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Nürnberg

Nürnberg (nürnbergisch häufig Nämberch, häufige Abkürzung Nbg) ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern. Sie ist mit 529.508 Einwohnern (laut Statistischem Landesamt am 31. Dezember 2024) bzw. 546.576 (laut Melderegister am 30. April 2025) die mit Abstand größte Stadt Frankens sowie die zweitgrößte im Bundesland Bayern. In Deutschland insgesamt steht sie an 13. Stelle. Mit seinen Nachbarstädten Fürth, Erlangen und Schwabach bildet Nürnberg mit etwa 820.000 Einwohnern eine der drei Metropolen in Bayern. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte den Ballungsraum Nürnberg mit etwa 1,4 Millionen Menschen und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der über 3,6 Millionen Einwohner umfassenden Europäischen Metropolregion Nürnberg, eine der elf Metropolregionen in Deutschland. Nürnberg gehört zu den ausgesprochen multikulturellen Großstädten Deutschlands.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 11° 5′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Höhe: | 309 m ü. NHN | |
Fläche: | 186,44 km2 | |
Einwohner: | 529.508 (31. Dez. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 2840 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 90402–90491 | |
Vorwahlen: | 0911, 09122, 09129 | |
Kfz-Kennzeichen: | N | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 64 000 | |
LOCODE: | DE NUE | |
NUTS: | DE254 | |
Stadtgliederung: | 10 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Rathausplatz 2 90403 Nürnberg | |
Website: | www.nuernberg.de | |
Oberbürgermeister: | Marcus König (CSU) | |
Lage der Stadt Nürnberg in Bayern | ||
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürnberg in der Sigena-Urkunde aus dem Jahr 1050. Seine erste Blüte erlebte es ab 1219 als eigenständige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Vor den starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem teils sehr vereinfachten Neuaufbau der Nachkriegszeit galt die mittelalterliche Nürnberger Altstadt als eine der bedeutendsten Europas. Viele Wahrzeichen wurden originalgetreu wiederaufgebaut, vor allem die Kirchen der Stadt, aber auch zahlreiche Baudenkmäler blieben erhalten. Zu den wichtigsten Wahrzeichen gehören einige Bauten entlang der Historischen Meile, vor allem die Nürnberger Burg sowie die fast vollständig erhaltene Stadtmauer. Daneben haben sich weitere Adelsbauten und Burgen der alten Reichsstadt erhalten. Heute zählt die Altstadt wieder zu den bekanntesten mittelalterlichen Denkmalszonen Europas. Außerhalb des historischen Zentrums ist das Stadtbild bis zur Ringstraße, nördlich und südlich der Pegnitz, von einer dichten urbanen Bebauung mit einem hohen Anteil an Gründerzeit- und Nachkriegsbauten sowie einigen Hochhäusern geprägt. Am Stadtrand findet man häufig Siedlungsstädtebau, wie Garten- und Trabantenstädte sowie große Grünanlagen, wie den Marienbergpark oder den Volkspark Dutzendteich, aber auch landwirtschaftliche Nutzung mit dörflichen Strukturen, wie im (Nürnberger) Knoblauchsland.
Überregional bedeutsam sind Nürnbergs weihnachtlicher Christkindlesmarkt sowie das Germanische Nationalmuseum und mehrere weitere Museen. Globale Wahrnehmung erreichte die Stadt im 20. Jahrhundert während der Zeit des Nationalsozialismus, als auf dem Reichsparteitagsgelände die jährlichen Reichsparteitage stattfanden und die Nürnberger Gesetze verabschiedet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Stadt mit den Nürnberger Prozessen hingegen zum Schauplatz der ersten Urteile auf Grundlage des Völkerstrafrechts geworden und erwarb sich den Titel Stadt der Menschenrechte. Wirtschaftlich sind die Dienstleistungsbranche, Spitzentechnologie, Industrieproduktion (u. a. Elektrotechnik, Maschinenbau und Kfz-Teile) sowie die Messe Nürnberg (u. a. Spielwarenmesse, Consumenta, GaLaBau, BIOFACH, IWA OutdoorClassics, BrauBeviale) von großer Bedeutung. Nürnberg ist Sitz der Bundesbehörden Bundesagentur für Arbeit und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat („Heimatministerium“) und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Name
Das Grundwort des Stadtnamens Nürnberg ist das Gattungswort „Berg“. Die Herkunft des Vorderglieds Nürn- ist hingegen nicht geklärt. Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch erschwert, dass die Schreibung in den frühen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist (1022, 1061 Norenberg, 1050 Nŏrenberc, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg, 1113/16 Nurinberg), die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrücken scheinen.
Die Annahme eines Wortes nor, nuor für „Fels“ oder nuorin „felsig“ – womit der von weit her sichtbare Keuperfels mit der Burg gemeint sei – ist ein schwaches Argument, da ein mittelhochdeutsches nuor und nuorin nicht nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu Nürn- geführt hätte. Auch die These, dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen Noro ableite, hat das Problem, dass ein solcher althochdeutscher Personennamen nirgends überliefert ist. Ältere Deutungen wie „Nero-berg“, „Nur-ein-Berg“ oder „Neuberg“ sind teils phantastisch, teils sprachgeschichtlich unmöglich.
Der Beiname Noris kam im Humanismus auf. Erstmals bezeichnete Helius Eobanus Hessus Nürnberg als noris amoena („liebliche Noris“). Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden als Noricum, Noribergae oder Norimberg an. Der Arzt Johann Helwig personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen Beinamen als mythische Nymphe Noris, die seitdem als bildungssprachliche Allegorie der Stadt häufig Verwendung findet.
Wappen und Signet
Großes Wappen | |
Blasonierung: „Auf lichtblauem Grund ein goldener Adler mit naturfarbenem jugendlichen Königskopf, der eine goldene Blattkrone trägt und von herabwallendem Haar umrahmt ist.“[9] | |
Wappenbegründung: Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 verwendet und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt. Es wird in der Regel in den Behördensiegeln (nicht jedoch vom Standesamt, welches das amtliche bayerische Wappen führt), von den Bürgermeistern und vom Stadtrat und auf historischen städtischen Gebäuden geführt und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung, die nur selten erteilt wird, von Vereinen oder Firmen verwendet werden. |
Kleines Wappen | |
Blasonierung: „In gespaltenem Schild auf der rechten goldenen Hälfte der halbe schwarze Reichsadler mit roter Zunge, goldenem Fang und goldenem Schnabel, während die andere Hälfte fünfmal schrägrechts geteilt ist, oben mit Rot beginnend und in den Farben Rot und Silber abwechselnd.“[9] | |
Wappenbegründung: Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Beide Stadtwappen sind genehmigungspflichtig. |
Stadtflagge Aus dem Kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Das Kleine Wappen darf zu Werbezwecken von in Nürnberg ansässigen Unternehmen geführt oder auf Waren angebracht werden, solange nicht der Eindruck einer amtlichen Verwendung entsteht und das Wappen heraldisch und künstlerisch korrekt wiedergegeben wird. |
Logos
Ein Signet verwendet die Stadt neben den traditionellen Wappen seit den 1970er Jahren. Das ursprüngliche Signet, auch Logo genannt, zeigte ein stilisiertes N, das an die von Rot und Silber geteilte Seite des Kleinen Stadtwappens erinnert. 1993 wurde dann ein Stadtlogo entwickelt, das die langgezogene Silhouette der Nürnberger Burg aufgriff und sich als Erkennungszeichen der Stadt etablierte. Allerdings gelang es nicht, daraus ein einheitliches Corporate Design zu entwickeln. Außerdem erwies sich das alte Logo wegen seiner horizontalen Ausprägung als unflexibel. 2009 gab es im Rathaus daher Bestrebungen, ein leichter handhabbares Logo und ein einheitlicheres Auftreten zu entwickeln. Seit Juli 2011 wird das neue Stadtlogo und Corporate Design schrittweise eingeführt.
Neben dem Stadtlogo wird auch das Logo der gleichnamigen Metropolregion von der Stadt häufig verwendet. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen der Städteregion und dem Ballungsraum mit den benachbarten Landkreisen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Geographie
Geographische Lage
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz, die etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14 Kilometern von Ost nach West durchquert. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im westlichen Ortsteil Doos verlässt die Pegnitz an Nürnbergs tiefstem Punkt das Stadtgebiet auf einer Höhe von 288 m ü. NN und fließt in Fürth mit der Rednitz zusammen, um dort gemeinsam die Regnitz zu bilden. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg ist die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der Nürnberger Reichswald.
Der Unterboden Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im Keuper entstanden ist. Nordöstlich von Nürnberg befindet sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.
Ausdehnung des Stadtgebietes
Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38 km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit Stein zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, das zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, sowie nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald.
Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und der in großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.
Stadtgliederung
1968 wurde das Stadtgebiet für planerische Zwecke im Sinne einer kleinräumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke und in Blöcke unterteilt. Diese Statistischen Bezirke werden in 10 Statistischen Stadtteilen zusammengefasst. Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Orte.
Eingemeindungen
Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84 ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der Industriellen Revolution immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heute über eine Fläche von etwa 186,4 km² verfügt.
Nachbargemeinden
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete (beginnend im Norden, im Uhrzeigersinn):
Erlangen (kreisfreie Stadt), Neunhofer Forst, Kraftshofer Forst und Erlenstegener Forst (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Schwaig bei Nürnberg, Laufamholzer Forst, Zerzabelshofer Forst, Forsthof, gemeindefreies Gebiet Fischbach, Feuchter Forst und Feucht (alle Landkreis Nürnberger Land), Wendelstein und Forst Kleinschwarzenlohe (Landkreis Roth), Schwabach (kreisfreie Stadt), Rohr (Landkreis Roth), Stein und Oberasbach (Landkreis Fürth) sowie Fürth (kreisfreie Stadt).
An die Exklave Brunn, in der mit 406 m ü. NN der höchste Punkt Nürnbergs liegt, grenzen die gemeindefreien Gebiete Brunn, Winkelhaid und Fischbach (alle im Landkreis Nürnberger Land).
Klima
Nürnberg hat ein humides kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen −1,4 °C im Januar und 18 °C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von über 35 °C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur liegt etwa bei 10,45 °C. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes am Nürnberger Flughafen im Jahr 1955 betrug die Höchsttemperatur (
vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 64 kB) am 27. Juli 1983 38,6 °C. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für die geographische Lage üblich. Ursache dafür ist die Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken; diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28. August 2006, als eine Windhose im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.Nürnberg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Nürnberg
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020; wetterkontor.de: 1961–1990 |
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1808 in der Stadt erst 25.176 Menschen und 1867 etwa 77.600 Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs im Laufe des Jahres 1881 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur Großstadt. Ende 1897 hatte die Stadt 183.397 und 1900 bereits über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den Höchststand des 20. Jahrhunderts von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, danach stieg sie wieder. Am 31. Dezember 2008 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 503.638.
Beim Zensus 2011 sank die Einwohnerzahl um rund 20.000 und unterschritt abermals die Halbmillionengrenze. Am 31. Dezember 2014 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 501.072 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 516.770. Am 31. Dezember 2017 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 515.201 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 532.194. Ende Dezember 2022 ergab diese städtische Zählweise 548.390 Personen mit Hauptwohnsitz in Nürnberg. Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner in Nürnberg zwischen 2012 und 2022 um 5,6 %.
Jahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
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1449 | 18.420 | |
1806 | 25.176 | in 3.289 Häusern |
1818 | 26.854 | |
1852 | 53.398 | davon 46.184 Protestanten, 6.633 Katholiken und 155 Reformierte |
1858 | 54.902 | |
1861 | 58.081 | in 3.315 Häusern |
1871 | 83.214 | am 1. Dezember 1871, darunter 2.579 aktive Militärpersonen, in 6.646 Wohngebäuden, davon 65.803 Protestanten, 14.852 Katholiken, 301 Reformierte, ein Griechisch-Orthodoxer, drei Anglikaner, 46 Deutsch-Katholiken, 301 Freireligiöse, 1.831 Israeliten, drei Angehörige sonstiger Konfessionen |
1875 | 91.018 | |
1880 | 99.519 | |
1885 | 114.891 | |
1890 | 142.590 | |
1900 | 261.081 | davon 179.464 Evangelische, 74.413 Katholiken; auf die innere Stadt entfielen 211.329 Einwohner |
1905 | 294.431 | mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 14, vier Eskadrons Chevaulegers Nr. 1, eine Eskadron Jäger zu Pferde, ein Feldartillerieregiment Nr. 8) und einschließlich der 13 Vororte, davon 196.907 Evangelische, 86.939 Katholiken, 6.819 Juden |
1910 | 333.142 | davon 218.015 Evangelische, 103.464 Katholiken |
1925 | 392.494 | davon 249.780 Evangelische, 126.318 Katholiken, 721 sonstige Christen, 8.603 Juden |
1933 | 410.438 | davon 257.201 Evangelische, 131.606 Katholiken, 225 sonstige Christen, 7.502 Juden |
1939 | 420.349 | davon 256.791 Evangelische, 137.750 Katholiken, 1.536 sonstige Christen, 2.589 Juden |
1950 | 362.459 | |
1960 | 452.400 | davon 65.400 Vertriebene |
Lebensqualität
Nürnberg gelangte in der Studie Worldwide Quality of Living Survey des Beratungsunternehmens Mercer zum wiederholten Mal unter die ersten 25 Plätze der Städte mit der besten Lebensqualität weltweit und erreichte 2010 unter den deutschen Städten den sechsten Platz. Dabei flossen unter anderem soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Kriterien sowie Kultur, Bildungsangebot, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung ein. Im Umweltranking schnitt Nürnberg als beste deutsche Stadt auf Platz 13 ab. 2018 erreichte Nürnberg im Rahmen dieser Studie weltweit Platz 23, im Vergleich der deutschen Städte damit Platz 6. Im Spezialranking Entsorgung & Hygiene erreichte Nürnberg Platz 14 weltweit und Platz 1 unter den deutschen Städten.
Bevölkerung nach Migrationshintergrund
Nürnberg gehört zu den deutschen Großstädten mit einem sehr hohen prozentualen Anteil von Personen mit ausländischen Wurzeln. Im Jahr 2022 hatten 50 Prozent bzw. 270.835 Personen einen Migrationshintergrund bei 541.103 melderegisterbasierten Einwohnern. Unter den Großstädten ab 500.000 Einwohnern hat Nürnberg nach Frankfurt am Main den zweithöchsten Migrationsanteil in Deutschland; bei den Großstädten ab 100.000 Einwohnern ist es der fünfthöchste Prozentwert.
Bevölkerung | Bevölkerungsanteil | Anteil in Prozent |
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Einwohner mit Migrationshintergrund | 270.835 | 50 % |
Deutsche ohne Migrationshintergrund | 270.268 | 50 % |
Deutsche mit Migrationshintergrund | 125.196 | 23 % |
Ausländer | 145.639 | 27 % |
Einwohnerzahl | 541.103 | 100 % |
Dialekt
Die Nürnberger Mundart zählt zur ostfränkischen Dialektgruppe, doch trägt sie deutliche Züge des Nordbairischen (beispielsweise gestürzte Diphthonge) und bildet einen Übergang zwischen den beiden Dialektgruppen. In der Forschung geht man heute davon aus, dass im Spätmittelalter der Stadtdialekt noch überwiegend zum Nordbairischen tendierte. In den letzten 200 Jahren beobachtet man dagegen eine Abkehr von bairischen hin zu ostfränkischen Merkmalen, obwohl es gerade im industriellen Zeitalter einen hohen Zuzug aus der Oberpfalz gab. Der Dialekt der Nachbarstadt Fürth ist bis auf Unterschiede bei der Pluralbildung und den Verkleinerungsformen sehr ähnlich. Mehrere Autoren wie Fitzgerald Kusz oder Klaus Schamberger pflegen noch den Stadtdialekt. Einige sind Mitglieder des Collegiums Nürnberger Mundartdichter. Unter der jüngeren Bevölkerung wird kaum noch die Stadtmundart verwendet. Man begegnet oft in den Medien einem Nürnberger Fränkisch, das eher auf umgangssprachlichen Formen als auf dem zum Verschwinden drohenden Stadtdialekt basiert. Dokumentiert wurde die Nürnberger Mundart durch Tonaufnahmen im Rahmen der Erstellung des Bayerischen Sprachatlasses und einer 1907 herausgegebenen Grammatik.
Geschichte
Anfänge der Stadt
Erste slawische Siedlungsspuren in der Nähe des heutigen Hauptmarktes werden um das Jahr 850 datiert. Wann die Stadt gegründet wurde, ist nicht überliefert, es könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen gewesen sein. Es lassen sich mehrere frühe Siedlungszentren ausmachen. Dazu gehörten vermutlich zwei Königshöfe um St. Egidien und St. Jakob sowie das Areal zwischen Sebalduskirche und Burg. Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht, der heutige Hauptmarkt wurde aber erst nach Niederlegung des jüdischen Viertels und Bau der Frauenkirche unter Karl IV. errichtet. Die 1050 von Kaiser Heinrich III. ausgestellte so genannte Sigena-Urkunde enthält neben dem Datum „nuorenberc“ als Ort der Ausstellung und ist damit die erste urkundliche Erwähnung Nürnbergs. Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg (Kaiserburg) bald bedeutsam für das Reich. 1065 bildete Heinrich IV. aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), 1190/91 wurde sie von Friedrich I. von Nürnberg-Zollern übernommen.
Mit dem Großen Freiheitsbrief machte König Friedrich II. Nürnberg 1219 zur Freien Reichsstadt. Der Einfluss der Burggrafen von Nürnberg beschränkte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollständig, als der letzte Burggraf Friedrich VI. die südlich des fünfeckigen Turms der Kaiserburg gelegene Brandstätte der 1420 von Nürnbergern und Baiern zerstörten Burggrafenburg 1427 an den Rat der Stadt Nürnberg verkaufte.
Die beiden Stadthälften waren im 13. Jahrhundert noch für sich ummauert, bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts der innere Stadtmauerring über die Pegnitz geschlossen wurde. Politisch lagen die Geschicke der Stadt in der Hand des Rates der Stadt, bis zum Übergang an das Königreich Bayern, wobei das Haus Hohenzollern den Titel Burggraf von Nürnberg sogar bis 1918 führte.
Spätmittelalter und Frühe Neuzeit
Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab König Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt – trotz immer wiederkehrender Fehden und Konflikten mit Rittern wie Götz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein, die aber nach 1512 durch das Heer des Fränkischen Reichskreises unterbunden wurden. Vom 10. Oktober bis 6. November 1485 weilte Kaiser Friedrich III. in der Stadt, worüber der Losunger Ruprecht Haller ein Protokoll des Zeremoniells beim „Ein- und Ausreiten“ des Kaisers anfertigte. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. Die Heiltumsweisungen, also die Präsentation der Reichskleinodien, um 1487, waren ein wichtiger Impuls für die wirtschaftliche Blüte. Die Nürnberger Börse diente als Bindeglied im Handel zwischen Italien und anderen europäischen Wirtschaftszentren. Über Venedig wurde ein reger Warenaustausch mit der Levante betrieben. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit Köln und Prag zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. 1632 hatte sich die Stadt mit Gustav Adolf von Schweden arrangiert, der nachfolgend Stadt und Umland als Standort für seine Truppen nutzte und die Befestigungen ausbauen ließ. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. In den 1630er Jahren entstand der Pestfriedhof. Nach dem Krieg und dem Westfälischen Frieden fand ab dem 25. September 1649 in Nürnberg ein von schwedischen Gesandten veranstaltetes „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.
Durch die von 1681 wurde Nürnberg verpflichtet, neun Kompanien zu den drei Infanterieregimentern des Fränkischen Reichskreises zu stellen, die im Falle einer Reichsexekution dem Reichsheer eingegliedert würden.
Am 13. Oktober 1792 wird mit dem Kunstverein Nürnberg der erste Kunstverein Deutschlands gegründet.
Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten Ansbach unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.
Königreich Bayern
Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem Königreich Bayern, das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Protestanten rechtlich gleichgestellt. Nach Aufhebung zentralistischer Reformen des Grafen Montgelas 1817 erhielt Nürnberg im Mai 1818 wieder einen eigenen Magistrat und Bürgermeister wurde Friedrich Binder.
Zur Förderung von Industrie und Landwirtschaft wurde in Nürnberg ein Industrie- und Kulturverein gegründet, der Tochterorganisationen in Mittelfranken hervorbrachte und sich am 27. Dezember 1830 feste Satzungen gab.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland der „Adler“ von Nürnberg nach Fürth.
In den 1840er Jahren wurde Nürnberg zur Hafenstadt, als der 1835 bis 1846 erbaute Ludwig-Donau-Main-Kanal die Stadt erreichte. Dieser führte durch Gostenhof und es gab dort den Handelshafen Nürnberg für den Güterumschlag. 1950 wurde der Ludwigskanal wieder aufgelassen, und der nördliche Teil ab der Gartenstadt in den 1960er Jahren fast vollständig mit der Bundesautobahn 73 überbaut. Nur der Straßenname An den Rampen erinnert dort an den ehemaligen Hafen am Ludwigskanal, der dank seines Bahnanschlusses bereits 1845 einen trimodalen Güterumschlag Schiff/Schiene/Straße bot.
Seit 1841 wurde Nürnberg in die Pläne der Ludwig-Süd-Nord-Bahn eingebunden, welche von Lindau nach Hof fuhr. Das war die erste Eisenbahn in Bayern, die auf Anleihen Ludwig I. (Bayern) auf Staatskosten von der Eisenbahnbau-Commission gebaut wurde. Am 1. Oktober 1844 erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke Nürnberg-Bamberg. Kurz darauf wurde die Strecke Nürnberg-Schwabach fertiggestellt.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in Nürnberg wahrscheinlich das Rauschgold erfunden.
Nürnberg entwickelte sich zwischen 1870 und 1939 zu einem Zentrum der Spielwaren- und Modelleisenbahnindustrie. Zudem waren der Maschinen- und Elektroapparatebau, die Zweirad- sowie die Bleistiftindustrie bedeutende Wirtschaftszweige und sind es teilweise heute noch.Carl Marschütz gründete hier die späteren Herculeswerke. Die erste Fahrradfabrik Deutschlands wurde in Nürnberg gegründet. Bekannte Markennamen wie Mars, Victoria und Zündapp Motorräder sind eng mit der Stadt verbunden. Rasch etablierte sich dieser Industriezweig und ist hier zu einer Hochburg der Zweiradindustrie geworden.
Vom 24. bis 27. Juli 1909 fand in Nürnberg der 17. Deutsche Feuerwehrtag statt.
Viele kleine Werkstätten bis hin zu Großbetrieben produzierten Blechspielwaren (Tinplate-Spielwaren). Dabei tat sich besonders die Firma Bing hervor, die den Sprung von der handwerklichen Fertigung (Schneiden, Löten, Bemalen) zur industriellen Fertigung (Lithographieren, Stanzen, Verlaschen) vollzog und durch die kostengünstigen Produkte zum weltweit größten Spielwarenhersteller heranwuchs. Viele der Spielwarenproduktionsstätten Nürnbergs waren im sogenannten jüdischen Besitz. Zahlreiche Hersteller wurden in den Jahren 1936 bis 1938 Opfer der von den Nationalsozialisten erzwungenen „Arisierung“.
- Häuser an der Pegnitz, 1901
- Hauptmarkt mit Frauenkirche, 1906
- Obstmarkt, 1907
- Südliche Stadtmauer, 1901
- Ludwigsplatz, 1910
Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus
In den 1920er-Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. In Nürnberg selbst konnte die NSDAP bei Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen DDP regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.
Während der 1920er Jahre bekleidete Hermann Luppe das Amt des Oberbürgermeisters. Er wurde 1920 als Nachfolger von Otto Geßler zum Oberbürgermeister gewählt, dabei war er der einzige Kandidat. Im Stadtrat arbeitete Luppe mit den Sozialdemokraten zusammen, die in der Weimarer Republik die überwiegende Mehrheit im Stadtrat stellten. Am 20. Oktober 1922 wurde die erste Ortsgruppe der NSDAP in Nürnberg durch Julius Streicher gegründet. Damit begann der Aufstieg des Nationalsozialismus in Nürnberg. In seinem Kampf gegen den Antisemitismus lieferte Luppe sich Auseinandersetzungen mit Julius Streicher und der NSDAP. Unter anderem kam es zu mehreren Prozessen vor Gericht zwischen ihm und Streicher wegen Verleumdung und übler Nachrede durch den Nationalsozialisten. Nach der NS-Machtübernahme wurde Hermann Luppe widerrechtlich am 18. März 1933 verhaftet und nach seiner Entlassung aus Nürnberg ausgewiesen.
Während der Amtszeit von Hermann Luppe verfolgte Nürnberg eine fortschrittliche Städtepolitik. Er ermöglichte bedeutende Leistungen in Bereichen von Bildung, soziale Fürsorge, Kultur, Architektur und Stadtplanung. So entstanden unter anderen neue Wohnanlagen, die Frauenklinik an der Flurstraße oder die Sport- und Freizeitanlagen.
Die Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahnen wurde 1935 veranstaltet.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der Reichsparteitage“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die Nürnberger Gesetze, auch Nürnberger Rassegesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Diese sollten den Nationalsozialisten als Rechtsgrundlage zur Ausübung ihrer antijüdischen Gesinnung dienen.
Zwischen 1941 und 1945 befanden sich Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg in der Stadt in KZ-Außenlagern. Mehrere hundert Häftlinge arbeiteten in der Nürnberger SS-Kaserne für die Bauleitung der Waffen-SS und der Polizei Nürnberg. Vom KZ-Außenlager Nürnberg SS-Kaserne wurde auch das kleine Außenlager Eichstätt aufgebaut. Vom 18. Oktober 1944 bis 6. März 1945 existierte zudem das KZ-Außenlager Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke), dessen 550 Frauen-Häftlinge Zwangsarbeit für die Siemens-Schuckertwerke (SSW) in der Katzwanger Straße verrichteten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch häufige alliierte Luftangriffe auf Nürnberg schwer beschädigt. Am 2. Januar 1945 wurde die Nürnberger Altstadt fast vollständig zerstört. Auch in der fünftägigen Schlacht um Nürnberg im April 1945 wurde historische Bausubstanz zerstört. Nach dem Krieg gab es Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen. Heute besteht Nürnberg zu etwa 25 % aus Gebäuden von vor dem Zweiten Weltkrieg.
- „Nürnberg – Albrecht Dürer ist dort niemals groß gewesen, den ganzen Ruhm der Stadt stahl eine den Musen unbekannte Partei, bis Explosivstoffe aus der Luft ihre Gebräuche störten.“ – Heinrich Mann.
Nachkriegszeit und Wiederaufbau
Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten Lebensmittelknappheit und Wohnraummangel in der Stadt. Von den 134.000 Wohnungen vor Kriegsbeginn waren nur 14.500 unbeschädigt geblieben.
Martin Treu und Hans Ziegler wurden von der amerikanischen Militärregierung im Juli 1945 zu den neuen Oberbürgermeistern der Stadt ernannt. Parallel zur Entnazifizierung auf kommunaler Ebene fanden auch ab November 1945 im Justizpalast an der Fürther Straße die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur statt. Da der Justizpalast mit dem angrenzenden Gefängnis den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden hatte, wählte man Nürnberg anstatt Berlin als Ort der Prozesse, zumal auch Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage eine ähnlich symbolische Bedeutung hatte wie die Hauptstadt oder München.
Anfang 1948 wurde in einem Architekturwettbewerb entschieden, die weitgehend zerstörte Stadt nach Bebauungsplänen von Heinz Schmeißner und Wilhelm Schlegtendal wiederaufzubauen, 1949 fand in Nürnberg die unter dem Motto „Wir müssen bauen“ statt. Beim Wiederaufbau orientierte man sich weitestgehend an den historischen Stadtstrukturen, so dass diese an vielen Plätzen trotz der überwiegend zerstörten Bausubstanz noch immer ablesbar sind. Besonders die Dachlandschaft ist wieder ähnlich dem Vorkriegszustand ausgebildet worden, während die meisten Fassaden eher zweckmäßig und kostensparend gestaltet wurden. Auch viele bedeutende Kirchbauten wurden weitgehend rekonstruiert, ebenso Bauten entlang der späteren Historischen Meile wie die Reichsburg. Bedeutende Bürgerhäuser wie das Toplerhaus und das Pellerhaus oder die Bauten am Hauptmarkt wurden allerdings nicht oder nur teilweise wiederaufgebaut.
Vom Wirtschaftswunder bis heute
Nach dem Krieg änderte sich das wirtschaftliche Profil der Stadt. Traditionsreiche Wirtschaftszweige wie die Nürnberger Motorradindustrie (siehe auch: Zweirad Union und Hercules) konnten nicht mehr an die Erfolge in der ersten Jahrhunderthälfte anknüpfen. Dagegen expandierten Firmen wie AEG oder Photo Porst. Ende der 50er Jahre fehlten noch immer 47.000 Wohnungen. 1957 wurde von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, der wbg Nürnberg, der Grundstein für den neuen Stadtteil Langwasser gelegt, dessen Bau das größte Projekt zur Erweiterung einer Stadt in der Bundesrepublik war. 1967 wurde die letzte Baulücke am Hauptmarkt geschlossen.
Nürnberger Unternehmen wie Siemens-Schuckert, Schöller-Eis, MAN, Zündapp sowie der 1957 von den Fürther Grundig-Werken übernommene Bürogerätehersteller Triumph-Adler hatten maßgeblichen Anteil am sogenannten Wirtschaftswunder. Die Grundig-Werke waren eines der führenden Unternehmen zur Zeit des Wirtschaftswunders. Die Anzahl der Beschäftigten in der Industrie stieg von 77.000 (1950) auf 120.000 (1960).
Besondere Bedeutung hat Nürnberg durch die seit 1950 jährlich stattfindende Nürnberger Spielwarenmesse gewonnen, die heute im 1973 vollendeten Messezentrum in Langwasser stattfindet. Weitere bedeutende Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit waren: 1955 die Eröffnung des Flughafens, 1967 der Baubeginn einer U-Bahn und 1972 die Fertigstellung des Bayernhafens am Main-Donau-Kanal.
1988 erhob Nürnberg zusammen mit Fürth, Erlangen und Schwabach Einwände gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA); Umweltreferent Rolf Praml forderte die bayerische Staatsregierung auf, den Bau der WAA einzustellen. Schon 1985 ließ die Stadt Nürnberg ein Gutachten erstellen, da aufgrund der stark zunehmenden Eisenbahn-Transporte mit radioaktiven Materialien von und nach Wackersdorf über den unfallträchtigen Rangierbahnhof das Risiko für die Nürnberger Bevölkerung „nicht zu vernachlässigen“ sei und das Risiko von „zusätzlichen Krebsfällen“ in der Region erhöht werde. Die Nürnberger Initiative gegen Atomanlagen (NIGA) übernahm damals die Redaktion für die Anti-WAA-Zeitschrift Radi Aktiv. Im Spielfilm Wackersdorf (2018) spielte der Nürnberger Claus Bößenecker, Baujurist im Landratsamt Schwandorf, eine wichtige Rolle.
2006 wurde in Nürnberg der erste Tag der Franken gefeiert. Veranstaltungsort war das Museum Industriekultur, in dem zur gleichen Zeit die Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern präsentiert wurde. Die Hauptveranstaltung fand in der Tafelhalle statt.
Religionen und Weltanschauungen
Konfessionsstatistik
Laut dem Zensus 2011 waren 31,9 % der Einwohner evangelisch, 27,4 % römisch-katholisch und 40,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Ende 2023 hatte Nürnberg 544.414 Einwohner, von denen waren 21,5 % evangelisch, 19,2 % katholisch und 59,3 % waren konfessionsfrei, gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, während der Anteil der Konfessionslosen zunahm.
Gemäß der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe des Zensus 2011 waren 4,5 % orthodox, 0,7 % Mitglieder von evangelischen Freikirchen (3.330 Einwohner) und 0,4 % jüdisch. (Die vorläufigen Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe weichen von denen der Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand ab und sind demnach nur bedingt aussagekräftig.) Weitere 4,2 % gehörten sonstigen in Bayern anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften an (darunter fallen hauptsächlich kleinere christliche Kirchen wie die Alt-Katholische Kirche oder Sondergemeinschaften wie die Zeugen Jehovas). Nach einer Berechnung aus den Zahlen für die Personen mit Migrationshintergrund betrug der Bevölkerungsanteil der Muslime in Nürnberg am Zensusstichtag 8,1 %.
Christentum
Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum Bistum Eichstätt. Ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch.
Protestantismus
Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 gehörten die protestantischen Einwohner zur protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der Kirchenkreis Nürnberg eingerichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg mit fünf Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West und -Süd). Nürnberg ist Bischofssitz des gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Die evangelisch-lutherische Kirche unterhält eine kirchliche Schule, die Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg als evangelisch-kooperative Gesamtschule, eine Fachhochschule sowie das Haus Eckstein als Stadtakademie. Diakonische Einrichtungen für ältere Menschen, Kliniken und Fachschulen werden vom Diakoniewerk Neuendettelsau getragen. Die Rummelsberger Diakonie engagiert sich ebenfalls im Raum Nürnberg mit verschiedenen Einrichtungen. Seit 1885 besteht die Stadtmission Nürnberg.
Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch eine eigene Gemeinde der reformierten Gemeindeglieder, die 1853 zusammen mit den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins, die sich seit 1949 Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern nannte und heute Teil der Evangelisch-reformierten Kirche – Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland (Synodalverband XI) ist. Während die Protestanten in den 1970er-Jahren in Nürnberg noch einen Anteil von 60 bis 70 % an der Stadtbevölkerung hatten, sind es heute gerade mal zirka 20 %. Seit dem 22. April 2017 trägt Nürnberg als 96. Stadt den von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa vergebenen Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“.
Römisch-katholische Kirche
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte in Nürnberg wuchs der Anteil der Katholiken im 20. Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung. Die 46 Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des Bistums Eichstätt. Beide Diözesen haben sich für eine einheitliche Außendarstellung zur Katholischen Stadtkirche Nürnberg zusammengeschlossen. Viele der kirchlichen Einrichtungen sind im Haus der Stadtkirche untergebracht. Etwa 19 % der Einwohner Nürnbergs sind römisch-katholischer Konfession.
Weitere Kirchen
Weiter gibt es evangelischen Freikirchen, teils evangelikalen Gemeinden, darunter Pfingstgemeinden (inklusive fremdsprachiger Gemeinschaften), zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie Gemeinden der Mennoniten, Mennonitischen Brüder, eine Freie evangelische Gemeinde und Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten. Viele landes- und freikirchliche Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz Nürnberg zusammengeschlossen, um gemeinsame Projekte wie den Gebetsladen beim CVJM Kornmarkt oder andere übergemeindliche Projekte durchzuführen.
Ferner sind die Apostolische Gemeinschaft, die Anglikanische Gemeinschaft und die International Baptist Church (mit fremdsprachigen Gottesdiensten) vertreten sowie die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche und die Altkatholische Kirche, letztere in der Landauerkapelle.
Die orthodoxe Konfession ist in Nürnberg seit Jahrzehnten mit nationalkirchlichen Gemeinden aufgrund verschiedener Einwanderungswellen stark vertreten. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine kleine russisch-orthodoxe Gemeinde. In der Folge kamen die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Heiliger Apostel Paulus, die in der Oberen Kanalstraße 35 eine große Kirche besitzt, sowie die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen Kyrill und Methodius in der Kranichstraße 4 hinzu. Nürnberg ist Sitz der Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Diese unterhält das Kloster Heilige Märtyrer Brâncoveanu und die Pfarrei Heiliger Märtyrer Demetrios. Die Kirche in der Fürther Straße 166 ist mit Fresken im orthodoxen Stil ausgemalt. Nach Jahrhunderten ist Nürnberg erstmals Sitz eines Erzbistums und Metropolitan-Sitz geworden. Mit der Gemeinde der Seligen Xenia von Sankt Petersburg besteht auch eine Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche. Der christliche Orient ist durch drei koptische Kirchen ägyptischer, äthiopischer und eritreischer Prägung vertreten, weitere orthodoxe Kirchen sind armenischer, irakischer und chaldäischer Prägung.
Ebenso gibt es mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche und die Christliche Wissenschaft (Christian Science). Die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, auch Mormonen genannt, sind in Nürnberg mit einigen Gemeinden vertreten.
Judentum
Otto von Freising berichtete als Erster, dass im Jahre 1146 mehrere Juden in Nürnberg Aufnahme fanden, nachdem sie aus dem Rheinland vertrieben worden waren, wo der französische Zisterziensermönch Radulf im Vorfeld des Zweiten Kreuzzuges zu Pogromen aufrief. Wahrscheinlich bestand aber bereits früher eine Ansiedlung südöstlich der Sebalduskirche, die wie das Egidienkloster außerhalb der Sebalder Stadtmauern lag und im Jahre 1150 bei der ersten Stadterweiterung mit eingeschlossen wurde. Aktuellere archäologische Untersuchungen konnten dieses Siedlungsgebiet allerdings nicht bestätigen. Eine Ansiedlung in Ghettos hatte es im Hochmittelalter noch nicht gegeben, doch könnte der heutige Obstmarkt als Siedlungskern infrage kommen. Man vermutet daher eine Umsiedlung auf das trockengelegte Gebiet am heutigen Hauptmarkt erst um das Jahr 1250.
Die erste Synagoge ist für das Jahr 1296 bezeugt. Im Zuge der Thronstreitigkeiten zwischen Habsburgern und Nassauern setzte die Judenverfolgung mit dem Ausgangspunkt Röttingen auch massiv in Süddeutschland ein und es kam zum Rintfleisch-Pogrom. In Nürnberg floh die jüdische Bevölkerung auf einen Teil der Burg, doch wurde dieser von der wütenden Menge niedergebrannt. Das Nürnberger Memorbuch listet 628 Tote auf. Kurze Zeit danach war eine Rückkehr und Neuansiedlung wieder möglich. Doch bereits 1349 kam es infolge der Pestpogrome wieder zu Massakern, bei denen 562 Menschen, wohl etwa ein Drittel der jüdischen Gemeinde, den Ausschreitungen zum Opfer fielen. Nach Konrad von Megenbergs Bericht brach die Pest in der Stadt erst zwei Jahre später aus, sodass neben den vorgebrachten Motiven wohl auch der Neubau des Hauptmarktes und die Bereicherung im Vordergrund standen, wie auch die von Karl IV. erteilten Privilegien vermuten lassen. Auf dem Platz der Synagoge wurde auf Geheiß Karls IV. die heutige Frauenkirche errichtet. Abermals folgte der Vertreibung die Wiederaufnahme. Das neue Siedlungsgebiet lag bei dem früheren Judenfriedhof (bei der späteren Judengasse/Wunderburggasse).
Ab dem Jahr 1473 gab es wieder Pläne zur Judenausweisung. 1484 wurde mit dem sorgfältig entwickelten Judeneid in der neuen städtischen Gesetzessammlung Reformation der Stat Nüremberg der vermutlich erste gedruckte und in seiner Form bis ins 18. Jahrhundert modellhaft vorherrschende Judeneid veröffentlicht. Im Jahr 1498 befahl Maximilian I. auf Anraten der Stadt die Ausweisung und Enteignung der Juden. Gleichzeitig versuchte der Stadtrat, gewaltsame Übergriffe zu vermeiden, stellte solche unter Strafe und gewährleistete die „Sicherheit“ durch Stadtknechte. Zwischen dem 20. Februar und 10. März 1499 mussten die Juden die Stadt verlassen. Doch entwickelte sich ab 1528 in der unmittelbaren Nachbarstadt Fürth ein aufblühendes jüdisches Gemeindeleben, das sich bis ins 20. Jahrhundert hielt. In Nürnberg wurde erst wieder 1850 eine Ansiedlung zugelassen, doch nahm das Judentum in der Stadt raschen Aufschwung und zählte bereits im Jahr 1871 1831 Mitglieder.
Mit Einweihung der neugebauten Synagoge 1874 am heutigen Hans-Sachs-Platz hatte die jüdische Gemeinde ein neues Zuhause. 1902 wurde eine orthodoxe Synagoge in der Essenweinstraße geweiht. 1922 umfasste die jüdische Gemeinde in Nürnberg 9280 Mitglieder.
Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wanderten zahlreiche Gemeindemitglieder aus. Die Zahl der jüdischen Nürnberger Bevölkerung verminderte sich über die Jahre 1934 bis 1940 um 5638. Bereits im August 1938 ließ Julius Streicher die Nürnberger Hauptsynagoge abreißen; die Synagoge an der Essenweinstraße wurde im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 abgebrannt. Zuvor wurden in der Nacht zum 29. Oktober 1938 Juden im Rahmen der „Polenaktion“ aus ihren Wohnungen geholt, in bewachten Zügen und Lastwagen zur deutsch-polnischen Grenze abtransportiert und hinübergejagt. Insgesamt wurden 1631 Nürnberger jüdischen Glaubens Opfer des Nationalsozialismus.
Die heutige Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg hat seit 1984 in der Johann-Priem-Straße ihren Sitz gefunden. Jedoch ist die räumliche Kapazität dieser Synagoge nach eigenen Angaben mit derzeit 2326 Mitgliedern (Stand 2022) nicht mehr ausreichend.
Zur orthodoxen Richtung des Judentums gehört die Synagoge Adass Israel, zur chassidischen Richtung des Judentums die Synagoge Chabad.
Islam
Im Jahr 1616 erschien in Nürnberg die Übersetzung des Korans von Salomon Schweigger, die erste Übersetzung ins Deutsche.
Die meisten Muslime Nürnbergs sind Sunniten. Seit Anfang 1970 gibt es in Nürnberg Gemeinschaften zur Pflege und Förderung des islamischen Glaubens und islamischer Kultur. Die 1974 gegründete Türkische Gemeinschaft e. V. ist der älteste dieser Vereine. Das 1976 gegründete Islamische Kulturzentrum ist seit 1993 im Spittlertorgraben mit der Ayasofya-Moschee ansässig und gehört zum Verband der islamischen Kulturzentren Köln. Der Türkisch-Islamische Kulturverein existiert seit 1979. Im Jahr 1996 wurde mit der Eyüp-Sultan-Moschee die größte Moschee in Bayern und die drittgrößte in Deutschland eröffnet. Die einzige Moschee in Nürnberg, die in größerem Rahmen auch deutschsprachige Angebote macht, ist die der Islamischen Gemeinde Nürnberg (IGN).
Die Schiiten sind in Nürnberg mit Begegnungs- und Gebetszentren präsent.
Weitere Religionen und Weltanschauungen
Verschiedene buddhistische Gemeinden des Theravada, Mahayana und Vajrayana sind in Nürnberg mit Studien- und Meditationsgruppen aktiv.
Zum Vajrayana-Buddhismus gehört das Buddhistische Zentrum, zum Theravada-Buddhismus das Buddhistische Zentrum Nürnberger LAND e. V. Im Jahr 2009 hat die thailändische Gemeinde ihren zweiten buddhistischen Tempel, das Wat Thepwongsaram, eingeweiht. Zum Mahayana-Buddhismus, insbesondere der Zen/Chan-Tradition, gehört der Bodhidharma-Tempel Nürnberg.
Seit September 2012 gibt es in Nürnberg-Eibach das buddhistische Kloster Vinh Nghiem, das von der Vietnamesisch-Buddhistischen Gemeinde Franken unter Leitung von Mönchen aus Vietnam und Deutschland geführt wird. Das Kloster gehört zum Mahayana-Buddhismus.
Daneben ist die Bahai-Religion in Nürnberg mit einer Gemeinde vertreten. Der Hinduismus ist in Nürnberg mit einem Tempel, Sri Sithivinayagar präsent, der von einer vorwiegend tamilischen Gemeinde getragen wird. Zuflucht gefunden hat in Nürnberg die fast ausgestorbene Religionsgemeinschaft der mandäischen Gemeinde. In Nürnberg bestehen eine Gemeinde der Alevitischen Gemeinschaft und ein alevitischer Kulturverein. Die Anthroposophie, die in Nürnberg eigene Wurzeln hat, ist als Glaubensgemeinschaft in der Krelingstraße 26, mit der Rudolf-Steiner-Schule und einem Kulturhaus, dem Rudolf-Steiner-Haus, Rieterstraße 20, präsent.
In Nürnberg ist außerdem der Sitz der Humanistischen Vereinigung, einer Weltanschauungsgemeinschaft nichtreligiöser Menschen und Körperschaft des öffentlichen Rechts. Der Verband ist unter anderem Träger einer Grundschule in Fürth sowie von über einem Dutzend Kindertagesstätten in Nürnberg, Fürth, Regensburg und München. Er unterhält ferner den Turm der Sinne am Westtor der Nürnberger Stadtmauer, ein Studentenwohnheim in Steinbühl und ein eigenes Sozialwerk.
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Piraten
2020–2026
- LLN: 1
- Linke: 3
- PB: 1
- SPD: 18
- Grüne: 14
- Piraten: 1
- GUTEN: 1
- FDP: 1
- FW: 2
- ÖDP: 2
- CSU: 23
- AfD: 4
Unter den Sitzen der CSU befindet sich der des Oberbürgermeisters.
Nürnberg ist von 1945 bis 2020 (mit einer Unterbrechung von 1996 bis 2002) von SPD-Oberbürgermeistern regiert worden und hat seit der Wahl 2020 einen Oberbürgermeister der CSU.
Über die Vergabe der 71 Sitze (70 Stadträte und der Oberbürgermeister) entscheiden die Bürger alle sechs Jahre bei den Kommunalwahlen, die letzten Wahlen fanden am 15. März 2020 statt.
SPD, CSU und Grüne bilden jeweils eine Fraktion. FDP, Freie Wähler (1 von 2 gewählten FW-Mitgliedern des Rats), Piraten, ÖDP und Die Guten bilden zusammen eine Ausschussgemeinschaft.Oberbürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Marcus König (CSU), Dieser löste Ulrich Maly (SPD) ab, der nach 18-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war. Im Rahmen der Kommunalwahlen 2020 setzte sich König in der Stichwahl am 29. März gegen den SPD-Kandidaten mit 52,2 % der gültigen Stimmen durch. Bereits im ersten Wahlgang am 15. März hatte König mit 36,5 % der Stimmen klar vorne gelegen. Die nächste Kommunalwahl findet planmäßig am 8. März 2026 statt. Zweite Bürgermeisterin ist Julia Lehner (CSU), zuständig für das Kulturreferat, das Amt für Kultur und Freizeit, die Museen der Stadt Nürnberg, die Nachnutzung des Reichsparteitagsgeländes, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und weitere städtische Kultur- und Bildungseinrichtungen. Dritter Bürgermeister ist Christian Vogel (SPD), zuständig für die städtische Feuerwehr, den Tiergarten, die Verwaltung der städtischen Bäder und das stadteigene Unternehmen Servicebetrieb Öffentlicher Raum.
Sitzverteilungen
Weitere Wahlen
In der folgenden Tabelle sind alle Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Nürnberg dargestellt.
Jahr | Wahl | Wahlbeteiligung | CSU | Grüne | SPD | AfD | Linke 1 | BSW | FDP | FW | Sonst. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2025 | Bundestagswahl | 79,3 | 29,2 | 15,9 | 15,5 | 15,5 | 11,2 | 4,1 | 4,0 | 1,4 | 3,2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2024 | Europawahl | 60,0 | 31,6 | 16,5 | 12,8 | 10,9 | 3,0 | 4,4 | 3,9 | 2,2 | 14,7 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2023 | Landtagswahl | 66,0 | 38,6 | 20,4 | 12,5 | 12,6 | 3,4 | — | 2,7 | 5,0 | 4,8 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- Zweitstimmenergebnisse bei der Bundestagswahl 2021 nach Statistischem Stadtteil
- CSU
- SPD
- Grüne
- FDP
- AfD
- Linke
Städtepartnerschaften
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Nürnberg hat insgesamt 15 Städtepartnerschaften, Vertreter dieser und der zehn befreundeten Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem „Markt der Partnerstädte“ im Rahmen des Christkindlesmarktes. Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe; so wurden den Straßenbahnbetrieben von Krakau und Antalya ausgemusterte, betriebsbereite Fahrzeuge geschenkt.
Die ersten Städtepartnerschaften wurden 1954 mit Brügge, Locarno, Nizza und Venedig zusammen mit einem „Verbrüderungseid“ – unterzeichnet von den Bürgermeistern der jeweiligen Städte – geschlossen. Die freundschaftlichen Beziehungen zu Nizza und Venedig wurden 2004 bzw. 1999 nochmals bekräftigt. Brügge und Locarno werden von Seiten Nürnbergs mittlerweile nicht mehr als Partnerstadt aufgeführt, wohingegen Locarno Nürnberg weiterhin auflistet. Die 1979 geschlossene Partnerschaft mit Krakau stellt die Stadt Nürnberg auf ihren Internetseiten als „erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit von zwei Städten, die als Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zweier Völker begründet wurde“ dar. Als wirtschaftliche und kulturelle Repräsentanz existiert im Nürnberger Tratzenzwingerturm das Krakauer Haus und ein Nürnberger Haus im Krakauer Stadtteil Kazimierz.
Eine der laut Stadt intensivsten Partnerschaftsbeziehungen besteht seit 1982 mit Skopje. Neben Jugendaustauschen und gegenseitigen Künstlerbesuchen existiert mit der gemeinsamen Ausgrabung des antiken Skopje durch mazedonische Archäologen zusammen mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg ein weiteres Partnerschaftsprojekt. Es startete im Frühjahr 1998 und wird voraussichtlich 50 Jahre in Anspruch nehmen. Die Partnerschaft mit San Carlos in Nicaragua wurde 1984 von einer Nürnberger Bürgerinitiative angeregt und noch während des Contra-Krieges 1985 abgeschlossen. Insbesondere durch Jugendaustausche wurde die Stadt gefördert. So verfügen die Sancarleños unter anderem über eine ausgebaute Wasserversorgung, einen Krankenhausneubau, Humuslatrinen, eine Oberschule und ein Kulturhaus. Seit demselben Jahr verbindet Nürnberg und Glasgow nach über 30 Jahren intensiver Jugendaustausche eine Partnerschaft. 1988 wurde mit dem damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden ostthüringischen Gera ein Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet, der 1990 in ein Freundschaftsabkommen umgewandelt und 1997 noch einmal aktualisiert wurde.
Hilfeleistung stand mehrmals im Mittelpunkt der Anfang 1990 geschlossenen Partnerschaft zwischen Charkiw und Nürnberg, da viele der nach der Katastrophe von Tschernobyl eingesetzten Liquidatoren von dort kamen. Mit Unterstützung des Chemischen Untersuchungsamts Nürnberg baut die Charkiwer Akademie für Lebensmitteltechnologie und Management in einem Pilotprojekt ein Labor zur Untersuchung von Lebensmitteln für die ganze Ukraine auf. Seit 1995 besteht in Charkiw zudem ein Nürnberger Haus, das als Kulturzentrum und Begegnungsstätte sowie seit 2000 auch als Lehrmittelzentrum des Goethe-Instituts fungiert. Bei den russischen Luftangriffen im Rahmen des Russischen Überfalls auf die Ukraine seit 2022 wurde das Haus zwar getroffen und ist seitdem geschlossen, die Sprachkurse konnten jedoch auf anderen Wegen fortgesetzt werden. Zudem leistet das Nürnberger Haus seit 2022 immer wieder humanitäre Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und ukrainische Soldaten an der Front. Ebenso übergab die Nürnberger VAG mehrere Busse an die Charkiwer Verkehrsbetriebe „Saltivske Tram Depo“.
Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bestanden zwischen Nürnberg und Prag Handelsbeziehungen, sodass Ende der 1980er Jahre, im Zuge der Annäherung zwischen Ost und West, erste Bemühungen durch den damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Peter Schönlein (SPD) und dem damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) zum Zustandekommen eines Partnerschaftsvertrages unternommen wurden. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fanden 1990 erneut fraktionenübergreifend im Nürnberger Stadtrat Anstrengungen zum Abschluss eines Partnerschaftsvertrags mit Prag statt, die noch im selben Jahr zu einer Unterzeichnung führten.
Lange dauerte es, bis es zur Partnerschaft mit Chadera kam. Seit 1974 fanden regelmäßige Austausche zwischen Deutschen und Israelis statt. Arno Hamburger, SPD-Stadtrat und Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnbergs, brachte von einem dieser Austausche 1986 einen unterschriebenen Freundschaftsvertrag mit, dem 1995 ein offizieller Städtepartnerschaftsvertrag folgte. Ebenfalls 1997 entstand eine Partnerschaft mit Antalya. Im Rahmen einer Regionalpartnerschaft der Städte und Landkreise in der Planungsregion Nürnberg (damals noch Industrieregion Mittelfranken) mit der Sonderwirtschaftszone Shenzhen entstand ebenfalls 1997 eine Städtepartnerschaft mit Shenzhen. Engen Austausch gibt es zwischen den Zoos der Städte und zwischen der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und dem Shenzhen Polytechnic.
1998 wurden die Partnerschaften mit Kavala in Griechenland und Atlanta in den USA geschlossen. Bereits im frühen 14. Jahrhundert bestanden Handelsbeziehungen mit Venedig. Die Nürnberger Kaufmannschaft erlangte starken Einfluss auf die mitteleuropäischen Märkte für Gewürze, Seide und Baumwolle. Sie exportierten aber auch über Venedig Nürnberger Tand, Tuche, Leder, Honig und Bernstein. Daran anknüpfend wurde 1999 eine Partnerschaft vereinbart, die den sogenannten „Verbrüderungseid“, der 1954 geschlossen wurde verfestigt hat.
Nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 übernahm die Stadt Nürnberg 2005 die Patenschaft für und Kalmunai auf Sri Lanka.
2007 wurde Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem Europapreis der Europäischen Union ausgezeichnet.
Bereits am 20. Oktober 1954 leisteten die Bürgermeister von Venedig und Nürnberg zusammen mit den Vertretern von Nizza, Locarno und Brügge auf dem Markusplatz den so genannten „Verbrüderungseid“, in dem es (in der deutschen Übersetzung) heißt: „[…] Verpflichten uns am heutigen Tage feierlich, die ständigen Bande zwischen den Städteverwaltungen unserer Städte zu bewahren, auf allen Gebieten den Austausch ihrer Einwohner zu unterstützen und durch eine bessere gegenseitige Verständigung das wache Gefühl der europäischen Brüderlichkeit zu fördern […]“. Am 25. September 1999 wurde auf dieser Grundlage zwischen Venedig und Nürnberg lediglich eine „Neuaufnahme ihrer freundschaftlichen Beziehungen“ beschlossen.
Am 6. Mai 2010 wurde ein Städtepartnerschaftsvertrag mit der spanischen Stadt Córdoba geschlossen, der einen Austausch und Kooperation auf verschiedenen Ebenen vorsieht. Die Initiative zu dieser Partnerschaft gingen vom seit 1961 bestehenden Verein Centro Español und seiner interkulturellen Arbeit aus.
Nachdem bereits seit 2004 zur palästinensischen Stadt Nablus enge Beziehungen bestanden, unterzeichneten am 23. September 2019, die Bürgermeister der beiden Städte ein Freundschaftsabkommen. Bereits einen Tag zuvor wohnte der Bürgermeister Nablus der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises bei und bedankte sich für die Unterstützung, die man seitens der Stadt Nürnberg in den vergangenen Jahren erhalten habe.
Am 25. Oktober 2023 beschloss der Nürnberger Stadtrat, die seit 2006 bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu Brașov mit einem Städtepartnerschaftsvertrag zu vertiefen und zu verstetigen. Die Unterzeichnung des Vertrags erfolgte am 12. Mai 2024 in Brasov.
Nachdem in einem partizipativen Prozess 2014 nach Projektpartnerschaften in Afrika gesucht wurde, ergaben sich auf Grund aktiver Vereine vor Ort schnell Beziehungen zu den Städten Sokodé und Aného in Togo. Von 2018 bis 2021 wurden im Rahmen einer Projektpartnerschaft unter anderem sechs Photovoltaikanlagen zur Versorgung mit Energie von vier Gesundheits- und Bildungseinrichtungen installiert. Im Anschluss entschlossen sich alle Seiten die Beziehungen intensivieren zu wollen, sodass Nürnberg seit dem Frühjahr 2025 jeweils zu Aného und Sokodé eine offizielle Städtefreundschaft pflegt.
Städtefreundschaften
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Stadt des Friedens und der Menschenrechte
Durch die Rolle Nürnbergs während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fühlt sich die Stadt in besonderem Maße verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.
Zu diesem Zwecke wurde unter anderem die Straße der Menschenrechte errichtet, ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert.
Seit 1995 wird der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.
Das Nürnberger Menschenrechtszentrum, ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das Nürnberger Menschenrechtsbüro wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis verliehen. Das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.
Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte. Die Stadt Nürnberg bewirbt sich um Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO mit dem Saal 600 im Justizgebäude, in dem ab dem 20. November 1945 das Internationale Militärtribunal tagte.
Bauwerke
Bis zum Zweiten Weltkrieg war Nürnberg die einzige Großstadt Deutschlands, in der sich der historische Stadtkern samt Befestigungsanlagen fast unverändert erhalten hatte. Im Bewusstsein dieser herausragenden kultur- und kunsthistorischen Bedeutung wurden bereits vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Maßnahmen zur Rettung und originalgetreuen Wiederherstellung der wichtigsten Gebäude ergriffen. Am Ende hatten nur zehn Prozent der Baumasse die Bombardierungen unbeschadet überstanden. Die Stadt Nürnberg entschied sich beim Wiederaufbau, anders als die meisten anderen deutschen Städte dieser Zeit, die Struktur der Altstadt zu bewahren, und schaffte es, die wertvolle historische Bausubstanz in einen angemessenen neueren Kontext einzubinden. Daher ist die Altstadt nicht nur Zeugnis des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, sondern auch des Wiederaufbaus und der Moderne.
Das hat seinen Niederschlag auch in letzten Serie der D-Mark-Banknoten, dass sich auf der 500-D-Mark-Banknote, links neben dem Porträt der Naturforscherin Maria Sibylla Merian, eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Nürnberg wiederfanden. Dort sind die Kaiserburg mit Sinwellturm und Kaiserstallung, die Sebalduskirche, die Frauenkirche, das Albrecht-Dürer-Haus, das Fembohaus, das Nassauer Haus, der Weinstadel, das Heilig-Geist-Spital, die Mauthalle, die Lorenzkirche und die Stadtbefestigung zu sehen.
Romanik (bis ca. 1250)
Die Nürnberger Burg zählt mit ihrer Geschichte und Architektur zu den bedeutendsten Wehranlagen Europas. Die historische Burggrafenburg wurde am Beginn des 15. Jahrhunderts weitgehend zerstört. Die Kaiserburg, die unter Konrad III. sowie Friedrich Barbarossa gebaut wurde, behielt vor allem mit der Kaiserkapelle und dem Heidenturm ihre romanische Bauform über die Jahrhunderte. Das Nassauer Haus ist das älteste Gebäude im Lorenzer Stadtteil und datiert mit seinen beiden unteren Geschossen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Die Sebalduskirche ist die ältere der beiden Hauptkirchen und entstand auf dem Platz eines Vorgängerkirchenbaus im Ausklang der Romanik (Langschiff) etwa von 1230 bis 1275. In dieser Zeit entstand auch der Weiße Turm als Teil der vorletzten Stadtbefestigung.
Gotik (bis ca. 1500)
Zwischen 1332 und 1339 wurde das Heilig-Geist-Spital als Stiftung des reichen Bürgers Konrad Groß erbaut. Nach den Judenpogromen entstand ab 1349 im Auftrag von Karl IV. die Frauenkirche auf dem Platz der früheren Synagoge. Der Schöne Brunnen wurde zwischen 1389 und 1396 geschaffen und zeigt mit 40 Personenskulpturen die Institutionen der damaligen Zeit in einer hierarchisierenden Darstellung. Der Bau der Lorenzkirche wurde um 1250 begonnen und erstreckte sich über drei Bauabschnitte bis 1477. Auch sie wurde auf dem Platz eines Vorgängerbaus errichtet. Die Sebalduskirche erhielt den gotischen Hallenchor.
Der Reichtum der Stadt zeigte sich an der Wohnkultur der reichen Bürger, sodass gegen Ende der Gotik zahlreiche mächtige Bürgerhäuser das Stadtbild prägten. Es entwickelte sich eine Innenhofkultur, die in der Renaissance zu voller Blüte kam.
Um 1500 war Nürnberg nach Köln und Prag die drittgrößte Stadt des Reiches, weit vor Wien oder gar Berlin. Daher verfügt die Stadt über eine große Altstadt, die von der in weiten Teilen erhaltenen Nürnberger Stadtmauer umgeben ist. Es gab zahlreiche mittelalterliche Kirchen, von denen noch weitere erhalten sind, so die gotischen Bauten von St. Martha, St. Jakob und St. Klara. Das Katharinenkloster besteht nur noch als Ruine. Von den ehemals zahlreichen gotischen Häusern der Stadt haben beispielsweise das Albrecht-Dürer-Haus und das Unschlitthaus den letzten Krieg relativ gut überstanden. Andere wie das Weinstadel wurden später wieder hergestellt. Wie das Dürerhaus ist das Pilatushaus ein gut erhaltenes Beispiel eines spätmittelalterlichen Fachwerkhauses in Nürnberg.
Renaissance
Die Freie Reichsstadt verfolgte eine für diese Zeit typische Expansionsstrategie, sodass ab 1500 auch mehrere Patrizierfamilien Herrensitze außerhalb der damaligen Stadtmauern erwarben. Erhalten und sehenswert sind das Grundherrenschloss, der Herrensitz Hummelstein, das Petzenschloss in Lichtenhof, der Herrensitz Schoppershof, Schübelsberg, das Tucherschloss, der Weigelshof und das in Gleißhammer. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm, ist der Welserhof in der Theresienstraße der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.
Von 1509 bis 1513 wurde im Westen der Stadt in der Nähe von Pegnitz und St. Johannisfriedhof das Sebastiansspital gebaut. Es handelte sich um das Infektionskrankenhaus (Seuchenhaus) der Stadt und wurde auch „Lazarett“ genannt. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde es zerstört, aber 1552 wieder erneut (in Holz), aber ohne Kapelle, aufgebaut.
Ab 1591 entstand das stattliche Fembohaus. Das Pellerhaus (1602–1605) galt als ein Hauptwerk der deutschen Spätrenaissance (im Krieg teilzerstört und modern wiederaufgebaut; Innenhof teilweise rekonstruiert). Völlig verloren ist dagegen das Toplerhaus, das als moderner Neubau wiederentstand. Der Hirsvogelsaal (1534) als Beispiel der Festarchitektur des Patriziats wurde wiederaufgebaut. Die Fleischbrücke wurde 1596–1598 vom Ratsbaumeister Wolf-Jacob Stromer wegen der Strömung nach dem Vorbild der Rialto-Brücke in einem Bogen errichtet. Da sie als Hauptverkehrsader diente, musste sie wesentlich flacher verlaufen und galt lange Zeit als außergewöhnlich in der Brückenbaukunst.
Der mächtige Wolff’sche Rathausbau wurde in den Jahren 1616 bis 1622 errichtet und deutet mit seinen Stilelementen bereits den Übergang zum späteren Barock an. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Teil zerstört und wurde in einer längeren Rekonstruktionsphase erst relativ spät in den 1960er Jahren wieder komplett hergestellt.
Barock und Rokoko
Das Barockzeitalter prägte das gotisch und im Stil der Renaissance dominierte Stadtbild nicht um. Einzige Barockkirche in der Altstadt ist die Egidienkirche (barocker Umbau 1711–1718); sie zeigt bereits den stilistischen Übergang zum Rokoko. Barocke Bürgerhäuser sind in der Altstadt nur vereinzelt erhalten geblieben, so ein Haus mit eindrucksvoller hochbarocker Fassade von 1729 in der Adlerstraße 21 oder das spätbarocke Weinlokal Steichele von 1777 in der Knorrstraße 2. Der Maxplatz ist noch ein rudimentär erhaltener planmäßig angelegter Barockplatz in der nordwestlichen Altstadt.
Im außerhalb der Altstadt gelegenen Stadtteil St. Johannis befinden sich zahlreiche barocke Bürgerhäuser und Gartenanlagen (Hesperidengärten). Auch im Stadtteil Mögeldorf sind etliche Baudenkmale aus dem Mittelalter sowie der Renaissance- und Barockzeit erhalten.
Der Neptunbrunnen (1660–1668), größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen, wurde 1797 an das Schloss Peterhof (Russland) verkauft, ein Zweitguss stand von 1902 bis 1934 auf dem Hauptmarkt und befindet sich heute im Stadtpark.
Klassizismus
Die klassizistische Kirche St. Elisabeth trägt eine 1803 fertiggestellte 50 Meter hohe Kuppel. Innerhalb des Kirchenraumes befinden sich 40 korinthische Säulen. Ihre Anordnung führt dazu, dass jeder der drei Kirchenbereiche wie ein eigenständiger Raum wirkt. Weitere Bauten des Klassizismus stellen das Tucher’sche Palais am Egidienberg, das Grundherrenschloss im Stadtteil St. Peter, das Schulhaus Adam-Kraft-Str. 2 im Stadtteil St. Johannis sowie der Apollontempel im Cramer-Klett-Park dar.
Frühes Industriezeitalter
Zu den neuen, bevorzugten Baumaterialien des frühen Industriezeitalters zählten Glas und Eisen. So entstand auch der Kettensteg.
Historismus
Dem Stil des Historismus gehören die 1890 entstandene Villa Spaeth, der 1904 gebaute Hauptbahnhof Nürnberg, das 1906 fertiggestellte Opernhaus an. Des Weiteren finden sich am Ludwigsplatz das Kaufhaus Weißer Turm, am Bahnhofsplatz das Grand-Hotel und an der Fürther Straße der Justizpalast.
Der Historismus in Nürnberg strebte mit dem Nürnberger Stil die Wiederaufnahme der nürnbergischen Bautradition der Spätgotik und Renaissance an. Dieser hat eine besondere lokale Ausprägung erfahren. Hierzu gehörten das 1888 bis 1889 erbaute Hotel Deutscher Kaiser, das 1899 erbaute Schloss Stein und das von 1893 bis 1895 entstandene Hansa-Haus.
Jugendstil und Reformarchitektur
Der Jugendstil entfaltete sich in Nürnberg zunächst als Kunsthandwerk mit Gebrauchsgegenständen. Als Baustil dauerte er nur verhältnismäßig kurz an. Viele Jugendstilgroßbauten, wie die Luitpoldhalle auf dem Ausstellungsgelände zur Bayerischen Landes-Gewerbe, Industrie- und Kunstausstellung 1906 von Theodor von Kramer wurden bereits in der nationalsozialistischen Ära umgestaltet oder fielen, wie das ebenfalls von Kramer entworfene ehemalige Vereinshaus des Industrie- und Kulturvereins am Frauentorgraben aus dem Jahr 1902 dem Zweiten Weltkrieg und Abbrüchen in den 1950er und 1960er Jahren zum Opfer. Erhalten sind beispielsweise das Jugendstilviertel Gärten hinter der Veste, das zwischen 1900 und 1915 errichtet wurde, das Nürnberger Volksbad, welches von den Architekten Carl Weber und Friedrich Küfner entworfen und zwischen 1911 und 1913 erbaut wurde oder die von Carl Weber und Georg Kuch geplante Bismarckschule im Stadtteil Schoppershof von 1904. Zudem entstanden der Wartesaal des Nürnberger Hauptbahnhofes 1905 nach Plänen von Bruno Paul sowie die Villa Hirsch 1913/14 nach Entwürfen Hans Pylipps.
Die Reformideen der Gartenstadt-Bewegung von Ebenezer Howard wurden von der Ende des 19. Jahrhunderts schnell gewachsenen und verdichteten Stadt aufgegriffen. Dabei entstanden vor dem Ersten Weltkrieg bereits zwischen 1898 und 1908 vom Bauverein Siemens-Schuckertscher Arbeiter die Arbeitersiedlung Siemens-Schuckert sowie 1908 die von Richard Riemerschmid entworfene Gartenstadt Nürnberg im Süden Nürnbergs und die Arbeitersiedlung Rangierbahnhof als Eisenbahnersiedlung. Die MAN-Werksiedlung Werderau entstand ab 1910 nach Plänen Ludwig Ruffs. Einen besonderen Einzelfall stellt die Eingangshalle des Germanischen Nationalmuseums zum Kornmarkt aus dem Jahr 1920 von Gerhard Bestelmeyer dar. Das Gebäude weist Anklänge des klassizistischen Jugendstils mit individueller Ausprägung auf.
Klassische Moderne
Zu den Vertretern der klassischen Moderne zählen unter anderem die zwischen 1918 und 1922 erbaute Wohnsiedlung Mögeldorf sowie die expressionistische Kleinwohnungsanlage St. Johannis von , welche von 1925 und 1927 errichtet wurde. Stellvertreter der Neuen Sachlichkeit sind die 1928 bis 1931 entstandene Poststadt an der Allersberger Straße nach Plänen von Georg Kohl, die Siedlung Nordostbahnhof von Karl Sorg aus den Jahren 1929 bis 1931 oder die Wohnanlage Gibitzenhof am Dr.-Luppe-Platz von 1929 nach Plänen Ludwig Wagner-Speyers. Das Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz von Erich Mendelsohn aus dem Jahr 1926 wurde nach dem Krieg verändert wiederaufgebaut und bis 2021 weitgehend abgerissen. Das ehemalige Planetarium am Rathenauplatz von Otto Ernst Schweizer aus dem Jahr 1927 wurde auf Betreiben Julius Streichers mit der Begründung es ähnelte zu sehr einer Synagoge bereits 1934 wieder entfernt. Auch das aus dem gleichen Jahr stammende Fernheizwerk des Städtischen Gaswerks von Walter Brugmann ist mittlerweile weitgehend überbaut. Erhalten sind hingegen die bis 1931 errichtete Gynäkologische Klinik im Nordklinikum von Robert Erdmannsdörfer, die Ehrenhalle am Luitpoldhain von Fritz Mayer aus dem Jahr 1929, das Haus der Arbeit (heute: Karl-Bröger-Haus) von Hans Müller und Karl Kröck, welches 1930 als erstes Hochhaus der Stadt nach damaligen Definitionen galt, sowie das Verwaltungsgebäude des im gleichen Jahr errichteten Milchhofs von Otto Ernst Schweizer. Die im Stil des Neuen Bauens gestaltete Straßenbahnwartehalle am Plärrer mit integriertem Automaten-Restaurant, der sogenannte „Plärrer-Automat“ von Walter Brugmann aus dem Jahr 1931 wurde 1977 ebenso wie 2018 die Umladehallen des ehemaligen Südbahnhofs von 1935 abgetragen. Auch das 1931 errichtete Verwaltungsgebäude des Fränkischen Überlandwerks (später N-ERGIE) in der Hainstraße von Hans Müller und Karl Kröck wurde 1963 aufgestockt und teilweise architekturfremd überformt sowie 2019 komplett abgebrochen.
Nationalsozialismus
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der Reichsparteitage“ ausgebaut, wovon zahlreiche Bauwerke in für diese Zeit typischer monumentaler Architektur erhalten sind. Das älteste erhaltene derartige Werk stellt die Autobahnmeisterei Fischbach von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert aus dem Jahr 1934 dar, die ebenso wie die Unterkunftsgebäude an der Regensburger Straße (heute: August-Meier-Heim) von 1939 einen sachlichen Heimatstil vertritt.
Monumentale Bauten sind hingegen auf dem nicht vollendeten Reichsparteitagsgelände zu finden. Dieses diente als Schauplatz der jährlich stattfindenden Reichsparteitage zur Inszenierung der nationalsozialistischen Propaganda. Es wurde nach Plänen Albert Speers, Walter Brugmanns sowie Ludwig und Franz Ruffs angelegt und enthält großflächige Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur. Ab 1935 wurde sowohl mit der Errichtung des Zeppelinfelds mitsamt Zeppelintribüne (Albert Speer) als auch der Kongresshalle (Ludwig und Franz Ruff) begonnen. Ersteres wurde 1937 fertiggestellt, 1967 erfolgte auf Grund von Einsturzgefahr jedoch der Abbruch der seitlichen Kolonnaden der Haupttribüne. Die Kongresshalle wurde nur teilweise vollendet und dient heute verschiedenen Zwecken, unter anderem ist das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände dort untergebracht; demnächst soll zudem die Interimsspielstätte des Opernhauses dort entstehen. 1939 begann mit der Errichtung der Paradefläche Große Straße sowie des Deutschen Stadions die Umsetzung zwei weiterer Bauten Albert Speers. Während von den 2 km der Großen Straße rund 1,5 km fertiggestellt wurden, stellt die Baugrube des Deutschen Stadions, in der sich heute der Silbersee befindet, dessen einziges Relikt dar. Das Stadion hätte als dauerhafter Schauplatz der Olympischen Spiele fungieren und etwa 400.000 Personen fassen sollen. Vom 1938 begonnenen Märzfeld wurden nur etwa 75 % der Türme errichtet, die 1966 gesprengt wurden. Heute befindet sich auf dem Areal der Stadtteil Langwasser Nordost. Ein weiteres erhaltenes Bauwerk stellt das 1936 erbaute Umspannwerk an der Regensburger Straße 336 von Speer dar. Es wurde zur Stromversorgung der Propagandaveranstaltungen genutzt und beinhaltet heute eine Systemgastronomiekette.
Weiters sind das ehemalige NSDAP-Gästehaus am Bahnhofsplatz von Fritz Mayer aus dem Jahr 1936, der 1937 errichtete Bahnhof Zollhaus von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert sowie die Bahnhöfe Langwasser und Dutzendteich weitere Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur im Stadtbild. Nach Plänen Franz Ruffs wurden zudem 1937 das NSDAP-Gauhaus am Willy-Brandt-Platz (heute: Verlag Nürnberger Presse) sowie 1939 die Südkaserne, die heute unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie das Kulturzentrum Z-Bau beherbergt fertig gestellt.
Moderne und Postmoderne
Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Architektur grenzt sich großteils stark von den Strömungen der Vorkriegszeit ab und ist von einem großen Stilpluralismus geprägt.
1950er Jahre
Die 1950er Jahre waren sehr vom Wiederaufbau der nach den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt geprägt. Verschiedene Architekten erhielten in dieser Zeit viele Aufträge zur Errichtung bedeutender Gebäude.
So prägte die Stadt beispielsweise Sep Ruf 1951 mit der ehemaligen Bayerischen Staatsbank am Lorenzer Platz, 1954 mit der Akademie der Bildenden Künste in Zerzabelshof sowie dem Wohnhaus Hirschelgasse am Äußeren Laufertorplatz oder mit dem Theodor-Heuss-Bau des Germanischen Nationalmuseums von 1958. Der Bau der Akademie gilt als erste denkmalgeschützte Nachkriegsarchitektur Süddeutschlands. Wilhelm Schlegtendal zeichnet für das bis 1953 fertiggestellte Plärrerhochhaus sowie die Sparkasse Nürnberg am Marientor – ebenfalls von 1953 – verantwortlich. Fritz und Walter Mayer übernahmen unter anderem von 1955 bis 1957 den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Pellerhauses sowie von 1957 bis 1958 die Errichtung der Wohnhausanlage Fromannstraße. Fredrich Seegy wurde vorrangig mit dem Bau neuer Schulen, wie 1951 der Rudolf-Steiner-Schule in anthroposophischer Formensprache sowie 1956 bis 1959 des Sigena-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit Max Timme beauftragt.
Weitere prägende Bauten der 1950er Jahre stellen das Neue Schauspielhaus von Theo Kief aus dem Jahr 1951, das ab 1954 errichtete Quelle-Versandhaus von Ernst Neufert an der Fürther Straße, der Neubau des Flughafens 1955, die 1957 fertiggestellte Berufsschule 1 von Heinz Buff, Hirschmann und Krieg sowie die Kirche St. Wolfgang von Peter Leonhard Architekten aus dem Jahr 1958 dar. Außerdem legte Franz Reichel 1956 mit seinem Bebauungsplan für Langwasser den Grundstein für die ab 1957 entstandene Trabantenstadt im Südosten der Stadt.
1960er Jahre
Während die frühen Zeugnisse der 1960er Jahre, wie die Siedlung Zollhaus von Gerhard G. Dittrich aus dem Jahr 1960 oder die von Wilhelm Schlegtendal entworfenen Bauten der Matthäuskirche von 1960 sowie des Nicolaus-Copernicus-Planetariums am Plärrer von 1961 sich noch stark an der Architektursprache der 1950er Jahre orientierten, setzte sich in der Folge schnell Brutalismus als vorherrschender Stil durch.
Harald Loebermann prägte das Stadtbild beispielsweise mit zwei sehr prominenten Betonbauwerken: 1960 bis 1963 mit der Errichtung der Meistersingerhalle in Zusammenarbeit mit Wunibald Pucher sowie 1968 bis 1972 mit dem Bau der Wohnanlage Norikus am Wöhrder See. Darüber hinaus stellt die Norishalle von Heinrich Graber aus dem Jahr 1967, in der neben der Naturhistorischen Gesellschaft auch das Stadtarchiv eingerichtet ist, den einzigen realisierten Teil eines damals geplanten Kulturkomplexes entlang des Marientorgrabens dar. Weiters entstanden bis 1969 das Gemeinschaftshaus von Wolfgang Böninger und Peter Biedermann in Langwasser sowie von 1969 bis 1972 die Oberpostdirektion am Rathenauplatz von Wilhelm Schlegtendal.
1970er Jahre
Während sich zu Beginn der 1970er Jahre der Brutalismus als vorherrschender Baustil fortsetzte, kamen gegen Ende des Jahrzehnts erste Bauten der Postmoderne auf. So entstanden 1970 die Kirche Verklärung Christi von Peter Leonhardt Architekten sowie von 1970 bis 1973 der Verwaltungssitz der Bundesagentur für Arbeit von Ulrich E. Fischer, Wolf Krüder und Robert Rathai. Während 1971 beim Hochhaus Gartenstadt von Scherzer Fink Scherzer und der Wohnhausanlage Einsteinring sowie 1972 beim Gewerkschaftshaus am Kornmarkt, beide von Gerhard G. Dittrich entworfen, zunächst auch wieder Farben als Gestaltungselemente ins Spiel kamen, entstand die Erweiterung des Johannes-Scharrer-Gymnasiums 1974 in Waschbetonoptik. Die Elementa ’72 von Otto Steidle, Patrick Deby, Gerhard Niese und Roland Sommerer stellt gewissermaßen einen Übergang der beiden Strömungen dar. Das neue Messegelände von 1974 und der 1975 bis 1977 errichtete Fernmeldeturm in Schweinau von Erwin Heinle sind weitere prominente Großbauten der Epoche. Letzterer ist mit einer Höhe von 292,80 Metern der dritthöchste Fernsehturm Deutschlands und wird wegen seines eiförmigen Turmkorbs auf 185 Meter Höhe auch „Nürnberger Ei“ genannt.
Erste Anklänge der Postmoderne lassen sich unter anderem im 1976 bis 1987 fertig gestellten Baugebiet P, der ersten autofreien Siedlung Deutschlands, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der FAU von Horst Höfler und Lutz Kandel aus dem Jahr 1978 sowie den zwischen 1978 und 1980 erbauten Alcan Aluminiumwerken von Ekkehard Fahr, Dieter Schaich und Josef Reindl finden.
1980er Jahre
In den 1980er Jahren setzte das 1993 mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnete Kreuzgassenviertel in St. Lorenz, das von 1986 bis 1992 von , Steidle + Partner errichtet wurde den Trend zur Postmoderne und autofreien Siedlungen fort. Auch beim von 1986 bis 1994 fertig gestellten Südklinikum von Joedicke + Joedicke, Mayer – Haid, Roeder – Fukderider, Ott-Geiselbrecht-Beeg lassen sich viele postmoderne Elemente finden. Das Fachmarktzentrum Maximum am Kornmarkt von Rüdiger Kramm aus dem Jahr 1989 sowie die Errichtung des Flughafen-Terminals West von 1989 bis 1991 von Grabow + Hofmann stellen erste Übergänge zur modernen und futuristischen anmutenden Glasarchitektur dar.
1990er Jahre
Während sich ab Mitte der 1990er Jahre endgültig großflächige Glasfassaden als vorherrschende Gestaltungselemente durchsetzten, entstand bis 1993 mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums von me di um Architekten im Zusammenspiel mit der Straße der Menschenrechte von Dani Karavan noch der wohl größte Komplex postmoderner Architektur in Nürnberg. Das Prisma am Plärrer von 1997 nach den Plänen Joachim Ebles stellt einen Übergang zwischen den beiden Stilrichtungen dar und zählt als Niedrigenergiehaus bereits auch zu den ersten Vertretern des Ökologischen Bauens.
Großflächige Glasfassaden kamen dann beim Neuen Museum von Volker Staab Architekten aus dem Jahr 1999, dem Business Tower von Dürschinger Architekten + Biefang, der zwischen 1996 und 2000 errichtet wurde oder dem zwischen 1998 und 2000 fertig gestellten Alcatel-Lucent-Bau im Nordostpark von Scherzer Architekten Partner, Kevin Roche, Olaf Thomeczek und Rudolf Scherzer zum Einsatz. Die bis 2001 entstanden Projekte Kopfbau des Künstlerhauses von Grabow + Hofmann sowie das Merian Forum von Hannewald & Strobl Architekten stellen weitere Beispiele der Epoche dar.
Als erste Vertreter des Dekonstruktivismus gelten das Projekt Wüst-Raumgestaltung von Niederwöhrmeier + Kief am Hallplatz oder auch der Flughafen Tower von Behnisch + Partner, beide aus dem Jahr 1998.
2000er Jahre
An die 1990er Jahre anknüpfende Projekte der 2000er Jahre stellen der dekonstruktivistische Einschnitt in den Torso der Kongresshalle als Erschließungsbereich des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände von Günther Domenig, die Errichtung des Montessori-Zentrums von Rainer Krauss und Karl Feiertag, beide 2001 fertig gestellt, sowie die Bauten des IT-Systemhauses der Bundesagentur für Arbeit Tafelhofstrasse und des Kaufhaus Breuninger von Niederwöhrmeier + Kief aus dem Jahr 2003 dar. Weiters sind das zwischen 2002 und 2004 entstandene Parcside am Stadtpark von Szyszkowitz-Kowalski + Partner und der Erweiterungsbau der Tafelhalle von Leeven + Leeven zwischen 2005 und 2006 zu nennen.
Die bis 2005 fertig gestellten Sebalder Höfe am Rathenauplatz von morpho-logic sowie die zwischen 2004 und 2007 erbaute Polizeiinspektion West von BSS Architekten stellen Vertreter des Minimalismus mit klassischen Lochfassaden dar, bei denen die Materialität stark im Vordergrund steht.
Des Weiteren entstanden 2008 nach Plänen von kuntz + manz Architekten das Kulturzentrum südpunkt sowie zwischen 2009 und 2010 der Neue Eingang Mitte der Messe Nürnberg von kadawittfeldarchitektur.
2010er Jahre
Die frühen 2010er Jahre sind von einer starken Fokussierung auf Materialität geprägt. Beispiele sind unter anderem der 2010 erfolgte Umbau des Neuen Schauspielhauses von pfp Architekten, die Erweiterung der Berufsschule B14 zwischen 2011 und 2013 von Michel + Wolf + Partner, der Neubau des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern von gmp Architekten aus dem Jahr 2013 oder die Errichtung der Johann-Pachelbel-Realschule von Lederer Ragnarsdóttir Oei zwischen 2015 und 2017.
Das bis 2018 fertiggestellte Quartier Nordstadtgärten auf dem ehemaligen Tucherbrauereigelände von Hilmer & Sattler und Albrecht wurde unter Fortsetzung der angrenzenden Bebauungsstruktur mit Blockrandbebauung mit einer begrünten Mitte als urbanes Quartier angelegt und im Anschluss nach den Plänen verschiedenen Architekten bebaut. Der alte Brauereiturm wurde in das Gebiet mit eingebunden und dessen Backsteinfassade als Gestaltungselement bei den Neubauten aufgegriffen.
Die zwischen 2011 und 2013 erfolgte Erweiterung der Akademie der bildenden Künste von Hascher Jehle Architekten orientiert sich stark an der Architektur der 1950er Jahre Bauten Sep Rufs und ergänzt deren Struktur im Grundriss.
Vertreter des Parametrismus stellen sowohl die bis 2014 fertig gestellten neuen Messehallen 3A und 3C nach den Plänen Zaha Hadids, wie auch die neue Teambank-Zentrale am Bahnhof Frankenstadion aus demselben Jahr dar.
Gegenwart
Bis 2021 wurde sowohl das Tafelhof Palais am Bahnhofsplatz von Max Dudler als Ersatzbau für den abgerissenen Kopfbau der ehemaligen Hauptpost, als auch der Neubau des Augustinerhofs, das unter anderem mit dem Zukunftsmuseum eine Zweigstelle des Deutschen Museums beinhaltet von Volker Staab realisiert.
Im Bau befinden sich aktuell unter anderem der Seetor City Campus mit dem rund 60 Meter hohen Seetor City Campus Tower von Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, das Stadtquartier monopol491, ebenfalls mit einem von Auer Weber gestalteten Wohnhochhaus und die Transformation des ehemaligen denkmalgeschützten Quelle-Versandhauses an der Fürther Straße zu einem Wohn- und Arbeitsquartier.
Weitere Bauwerke
Weitere Sehenswürdigkeiten stellen darüber hinaus die Felsengänge im Untergrund des Burgbergs, die im Rahmen von Führungen des Fördervereins Nürnberger Felsengänge e. V. besichtigt werden können, der Henkersteg, der Grübelbunker, die Kleinweidenmühle, der Ehekarussell-Brunnen vor dem Weißen Turm oder der Gänsemännchenbrunnen dar. Die Epitahienkunst an den beiden Nürnberger Friedhöfen St. Johannis und St. Rochus, die bereits vor 1500 vor den Toren der Altstadt angelegt wurden, sind außerdem Teil des Bayerischen Landesverzeichnises des immateriellen Kulturerbes. In den Stadtteilen Gostenhof, Himpfelshof, St. Johannis, Gärten hinter der Veste, Gärten bei Wöhrd, Rennweg, St. Peter sowie dem Nibelungenviertel lassen sich zudem viele Baudenkmäler und historische Siedlungsstrukturen der einstigen Vorstädte entdecken. In Nürnberg befinden sich auch der sogenannte Nürnberger Kreuzweg von Adam Kraft sowie zahlreiche Steinkreuze, die zum größten Teil auch als Baudenkmal ausgewiesen sind.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Nürnberg ist einer der bedeutendsten Museumsstandorte im deutschsprachigen Raum und besitzt unter den deutschen Millionen- und Halbmillionenstädten die meisten Museen pro Einwohner. Neben den Museen der Stadt Nürnberg gibt es noch einige andere große Museen staatlicher beziehungsweise privater Träger, aber auch kleinere Museen, die sich vorrangig mit Nürnberger Brauchtum und Geschichte, oder auch anderen spezifischen Fachgebieten beschäftigen; folgend eine Auswahl:
- Albrecht-Dürer-Haus, das Wohnhaus des Nürnberger Malers Albrecht Dürer, das vor allem über Dürers Leben informiert.
- Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
- Germanisches Nationalmuseum, das größte kulturhistorische Museum Deutschlands
- Kaiserburg-Museum in der Nürnberger Burg
- und Museum im Koffer im Kachelbau mit Mitmachausstellungen für Kinder und Familien
- Kunsthalle Nürnberg
- Kunstverein Nürnberg
- Kunstvilla Nürnberg
- Historische Lochgefängnisse (unter dem alten Rathaus)
- Historisches Straßenbahndepot St. Peter, Museum mit historischen Straßenbahnen
- Memorium Nürnberger Prozesse
- Museum Industriekultur
- Neues Museum Nürnberg (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg)
- Spielzeugmuseum
- Stadtmuseum Fembohaus
- turmdersinne, interaktives Mitmachmuseum zu Wahrnehmung und Sinnestäuschungen in einem historischen Stadtmauerturm am Westtor
- Verkehrsmuseum Nürnberg, das Firmenmuseum der Deutschen Bahn und das Museum für Kommunikation, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
- Zukunftsmuseum
Die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg umfassen eine Vielzahl geschenkter und erworbener Kunstwerke, die zum Teil in städtischen Museen oder anderen Museen oder öffentlichen Räumlichkeiten zu sehen sind.
Gedenkstätten
An mehreren Stellen der Stadt wird der Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Auf dem Jüdischen Friedhof in der Schnieglinger Straße 155 (Westfriedhof) befinden sich die Gräber von 31 KZ-Häftlingen, und eine Gedenkplatte beim Monument für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert an die jüdischen Bürger, die Opfer der Shoa wurden.
Ein Gedenkstein auf dem Südfriedhof aus dem Jahr 1963 bewahrt die Erinnerung an 3.554 sowjetische Staatsbürger, die als KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter ums Leben kamen.
Am Plärrer wurde 2007 das Zwangsarbeiter-Mahnmal „Transit“ eingeweiht, das an die im Zweiten Weltkrieg nach Nürnberg verschleppten Zwangsarbeiter erinnert.
Am Hans-Sachs-Platz, am Kopf der Spitalbrücke, wird mit einem Gedenkstein der geschändeten Hauptsynagoge und der etwa 1700 jüdischen Bürger gedacht, denen die NS-Machthaber Gotteshaus und Leben nahmen. Ähnliches ist auf einer Gedenktafel zu lesen, die im neuen Jüdischen Gemeindezentrum Priemstraße 20 angebracht ist.
Im Nebengebäude des Nürnberger Justizgebäudes an der Bärenschanzstraße 72, in dessen Schwurgerichtssaal 600 die Nürnberger Prozesse stattfanden, ist seit 2010 das Museum „Memorium Nürnberger Prozesse“ eingerichtet.
Am Magnus-Hirschfeld-Platz, an welchem jährlich zum Nürnberger Christopher Street Day eine Kranzniederlegung und Gedenkminute stattfindet, befindet sich seit 2013 die örtliche Gedenkstätte für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes.
Grünflächen und Naherholungsgebiete
Die Stadt wird im Osten vom Reichswald umschlossen, den die Pegnitz in eine nördliche „Sebalder“ und eine südliche „Lorenzer“ Hälfte teilt. Der Reichswald dient als weitläufiges Naherholungsgebiet sowie Frischluft- und Wasserreservoir und ist als größter Kulturforst Europas mit seinen 25.000 ha seit 1979 Bannwald. Der hohe Nadelholz-Bestand geht auf die Einführung der Waldsaat durch den Nürnberger Ratsherren Peter Stromer 1343 zurück. Heute versucht man den Laubholzanteil kontinuierlich zu erhöhen.
An den Lorenzer Reichswald grenzt der Schmausenbuck als beliebtes Ausflugsziel, der mit 390 m einer der höchsten Punkte im Stadtgebiet ist, früher als Sandsteinbruch diente und seit 1939 den damals neu angelegten Nürnberger Tiergarten beherbergt. Am Rand des Sebalder Reichwalds, in der Nähe von Kraftshof, liegt der Irrhain. Er wurde vom Pfarrer Martin Limburger und dem barocken Dichterverband Pegnesischer Blumenorden als „Symbol des Weltirrwalds“ angelegt. Der Moritzberg, dessen gleichnamiger Ort heute offiziell zu Röthenbach gehört und im Lorenzer Reichswald liegt, gilt mit seinen 598 Metern als Hausberg der Nürnberger und ist neben der fränkischen am Sonntag vor dem Bartholomäustag bei schönen Wetter das ganze Jahr Anziehungspunkt.
Daneben sind kunstvolle und historisch bedeutende Gartenanlagen der barocke Schlosspark von Neunhof, die Hesperidengärten in St. Johannis und der so genannte Bürgermeistergarten sowie der Burggarten auf den Basteien der Stadtbefestigung neben der Kaiserburg. Weitere kleinere Parkanlagen sind der Archivpark in der Nähe des Friedrich-Ebert-Platzes, umrahmt von Gebäuden aus der Gründerzeit und des Jugendstils, der Cramer-Klett-Park mit seinen klassizistischen Gartenbauten, der intensiv genutzte Rosenaupark nahe dem Plärrer, der Südstadtpark sowie der Platnersberg und der Rechenberg im Osten der Stadt. In der Altstadt lädt das Ufer der Pegnitz immer wieder zum Entspannen ein. Diese bildet östlich des Altstadtrings, dessen Stadtmauergraben ebenfalls parkähnlich begrünt ist, neben der Wöhrder Wiese den aufgestauten Wöhrder See. Dort finden sich beliebte Biergärten sowie das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne.
Der Dutzendteich (von dutze für Schilfrohr) ist ein um 1430 aufgestauter See in südöstlicher Richtung vom Zentrum. Er diente als Fischweiher und war schon im 16./17. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel. Zusammen mit dem angrenzenden Luitpoldhain wurde er 1906 als Fläche für die Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie und Kunstausstellung unter Prinzregent Luitpold genutzt. Nach 1933 in der NS-Zeit wurde das Gebiet zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet und vor allem der Dutzendteich erheblich verkleinert. Auch wenn zum Teil ungeklärt ist, wie man mit dem in der NS-Zeit entstandenen Areal neben einer musealen und mahnenden Nutzung umgehen soll, ist der Volkspark Dutzendteich wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Der Nürnberger Gartendirektor Alfred Hensel, der den 100 ha großen Volkspark am Dutzendteich und darüber hinaus Sport- und Spielplätze, die Umgestaltung der Luitpoldarena sowie die Landschaftsgestaltung des 60 ha großen Nürnberger Tiergartens geplant hatte, bekam 1942 die Aufgabe, ein integriertes Grünflächensystem für die Stadt und umgebende Bereiche zu entwickeln. Es entstand ein zusammenhängendes Areal mit einer Längsausdehnung von 20 km, das bestehende Grünanlagen einbezog und Fußgängerverbindungen schuf.
Daneben entstanden in der Nachkriegszeit zwischen 1959 und 1973 auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens in Ziegelstein der Volkspark Marienberg im Stil eines englischen Landschaftsparks. Ein weiterer Volkspark entstand zwischen 1970 und 1981 mit dem Westpark (11 ha) im Stadtteil St. Leonhard. Der Stadtpark wurde nach der ersten bayerischen Landesausstellung 1882 auf dem Maxfeld angelegt. Heute ist dort auch der Neptunbrunnen aufgestellt. Am Stadtrand im Stadtteil Röthenbach liegen zudem der weitläufige Faberpark (25 ha) sowie im Stadtteil Gebersdorf ein Teil des Naturschutzgebiets Hainberg mit seinen schützenswerten und seltenen Sandgrasflächen.
Im Stadtgebiet befinden sich drei Naturschutzgebiete, 19 Landschaftsschutzgebiete, 39 geschützte Landschaftsbestandteile und 96 Naturdenkmäler. Mit Ausnahme des flächenhaften Naturdenkmals Holsteinbruch handelt es sich bei den Naturdenkmalen um Einzelbäume, Baumreihen und Alleen.
In der Region bieten zudem die Fränkische Schweiz im Norden mit ihren Klettermöglichkeiten, die Hersbrucker Schweiz im Osten mit ihren Wanderwegen und die Gewässer des Fränkischen Seenlands und der Altmühl im Süden zahlreiche Möglichkeiten für Aktivsportarten rund um die Stadt.
Sagen, Legenden und Anekdoten
Viele Orte der Stadt sind mit Sagen verbunden, wie die Burgmauer, über die Eppelein von Gailingen mit seinem Pferd der Sage nach sprang. Der Stadtpatron St. Sebaldus habe nicht nur zahlreiche Wunder gewirkt, sondern wollte angeblich auch so lange nicht ruhen, bis man die Sebalduskirche errichtete. Die Knochen des heiligen Sebaldus, der in Fürth-Poppenreut begraben wurde, wurde im Jahr 1070 von den Nürnbergern, die ihn zum Stadtpatron machten, gestohlen, womit eine legendäre Feindschaft zwischen Nürnberg und Fürth ihren Ursprung haben soll.Kunigunde von Orlamünde habe ihre beiden Kinder ermordet, nachdem sie eine Äußerung des geliebten Burggrafen von Nürnberg missverstand, tat Buße und gründete das ehemalige Kloster Himmelthron außerhalb der Stadtmauern im heutigen Stadtteil Großgründlach. Nach ihrem Tod warne sie als Weiße Frau vor Unglück. Auf dem Unschlittplatz tauchte 1828 Kaspar Hauser auf, der als mysteriöses Findelkind großes Interesse erregte. Auch Schwänke wie Till Eulenspiegel benennen und spielen zum Teil an konkreten Orten der Stadt. Bekannt ist auch der Nürnberger Trichter, eine oft scherzhaft aufgefasste Allegorie für ein mechanisches Verständnis des Lernens, wonach Wissen einflößbar ist, ohne dass es Lernbereitschaft oder Begabung bedarf.
Vereine und Vereinigungen
Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen Altstadtfreunde Nürnberg e. V., Förderverein Kulturhistorisches Museum Nürnberg e. V., Fliederlich e. V. - Queeres Zentrum Nürnberg, Geschichte Für Alle – Institut für Regionalgeschichte, der Kunstverein Nürnberg als ältester Kunstverein Deutschlands, Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg, Pegnesischer Blumenorden, Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft (betreibt die Regiomontanus Sternwarte) sowie der Verein Fränkische Museums-Eisenbahn (betreibt vom Nürnberger Nordostbahnhof aus mehrere historische Schienenfahrzeuge, u. a. eine Dampflok, und ist im Besitz der ersten deutschen Großseriendiesellok Baureihe V 200 001).
Theater und Kinos
Das größte Theater Nürnbergs ist das Staatstheater Nürnberg. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter das Gostner Hoftheater, Kunst und Drama, das , das Nürnberger Burgtheater, die Tafelhalle, die Pocket Opera Company, das Variete- und Kleinkunsttheater , das , das Puppentheater Thalias Kompagnons, das Theater Salz + Pfeffer.
Zudem gibt es in Nürnberg eine Reihe von Kindertheatern, zum Beispiel das Kinder- und Jugendtheater Theater Mummpitz, das Theater Pfütze, das und das .
Neben dem kommunalen , dem Fremdsprachenkino Roxy und dem gibt es das Cinecittà Nürnberg (nach eigenen Angaben das größte Multiplexkino Deutschlands), den Kinopalast Admiral und einige kleinere (Programm-)Kinos. Die Nürnberger Kinos zählten im Jahr 2015 zusammen etwa zwei Millionen Besucher.
Musik
Konzert- und Veranstaltungssäle
Nürnberg verfügt über zahlreiche bekannte Konzert- und Veranstaltungssäle, daruntert die Arena Nürnberger Versicherung (ehemals „Arena Nürnberg“), die Frankenhalle, die Meistersingerhalle, das Staatstheater Nürnberg, die Kulturzentren K4, Tafelhalle und Z-Bau sowie der , der , der und die Ruine des Katharinenklosters.
Orchester, Kammerensembles und Chöre
Zu den wichtigen Orchestern der Stadt gehört die Staatsphilharmonie Nürnberg, die nach dem Bayerischen Staatsorchester das größte bayerische Opernorchester ist, die Nürnberger Symphoniker als Konzertorchester in der Stadt Nürnberg sowie unter anderem das Nürnberger Jugendorchester und das Nürnberger Akkordeonorchester (NAO). Zu den bekannten Kammerensembles zählen das (gegründet 1968), das Ensemble Pegnitzschäfer-Klangkonzepte und das (gegründet 1990).
Zudem gibt es zahlreiche Chöre wie zum Beispiel den 1966 gegründeten Philharmonischen Chor, den Egidienchor Nürnberg, den Kammerchor Nürnberg, den Bachchor St. Lorenz, den Hans-Sachs-Chor Nürnberg, den Nürnberger Gospelchor, den Jazzchor mit Band Singin’ Off Beats sowie verschiedene Amateurchöre und Kantoreien.
Mozartverein
Der Mozartverein Nürnberg ist der älteste Mozartverein der Welt.
Populäre Musik
Bis Ende der 1960er Jahre hatten deutsche Rock-Bands ihre Song-Texte „wie selbstverständlich“ in englischer Sprache veröffentlicht und gesungen. Im Jahr 1969 veröffentlichte die Nürnberger Band Ihre Kinder jedoch ihr erstes Rock-Album mit deutschen Texten und war damit bereits im Jahr vor Gründung von Ton Steine Scherben zum Wegbereiter der späterhin in deutscher Sprache publizierten Rockmusik in Deutschland geworden. Eine dauerhafte Veränderung der Hörgewohnheiten war die Folge: deutsche Rundfunk- und Fernsehsendeanstalten gingen dazu über, nicht mehr nur englischsprachige, sondern auch deutschsprachige Rock-Songs zu spielen.
Das Veranstaltungsjahr
Februar | |
März | Türkisch-Deutsches Filmfestival |
April | Nürnberger Volksfest/Frühlingsfest |
Mai | Blaue Nacht |
Mai | Trempelmarkt (Größter Flohmarkt Deutschlands) |
Mai (zweijährlich) | Internationales Figurentheaterfestival |
Mai/Juni | (Kunstmesse) |
Mai/Juni | Rock im Park |
Mai/Juni | |
Juni | Norisring-Rennen der DTM |
Juni | |
Juli | Irrhainfest (im Neunhofer Schlossgarten) |
Juni | Afrika Festival Nürnberg |
Juni/Juli | Internationale Orgelwoche Nürnberg |
Juni/Juli | |
Juli | Kunstakademie: Jahresausstellung |
Juli | |
Juli/August | Nürnberger Bardentreffen |
Juli/August | Klassik Open Air |
Juli/August | Musica Franconia |
Juli/August | St. Katharina Open Air |
Juli/August | Pride Weeks mit Nürnberger Christopher Street Day |
August | |
August | Brückenfestival |
Aug./Sep. | Nürnberger Volksfest |
September | |
September | Trempelmarkt (wie im Mai) |
September | |
September | Fränkischer Sommer |
September | |
September | Rund um die Nürnberger Altstadt |
Sep./Okt. (zweijährlich) | Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis |
Sep./Okt. (zweijährlich) | Jazzfestival Stimmenfang |
Oktober | |
Oktober | Symposium Turm der Sinne |
Oktober | -Festival |
Okt. (zweijährlich) | |
Oktober | Filmfestival der Menschenrechte |
Okt. (zweijährlich) | Lange Nacht der Wissenschaften |
Nov./Dez. | |
Dezember | Nürnberger Christkindlesmarkt |
Dez. (zweijährlich) |
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Altstadt mit ihrer Geschichte ist Ort zahlreicher Veranstaltungen. So bieten Stadt(„ver“)führungen die Gelegenheit für Einheimische wie Touristen, Nürnberg neu zu entdecken. Unter einem jährlich wechselnden Thema bieten Experten, Prominente und Stadtführer zahlreiche Führungen innerhalb eines Rahmenprogramms an. Die Blaue Nacht findet seit dem Jahr 2000 jährlich mit einem jeweils wechselnden inhaltlichen Schwerpunkt statt und lädt ein, die zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen vom frühen Abend bis in die Morgenstunden mit zahlreichen Darbietungen und Performances kennenzulernen. Die Altstadt erstrahlt in dieser Nacht in einem blauen Licht. Im Dezember zieht der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt am Hauptmarkt über zweieinhalb Millionen Besucher aus aller Welt an. Am Rathausplatz präsentieren sich zu dieser Zeit auch die zahlreichen befreundeten und Partnerstädte.
Daneben beheimatet Nürnberg zahlreiche Musikfestivals der verschiedensten Musikstile. Das Nürnberger Bardentreffen ist am ersten Wochenende der Schulsommerferien mit 200.000 Besuchern das größte Weltmusik- und Songwriter-Festival weltweit. Rund 160.000 Besucher kommen jährlich zum kostenlosen Klassik Open Air, bei dem die Nürnberger Symphoniker und die Nürnberger Philharmoniker zu einer ungezwungenen Picknick-Atmosphäre am Luitpoldhain an zwei Abenden auftreten. Seit 1997 treten bei Rock im Park international bekannte Künstler der Rock- und Popmusik vor etwa 80.000 Besuchern im Volkspark Dutzendteich auf. Zusammen mit Rock am Ring ist es das größte Festival dieser Art in Deutschland. Das Brückenfestival am Pegnitzgrund unter der Theodor-Heuss-Brücke bietet abseits des Mainstreams eintrittsfrei zahlreiche Auftritte und mit der Internationalen Orgelwoche Nürnberg ist Nürnberg Gastgeber für das wohl größte und älteste Festival für geistliche Musik und Orgelmusik. Mit dem seit 2012 bzw. 2014 stattfindenden und sowie dem 2017 erstmals ausgerichteten gehören auch Veranstaltungen im Bereich der elektronischen Musik mit bis zu 15.000 Teilnehmern zum kulturellen Angebot. Der Opernball findet jährlich im Opernhaus des Staatstheaters Nürnberg statt. Der Nürnberger Christopher Street Day findet seit 1998 jährlich Anfang August statt und zählt mittlerweile über 20.000 Teilnehmer.
Das Türkisch-Deutsche Filmfestival ist eine bedeutende interkulturelle Veranstaltung, da es auch international Aufmerksamkeit erfährt. Daneben gibt es auch das internationale Filmfestival der Menschenrechte. Die Nürnberger Autorengespräche zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt fanden zuletzt 2005 statt. Seit 2003 lädt die Region Nürnberg/Erlangen/Fürth zusammen mit den Hochschulen und innovativen Unternehmen alle zwei Jahre zur Langen Nacht der Wissenschaften ein.
Das Radrennen Rund um die Nürnberger Altstadt ist als Eintagesrennen für Amateure und Profis mit seinem Rahmenprogramm entlang der Stadtmauer Anziehungspunkt für Zuschauer. Ebenso große Beliebtheit erfährt der . Auf seiner Strecke in der südlichen Altstadt und entlang des Wöhrder Sees starten jährlich rund 7000 Freizeitsportler. Daneben wird jährlich auf dem Norisring ein Rennen der DTM ausgetragen. Zu dem Rennen, das vom Motorsportclub Nürnberg ausgerichtet wird, kamen 2006 über 150.000 Besucher.
Das Nürnberger Volksfest entstand am 25. August 1826 ähnlich wie das Münchner Oktoberfest zu Ehren des bayerischen Königs Ludwig I. Seit 1919 findet parallel dazu in der ersten Jahreshälfte das Frühlingsfest statt. Mit ihren Attraktionen und Bierzelten locken die Feste jeweils etwa 1,6 Millionen Besucher an. Im Herbst gibt es das Altstadtfest mit Verkaufsbuden am Hauptmarkt und den Fest-Stuben und Zelten am Hans-Sachs-Platz und auf der Insel Schütt. Eröffnet wird das Altstadtfest mit dem traditionellen Fischerstechen, das seit dem Mittelalter als Brauchspiel belegt ist und bei dem zwei Mannschaften in Wettstreit treten, sich auf der Pegnitz von kleinen Kähnen zu stoßen. Das Altstadtfest greift das traditionelle Patronatsfest des Heiligen Egidius auf, das vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert gefeiert wurde. In seiner heutigen Form findet es seit 1975/1984 statt und hat über eine Million Besucher. Durch den bekannten Karnevalisten Bromig und Stadtrat Horst Volk wurde das Fischerstechen 1964 wieder ins Leben gerufen. Seit 1970 wird es jährlich beim Nürnberger Altstadtfest durchgeführt. Der mittlerweile verstorbene ehemalige Stadtrat Horst Volk war auch maßgeblicher Initiator der Neuauflage und Wiederentdeckung des Altstadtfestes.
Ein Höhepunkt der fränkischen Festkultur ist die Kirchweih (ostfränkisch „Kärwa“), die je nach Stadtteil oder Dorf zu verschiedenen Zeiten stattfindet. Die traditionelle Form der Dorfkirchweih hat sich neben dem Nürnberger Umland auch in Dörfern (beispielsweise Neunhof oder Großgründlach) des Knoblauchslands erhalten. Bekannt ist auch die Johanniskirchweih des Stadtteils St. Johannis.
Nachtleben
Bars und Diskotheken
Übersicht
In der Nürnberger Altstadt befinden sich Kneipen und Bars und kleinere Tanzlokalitäten vor allem unterhalb der Burg, in der Umgebung der Weißgerbergasse, entlang der Pegnitz auf Lorenzer Seite und im Umfeld der Königsstraße. Größere Diskotheken und Clubs liegen meist außerhalb der Altstadt. Die Musikrichtungen Rock, Pop und Hip-Hop werden unter anderem in einem Diskothekenzentrum im und um das ehemalige Gebäude der Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße oder in den Clubs entlang der Regensburger Straße gespielt. Eher abseits vom Mainstream trifft man sich in den Kulturzentren der Frankenstraße, in den Diskotheken und Clubs der Vogelweiherstraße, wo sich unter anderem der mehrfach ausgezeichnete Techno-Club Die Rakete befindet oder rund um das AEG- und Quelle-Areal entlang der Fürther Straße. Ein weiterer renommierter Techno-Club ist das Haus 33 im Nürnberger Rotlichtviertel. Auch das Programm im Künstlerhaus und den verschiedenen Kulturläden in den Stadtteilen bereichern das abendliche Angebot. Am Paniersplatz befindet sich mit dem Jazzstudio ein Anlaufpunkt für die Jazz-Szene. Gehobenere Restaurants liegen unter anderem am Weinmarkt, nahe dem Germanischen Nationalmuseum, rund um den Friedrich-Ebert-Platz sowie in einigen weiter außen liegenden Stadtteilen, wie Eibach oder Erlenstegen. Des Weiteren findet man in den Stadtteilen Gostenhof und St. Johannis sowie in der Südstadt alternativere Kulturzentren, Restaurants, Kneipen und Bars. Im Jahr 2021 wurden die sieben Nürnberger Veranstaltungsstätten Club Stereo, Desi, Die Rakete, Hirsch, Jazzstudio, Kantine sowie die Tante Betty Bar mit dem höchstdotierten Musikpreis der Bundesregierung, dem APPLAUS-Preis der Initiative Musik bedacht.
Rotlichtviertel
Hinter dem westlichen Ende der Frauentormauer, zwischen Spittler- und Färbertor, sowie der Ottostraße und Engelhardsgasse befindet sich das zentrale Nürnberger Rotlichtviertel. Es stellt eines der größten und ältesten seiner Art in Deutschland dar. Erste Quellen weisen bereits seit 1381 auf die Ausübung von Prostitution in Frauenhäusern hin. Im 19. Jahrhundert wurden die Häuser oftmals als Weinhandlungen bezeichnet.
Restriktionspolitik
Dem zunehmenden Problem von Alkoholexzessen, vor allem bei Jugendlichen, ist die Stadt seit dem Jahr 2007 im Marienbergpark im Bereich des Marienbucks und des Marienbergweihers sowie am Pegnitzgrund mit verstärkten Kontrollen und im Bereich Kohlenhof (Flatrate-Partys örtlicher Diskotheken) mit einem Verbot begegnet, letzteres offenbar mit Vorbildcharakter auch für andere Großstädte. Darüber hinaus herrscht am Nürnberger Hauptbahnhof seit 2017 von 22 bis 6 Uhr und seit 2018 ein generelles Konsumverbot von Alkohol, der Kauf ist aber weiterhin gestattet. Mit Hinblick auf die um 30 % gesunkene Zahl von registrierten Körperverletzungen zeige das Verbot nach Ansicht des Ordnungsamtes und der Polizei Wirkung. In den 2010er Jahren kam es durch mehrere Razzien, Beschwerden beim Ordnungsamt und darauf folgende strenge Auflagen zu Schließungen von Techno-Clubs wie den Viper Room-Nachfolgern Nano (2016) und 4hertz (2018) sowie dem Waschsalon (2017) auf dem Klingenhofareal. Diese Maßnahmen zeigten keine nachhaltige Wirkung: Im Jahr 2022 lag der Nürnberger Hauptbahnhof in der Kriminalstatistik der Bundespolizei auf Platz drei der gefährlichsten Bahnhöfe bundesweit. Und laut Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurden im Jahr 2022 um 23 Prozent mehr Sexualdelikte und vorsätzliche Körperverletzungen und um 48 Prozent mehr Kapitalverbrechen gegenüber dem Vorjahr verübt.
Nachtverkehr
Die öffentlichen Verkehrsbetriebe VAG bieten in den Nächten vor Samstag und Sonntag sowie vor Feiertagen und Brückentagen einen Nachtbusverkehr an, den sogenannten NightLiner, der die gesamte engere Region erschließt und dessen Linien jede volle Stunde vom Hauptbahnhof abfahren. Zusätzlich zu den Nachtbussen verkehren auch die S-Bahnlinien S1, S2, S3, S4 und S6 in der Nacht.
Kulinarische Spezialitäten
Bereits in den Jahren zwischen 1302 und 1310 erließ der Rat der Stadt ein Gebot, ausschließlich mit Gerste zu brauen. Obwohl lange Zeit das untergärig gebraute, stark gehopfte Rotbier in Nürnberg am meisten verbreitet war, ist es heute fast unbekannt. Nach der Jahrtausendwende begannen jedoch kleine Brauereien wie oder die Brauerei Altstadthof, diese Art von Bier selbst herzustellen. Seit 1531 wurde auch Weißbier gebraut und Wein war ebenfalls ein geschätztes Getränk. Die Felsengänge verweisen noch auf die hohe Bedeutung der Braukunst in Nürnberg. Noch im Jahr 1880 stand Nürnberg mit einer Menge von 173.000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports. Von den im Jahr 1806 insgesamt 34 Brauereien auf Nürnberger Stadtgebiet waren bis 1925 nur noch 5 verblieben. Zwar sind in der Stadt heute nurmehr wenige Brauereien verblieben, doch hat das Umland in seinen Regionen Mittelfranken und Oberfranken weiterhin eine hohe Brauereidichte. Die dort ansässigen Kleinbrauereien genießen einen ausgezeichneten Ruf.
Die bekannteste Wurstspezialität der Stadt ist die Nürnberger Rostbratwurst. Bereits 1497 schrieb der Stadtrat Zutaten und Größe vor. Die geringe Größe von nur sieben bis neun Zentimetern scheint Ausdruck der hohen Preise in Nürnberg zur Zeit des Mittelalters gewesen zu sein. Doch ist das neben der typischen Majoran-Note das Geheimnis ihres Geschmacks, da wegen des günstigen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen das Grillaroma des Buchenfeuers besser angenommen wird. Sie wird entweder im Brötchen (ostfränkisch-nürnbergerisch „Weggla“) gegessen, mit Senf oder zu gekochtem Sauerkraut, dann allerdings – von den Einheimischen bevorzugt – mit Meerrettich, in Nürnberg „Kree“ genannt. Als „saure Zipfel“ bezeichnet man in Weißwein, Zwiebeln, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und Nelken gekochte Nürnberger Bratwürste.
Daneben ist auch die Stadtwurst eine geschätzte Wurstspezialität Nürnbergs. Als „Stadtwurst mit Musik“ wird sie im Sommer in zahlreichen Biergärten, dünn aufgeschnitten auf einem Teller, mit fein gehackten Zwiebeln, einem mild-säuerlichen Essigdressing und einigen Scheiben Holzofenbrot serviert. Auch der Ochsenmaulsalat hat einen leicht säuerlich erfrischenden Geschmack, er wird durch weitere Zutaten zum Nürnberger Gwerch.
Als Süßwasserfisch wird der Karpfen gebacken oder blau aus der traditionellen Küche der Stadt und in der Region gegessen. Ein typischer Sonntagsbraten ist das Schäuferle mit rohen Klößen. Daneben wird der fränkische Sauerbraten geschätzt, dessen Soße mit einem Soßenlebkuchen verfeinert wird.
Die traditionelle Verwendung einer Vielzahl von Gewürzen ist wohl auf den ausgedehnten Fernhandel im Mittelalter zurückzuführen. Auch der überregional bekannte Nürnberger Lebkuchen steht für diesen Aromenreichtum. Seine Produktion in der Stadt ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Zur Kirchweih im Sommer werden traditionell Knieküchle gebacken.
Bildung und Forschung
Preis der Stadt Nürnberg
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Nurnberg Begriffsklarung aufgefuhrt Nurnberg nurnbergisch haufig Namberch haufige Abkurzung Nbg ist eine kreisfreie Grossstadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern Sie ist mit 529 508 Einwohnern laut Statistischem Landesamt am 31 Dezember 2024 bzw 546 576 laut Melderegister am 30 April 2025 die mit Abstand grosste Stadt Frankens sowie die zweitgrosste im Bundesland Bayern In Deutschland insgesamt steht sie an 13 Stelle Mit seinen Nachbarstadten Furth Erlangen und Schwabach bildet Nurnberg mit etwa 820 000 Einwohnern eine der drei Metropolen in Bayern Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Stadte den Ballungsraum Nurnberg mit etwa 1 4 Millionen Menschen und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der uber 3 6 Millionen Einwohner umfassenden Europaischen Metropolregion Nurnberg eine der elf Metropolregionen in Deutschland Nurnberg gehort zu den ausgesprochen multikulturellen Grossstadten Deutschlands Wappen DeutschlandkarteBasisdatenKoordinaten 49 27 N 11 5 O 49 455555555556 11 078611111111 309 Koordinaten 49 27 N 11 5 OBundesland BayernRegierungsbezirk MittelfrankenHohe 309 m u NHNFlache 186 44 km2Einwohner 529 508 31 Dez 2024 Bevolkerungsdichte 2840 Einwohner je km2Postleitzahlen 90402 90491Vorwahlen 0911 09122 09129Kfz Kennzeichen NGemeindeschlussel 09 5 64 000LOCODE DE NUENUTS DE254Stadtgliederung 10 StadtbezirkeAdresse der Stadtverwaltung Rathausplatz 2 90403 NurnbergWebsite www nuernberg deOberburgermeister Marcus Konig CSU Lage der Stadt Nurnberg in BayernKarteWahrzeichen Nurnbergs die KaiserburgBlick vom Burgberg auf die winterliche Altstadt vorne links das Dach der Frauenkirche sowie des Alten Rathauses mittig die Kirche St Sebald dahinter die Kuppel des Opernhauses links davon St Lorenz die Kuppel des Hauptbahnhofs und der Frauentorturm rechts der Weisse Turm die Kuppel der Elisabethkirche und der Spittlertorturm sowie am Rand in Umrissen der FernsehturmModerne Hochhauser Blick von der S Bahn Station Durrenhof v l n r Norikus VR Bank Nurnberg Business Tower Panoramablick auf Nurnberg mit Furth im Vordergrund Erstmals urkundlich erwahnt wurde Nurnberg in der Sigena Urkunde aus dem Jahr 1050 Seine erste Blute erlebte es ab 1219 als eigenstandige Reichsstadt des Heiligen Romischen Reichs Vor den starken Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg und dem teils sehr vereinfachten Neuaufbau der Nachkriegszeit galt die mittelalterliche Nurnberger Altstadt als eine der bedeutendsten Europas Viele Wahrzeichen wurden originalgetreu wiederaufgebaut vor allem die Kirchen der Stadt aber auch zahlreiche Baudenkmaler blieben erhalten Zu den wichtigsten Wahrzeichen gehoren einige Bauten entlang der Historischen Meile vor allem die Nurnberger Burg sowie die fast vollstandig erhaltene Stadtmauer Daneben haben sich weitere Adelsbauten und Burgen der alten Reichsstadt erhalten Heute zahlt die Altstadt wieder zu den bekanntesten mittelalterlichen Denkmalszonen Europas Ausserhalb des historischen Zentrums ist das Stadtbild bis zur Ringstrasse nordlich und sudlich der Pegnitz von einer dichten urbanen Bebauung mit einem hohen Anteil an Grunderzeit und Nachkriegsbauten sowie einigen Hochhausern gepragt Am Stadtrand findet man haufig Siedlungsstadtebau wie Garten und Trabantenstadte sowie grosse Grunanlagen wie den Marienbergpark oder den Volkspark Dutzendteich aber auch landwirtschaftliche Nutzung mit dorflichen Strukturen wie im Nurnberger Knoblauchsland Uberregional bedeutsam sind Nurnbergs weihnachtlicher Christkindlesmarkt sowie das Germanische Nationalmuseum und mehrere weitere Museen Globale Wahrnehmung erreichte die Stadt im 20 Jahrhundert wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als auf dem Reichsparteitagsgelande die jahrlichen Reichsparteitage stattfanden und die Nurnberger Gesetze verabschiedet wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Stadt mit den Nurnberger Prozessen hingegen zum Schauplatz der ersten Urteile auf Grundlage des Volkerstrafrechts geworden und erwarb sich den Titel Stadt der Menschenrechte Wirtschaftlich sind die Dienstleistungsbranche Spitzentechnologie Industrieproduktion u a Elektrotechnik Maschinenbau und Kfz Teile sowie die Messe Nurnberg u a Spielwarenmesse Consumenta GaLaBau BIOFACH IWA OutdoorClassics BrauBeviale von grosser Bedeutung Nurnberg ist Sitz der Bundesbehorden Bundesagentur fur Arbeit und Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge sowie des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und fur Heimat Heimatministerium und des Bayerischen Staatsministeriums fur Gesundheit Pflege und Pravention NameBronzefigur der Nymphe Noris 1903 von Philipp Kittler Das Grundwort des Stadtnamens Nurnberg ist das Gattungswort Berg Die Herkunft des Vorderglieds Nurn ist hingegen nicht geklart Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch erschwert dass die Schreibung in den fruhen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist 1022 1061 Norenberg 1050 Nŏrenberc 1062 Nuorenberc 1074 Nourenberg 1113 16 Nurinberg die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrucken scheinen Die Annahme eines Wortes nor nuor fur Fels oder nuorin felsig womit der von weit her sichtbare Keuperfels mit der Burg gemeint sei ist ein schwaches Argument da ein mittelhochdeutsches nuor und nuorin nicht nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu Nurn gefuhrt hatte Auch die These dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen Noro ableite hat das Problem dass ein solcher althochdeutscher Personennamen nirgends uberliefert ist Altere Deutungen wie Nero berg Nur ein Berg oder Neuberg sind teils phantastisch teils sprachgeschichtlich unmoglich Der Beiname Noris kam im Humanismus auf Erstmals bezeichnete Helius Eobanus Hessus Nurnberg als noris amoena liebliche Noris Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden als Noricum Noribergae oder Norimberg an Der Arzt Johann Helwig personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen Beinamen als mythische Nymphe Noris die seitdem als bildungssprachliche Allegorie der Stadt haufig Verwendung findet Wappen und Signet Hauptartikel Wappen der Stadt Nurnberg Grosses WappenGrosses Stadtwappen Blasonierung Auf lichtblauem Grund ein goldener Adler mit naturfarbenem jugendlichen Konigskopf der eine goldene Blattkrone tragt und von herabwallendem Haar umrahmt ist 9 Wappenbegrundung Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 verwendet und versinnbildlicht das Reich Reichsstadt Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt In seiner heutigen Form wurde das Grosse Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestatigt Es wird in der Regel in den Behordensiegeln nicht jedoch vom Standesamt welches das amtliche bayerische Wappen fuhrt von den Burgermeistern und vom Stadtrat und auf historischen stadtischen Gebauden gefuhrt und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung die nur selten erteilt wird von Vereinen oder Firmen verwendet werden Kleines WappenKleines Stadtwappen Blasonierung In gespaltenem Schild auf der rechten goldenen Halfte der halbe schwarze Reichsadler mit roter Zunge goldenem Fang und goldenem Schnabel wahrend die andere Halfte funfmal schragrechts geteilt ist oben mit Rot beginnend und in den Farben Rot und Silber abwechselnd 9 Wappenbegrundung Die Schragteilung ist schon seit 1260 nachweisbar Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rucksiegel dar Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Amter und Aussenbehorden Nurnbergs verwendet wobei die Zahl der Schragbalken und die Farbgebung mehrmals variierten Die heute noch gebrauchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Grossen Wappen verliehen Beide Stadtwappen sind genehmigungspflichtig Stadtflagge Stadtflagge Aus dem Kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab Das Kleine Wappen darf zu Werbezwecken von in Nurnberg ansassigen Unternehmen gefuhrt oder auf Waren angebracht werden solange nicht der Eindruck einer amtlichen Verwendung entsteht und das Wappen heraldisch und kunstlerisch korrekt wiedergegeben wird Logos StadtlogoLogo der Metropolregion Nurnberg Ein Signet verwendet die Stadt neben den traditionellen Wappen seit den 1970er Jahren Das ursprungliche Signet auch Logo genannt zeigte ein stilisiertes N das an die von Rot und Silber geteilte Seite des Kleinen Stadtwappens erinnert 1993 wurde dann ein Stadtlogo entwickelt das die langgezogene Silhouette der Nurnberger Burg aufgriff und sich als Erkennungszeichen der Stadt etablierte Allerdings gelang es nicht daraus ein einheitliches Corporate Design zu entwickeln Ausserdem erwies sich das alte Logo wegen seiner horizontalen Auspragung als unflexibel 2009 gab es im Rathaus daher Bestrebungen ein leichter handhabbares Logo und ein einheitlicheres Auftreten zu entwickeln Seit Juli 2011 wird das neue Stadtlogo und Corporate Design schrittweise eingefuhrt Neben dem Stadtlogo wird auch das Logo der gleichnamigen Metropolregion von der Stadt haufig verwendet Dadurch soll der Zusammenhang zwischen der Stadteregion und dem Ballungsraum mit den benachbarten Landkreisen starker in der Offentlichkeit wahrgenommen werden GeographieNurnbergs Stadtgliederung und seine UmgebungStatistische Gliederung von Nurnberg und FurthGeographische Lage Nurnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz die etwa 80 Kilometer nordostlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet auf einer Lange von etwa 14 Kilometern von Ost nach West durchquert Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert Im westlichen Ortsteil Doos verlasst die Pegnitz an Nurnbergs tiefstem Punkt das Stadtgebiet auf einer Hohe von 288 m u NN und fliesst in Furth mit der Rednitz zusammen um dort gemeinsam die Regnitz zu bilden Vor allem im Norden und Nordwesten von Nurnberg ist die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz gepragt Im Norden Nurnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemuseanbaugebiet Im Suden Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der Nurnberger Reichswald Der Unterboden Nurnbergs besteht aus weichem Sandstein der im Keuper entstanden ist Nordostlich von Nurnberg befindet sich die Frankische Schweiz ein Mittelgebirge mit einer Hohe von teilweise uber 600 Metern uber dem Meeresspiegel Ausdehnung des Stadtgebietes Das Gebiet der Stadt umfasst eine Flache von 186 38 km Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Furth und im Sudwesten mit Stein zusammengewachsen Nordlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland das zugleich auch die westliche Anflugschneise fur den Nurnberger Flughafen bildet sowie nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald Die nordliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nurnberger Burg und der in grossen Teilen erhaltenen Stadtmauer etwas ostlich ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg Stadtgliederung Hauptartikel Liste der Gemarkungen von Nurnberg und Statistische Gliederung von Nurnberg 1968 wurde das Stadtgebiet fur planerische Zwecke im Sinne einer kleinraumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke und in Blocke unterteilt Diese Statistischen Bezirke werden in 10 Statistischen Stadtteilen zusammengefasst Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevolkerung jedoch kaum eine Rolle vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Orte Eingemeindungen Hauptartikel Eingemeindungen in die Stadt Nurnberg Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160 84 ha Seitdem wurden nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der Industriellen Revolution immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte mehrere ehemals selbststandige Gemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert so dass die Stadt heute uber eine Flache von etwa 186 4 km verfugt Nachbargemeinden Die Stadt Nurnberg grenzt an folgende Stadte Gemeinden und gemeindefreien Gebiete beginnend im Norden im Uhrzeigersinn Erlangen kreisfreie Stadt Neunhofer Forst Kraftshofer Forst und Erlenstegener Forst Landkreis Erlangen Hochstadt Schwaig bei Nurnberg Laufamholzer Forst Zerzabelshofer Forst Forsthof gemeindefreies Gebiet Fischbach Feuchter Forst und Feucht alle Landkreis Nurnberger Land Wendelstein und Forst Kleinschwarzenlohe Landkreis Roth Schwabach kreisfreie Stadt Rohr Landkreis Roth Stein und Oberasbach Landkreis Furth sowie Furth kreisfreie Stadt An die Exklave Brunn in der mit 406 m u NN der hochste Punkt Nurnbergs liegt grenzen die gemeindefreien Gebiete Brunn Winkelhaid und Fischbach alle im Landkreis Nurnberger Land vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanorama von der Burgfreiung uber die Altstadt Klima Nurnberg hat ein humides kuhlgemassigtes Ubergangsklima das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgepragt ist Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 1 4 C im Januar und 18 C im August jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von uber 35 C erreicht Die Jahresmitteltemperatur liegt etwa bei 10 45 C Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes am Nurnberger Flughafen im Jahr 1955 betrug die Hochsttemperatur Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive PDF 64 kB am 27 Juli 1983 38 6 C Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als fur die geographische Lage ublich Ursache dafur ist die Lage Nurnbergs im Frankischen Becken diese schwach ausgepragte Kessellage halt feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern Mitunter kommt es uber Nurnberg zu heftigen Sturmen und Unwettern so zuletzt am 28 August 2006 als eine Windhose im Stadtteil Gartenstadt mehrere Hauser zum Teil schwer beschadigte NurnbergKlimadiagrammJFMAMJJASOND 40 4 2 38 7 1 40 11 1 28 16 4 61 20 8 59 25 12 59 27 14 45 26 13 35 21 9 44 15 5 54 9 2 50 6 0 Temperatur C Niederschlag mm Quelle DWD Daten 2015 2020 wetterkontor de 1961 1990Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Nurnberg Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 0 8 3 5 5 9 8 14 18 5 20 2 19 7 14 9 10 1 5 4 3 1 10 5Mittl Tagesmax C 4 1 7 1 10 5 16 2 20 2 24 7 26 7 26 3 21 0 15 0 8 9 6 1 15 6Mittl Tagesmin C 2 4 1 1 0 6 3 5 7 9 12 4 13 8 13 2 8 9 5 2 1 9 0 1 5 4Niederschlag mm 40 38 40 28 61 59 59 45 35 44 54 50 S 553Sonnenstunden h d 1 5 2 7 4 0 5 4 6 9 7 1 7 6 6 9 5 5 3 9 1 8 1 4 4 6Regentage d 16 12 14 10 14 10 14 10 10 14 15 15 S 154Luftfeuchtigkeit 85 80 75 70 67 67 67 71 76 80 83 84 75 4T e m p e r a t u r 4 1 2 4 7 1 1 1 10 5 0 6 16 2 3 5 20 2 7 9 24 7 12 4 26 7 13 8 26 3 13 2 21 0 8 9 15 0 5 2 8 9 1 9 6 1 0 1Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle DWD Daten 2015 2020 wetterkontor de 1961 1990BevolkerungEinwohnerentwicklung Hauptartikel Einwohnerentwicklung von Nurnberg Einwohnerentwicklung von Nurnberg von 1871 bis 2017 Mit Beginn der Industrialisierung im 19 Jahrhundert setzte ein starkes Bevolkerungswachstum ein Lebten 1808 in der Stadt erst 25 176 Menschen und 1867 etwa 77 600 Menschen so uberschritt die Einwohnerzahl Nurnbergs im Laufe des Jahres 1881 die Grenze von 100 000 Einwohnern und machte sie zur Grossstadt Ende 1897 hatte die Stadt 183 397 und 1900 bereits uber 250 000 Einwohner bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den Hochststand des 20 Jahrhunderts von 515 000 Bis 1985 fiel die Bevolkerungszahl auf 465 000 danach stieg sie wieder Am 31 Dezember 2008 betrug die Amtliche Einwohnerzahl fur Nurnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes fur Statistik und Datenverarbeitung 503 638 Beim Zensus 2011 sank die Einwohnerzahl um rund 20 000 und unterschritt abermals die Halbmillionengrenze Am 31 Dezember 2014 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 501 072 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 516 770 Am 31 Dezember 2017 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 515 201 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 532 194 Ende Dezember 2022 ergab diese stadtische Zahlweise 548 390 Personen mit Hauptwohnsitz in Nurnberg Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner in Nurnberg zwischen 2012 und 2022 um 5 6 Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1449 0 18 4201806 0 25 176 in 3 289 Hausern1818 0 26 8541852 0 53 398 davon 46 184 Protestanten 6 633 Katholiken und 155 Reformierte1858 0 54 9021861 0 58 081 in 3 315 Hausern1871 0 83 214 am 1 Dezember 1871 darunter 2 579 aktive Militarpersonen in 6 646 Wohngebauden davon 65 803 Protestanten 14 852 Katholiken 301 Reformierte ein Griechisch Orthodoxer drei Anglikaner 46 Deutsch Katholiken 301 Freireligiose 1 831 Israeliten drei Angehorige sonstiger Konfessionen1875 0 91 0181880 0 99 5191885 114 8911890 142 5901900 261 081 davon 179 464 Evangelische 74 413 Katholiken auf die innere Stadt entfielen 211 329 Einwohner1905 294 431 mit der Garnison ein Infanterieregiment Nr 14 vier Eskadrons Chevaulegers Nr 1 eine Eskadron Jager zu Pferde ein Feldartillerieregiment Nr 8 und einschliesslich der 13 Vororte davon 196 907 Evangelische 86 939 Katholiken 6 819 Juden1910 333 142 davon 218 015 Evangelische 103 464 Katholiken1925 392 494 davon 249 780 Evangelische 126 318 Katholiken 721 sonstige Christen 8 603 Juden1933 410 438 davon 257 201 Evangelische 131 606 Katholiken 225 sonstige Christen 7 502 Juden1939 420 349 davon 256 791 Evangelische 137 750 Katholiken 1 536 sonstige Christen 2 589 Juden1950 362 4591960 452 400 davon 65 400 VertriebeneLebensqualitat Nurnberg gelangte in der Studie Worldwide Quality of Living Survey des Beratungsunternehmens Mercer zum wiederholten Mal unter die ersten 25 Platze der Stadte mit der besten Lebensqualitat weltweit und erreichte 2010 unter den deutschen Stadten den sechsten Platz Dabei flossen unter anderem soziale wirtschaftliche und umweltorientierte Kriterien sowie Kultur Bildungsangebot Infrastruktur und Gesundheitsversorgung ein Im Umweltranking schnitt Nurnberg als beste deutsche Stadt auf Platz 13 ab 2018 erreichte Nurnberg im Rahmen dieser Studie weltweit Platz 23 im Vergleich der deutschen Stadte damit Platz 6 Im Spezialranking Entsorgung amp Hygiene erreichte Nurnberg Platz 14 weltweit und Platz 1 unter den deutschen Stadten Bevolkerung nach Migrationshintergrund Nurnberg gehort zu den deutschen Grossstadten mit einem sehr hohen prozentualen Anteil von Personen mit auslandischen Wurzeln Im Jahr 2022 hatten 50 Prozent bzw 270 835 Personen einen Migrationshintergrund bei 541 103 melderegisterbasierten Einwohnern Unter den Grossstadten ab 500 000 Einwohnern hat Nurnberg nach Frankfurt am Main den zweithochsten Migrationsanteil in Deutschland bei den Grossstadten ab 100 000 Einwohnern ist es der funfthochste Prozentwert Nurnberger Bevolkerung im Jahr 2022 Bevolkerung Bevolkerungsanteil Anteil in ProzentEinwohner mit Migrationshintergrund 270 835 0 50 Deutsche ohne Migrationshintergrund 270 268 0 50 Deutsche mit Migrationshintergrund 125 196 0 23 Auslander 145 639 0 27 Einwohnerzahl 541 103 100 Siehe auch Stadtestatistik Nurnberg Dialekt Der ostfrankische Sprachraum Die Nurnberger Mundart zahlt zur ostfrankischen Dialektgruppe doch tragt sie deutliche Zuge des Nordbairischen beispielsweise gesturzte Diphthonge und bildet einen Ubergang zwischen den beiden Dialektgruppen In der Forschung geht man heute davon aus dass im Spatmittelalter der Stadtdialekt noch uberwiegend zum Nordbairischen tendierte In den letzten 200 Jahren beobachtet man dagegen eine Abkehr von bairischen hin zu ostfrankischen Merkmalen obwohl es gerade im industriellen Zeitalter einen hohen Zuzug aus der Oberpfalz gab Der Dialekt der Nachbarstadt Furth ist bis auf Unterschiede bei der Pluralbildung und den Verkleinerungsformen sehr ahnlich Mehrere Autoren wie Fitzgerald Kusz oder Klaus Schamberger pflegen noch den Stadtdialekt Einige sind Mitglieder des Collegiums Nurnberger Mundartdichter Unter der jungeren Bevolkerung wird kaum noch die Stadtmundart verwendet Man begegnet oft in den Medien einem Nurnberger Frankisch das eher auf umgangssprachlichen Formen als auf dem zum Verschwinden drohenden Stadtdialekt basiert Dokumentiert wurde die Nurnberger Mundart durch Tonaufnahmen im Rahmen der Erstellung des Bayerischen Sprachatlasses und einer 1907 herausgegebenen Grammatik Geschichte Hauptartikel Geschichte der Stadt Nurnberg und Reichsstadt Nurnberg Anfange der Stadt Alteste gedruckte Ansicht Nurnbergs Schedelsche Weltchronik 1493 Erste slawische Siedlungsspuren in der Nahe des heutigen Hauptmarktes werden um das Jahr 850 datiert Wann die Stadt gegrundet wurde ist nicht uberliefert es konnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen Bayern Ostfranken und Bohmen am Schnittpunkt wichtiger Strassen gewesen sein Es lassen sich mehrere fruhe Siedlungszentren ausmachen Dazu gehorten vermutlich zwei Konigshofe um St Egidien und St Jakob sowie das Areal zwischen Sebalduskirche und Burg Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht der heutige Hauptmarkt wurde aber erst nach Niederlegung des judischen Viertels und Bau der Frauenkirche unter Karl IV errichtet Die 1050 von Kaiser Heinrich III ausgestellte so genannte Sigena Urkunde enthalt neben dem Datum nuorenberc als Ort der Ausstellung und ist damit die erste urkundliche Erwahnung Nurnbergs Als kaiserlicher Stutzpunkt war die Nurnberger Burg Kaiserburg bald bedeutsam fur das Reich 1065 bildete Heinrich IV aus dem Reichsgut Nurnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts und Verwaltungsbezirk Konrad III verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs aus Niederosterreich 1190 91 wurde sie von Friedrich I von Nurnberg Zollern ubernommen Mit dem Grossen Freiheitsbrief machte Konig Friedrich II Nurnberg 1219 zur Freien Reichsstadt Der Einfluss der Burggrafen von Nurnberg beschrankte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollstandig als der letzte Burggraf Friedrich VI die sudlich des funfeckigen Turms der Kaiserburg gelegene Brandstatte der 1420 von Nurnbergern und Baiern zerstorten Burggrafenburg 1427 an den Rat der Stadt Nurnberg verkaufte Hauptartikel Stadtmauer Nurnberg Die beiden Stadthalften waren im 13 Jahrhundert noch fur sich ummauert bis zu Beginn des 14 Jahrhunderts der innere Stadtmauerring uber die Pegnitz geschlossen wurde Politisch lagen die Geschicke der Stadt in der Hand des Rates der Stadt bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern wobei das Haus Hohenzollern den Titel Burggraf von Nurnberg sogar bis 1918 fuhrte Spatmittelalter und Fruhe Neuzeit Das Gebiet der Reichsstadt NurnbergDas Pellerhaus von 1605 galt bis zur Zerstorung seiner Fassade 1945 als eines der bedeutendsten Bauwerke der Renaissance Viele Kaiser wahlten Nurnberg gern als Aufenthaltsort darunter Karl IV der 1356 in Nurnberg die Goldene Bulle erliess 1423 ubergab Konig Sigismund die Reichskleinodien der Stadt von der sie bis Anfang des 19 Jahrhunderts aufbewahrt wurden Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blutezeit der Stadt trotz immer wiederkehrender Fehden und Konflikten mit Rittern wie Gotz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein die aber nach 1512 durch das Heer des Frankischen Reichskreises unterbunden wurden Vom 10 Oktober bis 6 November 1485 weilte Kaiser Friedrich III in der Stadt woruber der Losunger Ruprecht Haller ein Protokoll des Zeremoniells beim Ein und Ausreiten des Kaisers anfertigte Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die gunstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande Die Heiltumsweisungen also die Prasentation der Reichskleinodien um 1487 waren ein wichtiger Impuls fur die wirtschaftliche Blute Die Nurnberger Borse diente als Bindeglied im Handel zwischen Italien und anderen europaischen Wirtschaftszentren Uber Venedig wurde ein reger Warenaustausch mit der Levante betrieben In dieser Zeit zahlte Nurnberg zusammen mit Koln und Prag zu den grossten Stadten des Heiligen Romischen Reiches Im Dreissigjahrigen Krieg war die Gegend um Nurnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien 1632 hatte sich die Stadt mit Gustav Adolf von Schweden arrangiert der nachfolgend Stadt und Umland als Standort fur seine Truppen nutzte und die Befestigungen ausbauen liess Zwar wurde die Stadt nicht erobert aber durch die Verwustungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwacht In den 1630er Jahren entstand der Pestfriedhof Nach dem Krieg und dem Westfalischen Frieden fand ab dem 25 September 1649 in Nurnberg ein von schwedischen Gesandten veranstaltetes Friedensmahl statt bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten Durch die von 1681 wurde Nurnberg verpflichtet neun Kompanien zu den drei Infanterieregimentern des Frankischen Reichskreises zu stellen die im Falle einer Reichsexekution dem Reichsheer eingegliedert wurden Am 13 Oktober 1792 wird mit dem Kunstverein Nurnberg der erste Kunstverein Deutschlands gegrundet Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab Nach Drangen der preussischen Verwaltung im benachbarten Ansbach unterstellte sich Nurnberg schliesslich der preussischen Herrschaft Der Vertrag wurde nicht vollzogen da Preussen von Nurnbergs Schulden abgeschreckt wurde Gleichzeitig hatte sich in der Nurnberger Bevolkerung grosser Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut Diese Vorgange erschutterten die reichsstadtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes Konigreich Bayern Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25 Februar 1803 blieb Nurnberg dennoch zunachst weiter unabhangig bis nach Unterzeichnung der Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches franzosische Truppen Nurnberg besetzten Am 15 September 1806 ubergab die franzosische Armee schliesslich die Stadt dem Konigreich Bayern das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Konigreich eingliederte Das Konigreich Bayern ubernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nurnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit fur deren Konsolidierung und Tilgung Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken die bisher in der Stadt nur geduldet waren den Protestanten rechtlich gleichgestellt Nach Aufhebung zentralistischer Reformen des Grafen Montgelas 1817 erhielt Nurnberg im Mai 1818 wieder einen eigenen Magistrat und Burgermeister wurde Friedrich Binder Der Adler die erste Eisenbahn in DeutschlandDie Further Kreuzung war die erste Umsteigestation zwischen zwei Eisenbahnen in Suddeutschland Kanalhafen am Alten Kanal 2024 Zur Forderung von Industrie und Landwirtschaft wurde in Nurnberg ein Industrie und Kulturverein gegrundet der Tochterorganisationen in Mittelfranken hervorbrachte und sich am 27 Dezember 1830 feste Satzungen gab Im 19 Jahrhundert entwickelte sich Nurnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern So fuhr 1835 als erste Eisenbahn fur den Personenverkehr in Deutschland der Adler von Nurnberg nach Furth In den 1840er Jahren wurde Nurnberg zur Hafenstadt als der 1835 bis 1846 erbaute Ludwig Donau Main Kanal die Stadt erreichte Dieser fuhrte durch Gostenhof und es gab dort den Handelshafen Nurnberg fur den Guterumschlag 1950 wurde der Ludwigskanal wieder aufgelassen und der nordliche Teil ab der Gartenstadt in den 1960er Jahren fast vollstandig mit der Bundesautobahn 73 uberbaut Nur der Strassenname An den Rampen erinnert dort an den ehemaligen Hafen am Ludwigskanal der dank seines Bahnanschlusses bereits 1845 einen trimodalen Guterumschlag Schiff Schiene Strasse bot Seit 1841 wurde Nurnberg in die Plane der Ludwig Sud Nord Bahn eingebunden welche von Lindau nach Hof fuhr Das war die erste Eisenbahn in Bayern die auf Anleihen Ludwig I Bayern auf Staatskosten von der Eisenbahnbau Commission gebaut wurde Am 1 Oktober 1844 erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke Nurnberg Bamberg Kurz darauf wurde die Strecke Nurnberg Schwabach fertiggestellt In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde in Nurnberg wahrscheinlich das Rauschgold erfunden Nurnberg entwickelte sich zwischen 1870 und 1939 zu einem Zentrum der Spielwaren und Modelleisenbahnindustrie Zudem waren der Maschinen und Elektroapparatebau die Zweirad sowie die Bleistiftindustrie bedeutende Wirtschaftszweige und sind es teilweise heute noch Carl Marschutz grundete hier die spateren Herculeswerke Die erste Fahrradfabrik Deutschlands wurde in Nurnberg gegrundet Bekannte Markennamen wie Mars Victoria und Zundapp Motorrader sind eng mit der Stadt verbunden Rasch etablierte sich dieser Industriezweig und ist hier zu einer Hochburg der Zweiradindustrie geworden Vom 24 bis 27 Juli 1909 fand in Nurnberg der 17 Deutsche Feuerwehrtag statt Viele kleine Werkstatten bis hin zu Grossbetrieben produzierten Blechspielwaren Tinplate Spielwaren Dabei tat sich besonders die Firma Bing hervor die den Sprung von der handwerklichen Fertigung Schneiden Loten Bemalen zur industriellen Fertigung Lithographieren Stanzen Verlaschen vollzog und durch die kostengunstigen Produkte zum weltweit grossten Spielwarenhersteller heranwuchs Viele der Spielwarenproduktionsstatten Nurnbergs waren im sogenannten judischen Besitz Zahlreiche Hersteller wurden in den Jahren 1936 bis 1938 Opfer der von den Nationalsozialisten erzwungenen Arisierung Hauser an der Pegnitz 1901 Hauptmarkt mit Frauenkirche 1906 Obstmarkt 1907 Sudliche Stadtmauer 1901 Ludwigsplatz 1910Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus Schuldverschreibung uber 1000 Mark der Stadt Nurnberg vom 1 Oktober 1920 mit Unterschrift des ersten Burgermeisters Hermann Luppe In den 1920er Jahren fanden in Nurnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt In Nurnberg selbst konnte die NSDAP bei Wahlen nie gewinnen Die Stadt wurde uberwiegend von der liberalen DDP regiert Gleichzeitig war Nurnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie Wahrend der 1920er Jahre bekleidete Hermann Luppe das Amt des Oberburgermeisters Er wurde 1920 als Nachfolger von Otto Gessler zum Oberburgermeister gewahlt dabei war er der einzige Kandidat Im Stadtrat arbeitete Luppe mit den Sozialdemokraten zusammen die in der Weimarer Republik die uberwiegende Mehrheit im Stadtrat stellten Am 20 Oktober 1922 wurde die erste Ortsgruppe der NSDAP in Nurnberg durch Julius Streicher gegrundet Damit begann der Aufstieg des Nationalsozialismus in Nurnberg In seinem Kampf gegen den Antisemitismus lieferte Luppe sich Auseinandersetzungen mit Julius Streicher und der NSDAP Unter anderem kam es zu mehreren Prozessen vor Gericht zwischen ihm und Streicher wegen Verleumdung und ubler Nachrede durch den Nationalsozialisten Nach der NS Machtubernahme wurde Hermann Luppe widerrechtlich am 18 Marz 1933 verhaftet und nach seiner Entlassung aus Nurnberg ausgewiesen Wahrend der Amtszeit von Hermann Luppe verfolgte Nurnberg eine fortschrittliche Stadtepolitik Er ermoglichte bedeutende Leistungen in Bereichen von Bildung soziale Fursorge Kultur Architektur und Stadtplanung So entstanden unter anderen neue Wohnanlagen die Frauenklinik an der Flurstrasse oder die Sport und Freizeitanlagen Die Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahnen wurde 1935 veranstaltet Marsch von SA Kolonnen mit Hakenkreuz Fahnen zu den Reichsparteitagen in Nurnberg im September 1935 Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nurnberg von den Nationalsozialisten als Stadt der Reichsparteitage zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda Die Nurnberger Gesetze auch Nurnberger Rassegesetze genannt wurden am 15 September 1935 vom Reichstag auf dem 7 Reichsparteitag der NSDAP Reichsparteitag der Freiheit in Nurnberg einstimmig beschlossen Diese sollten den Nationalsozialisten als Rechtsgrundlage zur Ausubung ihrer antijudischen Gesinnung dienen Zwischen 1941 und 1945 befanden sich Haftlinge aus dem KZ Flossenburg in der Stadt in KZ Aussenlagern Mehrere hundert Haftlinge arbeiteten in der Nurnberger SS Kaserne fur die Bauleitung der Waffen SS und der Polizei Nurnberg Vom KZ Aussenlager Nurnberg SS Kaserne wurde auch das kleine Aussenlager Eichstatt aufgebaut Vom 18 Oktober 1944 bis 6 Marz 1945 existierte zudem das KZ Aussenlager Nurnberg Siemens Schuckertwerke dessen 550 Frauen Haftlinge Zwangsarbeit fur die Siemens Schuckertwerke SSW in der Katzwanger Strasse verrichteten Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch haufige alliierte Luftangriffe auf Nurnberg schwer beschadigt Am 2 Januar 1945 wurde die Nurnberger Altstadt fast vollstandig zerstort Auch in der funftagigen Schlacht um Nurnberg im April 1945 wurde historische Bausubstanz zerstort Nach dem Krieg gab es Uberlegungen die zerstorte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen Heute besteht Nurnberg zu etwa 25 aus Gebauden von vor dem Zweiten Weltkrieg Nurnberg Albrecht Durer ist dort niemals gross gewesen den ganzen Ruhm der Stadt stahl eine den Musen unbekannte Partei bis Explosivstoffe aus der Luft ihre Gebrauche storten Heinrich Mann dd dd Nachkriegszeit und Wiederaufbau Zerstorungen im Stadtteil Steinbuhl Mai 1945Zerstorungen am Egidienplatz 1945Die Nurnberger Prozesse 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten Lebensmittelknappheit und Wohnraummangel in der Stadt Von den 134 000 Wohnungen vor Kriegsbeginn waren nur 14 500 unbeschadigt geblieben Martin Treu und Hans Ziegler wurden von der amerikanischen Militarregierung im Juli 1945 zu den neuen Oberburgermeistern der Stadt ernannt Parallel zur Entnazifizierung auf kommunaler Ebene fanden auch ab November 1945 im Justizpalast an der Further Strasse die Nurnberger Prozesse gegen fuhrende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur statt Da der Justizpalast mit dem angrenzenden Gefangnis den Krieg weitgehend unbeschadet uberstanden hatte wahlte man Nurnberg anstatt Berlin als Ort der Prozesse zumal auch Nurnberg als Stadt der Reichsparteitage eine ahnlich symbolische Bedeutung hatte wie die Hauptstadt oder Munchen Anfang 1948 wurde in einem Architekturwettbewerb entschieden die weitgehend zerstorte Stadt nach Bebauungsplanen von Heinz Schmeissner und Wilhelm Schlegtendal wiederaufzubauen 1949 fand in Nurnberg die unter dem Motto Wir mussen bauen statt Beim Wiederaufbau orientierte man sich weitestgehend an den historischen Stadtstrukturen so dass diese an vielen Platzen trotz der uberwiegend zerstorten Bausubstanz noch immer ablesbar sind Besonders die Dachlandschaft ist wieder ahnlich dem Vorkriegszustand ausgebildet worden wahrend die meisten Fassaden eher zweckmassig und kostensparend gestaltet wurden Auch viele bedeutende Kirchbauten wurden weitgehend rekonstruiert ebenso Bauten entlang der spateren Historischen Meile wie die Reichsburg Bedeutende Burgerhauser wie das Toplerhaus und das Pellerhaus oder die Bauten am Hauptmarkt wurden allerdings nicht oder nur teilweise wiederaufgebaut Vom Wirtschaftswunder bis heute Qualitatsprufung eines Fernsehers bei Grundig 1959Eroffnung des Flughafens Nurnberg April 1955 Nach dem Krieg anderte sich das wirtschaftliche Profil der Stadt Traditionsreiche Wirtschaftszweige wie die Nurnberger Motorradindustrie siehe auch Zweirad Union und Hercules konnten nicht mehr an die Erfolge in der ersten Jahrhunderthalfte anknupfen Dagegen expandierten Firmen wie AEG oder Photo Porst Ende der 50er Jahre fehlten noch immer 47 000 Wohnungen 1957 wurde von der stadtischen Wohnungsbaugesellschaft der wbg Nurnberg der Grundstein fur den neuen Stadtteil Langwasser gelegt dessen Bau das grosste Projekt zur Erweiterung einer Stadt in der Bundesrepublik war 1967 wurde die letzte Baulucke am Hauptmarkt geschlossen Nurnberger Unternehmen wie Siemens Schuckert Scholler Eis MAN Zundapp sowie der 1957 von den Further Grundig Werken ubernommene Burogeratehersteller Triumph Adler hatten massgeblichen Anteil am sogenannten Wirtschaftswunder Die Grundig Werke waren eines der fuhrenden Unternehmen zur Zeit des Wirtschaftswunders Die Anzahl der Beschaftigten in der Industrie stieg von 77 000 1950 auf 120 000 1960 Besondere Bedeutung hat Nurnberg durch die seit 1950 jahrlich stattfindende Nurnberger Spielwarenmesse gewonnen die heute im 1973 vollendeten Messezentrum in Langwasser stattfindet Weitere bedeutende Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit waren 1955 die Eroffnung des Flughafens 1967 der Baubeginn einer U Bahn und 1972 die Fertigstellung des Bayernhafens am Main Donau Kanal 1988 erhob Nurnberg zusammen mit Furth Erlangen und Schwabach Einwande gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf WAA Umweltreferent Rolf Praml forderte die bayerische Staatsregierung auf den Bau der WAA einzustellen Schon 1985 liess die Stadt Nurnberg ein Gutachten erstellen da aufgrund der stark zunehmenden Eisenbahn Transporte mit radioaktiven Materialien von und nach Wackersdorf uber den unfalltrachtigen Rangierbahnhof das Risiko fur die Nurnberger Bevolkerung nicht zu vernachlassigen sei und das Risiko von zusatzlichen Krebsfallen in der Region erhoht werde Die Nurnberger Initiative gegen Atomanlagen NIGA ubernahm damals die Redaktion fur die Anti WAA Zeitschrift Radi Aktiv Im Spielfilm Wackersdorf 2018 spielte der Nurnberger Claus Bossenecker Baujurist im Landratsamt Schwandorf eine wichtige Rolle 2006 wurde in Nurnberg der erste Tag der Franken gefeiert Veranstaltungsort war das Museum Industriekultur in dem zur gleichen Zeit die Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern prasentiert wurde Die Hauptveranstaltung fand in der Tafelhalle statt Religionen und WeltanschauungenKonfessionsstatistik Laut dem Zensus 2011 waren 31 9 der Einwohner evangelisch 27 4 romisch katholisch und 40 7 waren konfessionslos gehorten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe Ende 2023 hatte Nurnberg 544 414 Einwohner von denen waren 21 5 evangelisch 19 2 katholisch und 59 3 waren konfessionsfrei gehorten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken wahrend der Anteil der Konfessionslosen zunahm Gemass der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe des Zensus 2011 waren 4 5 orthodox 0 7 Mitglieder von evangelischen Freikirchen 3 330 Einwohner und 0 4 judisch Die vorlaufigen Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe weichen von denen der Auszahlung aus dem bereinigten Registerbestand ab und sind demnach nur bedingt aussagekraftig Weitere 4 2 gehorten sonstigen in Bayern anerkannten offentlich rechtlichen Religionsgemeinschaften an darunter fallen hauptsachlich kleinere christliche Kirchen wie die Alt Katholische Kirche oder Sondergemeinschaften wie die Zeugen Jehovas Nach einer Berechnung aus den Zahlen fur die Personen mit Migrationshintergrund betrug der Bevolkerungsanteil der Muslime in Nurnberg am Zensusstichtag 8 1 Christentum Evangelische St Lorenz Kirche Westfassade Das Gebiet des spateren Nurnberg gehorte ursprunglich zum Bistum Eichstatt Ab 1016 wurde das Gebiet nordlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet 1525 fuhrte die Reichsstadt Nurnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein Danach blieb sie uber Jahrhunderte eine protestantische Stadt Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch Protestantismus Nach dem Ubergang der Stadt an Bayern 1808 gehorten die protestantischen Einwohner zur protestantischen Kirche des Konigreichs Bayern die zunachst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat 1810 das Dekanat Nurnberg und 1934 der Kirchenkreis Nurnberg eingerichtet Die Kirchengemeinden der Stadt Nurnberg gehoren heute zum Dekanat Nurnberg mit funf Prodekanaten Nurnberg Mitte Nord Ost West und Sud Nurnberg ist Bischofssitz des gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Die evangelisch lutherische Kirche unterhalt eine kirchliche Schule die Wilhelm Lohe Schule Nurnberg als evangelisch kooperative Gesamtschule eine Fachhochschule sowie das Haus Eckstein als Stadtakademie Diakonische Einrichtungen fur altere Menschen Kliniken und Fachschulen werden vom Diakoniewerk Neuendettelsau getragen Die Rummelsberger Diakonie engagiert sich ebenfalls im Raum Nurnberg mit verschiedenen Einrichtungen Seit 1885 besteht die Stadtmission Nurnberg Seit dem 19 Jahrhundert gab es auch eine eigene Gemeinde der reformierten Gemeindeglieder die 1853 zusammen mit den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der protestantischen Kirche Bayerns Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen die Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern und die Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins die sich seit 1949 Evangelisch reformierte Kirche in Bayern nannte und heute Teil der Evangelisch reformierten Kirche Synode evangelisch reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland Synodalverband XI ist Wahrend die Protestanten in den 1970er Jahren in Nurnberg noch einen Anteil von 60 bis 70 an der Stadtbevolkerung hatten sind es heute gerade mal zirka 20 Seit dem 22 April 2017 tragt Nurnberg als 96 Stadt den von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa vergebenen Ehrentitel Reformationsstadt Europas Romisch katholische Kirche Romisch Katholische Frauenkirche Westfassade Spatestens seit dem 18 Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nurnberg seit der Reformation Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung Seither entstanden weitere Gemeinden Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte in Nurnberg wuchs der Anteil der Katholiken im 20 Jahrhundert auf ein Drittel der Bevolkerung Die 46 Pfarrgemeinden der Stadt gehoren uberwiegend zum Dekanat Nurnberg des Erzbistums Bamberg Die Pfarreien in den sudlichen Stadtteilen gehoren zum Dekanat Nurnberg Sud des Bistums Eichstatt Beide Diozesen haben sich fur eine einheitliche Aussendarstellung zur Katholischen Stadtkirche Nurnberg zusammengeschlossen Viele der kirchlichen Einrichtungen sind im Haus der Stadtkirche untergebracht Etwa 19 der Einwohner Nurnbergs sind romisch katholischer Konfession Weitere Kirchen Weiter gibt es evangelischen Freikirchen teils evangelikalen Gemeinden darunter Pfingstgemeinden inklusive fremdsprachiger Gemeinschaften zwei Evangelisch Freikirchliche Gemeinden Gemeinden der Evangelisch methodistischen Kirche sowie Gemeinden der Mennoniten Mennonitischen Bruder eine Freie evangelische Gemeinde und Gemeinden der Siebenten Tags Adventisten Viele landes und freikirchliche Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz Nurnberg zusammengeschlossen um gemeinsame Projekte wie den Gebetsladen beim CVJM Kornmarkt oder andere ubergemeindliche Projekte durchzufuhren Ferner sind die Apostolische Gemeinschaft die Anglikanische Gemeinschaft und die International Baptist Church mit fremdsprachigen Gottesdiensten vertreten sowie die Selbstandige Evangelisch Lutherische Kirche und die Altkatholische Kirche letztere in der Landauerkapelle Die orthodoxe Konfession ist in Nurnberg seit Jahrzehnten mit nationalkirchlichen Gemeinden aufgrund verschiedener Einwanderungswellen stark vertreten Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine kleine russisch orthodoxe Gemeinde In der Folge kamen die griechisch orthodoxe Kirchengemeinde Heiliger Apostel Paulus die in der Oberen Kanalstrasse 35 eine grosse Kirche besitzt sowie die serbisch orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen Kyrill und Methodius in der Kranichstrasse 4 hinzu Nurnberg ist Sitz der Metropolie fur Deutschland Zentral und Nordeuropa der Rumanisch Orthodoxen Kirche Diese unterhalt das Kloster Heilige Martyrer Brancoveanu und die Pfarrei Heiliger Martyrer Demetrios Die Kirche in der Further Strasse 166 ist mit Fresken im orthodoxen Stil ausgemalt Nach Jahrhunderten ist Nurnberg erstmals Sitz eines Erzbistums und Metropolitan Sitz geworden Mit der Gemeinde der Seligen Xenia von Sankt Petersburg besteht auch eine Gemeinde der Russisch Orthodoxen Kirche Der christliche Orient ist durch drei koptische Kirchen agyptischer athiopischer und eritreischer Pragung vertreten weitere orthodoxe Kirchen sind armenischer irakischer und chaldaischer Pragung Ebenso gibt es mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche und die Christliche Wissenschaft Christian Science Die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage auch Mormonen genannt sind in Nurnberg mit einigen Gemeinden vertreten Judentum Standorte der Nurnberger Synagogen Otto von Freising berichtete als Erster dass im Jahre 1146 mehrere Juden in Nurnberg Aufnahme fanden nachdem sie aus dem Rheinland vertrieben worden waren wo der franzosische Zisterziensermonch Radulf im Vorfeld des Zweiten Kreuzzuges zu Pogromen aufrief Wahrscheinlich bestand aber bereits fruher eine Ansiedlung sudostlich der Sebalduskirche die wie das Egidienkloster ausserhalb der Sebalder Stadtmauern lag und im Jahre 1150 bei der ersten Stadterweiterung mit eingeschlossen wurde Aktuellere archaologische Untersuchungen konnten dieses Siedlungsgebiet allerdings nicht bestatigen Eine Ansiedlung in Ghettos hatte es im Hochmittelalter noch nicht gegeben doch konnte der heutige Obstmarkt als Siedlungskern infrage kommen Man vermutet daher eine Umsiedlung auf das trockengelegte Gebiet am heutigen Hauptmarkt erst um das Jahr 1250 Die erste Synagoge ist fur das Jahr 1296 bezeugt Im Zuge der Thronstreitigkeiten zwischen Habsburgern und Nassauern setzte die Judenverfolgung mit dem Ausgangspunkt Rottingen auch massiv in Suddeutschland ein und es kam zum Rintfleisch Pogrom In Nurnberg floh die judische Bevolkerung auf einen Teil der Burg doch wurde dieser von der wutenden Menge niedergebrannt Das Nurnberger Memorbuch listet 628 Tote auf Kurze Zeit danach war eine Ruckkehr und Neuansiedlung wieder moglich Doch bereits 1349 kam es infolge der Pestpogrome wieder zu Massakern bei denen 562 Menschen wohl etwa ein Drittel der judischen Gemeinde den Ausschreitungen zum Opfer fielen Nach Konrad von Megenbergs Bericht brach die Pest in der Stadt erst zwei Jahre spater aus sodass neben den vorgebrachten Motiven wohl auch der Neubau des Hauptmarktes und die Bereicherung im Vordergrund standen wie auch die von Karl IV erteilten Privilegien vermuten lassen Auf dem Platz der Synagoge wurde auf Geheiss Karls IV die heutige Frauenkirche errichtet Abermals folgte der Vertreibung die Wiederaufnahme Das neue Siedlungsgebiet lag bei dem fruheren Judenfriedhof bei der spateren Judengasse Wunderburggasse Die ehemalige Hauptsynagoge am Hans Sachs Platz Ab dem Jahr 1473 gab es wieder Plane zur Judenausweisung 1484 wurde mit dem sorgfaltig entwickelten Judeneid in der neuen stadtischen Gesetzessammlung Reformation der Stat Nuremberg der vermutlich erste gedruckte und in seiner Form bis ins 18 Jahrhundert modellhaft vorherrschende Judeneid veroffentlicht Im Jahr 1498 befahl Maximilian I auf Anraten der Stadt die Ausweisung und Enteignung der Juden Gleichzeitig versuchte der Stadtrat gewaltsame Ubergriffe zu vermeiden stellte solche unter Strafe und gewahrleistete die Sicherheit durch Stadtknechte Zwischen dem 20 Februar und 10 Marz 1499 mussten die Juden die Stadt verlassen Doch entwickelte sich ab 1528 in der unmittelbaren Nachbarstadt Furth ein aufbluhendes judisches Gemeindeleben das sich bis ins 20 Jahrhundert hielt In Nurnberg wurde erst wieder 1850 eine Ansiedlung zugelassen doch nahm das Judentum in der Stadt raschen Aufschwung und zahlte bereits im Jahr 1871 1831 Mitglieder Mit Einweihung der neugebauten Synagoge 1874 am heutigen Hans Sachs Platz hatte die judische Gemeinde ein neues Zuhause 1902 wurde eine orthodoxe Synagoge in der Essenweinstrasse geweiht 1922 umfasste die judische Gemeinde in Nurnberg 9280 Mitglieder Polenaktion Ausweisung polnischer Juden Nurnberg am 28 Oktober 1938 Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wanderten zahlreiche Gemeindemitglieder aus Die Zahl der judischen Nurnberger Bevolkerung verminderte sich uber die Jahre 1934 bis 1940 um 5638 Bereits im August 1938 liess Julius Streicher die Nurnberger Hauptsynagoge abreissen die Synagoge an der Essenweinstrasse wurde im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9 zum 10 November 1938 abgebrannt Zuvor wurden in der Nacht zum 29 Oktober 1938 Juden im Rahmen der Polenaktion aus ihren Wohnungen geholt in bewachten Zugen und Lastwagen zur deutsch polnischen Grenze abtransportiert und hinubergejagt Insgesamt wurden 1631 Nurnberger judischen Glaubens Opfer des Nationalsozialismus Die heutige Israelitische Kultusgemeinde Nurnberg hat seit 1984 in der Johann Priem Strasse ihren Sitz gefunden Jedoch ist die raumliche Kapazitat dieser Synagoge nach eigenen Angaben mit derzeit 2326 Mitgliedern Stand 2022 nicht mehr ausreichend Zur orthodoxen Richtung des Judentums gehort die Synagoge Adass Israel zur chassidischen Richtung des Judentums die Synagoge Chabad Siehe auch Geschichte der Juden in Deutschland und Synagogen in Nurnberg Islam Im Jahr 1616 erschien in Nurnberg die Ubersetzung des Korans von Salomon Schweigger die erste Ubersetzung ins Deutsche Die meisten Muslime Nurnbergs sind Sunniten Seit Anfang 1970 gibt es in Nurnberg Gemeinschaften zur Pflege und Forderung des islamischen Glaubens und islamischer Kultur Die 1974 gegrundete Turkische Gemeinschaft e V ist der alteste dieser Vereine Das 1976 gegrundete Islamische Kulturzentrum ist seit 1993 im Spittlertorgraben mit der Ayasofya Moschee ansassig und gehort zum Verband der islamischen Kulturzentren Koln Der Turkisch Islamische Kulturverein existiert seit 1979 Im Jahr 1996 wurde mit der Eyup Sultan Moschee die grosste Moschee in Bayern und die drittgrosste in Deutschland eroffnet Die einzige Moschee in Nurnberg die in grosserem Rahmen auch deutschsprachige Angebote macht ist die der Islamischen Gemeinde Nurnberg IGN Die Schiiten sind in Nurnberg mit Begegnungs und Gebetszentren prasent Weitere Religionen und Weltanschauungen Verschiedene buddhistische Gemeinden des Theravada Mahayana und Vajrayana sind in Nurnberg mit Studien und Meditationsgruppen aktiv Zum Vajrayana Buddhismus gehort das Buddhistische Zentrum zum Theravada Buddhismus das Buddhistische Zentrum Nurnberger LAND e V Im Jahr 2009 hat die thailandische Gemeinde ihren zweiten buddhistischen Tempel das Wat Thepwongsaram eingeweiht Zum Mahayana Buddhismus insbesondere der Zen Chan Tradition gehort der Bodhidharma Tempel Nurnberg Seit September 2012 gibt es in Nurnberg Eibach das buddhistische Kloster Vinh Nghiem das von der Vietnamesisch Buddhistischen Gemeinde Franken unter Leitung von Monchen aus Vietnam und Deutschland gefuhrt wird Das Kloster gehort zum Mahayana Buddhismus Daneben ist die Bahai Religion in Nurnberg mit einer Gemeinde vertreten Der Hinduismus ist in Nurnberg mit einem Tempel Sri Sithivinayagar prasent der von einer vorwiegend tamilischen Gemeinde getragen wird Zuflucht gefunden hat in Nurnberg die fast ausgestorbene Religionsgemeinschaft der mandaischen Gemeinde In Nurnberg bestehen eine Gemeinde der Alevitischen Gemeinschaft und ein alevitischer Kulturverein Die Anthroposophie die in Nurnberg eigene Wurzeln hat ist als Glaubensgemeinschaft in der Krelingstrasse 26 mit der Rudolf Steiner Schule und einem Kulturhaus dem Rudolf Steiner Haus Rieterstrasse 20 prasent In Nurnberg ist ausserdem der Sitz der Humanistischen Vereinigung einer Weltanschauungsgemeinschaft nichtreligioser Menschen und Korperschaft des offentlichen Rechts Der Verband ist unter anderem Trager einer Grundschule in Furth sowie von uber einem Dutzend Kindertagesstatten in Nurnberg Furth Regensburg und Munchen Er unterhalt ferner den Turm der Sinne am Westtor der Nurnberger Stadtmauer ein Studentenwohnheim in Steinbuhl und ein eigenes Sozialwerk PolitikStadtrat und Burgermeister 2014 Stadtratswahl 2020 regular 2026 Wahlbeteiligung 44 8 40302010031 325 720 05 73 92 82 32 11 71 71 31 4 CSUSPDGruneAfDLinkeFWODPFDPPARTEI PiratenPBLLNSonst lGewinne und Verlusteim Vergleich zu 2014 p 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 1 9 18 4 11 0 5 7 3 9 0 0 0 2 0 1 1 7 1 7 2 8 3 4CSUSPDGruneAfDLinkeFWODPFDPPARTEI PiratenPBLLNSonst Anmerkungen l Die Guten 0 8 0 9 Burgerinitiative Auslanderstopp 0 6 2 5 Vorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Sitzverteilung im Stadtrat 2020 2026 Insgesamt 71 Sitze LLN 1 Linke 3 PB 1 SPD 18 Grune 14 Piraten 1 GUTEN 1 FDP 1 FW 2 ODP 2 CSU 23 AfD 4 Unter den Sitzen der CSU befindet sich der des Oberburgermeisters Siehe auch Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nurnberg und Liste der Burgermeister der Stadt Nurnberg Nurnberg ist von 1945 bis 2020 mit einer Unterbrechung von 1996 bis 2002 von SPD Oberburgermeistern regiert worden und hat seit der Wahl 2020 einen Oberburgermeister der CSU Uber die Vergabe der 71 Sitze 70 Stadtrate und der Oberburgermeister entscheiden die Burger alle sechs Jahre bei den Kommunalwahlen die letzten Wahlen fanden am 15 Marz 2020 statt SPD CSU und Grune bilden jeweils eine Fraktion FDP Freie Wahler 1 von 2 gewahlten FW Mitgliedern des Rats Piraten ODP und Die Guten bilden zusammen eine Ausschussgemeinschaft Oberburgermeister ist seit dem 1 Mai 2020 Marcus Konig CSU Dieser loste Ulrich Maly SPD ab der nach 18 jahriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war Im Rahmen der Kommunalwahlen 2020 setzte sich Konig in der Stichwahl am 29 Marz gegen den SPD Kandidaten mit 52 2 der gultigen Stimmen durch Bereits im ersten Wahlgang am 15 Marz hatte Konig mit 36 5 der Stimmen klar vorne gelegen Die nachste Kommunalwahl findet planmassig am 8 Marz 2026 statt Zweite Burgermeisterin ist Julia Lehner CSU zustandig fur das Kulturreferat das Amt fur Kultur und Freizeit die Museen der Stadt Nurnberg die Nachnutzung des Reichsparteitagsgelandes das Stadtarchiv die Stadtbibliothek und weitere stadtische Kultur und Bildungseinrichtungen Dritter Burgermeister ist Christian Vogel SPD zustandig fur die stadtische Feuerwehr den Tiergarten die Verwaltung der stadtischen Bader und das stadteigene Unternehmen Servicebetrieb Offentlicher Raum Sitzverteilungen Weitere Wahlen Stimmenstarkste Parteien in den Statistischen Stadtteilen bei der Bundestagswahl 2021 In der folgenden Tabelle sind alle Ergebnisse von Bundestags Landtags und Europawahlen in Nurnberg dargestellt Jahr Wahl Wahl beteiligung CSU Grune SPD AfD Linke 1 BSW FDP FW Sonst 2025 Bundestagswahl 79 3 29 2 15 9 15 5 15 5 11 2 4 1 4 0 1 4 3 22024 Europawahl 60 0 31 6 16 5 12 8 10 9 3 0 4 4 3 9 2 2 14 72023 Landtagswahl 66 0 38 6 20 4 12 5 12 6 3 4 2 7 5 0 4 8Altere WahlenJahr Wahl Wahl beteiligung CSU Grune SPD AfD Linke 1 BSW FDP FW Sonst 2021 Bundestagswahl 74 9 26 5 19 3 21 7 7 9 5 1 9 6 2 8 7 12019 Europawahl 58 7 30 2 24 2 12 9 8 8 4 8 3 4 2 4 13 32018 Landtagswahl 67 5 35 2 20 8 13 9 9 5 6 9 4 8 3 8 5 12017 Bundestagswahl 75 9 28 9 12 4 19 5 12 0 10 6 9 6 1 4 5 62014 Europawahl 41 1 27 7 14 5 29 9 8 4 5 7 3 0 1 9 8 92013 Bundestagswahl 66 9 37 1 10 9 27 7 4 6 6 6 4 9 1 6 6 3Landtagswahl 58 3 39 3 11 2 28 6 4 5 3 3 3 7 9 42009 Bundestagswahl 69 3 31 8 13 0 23 8 9 5 12 8 9 1Europawahl 40 2 34 4 15 4 20 8 4 5 9 5 5 8 9 82008 Landtagswahl 55 8 41 6 10 4 25 5 6 9 6 0 5 1 4 52005 Bundestagswahl 75 3 37 7 10 1 34 6 5 1 8 2 4 32004 Europawahl 41 0 45 9 16 0 22 5 2 0 3 7 9 92003 Landtagswahl 55 0 52 1 9 9 29 3 2 6 1 8 4 32002 Bundestagswahl 78 2 44 9 9 2 37 6 1 2 4 5 2 61999 Europawahl 43 0 53 3 8 2 29 7 1 6 1 9 5 31998 Bundestagswahl 78 7 38 6 7 0 43 3 1 2 4 4 2 6Landtagswahl 69 1 44 7 5 8 41 5 1 5 1 1 5 41994 Bundestagswahl 77 1 41 5 7 3 38 5 1 1 6 3 6 2Landtagswahl 67 6 42 3 6 2 42 8 2 9 1 0 4 8Europawahl 57 3 39 3 11 7 30 1 0 9 3 3 14 7 21990 Bundestagswahl 72 9 39 8 5 5 35 8 0 5 10 2 8 2Landtagswahl 63 3 41 9 7 9 36 9 6 4 6 91989 Europawahl 60 1 32 5 9 5 32 0 4 4 21 6 31987 Bundestagswahl 80 3 43 0 10 3 36 5 8 1 2 11986 Landtagswahl 68 9 43 8 9 7 37 7 3 7 5 11984 Europawahl 50 0 43 4 9 0 38 7 3 7 5 21983 Bundestagswahl 85 4 46 1 7 4 38 3 7 1 1 11982 Landtagswahl 77 0 43 4 5 7 45 7 3 3 1 81980 Bundestagswahl 86 0 43 2 1 9 43 0 10 9 1 01979 Europawahl 58 2 45 6 4 1 43 4 5 9 1 01978 Landtagswahl 76 6 43 3 2 0 45 6 7 5 1 61976 Bundestagswahl 88 2 43 2 47 6 7 9 1 31974 Landtagswahl 75 6 45 0 42 7 8 9 3 41972 Bundestagswahl 89 4 37 5 52 0 9 0 1 51970 Landtagswahl 79 8 36 1 42 7 14 7 6 51969 Bundestagswahl 84 1 37 2 48 4 5 7 8 71966 Landtagswahl 78 7 31 1 49 6 9 1 13 0 41965 Bundestagswahl 84 4 37 6 43 6 9 6 9 21962 Landtagswahl 72 9 32 8 48 7 11 4 7 01961 Bundestagswahl 83 6 39 2 40 1 14 6 6 01958 Landtagswahl 73 9 31 6 49 8 11 3 7 31957 Bundestagswahl 85 5 44 2 41 3 8 0 6 51954 Landtagswahl 79 4 26 1 43 8 13 8 16 3 51953 Bundestagswahl 85 4 32 9 40 2 10 5 16 4 61950 Landtagswahl 78 3 16 8 49 0 13 6 20 6 71949 Bundestagswahl 79 1 15 2 38 1 14 1 32 5 81946 Landtagswahl 80 9 24 2 43 4 9 3 23 1 91 bis 2007 PDS WASG 2 darunter REP mit 7 2 3 darunter REP mit 17 6 4 darunter NPD mit 13 0 5 darunter KPD mit 5 8 6 darunter DRP mit 4 9 7 darunter WAV mit 6 0 und KPD mit 5 6 8 darunter WAV mit 17 1 und KPD mit 10 8 9 darunter KPD mit 12 2 Zweitstimmenergebnisse bei der Bundestagswahl 2021 nach Statistischem StadtteilCSU SPD Grune FDP AfD LinkeStadtepartnerschaften Partnerstadte und befreundete Stadte der Stadt NurnbergItalien Venedig Italien seit 1954 1999 erneuert Frankreich Nizza Frankreich seit 1954 2004 erneuert Polen Krakau Polen seit 1979 Nordmazedonien Skopje Nordmazedonien seit 1982 Vereinigtes Konigreich Glasgow Vereinigtes Konigreich seit 1985 Nicaragua San Carlos Nicaragua seit 1985 Tschechien Prag Tschechien seit 1990 Ukraine Charkiw Ukraine seit 1990 Israel Chadera Israel seit 1995 Turkei Antalya Turkei seit 1997 China Volksrepublik Shenzhen Volksrepublik China seit 1997 Griechenland Kavala Griechenland seit 1998 Vereinigte Staaten Atlanta Vereinigte Staaten seit 1998 Spanien Cordoba Spanien seit 2010 Rumanien Brașov Kronstadt Rumanien seit 2024 befreundet seit 2006 Nurnberg hat insgesamt 15 Stadtepartnerschaften Vertreter dieser und der zehn befreundeten Stadte prasentieren alljahrlich eigene Erzeugnisse Kunsthandwerk Spezialitaten Textilien etc auf dem Markt der Partnerstadte im Rahmen des Christkindlesmarktes Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe so wurden den Strassenbahnbetrieben von Krakau und Antalya ausgemusterte betriebsbereite Fahrzeuge geschenkt Die ersten Stadtepartnerschaften wurden 1954 mit Brugge Locarno Nizza und Venedig zusammen mit einem Verbruderungseid unterzeichnet von den Burgermeistern der jeweiligen Stadte geschlossen Die freundschaftlichen Beziehungen zu Nizza und Venedig wurden 2004 bzw 1999 nochmals bekraftigt Brugge und Locarno werden von Seiten Nurnbergs mittlerweile nicht mehr als Partnerstadt aufgefuhrt wohingegen Locarno Nurnberg weiterhin auflistet Die 1979 geschlossene Partnerschaft mit Krakau stellt die Stadt Nurnberg auf ihren Internetseiten als erfolgreiches Beispiel fur die Zusammenarbeit von zwei Stadten die als Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zweier Volker begrundet wurde dar Als wirtschaftliche und kulturelle Reprasentanz existiert im Nurnberger Tratzenzwingerturm das Krakauer Haus und ein Nurnberger Haus im Krakauer Stadtteil Kazimierz Skulptur die als immerwahrendes Zeichen des Dankes zum 25 jahrigen Stadtepartnerschaftsjubilaum von Skopje uberreicht wurde Eine der laut Stadt intensivsten Partnerschaftsbeziehungen besteht seit 1982 mit Skopje Neben Jugendaustauschen und gegenseitigen Kunstlerbesuchen existiert mit der gemeinsamen Ausgrabung des antiken Skopje durch mazedonische Archaologen zusammen mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nurnberg ein weiteres Partnerschaftsprojekt Es startete im Fruhjahr 1998 und wird voraussichtlich 50 Jahre in Anspruch nehmen Die Partnerschaft mit San Carlos in Nicaragua wurde 1984 von einer Nurnberger Burgerinitiative angeregt und noch wahrend des Contra Krieges 1985 abgeschlossen Insbesondere durch Jugendaustausche wurde die Stadt gefordert So verfugen die Sancarlenos unter anderem uber eine ausgebaute Wasserversorgung einen Krankenhausneubau Humuslatrinen eine Oberschule und ein Kulturhaus Seit demselben Jahr verbindet Nurnberg und Glasgow nach uber 30 Jahren intensiver Jugendaustausche eine Partnerschaft 1988 wurde mit dem damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden ostthuringischen Gera ein Stadtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet der 1990 in ein Freundschaftsabkommen umgewandelt und 1997 noch einmal aktualisiert wurde Hilfeleistung stand mehrmals im Mittelpunkt der Anfang 1990 geschlossenen Partnerschaft zwischen Charkiw und Nurnberg da viele der nach der Katastrophe von Tschernobyl eingesetzten Liquidatoren von dort kamen Mit Unterstutzung des Chemischen Untersuchungsamts Nurnberg baut die Charkiwer Akademie fur Lebensmitteltechnologie und Management in einem Pilotprojekt ein Labor zur Untersuchung von Lebensmitteln fur die ganze Ukraine auf Seit 1995 besteht in Charkiw zudem ein Nurnberger Haus das als Kulturzentrum und Begegnungsstatte sowie seit 2000 auch als Lehrmittelzentrum des Goethe Instituts fungiert Bei den russischen Luftangriffen im Rahmen des Russischen Uberfalls auf die Ukraine seit 2022 wurde das Haus zwar getroffen und ist seitdem geschlossen die Sprachkurse konnten jedoch auf anderen Wegen fortgesetzt werden Zudem leistet das Nurnberger Haus seit 2022 immer wieder humanitare Hilfe fur Krankenhauser Altenheime und ukrainische Soldaten an der Front Ebenso ubergab die Nurnberger VAG mehrere Busse an die Charkiwer Verkehrsbetriebe Saltivske Tram Depo Seit Mitte des 13 Jahrhunderts bestanden zwischen Nurnberg und Prag Handelsbeziehungen sodass Ende der 1980er Jahre im Zuge der Annaherung zwischen Ost und West erste Bemuhungen durch den damaligen Nurnberger Oberburgermeister Peter Schonlein SPD und dem damaligen deutschen Aussenminister Hans Dietrich Genscher FDP zum Zustandekommen eines Partnerschaftsvertrages unternommen wurden Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fanden 1990 erneut fraktionenubergreifend im Nurnberger Stadtrat Anstrengungen zum Abschluss eines Partnerschaftsvertrags mit Prag statt die noch im selben Jahr zu einer Unterzeichnung fuhrten Lange dauerte es bis es zur Partnerschaft mit Chadera kam Seit 1974 fanden regelmassige Austausche zwischen Deutschen und Israelis statt Arno Hamburger SPD Stadtrat und Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nurnbergs brachte von einem dieser Austausche 1986 einen unterschriebenen Freundschaftsvertrag mit dem 1995 ein offizieller Stadtepartnerschaftsvertrag folgte Ebenfalls 1997 entstand eine Partnerschaft mit Antalya Im Rahmen einer Regionalpartnerschaft der Stadte und Landkreise in der Planungsregion Nurnberg damals noch Industrieregion Mittelfranken mit der Sonderwirtschaftszone Shenzhen entstand ebenfalls 1997 eine Stadtepartnerschaft mit Shenzhen Engen Austausch gibt es zwischen den Zoos der Stadte und zwischen der Technischen Hochschule Nurnberg Georg Simon Ohm und dem Shenzhen Polytechnic 1998 wurden die Partnerschaften mit Kavala in Griechenland und Atlanta in den USA geschlossen Bereits im fruhen 14 Jahrhundert bestanden Handelsbeziehungen mit Venedig Die Nurnberger Kaufmannschaft erlangte starken Einfluss auf die mitteleuropaischen Markte fur Gewurze Seide und Baumwolle Sie exportierten aber auch uber Venedig Nurnberger Tand Tuche Leder Honig und Bernstein Daran anknupfend wurde 1999 eine Partnerschaft vereinbart die den sogenannten Verbruderungseid der 1954 geschlossen wurde verfestigt hat Nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 ubernahm die Stadt Nurnberg 2005 die Patenschaft fur und Kalmunai auf Sri Lanka 2007 wurde Nurnberg fur seine Bemuhungen um den europaischen Integrationsgedanken mit dem Europapreis der Europaischen Union ausgezeichnet Heilig Geist Haus Amt fur Internationale Beziehungen Bereits am 20 Oktober 1954 leisteten die Burgermeister von Venedig und Nurnberg zusammen mit den Vertretern von Nizza Locarno und Brugge auf dem Markusplatz den so genannten Verbruderungseid in dem es in der deutschen Ubersetzung heisst Verpflichten uns am heutigen Tage feierlich die standigen Bande zwischen den Stadteverwaltungen unserer Stadte zu bewahren auf allen Gebieten den Austausch ihrer Einwohner zu unterstutzen und durch eine bessere gegenseitige Verstandigung das wache Gefuhl der europaischen Bruderlichkeit zu fordern Am 25 September 1999 wurde auf dieser Grundlage zwischen Venedig und Nurnberg lediglich eine Neuaufnahme ihrer freundschaftlichen Beziehungen beschlossen Am 6 Mai 2010 wurde ein Stadtepartnerschaftsvertrag mit der spanischen Stadt Cordoba geschlossen der einen Austausch und Kooperation auf verschiedenen Ebenen vorsieht Die Initiative zu dieser Partnerschaft gingen vom seit 1961 bestehenden Verein Centro Espanol und seiner interkulturellen Arbeit aus Nachdem bereits seit 2004 zur palastinensischen Stadt Nablus enge Beziehungen bestanden unterzeichneten am 23 September 2019 die Burgermeister der beiden Stadte ein Freundschaftsabkommen Bereits einen Tag zuvor wohnte der Burgermeister Nablus der Verleihung des Internationalen Nurnberger Menschenrechtspreises bei und bedankte sich fur die Unterstutzung die man seitens der Stadt Nurnberg in den vergangenen Jahren erhalten habe Am 25 Oktober 2023 beschloss der Nurnberger Stadtrat die seit 2006 bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu Brașov mit einem Stadtepartnerschaftsvertrag zu vertiefen und zu verstetigen Die Unterzeichnung des Vertrags erfolgte am 12 Mai 2024 in Brasov Nachdem in einem partizipativen Prozess 2014 nach Projektpartnerschaften in Afrika gesucht wurde ergaben sich auf Grund aktiver Vereine vor Ort schnell Beziehungen zu den Stadten Sokode und Aneho in Togo Von 2018 bis 2021 wurden im Rahmen einer Projektpartnerschaft unter anderem sechs Photovoltaikanlagen zur Versorgung mit Energie von vier Gesundheits und Bildungseinrichtungen installiert Im Anschluss entschlossen sich alle Seiten die Beziehungen intensivieren zu wollen sodass Nurnberg seit dem Fruhjahr 2025 jeweils zu Aneho und Sokode eine offizielle Stadtefreundschaft pflegt Stadtefreundschaften Deutschland Gera Deutschland seit 1988 1997 Italien Klausen Sudtirol Chiusa Italien seit 1970 Sri Lanka und Kalmunai Sri Lanka seit 2005 Patenschaft nach der Flutkatastrophe Ende 2004 Italien Montan Montagna Italien seit 2005 China Volksrepublik Changping Volksrepublik China seit 2006 Italien Verona Italien seit 2006 Montenegro Bar Montenegro seit 2006 Staat Palastina Nablus Palastina seit 2019Stadt des Friedens und der Menschenrechte Die Strasse der Menschenrechte konzipiert von Dani Karavan Durch die Rolle Nurnbergs wahrend der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fuhlt sich die Stadt in besonderem Masse verpflichtet einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten Zu diesem Zwecke wurde unter anderem die Strasse der Menschenrechte errichtet ein Mahnmal fur die Wurde des Menschen sowie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelande das uber die Zeit des Nationalsozialismus in Nurnberg informiert Seit 1995 wird der Internationale Nurnberger Menschenrechtspreis an Personen verliehen die sich fur die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen Das Nurnberger Menschenrechtszentrum ein Verein der sich fur die Wurde des Menschen einsetzt und das Nurnberger Menschenrechtsburo wurden gegrundet Alle zwei Jahre wird der Deutsche Menschenrechts Filmpreis verliehen Das Nurnberger Filmfestival der Menschenrechte ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt Die Stadt Nurnberg wurde am 10 Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO Preis fur Menschenrechtserziehung ausgezeichnet Damit wurdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nurnberg fur Frieden und Achtung der Menschenrechte Die Stadt Nurnberg bewirbt sich um Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO mit dem Saal 600 im Justizgebaude in dem ab dem 20 November 1945 das Internationale Militartribunal tagte Bauwerke Hauptartikel Kunst und Baudenkmaler der Stadt Nurnberg Siehe auch Historische Meile und Burgen Schlosser und Herrensitze Nurnbergs Siehe auch Liste der hochsten Bauwerke in Nurnberg Liste der Hochhauser in Nurnberg und Liste der Sakralbauten in Nurnberg Bis zum Zweiten Weltkrieg war Nurnberg die einzige Grossstadt Deutschlands in der sich der historische Stadtkern samt Befestigungsanlagen fast unverandert erhalten hatte Im Bewusstsein dieser herausragenden kultur und kunsthistorischen Bedeutung wurden bereits vor der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Massnahmen zur Rettung und originalgetreuen Wiederherstellung der wichtigsten Gebaude ergriffen Am Ende hatten nur zehn Prozent der Baumasse die Bombardierungen unbeschadet uberstanden Die Stadt Nurnberg entschied sich beim Wiederaufbau anders als die meisten anderen deutschen Stadte dieser Zeit die Struktur der Altstadt zu bewahren und schaffte es die wertvolle historische Bausubstanz in einen angemessenen neueren Kontext einzubinden Daher ist die Altstadt nicht nur Zeugnis des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit sondern auch des Wiederaufbaus und der Moderne Das hat seinen Niederschlag auch in letzten Serie der D Mark Banknoten dass sich auf der 500 D Mark Banknote links neben dem Portrat der Naturforscherin Maria Sibylla Merian eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Nurnberg wiederfanden Dort sind die Kaiserburg mit Sinwellturm und Kaiserstallung die Sebalduskirche die Frauenkirche das Albrecht Durer Haus das Fembohaus das Nassauer Haus der Weinstadel das Heilig Geist Spital die Mauthalle die Lorenzkirche und die Stadtbefestigung zu sehen Romanik bis ca 1250 Nassauer Haus Die Nurnberger Burg zahlt mit ihrer Geschichte und Architektur zu den bedeutendsten Wehranlagen Europas Die historische Burggrafenburg wurde am Beginn des 15 Jahrhunderts weitgehend zerstort Die Kaiserburg die unter Konrad III sowie Friedrich Barbarossa gebaut wurde behielt vor allem mit der Kaiserkapelle und dem Heidenturm ihre romanische Bauform uber die Jahrhunderte Das Nassauer Haus ist das alteste Gebaude im Lorenzer Stadtteil und datiert mit seinen beiden unteren Geschossen bis in das 12 Jahrhundert zuruck Die Sebalduskirche ist die altere der beiden Hauptkirchen und entstand auf dem Platz eines Vorgangerkirchenbaus im Ausklang der Romanik Langschiff etwa von 1230 bis 1275 In dieser Zeit entstand auch der Weisse Turm als Teil der vorletzten Stadtbefestigung Gotik bis ca 1500 Schoner Brunnen Zwischen 1332 und 1339 wurde das Heilig Geist Spital als Stiftung des reichen Burgers Konrad Gross erbaut Nach den Judenpogromen entstand ab 1349 im Auftrag von Karl IV die Frauenkirche auf dem Platz der fruheren Synagoge Der Schone Brunnen wurde zwischen 1389 und 1396 geschaffen und zeigt mit 40 Personenskulpturen die Institutionen der damaligen Zeit in einer hierarchisierenden Darstellung Der Bau der Lorenzkirche wurde um 1250 begonnen und erstreckte sich uber drei Bauabschnitte bis 1477 Auch sie wurde auf dem Platz eines Vorgangerbaus errichtet Die Sebalduskirche erhielt den gotischen Hallenchor Der Reichtum der Stadt zeigte sich an der Wohnkultur der reichen Burger sodass gegen Ende der Gotik zahlreiche machtige Burgerhauser das Stadtbild pragten Es entwickelte sich eine Innenhofkultur die in der Renaissance zu voller Blute kam Um 1500 war Nurnberg nach Koln und Prag die drittgrosste Stadt des Reiches weit vor Wien oder gar Berlin Daher verfugt die Stadt uber eine grosse Altstadt die von der in weiten Teilen erhaltenen Nurnberger Stadtmauer umgeben ist Es gab zahlreiche mittelalterliche Kirchen von denen noch weitere erhalten sind so die gotischen Bauten von St Martha St Jakob und St Klara Das Katharinenkloster besteht nur noch als Ruine Von den ehemals zahlreichen gotischen Hausern der Stadt haben beispielsweise das Albrecht Durer Haus und das Unschlitthaus den letzten Krieg relativ gut uberstanden Andere wie das Weinstadel wurden spater wieder hergestellt Wie das Durerhaus ist das Pilatushaus ein gut erhaltenes Beispiel eines spatmittelalterlichen Fachwerkhauses in Nurnberg Renaissance Rathaus Wolff scher Bau Die Freie Reichsstadt verfolgte eine fur diese Zeit typische Expansionsstrategie sodass ab 1500 auch mehrere Patrizierfamilien Herrensitze ausserhalb der damaligen Stadtmauern erwarben Erhalten und sehenswert sind das Grundherrenschloss der Herrensitz Hummelstein das Petzenschloss in Lichtenhof der Herrensitz Schoppershof Schubelsberg das Tucherschloss der Weigelshof und das in Gleisshammer Mit weitgespannten Bogen auf dunnen Saulen zierlichen Masswerkbrustungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm ist der Welserhof in der Theresienstrasse der grosste und eindrucksvollste verbliebene Nurnberger Altstadthof Von 1509 bis 1513 wurde im Westen der Stadt in der Nahe von Pegnitz und St Johannisfriedhof das Sebastiansspital gebaut Es handelte sich um das Infektionskrankenhaus Seuchenhaus der Stadt und wurde auch Lazarett genannt Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde es zerstort aber 1552 wieder erneut in Holz aber ohne Kapelle aufgebaut Ab 1591 entstand das stattliche Fembohaus Das Pellerhaus 1602 1605 galt als ein Hauptwerk der deutschen Spatrenaissance im Krieg teilzerstort und modern wiederaufgebaut Innenhof teilweise rekonstruiert Vollig verloren ist dagegen das Toplerhaus das als moderner Neubau wiederentstand Der Hirsvogelsaal 1534 als Beispiel der Festarchitektur des Patriziats wurde wiederaufgebaut Die Fleischbrucke wurde 1596 1598 vom Ratsbaumeister Wolf Jacob Stromer wegen der Stromung nach dem Vorbild der Rialto Brucke in einem Bogen errichtet Da sie als Hauptverkehrsader diente musste sie wesentlich flacher verlaufen und galt lange Zeit als aussergewohnlich in der Bruckenbaukunst Der machtige Wolff sche Rathausbau wurde in den Jahren 1616 bis 1622 errichtet und deutet mit seinen Stilelementen bereits den Ubergang zum spateren Barock an Er wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges zum Teil zerstort und wurde in einer langeren Rekonstruktionsphase erst relativ spat in den 1960er Jahren wieder komplett hergestellt Barock und Rokoko Neptunbrunnen Das Barockzeitalter pragte das gotisch und im Stil der Renaissance dominierte Stadtbild nicht um Einzige Barockkirche in der Altstadt ist die Egidienkirche barocker Umbau 1711 1718 sie zeigt bereits den stilistischen Ubergang zum Rokoko Barocke Burgerhauser sind in der Altstadt nur vereinzelt erhalten geblieben so ein Haus mit eindrucksvoller hochbarocker Fassade von 1729 in der Adlerstrasse 21 oder das spatbarocke Weinlokal Steichele von 1777 in der Knorrstrasse 2 Der Maxplatz ist noch ein rudimentar erhaltener planmassig angelegter Barockplatz in der nordwestlichen Altstadt Im ausserhalb der Altstadt gelegenen Stadtteil St Johannis befinden sich zahlreiche barocke Burgerhauser und Gartenanlagen Hesperidengarten Auch im Stadtteil Mogeldorf sind etliche Baudenkmale aus dem Mittelalter sowie der Renaissance und Barockzeit erhalten Der Neptunbrunnen 1660 1668 grosste barocke Brunnenanlage nordlich der Alpen wurde 1797 an das Schloss Peterhof Russland verkauft ein Zweitguss stand von 1902 bis 1934 auf dem Hauptmarkt und befindet sich heute im Stadtpark Klassizismus Die klassizistische Kirche St Elisabeth tragt eine 1803 fertiggestellte 50 Meter hohe Kuppel Innerhalb des Kirchenraumes befinden sich 40 korinthische Saulen Ihre Anordnung fuhrt dazu dass jeder der drei Kirchenbereiche wie ein eigenstandiger Raum wirkt Weitere Bauten des Klassizismus stellen das Tucher sche Palais am Egidienberg das Grundherrenschloss im Stadtteil St Peter das Schulhaus Adam Kraft Str 2 im Stadtteil St Johannis sowie der Apollontempel im Cramer Klett Park dar Fruhes Industriezeitalter Kettensteg Zu den neuen bevorzugten Baumaterialien des fruhen Industriezeitalters zahlten Glas und Eisen So entstand auch der Kettensteg Historismus Dem Stil des Historismus gehoren die 1890 entstandene Villa Spaeth der 1904 gebaute Hauptbahnhof Nurnberg das 1906 fertiggestellte Opernhaus an Des Weiteren finden sich am Ludwigsplatz das Kaufhaus Weisser Turm am Bahnhofsplatz das Grand Hotel und an der Further Strasse der Justizpalast Der Historismus in Nurnberg strebte mit dem Nurnberger Stil die Wiederaufnahme der nurnbergischen Bautradition der Spatgotik und Renaissance an Dieser hat eine besondere lokale Auspragung erfahren Hierzu gehorten das 1888 bis 1889 erbaute Hotel Deutscher Kaiser das 1899 erbaute Schloss Stein und das von 1893 bis 1895 entstandene Hansa Haus Jugendstil und Reformarchitektur Garten hinter der Veste Der Jugendstil entfaltete sich in Nurnberg zunachst als Kunsthandwerk mit Gebrauchsgegenstanden Als Baustil dauerte er nur verhaltnismassig kurz an Viele Jugendstilgrossbauten wie die Luitpoldhalle auf dem Ausstellungsgelande zur Bayerischen Landes Gewerbe Industrie und Kunstausstellung 1906 von Theodor von Kramer wurden bereits in der nationalsozialistischen Ara umgestaltet oder fielen wie das ebenfalls von Kramer entworfene ehemalige Vereinshaus des Industrie und Kulturvereins am Frauentorgraben aus dem Jahr 1902 dem Zweiten Weltkrieg und Abbruchen in den 1950er und 1960er Jahren zum Opfer Erhalten sind beispielsweise das Jugendstilviertel Garten hinter der Veste das zwischen 1900 und 1915 errichtet wurde das Nurnberger Volksbad welches von den Architekten Carl Weber und Friedrich Kufner entworfen und zwischen 1911 und 1913 erbaut wurde oder die von Carl Weber und Georg Kuch geplante Bismarckschule im Stadtteil Schoppershof von 1904 Zudem entstanden der Wartesaal des Nurnberger Hauptbahnhofes 1905 nach Planen von Bruno Paul sowie die Villa Hirsch 1913 14 nach Entwurfen Hans Pylipps Die Reformideen der Gartenstadt Bewegung von Ebenezer Howard wurden von der Ende des 19 Jahrhunderts schnell gewachsenen und verdichteten Stadt aufgegriffen Dabei entstanden vor dem Ersten Weltkrieg bereits zwischen 1898 und 1908 vom Bauverein Siemens Schuckertscher Arbeiter die Arbeitersiedlung Siemens Schuckert sowie 1908 die von Richard Riemerschmid entworfene Gartenstadt Nurnberg im Suden Nurnbergs und die Arbeitersiedlung Rangierbahnhof als Eisenbahnersiedlung Die MAN Werksiedlung Werderau entstand ab 1910 nach Planen Ludwig Ruffs Einen besonderen Einzelfall stellt die Eingangshalle des Germanischen Nationalmuseums zum Kornmarkt aus dem Jahr 1920 von Gerhard Bestelmeyer dar Das Gebaude weist Anklange des klassizistischen Jugendstils mit individueller Auspragung auf Klassische Moderne Karl Broger Haus Zu den Vertretern der klassischen Moderne zahlen unter anderem die zwischen 1918 und 1922 erbaute Wohnsiedlung Mogeldorf sowie die expressionistische Kleinwohnungsanlage St Johannis von welche von 1925 und 1927 errichtet wurde Stellvertreter der Neuen Sachlichkeit sind die 1928 bis 1931 entstandene Poststadt an der Allersberger Strasse nach Planen von Georg Kohl die Siedlung Nordostbahnhof von Karl Sorg aus den Jahren 1929 bis 1931 oder die Wohnanlage Gibitzenhof am Dr Luppe Platz von 1929 nach Planen Ludwig Wagner Speyers Das Kaufhaus Schocken am Aufsessplatz von Erich Mendelsohn aus dem Jahr 1926 wurde nach dem Krieg verandert wiederaufgebaut und bis 2021 weitgehend abgerissen Das ehemalige Planetarium am Rathenauplatz von Otto Ernst Schweizer aus dem Jahr 1927 wurde auf Betreiben Julius Streichers mit der Begrundung es ahnelte zu sehr einer Synagoge bereits 1934 wieder entfernt Auch das aus dem gleichen Jahr stammende Fernheizwerk des Stadtischen Gaswerks von Walter Brugmann ist mittlerweile weitgehend uberbaut Erhalten sind hingegen die bis 1931 errichtete Gynakologische Klinik im Nordklinikum von Robert Erdmannsdorfer die Ehrenhalle am Luitpoldhain von Fritz Mayer aus dem Jahr 1929 das Haus der Arbeit heute Karl Broger Haus von Hans Muller und Karl Krock welches 1930 als erstes Hochhaus der Stadt nach damaligen Definitionen galt sowie das Verwaltungsgebaude des im gleichen Jahr errichteten Milchhofs von Otto Ernst Schweizer Die im Stil des Neuen Bauens gestaltete Strassenbahnwartehalle am Plarrer mit integriertem Automaten Restaurant der sogenannte Plarrer Automat von Walter Brugmann aus dem Jahr 1931 wurde 1977 ebenso wie 2018 die Umladehallen des ehemaligen Sudbahnhofs von 1935 abgetragen Auch das 1931 errichtete Verwaltungsgebaude des Frankischen Uberlandwerks spater N ERGIE in der Hainstrasse von Hans Muller und Karl Krock wurde 1963 aufgestockt und teilweise architekturfremd uberformt sowie 2019 komplett abgebrochen Nationalsozialismus Modell des Reichsparteitagsgelandes bei der Weltfachausstellung Paris 1937Zeppelinfeld mit der Zeppelinhaupttribune Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nurnberg von den Nationalsozialisten als Stadt der Reichsparteitage ausgebaut wovon zahlreiche Bauwerke in fur diese Zeit typischer monumentaler Architektur erhalten sind Das alteste erhaltene derartige Werk stellt die Autobahnmeisterei Fischbach von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert aus dem Jahr 1934 dar die ebenso wie die Unterkunftsgebaude an der Regensburger Strasse heute August Meier Heim von 1939 einen sachlichen Heimatstil vertritt Monumentale Bauten sind hingegen auf dem nicht vollendeten Reichsparteitagsgelande zu finden Dieses diente als Schauplatz der jahrlich stattfindenden Reichsparteitage zur Inszenierung der nationalsozialistischen Propaganda Es wurde nach Planen Albert Speers Walter Brugmanns sowie Ludwig und Franz Ruffs angelegt und enthalt grossflachige Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur Ab 1935 wurde sowohl mit der Errichtung des Zeppelinfelds mitsamt Zeppelintribune Albert Speer als auch der Kongresshalle Ludwig und Franz Ruff begonnen Ersteres wurde 1937 fertiggestellt 1967 erfolgte auf Grund von Einsturzgefahr jedoch der Abbruch der seitlichen Kolonnaden der Haupttribune Die Kongresshalle wurde nur teilweise vollendet und dient heute verschiedenen Zwecken unter anderem ist das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelande dort untergebracht demnachst soll zudem die Interimsspielstatte des Opernhauses dort entstehen 1939 begann mit der Errichtung der Paradeflache Grosse Strasse sowie des Deutschen Stadions die Umsetzung zwei weiterer Bauten Albert Speers Wahrend von den 2 km der Grossen Strasse rund 1 5 km fertiggestellt wurden stellt die Baugrube des Deutschen Stadions in der sich heute der Silbersee befindet dessen einziges Relikt dar Das Stadion hatte als dauerhafter Schauplatz der Olympischen Spiele fungieren und etwa 400 000 Personen fassen sollen Vom 1938 begonnenen Marzfeld wurden nur etwa 75 der Turme errichtet die 1966 gesprengt wurden Heute befindet sich auf dem Areal der Stadtteil Langwasser Nordost Ein weiteres erhaltenes Bauwerk stellt das 1936 erbaute Umspannwerk an der Regensburger Strasse 336 von Speer dar Es wurde zur Stromversorgung der Propagandaveranstaltungen genutzt und beinhaltet heute eine Systemgastronomiekette Weiters sind das ehemalige NSDAP Gastehaus am Bahnhofsplatz von Fritz Mayer aus dem Jahr 1936 der 1937 errichtete Bahnhof Zollhaus von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert sowie die Bahnhofe Langwasser und Dutzendteich weitere Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur im Stadtbild Nach Planen Franz Ruffs wurden zudem 1937 das NSDAP Gauhaus am Willy Brandt Platz heute Verlag Nurnberger Presse sowie 1939 die Sudkaserne die heute unter anderem das Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge sowie das Kulturzentrum Z Bau beherbergt fertig gestellt Moderne und Postmoderne Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Architektur grenzt sich grossteils stark von den Stromungen der Vorkriegszeit ab und ist von einem grossen Stilpluralismus gepragt 1950er Jahre Theodor Heuss Bau des Germanischen Nationalmuseums Die 1950er Jahre waren sehr vom Wiederaufbau der nach den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg stark zerstorten Stadt gepragt Verschiedene Architekten erhielten in dieser Zeit viele Auftrage zur Errichtung bedeutender Gebaude So pragte die Stadt beispielsweise Sep Ruf 1951 mit der ehemaligen Bayerischen Staatsbank am Lorenzer Platz 1954 mit der Akademie der Bildenden Kunste in Zerzabelshof sowie dem Wohnhaus Hirschelgasse am Ausseren Laufertorplatz oder mit dem Theodor Heuss Bau des Germanischen Nationalmuseums von 1958 Der Bau der Akademie gilt als erste denkmalgeschutzte Nachkriegsarchitektur Suddeutschlands Wilhelm Schlegtendal zeichnet fur das bis 1953 fertiggestellte Plarrerhochhaus sowie die Sparkasse Nurnberg am Marientor ebenfalls von 1953 verantwortlich Fritz und Walter Mayer ubernahmen unter anderem von 1955 bis 1957 den Wiederaufbau des im Krieg zerstorten Pellerhauses sowie von 1957 bis 1958 die Errichtung der Wohnhausanlage Fromannstrasse Fredrich Seegy wurde vorrangig mit dem Bau neuer Schulen wie 1951 der Rudolf Steiner Schule in anthroposophischer Formensprache sowie 1956 bis 1959 des Sigena Gymnasiums in Zusammenarbeit mit Max Timme beauftragt Weitere pragende Bauten der 1950er Jahre stellen das Neue Schauspielhaus von Theo Kief aus dem Jahr 1951 das ab 1954 errichtete Quelle Versandhaus von Ernst Neufert an der Further Strasse der Neubau des Flughafens 1955 die 1957 fertiggestellte Berufsschule 1 von Heinz Buff Hirschmann und Krieg sowie die Kirche St Wolfgang von Peter Leonhard Architekten aus dem Jahr 1958 dar Ausserdem legte Franz Reichel 1956 mit seinem Bebauungsplan fur Langwasser den Grundstein fur die ab 1957 entstandene Trabantenstadt im Sudosten der Stadt 1960er Jahre Siedlung Zollhaus Wahrend die fruhen Zeugnisse der 1960er Jahre wie die Siedlung Zollhaus von Gerhard G Dittrich aus dem Jahr 1960 oder die von Wilhelm Schlegtendal entworfenen Bauten der Matthauskirche von 1960 sowie des Nicolaus Copernicus Planetariums am Plarrer von 1961 sich noch stark an der Architektursprache der 1950er Jahre orientierten setzte sich in der Folge schnell Brutalismus als vorherrschender Stil durch Harald Loebermann pragte das Stadtbild beispielsweise mit zwei sehr prominenten Betonbauwerken 1960 bis 1963 mit der Errichtung der Meistersingerhalle in Zusammenarbeit mit Wunibald Pucher sowie 1968 bis 1972 mit dem Bau der Wohnanlage Norikus am Wohrder See Daruber hinaus stellt die Norishalle von Heinrich Graber aus dem Jahr 1967 in der neben der Naturhistorischen Gesellschaft auch das Stadtarchiv eingerichtet ist den einzigen realisierten Teil eines damals geplanten Kulturkomplexes entlang des Marientorgrabens dar Weiters entstanden bis 1969 das Gemeinschaftshaus von Wolfgang Boninger und Peter Biedermann in Langwasser sowie von 1969 bis 1972 die Oberpostdirektion am Rathenauplatz von Wilhelm Schlegtendal 1970er Jahre Erweiterung des Johannes Scharrer Gymnasiums Wahrend sich zu Beginn der 1970er Jahre der Brutalismus als vorherrschender Baustil fortsetzte kamen gegen Ende des Jahrzehnts erste Bauten der Postmoderne auf So entstanden 1970 die Kirche Verklarung Christi von Peter Leonhardt Architekten sowie von 1970 bis 1973 der Verwaltungssitz der Bundesagentur fur Arbeit von Ulrich E Fischer Wolf Kruder und Robert Rathai Wahrend 1971 beim Hochhaus Gartenstadt von Scherzer Fink Scherzer und der Wohnhausanlage Einsteinring sowie 1972 beim Gewerkschaftshaus am Kornmarkt beide von Gerhard G Dittrich entworfen zunachst auch wieder Farben als Gestaltungselemente ins Spiel kamen entstand die Erweiterung des Johannes Scharrer Gymnasiums 1974 in Waschbetonoptik Die Elementa 72 von Otto Steidle Patrick Deby Gerhard Niese und Roland Sommerer stellt gewissermassen einen Ubergang der beiden Stromungen dar Das neue Messegelande von 1974 und der 1975 bis 1977 errichtete Fernmeldeturm in Schweinau von Erwin Heinle sind weitere prominente Grossbauten der Epoche Letzterer ist mit einer Hohe von 292 80 Metern der dritthochste Fernsehturm Deutschlands und wird wegen seines eiformigen Turmkorbs auf 185 Meter Hohe auch Nurnberger Ei genannt Erste Anklange der Postmoderne lassen sich unter anderem im 1976 bis 1987 fertig gestellten Baugebiet P der ersten autofreien Siedlung Deutschlands der Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Fakultat der FAU von Horst Hofler und Lutz Kandel aus dem Jahr 1978 sowie den zwischen 1978 und 1980 erbauten Alcan Aluminiumwerken von Ekkehard Fahr Dieter Schaich und Josef Reindl finden 1980er Jahre In den 1980er Jahren setzte das 1993 mit dem Deutschen Stadtebaupreis ausgezeichnete Kreuzgassenviertel in St Lorenz das von 1986 bis 1992 von Steidle Partner errichtet wurde den Trend zur Postmoderne und autofreien Siedlungen fort Auch beim von 1986 bis 1994 fertig gestellten Sudklinikum von Joedicke Joedicke Mayer Haid Roeder Fukderider Ott Geiselbrecht Beeg lassen sich viele postmoderne Elemente finden Das Fachmarktzentrum Maximum am Kornmarkt von Rudiger Kramm aus dem Jahr 1989 sowie die Errichtung des Flughafen Terminals West von 1989 bis 1991 von Grabow Hofmann stellen erste Ubergange zur modernen und futuristischen anmutenden Glasarchitektur dar 1990er Jahre Neues Museum Nurnberg Wahrend sich ab Mitte der 1990er Jahre endgultig grossflachige Glasfassaden als vorherrschende Gestaltungselemente durchsetzten entstand bis 1993 mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums von me di um Architekten im Zusammenspiel mit der Strasse der Menschenrechte von Dani Karavan noch der wohl grosste Komplex postmoderner Architektur in Nurnberg Das Prisma am Plarrer von 1997 nach den Planen Joachim Ebles stellt einen Ubergang zwischen den beiden Stilrichtungen dar und zahlt als Niedrigenergiehaus bereits auch zu den ersten Vertretern des Okologischen Bauens Grossflachige Glasfassaden kamen dann beim Neuen Museum von Volker Staab Architekten aus dem Jahr 1999 dem Business Tower von Durschinger Architekten Biefang der zwischen 1996 und 2000 errichtet wurde oder dem zwischen 1998 und 2000 fertig gestellten Alcatel Lucent Bau im Nordostpark von Scherzer Architekten Partner Kevin Roche Olaf Thomeczek und Rudolf Scherzer zum Einsatz Die bis 2001 entstanden Projekte Kopfbau des Kunstlerhauses von Grabow Hofmann sowie das Merian Forum von Hannewald amp Strobl Architekten stellen weitere Beispiele der Epoche dar Als erste Vertreter des Dekonstruktivismus gelten das Projekt Wust Raumgestaltung von Niederwohrmeier Kief am Hallplatz oder auch der Flughafen Tower von Behnisch Partner beide aus dem Jahr 1998 2000er Jahre Zugang Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelande An die 1990er Jahre anknupfende Projekte der 2000er Jahre stellen der dekonstruktivistische Einschnitt in den Torso der Kongresshalle als Erschliessungsbereich des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelande von Gunther Domenig die Errichtung des Montessori Zentrums von Rainer Krauss und Karl Feiertag beide 2001 fertig gestellt sowie die Bauten des IT Systemhauses der Bundesagentur fur Arbeit Tafelhofstrasse und des Kaufhaus Breuninger von Niederwohrmeier Kief aus dem Jahr 2003 dar Weiters sind das zwischen 2002 und 2004 entstandene Parcside am Stadtpark von Szyszkowitz Kowalski Partner und der Erweiterungsbau der Tafelhalle von Leeven Leeven zwischen 2005 und 2006 zu nennen Die bis 2005 fertig gestellten Sebalder Hofe am Rathenauplatz von morpho logic sowie die zwischen 2004 und 2007 erbaute Polizeiinspektion West von BSS Architekten stellen Vertreter des Minimalismus mit klassischen Lochfassaden dar bei denen die Materialitat stark im Vordergrund steht Des Weiteren entstanden 2008 nach Planen von kuntz manz Architekten das Kulturzentrum sudpunkt sowie zwischen 2009 und 2010 der Neue Eingang Mitte der Messe Nurnberg von kadawittfeldarchitektur 2010er Jahre Die fruhen 2010er Jahre sind von einer starken Fokussierung auf Materialitat gepragt Beispiele sind unter anderem der 2010 erfolgte Umbau des Neuen Schauspielhauses von pfp Architekten die Erweiterung der Berufsschule B14 zwischen 2011 und 2013 von Michel Wolf Partner der Neubau des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern von gmp Architekten aus dem Jahr 2013 oder die Errichtung der Johann Pachelbel Realschule von Lederer Ragnarsdottir Oei zwischen 2015 und 2017 Das bis 2018 fertiggestellte Quartier Nordstadtgarten auf dem ehemaligen Tucherbrauereigelande von Hilmer amp Sattler und Albrecht wurde unter Fortsetzung der angrenzenden Bebauungsstruktur mit Blockrandbebauung mit einer begrunten Mitte als urbanes Quartier angelegt und im Anschluss nach den Planen verschiedenen Architekten bebaut Der alte Brauereiturm wurde in das Gebiet mit eingebunden und dessen Backsteinfassade als Gestaltungselement bei den Neubauten aufgegriffen Die zwischen 2011 und 2013 erfolgte Erweiterung der Akademie der bildenden Kunste von Hascher Jehle Architekten orientiert sich stark an der Architektur der 1950er Jahre Bauten Sep Rufs und erganzt deren Struktur im Grundriss Vertreter des Parametrismus stellen sowohl die bis 2014 fertig gestellten neuen Messehallen 3A und 3C nach den Planen Zaha Hadids wie auch die neue Teambank Zentrale am Bahnhof Frankenstadion aus demselben Jahr dar Gegenwart Bis 2021 wurde sowohl das Tafelhof Palais am Bahnhofsplatz von Max Dudler als Ersatzbau fur den abgerissenen Kopfbau der ehemaligen Hauptpost als auch der Neubau des Augustinerhofs das unter anderem mit dem Zukunftsmuseum eine Zweigstelle des Deutschen Museums beinhaltet von Volker Staab realisiert Im Bau befinden sich aktuell unter anderem der Seetor City Campus mit dem rund 60 Meter hohen Seetor City Campus Tower von Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht das Stadtquartier monopol491 ebenfalls mit einem von Auer Weber gestalteten Wohnhochhaus und die Transformation des ehemaligen denkmalgeschutzten Quelle Versandhauses an der Further Strasse zu einem Wohn und Arbeitsquartier Weitere Bauwerke Felsengange Weitere Sehenswurdigkeiten stellen daruber hinaus die Felsengange im Untergrund des Burgbergs die im Rahmen von Fuhrungen des Fordervereins Nurnberger Felsengange e V besichtigt werden konnen der Henkersteg der Grubelbunker die Kleinweidenmuhle der Ehekarussell Brunnen vor dem Weissen Turm oder der Gansemannchenbrunnen dar Die Epitahienkunst an den beiden Nurnberger Friedhofen St Johannis und St Rochus die bereits vor 1500 vor den Toren der Altstadt angelegt wurden sind ausserdem Teil des Bayerischen Landesverzeichnises des immateriellen Kulturerbes In den Stadtteilen Gostenhof Himpfelshof St Johannis Garten hinter der Veste Garten bei Wohrd Rennweg St Peter sowie dem Nibelungenviertel lassen sich zudem viele Baudenkmaler und historische Siedlungsstrukturen der einstigen Vorstadte entdecken In Nurnberg befinden sich auch der sogenannte Nurnberger Kreuzweg von Adam Kraft sowie zahlreiche Steinkreuze die zum grossten Teil auch als Baudenkmal ausgewiesen sind Kultur und SehenswurdigkeitenMuseen Hauptartikel Liste der Museen in Nurnberg Albrecht Durer HausDas Dokumentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelande Nurnberg ist einer der bedeutendsten Museumsstandorte im deutschsprachigen Raum und besitzt unter den deutschen Millionen und Halbmillionenstadten die meisten Museen pro Einwohner Neben den Museen der Stadt Nurnberg gibt es noch einige andere grosse Museen staatlicher beziehungsweise privater Trager aber auch kleinere Museen die sich vorrangig mit Nurnberger Brauchtum und Geschichte oder auch anderen spezifischen Fachgebieten beschaftigen folgend eine Auswahl Albrecht Durer Haus das Wohnhaus des Nurnberger Malers Albrecht Durer das vor allem uber Durers Leben informiert Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelande Germanisches Nationalmuseum das grosste kulturhistorische Museum Deutschlands Kaiserburg Museum in der Nurnberger Burg und Museum im Koffer im Kachelbau mit Mitmachausstellungen fur Kinder und Familien Kunsthalle Nurnberg Kunstverein Nurnberg Kunstvilla Nurnberg Historische Lochgefangnisse unter dem alten Rathaus Historisches Strassenbahndepot St Peter Museum mit historischen Strassenbahnen Memorium Nurnberger Prozesse Museum Industriekultur Neues Museum Nurnberg Staatliches Museum fur Kunst und Design in Nurnberg Spielzeugmuseum Stadtmuseum Fembohaus turmdersinne interaktives Mitmachmuseum zu Wahrnehmung und Sinnestauschungen in einem historischen Stadtmauerturm am Westtor Verkehrsmuseum Nurnberg das Firmenmuseum der Deutschen Bahn und das Museum fur Kommunikation ein Ankerpunkt der Europaischen Route der Industriekultur ERIH Zukunftsmuseum Die Kunstsammlungen der Stadt Nurnberg umfassen eine Vielzahl geschenkter und erworbener Kunstwerke die zum Teil in stadtischen Museen oder anderen Museen oder offentlichen Raumlichkeiten zu sehen sind Gedenkstatten An mehreren Stellen der Stadt wird der Opfer der NS Gewaltherrschaft gedacht Auf dem Judischen Friedhof in der Schnieglinger Strasse 155 Westfriedhof befinden sich die Graber von 31 KZ Haftlingen und eine Gedenkplatte beim Monument fur die judischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert an die judischen Burger die Opfer der Shoa wurden Ein Gedenkstein auf dem Sudfriedhof aus dem Jahr 1963 bewahrt die Erinnerung an 3 554 sowjetische Staatsburger die als KZ Haftlinge und Zwangsarbeiter ums Leben kamen Am Plarrer wurde 2007 das Zwangsarbeiter Mahnmal Transit eingeweiht das an die im Zweiten Weltkrieg nach Nurnberg verschleppten Zwangsarbeiter erinnert Am Hans Sachs Platz am Kopf der Spitalbrucke wird mit einem Gedenkstein der geschandeten Hauptsynagoge und der etwa 1700 judischen Burger gedacht denen die NS Machthaber Gotteshaus und Leben nahmen Ahnliches ist auf einer Gedenktafel zu lesen die im neuen Judischen Gemeindezentrum Priemstrasse 20 angebracht ist Im Nebengebaude des Nurnberger Justizgebaudes an der Barenschanzstrasse 72 in dessen Schwurgerichtssaal 600 die Nurnberger Prozesse stattfanden ist seit 2010 das Museum Memorium Nurnberger Prozesse eingerichtet Am Magnus Hirschfeld Platz an welchem jahrlich zum Nurnberger Christopher Street Day eine Kranzniederlegung und Gedenkminute stattfindet befindet sich seit 2013 die ortliche Gedenkstatte fur die homosexuellen Opfer des NS Regimes Grunflachen und Naherholungsgebiete Die Wohrder Wiese nahe der Altstadt Die Stadt wird im Osten vom Reichswald umschlossen den die Pegnitz in eine nordliche Sebalder und eine sudliche Lorenzer Halfte teilt Der Reichswald dient als weitlaufiges Naherholungsgebiet sowie Frischluft und Wasserreservoir und ist als grosster Kulturforst Europas mit seinen 25 000 ha seit 1979 Bannwald Der hohe Nadelholz Bestand geht auf die Einfuhrung der Waldsaat durch den Nurnberger Ratsherren Peter Stromer 1343 zuruck Heute versucht man den Laubholzanteil kontinuierlich zu erhohen An den Lorenzer Reichswald grenzt der Schmausenbuck als beliebtes Ausflugsziel der mit 390 m einer der hochsten Punkte im Stadtgebiet ist fruher als Sandsteinbruch diente und seit 1939 den damals neu angelegten Nurnberger Tiergarten beherbergt Am Rand des Sebalder Reichwalds in der Nahe von Kraftshof liegt der Irrhain Er wurde vom Pfarrer Martin Limburger und dem barocken Dichterverband Pegnesischer Blumenorden als Symbol des Weltirrwalds angelegt Der Moritzberg dessen gleichnamiger Ort heute offiziell zu Rothenbach gehort und im Lorenzer Reichswald liegt gilt mit seinen 598 Metern als Hausberg der Nurnberger und ist neben der frankischen am Sonntag vor dem Bartholomaustag bei schonen Wetter das ganze Jahr Anziehungspunkt Die begrunten Burgbasteien Daneben sind kunstvolle und historisch bedeutende Gartenanlagen der barocke Schlosspark von Neunhof die Hesperidengarten in St Johannis und der so genannte Burgermeistergarten sowie der Burggarten auf den Basteien der Stadtbefestigung neben der Kaiserburg Weitere kleinere Parkanlagen sind der Archivpark in der Nahe des Friedrich Ebert Platzes umrahmt von Gebauden aus der Grunderzeit und des Jugendstils der Cramer Klett Park mit seinen klassizistischen Gartenbauten der intensiv genutzte Rosenaupark nahe dem Plarrer der Sudstadtpark sowie der Platnersberg und der Rechenberg im Osten der Stadt In der Altstadt ladt das Ufer der Pegnitz immer wieder zum Entspannen ein Diese bildet ostlich des Altstadtrings dessen Stadtmauergraben ebenfalls parkahnlich begrunt ist neben der Wohrder Wiese den aufgestauten Wohrder See Dort finden sich beliebte Biergarten sowie das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne Der Dutzendteich von dutze fur Schilfrohr ist ein um 1430 aufgestauter See in sudostlicher Richtung vom Zentrum Er diente als Fischweiher und war schon im 16 17 Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel Zusammen mit dem angrenzenden Luitpoldhain wurde er 1906 als Flache fur die Bayerische Landes Gewerbe Industrie und Kunstausstellung unter Prinzregent Luitpold genutzt Nach 1933 in der NS Zeit wurde das Gebiet zum Reichsparteitagsgelande umgestaltet und vor allem der Dutzendteich erheblich verkleinert Auch wenn zum Teil ungeklart ist wie man mit dem in der NS Zeit entstandenen Areal neben einer musealen und mahnenden Nutzung umgehen soll ist der Volkspark Dutzendteich wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet Der Nurnberger Gartendirektor Alfred Hensel der den 100 ha grossen Volkspark am Dutzendteich und daruber hinaus Sport und Spielplatze die Umgestaltung der Luitpoldarena sowie die Landschaftsgestaltung des 60 ha grossen Nurnberger Tiergartens geplant hatte bekam 1942 die Aufgabe ein integriertes Grunflachensystem fur die Stadt und umgebende Bereiche zu entwickeln Es entstand ein zusammenhangendes Areal mit einer Langsausdehnung von 20 km das bestehende Grunanlagen einbezog und Fussgangerverbindungen schuf Daneben entstanden in der Nachkriegszeit zwischen 1959 und 1973 auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens in Ziegelstein der Volkspark Marienberg im Stil eines englischen Landschaftsparks Ein weiterer Volkspark entstand zwischen 1970 und 1981 mit dem Westpark 11 ha im Stadtteil St Leonhard Der Stadtpark wurde nach der ersten bayerischen Landesausstellung 1882 auf dem Maxfeld angelegt Heute ist dort auch der Neptunbrunnen aufgestellt Am Stadtrand im Stadtteil Rothenbach liegen zudem der weitlaufige Faberpark 25 ha sowie im Stadtteil Gebersdorf ein Teil des Naturschutzgebiets Hainberg mit seinen schutzenswerten und seltenen Sandgrasflachen Siehe auch Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Nurnberg und Liste der Landschaftsschutzgebiete in der Stadt Nurnberg Im Stadtgebiet befinden sich drei Naturschutzgebiete 19 Landschaftsschutzgebiete 39 geschutzte Landschaftsbestandteile und 96 Naturdenkmaler Mit Ausnahme des flachenhaften Naturdenkmals Holsteinbruch handelt es sich bei den Naturdenkmalen um Einzelbaume Baumreihen und Alleen Siehe auch Liste der geschutzten Landschaftsbestandteile in Nurnberg Liste der Naturdenkmaler in Nurnberg und Liste der Platze in Nurnberg In der Region bieten zudem die Frankische Schweiz im Norden mit ihren Klettermoglichkeiten die Hersbrucker Schweiz im Osten mit ihren Wanderwegen und die Gewasser des Frankischen Seenlands und der Altmuhl im Suden zahlreiche Moglichkeiten fur Aktivsportarten rund um die Stadt Sagen Legenden und Anekdoten Grab der Kunigunde von OrlamundeDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Viele Orte der Stadt sind mit Sagen verbunden wie die Burgmauer uber die Eppelein von Gailingen mit seinem Pferd der Sage nach sprang Der Stadtpatron St Sebaldus habe nicht nur zahlreiche Wunder gewirkt sondern wollte angeblich auch so lange nicht ruhen bis man die Sebalduskirche errichtete Die Knochen des heiligen Sebaldus der in Furth Poppenreut begraben wurde wurde im Jahr 1070 von den Nurnbergern die ihn zum Stadtpatron machten gestohlen womit eine legendare Feindschaft zwischen Nurnberg und Furth ihren Ursprung haben soll Kunigunde von Orlamunde habe ihre beiden Kinder ermordet nachdem sie eine Ausserung des geliebten Burggrafen von Nurnberg missverstand tat Busse und grundete das ehemalige Kloster Himmelthron ausserhalb der Stadtmauern im heutigen Stadtteil Grossgrundlach Nach ihrem Tod warne sie als Weisse Frau vor Ungluck Auf dem Unschlittplatz tauchte 1828 Kaspar Hauser auf der als mysterioses Findelkind grosses Interesse erregte Auch Schwanke wie Till Eulenspiegel benennen und spielen zum Teil an konkreten Orten der Stadt Bekannt ist auch der Nurnberger Trichter eine oft scherzhaft aufgefasste Allegorie fur ein mechanisches Verstandnis des Lernens wonach Wissen einflossbar ist ohne dass es Lernbereitschaft oder Begabung bedarf Vereine und Vereinigungen Nurnberg verfugt uber eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen Einige darunter konnen auf eine lange Tradition zuruckblicken Zu den bekanntesten zahlen Altstadtfreunde Nurnberg e V Forderverein Kulturhistorisches Museum Nurnberg e V Fliederlich e V Queeres Zentrum Nurnberg Geschichte Fur Alle Institut fur Regionalgeschichte der Kunstverein Nurnberg als altester Kunstverein Deutschlands Naturhistorische Gesellschaft Nurnberg Pegnesischer Blumenorden Nurnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft betreibt die Regiomontanus Sternwarte sowie der Verein Frankische Museums Eisenbahn betreibt vom Nurnberger Nordostbahnhof aus mehrere historische Schienenfahrzeuge u a eine Dampflok und ist im Besitz der ersten deutschen Grossseriendiesellok Baureihe V 200 001 Theater und Kinos Staatstheater Nurnberg Hauptartikel Liste der Theater in Nurnberg Das grosste Theater Nurnbergs ist das Staatstheater Nurnberg Daneben gibt es noch einige kleinere Theater darunter das Gostner Hoftheater Kunst und Drama das das Nurnberger Burgtheater die Tafelhalle die Pocket Opera Company das Variete und Kleinkunsttheater das das Puppentheater Thalias Kompagnons das Theater Salz Pfeffer Zudem gibt es in Nurnberg eine Reihe von Kindertheatern zum Beispiel das Kinder und Jugendtheater Theater Mummpitz das Theater Pfutze das und das Neben dem kommunalen dem Fremdsprachenkino Roxy und dem gibt es das Cinecitta Nurnberg nach eigenen Angaben das grosste Multiplexkino Deutschlands den Kinopalast Admiral und einige kleinere Programm Kinos Die Nurnberger Kinos zahlten im Jahr 2015 zusammen etwa zwei Millionen Besucher Musik Die Nurnberger Symphoniker in der Meistersingerhalle Konzert und Veranstaltungssale Nurnberg verfugt uber zahlreiche bekannte Konzert und Veranstaltungssale daruntert die Arena Nurnberger Versicherung ehemals Arena Nurnberg die Frankenhalle die Meistersingerhalle das Staatstheater Nurnberg die Kulturzentren K4 Tafelhalle und Z Bau sowie der der der und die Ruine des Katharinenklosters Orchester Kammerensembles und Chore Zu den wichtigen Orchestern der Stadt gehort die Staatsphilharmonie Nurnberg die nach dem Bayerischen Staatsorchester das grosste bayerische Opernorchester ist die Nurnberger Symphoniker als Konzertorchester in der Stadt Nurnberg sowie unter anderem das Nurnberger Jugendorchester und das Nurnberger Akkordeonorchester NAO Zu den bekannten Kammerensembles zahlen das gegrundet 1968 das Ensemble Pegnitzschafer Klangkonzepte und das gegrundet 1990 Zudem gibt es zahlreiche Chore wie zum Beispiel den 1966 gegrundeten Philharmonischen Chor den Egidienchor Nurnberg den Kammerchor Nurnberg den Bachchor St Lorenz den Hans Sachs Chor Nurnberg den Nurnberger Gospelchor den Jazzchor mit Band Singin Off Beats sowie verschiedene Amateurchore und Kantoreien Mozartverein Der Mozartverein Nurnberg ist der alteste Mozartverein der Welt Populare Musik Bis Ende der 1960er Jahre hatten deutsche Rock Bands ihre Song Texte wie selbstverstandlich in englischer Sprache veroffentlicht und gesungen Im Jahr 1969 veroffentlichte die Nurnberger Band Ihre Kinder jedoch ihr erstes Rock Album mit deutschen Texten und war damit bereits im Jahr vor Grundung von Ton Steine Scherben zum Wegbereiter der spaterhin in deutscher Sprache publizierten Rockmusik in Deutschland geworden Eine dauerhafte Veranderung der Horgewohnheiten war die Folge deutsche Rundfunk und Fernsehsendeanstalten gingen dazu uber nicht mehr nur englischsprachige sondern auch deutschsprachige Rock Songs zu spielen Das Veranstaltungsjahr Das Veranstaltungsjahr in Nurnberg Auswahl FebruarMarz Turkisch Deutsches FilmfestivalApril Nurnberger Volksfest FruhlingsfestMai Blaue NachtMai Trempelmarkt Grosster Flohmarkt Deutschlands Mai zweijahrlich Internationales FigurentheaterfestivalMai Juni Kunstmesse Mai Juni Rock im ParkMai JuniJuni Norisring Rennen der DTMJuniJuli Irrhainfest im Neunhofer Schlossgarten Juni Afrika Festival NurnbergJuni Juli Internationale Orgelwoche NurnbergJuni JuliJuli Kunstakademie JahresausstellungJuliJuli August Nurnberger BardentreffenJuli August Klassik Open AirJuli August Musica FranconiaJuli August St Katharina Open AirJuli August Pride Weeks mit Nurnberger Christopher Street DayAugustAugust BruckenfestivalAug Sep Nurnberger VolksfestSeptemberSeptember Trempelmarkt wie im Mai SeptemberSeptember Frankischer SommerSeptemberSeptember Rund um die Nurnberger AltstadtSep Okt zweijahrlich Internationaler Nurnberger MenschenrechtspreisSep Okt zweijahrlich Jazzfestival StimmenfangOktoberOktober Symposium Turm der SinneOktober FestivalOkt zweijahrlich Oktober Filmfestival der MenschenrechteOkt zweijahrlich Lange Nacht der WissenschaftenNov Dez Dezember Nurnberger ChristkindlesmarktDez zweijahrlich Regelmassige Veranstaltungen Die Altstadt mit ihrer Geschichte ist Ort zahlreicher Veranstaltungen So bieten Stadt ver fuhrungen die Gelegenheit fur Einheimische wie Touristen Nurnberg neu zu entdecken Unter einem jahrlich wechselnden Thema bieten Experten Prominente und Stadtfuhrer zahlreiche Fuhrungen innerhalb eines Rahmenprogramms an Die Blaue Nacht findet seit dem Jahr 2000 jahrlich mit einem jeweils wechselnden inhaltlichen Schwerpunkt statt und ladt ein die zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen vom fruhen Abend bis in die Morgenstunden mit zahlreichen Darbietungen und Performances kennenzulernen Die Altstadt erstrahlt in dieser Nacht in einem blauen Licht Im Dezember zieht der beruhmte Nurnberger Christkindlesmarkt am Hauptmarkt uber zweieinhalb Millionen Besucher aus aller Welt an Am Rathausplatz prasentieren sich zu dieser Zeit auch die zahlreichen befreundeten und Partnerstadte Strassenmusiker beim Bardentreffen in der AltstadtKlassik Open Air im LuitpoldhainFeine Sahne Fischfilet Konzert bei Rock im Park Daneben beheimatet Nurnberg zahlreiche Musikfestivals der verschiedensten Musikstile Das Nurnberger Bardentreffen ist am ersten Wochenende der Schulsommerferien mit 200 000 Besuchern das grosste Weltmusik und Songwriter Festival weltweit Rund 160 000 Besucher kommen jahrlich zum kostenlosen Klassik Open Air bei dem die Nurnberger Symphoniker und die Nurnberger Philharmoniker zu einer ungezwungenen Picknick Atmosphare am Luitpoldhain an zwei Abenden auftreten Seit 1997 treten bei Rock im Park international bekannte Kunstler der Rock und Popmusik vor etwa 80 000 Besuchern im Volkspark Dutzendteich auf Zusammen mit Rock am Ring ist es das grosste Festival dieser Art in Deutschland Das Bruckenfestival am Pegnitzgrund unter der Theodor Heuss Brucke bietet abseits des Mainstreams eintrittsfrei zahlreiche Auftritte und mit der Internationalen Orgelwoche Nurnberg ist Nurnberg Gastgeber fur das wohl grosste und alteste Festival fur geistliche Musik und Orgelmusik Mit dem seit 2012 bzw 2014 stattfindenden und sowie dem 2017 erstmals ausgerichteten gehoren auch Veranstaltungen im Bereich der elektronischen Musik mit bis zu 15 000 Teilnehmern zum kulturellen Angebot Der Opernball findet jahrlich im Opernhaus des Staatstheaters Nurnberg statt Der Nurnberger Christopher Street Day findet seit 1998 jahrlich Anfang August statt und zahlt mittlerweile uber 20 000 Teilnehmer Das Turkisch Deutsche Filmfestival ist eine bedeutende interkulturelle Veranstaltung da es auch international Aufmerksamkeit erfahrt Daneben gibt es auch das internationale Filmfestival der Menschenrechte Die Nurnberger Autorengesprache zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt fanden zuletzt 2005 statt Seit 2003 ladt die Region Nurnberg Erlangen Furth zusammen mit den Hochschulen und innovativen Unternehmen alle zwei Jahre zur Langen Nacht der Wissenschaften ein Das Radrennen Rund um die Nurnberger Altstadt ist als Eintagesrennen fur Amateure und Profis mit seinem Rahmenprogramm entlang der Stadtmauer Anziehungspunkt fur Zuschauer Ebenso grosse Beliebtheit erfahrt der Auf seiner Strecke in der sudlichen Altstadt und entlang des Wohrder Sees starten jahrlich rund 7000 Freizeitsportler Daneben wird jahrlich auf dem Norisring ein Rennen der DTM ausgetragen Zu dem Rennen das vom Motorsportclub Nurnberg ausgerichtet wird kamen 2006 uber 150 000 Besucher Das Nurnberger Volksfest am Abend Das Nurnberger Volksfest entstand am 25 August 1826 ahnlich wie das Munchner Oktoberfest zu Ehren des bayerischen Konigs Ludwig I Seit 1919 findet parallel dazu in der ersten Jahreshalfte das Fruhlingsfest statt Mit ihren Attraktionen und Bierzelten locken die Feste jeweils etwa 1 6 Millionen Besucher an Im Herbst gibt es das Altstadtfest mit Verkaufsbuden am Hauptmarkt und den Fest Stuben und Zelten am Hans Sachs Platz und auf der Insel Schutt Eroffnet wird das Altstadtfest mit dem traditionellen Fischerstechen das seit dem Mittelalter als Brauchspiel belegt ist und bei dem zwei Mannschaften in Wettstreit treten sich auf der Pegnitz von kleinen Kahnen zu stossen Das Altstadtfest greift das traditionelle Patronatsfest des Heiligen Egidius auf das vom Spatmittelalter bis ins 19 Jahrhundert gefeiert wurde In seiner heutigen Form findet es seit 1975 1984 statt und hat uber eine Million Besucher Durch den bekannten Karnevalisten Bromig und Stadtrat Horst Volk wurde das Fischerstechen 1964 wieder ins Leben gerufen Seit 1970 wird es jahrlich beim Nurnberger Altstadtfest durchgefuhrt Der mittlerweile verstorbene ehemalige Stadtrat Horst Volk war auch massgeblicher Initiator der Neuauflage und Wiederentdeckung des Altstadtfestes Ein Hohepunkt der frankischen Festkultur ist die Kirchweih ostfrankisch Karwa die je nach Stadtteil oder Dorf zu verschiedenen Zeiten stattfindet Die traditionelle Form der Dorfkirchweih hat sich neben dem Nurnberger Umland auch in Dorfern beispielsweise Neunhof oder Grossgrundlach des Knoblauchslands erhalten Bekannt ist auch die Johanniskirchweih des Stadtteils St Johannis Z Bau Haus fur Gegenwartskultur CSD Afterparty im HirschNachtleben Nurnberger Rotlichtbezirk an der FrauentormauerNightLiner auf dem BahnhofsplatzBars und Diskotheken Ubersicht In der Nurnberger Altstadt befinden sich Kneipen und Bars und kleinere Tanzlokalitaten vor allem unterhalb der Burg in der Umgebung der Weissgerbergasse entlang der Pegnitz auf Lorenzer Seite und im Umfeld der Konigsstrasse Grossere Diskotheken und Clubs liegen meist ausserhalb der Altstadt Die Musikrichtungen Rock Pop und Hip Hop werden unter anderem in einem Diskothekenzentrum im und um das ehemalige Gebaude der Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstrasse oder in den Clubs entlang der Regensburger Strasse gespielt Eher abseits vom Mainstream trifft man sich in den Kulturzentren der Frankenstrasse in den Diskotheken und Clubs der Vogelweiherstrasse wo sich unter anderem der mehrfach ausgezeichnete Techno Club Die Rakete befindet oder rund um das AEG und Quelle Areal entlang der Further Strasse Ein weiterer renommierter Techno Club ist das Haus 33 im Nurnberger Rotlichtviertel Auch das Programm im Kunstlerhaus und den verschiedenen Kulturladen in den Stadtteilen bereichern das abendliche Angebot Am Paniersplatz befindet sich mit dem Jazzstudio ein Anlaufpunkt fur die Jazz Szene Gehobenere Restaurants liegen unter anderem am Weinmarkt nahe dem Germanischen Nationalmuseum rund um den Friedrich Ebert Platz sowie in einigen weiter aussen liegenden Stadtteilen wie Eibach oder Erlenstegen Des Weiteren findet man in den Stadtteilen Gostenhof und St Johannis sowie in der Sudstadt alternativere Kulturzentren Restaurants Kneipen und Bars Im Jahr 2021 wurden die sieben Nurnberger Veranstaltungsstatten Club Stereo Desi Die Rakete Hirsch Jazzstudio Kantine sowie die Tante Betty Bar mit dem hochstdotierten Musikpreis der Bundesregierung dem APPLAUS Preis der Initiative Musik bedacht Rotlichtviertel Hauptartikel Nurnberger Rotlichtviertel Hinter dem westlichen Ende der Frauentormauer zwischen Spittler und Farbertor sowie der Ottostrasse und Engelhardsgasse befindet sich das zentrale Nurnberger Rotlichtviertel Es stellt eines der grossten und altesten seiner Art in Deutschland dar Erste Quellen weisen bereits seit 1381 auf die Ausubung von Prostitution in Frauenhausern hin Im 19 Jahrhundert wurden die Hauser oftmals als Weinhandlungen bezeichnet Restriktionspolitik Dem zunehmenden Problem von Alkoholexzessen vor allem bei Jugendlichen ist die Stadt seit dem Jahr 2007 im Marienbergpark im Bereich des Marienbucks und des Marienbergweihers sowie am Pegnitzgrund mit verstarkten Kontrollen und im Bereich Kohlenhof Flatrate Partys ortlicher Diskotheken mit einem Verbot begegnet letzteres offenbar mit Vorbildcharakter auch fur andere Grossstadte Daruber hinaus herrscht am Nurnberger Hauptbahnhof seit 2017 von 22 bis 6 Uhr und seit 2018 ein generelles Konsumverbot von Alkohol der Kauf ist aber weiterhin gestattet Mit Hinblick auf die um 30 gesunkene Zahl von registrierten Korperverletzungen zeige das Verbot nach Ansicht des Ordnungsamtes und der Polizei Wirkung In den 2010er Jahren kam es durch mehrere Razzien Beschwerden beim Ordnungsamt und darauf folgende strenge Auflagen zu Schliessungen von Techno Clubs wie den Viper Room Nachfolgern Nano 2016 und 4hertz 2018 sowie dem Waschsalon 2017 auf dem Klingenhofareal Diese Massnahmen zeigten keine nachhaltige Wirkung Im Jahr 2022 lag der Nurnberger Hauptbahnhof in der Kriminalstatistik der Bundespolizei auf Platz drei der gefahrlichsten Bahnhofe bundesweit Und laut Staatsanwaltschaft Nurnberg Furth wurden im Jahr 2022 um 23 Prozent mehr Sexualdelikte und vorsatzliche Korperverletzungen und um 48 Prozent mehr Kapitalverbrechen gegenuber dem Vorjahr verubt Nachtverkehr Hauptartikel NightLiner Die offentlichen Verkehrsbetriebe VAG bieten in den Nachten vor Samstag und Sonntag sowie vor Feiertagen und Bruckentagen einen Nachtbusverkehr an den sogenannten NightLiner der die gesamte engere Region erschliesst und dessen Linien jede volle Stunde vom Hauptbahnhof abfahren Zusatzlich zu den Nachtbussen verkehren auch die S Bahnlinien S1 S2 S3 S4 und S6 in der Nacht Kulinarische Spezialitaten Nurnberger Rostbratwurste Hauptartikel Frankische Kuche Bereits in den Jahren zwischen 1302 und 1310 erliess der Rat der Stadt ein Gebot ausschliesslich mit Gerste zu brauen Obwohl lange Zeit das untergarig gebraute stark gehopfte Rotbier in Nurnberg am meisten verbreitet war ist es heute fast unbekannt Nach der Jahrtausendwende begannen jedoch kleine Brauereien wie oder die Brauerei Altstadthof diese Art von Bier selbst herzustellen Seit 1531 wurde auch Weissbier gebraut und Wein war ebenfalls ein geschatztes Getrank Die Felsengange verweisen noch auf die hohe Bedeutung der Braukunst in Nurnberg Noch im Jahr 1880 stand Nurnberg mit einer Menge von 173 000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports Von den im Jahr 1806 insgesamt 34 Brauereien auf Nurnberger Stadtgebiet waren bis 1925 nur noch 5 verblieben Zwar sind in der Stadt heute nurmehr wenige Brauereien verblieben doch hat das Umland in seinen Regionen Mittelfranken und Oberfranken weiterhin eine hohe Brauereidichte Die dort ansassigen Kleinbrauereien geniessen einen ausgezeichneten Ruf Die bekannteste Wurstspezialitat der Stadt ist die Nurnberger Rostbratwurst Bereits 1497 schrieb der Stadtrat Zutaten und Grosse vor Die geringe Grosse von nur sieben bis neun Zentimetern scheint Ausdruck der hohen Preise in Nurnberg zur Zeit des Mittelalters gewesen zu sein Doch ist das neben der typischen Majoran Note das Geheimnis ihres Geschmacks da wegen des gunstigen Verhaltnisses von Oberflache zu Volumen das Grillaroma des Buchenfeuers besser angenommen wird Sie wird entweder im Brotchen ostfrankisch nurnbergerisch Weggla gegessen mit Senf oder zu gekochtem Sauerkraut dann allerdings von den Einheimischen bevorzugt mit Meerrettich in Nurnberg Kree genannt Als saure Zipfel bezeichnet man in Weisswein Zwiebeln Lorbeerblattern Wacholderbeeren und Nelken gekochte Nurnberger Bratwurste Nurnberger Lebkuchen Daneben ist auch die Stadtwurst eine geschatzte Wurstspezialitat Nurnbergs Als Stadtwurst mit Musik wird sie im Sommer in zahlreichen Biergarten dunn aufgeschnitten auf einem Teller mit fein gehackten Zwiebeln einem mild sauerlichen Essigdressing und einigen Scheiben Holzofenbrot serviert Auch der Ochsenmaulsalat hat einen leicht sauerlich erfrischenden Geschmack er wird durch weitere Zutaten zum Nurnberger Gwerch Als Susswasserfisch wird der Karpfen gebacken oder blau aus der traditionellen Kuche der Stadt und in der Region gegessen Ein typischer Sonntagsbraten ist das Schauferle mit rohen Klossen Daneben wird der frankische Sauerbraten geschatzt dessen Sosse mit einem Sossenlebkuchen verfeinert wird Die traditionelle Verwendung einer Vielzahl von Gewurzen ist wohl auf den ausgedehnten Fernhandel im Mittelalter zuruckzufuhren Auch der uberregional bekannte Nurnberger Lebkuchen steht fur diesen Aromenreichtum Seine Produktion in der Stadt ist seit dem 13 Jahrhundert belegt Zur Kirchweih im Sommer werden traditionell Kniekuchle gebacken Bildung und Forschung Hauptartikel Bildung und Forschung Nurnberg Preis der Stadt Nurnberg