Die Kirchenburg Bad Kötzting befindet sich in der Oberpfälzer Stadt Bad Kötzting im Landkreis Cham in Bayern Herrenstraß
Kirchenburg Kötzting

Die Kirchenburg Bad Kötzting befindet sich in der Oberpfälzer Stadt Bad Kötzting im Landkreis Cham in Bayern (Herrenstraße 9–13). Die Kirchenburg liegt auf einer felsigen Kuppe oberhalb des Weißen Regen und ist von dem nordwestlich sich anschließenden Ort durch einen halbrunden Graben abgetrennt. Die Anlage ist unter der Aktennummer D-3-72-137-8 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Kötzting verzeichnet. Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6843-0011 im Bayernatlas als „archäologische Befunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich der Kirchenburg von Bad Kötzting, darunter die Spuren von Vorgängerbauten bzw. älterer Bauphasen des ehem. Pflegschloss, der Kath. Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt und der Annakapelle“ geführt.
Geschichte
Das Gebiet um Kötzting war im 11. Jahrhundert Teil der neu eingerichteten Mark Cham. Die erste urkundlich belegte Nennung des Ortes stammt von 1073 und bezieht sich auf die Erstausstattung des Klosters Rott, zu denen auch Güter in Chostingen gehörten. Grund dieser Nennung dürfte die Einheirat des diepoldinger Grafen Rapoto IV. in die Stifterfamilie der Pilgrimiden gewesen sein, der 1082 auch das Pfalzgrafenamt des verstorbenen Kuno von Rott übernommen hatte.
Eine Ministerialenburg dürfte erst seit Mitte des 12. Jahrhunderts hier vorhanden gewesen sein, denn zu dieser Zeit gibt ein Hazzo von Kötzting sein Gut in Pitzling (heute in Pemfling) dem Kloster Reichenbach. Ein Meginhardus de Khostingen ist um 1146 belegt. Dieser Meginhard I. erscheint auch um 1170 in einer Reichenbacher Tradition mit seinem Sohn Meginhard II. als Zeuge bei einer Güterübergabe. Dieser tritt auch zusammen mit seinem Bruder Konrad von Kötzting zwischen 1176 und 1188 in Reichenbacher Urkunden auf. Da diese Familienangehörigen häufig genannt werden, dürfte die Familie nicht unbedeutend gewesen sein. Daher ist hier auch eine Burganlage als deren Stammsitz anzunehmen.
Mit der Übergabe der Mark Cham 1204 an den Wittelsbacher Herzog Ludwig gelangten auch die Vogteirechte von Rott an die Wittelsbacher. Eine Kirche an dem Ort Kötzting wird in einer päpstlichen Urkunde vom 4. April 1179 genannt. Diese Pfarrei wurde von dem Regensburger Bischof Konrad IV. an das Kloster Rott übergeben, wodurch Kötzting eine Klosterpfarrei wurde. Im 13. Jahrhundert wird zu Kötzting auch eine Schranne und eine Zollstätte angenommen, die Marktrechte scheinen in dem ersten Herzogsurbar auf, das zwischen 1231 und 1237 datiert wird. Eventuell entstand aufgrund dieser gestiegenen Bedeutung des Ortes eine erste Befestigung des Friedhofes, wobei dies die innere Ringmauer mit einem Torturm, der sog. Storchenturm, gewesen sein wird. Um diese Zeit dürfte auch der Karner angelegt worden sein, da keine Erweiterungsmöglichkeit für den Friedhof mehr vorhanden war. In den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts erhielten die Äbte von Rott das Recht, den Vogt von Kötzting nach eigenem Ermessen einzusetzen. Mit diesem Amt waren zumeist niedere Adelige aus der Umgebung betraut. Für 1345 ist Eberhard II. von Hohenwarth genannt, ihm folgt Albrecht der Sattelboger von Liebenstein und 1360 nochmals ein Hohenwarther. Ab 1580 übernahm der Landrichter zu Kötzting sowohl die Funktion eines Vogtes wie auch des Richters in Personalunion.
1352 wird das Gericht Cham mit Kötzting an die pfälzischen Wittelsbacher verpfändet und 1361 kommt es durch die teilweise Wiedereinlösung an Albrecht I. von Niederbayern-Straubing-Holland, dem allerdings nur die Einlösung des östlichen Teils des Gerichtsbezirks Cham mit Kötzting gelang. So musste ein neues Gericht, und zwar in Kötzting, eingerichtet werden. 1371 ist als erster Kötzinger Richter Friedrich Zenger bekannt. Ihm folgen 1388 Heinrich Ramsperger, 1407 Andre Meynczingär, 1413 Ulrich der Puhelär und 1414 Ulrich Poschinger. Der Pfleger residierte aber nicht in Kötzting, sondern auf der Burg Sattelpeilnstein. Nicht bekannt ist, ob schon zu dieser Zeit die Kirchenburg ausgebaut wurde. Während der Hussitenkriege waren hier 15 Schützen und zwei Büchsen stationiert. 1424 fanden hier auch die erfolglosen Verhandlungen mit böhmischen Rittern statt und das Viztumamt Straubing versammelte hier im gleichen Jahr 300 Reiter gegen die Hussiten. Nach dem Teilungsvertrag von 1429 wurde dem Gericht Kötzting auch das Gebiet von Eschlkam eingegliedert. Dies hatte zur Folge, dass dann der Pfleger, der nun auch den Titel eines Hauptmanns führte, seinen Amtssitz nach Kötzting verlegte. Als solcher ist hier Heinrich Notthafft zu Runding nachgewiesen. 1450 wurde die Anlage zu einer starken Festung ausgebaut. Damals dürfte das Pflegschloss, der Zwinger mit seinen Bastionen sowie der Torturm mit dem davor liegenden Graben entstanden sein. Als Hauptleute waren 1458 Konrad Heuras und 1461 Pankraz Göttlinger zu Gutmaning bezeugt. Nach den Hussitenkriegen erfolgte zwischen 1461 und 1480 auch die Befestigung des Marktes Kötzting mit Wall, Graben und Palisaden. Von den entstandenen vier Torhäusern des Ortes wurde 1836 als letztes das sogenannte Chamer Tor abgetragen.
Obwohl Kötzting von dem Landshuter Erbfolgekrieg nicht betroffen war, sind um 1534 hier umfangreiche Reparaturarbeiten bezeugt, so wurden der Traidkasten, die Pflegerwohnung und die Wehrgänge ausgebessert. Zur Verwaltungsvereinfachung wurden in dieser Zeit auch die Ämter des Pflegers und des Kastners zusammengelegt. Georg von Nußdorf zu Neunußdorf hatte 1533 als erster alle diese Ämter inne. Im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges wurden unter den Pflegern Alexander de Grotta und Matthias Rosenhammer umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen. Das hat aber nicht viel geholfen, denn 1633 und 1640 ist es den Schweden gelungen, Kötzting zu besetzen, die Kirche auszurauben und das Schloss teilweise in Brand zu setzen. Der Pfleger musste danach nach Grafenwiesen ausweichen. Die Ausbesserungsarbeiten zogen sich bis zum Ende des 17. Jahrhunderts hin. Das Schloss wurde bis 1698 neu instand gesetzt, der aufgestockte Kirchturm war allerdings 1694 wieder abbruchreif und die Glocken mussten in den Torturm verbracht werden. 1737/38 wurde die Kirche um ein Joch erweitert, 1764 wurde der Storchenturm abgebrochen und bis 1769 war der Umbau der Kirche abgeschlossen.
Kirchenburg Bad Kötzting einst und jetzt
Wie angedeutet, haben hier über die Jahrhunderte viele Um- und Neubauten stattgefunden. Der Stich von Michael Wening, der die Situation um 1720 zeigt, stellt einen geschlossenen Burgbereich mit einem hohen Kirchturm dar, der mit einer Dachzwiebel abgeschlossen wird. Ebenso ist der Torturm deutlich zu sehen.
Heute ist die etwa einem gleichseitigen Dreieck entsprechende Anlage (Seitenlänge 72 m) noch gut erhalten. Der äußere Graben wurde 1867 weitgehend verfüllt. Früher konnte er nur über eine hölzerne Zugbrücke überquert werden, die 1839 durch die bestehende Steinbrücke ersetzt wurde.
Das ehemalige Pflegschloss wird jetzt als Pfarrhof genutzt. Das Gebäude kann als Randhausburg qualifiziert werden. Es ist ein dreigeschossiger Walmdachbau mit einem halbrunden Turm und einem Eckturm der früheren Burg, der aus der Zeit um 1459 stammt. Im Pflegschloss haben sich zahlreiche gotische Türgewände erhalten. Die Tordurchfahrt trägt die Jahreszahlen 1459 und 1551. Ein Raum nördlich der Durchfahrt besitzt einen Balken mit der Jahreszahl 1586. Hier befindet sich auch das Gefängnis, das als Angstloch nur über das darüber liegende Gewölbe erreicht werden konnte. Der Raum weist auch zwei Schlüsselscharten mit einer spatenförmigen Absenkung auf, wodurch der davor liegende Graben besser erfasst werden konnte.
Erhalten ist der innere Mauerring aus Granitbruchstein aus dem 15. Jahrhundert. Der äußere Mauerring besitzt einen Schalenturm, ebenfalls aus Granitbruchstein gefertigt. Der sogenannte Hungerturm ist ein dreigeschossiger und rechteckiger Mauerturm mit einem ab dem 17. Jahrhundert nachweisbarem Walmdach. Erhalten ist eine Grabenfuttermauer aus Bruchstein.
Die Anlage wird durch die Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt dominiert. Diese ist eine vierjochige Saalkirche mit einem eingezogenen Chor und einem Flankenturm, der mit einer Zwiebelhaube gedeckt ist. Das Türgewände an der südlichen Wand stammt vermutlich von dem romanischen Vorgängerbau. Das Langhaus stammt von 1737/38, der 43 m hohe Turm und der Chor wurden 1766/69 errichtet.
Die dazugehörende Annakapelle ist am 30. August 1691 konsekriert worden. Sie ist ein Saalbau mit einem Satteldach und einem Zwiebeldachreiter über der Fassade. Sie stammt im Wesentlichen von 1686. Romanisch sind die beiden hier aufgestellten Taufsteine. Einer stammt aus der Zeit um 1200, der andere mit der Darstellung von Apostelköpfen ist um 1300 gefertigt. 1590 war diese Kapelle der hl. Katharina geweiht, seit 1665 lässt sich das Anna-Patrozinium nachweisen. Der ältere Hochaltar von 1664 zeigt eine spätgotische Anna Selbdritt, die zwei Seitenaltären zeigen den Tobias mit seinem Schutzengel und die für das Kloster Rott typischen Patrone Marinus und Anianus sowie die Krönung Mariens mit dem Geschwisterpaar der hl. Scholastika und des heiligen Benedikt von Nursia dar.
Seit 1804 wird der nördliche Teil des Pflegschlosses als Pfarrhof genutzt. In dem südlichen Teil war bis 1906 das Kasten- oder Rentamt untergebracht und bis 1959 das Forstamt. Diesen Gebäudekomplex kaufte die Pfarrei 1959 und baute ihn 1993/94 als Pfarrzentrum um. Das Pflegschloss wurde 1993–1998 grundlegend restauriert. In einem Gebäude der Anlage (Herrenstraße 11) ist das Kötztinger Pfingstrittmuseum eingerichtet.
Literatur
- Bernhard Ernst: Burgenbau in der südöstlichen Oberpfalz vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit, Teil II Katalog (= Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands. Band 16). Dr. Faustus, Büchenbach 2001, ISBN 3-933474-20-5.
Einzelnachweise
- Bernhard Ernst, 2001, S. 157–167.
- Pfingstrittmuseum: Reiterwallfahrt und Pfingsthochzeit
Weblinks
- Kirchenburg Kötzting in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Schloss Kötzting in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Kirchenburg Bad Kötzting (private Website Norbert Heumann)
- Kirchenburg Bad Kötzting auf Bad Kötzting, Sehenswürdigkeiten
- Kirchenburg Mariä Himmelfahrt (Bad Kötzting) bei Werbegemeinschaft Kötztinger Land (gewerbliche Website)
Koordinaten: 49° 10′ 29,5″ N, 12° 51′ 23,3″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kirchenburg Bad Kotzting befindet sich in der Oberpfalzer Stadt Bad Kotzting im Landkreis Cham in Bayern Herrenstrasse 9 13 Die Kirchenburg liegt auf einer felsigen Kuppe oberhalb des Weissen Regen und ist von dem nordwestlich sich anschliessenden Ort durch einen halbrunden Graben abgetrennt Die Anlage ist unter der Aktennummer D 3 72 137 8 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Kotzting verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6843 0011 im Bayernatlas als archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich der Kirchenburg von Bad Kotzting darunter die Spuren von Vorgangerbauten bzw alterer Bauphasen des ehem Pflegschloss der Kath Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt und der Annakapelle gefuhrt Kirchenburg Bad KotztingLageplan der Kirchenburg Kotzting auf dem Urkataster von BayernKotzting auf der Bayerischen Landtafel des Philipp Apian von 1568GeschichteDas Gebiet um Kotzting war im 11 Jahrhundert Teil der neu eingerichteten Mark Cham Die erste urkundlich belegte Nennung des Ortes stammt von 1073 und bezieht sich auf die Erstausstattung des Klosters Rott zu denen auch Guter in Chostingen gehorten Grund dieser Nennung durfte die Einheirat des diepoldinger Grafen Rapoto IV in die Stifterfamilie der Pilgrimiden gewesen sein der 1082 auch das Pfalzgrafenamt des verstorbenen Kuno von Rott ubernommen hatte Eine Ministerialenburg durfte erst seit Mitte des 12 Jahrhunderts hier vorhanden gewesen sein denn zu dieser Zeit gibt ein Hazzo von Kotzting sein Gut in Pitzling heute in Pemfling dem Kloster Reichenbach Ein Meginhardus de Khostingen ist um 1146 belegt Dieser Meginhard I erscheint auch um 1170 in einer Reichenbacher Tradition mit seinem Sohn Meginhard II als Zeuge bei einer Guterubergabe Dieser tritt auch zusammen mit seinem Bruder Konrad von Kotzting zwischen 1176 und 1188 in Reichenbacher Urkunden auf Da diese Familienangehorigen haufig genannt werden durfte die Familie nicht unbedeutend gewesen sein Daher ist hier auch eine Burganlage als deren Stammsitz anzunehmen Mit der Ubergabe der Mark Cham 1204 an den Wittelsbacher Herzog Ludwig gelangten auch die Vogteirechte von Rott an die Wittelsbacher Eine Kirche an dem Ort Kotzting wird in einer papstlichen Urkunde vom 4 April 1179 genannt Diese Pfarrei wurde von dem Regensburger Bischof Konrad IV an das Kloster Rott ubergeben wodurch Kotzting eine Klosterpfarrei wurde Im 13 Jahrhundert wird zu Kotzting auch eine Schranne und eine Zollstatte angenommen die Marktrechte scheinen in dem ersten Herzogsurbar auf das zwischen 1231 und 1237 datiert wird Eventuell entstand aufgrund dieser gestiegenen Bedeutung des Ortes eine erste Befestigung des Friedhofes wobei dies die innere Ringmauer mit einem Torturm der sog Storchenturm gewesen sein wird Um diese Zeit durfte auch der Karner angelegt worden sein da keine Erweiterungsmoglichkeit fur den Friedhof mehr vorhanden war In den 30er Jahren des 14 Jahrhunderts erhielten die Abte von Rott das Recht den Vogt von Kotzting nach eigenem Ermessen einzusetzen Mit diesem Amt waren zumeist niedere Adelige aus der Umgebung betraut Fur 1345 ist Eberhard II von Hohenwarth genannt ihm folgt Albrecht der Sattelboger von Liebenstein und 1360 nochmals ein Hohenwarther Ab 1580 ubernahm der Landrichter zu Kotzting sowohl die Funktion eines Vogtes wie auch des Richters in Personalunion 1352 wird das Gericht Cham mit Kotzting an die pfalzischen Wittelsbacher verpfandet und 1361 kommt es durch die teilweise Wiedereinlosung an Albrecht I von Niederbayern Straubing Holland dem allerdings nur die Einlosung des ostlichen Teils des Gerichtsbezirks Cham mit Kotzting gelang So musste ein neues Gericht und zwar in Kotzting eingerichtet werden 1371 ist als erster Kotzinger Richter Friedrich Zenger bekannt Ihm folgen 1388 Heinrich Ramsperger 1407 Andre Meynczingar 1413 Ulrich der Puhelar und 1414 Ulrich Poschinger Der Pfleger residierte aber nicht in Kotzting sondern auf der Burg Sattelpeilnstein Nicht bekannt ist ob schon zu dieser Zeit die Kirchenburg ausgebaut wurde Wahrend der Hussitenkriege waren hier 15 Schutzen und zwei Buchsen stationiert 1424 fanden hier auch die erfolglosen Verhandlungen mit bohmischen Rittern statt und das Viztumamt Straubing versammelte hier im gleichen Jahr 300 Reiter gegen die Hussiten Nach dem Teilungsvertrag von 1429 wurde dem Gericht Kotzting auch das Gebiet von Eschlkam eingegliedert Dies hatte zur Folge dass dann der Pfleger der nun auch den Titel eines Hauptmanns fuhrte seinen Amtssitz nach Kotzting verlegte Als solcher ist hier Heinrich Notthafft zu Runding nachgewiesen 1450 wurde die Anlage zu einer starken Festung ausgebaut Damals durfte das Pflegschloss der Zwinger mit seinen Bastionen sowie der Torturm mit dem davor liegenden Graben entstanden sein Als Hauptleute waren 1458 Konrad Heuras und 1461 Pankraz Gottlinger zu Gutmaning bezeugt Nach den Hussitenkriegen erfolgte zwischen 1461 und 1480 auch die Befestigung des Marktes Kotzting mit Wall Graben und Palisaden Von den entstandenen vier Torhausern des Ortes wurde 1836 als letztes das sogenannte Chamer Tor abgetragen Obwohl Kotzting von dem Landshuter Erbfolgekrieg nicht betroffen war sind um 1534 hier umfangreiche Reparaturarbeiten bezeugt so wurden der Traidkasten die Pflegerwohnung und die Wehrgange ausgebessert Zur Verwaltungsvereinfachung wurden in dieser Zeit auch die Amter des Pflegers und des Kastners zusammengelegt Georg von Nussdorf zu Neunussdorf hatte 1533 als erster alle diese Amter inne Im Vorfeld des Dreissigjahrigen Krieges wurden unter den Pflegern Alexander de Grotta und Matthias Rosenhammer umfangreiche Vorbereitungsmassnahmen getroffen Das hat aber nicht viel geholfen denn 1633 und 1640 ist es den Schweden gelungen Kotzting zu besetzen die Kirche auszurauben und das Schloss teilweise in Brand zu setzen Der Pfleger musste danach nach Grafenwiesen ausweichen Die Ausbesserungsarbeiten zogen sich bis zum Ende des 17 Jahrhunderts hin Das Schloss wurde bis 1698 neu instand gesetzt der aufgestockte Kirchturm war allerdings 1694 wieder abbruchreif und die Glocken mussten in den Torturm verbracht werden 1737 38 wurde die Kirche um ein Joch erweitert 1764 wurde der Storchenturm abgebrochen und bis 1769 war der Umbau der Kirche abgeschlossen Kotzting nach einem Stich von Michael Wening von 1721Kirchenburg Bad Kotzting einst und jetztWie angedeutet haben hier uber die Jahrhunderte viele Um und Neubauten stattgefunden Der Stich von Michael Wening der die Situation um 1720 zeigt stellt einen geschlossenen Burgbereich mit einem hohen Kirchturm dar der mit einer Dachzwiebel abgeschlossen wird Ebenso ist der Torturm deutlich zu sehen Heute ist die etwa einem gleichseitigen Dreieck entsprechende Anlage Seitenlange 72 m noch gut erhalten Der aussere Graben wurde 1867 weitgehend verfullt Fruher konnte er nur uber eine holzerne Zugbrucke uberquert werden die 1839 durch die bestehende Steinbrucke ersetzt wurde Das ehemalige Pflegschloss wird jetzt als Pfarrhof genutzt Das Gebaude kann als Randhausburg qualifiziert werden Es ist ein dreigeschossiger Walmdachbau mit einem halbrunden Turm und einem Eckturm der fruheren Burg der aus der Zeit um 1459 stammt Im Pflegschloss haben sich zahlreiche gotische Turgewande erhalten Die Tordurchfahrt tragt die Jahreszahlen 1459 und 1551 Ein Raum nordlich der Durchfahrt besitzt einen Balken mit der Jahreszahl 1586 Hier befindet sich auch das Gefangnis das als Angstloch nur uber das daruber liegende Gewolbe erreicht werden konnte Der Raum weist auch zwei Schlusselscharten mit einer spatenformigen Absenkung auf wodurch der davor liegende Graben besser erfasst werden konnte Erhalten ist der innere Mauerring aus Granitbruchstein aus dem 15 Jahrhundert Der aussere Mauerring besitzt einen Schalenturm ebenfalls aus Granitbruchstein gefertigt Der sogenannte Hungerturm ist ein dreigeschossiger und rechteckiger Mauerturm mit einem ab dem 17 Jahrhundert nachweisbarem Walmdach Erhalten ist eine Grabenfuttermauer aus Bruchstein Die Anlage wird durch die Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt dominiert Diese ist eine vierjochige Saalkirche mit einem eingezogenen Chor und einem Flankenturm der mit einer Zwiebelhaube gedeckt ist Das Turgewande an der sudlichen Wand stammt vermutlich von dem romanischen Vorgangerbau Das Langhaus stammt von 1737 38 der 43 m hohe Turm und der Chor wurden 1766 69 errichtet Die dazugehorende Annakapelle ist am 30 August 1691 konsekriert worden Sie ist ein Saalbau mit einem Satteldach und einem Zwiebeldachreiter uber der Fassade Sie stammt im Wesentlichen von 1686 Romanisch sind die beiden hier aufgestellten Taufsteine Einer stammt aus der Zeit um 1200 der andere mit der Darstellung von Apostelkopfen ist um 1300 gefertigt 1590 war diese Kapelle der hl Katharina geweiht seit 1665 lasst sich das Anna Patrozinium nachweisen Der altere Hochaltar von 1664 zeigt eine spatgotische Anna Selbdritt die zwei Seitenaltaren zeigen den Tobias mit seinem Schutzengel und die fur das Kloster Rott typischen Patrone Marinus und Anianus sowie die Kronung Mariens mit dem Geschwisterpaar der hl Scholastika und des heiligen Benedikt von Nursia dar Seit 1804 wird der nordliche Teil des Pflegschlosses als Pfarrhof genutzt In dem sudlichen Teil war bis 1906 das Kasten oder Rentamt untergebracht und bis 1959 das Forstamt Diesen Gebaudekomplex kaufte die Pfarrei 1959 und baute ihn 1993 94 als Pfarrzentrum um Das Pflegschloss wurde 1993 1998 grundlegend restauriert In einem Gebaude der Anlage Herrenstrasse 11 ist das Kotztinger Pfingstrittmuseum eingerichtet LiteraturBernhard Ernst Burgenbau in der sudostlichen Oberpfalz vom Fruhmittelalter bis zur fruhen Neuzeit Teil II Katalog Arbeiten zur Archaologie Suddeutschlands Band 16 Dr Faustus Buchenbach 2001 ISBN 3 933474 20 5 EinzelnachweiseBernhard Ernst 2001 S 157 167 Pfingstrittmuseum Reiterwallfahrt und PfingsthochzeitWeblinksKirchenburg Kotzting in der privaten Datenbank Alle Burgen Schloss Kotzting in der privaten Datenbank Alle Burgen Kirchenburg Bad Kotzting private Website Norbert Heumann Kirchenburg Bad Kotzting auf Bad Kotzting Sehenswurdigkeiten Kirchenburg Maria Himmelfahrt Bad Kotzting bei Werbegemeinschaft Kotztinger Land gewerbliche Website 49 174851 12 856478 408 Koordinaten 49 10 29 5 N 12 51 23 3 O Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Cham Schlosser Schloss Altrandsberg Schloss Arnschwang Schloss Atzenzell Schloss Blaibach Schloss Chameregg abgegangen Schloss Flischbach Schloss Furth im Wald Schloss Geigant abgegangen Schloss Grafenwiesen Schloss Gutmaning Schloss Haus abgegangen Schloss Hillstett abgegangen Schloss Hof abgegangen Schloss Hohenwarth Schloss Hotzing Schloss Katzberg Schloss Kleinaign abgegangen Schloss Lixenried Wasserschloss Loifling Schloss Miltach Schloss Pemfling Schloss Pillmersried abgegangen Schloss Pudensdorf abgegangen Schloss Raindorf abgegangen Schloss Rankam Schloss Rotz Schloss Sattelbogen abgegangen Schloss Sattelpeilnstein Schloss Satzdorf Schloss Schachendorf Schloss Stachesried Schloss Stamsried Schloss Strahlfeld Schloss Thierlstein Lichtenstein Schloss Untertraubenbach abgegangen Schloss Waffenbrunn Schloss Waldmunchen Schloss Wiesing abgegangen Schloss Windischbergerdorf Schloss Zandt Burgen und Ruinen Burg Altenschneeberg abgegangen Burg Arnstein abgegangen Burg Bleschenberg abgegangen Burgruine Buchberg Burg Cham Schwedenschanze Burg Chamerau abgegangen Burgruine Chameregg Burg Darstein abgegangen Kirchenburg Eschlkam Burg Falkenstein Burg Friedersried abgegangen Burg Gleissenberg abgegangen Burg Haidstein abgegangen Burg Herzogau abgegangen Burg am Hohen Bogen abgegangen Burg Kager abgegangen Burg Katzenrohrbach abgegangen Burg Kirchenrohrbach Gussstein abgegangen Burg Kolmberg abgegangen Burgruine Kurnberg Burgruine Lichteneck Wasserburg Liebenau Burg Liebenstein abgegangen Burgruine Lobenstein Burg Lowendorf abgegangen Burgruine Neuhaus Burg am Grossen Osser abgegangen Burg Rackelsdorf abgegangen Burg Regenpeilstein 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