Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Als Wehrtechnik auch Militärtechnik Kriegstechnik oder Verteidigungstechnik bezeichnet man den technischen Aufbau militä

Militärtechnik

  • Startseite
  • Militärtechnik
Militärtechnik
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Als Wehrtechnik (auch Militärtechnik, Kriegstechnik oder Verteidigungstechnik) bezeichnet man den technischen Aufbau militärischer Rüstungsgüter. Wehrtechnik ist ein wesentlicher Bestandteil von Wehrmaterial.

Technik

Auch als Militär- oder Kriegstechnik bezeichnet, versteht man darunter verschiedene Ingenieurwissenschaften, die die militärische Weiterentwicklung und Nutzung von Technik aus dem zivilen Bereich (z. B. Flug- und Kettenfahrzeuge) oder Spezialentwicklungen, insbesondere von Waffen, zum Inhalt hat. Ebenso bezeichnet werden auch die Verfahren, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Militär- und Rüstungsgütern befassen.

Viele zivil genutzte Technologien stammen aus der Militärtechnik (z. B. Radar und GPS).

Einige deutsche Unternehmen vermeiden die nach Militär klingenden Begriffe aus Imagegründen und bezeichnen entsprechende Zweige ihrer Betriebe als Sondertechnik.

Die Rüstungsindustrie ist der Hauptentwickler und -produzent von Militärtechnik.

Geschichte

Frühzeit und Entstehung von Wehrtechnik

Die Geschichte der Wehrtechnik ist seit jeher mit der Geschichte der Waffentechnik verwoben. Die Entstehungsgeschichte von Waffen liegt in deutlich früheren Zeiten und lange vor der Entstehung des Militärs oder Streitkräften in militärischen Sinne.

Der Bedarf systematisch Wehrtechnik oder Rüstungstechnik zu entwickeln, zu produzieren und logistisch zu verwalten, wuchs erst mit der soziokulturellen Evolution von Zivilisationen, die in der Lage waren Streitkräfte und Militär zu organisieren und zu unterhalten. Ein technischer Aspekt liegt in der Entwicklungsgeschichte der Metallurgie, denn erst seit der Bronzezeit wurde es etwa 3. Jahrtausend v. Chr. möglich, Wehrtechnik und Waffen systematisch anzufertigen.

Der weitere Fortschritt der Wehrtechnik war stets von dem jeweiligen Wissen zur Technologie und den Zivilisationen getragen. Seit nun 5.000 Jahren oder 3.000 v. Chr. zeugen die Heeresausrüstungen der Urkaiser Chinas bis zur Terrakottaarmee von wehrtechnischem Geschick und logistischen Leistungen, was bis in das 21. Jahrhundert in China gepflegt wird. Sumerische Wehrtechnik und des Militärwesens im Alten Ägypten wurde von Griechen im Heer Alexanders des Großen und den Römern mit ihren Römische Legionen, Auxiliartruppen und der Römischen Marine jeweils bis zu den Grenzen des Machbaren und Sinnvollen weiter entwickelt. Wehrtechnik stand schon in frühen Zeiten vor der Aufgabe, umfangreiche Streitkräfte auszurüsten. Über Wanderschaft und Handwerk verbreitete sich das Wissen in den jeweiligen Kulturkreisen im Orient und im mittelalterlichen Okzident. Der Wissenstransfer zur Wehrtechnik wurde mit allen Kontinenten durch die weltweite Seefahrt gefördert.

Wehrtechnik im Wandel der Neuzeit

Diese Art der Ausrüstung verlor mit zunehmender Verbreitung von Feuerwaffen an Bedeutung. Die Entwicklung von Feuerwaffen brachte für die Wehrtechnik völlig neue Anforderungen. Zu den Schriften wehrtechnischen Inhalts des Mittelalters und der Frühen Neuzeit gehören etwa das Liber Ignium („Feuerbuch“) des Marcus Graecus aus dem 13. Jahrhundert, das Kriegsbuch des Büchsenmeisters Konrad Kyeser von Eichstätt in lateinischer Sprache (Bellifortis) aus dem Jahr 1405 und das so genannte Feuerwerkbuch von 1420, welches 1529 in Augsburg durch Heinrich Stainer erstmals gedruckt wurde.

Die Neuzeit mit ihrem technologischen Fortschritt ging Hand in Hand mit der Wehrtechnik. Die Thermodynamik wurde zu einer Disziplin, deren Bedeutung für die Wehrtechnik bis in das 21. Jahrhundert nicht weg zu denken ist. Als Pionier der Thermodynamik ist Benjamin Thompson (Graf von Rumford) mit seinen Beobachtungen zum Wärmeäquivalent bekannt. Er widerlegte 1798 mit seinen Versuchen zum Kanonenbohren die Wärmestofftheorie Caloricum von Antoine Laurent de Lavoisier und ebenfalls die noch frühere Theorie zum Phlogiston. Die Fortschritte in Werkstoffverarbeitung und Fertigungsverfahren ermöglichten die Ausstattung von Armeen mit einheitlicher Wehrtechnik. Napoleon erkannte dies und ließ Pistolen, Gewehre und Kanonen von den wachsenden Manufakturen der aufkeimenden französischen Rüstungsindustrie fertigen. Auch an anderen Standorten wandelten sich die früheren Zeughäuser zu Zentren der Büchsenmacherei und Geschützfertigung, wie es beispielsweise zur Entstehungsgeschichte von Mauser in Oberndorf bekannt ist. Das 19. Jahrhundert mit seinen Kriegen, der fortschreitenden Industrialisierung und den zahlreichen Erfindungen für militärische Anwendungen beschäftigte einen wachsenden Kreis von Menschen in der Wehrtechnik, die dadurch größere volkswirtschaftliche Bedeutung erlangte.

Wehrtechnik im 20. Jahrhundert

Der Erste Weltkrieg wurde für die Wehrtechnik ein Höhepunkt, was sowohl die finanziellen Aufwendungen, die Menge an produziertem Material, die internationale Verbreitung und auch die Wirkung auf täglich tausende von Kriegstoten anbelangt. Dem folgte in den 1920er-Jahren zunächst eine Phase der Beruhigung in der Wehrtechnik, die dennoch für Auswertung der Erfahrungen aus dem Krieg genutzt wurde. Während im Ersten Weltkrieg die Motorisierung der Armeen noch in den Kinderschuhen steckte, entwickelte man in den 1920er- und 1930er-Jahren zunehmend besser einsetzbare Panzerfahrzeuge. Die Zeiten der Doppeldeckerflugzeuge vom Ersten Weltkrieg wurden in der Fliegerei mit moderneren Ganzmetallflugzeugen abgelöst. Alle Bereiche beim Militär sollten moderne Geschütze bekommen. Auch die Marinetechnik machte Fortschritte, was besonders U-Boote und Torpedos betraf. Die internationalen finanziellen Folgen des Ersten Weltkrieges und die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 waren kaum überwunden als es am 24. Oktober 1929 in New York City zu einem Börsenkrach kam, der nachfolgend eine Weltwirtschaftskrise auslöste. Für die Wehrtechnik bedeutete dies gleichzeitig eine Zeit, in der fast alle Entwicklungen angehalten wurden, bis etwa um 1936 die größten wirtschaftlichen Probleme gelöst waren.

Der Zweite Weltkrieg, seine Vorbereitung, seine Dauer und sein Umfang machten erneut die Wehrtechnik zu einem militärisch unverzichtbaren Bereich. Erneut waren die finanziellen Aufwendungen, die Menge an produziertem Material, die internationale Verbreitung und auch die Wirkung auf Kriegstote von enormen Ausmaß. Die Bandbreite der Entwicklungen zur Wehrtechnik kannte kaum Grenzen und ging über industrielle Rationalisierung für Kleinteile oder Verbrauchsmaterial, von Uniformknöpfen über Essgeschirr und Militärverpflegung, von Schlachtschiffen oder Flugzeugträgern bis zur Raketentechnologie und Atombombenforschung. Die Arbeitskräfte zur Ausführung reichten kaum aus, so dass man bereit war oder den Zwang erkannte das Arbeitsleben umzustellen. Frauenarbeit und Kriegsgefangene sollten dem Arbeitskräftemangel abhelfen. Wiederum folgte nach dem Krieg ein Zusammenbruch der Wehrtechnik bei den Besiegten. Die Kriegsgewinner brachten die Atombombe zur Funktion und nutzen alsbald erneut die Erfahrungen des Kriegs für neue wehrtechnische Entwicklungen.

Der Kalte Krieg von 1947 bis 1989 beschäftigte die Wehrtechnik für die nächsten vier Dekaden hauptsächlich mit laufenden Modernisierungen und der Bereithaltung eines waffentechnisch ausgeglichenen Bedrohungspotentials. An etlichen Konfliktherden wurden dennoch Kriege geführt von denen beispielsweise der Vietnamkrieg oder der Irakkrieg besonders bekannt sind. Auch länger dauernde Konflikte in Afghanistan oder Syrien und etliche weitere Konflikte in Afrika und anderen Teilen der Welt wurden von der Wehrtechnik mit etlichen Verbesserung des Kriegsmaterials begleitet.

Wehrtechnik im 21. Jahrhundert

Die Entspannung der weltweiten Sicherheitslage wurde durch die Terroranschläge am 11. September 2001 nachhaltig gestört. In der Folge wurden international die Überwachungsanstrengungen ausgeweitet und in entsprechende Infrastruktur investiert. Die Ausgaben für Militärtechnik wurde in vielen Ländern zurück gefahren und Infrastruktur für Produktion von Militärmaterial abgebaut. Dennoch wurden von den meisten Rüstungsherstellern neue Produkte entwickelt und mit Exporten weiterhin umfangreiche Geschäfte gemacht.

Im Jahr 2022 wurde der Krieg in der Ukraine zu einem Prüf- und Wendepunkt für die Verteidigungspolitik etlicher Staaten. Bereits im Jahr 2022 wurde für die Wehrtechnik erheblicher Nachholbedarf zu Fertigungskapazitäten, Logistik und Entwicklung festgestellt.

Organisationen zur Wehrtechnik

Nachfolgend eine Überblick von bekannten Organisationen und Stellen, die in Deutschland mit Wehrtechnik beschäftigt oder verbunden sind:

  • Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik (2012 im Bildungszentrum der Bundeswehr integriert)
  • Bundesministerium der Verteidigung (mit Amt für Rüstung und Wehrtechnik (ARWT))
  • Bundesnachrichtendienst Abteilung Technik und Wissenschaft (Abteilung TW)
  • Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie
  • Carl-Cranz-Gesellschaft e. V.
  • Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik
  • Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages
Organisation zur Wehrtechnik in der Bundeswehr
Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Koblenz
Wehrtechnische Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik
Wehrtechnische Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik
Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr
Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung
Wehrtechnische Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik
Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition
Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz (nationales Wehrtechnikarchiv und Fachbibliothek)

Publikationen zur Wehrtechnik

Nachfolgend ein Überblick von Periodika, die regelmäßig zur Wehrtechnik veröffentlichen:

  • Europäische Sicherheit & Technik
  • Jane’s Information Group mit mehreren Publikationen
  • Hardthöhenkurier
  • Militärtechnischer Bote
  • Wehrtechnik
  • Wehrtechnische Monatshefte
  • siehe auch Kategorie:Militärische Fachzeitschrift (Deutschland)

Siehe auch

  • Arsenal
  • Rüstungsindustrie
  • Verteidigungsforschung

Literatur

  • August Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen : Eine Enzyklopädie der Waffenkunde. Mit über 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrüstungen sowie über 650 Marken von Waffenschmieden. Nachdruck der 3. Auflage, hier 4. Auflage, P.Friesenhain, Leipzig 1893. Severus-Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95801-135-9 ([archive.org ]). 
  • Herman Frobenius: Militärlexikon. Handwörterbuch der Militärwissenschaften. Verlag von Martin Oldenbourg, Berlin 1901 (Online – Internet Archive). 
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger). 
  • R. Germershausen, E. Schaub et al.: Waffentechnisches Taschenbuch. Hrsg.: Rheinmetall. 3. Auflage. Düsseldorf 1977, OCLC 664599417. 
  • Wilhelm Hassenstein: Irrtum und Tradition in der Geschichte der Waffentechnik. In: Zeitschrift für das gesamte Schiess- und Sprengstoffwesen mit der Sonderabteilung Gasschutz. 3. Auflage. Band 35, März 1940, S. 78–80. 
  • E. Hartmann: Kriegstechnische Zeitschrift. Organ der kriegstechnischen Entdeckungen auf allen militärischen Gebieten. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1898 (Online – Internet Archive). 
  • Adolf Kellenberger: Vom Stein zur Atombombe : Ein Einblick in die Wehrtechnik und Militärgeschichte der europäisch-atlantischen Welt. 1. Auflage. BoD, Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7504-8745-1. 
  • Julius Künell, Samuel Köchert: Waffenlehre. Oesterreichische Militär-Bibliothek. Band 6. L.W. Seidel und Sohn, Wien 1866 (Online-Buchvorschau). 
  • Alexander Lüdeke, Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg, Parragon, 2007, ISBN 978-1-4054-8584-5.
  • Gustav Friedrich Klemm: Werkzeuge und Waffen. In: Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit. 10 Bände. Leipzig 1843–1852. Band 1. Romberg's Press, 1854 (Vorschau). 
  • Ewart Oakeshott: European Weapons and Armour. From the Renaissance to the Industrial Revolution. The Lutterworth Press, 1980, ISBN 0-7188-2126-2 (Teilvorschau). 
  • Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften. Enzyklopädie in 9 Bänden 1877–1880. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig 1866 (Online-Auswahl). 
  • Caesar Rüstow: Waffenlehre. 2. Auflage. Erfurt 1855 (Online – Internet Archive). 
  • Wilhelm Rüstow: Militärisches Hand-Wörterbuch. 1 1858, von Aa bis L, Band 2 1859 von M bis Z. Friedrich Schultheß, Zürich 1858 (Band 1 Band 2). 
  • Karl Theodor von Sauer: Grundriß der Waffenlehre, Band 1, 2, Cotta, München, 1876, Band 1 online und Band 2 (Tafeln, Abbildungen) online.
  • Leopold von Wiese: Die Sozialwissenschaften und die Fortschritte der modernen Kriegstechnik (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 16). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).

Weblinks

Commons: History of military technology – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fördergesellschaft der Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik (BAkWVT)
  • Verein der Freunde und Förderer der Wehrtechnischen Studiensammlung e. V.

Einzelnachweise

  1. Adolf Kellenberger: Vom Stein zur Atombombe : Ein Einblick in die Wehrtechnik und Militärgeschichte der europäisch-atlantischen Welt. 1. Auflage. BoD, Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7504-8745-1. 
  2. Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941 (Digitalisat), S. 7 und 79 f.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4074823-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 03:15

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Militärtechnik, Was ist Militärtechnik? Was bedeutet Militärtechnik?

Als Wehrtechnik auch Militartechnik Kriegstechnik oder Verteidigungstechnik bezeichnet man den technischen Aufbau militarischer Rustungsguter Wehrtechnik ist ein wesentlicher Bestandteil von Wehrmaterial Historische Belagerungstechnik TrebuchetTechnikAuch als Militar oder Kriegstechnik bezeichnet versteht man darunter verschiedene Ingenieurwissenschaften die die militarische Weiterentwicklung und Nutzung von Technik aus dem zivilen Bereich z B Flug und Kettenfahrzeuge oder Spezialentwicklungen insbesondere von Waffen zum Inhalt hat Ebenso bezeichnet werden auch die Verfahren die sich mit der Entwicklung und Produktion von Militar und Rustungsgutern befassen Viele zivil genutzte Technologien stammen aus der Militartechnik z B Radar und GPS Einige deutsche Unternehmen vermeiden die nach Militar klingenden Begriffe aus Imagegrunden und bezeichnen entsprechende Zweige ihrer Betriebe als Sondertechnik Die Rustungsindustrie ist der Hauptentwickler und produzent von Militartechnik GeschichteFruhzeit und Entstehung von Wehrtechnik Die Geschichte der Wehrtechnik ist seit jeher mit der Geschichte der Waffentechnik verwoben Die Entstehungsgeschichte von Waffen liegt in deutlich fruheren Zeiten und lange vor der Entstehung des Militars oder Streitkraften in militarischen Sinne Die Terrakottaarmee des Kaisers Qin Shihuangdi Der Bedarf systematisch Wehrtechnik oder Rustungstechnik zu entwickeln zu produzieren und logistisch zu verwalten wuchs erst mit der soziokulturellen Evolution von Zivilisationen die in der Lage waren Streitkrafte und Militar zu organisieren und zu unterhalten Ein technischer Aspekt liegt in der Entwicklungsgeschichte der Metallurgie denn erst seit der Bronzezeit wurde es etwa 3 Jahrtausend v Chr moglich Wehrtechnik und Waffen systematisch anzufertigen Der weitere Fortschritt der Wehrtechnik war stets von dem jeweiligen Wissen zur Technologie und den Zivilisationen getragen Seit nun 5 000 Jahren oder 3 000 v Chr zeugen die Heeresausrustungen der Urkaiser Chinas bis zur Terrakottaarmee von wehrtechnischem Geschick und logistischen Leistungen was bis in das 21 Jahrhundert in China gepflegt wird Sumerische Wehrtechnik und des Militarwesens im Alten Agypten wurde von Griechen im Heer Alexanders des Grossen und den Romern mit ihren Romische Legionen Auxiliartruppen und der Romischen Marine jeweils bis zu den Grenzen des Machbaren und Sinnvollen weiter entwickelt Wehrtechnik stand schon in fruhen Zeiten vor der Aufgabe umfangreiche Streitkrafte auszurusten Uber Wanderschaft und Handwerk verbreitete sich das Wissen in den jeweiligen Kulturkreisen im Orient und im mittelalterlichen Okzident Der Wissenstransfer zur Wehrtechnik wurde mit allen Kontinenten durch die weltweite Seefahrt gefordert Wehrtechnik im Wandel der Neuzeit Der Feuertopf des Walter de Milemete 1326 Diese Art der Ausrustung verlor mit zunehmender Verbreitung von Feuerwaffen an Bedeutung Die Entwicklung von Feuerwaffen brachte fur die Wehrtechnik vollig neue Anforderungen Zu den Schriften wehrtechnischen Inhalts des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit gehoren etwa das Liber Ignium Feuerbuch des Marcus Graecus aus dem 13 Jahrhundert das Kriegsbuch des Buchsenmeisters Konrad Kyeser von Eichstatt in lateinischer Sprache Bellifortis aus dem Jahr 1405 und das so genannte Feuerwerkbuch von 1420 welches 1529 in Augsburg durch Heinrich Stainer erstmals gedruckt wurde Die Neuzeit mit ihrem technologischen Fortschritt ging Hand in Hand mit der Wehrtechnik Die Thermodynamik wurde zu einer Disziplin deren Bedeutung fur die Wehrtechnik bis in das 21 Jahrhundert nicht weg zu denken ist Als Pionier der Thermodynamik ist Benjamin Thompson Graf von Rumford mit seinen Beobachtungen zum Warmeaquivalent bekannt Er widerlegte 1798 mit seinen Versuchen zum Kanonenbohren die Warmestofftheorie Caloricum von Antoine Laurent de Lavoisier und ebenfalls die noch fruhere Theorie zum Phlogiston Die Fortschritte in Werkstoffverarbeitung und Fertigungsverfahren ermoglichten die Ausstattung von Armeen mit einheitlicher Wehrtechnik Napoleon erkannte dies und liess Pistolen Gewehre und Kanonen von den wachsenden Manufakturen der aufkeimenden franzosischen Rustungsindustrie fertigen Auch an anderen Standorten wandelten sich die fruheren Zeughauser zu Zentren der Buchsenmacherei und Geschutzfertigung wie es beispielsweise zur Entstehungsgeschichte von Mauser in Oberndorf bekannt ist Das 19 Jahrhundert mit seinen Kriegen der fortschreitenden Industrialisierung und den zahlreichen Erfindungen fur militarische Anwendungen beschaftigte einen wachsenden Kreis von Menschen in der Wehrtechnik die dadurch grossere volkswirtschaftliche Bedeutung erlangte Wehrtechnik im 20 Jahrhundert Renault FT der Panzer betritt das Schlachtfeld Der Erste Weltkrieg wurde fur die Wehrtechnik ein Hohepunkt was sowohl die finanziellen Aufwendungen die Menge an produziertem Material die internationale Verbreitung und auch die Wirkung auf taglich tausende von Kriegstoten anbelangt Dem folgte in den 1920er Jahren zunachst eine Phase der Beruhigung in der Wehrtechnik die dennoch fur Auswertung der Erfahrungen aus dem Krieg genutzt wurde Wahrend im Ersten Weltkrieg die Motorisierung der Armeen noch in den Kinderschuhen steckte entwickelte man in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend besser einsetzbare Panzerfahrzeuge Die Zeiten der Doppeldeckerflugzeuge vom Ersten Weltkrieg wurden in der Fliegerei mit moderneren Ganzmetallflugzeugen abgelost Alle Bereiche beim Militar sollten moderne Geschutze bekommen Auch die Marinetechnik machte Fortschritte was besonders U Boote und Torpedos betraf Die internationalen finanziellen Folgen des Ersten Weltkrieges und die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 waren kaum uberwunden als es am 24 Oktober 1929 in New York City zu einem Borsenkrach kam der nachfolgend eine Weltwirtschaftskrise ausloste Fur die Wehrtechnik bedeutete dies gleichzeitig eine Zeit in der fast alle Entwicklungen angehalten wurden bis etwa um 1936 die grossten wirtschaftlichen Probleme gelost waren B 17 Flying Fortress im Luftkrieg Der Zweite Weltkrieg seine Vorbereitung seine Dauer und sein Umfang machten erneut die Wehrtechnik zu einem militarisch unverzichtbaren Bereich Erneut waren die finanziellen Aufwendungen die Menge an produziertem Material die internationale Verbreitung und auch die Wirkung auf Kriegstote von enormen Ausmass Die Bandbreite der Entwicklungen zur Wehrtechnik kannte kaum Grenzen und ging uber industrielle Rationalisierung fur Kleinteile oder Verbrauchsmaterial von Uniformknopfen uber Essgeschirr und Militarverpflegung von Schlachtschiffen oder Flugzeugtragern bis zur Raketentechnologie und Atombombenforschung Die Arbeitskrafte zur Ausfuhrung reichten kaum aus so dass man bereit war oder den Zwang erkannte das Arbeitsleben umzustellen Frauenarbeit und Kriegsgefangene sollten dem Arbeitskraftemangel abhelfen Wiederum folgte nach dem Krieg ein Zusammenbruch der Wehrtechnik bei den Besiegten Die Kriegsgewinner brachten die Atombombe zur Funktion und nutzen alsbald erneut die Erfahrungen des Kriegs fur neue wehrtechnische Entwicklungen Der Kalte Krieg von 1947 bis 1989 beschaftigte die Wehrtechnik fur die nachsten vier Dekaden hauptsachlich mit laufenden Modernisierungen und der Bereithaltung eines waffentechnisch ausgeglichenen Bedrohungspotentials An etlichen Konfliktherden wurden dennoch Kriege gefuhrt von denen beispielsweise der Vietnamkrieg oder der Irakkrieg besonders bekannt sind Auch langer dauernde Konflikte in Afghanistan oder Syrien und etliche weitere Konflikte in Afrika und anderen Teilen der Welt wurden von der Wehrtechnik mit etlichen Verbesserung des Kriegsmaterials begleitet Wehrtechnik im 21 Jahrhundert Ferngesteuerter Panzer Armed Robotic Vehicle vielleicht die Zukunft mit Future Combat Systems im 21 Jahrhundert Die Entspannung der weltweiten Sicherheitslage wurde durch die Terroranschlage am 11 September 2001 nachhaltig gestort In der Folge wurden international die Uberwachungsanstrengungen ausgeweitet und in entsprechende Infrastruktur investiert Die Ausgaben fur Militartechnik wurde in vielen Landern zuruck gefahren und Infrastruktur fur Produktion von Militarmaterial abgebaut Dennoch wurden von den meisten Rustungsherstellern neue Produkte entwickelt und mit Exporten weiterhin umfangreiche Geschafte gemacht Im Jahr 2022 wurde der Krieg in der Ukraine zu einem Pruf und Wendepunkt fur die Verteidigungspolitik etlicher Staaten Bereits im Jahr 2022 wurde fur die Wehrtechnik erheblicher Nachholbedarf zu Fertigungskapazitaten Logistik und Entwicklung festgestellt Organisationen zur WehrtechnikNachfolgend eine Uberblick von bekannten Organisationen und Stellen die in Deutschland mit Wehrtechnik beschaftigt oder verbunden sind Bundesakademie fur Wehrverwaltung und Wehrtechnik 2012 im Bildungszentrum der Bundeswehr integriert Bundesministerium der Verteidigung mit Amt fur Rustung und Wehrtechnik ARWT Bundesnachrichtendienst Abteilung Technik und Wissenschaft Abteilung TW Bundesverband der Deutschen Sicherheits und Verteidigungsindustrie Carl Cranz Gesellschaft e V Deutsche Gesellschaft fur Wehrtechnik Wehrbeauftragter des Deutschen BundestagesOrganisation zur Wehrtechnik in der BundeswehrWehrtechnik in der BundeswehrBundesamt fur Ausrustung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw KoblenzWehrtechnische Dienststelle fur landgebundene Fahrzeugsysteme Pionier und TruppentechnikWehrtechnische Dienststelle fur Schutz und SondertechnikWehrtechnische Dienststelle fur Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerat der BundeswehrWehrtechnische Dienststelle fur Schiffe und Marinewaffen Maritime Technologie und ForschungWehrtechnische Dienststelle fur Informationstechnologie und ElektronikWehrtechnische Dienststelle fur Waffen und MunitionWehrtechnische Studiensammlung Koblenz nationales Wehrtechnikarchiv und Fachbibliothek Publikationen zur WehrtechnikNachfolgend ein Uberblick von Periodika die regelmassig zur Wehrtechnik veroffentlichen Europaische Sicherheit amp Technik Jane s Information Group mit mehreren Publikationen Hardthohenkurier Militartechnischer Bote Wehrtechnik Wehrtechnische Monatshefte siehe auch Kategorie Militarische Fachzeitschrift Deutschland Siehe auchArsenal Rustungsindustrie VerteidigungsforschungLiteraturAugust Demmin Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen Eine Enzyklopadie der Waffenkunde Mit uber 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrustungen sowie uber 650 Marken von Waffenschmieden Nachdruck der 3 Auflage hier 4 Auflage P Friesenhain Leipzig 1893 Severus Verlag Hamburg 2015 ISBN 978 3 95801 135 9 archive org Herman Frobenius Militarlexikon Handworterbuch der Militarwissenschaften Verlag von Martin Oldenbourg Berlin 1901 Online Internet Archive Terry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie deutscher Waffen 1939 1945 Handwaffen Artillerie Beutewaffen Sonderwaffen Spezialausg 2 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 2006 ISBN 3 613 02481 0 Originaltitel Small arms artillery and special weapons of the Third Reich 1978 Ubersetzt von Herbert Jager R Germershausen E Schaub et al Waffentechnisches Taschenbuch Hrsg Rheinmetall 3 Auflage Dusseldorf 1977 OCLC 664599417 Wilhelm Hassenstein Irrtum und Tradition in der Geschichte der Waffentechnik In Zeitschrift fur das gesamte Schiess und Sprengstoffwesen mit der Sonderabteilung Gasschutz 3 Auflage Band 35 Marz 1940 S 78 80 E Hartmann Kriegstechnische Zeitschrift Organ der kriegstechnischen Entdeckungen auf allen militarischen Gebieten Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1898 Online Internet Archive Adolf Kellenberger Vom Stein zur Atombombe Ein Einblick in die Wehrtechnik und Militargeschichte der europaisch atlantischen Welt 1 Auflage BoD Norderstedt 2022 ISBN 978 3 7504 8745 1 Julius Kunell Samuel Kochert Waffenlehre Oesterreichische Militar Bibliothek Band 6 L W Seidel und Sohn Wien 1866 Online Buchvorschau Alexander Ludeke Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg Parragon 2007 ISBN 978 1 4054 8584 5 Gustav Friedrich Klemm Werkzeuge und Waffen In Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit 10 Bande Leipzig 1843 1852 Band 1 Romberg s Press 1854 Vorschau Ewart Oakeshott European Weapons and Armour From the Renaissance to the Industrial Revolution The Lutterworth Press 1980 ISBN 0 7188 2126 2 Teilvorschau Bernhard von Poten Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Enzyklopadie in 9 Banden 1877 1880 Velhagen amp Klasing Bielefeld und Leipzig 1866 Online Auswahl Caesar Rustow Waffenlehre 2 Auflage Erfurt 1855 Online Internet Archive Wilhelm Rustow Militarisches Hand Worterbuch 1 1858 von Aa bis L Band 2 1859 von M bis Z Friedrich Schulthess Zurich 1858 Band 1 Band 2 Karl Theodor von Sauer Grundriss der Waffenlehre Band 1 2 Cotta Munchen 1876 Band 1 online und Band 2 Tafeln Abbildungen online Leopold von Wiese Die Sozialwissenschaften und die Fortschritte der modernen Kriegstechnik Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Geistes und sozialwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1950 Band 16 Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz in Kommission bei Franz Steiner Verlag Wiesbaden WeblinksCommons History of military technology Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fordergesellschaft der Bundesakademie fur Wehrverwaltung und Wehrtechnik BAkWVT Verein der Freunde und Forderer der Wehrtechnischen Studiensammlung e V EinzelnachweiseAdolf Kellenberger Vom Stein zur Atombombe Ein Einblick in die Wehrtechnik und Militargeschichte der europaisch atlantischen Welt 1 Auflage BoD Norderstedt 2022 ISBN 978 3 7504 8745 1 Wilhelm Hassenstein Hermann Virl Das Feuerwerkbuch von 1420 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Buchsenmeisterei Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Ubertragung ins Hochdeutsche und Erlauterungen von Wilhelm Hassenstein Verlag der Deutschen Technik Munchen 1941 Digitalisat S 7 und 79 f Normdaten Sachbegriff GND 4074823 6 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juni 23, 2025

    Euböa

  • Juni 20, 2025

    Ethnizität

  • Juni 24, 2025

    Essstörung

  • Juni 21, 2025

    Essigsäure

  • Juni 23, 2025

    Eröffnungsbilanz

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.