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Die Lüneburger Saline war eine Anlage die in Lüneburg bis 1980 der Salzgewinnung diente Ablagerungen des 250 Millionen J

Lüneburger Saline

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Die Lüneburger Saline war eine Anlage, die in Lüneburg bis 1980 der Salzgewinnung diente. Ablagerungen des 250 Millionen Jahre alten Zechsteinmeers liegen bei Lüneburg relativ oberflächennah und konnten daher schon frühzeitig mit einfachen Mitteln abgebaut werden.

Der Legende nach erlegte ein Jäger eine schneeweiße Wildsau, deren Farbe durch kristallisiertes Salz zustande gekommen war. Die Sau habe sich in einer Salzquelle gesuhlt, so sei die erste Salzquelle ungefähr im Jahr 800 in Lüneburg entdeckt worden.

Funktion

Seit dem 12. Jahrhundert bestimmte die Salzgewinnung das Leben der Stadt Lüneburg. Speisesalz war zu dieser Zeit sehr wertvoll. Es wurde in der Einheit Chor (1 Chor = 554,32 kg) gemessen, wobei ein Chor etwa 300 Reichsmark entsprach. Die Saline, die sich zwischen Sülzwiese und Kalkberg befand und ihr Haupttor am Lambertiplatz hatte, war von starken Mauern und hohen Türmen umgeben.

Zur Förderung des Salzhandels wurde unter anderem der Stecknitzkanal und ein Kran am heutigen Stint, einem ehemaligen Stint-Markt am Hafen, gebaut. Der Platz Am Sande, im Mittelalter ungepflastert jedoch sandig, diente den Kaufleuten als Handelsplatz für ihre Waren, unter anderem auch für Salz.

Aufbau der Saline

Das Zentrum bildete der von 54 Siedehütten umgebene Sod (= Salzbrunnen). Die je vier Siedepfannen der Siedehütten, die nach ihren ersten Besitzern benannt waren, wurden über Rinnen und Kanäle mit Sole versorgt. Die Sole wurde mit Eimern aus der Siedekammer an die Oberfläche befördert und von dort aus auf die 216 Siedepfannen verteilt. Auf dem Siedegelände befand sich außerdem eine dem Kleinverkauf dienende Salzbude sowie eine für gerichtliche Salzangelegenheiten zuständige .

Besitzverhältnisse

Die Eigentümer der Pfannen wurden Sülzbegüterte genannt und waren nicht unbedingt in Lüneburg ansässig. Sie besiedeten ihre Pfannen nicht selbst, sondern verpachteten sie an in Lüneburg ansässige Siedeberechtigte. Wenn ein Siedeberechtigter mindestens vier Pfannen gepachtet hatte, wurde er Sülzmeister genannt und hatte Anspruch auf eine eigene Siedehütte. Allerdings durfte ein Siedemeister nie mehr als zwei Hütten, also acht Pfannen, besieden. Die Pacht belief sich auf die Hälfte des Siedepfannenertrages.

Anfang des 13. Jahrhunderts teilten sich die Sülzbegüterten in Geistliche und Adlige auf. Zwischen den Jahren 1250 und 1320 erfolgte der zunehmende Anstieg bürgerlicher Besitzanteile, der parallel verlief zur Abnahme der adligen Sülzbegüterten. 1370 war der bürgerliche und geistliche Pfannenbesitz annähernd gleich, wobei allerdings schon 100 Jahre später drei Viertel der Pfannen den geistlichen Sülzbegüterten gehörte, die man Prälaten nannte.

Neben den Sülzbegüterten und Siedeberechtigten gab es noch den Barmeister und den Sodmeister. Der Barmeister war der Vorsteher der Pfannenschmiede (= Bare), in der die Pfannen gegossen wurden. Er wurde von den Sülfmeistern und dem Stadtrat gewählt. Der Sodmeister sorgte für die Verteilung der Sole und wurde von den Sülfbegüterten und dem Stadtrat gewählt.

Sülzhilfe

Die Sülzhilfe war eine Steuer der Prälaten an den Rat zur Verminderung der Stadtschulden.

Hierbei mussten die geistlichen Sülzbegüterten einen Teil ihrer Salineneinkünfte abgeben, beginnend bei dem zehnten Teil des Pfennigs, der Anteil erhöhte sich im Laufe der Zeit bis hin auf ein Viertel des Pfennigs. Obwohl im Jahr 1442 schon der vierte Teil ihrer Salineeinkünfte gezahlt wurde, konnten die Stadtschulden nicht gedeckt werden.

Aus diesem Grund sollte ab dem Jahr 1445 die doppelte Sülzhilfe gezahlt werden, das heißt, der zweite Teil des Pfennigs musste an den Rat abgegeben werden. Vor allem die Butenländischen, wie auch der Lüneburger Propst Scharper, zeigten ihr Misstrauen gegenüber dem Rat, indem sie die Abgabe der geforderten Summe der Sülzhilfe verweigerten. Aus diesem Konflikt entwickelte sich der Lüneburger Prälatenkrieg.

Siehe auch

  • Anschlussbahnen der Lüneburger Wachsbleiche und Saline
  • Deutsches Salzmuseum

Literatur

  • Tobias Reimers: Der Ursprung, Güthe und Gerechtigkeiten der edlen Sültzen zu Lüneburg: mit einem gründlichen Abriß der Sültzen. Lippern, Lüneburg 1710, Digitalisat
  • Karl Bachmann: Die Rentner der Lüneburger Saline (1200–1370). Hildesheim 1983.
  • Georg Friedrich Francke: Der Lüneburgsche sogenannte Prälatenkrieg. In: Fünfter und sechster Jahresbericht des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg 1882–1883. Lüneburg 1884, S. 1–3.
  • Axel Janowitz: Die Lüneburger Saline im 18. und 19. Jahrhundert. 2003, ISBN 978-3-89534-435-0.
  • : An der Quelle des Lüneburger Salzes. In: Die Gartenlaube. Heft 44, 1896, S. 747–750 (Volltext [Wikisource]). 
  • Elmar Peter: Geschichte einer 1000jährigen Stadt 956–1956. Lüneburg 1999, S. 191 f.
  • Wilhelm Reinecke: Geschichte der Stadt Lüneburg. 2 Bände. 2. Auflage. Lüneburg 1977 (1933).
  • Wilhelm Friedrich Volger: Die Lüneburger Sülze. 1956.
  • Manfred Balzer: Die Saline Lüneburg-Von der Industrieruine zum Industriemuseum. Lüneburg 2009.
  • Harald Witthöft: Die Lüneburger Saline. Salz in Nordeuropa und der Hanse vom 12.–19. Jahrhundert, Eine Wirtschafts- und Kulturgeschichte langer Dauer. (De Sulte, Bd, 22), Verlag Marie Leidorf, Rhaden/Westf. 2010, ISBN 978-3-89646-060-8.

Weblinks

Commons: Saline Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Grabungsschutzgebiet Saline-Lüneburg im Denkmalatlas Niedersachsen
  • Veröffentlichungen zur Lüneburger Saline im Opac der Regesta Imperii
  • Beschreibung der Geologie mit Fotos, Zeichnungen und Karte (PDF; 298 kB) durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Niedersachsen
  • Frank Sirocko: Das Norddeutsche Becken: Geologische Grundlagen. (PDF, 3,1 MB) Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), 2012, S. 15ff; abgerufen am 31. August 2022. 
  • Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Lüneburger Saline in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Normdaten (Körperschaft): GND: 5238459-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 129873617

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 13:13

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Die Luneburger Saline war eine Anlage die in Luneburg bis 1980 der Salzgewinnung diente Ablagerungen des 250 Millionen Jahre alten Zechsteinmeers liegen bei Luneburg relativ oberflachennah und konnten daher schon fruhzeitig mit einfachen Mitteln abgebaut werden Luneburger Saline im Sudwestbogen der Stadtbefestigung Stadtkarte um 1598 nach Suden ausgerichtet links ostlich St LambertiDie Saline zu Luneburg in einer Zeichnung von Hermann Haase 1896 Der Legende nach erlegte ein Jager eine schneeweisse Wildsau deren Farbe durch kristallisiertes Salz zustande gekommen war Die Sau habe sich in einer Salzquelle gesuhlt so sei die erste Salzquelle ungefahr im Jahr 800 in Luneburg entdeckt worden FunktionSeit dem 12 Jahrhundert bestimmte die Salzgewinnung das Leben der Stadt Luneburg Speisesalz war zu dieser Zeit sehr wertvoll Es wurde in der Einheit Chor 1 Chor 554 32 kg gemessen wobei ein Chor etwa 300 Reichsmark entsprach Die Saline die sich zwischen Sulzwiese und Kalkberg befand und ihr Haupttor am Lambertiplatz hatte war von starken Mauern und hohen Turmen umgeben Zur Forderung des Salzhandels wurde unter anderem der Stecknitzkanal und ein Kran am heutigen Stint einem ehemaligen Stint Markt am Hafen gebaut Der Platz Am Sande im Mittelalter ungepflastert jedoch sandig diente den Kaufleuten als Handelsplatz fur ihre Waren unter anderem auch fur Salz Aufbau der SalineDas Zentrum bildete der von 54 Siedehutten umgebene Sod Salzbrunnen Die je vier Siedepfannen der Siedehutten die nach ihren ersten Besitzern benannt waren wurden uber Rinnen und Kanale mit Sole versorgt Die Sole wurde mit Eimern aus der Siedekammer an die Oberflache befordert und von dort aus auf die 216 Siedepfannen verteilt Auf dem Siedegelande befand sich ausserdem eine dem Kleinverkauf dienende Salzbude sowie eine fur gerichtliche Salzangelegenheiten zustandige Pfannenschmiede der mittelalterlichen SalineSiedepfanne der Luneburger Saline um 1775 das einzig erhaltene Exemplar von rund 340 000 gleichartigen StuckenBesitzverhaltnisseDie Eigentumer der Pfannen wurden Sulzbeguterte genannt und waren nicht unbedingt in Luneburg ansassig Sie besiedeten ihre Pfannen nicht selbst sondern verpachteten sie an in Luneburg ansassige Siedeberechtigte Wenn ein Siedeberechtigter mindestens vier Pfannen gepachtet hatte wurde er Sulzmeister genannt und hatte Anspruch auf eine eigene Siedehutte Allerdings durfte ein Siedemeister nie mehr als zwei Hutten also acht Pfannen besieden Die Pacht belief sich auf die Halfte des Siedepfannenertrages Anfang des 13 Jahrhunderts teilten sich die Sulzbeguterten in Geistliche und Adlige auf Zwischen den Jahren 1250 und 1320 erfolgte der zunehmende Anstieg burgerlicher Besitzanteile der parallel verlief zur Abnahme der adligen Sulzbeguterten 1370 war der burgerliche und geistliche Pfannenbesitz annahernd gleich wobei allerdings schon 100 Jahre spater drei Viertel der Pfannen den geistlichen Sulzbeguterten gehorte die man Pralaten nannte Neben den Sulzbeguterten und Siedeberechtigten gab es noch den Barmeister und den Sodmeister Der Barmeister war der Vorsteher der Pfannenschmiede Bare in der die Pfannen gegossen wurden Er wurde von den Sulfmeistern und dem Stadtrat gewahlt Der Sodmeister sorgte fur die Verteilung der Sole und wurde von den Sulfbeguterten und dem Stadtrat gewahlt SulzhilfeDie Sulzhilfe war eine Steuer der Pralaten an den Rat zur Verminderung der Stadtschulden Hierbei mussten die geistlichen Sulzbeguterten einen Teil ihrer Salineneinkunfte abgeben beginnend bei dem zehnten Teil des Pfennigs der Anteil erhohte sich im Laufe der Zeit bis hin auf ein Viertel des Pfennigs Obwohl im Jahr 1442 schon der vierte Teil ihrer Salineeinkunfte gezahlt wurde konnten die Stadtschulden nicht gedeckt werden Aus diesem Grund sollte ab dem Jahr 1445 die doppelte Sulzhilfe gezahlt werden das heisst der zweite Teil des Pfennigs musste an den Rat abgegeben werden Vor allem die Butenlandischen wie auch der Luneburger Propst Scharper zeigten ihr Misstrauen gegenuber dem Rat indem sie die Abgabe der geforderten Summe der Sulzhilfe verweigerten Aus diesem Konflikt entwickelte sich der Luneburger Pralatenkrieg Siehe auchAnschlussbahnen der Luneburger Wachsbleiche und Saline Deutsches SalzmuseumLiteraturTobias Reimers Der Ursprung Guthe und Gerechtigkeiten der edlen Sultzen zu Luneburg mit einem grundlichen Abriss der Sultzen Lippern Luneburg 1710 Digitalisat Karl Bachmann Die Rentner der Luneburger Saline 1200 1370 Hildesheim 1983 Georg Friedrich Francke Der Luneburgsche sogenannte Pralatenkrieg In Funfter und sechster Jahresbericht des Museumsvereins fur das Furstentum Luneburg 1882 1883 Luneburg 1884 S 1 3 Axel Janowitz Die Luneburger Saline im 18 und 19 Jahrhundert 2003 ISBN 978 3 89534 435 0 An der Quelle des Luneburger Salzes In Die Gartenlaube Heft 44 1896 S 747 750 Volltext Wikisource Elmar Peter Geschichte einer 1000jahrigen Stadt 956 1956 Luneburg 1999 S 191 f Wilhelm Reinecke Geschichte der Stadt Luneburg 2 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