen Vorsitzenden des Marienbauvereins Hans Heinrich Otte den Guss von zwei weiteren Glocken in der Glocken und Kunstgiesserei Rincker im hessischen Sinn Diese wurden am Palmsonntag 2019 eingeweiht Ottes Sohn stiftete schliesslich drei weitere Glocken Schopfung Gerechtigkeit und Hoffnung die Anfang 2023 ebenfalls bei Rincker gegossen wurden Die historischen Danziger Glocken die im Vollgelaut zu Disharmonien fuhren werden seitdem nur noch gesondert gelautet Von den zwolf Glocken der Marienkirche erklingen je nach liturgischer Bedeutung des Anlasses Motive in unterschiedlichen Kombinationen Grundsatzlich werden mehr und tiefere Glocken eingesetzt je hoher das Fest und wichtiger der Anlass ist Zum Beten erklingt morgens 8 Uhr mittags 12 Uhr und abends 18 Uhr jeweils eine einzelne Glocke An Sonn und Feiertagen tritt das fur den jeweiligen Hauptgottesdienst verwendete Gelaut an die Stelle des regularen Betlautens es lautet zudem am Vorabend um 20 Uhr den Sonn oder Feiertag ein Die Festgelaute mit mindestens sieben Glocken verkunden nur hohe Feste und Anlasse Das Grosse Festgelaut mit zehn Glocken erklingt nur zum Osterfest Pfingstfest Weihnachtsfest zum Jahreswechsel um Mitternacht sowie zur Einfuhrung von neuen Propsten oder Propstinnen und Pastoren oder Pastorinnen Das Gelaut der Lubecker Marienkirche Nr Name der Glocke Giesserei mit Ort Gussjahr Masse kg Durchmesser mm Ton Nominal 1 Pulsglocke Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 1951 5 817 2 100 ges0 82 Bet und Sonntagsglocke Gebr Bachert Bad Friedrichshall 1985 4 668 1 930 as0 103 Abendglocke Friedensglocke 2 994 1 710 b0 94 Schopfung Glocken und Kunstgiesserei Rincker Sinn Hessen 2023 2 353 1 580 ces1 105 Gerechtigkeit 2023 1 824 1 440 des1 106 Versohnung Gebr Bachert Bad Friedrichshall 1985 1 516 1 320 es1 107 Hoffnung Glocken und Kunstgiesserei Rincker Sinn Hessen 2023 754 1 070 ges1 108 Ratsglocke 2018 592 974 as1 109 Gastfreundschaft 2018 452 879 b1 910 Gratia Dei Johann Gottfried Anthony Danzig aus St Johann 1740 3 000 1 650 c1 511 Osanna urspr Dominicalis Benjamin Wittwerck Danzig aus St Marien 1719 1 880 1 440 d1 612 Dominicalis Johann Gottfried Anthony Danzig aus St Johann 1735 880 1 110 f1 11MarienkirchhofDer Teufel an der Marienkirche in Lubeck Plastik von Rolf Goerler 1999Gedenkstein der St MariengemeindeAussenansicht 1929 Der sudlich der Kirche gelegene Marienkirchhof vermittelt durch seine Abschlusse die Nordfassade des Lubecker Rathauses das Kanzleigebaude sowie das Marienwerkhaus den Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes Lubsche Sagen umweben kaum auffindbare Details skulptureller Gestaltung an der Fassade ein grosser Granitquader rechts neben dem Eingang wurde nicht etwa von der Kirchenbauhutte dort zwischengelagert oder vergessen sondern soll von des Teufels Hand dort hingekommen sein Der Sage nach soll der Teufel an der Errichtung der Marienkirche beteiligt gewesen sein in dem Glauben dass es sich um den Bau eines Wirtshauses handele An diese Geschichte erinnert eine von Rolf Goerler geschaffene Teufelsfigur im Marienkirchhof Im Westen und Norden der Kirche zeigt sich der Kirchhof als freier Platz die mittelalterliche kleinteilige Bebauung wurde abgeraumt Allein an der Ecke Schusselbuden zur Mengstrasse erinnern die Fundamentsteine an die Kapelle Maria am Stegel 1415 die vor dem Zweiten Weltkrieg bereits als Buchhandlung genutzt wurde Gegen ihren Wiederaufbau nach dem Krieg wurde Ende der 50er Jahre entschieden und das noch stehende Aussenmauerwerk der Ruine abgetragen An der Mengstrasse gegenuber dem Kirchhof liegt als dreiteiliger Baukorper mit Fassaden des 18 Jahrhunderts das Pastorat die Wehde nach der auch der dahinter liegende Blockbinnenhof Wehdehof benannt ist Das von dem Bildhauer Hermann Joachim Pagels 1929 fur die Kirchengemeinde geschaffene Ehrenmal an deren Gefallene besteht aus schwedischem Granit aus Karlshamn Es stand ursprunglich vor dem Fenster der Burgermeisterkapelle In ihr wurden 1920 offentlich die Ergebnisse fur dessen Ausschreibung ausgestellt Der heute an jener Stelle befindliche Teufelsstein befand sich zu jener Zeit am Fusse des Sudturmes Auf der Stirnseite des Sankt Marien Ehrenmals steht als Hauptinschrift Die Sankt Marien Gemeinde ihren Toten 1914 1918 nach dem Zweiten Weltkrieg erganzt um und 1939 1945 an den oberen Randern stehen Textpassagen links Gott unsere Zuversicht BWV 197 Stirnseite Nun aber bleibet Glaube Hoffnung Liebe 1 Kor 13 13 LUT rechts Herr mach uns frei Altniederlandisches DankgebetPastorenDie Marienkirche war seit der Reformation die Predigtstatte des leitenden lutherischen Geistlichen der Stadt bis 1796 des Superintendenten Danach wechselte der jeweilige Senior drei von ihnen waren Pastoren an St Marien 1934 bis 1973 war St Marien Bischofskirche des Bischofs der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck Seit der Bildung der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche war St Marien Predigtstelle des jeweiligen Propsten des Kirchenkreises Lubeck In der 2012 gebildeten Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist St Marien Predigtstelle der Propstin fur den Bereich Lubeck des Kirchenkreises Lubeck Lauenburg 1532 1548 Hermann Bonnus 1553 1567 Valentin Curtius 1575 1600 Andreas Pouchenius der Altere 1613 1622 Georg Stampelius 1624 1643 Nikolaus Hunnius 1646 1671 Meno Hanneken 1675 1683 Samuel Pomarius 1689 1698 August Pfeiffer 1702 1728 Georg Heinrich Gotze 1730 1767 Johann Gottlob Carpzov 1771 1774 Johann Andreas Cramer 1779 1796 Johann Adolph Schinmeier 1892 1909 Leopold Friedrich Ranke 1914 1919 Johannes Becker 1919 1933 Johannes Evers 1934 1945 Erwin Balzer Bischof 1948 1955 Johannes Pautke Bischof 1956 1972 Heinrich Meyer Bischof 1972 1977 Karlheinz Stoll Senior 1979 2001 Niels Hasselmann Propst 2001 2008 Ralf Meister Propst Seit 2008 Propstin Weitere bekannte Pastoren der Marienkirche waren 1568 1588 Joachim Dobbin 1534 1614 Prediger anschliessend Pastor am Dom 1588 1622 Johann Stolterfoht 1555 1622 Prediger ab 1588 Hauptpastor ab 1598 1614 1648 Michael Siricius Prediger ab 1614 Hauptpastor ab 1625 1619 1626 Gerhard Winter 1626 1668 Jacob Stolterfoht Prediger ab 1626 Hauptpastor ab 1649 1667 1706 Balthasar Gerhard Hanneken Geistlicher 1641 Prediger ab 1667 Hauptpastor ab 1701 1684 1743 Jacob von Melle Prediger ab 1684 Hauptpastor ab 1706 Universalgelehrter 1743 1750 Christoph Anton Erasmi Prediger 1751 1759 Johann Hermann Becker Hauptpastor 1759 1799 Johann Hermann Harmsen 1733 1799 1759 Prediger 1765 Diaconus 1775 Archidiaconus 1795 Hauptpastor 1829 1867 Johann Funk Hauptpastor 1832 1884 Peter Hermann Munzenberger 1880 1914 Christian Marth 1880 dritter Diaconus 1909 Hauptpastor 1966 1979 Hans Joachim Thilo Einmal folgten drei Generationen aufeinander 1713 1750 Bernhard Heinrich von der Hude 1681 1750 Prediger ab 1713 Hauptpastor ab 1743 1757 1795 Bernhard Heinrich von der Hude 1731 1795 Prediger ab 1757 Hauptpastor ab 1775 Senior ab 1788 1794 1828 Bernhard Heinrich von der Hude 1765 1828 1794 Prediger und Spezialkollege seines Vaters ab 1800 HauptpastorMusik an St MarienSchon im Mittelalter gab es in der Marienkirche eine reiche Kirchenmusik So gehorte zur Ausstattung der Marientidenkapelle ein eigener Sangerchor Nach der Reformation durch die Kirchenordnung Johannes Bugenhagens ubernahm der Chor des Katharineums die Aufgabe der gesanglichen Ausgestaltung der Gottesdienste Die Schule erhielt dafur die Ertrage der Stiftung der Kapelle Bis 1802 war der Kantor zugleich Lehrer der Schule und fur den Chor und Gemeindegesang verantwortlich Der Organist hingegen der als Werkmeister auch Verwaltungsaufgaben in der Kirchenrechnungsfuhrung und der Bauunterhaltung zu ubernehmen hatte war fur die Orgel und Instrumentalmusik verantwortlich Im 16 und 17 Jahrhundert legten die Kantoren der Marienkirche eine gut 2 000 Werke umfassende Chorbibliothek an Ihre 69 Satze gedruckter Stimmbucher sowie ein Satz handschriftlicher Stimmen blieben bis 1814 in der Kirche und wurden dann als diplomatische Geste Lubecks vor dem Wiener Kongress der neugegrundeten Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gestiftet wo sie sich noch heute befinden Die Bibliothek wurde durch Kerala J Snyder katalogisiert der Katalog ist online zuganglich Hauptorgel Prospekt der grossen Orgel um 1900 St Marien verfugte bereits im 14 Jahrhundert uber eine Orgel da 1377 die Amtsbezeichnung Organist in einem Testament bezeugt ist 1516 1518 entstand mit einem finanziellen Aufwand von 10 500 Mark lubisch die unter dem Werkmeister erbaute erste Grosse Orgel an der Westwand als Ersatz fur die Grosse Orgel aus dem Jahr 1396 Sie hatte 32 Register die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilten Diese Orgel mit grosster Wahrscheinlichkeit die erste und einzige gotische Orgelfassade mit einem Zweiunddreissigfuss Prinzipal tiefste Pfeife rund 11 Meter lang in der damaligen abendlandischen Welt wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut Belegt ist dass die etwa 1357 begonnene gotische Orgel des Halberstadter Domes spatestens 1495 einen Praestant 32 besass Unter anderem reparierte oder erganzte der Marienorganist und Orgelbaumeister Barthold Hering 1555 dieses Werk Jacob Scherer fugte 1560 1561 ein Brustwerk auf einem dritten Manual hinzu Von 1637 bis 1641 fuhrte Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch daher diente sie ihm massgeblich als Vorbild der Orgel der St Marien Kirche in Stralsund Otto Diedrich Richborn erganzte 1704 drei Register Konrad Bunting tauschte 1733 vier Register aus anderte die Anordnung der Manuale und baute Manualkoppeln ein Sein Sohn Christoph Julius Bunting erweiterte die Orgel 1758 um ein kleines Schwellwerk mit drei Stimmen dessen Traktur vom Manual des Brustwerks anspielbar war Disposition der grossen Orgel der Marienkirche zur Zeit Buxtehudes Rekonstruktion nach Hans Klotz WerkPrinzipal 16 Quintaden 16 Oktave 0 8 Spitzflote 0 8 Superoktave 0 4 Hohlflote 0 4 Nasard 2 2 3 Rauschquinte IIMixtur X XVScharf IVTrompete 16 Trompete 0 8 Zink 0 8 Unterpositiv zu beiden SeitenBordun 16 Prinzipal 0 8 Hohlpfeife 0 8 Quintaden 0 8 Oktave 0 4 Blockflote 0 4 Spillflote 0 2 Mixtur VScharf VZimbel IIDulzian 16 Baarpfeife 0 8 Trichterregal 0 8 Schalmei 0 4 BrustpositivPrinzipal 0 8 Gedeckt 0 8 Oktave 0 4 Hohlflote 0 4 Gemshorn 0 2 Feldflote 0 2 Sifflett 1 1 3 Sesquialtera IIMixtur VI VIIIZimbel IIIKrummhorn 0 8 Regal 0 8 PedalPrinzipal 32 Grosse Oktave 16 Subbass 16 Kleine Oktave 0 8 Gedeckt 0 8 Superoktave 0 4 Nachthorn 0 2 Bauernpfeife 0 1 Mixtur VIPosaune 32 Posaune 16 Dulzian 16 Trompete 0 8 Krummhorn 0 8 Kornett 0 2 2 Tremulanten 2 Trommeln Zimbelsterne Anfang des 19 Jahrhunderts war die Orgel auf drei Manuale und Pedal 57 Register und 4 684 klingende Pfeifen angewachsen 1851 entstand eine neue Orgel erbaut von Johann Friedrich Schulze im Geist der Zeit mit vier Manualen Pedal und 80 Stimmen hinter dem spatgotischen Prospekt von Benedikt Dreyer der von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde Grosse Orgel von 1968 Zustand 2008 Orgel beim Abbau im Mai 2025 Anstelle dieser 1942 beim Bombenangriff verbrannten Grossen Orgel wurde 1968 die nach Registerzahl zu dieser Zeit nach der Orgel der Dreifaltigkeitskathedrale Liepaja zweitgrosste Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur von der Orgelbaufirma Kemper amp Sohn geschaffen Sie besass auf funf Manualen und Pedal 100 Register mit 8 512 Pfeifen die langste mass elf Meter die kleinste hatte etwa die Grosse eines Bleistiftes wobei die klingende Lange nur wenige Millimeter betragt Die Registertraktur arbeitete elektrisch und verfugte uber Freikombinationen das Registertableau war doppelt angelegt Zunehmend auftretende klangliche und konstruktive Mangel an der Hauptorgel wurden von Hans Martin Petersen dem Orgelsachverstandigen der Nordkirche in einem Gutachten aus dem Jahr 2010 bestatigt Am 9 und 10 Mai 2014 fand ein Internationales Orgelsymposium zur Zukunft der Orgeln an St Marien statt das auch die Totentanzorgel einbezog die von Schimmel befallen war Ende 2014 erfolgte durch den Kirchengemeinderat eine Ausschreibung fur eine neue Hauptorgel im Westwerk Das neue Instrument soll zum einen der Musiktradition des 16 und 17 Jahrhunderts Rechnung tragen zum anderen symphonische romantische und moderne Orgelmusik ermoglichen Nach einer Entscheidung des Kirchengemeinderates im November 2016 wurde nun auf der Grundlage des Entwurfes der Orgelbaufirmen Johannes Klais Bonn und Manufacture d Orgues Thomas Ster Francorchamps Belgien das Instrument weiter geplant Die Kooperation mit einer weiteren Firma ist angedacht Das zukunftige Instrument soll eine Doppelorgel mit zwei Spieltischen fur einen barocken Teil dreimanualig und einen symphonischen Teil funfmanualig werden Im Jahr 2017 hatte sich eine Initiative gegrundet die den Abriss der Kemper Orgel verhindern wollte und sich fur eine umfassende Renovierung und Pflege des Instrumentes einsetzte Auch ein Gutachten des Orgelbauers Eberhard Ludtke hielt die Orgel in ihrer Grundsubstanz eindeutig fur erhaltenswurdig Nach weiteren fachlichen Beurteilungen wurde jedoch schliesslich entschieden die Kemper Orgel im Zuge der bis etwa 2030 andauernden Sanierungsarbeiten im Innenraum der Kirche abzubauen und zu ersetzen Der Abbau begann im Februar 2025 mit dem Aufbau des Gerustes die Orgel soll bis Juni 2025 durch das Unternehmen Andreas Ladach in Wuppertal in seine Einzelteile zerlegt abtransportiert und wertvolle Teile an anderer Stelle wieder verwendet werden Die Kemper Orgel von 1968 wies folgende Disposition auf Disposition der Hauptorgel I Ruckpositiv C g30 1 Prinzipal 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Pommer 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Grobflote 0 4 0 6 Oktave 0 2 0 7 Spitzflote 0 2 0 8 Quinte 0 1 1 3 0 9 Sesquialtera III 010 Scharff IV11 Mixtur VI12 Dulcian 16 13 Doppel Regal 0 8 14 Krummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g315 Prinzipal 16 16 Quintade 16 17 Prinzipal 0 8 18 Spitzflote 0 8 19 Doppelgedackt 0 8 20 Oktave 0 4 21 Rohrflote 0 4 22 Nasat 0 2 2 3 23 Superoktave 0 2 24 Gemshorn 0 2 25 Oktavlein 0 1 26 Rauschpfeife II27 Mixtur VI VIII28 Scharff III29 Hintersatz X XII 0Horizontal30 spanische Trompete 16 31 spanische Trompete 0 8 32 spanische Trompete 0 4 Tremulant III Brustwerk C g333 Gedackt 8 34 Dolcan 4 35 Blockflote 4 36 Quintade 4 37 Spitzquinte 2 2 3 38 Prinzipal 2 39 Rohrgedackt 2 40 Sedez 1 2 41 Terzian II42 Quintzimbel II 043 Scharff IV44 Regal 8 45 Vox humana 8 46 Schalmei 4 Tremulant IV Oberwerk C g347 Fugara 16 48 Holzprincipal 0 8 49 Holzgambe 0 8 50 Salicet 0 8 51 Unda maris 0 8 52 Quinte 0 5 1 3 53 Oktave 0 4 54 Gemshorn 0 4 55 Viol Flote 0 4 56 Quinte 0 2 2 3 57 Flachflote 0 2 58 Terz 0 1 3 5 59 Septime 0 4 7 60 None 0 8 9 61 Forniture V VI62 Oboe 0 8 Tremulant V Kronwerk C g363 Gedackt 16 64 Sing Gedackt 0 8 65 Quintade 0 8 66 Gemshorn 0 8 67 Schweiz Pfeife 0 0 4 68 Koppelflote 0 4 69 Prinzipal 0 2 70 Waldflote 0 2 71 Quinte 0 1 1 3 72 Scharff IV73 Zwergzymbel V74 Musette 16 75 Dulcian 0 8 76 Barpfeife 0 8 77 Regal 0 4 Tremulant Pedalwerk C f1Grosspedal78 Prinzipal 32 79 Prinzipal 16 80 Quinte 10 2 3 81 Violoncello 0 8 82 Lieblich Gedackt 0 0 4 83 Fagott 32 84 Posaune 16 85 Trompete 0 8 86 Clairon 0 4 87 Cornett 0 2 TremulantKleinpedal88 Salicet Bass 16 89 Subbass 16 90 Oktave 0 8 91 Gedackt 0 8 92 Oktave 0 4 93 Pommer 0 4 94 Oktave 0 2 95 Nachthorn 0 2 96 Bauernpfeife 0 1 97 Rauschpfeife III98 Zymbel III99 Mixtur X100 Dulcian 16 Koppeln Nebenregister Glockenspiel Hauptwerk mit Superoktavkoppeln im Pedal Spielhilfen zweifache Handregistratur sechs freie Kombinationen Crescendowalze Anmerkungen Schwellbar Totentanzorgel Chororgel Totentanzorgel von 1986 2008 Alter als die Grosse Orgel war die Totentanzorgel Sie wurde 1477 an der Ostseite des nordlichen Querschiffes der wegen des dort angebrachten Totentanzes sogenannten Totentanzkapelle errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen Nach der Reformation wurde sie fur Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt 1549 und 1558 erweiterte Jacob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Ruckpositiv und 1621 erhielt sie ein Brustwerk Auch an diesem Instrument nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor 1653 1655 Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgefuhrt Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung zusammen mit der Arp Schnitger Orgel in St Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lubecker Jakobikirche das Interesse der Fachwelt sie wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel den Zustand des 16 17 Jahrhunderts wiederherzustellen Die Disposition wurde auf die des 17 Jahrhunderts zuruckgefuhrt Auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942 1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper amp Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt allerdings nun im nordlichen Chorumgang zum Hochchor hin ausgerichtet Ihren ursprunglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein Diese Nachkriegsorgel stark reparaturanfallig wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue erbaut von der Firma Fuhrer in Wilhelmshaven Sie verfugt bei mechanischer Spieltraktur auf vier Manualen und Pedal uber insgesamt 56 Register mit ca 5 000 Pfeifen Diese Orgel ist insbesondere geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung alterer Orgelmusik bis Bach Disposition der Totentanzorgel I Ruckpositiv C a30 1 Principal 8 0 2 Rohrflote 8 0 3 Quintadena 8 0 4 Oktave 4 0 5 Blockflote 4 0 6 Oktave 2 0 7 Waldflote 2 0 8 Quinte 1 1 3 0 9 Sesquialtera II 010 Scharff IV VI11 Dulcian 16 12 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C a313 Principal 16 14 Oktave 8 15 Spitzflote 8 16 Oktave 4 17 Nachthorn 0 4 18 Quinte 2 2 3 19 Oktave 2 20 Cornet V21 Mixtur VI22 Cymbel III23 Fagott 16 24 Trompete 8 III Oberwerk schwellbar C a325 Bordun 16 26 Gamba 8 27 Schwebung 8 28 Offenflote 8 29 Principal 4 30 Querflote 4 31 Nasat 2 2 3 32 Gemshorn 2 33 Terz 1 3 5 34 Sifflote 1 35 Mixtur V36 Trompette harmonique 8 37 Hautbois 8 38 Clairon 4 Tremulant IV Brustwerk C a339 Gedackt 8 40 Rohrflote 4 41 Principal 2 42 Terzian II43 Scharff III44 Regal 8 45 Schalmei 4 Tremulant Pedal C f146 Principal 16 47 Subbass 16 48 Quinte 10 2 3 49 Oktave 8 50 Gedackt 8 51 Oktave 4 52 Mixtur VI53 Posaune 16 54 Dulcian 16 55 Trompete 0 8 56 Kornett 4 Koppeln II I III I IV I I P II P III P Spielhilfen 32 fache Setzerkombinationen Als besondere Tradition an St Marien wird im Jahresschlussgottesdienst an Silvester der Choral Nun danket alle Gott mit beiden Orgeln Pauken und einem Blechblaserensemble begleitet Weitere Instrumente Schwarz Orgel von 1723 in der Briefkapelle 2012 Auch auf dem Lettner befand sich seit 1664 ein Orgelpositiv als Continuo Instrument des dort aufgestellten Chores die dritte Orgel in der Kirche Der damalige Kantor Samuel Franck sorgte dafur dass die Vorsteher der Kirche zu behueff der jetzigen ahrt der Music ein Orgelpositiv mit funf Stimmen darunter Quinte Oktave und Dulzian 16 anschafften Weil damals in Lubeck kein Orgelbauer vorhanden war Friedrich Stellwagen war 1659 gestorben wurde das Positiv beim Orgelbauer Michel Berigel in Luneburg in Auftrag gegeben Dieses Instrument versah bis 1854 seinen Dienst 1854 wurde hier das beim Umbau der Grossen Orgel entfernte Brustwerk 1560 61 erbaut von Jacob Scherer eingebaut Diese Lettner Orgel verfugte uber ein Manual und sieben Register und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt Auch diese Orgel verbrannte 1942 In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreussen Die Briefkapellenorgel ein einmanualiges Werk mit acht Stimmen in Bass und Diskantteilung wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Donhoffstadt bei Rastenburg Von dort erwarb sie der Lubecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933 Nach einigen Jahren als Begleitinstrument fur kirchenmusikalische Auffuhrungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft sie zunachst als Ubergangsinstrument in die Briefkapelle die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder fur Gottesdienste hergerichtet wurde Heute dient die Barockorgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste die in der Zeit von Januar bis Marz in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden Disposition Briefkapellenorgel1 Gedackt B D 8 2 Prinzipal B D 4 3 Flote B D 4 4 Quinte B D 2 2 3 5 Oktav B D 2 6 Terz B 1 3 5 7 Oktav D 1 8 Trechterregal B D 0 8 9 Mixtur III B DZimbelsternTremulant Organisten Vor allem zwei Organisten im 17 Jahrhundert pragten die Musiktradition an St Marien Franz Tunder von 1642 bis zu seinem Tode 1667 und sein Nachfolger und Schwiegersohn Dietrich Buxtehude von 1668 bis 1707 Beide waren exponierte Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und traten sowohl als Organisten als auch als Komponisten hervor 1705 kam Johann Sebastian Bach nach Lubeck um Buxtehude zu behorchen und schon 1703 waren Georg Friedrich Handel und Johann Mattheson bei Buxtehude zu Gast Seither gilt die Stelle des Organisten an St Marien als eine der herausragenden Organistenstellen in Deutschland uberhaupt Mit den Lubecker Abendmusiken fuhrten Tunder und Buxtehude als erste uberhaupt vom Gottesdienst losgeloste Kirchenkonzerte ein Buxtehude entwickelte dazu eine feste Form als Folge von funf Konzerten an den letzten beiden Sonntagen der Trinitatis Zeit sowie am 2 bis 4 Adventssonntag Die sehr erfolgreiche Reihe wurde von Buxtehudes Nachfolgern Johann Christian Schieferdecker 1679 1732 Johann Paul Kunzen 1696 1757 dessen Sohn Adolf Karl Kunzen 1720 1781 und Johann Wilhelm Cornelius von Konigslow 1745 1833 weitergefuhrt Sie alle komponierten fur die Abendmusiken eine Reihe biblischer Oratorien darunter Israels Abgotterey in der Wusten 1758 Absalon 1761 und Goliath 1762 von Adolf Kunzen und Die Rettung des Kindes Mose und Der geborne Weltheiland 1788 Tod Auferstehung und Gericht 1790 sowie Davids Klage am Hermon nach dem 42ten Psalm 1793 von Konigslow Um 1810 fand diese Tradition zunachst ein Ende Der Geschmack in Musik und Kirche hatte sich gewandelt und aussere Umstande Besatzung durch napoleonische Truppen in der Franzosenzeit und die daraus in Lubeck bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts fortdauernde Finanznot machten die Durchfuhrung solch aufwendiger Konzerte unmoglich Im fruhen 20 Jahrhundert war es der Marienorganist Walter Kraft 1905 1977 der die Tradition der Abendmusiken wiederbelebte zunachst mit einem Abend Bachscher Orgelmusik 1926 dann jahrlich mit gemischten Chor und Orgelprogrammen 1954 schuf Kraft den Lubecker Totentanz als eine neue Abendmusik Auch Ernst Erich Stender Marienorganist als Nachfolger Krafts von 1973 bis 2009 fuhrte die Tradition der Abendmusiken als Orgelkonzerte bei Kerzenschein in den Sommermonaten weiter Zu seinem Nachfolger wurde Anfang 2009 der Kreuzorganist Holger Gehring berufen Er sollte hier seinen Dienst zum 1 Mai 2009 antreten Nach intensiven Verhandlungen mit dem Kirchenvorstand der Kreuzkirche nahm Gehring jedoch die bereits erfolgte Kundigung zuruck und entschied sich in Dresden zu bleiben Stattdessen wurde Johannes Unger aus Leipzig als neuer Marienorganist berufen Nach Veranderungen in den Innenstadtgemeinden ist er seit 2022 in Lubeck leitender Marien und Domorganist Organisten um 1516 1555 1555 1572 David Ebel 1572 1578 1578 1611 1612 1616 Hermann Ebel 1616 1640 Peter Hasse 1642 1667 Franz Tunder 1668 1707 Dieterich Buxtehude 1707 1732 Johann Christian Schieferdecker 1733 1757 Johann Paul Kunzen 1757 1781 Adolf Karl Kunzen 1781 1833 Johann Wilhelm Cornelius von Konigslow 1834 1844 Gottfried Herrmann 1845 1886 Hermann Jimmerthal 1887 1929 Karl Lichtwark 1929 1973 Walter Kraft 1973 2009 Ernst Erich Stender seit 2009 Johannes Unger Kantoren 0 0 0 0 1679 Samuel Franck 1679 1706 Johann Jacob Pagendarm 1706 1736 Heinrich Sivers 1737 1755 Caspar Ruetz 1756 1801 Johann Hermann Schnobel Von 1801 bis 1970 waren die Organisten zugleich Kantoren 1970 1999 Hans Jurgen Wille 1999 2016 Michael D Muller 2016 2022 Karl Hansel 2023 Martin Meyer 2023 20240 Karl Hansel kommissarisch seit 2024 Merle Hillmer Lubecker Knabenkantorei an St Marien Hauptartikel Lubecker Knabenkantorei an St Marien Seit 1970 gibt es an der Marienkirche mit der Lubecker Knabenkantorei an St Marien 1948 gegrundet als Lubecker Kantorei einen Knabenchor der regelmassig in den Sonn und Feiertagsgottesdiensten singt Deren Chorleiter ist zugleich Kantor an St Marien Die Auffuhrung von Bachs Johannes Passion am Karfreitag fruher im gottesdienstlichen Rahmen heute als Kirchenkonzert ist zu einer Lubecker Tradition geworden ebenso das jahrliche Weihnachtssingen Lubecker Marienkirche heuteAm Abend von Suden Seit der Einfuhrung der reformatorischen Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen durch den Rat der Stadt 1531 ist die Marienkirche evangelisch Die Gemeinde gehort heute zur Propstei Lubeck im Kirchenkreis Lubeck Lauenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Gottesdienste und alltagliche Andachten beginnen jeweils um 12 Uhr Montags bis sonnabends in der Sommersaison sowie im Advent bietet eine Kurzandacht Wort zum Alltag mit Orgelmusik um 12 Uhr nach dem Figurenumlauf der Astronomischen Uhr Gelegenheit zur Besinnung Wer die Lubecker Marienkirche besichtigen will musste seit 2010 zwei Euro Eintritt zahlen 2022 betragt dieses Marientaler genannte Entgelt das fur Pflege und die Erhaltung der Kirche und ihrer Kunstschatze verwendet wird vier Euro fur personliches Gebet und Andacht sowie fur den Besuch von offentlichen Andachten und Gottesdiensten wird keine Gebuhr erhoben LiteraturAllgemeines Hans Joachim Kunst Die Marienkirche in Lubeck Die Prasenz bischoflicher Architekturformen in der Burgerkirche Werners Kunstgeschichte 2 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1986 ISBN 3 88462 502 0 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck Deutscher Kunstverlag Munchen 1983 ISBN 3 422 00747 4 Gustav Schaumann Friedrich Bruns Bearbeiter Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Hrsg von der Baudeputation Band 2 Teil 2 Die Marienkirche Nohring Lubeck 1906 archive org Johann Aegidus Ludwig Funk Die Merkwurdigkeiten der Marien Kirche in Lubeck Lubeck 1823 urn nbn de bvb 12 bsb10026179 4 Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek St Marien Jahrbuch Jahrbucher des St Marien Bauvereins Lubeck Erscheint unregelmassig Zeitschrift Uberblicksdarstellungen in Handbuchern Lutz Wilde Margrit Christensen Kulturdenkmale in Schleswig Holstein Band 5 1 Hansestadt Lubeck Altstadt Wachholtz Kiel Hamburg 2017 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland S 588 598 Uwe Albrecht Ulrike Nurnberger Jan Friedrich Richter Jorg Rosenfeld Christiane Saumweber Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band II Hansestadt Lubeck Die Werke im Stadtgebiet Ludwig Kiel 2012 ISBN 978 3 933598 76 9 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band Hamburg Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 422 03120 3 S 487 502 Kunst Topographie Schleswig Holstein Wachholtz Neumunster 1969 S 56 63 Einzelthemen Uwe Albrecht Auf den Spuren eines verlorenen Denkmalensembles Die spatgotische Chorausstattung der Lubecker Marienkirche In Anna Moraht Fromm Hrsg Kunst und Liturgie Choranlagen des Spatmittelalters ihre Architektur Ausstattung und Nutzung Jan Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 3421 0 S 113 139 Heike Barth Der Fredenhagen Altar des Thomas Quellinus in der Marienkirche zu Lubeck Magisterarbeit Marburg 1996 Sandra Braun Das Antwerpener Retabel von 1518 in der Marienkirche zu Lubeck Beobachtungen zu einem Antwerpener Importstuck im westlichen Ostseeraum In Jiri Fajt Markus Horsch Hrsg Niederlandische Kunstexporte nach Nord und Ostmitteleuropa vom 14 bis 16 Jahrhundert Forschungen zu ihren Anfangen zur Rolle hofischer Auftraggeber der Kunstler und ihrer Werkstattbetriebe Studia Jagellonica Lipsiensia Band 15 Jan Thorbecke Ostfildern 2014 ISBN 978 3 7995 8415 9 S 133 161 Sandra Braun Beobachtungen zum Wandel in der Raumgestaltung und Bildertopographie der Marienkirche zu Lubeck zu Beginn des 16 Jahrhunderts Eine Studie zur Stiftungstatigkeit und Reprasentation der Fernhandelskaufleute im Kirchenraum In Oliver Auge Hrsg Hansegeschichte als Regionalgeschichte Beitrage einer internationalen und interdisziplinaren Winterschule in Greifswald vom 20 bis 24 Februar 2012 Kieler Werkstucke Reihe A Beitrage zur schleswig holsteinischen und skandinavischen Geschichte Band 37 Peter Lang Frankfurt am Main Bern Bruxelles u a 2014 ISBN 978 3 631 64533 8 S 381 411 Konrad Dittrich Red 1948 1998 50 Jahre Lubecker Knaben Kantorei an St Marien Festschrift Lubeck 1998 Dietrich Ellger Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lubecker Marienkirche Phil Diss Christian Albrechts Universitat zu Kiel maschinenschriftlich 1951 Manfred Finke St Marien zu Lubeck eine erzbischofliche Memoria Uber Bau Zitate und Symbolwerte in norddeutschen Sakralbauten des Mittelalters In Nordelbingen Beitrage zur Kunst und Kulturgeschichte Schleswig Holsteins Bd 79 2010 S 7 32 Hermann Jimmerthal Die astronomische Uhr in der Marienkirche zu Lubeck Lubeck 1861 Johanna Kolbe Die Wandmalereien in St Marien zu Lubeck Dissertation Christian Albrechts Universitat Kiel Kiel 1950 Ulrike Nurnberger Uwe Albrecht Hrsg Palmarum 1942 Neue Forschungen zu zerstorten Werken mittelalterlicher Holzskulptur und Tafelmalerei aus der Lubecker St Marienkirche Tagungsband und Ausstellungsdokumentation Ludwig Kiel 2014 ISBN 978 3 86935 229 9 Friedrich Techen Die Grabsteine der lubeckischen Kirchen Rahtgens Lubeck 1898 S 60 88 Digitalisat Jochen Hermann Vennebusch Innovation Variation Rezeption Das Taufbecken in der Lubecker Marienkirche im Kontext des nord und mitteldeutschen Bronzegusses In Klaus Gereon Beuckers Jochen Hermann Vennebusch Hrsg Hans Apengeter Norddeutscher Bronzeguss des 14 Jahrhunderts im Kontext Opera Borealia Beitrage zur norddeutschen Kunst des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit 1 Regensburg 2022 S 97 133 Hanno Kabel Auferstehung aus Ruinen In Lubecker Nachrichten Nr 151 2025 3 Juli 2025 ZDB ID 526232 X S 25 online abgerufen am 4 Juli 2025 Wiederaufbauplane fur den Fredenagen Altar die Orgel und den Lettner WeblinksCommons Marienkirche Sammlung von Bildern Wikisource St Marien zu Lubeck Quellen und Volltexte Informationen zur Marienkirche in Lubeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Marienkirche in Lubeck In Deutsche Digitale Bibliothek Website der Kirche Marienbauverein Lubecker Knabenkantorei an St Marien Die Glocken der Lubecker Marienkirche Der Bau der Marienkirche zu Lubeck Gedicht von Theodor Storm 3D Modelle Marienkirche auf SketchfabEinzelnachweiseEntlang der Europaischen Route der Backsteingotik 4 Aufl 2014 S 30 31 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 246 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 15 ff Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 28 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 40 Heinrich Christian Zietz Ansichten der Freien und Hansestadt Lubeck Frankfurt am Main 1822 S 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Marienvorstand auf Abwegen Gott mag kein Barock In burgernachrichten Band 31 2008 Nr 100 S 10f St Marien Gewinner des Architektur Wettbewerbs steht fest Meldung des Kirchenkreises vom 2 April 2025 abgerufen am 2 April 2025 Lutz Wilde in Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 1971 S 337 Nach einer Notiz in der Zeitschrift Die christliche Kunst 1914 S 23 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 236 Lubeck Marien Glockenspiel kann erklingen Lubecker Nachrichten 27 Mai 2019 abgerufen am 29 November 2019 Gobel Martin Nicola Peter 2008 Singende Turme Die Glocken der Marienkirche zu Lubeck CD Heft Gustav Schaumann Friedrich Bruns Die Marienkirche Die Bau und Kunstdenkmaler der Hansestadt Lubeck II Band 2 Teil Bernhard Nohring Lubeck 1906 S 433 Gobel Martin Nicola Peter 2008 Singende Turme Die Glocken der Marienkirche zu Lubeck CD Heft Marienbauverein Lubeck Abgerufen am 28 April 2025 deutsch Steffi Niemann Zwei neue Glocken fur St Marien eingetroffen Ev Luth Kirchengemeinde St Marien in Lubeck 14 April 2019 abgerufen am 28 Juni 2023 Glocken Abgerufen am 4 Juni 2025 deutsch Der Teufel von St Marien Memento vom 16 Februar 2016 im Internet Archive In st marien luebeck com The Choir Library of St Mary s in Lubeck 1546 1674 A Database Catalogue In goart vas 1 it gu se abgerufen am 28 Juli 2015 Dietrich Wolfel Die wunderbare Welt der Orgel Lubeck als Orgelstadt 2 Auflage Schmidt Romhild Lubeck 2004 ISBN 3 7950 1261 9 S 49 Walter Kraft Drei Orgeln in St Marien zu Lubeck Lubeck o J 1968 S 1 Wouter Pleijsier Een trotsche en allerheerlykste vertooning Een onderzoek naar de geschiedenis de aard en het gebruik van het 32 voets orgelregister tot 1800 Amsterdam 1994 S 5 6 42 online Text auf Niederlandisch PDF Dietrich Wolfel Die wunderbare Welt der Orgel Lubeck als Orgelstadt 2 Auflage Schmidt Romhild Lubeck 2004 ISBN 3 7950 1261 9 S 65 Disposition nach Hans Klotz Uber die Orgelkunst der Gotik der Renaissance und des Barock S 323 Informationen zur Grossen Orgel Memento vom 3 November 2010 im Internet Archive Website des Vereins der Freunde der Kirchenmusik an St Marien Marien Orgeln droht der Verfall In shz de abgerufen am 30 Dezember 2016 Orgelsymposium Details st marien luebeck de abgerufen am 24 Marz 2021 Manufacture d Orgues Thomas Memento vom 9 Januar 2017 im Internet Archive Roland Eberlein Zur Diskussion um die zukunftige Konzeption der Orgeln in der Marienkirche Lubeck In walcker stiftung de abgerufen am 9 Januar 2017 PDF Private Website von Andreas Lange Wolfsburg Abgerufen am 25 Marz 2017 st marien luebeck org Kemper Orgel der Marienkirche stillgelegt Jetzt soll das Instrument abgebaut und verkauft werden Abgerufen am 27 Mai 2024 Grosses Gerust in St Marien Mitteilung vom 12 Februar 2025 abgerufen am 22 Februar 2025 Disposition siehe Roland Eberlein Hg Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Heft B F walcker stiftung de PDF abgerufen am 24 Februar 2024 Disposition Nr 776 Disposition der Totentanzorgel auf Orgel Databank Wilhelm Stahl Organist Franz Tunder und Dietrich Buxtehude Fr Kistner amp C F W Siegel Leipzig 1926 Digitalisat S 20 Es heisst dass man ihm Buxtehudes Nachfolge angeboten habe er diese aber abgelehnt hatte Als Begrundung fur die Entscheidung Bachs bringen Lubecker Stadtfuhrer hervor dass die Heirat der Tochter Buxtehudes Bedingung fur die Ubernahme gewesen sei EPD Meldung vom 2 Marz 2009 Memento vom 4 April 2016 im Internet Archive Abgerufen am 2 September 2012 Kreuzorganist Gehring bleibt in Dresden In kreuzkirche dresden de abgerufen am 2 September 2012 Vita Johannes Unger Memento vom 26 November 2016 im Internet Archive In johannesunger de abgerufen am 2 September 2012 Zwei Euro Die Marienkirche verlangt jetzt Eintritt In Hamburger Abendblatt abgerufen am 4 November 2009 Marien Taler Website der Gemeinde abgerufen am 25 Juli 2022 Dieser Artikel wurde am 6 September 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 53 868 10 684883333333 Koordinaten 53 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