Der Meter Wassersäule Abkürzung mH2O oder auch mWS ist eine nicht SI konforme Einheit zur Messung des Drucks Ein Meter W
Meter Wassersäule

Der Meter Wassersäule (Abkürzung mH2O oder auch mWS) ist eine nicht SI-konforme Einheit zur Messung des Drucks. Ein Meter Wassersäule bei 4 °C entspricht einem Megapond pro Quadratmeter und damit unter Normfallbeschleunigung 9,806 65 kPa (rund 0,1 bar). Die Einheit ist in der Bundesrepublik Deutschland seit 1. Januar 1978 keine gesetzliche Einheit mehr. Sie wird weiterhin verwendet, hauptsächlich im Bauwesen, im Orgelbau, für Dichtigkeitsangaben (z. B. für Zelthäute) und in der Medizin bei der maschinellen Beatmung. Die Form der Wassersäule oder des mit Wasser gefüllten Rohres ist für den hydrostatischen Druck unwesentlich, siehe Hydrostatisches Paradoxon.
Physikalische Einheit | |
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Einheitenname | Meter Wassersäule |
Einheitenzeichen | |
Physikalische Größe | Druck |
Dimension | |
System | Technisches Maßsystem |
In SI-Einheiten | |
Siehe auch: Torr, Pascal, Inch of water |
Neben der Angabe in mWS oder mH2O sind je nach Messgröße auch Angaben in mmWS (bzw. mmH2O) bzw. cmWS (bzw. cmH2O) üblich. Im angloamerikanischen Maßsystem wird analog die Einheit Zoll Wassersäule (engl. inch of water, Abkürzung wc oder inH2O) verwendet.
Definition
Ein Druck von 1 Meter Wassersäule war ursprünglich definiert als derjenige Druck, der dem hydrostatischen Druck in 1 Meter Wassertiefe entspricht. Wasser hat bei 4 °C seine maximale Dichte von 999,972 kg/m3. Da die Dichte temperaturabhängig ist und schon bei 32 °C auf 995,02 kg/m3 abgesunken ist, wären Messungen des Drucks über die Wassertiefe allenfalls dann geeignet, wenn ein Messfehler von 0,5 % toleriert werden kann. Zu höheren Temperaturen hin wächst die Abweichung stärker an.
Um von der Dichte des Wassers unabhängig zu sein, wurde festgelegt:
- 1 mWS = 9806,65 Pa = 98,0665 mbar.
Dies ist der Druck, der sich bei Normfallbeschleunigung g und der Dichte von exakt 1000 kg/m3 ergibt. Mit der früher gebräuchlichen Krafteinheit Kilopond (1 kp = 1 kg · g) gilt daher definitionsgemäß:
- 1 mWS = 1000 kp/m2.
Mit der bis 1977 in Deutschland zulässigen technischen Atmosphäre (at) gilt definitionsgemäß:
- 1 mWS = 0,1 at.
Umrechnungen
Anwendungen
Wasserdichtheit
Die Wassersäule ist auch eine Maßeinheit, um die Wasserdichtigkeit z. B. von technischen Geweben (Zelte, Funktions- und Regenbekleidung) anzugeben.
Die DIN EN ISO 811:2018 regelt die Methode zur Bestimmung des Widerstandes gegen das Durchdringen von Wasser. Durchzuführen ist folgender „Hydrostatischer Wasserdruckversuch“: Die Außenseite des Materials wird dem Wasser ausgesetzt. Der Wasserdruck beginnt bei Null, die Wassersäule steigt je nach Norm um 100 mmWS oder 600 mmWS pro Minute. Gemessen wird die Zeit, bis der dritte Tropfen auf der Innenseite zu sehen ist. Der Druck, der zu diesem Zeitpunkt wirkt, wird dann in Millimeter Wassersäule angegeben.
Nach der europäischen Norm EN 343:2003 („Schutzkleidung gegen Regen“) ist ein Produkt mit Wassersäule ab 800 mm „wasserdicht (Klasse 2)“ und ab 1300 mm „wasserdicht (Klasse 3)“. Beim Sitzen auf feuchtem Untergrund wird ein Druck aufgebaut, der ca. 2000 mm Wassersäule entspricht. Beim Knien in der Hocke drücken schon ca. 4800 mm Wassersäule auf die Bekleidung. Spezialkleidung, beispielsweise für Segler, kann Werte bis zu 20 000 mm erreichen und dennoch atmungsaktiv bleiben.
Oberzelte gelten ab 1500 mm und Zeltböden ab 2000 mm nach DIN als wasserdicht.
Bei Uhren wird nach DIN 8310 (DIN 8306 bei Taucheruhren) ein Äquivalent zur Höhe einer Wassersäule (30 Minuten in 1 m Wassertiefe und 90 Sekunden in 20 m Wassertiefe) angegeben, das alle Dichtungen aushalten müssen, damit sie als wasserdicht bezeichnet werden dürfen. Da es sich bei diesen Meterangaben um Angaben des Drucks handelt, können sie nicht eins zu eins als praktikable Wassertiefen (Tauchtiefen) aufgefasst werden, in denen ein Einsatz der Uhr möglich ist: Bereits durch heftige Schwimmbewegungen oder einen Schlag aufs Wasser werden die Dichtungen einem Vielfachen des der Wassertiefe entsprechenden Drucks ausgesetzt.
Orgelbau
Im Orgelbau wird der Winddruck in mmWS angegeben, mit dem die verschiedenen Orgelregister angeblasen werden. Die Drücke reichen von 50 mmWS bei frühbarocken italienischen und süddeutschen Orgeln bis auf 100 mmWS zur Zeit der Hochromantik. Auch wurden in dieser Zeit besonders scharf klingende so genannte Hochdruckregister mit bis zu in der Regel 300 mmWS gebaut.
Gebäudetechnik
In der Gebäudetechnik, vor allem in der Heizungstechnik ist die Einheit mWS eine übliche Einheit. Es wird vor allem bei Pumpen angewendet. Die Anzeigen auf Heizungspumpen und auch die Angaben in Datenblättern sind immer in mWS angegeben.
Siehe auch
- Druckmessgerät
Literatur
- Dieter Meschede (Hrsg.): Gerthsen Physik. 24. überarbeitete Aufl. Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-12894-3 (EA Berlin 1956).
Einzelnachweise
- Alfred Böge, Walter Schlemmer: Aufgabensammlung Technische Mechanik. Springer DE, 2011, ISBN 978-3-8348-8115-1, S. 216 (google.com [abgerufen am 5. August 2013]).
- Bernd Hein: Altenpflege konkret Gesundheits- und Krankheitslehre. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-437-27710-8, S. 8 (google.com [abgerufen am 5. August 2013]).
- Dichte von reinem Wasser
- DIN 1301, Teil 3: Einheiten – Umrechnung von Nicht-SI-Einheiten, 2018
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Meter Wassersaule Abkurzung mH2O oder auch mWS ist eine nicht SI konforme Einheit zur Messung des Drucks Ein Meter Wassersaule bei 4 C entspricht einem Megapond pro Quadratmeter und damit unter Normfallbeschleunigung 9 806 65 kPa rund 0 1 bar Die Einheit ist in der Bundesrepublik Deutschland seit 1 Januar 1978 keine gesetzliche Einheit mehr Sie wird weiterhin verwendet hauptsachlich im Bauwesen im Orgelbau fur Dichtigkeitsangaben z B fur Zelthaute und in der Medizin bei der maschinellen Beatmung Die Form der Wassersaule oder des mit Wasser gefullten Rohres ist fur den hydrostatischen Druck unwesentlich siehe Hydrostatisches Paradoxon Physikalische EinheitEinheitenname Meter WassersauleEinheitenzeichen mH2O mWS displaystyle mathrm mH 2 O mWS Physikalische Grosse DruckDimension KL 2 displaystyle mathsf K L 2 System Technisches MasssystemIn SI Einheiten 1mH2O 9 80665 kPa 9 80665 103kgms2 displaystyle begin aligned mathrm 1 mH 2 O amp 9 806 65 text kPa amp 9 806 65 cdot 10 3 mathrm frac kg m s 2 end aligned Siehe auch Torr Pascal Inch of water Neben der Angabe in mWS oder mH2O sind je nach Messgrosse auch Angaben in mmWS bzw mmH2O bzw cmWS bzw cmH2O ublich Im angloamerikanischen Masssystem wird analog die Einheit Zoll Wassersaule engl inch of water Abkurzung wc oder inH2O verwendet DefinitionEin Druck von 1 Meter Wassersaule war ursprunglich definiert als derjenige Druck der dem hydrostatischen Druck in 1 Meter Wassertiefe entspricht Wasser hat bei 4 C seine maximale Dichte von 999 972 kg m3 Da die Dichte temperaturabhangig ist und schon bei 32 C auf 995 02 kg m3 abgesunken ist waren Messungen des Drucks uber die Wassertiefe allenfalls dann geeignet wenn ein Messfehler von 0 5 toleriert werden kann Zu hoheren Temperaturen hin wachst die Abweichung starker an Um von der Dichte des Wassers unabhangig zu sein wurde festgelegt 1 mWS 9806 65 Pa 98 0665 mbar Dies ist der Druck der sich bei Normfallbeschleunigung g und der Dichte von exakt 1000 kg m3 ergibt Mit der fruher gebrauchlichen Krafteinheit Kilopond 1 kp 1 kg g gilt daher definitionsgemass 1 mWS 1000 kp m2 Mit der bis 1977 in Deutschland zulassigen technischen Atmosphare at gilt definitionsgemass 1 mWS 0 1 at Umrechnungen1 mmH2O 9 806 65 Pa 10 mmH2O 1 p cm2 98 0665 Pa 1 mH2O rH2OrHg displaystyle mathrm frac rho H2O rho Hg cdot 1000 mmHg 73 556 mmHg 73 556 Torr 1 mH2O 9 806 65 kPa 98 0665 hPa 98 0665 mbar 10 mH2O 1 at 1 kp cm2 98 0665 kPa 0 967 84 atmAnwendungenWasserdichtheit Die Wassersaule ist auch eine Masseinheit um die Wasserdichtigkeit z B von technischen Geweben Zelte Funktions und Regenbekleidung anzugeben Die DIN EN ISO 811 2018 regelt die Methode zur Bestimmung des Widerstandes gegen das Durchdringen von Wasser Durchzufuhren ist folgender Hydrostatischer Wasserdruckversuch Die Aussenseite des Materials wird dem Wasser ausgesetzt Der Wasserdruck beginnt bei Null die Wassersaule steigt je nach Norm um 100 mmWS oder 600 mmWS pro Minute Gemessen wird die Zeit bis der dritte Tropfen auf der Innenseite zu sehen ist Der Druck der zu diesem Zeitpunkt wirkt wird dann in Millimeter Wassersaule angegeben Nach der europaischen Norm EN 343 2003 Schutzkleidung gegen Regen ist ein Produkt mit Wassersaule ab 800 mm wasserdicht Klasse 2 und ab 1300 mm wasserdicht Klasse 3 Beim Sitzen auf feuchtem Untergrund wird ein Druck aufgebaut der ca 2000 mm Wassersaule entspricht Beim Knien in der Hocke drucken schon ca 4800 mm Wassersaule auf die Bekleidung Spezialkleidung beispielsweise fur Segler kann Werte bis zu 20 000 mm erreichen und dennoch atmungsaktiv bleiben Oberzelte gelten ab 1500 mm und Zeltboden ab 2000 mm nach DIN als wasserdicht Bei Uhren wird nach DIN 8310 DIN 8306 bei Taucheruhren ein Aquivalent zur Hohe einer Wassersaule 30 Minuten in 1 m Wassertiefe und 90 Sekunden in 20 m Wassertiefe angegeben das alle Dichtungen aushalten mussen damit sie als wasserdicht bezeichnet werden durfen Da es sich bei diesen Meterangaben um Angaben des Drucks handelt konnen sie nicht eins zu eins als praktikable Wassertiefen Tauchtiefen aufgefasst werden in denen ein Einsatz der Uhr moglich ist Bereits durch heftige Schwimmbewegungen oder einen Schlag aufs Wasser werden die Dichtungen einem Vielfachen des der Wassertiefe entsprechenden Drucks ausgesetzt Orgelbau Im Orgelbau wird der Winddruck in mmWS angegeben mit dem die verschiedenen Orgelregister angeblasen werden Die Drucke reichen von 50 mmWS bei fruhbarocken italienischen und suddeutschen Orgeln bis auf 100 mmWS zur Zeit der Hochromantik Auch wurden in dieser Zeit besonders scharf klingende so genannte Hochdruckregister mit bis zu in der Regel 300 mmWS gebaut Gebaudetechnik In der Gebaudetechnik vor allem in der Heizungstechnik ist die Einheit mWS eine ubliche Einheit Es wird vor allem bei Pumpen angewendet Die Anzeigen auf Heizungspumpen und auch die Angaben in Datenblattern sind immer in mWS angegeben Siehe auchDruckmessgeratLiteraturDieter Meschede Hrsg Gerthsen Physik 24 uberarbeitete Aufl Springer Berlin 2010 ISBN 978 3 642 12894 3 EA Berlin 1956 EinzelnachweiseAlfred Boge Walter Schlemmer Aufgabensammlung Technische Mechanik Springer DE 2011 ISBN 978 3 8348 8115 1 S 216 google com abgerufen am 5 August 2013 Bernd Hein Altenpflege konkret Gesundheits und Krankheitslehre Elsevier Urban amp Fischer Verlag 2007 ISBN 978 3 437 27710 8 S 8 google com abgerufen am 5 August 2013 Dichte von reinem Wasser DIN 1301 Teil 3 Einheiten Umrechnung von Nicht SI Einheiten 2018